Luft 1996
Luft 1996
Luft 1996
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Durch künstliche Beatmung kann man Bewußtlose, die keine<br />
Atemtätigkeit mehr zeigen, am Leben erhalten. Dazu werden<br />
die Atemwege durch Überstrecken des Halses und Entfernen von<br />
Fremdkörpern freigemacht. Ohne Zeitverlust beginnt dann die<br />
Mund-zu-Nase-Beatmung. Der Helfer legt eine Hand an den<br />
Haaransatz der Stirn und die andere ans Kinn. Mit dem Daumen<br />
verschließt er den Mund des Verletzten, sein Kopf wird nackenwärts<br />
gebeugt. Nun atmet der Helfer tief ein und setzt den weit<br />
geöffneten Mund um die Nase herum fest auf das Gesicht. Die<br />
Beatmung erfolgt beim Erwachsenen im Atemrhythmus des Helfers,<br />
also 16 bis 18 mal pro Minute. Nach jedem Atemzug wird<br />
der eigene Kopf abgehoben und zur Seite gedreht. Während des<br />
Einatmens achtet der Helfer auf das Zurücksinken des Brustkorbes<br />
des Verunglückten.<br />
Atemspende durch Mund-zu-Mund-Beatmung:<br />
Ist die Nase des Verunglückten verstopft oder verletzt, wendet der<br />
Helfer die Mund-zu-Mund-Beatmung an. Sie gleicht im Prinzip<br />
der Mund-zu-Nase-Beatmung. Der Helfer muß jedoch darauf<br />
achten, daß in diesem Fall die Nase des Bewußtlosen geschlossen<br />
gehalten wird, während der Mund nur wenig geöffnet zu sein<br />
braucht. Bei Kindern und Säuglingen bietet sich diese Methode<br />
immer an. Man muß jedoch bedenken, daß die Atemfolge bei ihnen<br />
schneller ist als bei Erwachsenen. Kinder atmen etwa 25mal,<br />
Säuglinge 30- bis 40mal pro Minute. Die Beatmungsstärke wird<br />
den Brustkorbbewegungen angepaßt. Stößt der Helfer bei der<br />
Beatmung auf Widerstand, muß die Kopflage des Verletzten<br />
korrigiert werden. Die Atemspende wird beendet, wenn die Eigenatmung<br />
einsetzt. Andernfalls wird so lange beatmet, bis ein<br />
herbeigerufener Arzt die Beendigung anordnet.<br />
Verletzungen des Brustkorbes:<br />
Manche Verletzungen führen dazu, daß die Atmungsorgane ohne<br />
äußerlich sichtbare Wunden geschädigt werden. Sie führen nicht<br />
selten bei den Betroffenen zu Atemnot. Die Verletzten versuchen<br />
häufig, sich aufzurichten, um besser atmen zu können. In solchen<br />
Fällen sorgen Helfer dafür, daß sich der Verletzte mit gestreckten<br />
Armen nach hinten abstützen kann. Außerdem soll er sich hinten<br />
anlehnen können.<br />
Schwere Verletzungen am Brustkorb können an den Wunden<br />
pfeifende Geräusche hervorrufen. Dabei tritt Atemnot ein, weil<br />
die Lunge beim Eindringen von <strong>Luft</strong> in den Brustkorb in sich zusammenfällt.<br />
Bei solch lebensbedrohlichen Verletzungen muß<br />
die Wunde sofort luftdicht abgeschlossen werden. Das geschieht<br />
durch Aufpressen von Verbandsmaterial mit der Hand. <br />
71