Doppelspur Schiers – Fuchsenwinkel - RhB
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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Die neuen Anforderungen an das Durchfahrtsprofil seitens<br />
der SBB und die schnellere Streckengeschwindigkeit<br />
der <strong>RhB</strong> führten dazu, dass das <strong>RhB</strong>-Trassee gegenüber<br />
der heutigen Situation rund 1.6 m angehoben<br />
und die Spannweite der neuen Brücke auf mindestens<br />
55.50 m verlängert werden musste.<br />
Diese Randbedingungen konnten auf dem bestehenden<br />
Trassee unter Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes<br />
nicht umgesetzt werden. Die <strong>RhB</strong> baute deshalb auf einer<br />
Länge von 225 m, seitlich leicht versetzt gegenüber<br />
der alten Anlage, ein neues Trassee. Zu diesem Zweck<br />
wurde entlang des Areals Valser Mineralquellen AG eine<br />
140 m lange Stützmauer erstellt.<br />
Die neue Brücke<br />
Die neue Brückenkonstruktion liegt im seitlichen Abstand<br />
von 10 m nordwestlich der alten <strong>RhB</strong>-Linie. Das<br />
Bauwerk besteht aus einer Stahlfachwerkkonstruktion<br />
mit einem Gesamtgewicht von 250 t. Die Spannweite<br />
beträgt 55.50 m, die Brückenbreite 6.20 m und die Gesamthöhe<br />
7.90 m.<br />
Das Stahlfachwerk liegt in einer Kurve mit Radius R =<br />
300 m. Die wesentlichen Elemente des gewählten Brückenkonzepts<br />
sind eine geschlossene Fachwerkkonstruktion<br />
mit gekrümmtem Grundriss und oberem Windverband.<br />
Die Konstruktion ergibt ein leichtes, robustes<br />
und qualitativ hochwertiges Bauwerk. Die Querschnitte<br />
der Fachwerkstäbe bestehen aus geschweissten Kastenprofilen,<br />
was sich in Bezug auf den Unterhalt und<br />
die Verschmutzung positiv auswirkt.<br />
Die Stahlkonstruktion wurde aus total 1300 speziell zugeschnittenen<br />
Blechteilen, wie ein grosses Puzzle, zusammengesetzt<br />
und verschweisst. Dazu waren 3 km<br />
Schweissnähte und gut 5000 kg Schweissgut erforderlich.<br />
Die Bauteilherstellung und Vormontage in der Werkhalle<br />
begann Mitte Juni und dauerte drei Monate. Unmittelbar<br />
danach wurden die Bauteile nach Zizers geliefert,<br />
dort zum fertigen Bauwerk zusammengestellt und mit<br />
dem Schlussanstrich versehen. Diese Arbeiten nahmen<br />
erneut rund zwei Monate in Anspruch.<br />
Anfangs November präsentierte sich das Bauwerk eingehüllt<br />
in einem provisorischen Montagezelt. Dies war<br />
aus Witterungsgründen notwendig, da die Schweissund<br />
Anstricharbeiten nur bei Trockenheit durchgeführt<br />
werden konnten.<br />
Bauvorgang<br />
Die gesamte Stahlfachwerkbrücke wurde in der Werkstatt<br />
gefertigt und vormontiert. Anschliessend erfolgte<br />
der Antransport der Einzelteile direkt über die Autobahn<br />
A13 auf den Montageplatz. Hier wurde sie vollständig<br />
zusammengebaut, verschweisst, mit dem Farbanstrich<br />
versehen und für den anschliessenden Brückenver-<br />
Skizze Einschub.<br />
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