Reise ins Herz der Insel - Enit

Schatzinsel
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wird. Seine Meisterwerke sind, durchaus auch auf einem der von der Stadt
organisierten thematischen Rundgänge, in den Kirchen und Gebetshäusern
der Altstadt zu sehen: in San Lorenzo, Santa Cita und San Domenico (oder
Chiesa del Rosario). Im Oratorio di San Lorenzo stellen die Stuckarbeiten von
außergewöhnlicher Schönheit und Plastizität Allegorien und Szenen aus dem
Leben des hl. Laurentius dar; über dem ebenfalls von Serpotta entworfenen
Altar hing einst die berühmte Geburt Jesu, Caravaggios letztes Bild aus dem
Jahre 1609, das 1969 gestohlen wurde. Aber die Palermitaner Altstadt hat noch
zahlreiche weitere Schätze des Barock zu bieten: die Kirchen Casa Professa mit
der angegliederten großartigen Bibliothek, die man über einen großen Innenhof
aus dem 18. Jh. betritt, und, ganz in der Nähe, San Giuseppe dei Teatini, die im
17./18. Jh. errichtet wurde und mit einer mächtigen Kuppel und einem barocken
Kampanile prunkt. Der Innenraum enthält Stuck- und eingelegte Marmorarbeiten,
diverse Meisterwerke der Plastik und der Malerei, darunter ein Gemälde von
Pietro Novelli und ein Holzkreuz von Fra’ Umile da Petralia. Erwähnung verdient
auch die Geschichte des Baukomplexes Oratorio dei Bianchi, der 1542 durch
die Bruderschaft der Weißen Ritter (Compagnia dei Bianchi) im Spasimo-Viertel
erbaut wurde: Diese aus Kirchenleuten und Adligen bestehende Gesellschaft
hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den zum Tode Verurteilten „Sterbehilfe“
zu leisten, sprich ihnen in den Tagen vor der Urteilsvollstreckung die Beichte
abzunehmen und sie zur Reue zu bewegen, außerdem begleiteten sie die
Todgeweihten zum Schafott, und zwar in einer Prozession, bei der sie eine
weiße Kutte mit Kapuze trugen. Im großen Versammlungssaal der Bruderschaft
befinden sich üppige Dekorationen von Gaspare Fumagalli.
Stuckarbeiten von Giacomo Serpotta
in Santa Cita, Palermo
Das Oratorium des Bianchi,
Palermo