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Luft 1996

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Nichts anderes geschieht, wenn <strong>Luft</strong> aufgehoben wird in der<br />

Druckerschwärze romantischer Gedichte, welche sie besingen,<br />

oder aufgehoben wird in den Ölfarben der Impressionisten, die<br />

ihr Flimmern und Fließen darstellen. Haben wir nicht viele unserer<br />

heutigen Vorstellungen von <strong>Luft</strong>, in welchen die Sehnsucht<br />

nach Natürlichkeit herrscht, auch von diesen kunstvollen Bildern?<br />

Durch solche ästhetischen Übersetzungen der <strong>Luft</strong> bekommen<br />

wir einen Begriff von ihr– dermaleinst vielleicht einen neuen oder<br />

einen erneuerten geistigen, eine Art Achtsamkeit, ein Zustand,<br />

welcher in der Nähe liegt von jenem alten Zustand der Unschuld?<br />

Hatten wir nicht unseren Begriff von Aussicht auch erst seit PE-<br />

TRARCA sie bei seinem Bergspaziergang beschrieb?<br />

Hier ist von einem Prozeß die Rede, der heißt: Rettung durch<br />

Kunst. In der Hand des Künstlers kommt dabei sogar dem Kompressor,<br />

diesem <strong>Luft</strong>abwürger, eine entsprechende Rolle zu.<br />

So ist an uns der beständige Versuch aufzuatmen, alle sieben<br />

Jahre, siebenzig mal.<br />

Wenn so viel Zeit ist. <br />

Freddie M. Soethout<br />

„Airbagsss“<br />

Eine dunkel gekleidete Person sitzt<br />

im Lichtschein einer Stall-Leuchte<br />

in einem abgedunkelten Raum auf<br />

erhöhtem Stuhl, pustet 1000 Butterbrottüten<br />

auf und wirft sie in ihrem<br />

Umkreis ab, so daß im Laufe der Zeit<br />

ein <strong>Luft</strong>tütenberg entsteht. Gelegenlich<br />

wird eine Tüte zum Platzen<br />

gebracht.<br />

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