Reise ins Herz der Insel - Enit

28 Schatzinsel
Das griechische Theater
von Eraclea Minoa (AG)
Das griechische Theater
von Syrakus
Eine Reise durch das hellenisch geprägte Universum auf Sizilien könnte im
dorischen Selinunt beginnen: Von hier stammt ein Großteil der plastischen Werke
aus der archaischen Zeit, von denen heute die meisten im archäologischen
Museum in Palermo zu sehen sind. Der gut 270 Ha umfassende archäologische
Park bildet zusammen mit dem von Agrigent eines der bedeutendsten Ziele des
Archäologie-Tourismus im Mittelmeerraum. Die Akropolis von Selinunt beherrscht
von ihrem Hügel aus das Meer; die Stille und die bis heute erhaltenen Ruinen
der antiken Stadt atmen das Geheimnis der verflossenen Jahrhunderte und sind
von unvergleichlichem Reiz. Besonders auffällig sind die Säulen des Tempels
C, dessen Frontseite neben einem doppelten Säulengang auch ein mit einem
rätselhaften Gorgonenhaupt (zu sehen im archäologischen Museum in Palermo)
geschmücktes Giebelfeld aufwies. Auf dem östlichen Hügel hingegen liegen
die Tempel F und E, der um die Mitte des 20. Jh. zum Teil wieder aufgerichtet
wurde, und der kolossale Tempel G, einer der größten Tempel der griechischen
Antike überhaupt, der noch im Bau begriffen war, als die Stadt 409 v. Chr. durch
die Karthager zerstört wurde – wie die halbfertigen, in den nahe gelegenen
Cusa-Steinbrüchen gefundenen Säulentrommeln belegen. Von besonderem
Reiz sind auch die Überreste eines vor den Stadtmauern in geringer Entfernung
von der Akropolis gelegenen Heiligtums, das der Gottheit Malophoros, einer
Entsprechung der Demeter, geweiht war. Den Historikern zufolge wurde Syrakus
733 v. Chr., ein Jahr nach Naxos, gegründet. Der erste Nukleus der Stadt, die nach