Luft 1996
Luft 1996
Luft 1996
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Experimente<br />
ohne <strong>Luft</strong><br />
Der Fallturm in Bremen<br />
Der Fallturm in Bremen ist ein Großlabor für Experimente unter<br />
kurzer Schwerelosigkeit. Mit der Anlage ist es möglich dreimal<br />
täglich für jeweils 4,75 Sekunden den Zustand der Schwerelosigkeit<br />
zu erreichen. Bisher wurden Untersuchungen aus den<br />
Bereichen Thermodynamik, Biologie, Verbrennung, Rheologie,<br />
Fluidmechanik und Materialforschung durchgeführt. Der Raum,<br />
in dem die Experimente stattfinden, ist eine 110 Meter lange<br />
Stahlröhre, die als Vakuumbehälter ausgelegt ist. Durch diese<br />
Fallröhre rast mit bis zu maximal167 km/h das jeweilige Experiment,<br />
das in einem zylindrischen Aluminiumkörper untergebracht<br />
ist. Um die auf die Fallkapsel wirkenden aerodynamischen Kräfte<br />
möglichst gering zu halten wird vor jedem Experiment die Fallröhre<br />
druckdicht verschlossen. Dann arbeiten 18 Pumpen mit<br />
einer Nennsaugleistung von 32.000 m 3 /h über 11⁄2 Stunden um<br />
den Rauminhalt von Fallrohr und Abbremskammer zu evakuieren.<br />
Beim Erreichen eines Restdruckes von 10 –2 mbar wird dann die<br />
Kapsel ausgeklinkt.<br />
Die aufgrund verschiedener Störeffekte letztendlich noch wirksame<br />
Restschwerkraft beträgt 1/1.000.000 der normalen Schwerkraft.<br />
Während des freien Falles über 110 Meter werden nach Dämpfung<br />
der durch das Ausklinken auftretenden Störungen nur noch<br />
Restbeschleunigungen von 10 –6 g= nachgewiesen.<br />
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