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Mikrobiologische Diagnostik bei Infektionendes Auges - AWMF

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067/008 – <strong>Mikrobiologische</strong> <strong>Diagnostik</strong> <strong>bei</strong> Infektionen des <strong>Auges</strong> aktueller Stand: 07/2011<br />

4.1.6 Seltenere bakterielle Erreger<br />

Im Rahmen der durch Bartonellen, am häufigsten Bartonella henselae, verursachten Katzenkratzkrankheit<br />

können unterschiedliche ophthalmologische Krankheitsbilder auftreten. Am<br />

häufigsten werden das okuloglanduläre Syndrom und eine Neuroretinitis beobachtet [42]. Die<br />

Diagnosesicherung erfolgt durch Nachweis spezifischer Antikörper im Serum (siehe auch<br />

MiQ 18) und Erhebung einer gezielten Anamnese in Bezug auf Katzenkontakte [9,161].<br />

Die Diagnosestellung der Brucellose erfolgt serologisch sowie durch Erregernachweis in<br />

Blutkulturen (MiQ 18). Vereinzelt gelang auch eine Erregerdiagnostik aus<br />

Vitrektomiematerial [4,84].<br />

Eine Differenzierung von H. aegypticus, H. influenzae und H. influenzae Biotyp aegypticus,<br />

dem Erreger des Brasilianischen Purpurfiebers, ist mittels Standardverfahren bislang nicht<br />

möglich. Bei entsprechenden anamnestischen Hinweisen sollte ggf. das Konsiliarlabor für<br />

Haemophilus kontaktiert werden.<br />

Eine orientierende serologische <strong>Diagnostik</strong> der Leptospirose auf der Basis kommerzieller<br />

Immunoassays kann von mikrobiologischen Laboratorien mit ausgewiesener Erfahrung<br />

durchgeführt werden. Jegliche <strong>Diagnostik</strong> auf der Basis anderer Verfahren sowie<br />

Bestätigungsteste sind Speziallaboratorien mit regelmäßigen Einsendungen zum Leptospirennachweis<br />

bzw. dem Konsiliarlabor vorbehalten.<br />

Tropheryma whipplei wurde als seltener Erreger einer Uveitis oder Iridozyklitis beschrieben,<br />

wo<strong>bei</strong> die intraokulare Manifestation des Morbus Whipple sowohl <strong>bei</strong> Patienten mit<br />

generalisierter Infektion als auch isoliert auftreten kann. Der Nachweis des Erregers ist in<br />

MiQ 18 beschrieben. Bei intraokularen Infektionen erfolgt er am zweckmäßigsten mittels<br />

NAT-Verfahren aus Glaskörpermaterial [35,65,189]. Ein mikroskopischer Nachweis von<br />

T. whipplei aus Glaskörpermaterial kann mittels PAS-Färbung versucht werden [189],<br />

aussagekräftige Daten zur Sensitivität liegen jedoch nicht vor.<br />

4.2 Viren<br />

4.2.1 Adenoviren<br />

Für die <strong>Diagnostik</strong> von Adenovirus-Infektionen am Auge ist der Nachweis von Adenovirus-<br />

DNA mittels NAT die Methode der Wahl. Zwar ist es aufgrund der großen Typenvielfalt<br />

schwierig, PCR-Protokolle zu entwickeln, die alle Adenovirus-Infektionen erfassen. Ein von<br />

Heim et al. beschriebenes real-time-PCR-Protokoll [92] ist für den Nachweis aller Adenovirus-Typen<br />

geeignet und auch für die <strong>Diagnostik</strong> <strong>bei</strong> Augeninfektionen evaluiert worden<br />

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