Mikrobiologische Diagnostik bei Infektionendes Auges - AWMF
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067/008 – <strong>Mikrobiologische</strong> <strong>Diagnostik</strong> <strong>bei</strong> Infektionen des <strong>Auges</strong> aktueller Stand: 07/2011<br />
Tabelle 6: Mikroskopische Untersuchung von Probenmaterialien <strong>bei</strong> Augeninfektionen<br />
Krankheitsbild Probenmaterial Gram Giemsa<br />
Lidphlegmone,<br />
Orbitaphlegmone<br />
Pilzspezifische<br />
Färbung<br />
Aspirat, Sekret x - -<br />
Granulomatöse Blepharitis* Lidbiopsie - x -<br />
Kanalikulitis Sekret x - x<br />
Dakryozystitis/-adenitis Sekret x - -<br />
Konjunktivitis, eitrig Sekret x - -<br />
Konjunktivitis, neonatal Sekret x - -<br />
Keratitis, eitrig Hornhautabrasiomaterial x - x<br />
Glaskörper-, Vorderkammermaterial<br />
Endophthalmitis<br />
x - x**<br />
*ggf. außerdem Färbung auf säurefeste Stäbchen, **insbesondere <strong>bei</strong> endogener und<br />
traumatischer Endophthalmitis<br />
3.2 Kulturelle Untersuchung<br />
Die Materialanlage primär steriler intraokularer Proben muss zum Ausschluss von Kontaminationsgefahren<br />
in einer Sicherheitswerkbank erfolgen. Da das für die mikrobiologische<br />
<strong>Diagnostik</strong> von Augeninfektionen zur Verfügung stehende Probenmaterial insbesondere <strong>bei</strong><br />
intraokularen Infektionen begrenzt ist, muss in Abhängigkeit des klinischen Bildes und der<br />
anamnestischen Angaben eine sorgfältige Auswahl der zu verwendenden Kulturmedien<br />
erfolgen. In Tabelle 7 ist die Auswahl der Kulturmedien dargestellt, die zum Nachweis der<br />
häufigsten Infektionserreger als Basisanforderung <strong>bei</strong>mpft werden sollten. Auf die Anlage<br />
eines Selektivagars für Gram-negative Bakterien, wie MacConkey-Agar, wird verzichtet, da<br />
in den untersuchten Probenmaterialien nicht mit einer ausgeprägten Begleitflora zu rechnen<br />
ist. Reicht das Probenmaterial für den Plattensatz der Basisanforderung nicht aus, so sollte<br />
der Beimpfung des Flüssigmediums der Vorzug vor anaeroben Blut-Agarplatten gegeben<br />
werden.<br />
Das Probenmaterial wird grundsätzlich semiquantitativ mittels Dreiösenausstrich auf die<br />
Platten ausgebracht. Bei geringvolumigen flüssigen Proben, wie Glaskörperaspiraten, ist es<br />
sinnvoll, einen Tropfen der Probe in die Mitte einer Kulturplatte zu geben und diesen mittels<br />
einer sterilen Impföse etwas zu verteilen, um eine hohe Erregerdichte am Beimpfungsort <strong>bei</strong><br />
minimaler Kontaminationsgefahr zu erzielen. Hornhautabrasiomaterial und Biopsien sollten<br />
aus dem Transportmedium direkt auf die Kulturplatten überführt werden. Eine Homo-<br />
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