ZT | September 2013
Ausgabe 18 - 09/13
Ausgabe 18 - 09/13
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Durch den fortschreitenden<br />
Einsatz neuer Technologien,<br />
verknüpft mit neuen<br />
Formen der Arbeitsorganisation,<br />
wie Dezentralisierung,<br />
der Einführung von<br />
Teamarbeit sowie flexibilisierten Arbeitszeitmodellen,<br />
haben sich die Anforderungen und<br />
auch die Belastungsspektren am Arbeitsplatz<br />
verändert. Es entstehen Leistungsverdichtung,<br />
beschleunigter Zeit- und Termindruck, hohe<br />
Verantwortung, informatorische Belastungen<br />
und die Notwendigkeit der Selbstorganisation<br />
von Arbeitsabläufen. Neue Anforderungen in<br />
der Arbeitswelt stellen nicht per se negative<br />
Belastungen dar.<br />
Die Bearbeitung verantwortungsvoller, komplexer<br />
und abwechslungsreicher Aufgaben und<br />
die Erhöhung der individuellen Entscheidungsund<br />
Handlungsspielräume können durchaus<br />
das Selbstbewusstsein stärken und die Arbeitszufriedenheit<br />
erhöhen. Wie sich die Veränderungen<br />
auf die Beschäftigten auswirken, ob<br />
sie überwiegend positiv bzw. negativ erlebt<br />
werden, ist nicht allein abhängig von der jeweiligen<br />
individuellen, psychischen Struktur. Vielmehr<br />
spielen die organisationalen und strukturellen<br />
Rahmenbedingungen sowie die sozialen<br />
Beziehungen auf der Kolleg/innen-und Vorgesetztenebene<br />
hierbei eine entscheidende Rolle,<br />
schrieb die Sozialforschungsstelle Dortmund<br />
schon zu dem Mobbing Report 2002.<br />
Mobbing wurde lange Zeit unterschätzt oder<br />
ausgeblendet – viele Betroffene galten noch<br />
in den 1990er Jahren mehrheitlich als Mimosen,<br />
Neurotiker oder Psychotiker. Das hat sich<br />
in den letzten Jahren zwar deutlich gebessert:<br />
Mittlerweile wissen Betriebsräte, Mediziner<br />
und Psychologen besser Bescheid über die<br />
existentielle Problematik, auch Politik und<br />
Rechtssprechung haben die bedrohlichen Vorgänge<br />
der Arbeitswelt erkannt, längst ist aber<br />
nicht alles im Reinen oder läuft mehrheitlich in<br />
die richtige Richtung. Weiterhin gibt es einen<br />
gravierenden blinden Fleck, fast schon eine tabuähnliche<br />
Wahrnehmungsstörung: Mobbing<br />
ist, entgegen weitverbreiteter Vorurteile, keine<br />
Wann Sie überlastet sind<br />
bestimme ICH!<br />
(Gesammelte Chefsprüche - Quelle: Spiegel, Zeit und Internet)<br />
„Wenn der Kuchen spricht, dann<br />
schweigt der Krümel.“<br />
„Wollten Sie nicht Karriere machen?“<br />
„Wenn Sie ein Beißer wären, würden<br />
Sie den Urlaub verschieben.“<br />
Kein Vergnügen für den einen,...<br />
„Schneller rudern, ich will Wasserski<br />
fahren.“<br />
...viel Vergnügen für den anderen<br />
„nach oben ist immer luft.“<br />
himmlisches Argument<br />
„If you can dream it, you can make it.“<br />
Traumhaftes Argument<br />
„Zum Träumen ist die nacht da.“<br />
Traumhaftes Gegenargument<br />
„Sleep is for the weak.“<br />
Traumhaftes Killerargument<br />
„hope is not a strategy“<br />
Noch ein Killerargument<br />
„Wer Angst hat, stirbt im Bett.“<br />
Killerargument für ganz Harte, denn:...<br />
„nur die harten kommen in den<br />
Garten.“<br />
Ein Klassiker<br />
„Man muss manche Menschen erst<br />
brechen, um sie aufzubauen.“<br />
Ein Klassiker aus dem Militär<br />
„Teamwork ist, wenn alle machen, was<br />
ich sage.“<br />
Selbstbestimmung eines Chefs<br />
„Bei einem Zug entscheidet die Schiene<br />
die Richtung.“<br />
Sanfte Variation der Selbstbestimmung<br />
„Das leben ist kein Wunschkonzert.“<br />
(Aber einer spielt natürlich immer die erste<br />
Geige)<br />
Chef: „Sie arbeiten doch gern hier,<br />
oder?“<br />
Angesteller: „Ja, klar.“<br />
Chef: „Warum tun Sie‘s dann nicht?“<br />
(Wer das hört, sollte noch misstrauischer werden)<br />
„In einer höhle ist kein Platz für zwei<br />
Bären.“<br />
Warnung an potentielle Rivalen<br />
„Setzt du ein Schwein an den Tisch,<br />
legt es bald auch seine Füße drauf.“<br />
Warnung vor Kollegen<br />
„nur wer gegen den Strom schwimmt,<br />
kommt zur Quelle.“<br />
Feuchtes Sprachbild<br />
„Wenn du ein totes Pferd reitest, steig<br />
ab!“<br />
Tierisches Sprachbild<br />
„Solange in der Kirche noch georgelt<br />
wird, ist der Gottesdienst nicht aus.“<br />
Göttliches Sprachbild<br />
„Man kann nicht jedes Ei beklatschen.“<br />
Sprachbild bei seltenem Lob<br />
„Meiden Sie die B-Wörter: Betriebsrat,<br />
Bildungsurlaub, Bonus.“<br />
Ratschlag bei der Einstellung<br />
„hoher, steter Druck von allen Seiten<br />
formt aus Kohle Diamanten.“<br />
Während der Probezeit<br />
„Wir sind hier nicht bei ‚Wünsch dir<br />
was‘, wir sind hier bei ‚So isses‘.“<br />
Betriebsalltag, Teil I<br />
„nicht geschimpft ist genug gelobt.“<br />
Betriebsalltag, Teil II<br />
„Wer lacht, hat noch Reserven.“<br />
Motivationsspruch I<br />
„Das Team sieht aus wie meine Jeans -<br />
an jeder wichtigen Stelle eine niete.“<br />
Motivationsspruch II<br />
August <strong>2013</strong> | <strong>ZT</strong> 43