Reise ins Herz der Insel - Enit

94 Meister des herzlichen Empfangs
Essen auf der Straße und die alten Märkte
Das „Essen von der Straße“ von den typischen Palermitaner Straßenständen, an
denen man von allem etwas bekommt, gibt es auch heute noch in der ganzen
Stadt, vor allem aber in den volkreichen Vierteln um die alten Straßenmärkte
herum, die Vuccirìa (aus dem Französischen bucherie = Lärm, Radau), den
Capo, den Ballarò mit seinem bunten Völkergemisch und den Borgo Vecchio.
Man folge nur dem starken Geruch nach Frittiertem, und man findet unprätentiös
präsentierte große, mit Papier bedeckte Platten voller panelle, die in großen,
mit Sesam bestreuten Brötchen verkauft werden, oftmals zusammen mit
cazzilli, in Öl frittierten Kartoffelkroketten. Nicht weniger schmackhaft sind die
gebratenen Auberginen oder der ciccireddu (winzige, in Mehl gewendete und
im Augenblick frittierte Fische). Am Eingang der Bratküchen steht noch oft der
Schriftzug Pani cà Meusa zu lesen; das bedeutet, dass man hier wirklich noch
auf Tradition achtet. Es handelt sich um eine Delikatesse, die allerdings nichts
für schwache Gaumen ist: Im Schmalz gebratene Innereien, Milz und Lunge vom
Ochsen werden in feine Streifen geschnitten und im Brötchen mit Ricotta oder
einem Spritzer Zitronensaft serviert. Ebenso populär sind die stigghiola, auf dem
Holzkohlengrill gebratene Spießchen mit Innereien vom Lamm oder Kalb.
Ein “
pannelle” - verkäufer
Von den Arabern nach Sizilien gebracht, bewahren die Souks, die es in diversen
Städten der Insel gibt, die arabischen Wurzeln der sizilianischen Kultur in der
Art, wie frisches Obst (vor allem Orangen), Trockenfrüchte und die unglaubliche
Vielfalt an Olivensorten arrangiert werden, aber auch in der großen Auswahl
an pyramidenartig geschichteten Gewürzen aus dem Nahen und Fernen Osten,
und in den Düften nach Knoblauch, Oregano und Chilischoten. Wunderschön