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rbeitszeit - Institut Arbeit und Qualifikation

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'ERHARD"OSCH<br />

nellen Facharbeiterbranchen, wie der Bauindustrie, neue hierarchische Formen der <strong>Arbeit</strong>steilung<br />

ausbreiten. Diese Sektoren sind sehr arbeitsintensiv, es herrscht Preiswettbewerb<br />

<strong>und</strong> die Nachfrage ist sehr kostenelastisch. Die beiden Muster der <strong>Arbeit</strong>sorganisation<br />

sind in Abbildung 24 dargestellt. Es wird sichtbar, dass in den posttayloristischen<br />

Organisationsformen numerische Flexibilität (über schwankende A<strong>rbeitszeit</strong>en)<br />

<strong>und</strong> funktionale Flexibilität (über Multifunktionalität) miteinander verknüpft ist. Über<br />

Teambildung steigen die Mitgestaltungsmöglichkeiten der Beschäftigten, <strong>und</strong> ihre <strong>Arbeit</strong>splatzsicherheit<br />

nimmt zu, da sie bei Auftragsschwankungen infolge ihrer Multifunktionalität<br />

auch andere Aufgaben übernehmen können. In den tayloristischen Formen<br />

werden Auftragsschwankungen über den Auf- <strong>und</strong> Abbau von Randbelegschaften<br />

abgefangen <strong>und</strong> die für die funktionale Flexibilität notwendige Kompetenz auf einen<br />

kleinen Kern von Stammbeschäftigten konzentriert. Die Zeitzwänge in diesen Systemen<br />

sind sowohl für die überlasteten Stammkräfte als auch für die immer gefährdeten<br />

Randbeschäftigten sehr hoch.<br />

Flexibilität<br />

<strong>Arbeit</strong>sorganisation<br />

numerisch<br />

funktional<br />

tayloristisch<br />

Randbelegschaft<br />

Stammbelegschaft<br />

post-tayloristisch<br />

Stammbelegschaft<br />

!BB<br />

!RBEITSORGANISATIONUND&LEXIBILIT¼T‚)!4<br />

Dieses Wiedererstarken des Taylorismus ist anders als in der verarbeitenden Industrie<br />

vor 90 Jahren nicht produktionsgetrieben, sondern wird durch den <strong>Arbeit</strong>smarkt gesteuert.<br />

Sie wird erst möglich durch Lohndifferenzierung <strong>und</strong> die Verfügbarkeit eines großen<br />

Potentials flexibel einsetzbarer Beschäftigter auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt. Dieses Potential<br />

ist in den verschiedenen Ländern unterschiedlich groß. Es ist umso größer je größer<br />

die Einkommensspreizung, umso weniger der <strong>Arbeit</strong>smarkt reguliert, desto geringer der

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