Reise ins Herz der Insel - Enit
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26 Schatz<strong>ins</strong>el<br />
Mosaiken auf Mozia, Marsala (TP)<br />
Das griechische Theater von<br />
Palazzolo Acreide (SR)<br />
unter freiem Himmel, wo die Geschichte nachlesbar ist. Das heutige Sant´Angelo<br />
Muxaro (Agrigent), das mit <strong>der</strong> antiken sikanischen Stadt Camico gleichgesetzt<br />
wird, überrascht mit <strong>der</strong> Reichhaltigkeit <strong>der</strong> hier gefundenen Grabbeigaben.<br />
Segesta (Trapani) wurde von den Elymern um den Monte Barbaro herum angelegt<br />
und wurde in kurzer Zeit, zusammen mit Erice und Entella zum wohlhabendsten<br />
Handelszentrum dieser Volksgruppe, die sich mit den Sikanern Westsiziliens<br />
mischte. Segesta, bekannt wegen <strong>der</strong> Schönheit des Ortes und beherrscht von<br />
dem unterhalb <strong>der</strong> Stadt errichteten dorischen Tempel aus dem 5. vorchristlichen<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t, umfasst heute auch ein ausgedehntes archäologisches Gebiet,<br />
aus dem Fundstücke aus <strong>der</strong> Antike und dem Mittelalter stammen. Beson<strong>der</strong>s<br />
eindrucksvoll ist das griechische Theater, während vor den Stadtmauern kürzlich<br />
<strong>der</strong> Mango genannte Tempelbezirk ausgegraben wurde, <strong>der</strong> ebenfalls von starken<br />
Mauern umschlossen war und wo sich zahlreiche Sakralgebäude befunden haben<br />
müssen, die möglicherweise mit dem Kult um die „Venus von Erice“ (Astarte)<br />
im Zusammenhang standen. Nicht weniger bedeutsam für Historiker sind die<br />
erst kürzlich dem Publikum zugänglich gemachten archäologischen Gebiete am<br />
Monte Jato und bei Contessa Entellina (beide Provinz Palermo), anhand <strong>der</strong>er sich<br />
die Beziehungen <strong>der</strong> Elymer sowohl zu <strong>der</strong> griechischen als auch <strong>der</strong> punischen<br />
Kultur nachweisen lassen. Mozia (Trapani), Palermo und Solunto bezeugen, dass<br />
die Phönizier nach dem Untergang Mykenes sichere Häfen brauchten, um ihre<br />
Hegemoniestellung beim Handel im Mittelmeerraum zu halten. In <strong>der</strong> Tat war das<br />
Gebiet um die Stagnone-Lagune bei Marsala (Trapani) mit dem <strong>Insel</strong>chen Mozia<br />
(das heute das bemerkenswerte Whitaker-Museum beherbergt) ein bevorzugter<br />
Ausgangspunkt für die phönizischen Handelsschiffe.<br />
Die griechische Kultur<br />
Die griechische Kolonisierung begann im 8. Jh. v. Chr., als Sizilien bereits<br />
Kontakte mit <strong>der</strong> mykenischen und phönizischen Welt unterhielt, wie die in den<br />
Museen von Lipari und Syrakus ausgestellten Fundstücke belegen. In einem<br />
Zeitraum von weniger als zweihun<strong>der</strong>t Jahren führte die griechische Expansion<br />
zur Gründung <strong>der</strong> Städte Naxos (734 v. Chr.), Syrakus, Messina, Lentini, Catania,<br />
Megara Iblea, Milazzo, Gela, Akrai (Palazzolo Acreide), Imera, Selinunte, Camarina<br />
und Akragas (Agrigento - 580 v. Chr.); Taormina wurde erst im 4. vorchristlichen<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t gegründet. Die Herrschaft <strong>der</strong> Karthager blieb hingegen auf Nordund<br />
Westsizilien beschränkt.<br />
Mit den Siedlern kamen auch die griechischen Künstler auf die <strong>Insel</strong>. Neben<br />
Keramiken im griechischen Stil existierten auch solche in sog. „gemischtem“,<br />
orientalisierendem Stil, auf denen sich Rhomben und durchbrochene Linien