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Mikrobiologische Diagnostik bei Infektionendes Auges - AWMF

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067/008 – <strong>Mikrobiologische</strong> <strong>Diagnostik</strong> <strong>bei</strong> Infektionen des <strong>Auges</strong> aktueller Stand: 07/2011<br />

[107]. Eine Alternative, die auch eine schnelle „point of care-<strong>Diagnostik</strong>“ in 10-15 Minuten<br />

erlaubt, stellen immunchromatographische Schnelltests zum Nachweis von Adenovirus-<br />

Antigen dar. Diese wurden zwar primär für die Untersuchung respiratorischer Materialien und<br />

von Stuhlproben entwickelt, sind aber zumindest in zwei Studien auch mit guten Ergebnissen<br />

für Augenabstriche eingesetzt worden, wenn die Proben in den ersten 5 Krankheitstagen<br />

gewonnen wurden [160,182,71,133]. Allerdings wurde hier über falsch positive Ergebnisse<br />

<strong>bei</strong> Verwendung von Oxybuprocain als Lokalanästhetikum berichtet [94].<br />

4.2.2 Epstein-Barr-Virus<br />

In seltenen Fällen kann EBV als Folge einer Virämie auch Ursache einer intraokularen<br />

Entzündung sein [113,196,174]. EBV-DNA wurde in solchen Fällen in intraokularer<br />

Flüssigkeit auch <strong>bei</strong> negativer PCR im Serum nachgewiesen [174]. Eine EBV-PCR kann<br />

daher hier hilfreich sein. Von größerer Bedeutung ist jedoch die Untersuchung auf andere<br />

Herpesviren, da sich <strong>bei</strong> diesen eine unmittelbare therapeutische Relevanz ergibt.<br />

Entzündungen am äußeren Auge, die in Verbindung mit der infektiösen Mononukleose<br />

auftreten, werden durch die serologische <strong>Diagnostik</strong> der EBV-Infektion abgeklärt.<br />

4.2.3 Enteroviren<br />

Für die <strong>Diagnostik</strong> von Enterovirusinfektionen kommt in erster Linie der<br />

Nukleinsäurenachweis in Betracht, da die Anzüchtung in Zellkultur meist langwierig ist und<br />

besonders <strong>bei</strong> Enterovirus 70 oft nicht gelingt. Leider sind die <strong>bei</strong> Ausbruchsuntersuchungen<br />

verwendeten PCR-Protokolle fast immer auf jeweils einzelne Serotypen oder auf den<br />

simultanen Nachweis und die Differenzierung der <strong>bei</strong>den Haupterreger [195] ausgerichtet und<br />

damit für die Verwendung in nicht endemischen Regionen unpraktikabel. Hier wird man in<br />

der Regel auf etablierte pan-Enterovirus-PCR-Protokolle für andere Fragestellungen (z. B.<br />

Liquordiagnostik <strong>bei</strong> aseptischer Meningitis) [53] zurückgreifen. Bei entsprechender<br />

Primerwahl erlauben diese den Nachweis nahezu aller Enterovirus-Serotypen und -Stämme<br />

innerhalb der Serotypen. Sie erfassen auch Enteroviren, die schlecht oder nicht isoliert werden<br />

können, und ggf. auch neuauftretende und bisher nicht erkannte Stämme.<br />

4.2.4 Herpes-simplex-Virus<br />

Geeignete Materialien für die HSV-<strong>Diagnostik</strong> sind Abstriche bzw. Hornhaut-Abrasionsmaterial<br />

<strong>bei</strong> Keratitis und Glaskörperaspirat <strong>bei</strong>m akuten retinalen Nekrosesyndrom. Für den<br />

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