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Mikrobiologische Diagnostik bei Infektionendes Auges - AWMF

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067/008 – <strong>Mikrobiologische</strong> <strong>Diagnostik</strong> <strong>bei</strong> Infektionen des <strong>Auges</strong> aktueller Stand: 07/2011<br />

Neben dem mikroskopischen und kulturellen Nachweis von Cryptococcus neoformans des<br />

Erregers ist ein Nachweis des Kryptokokken-Antigens im Serum bzw. <strong>bei</strong> Verdacht auf<br />

Beteiligung des ZNS auch im Liquor sinnvoll. Bei Vorliegen typischer ophthalmologischer<br />

Befunde im Rahmen einer gesicherten Kryptokokkose kann auf eine <strong>Diagnostik</strong> aus<br />

intraokularem Probenmaterial (Vitrektomie) in der Regel verzichtet werden. Daten zum<br />

Nachweis von Cryptococcus-Antigen im Kammerwasser liegen nicht vor.<br />

4.3.2 Schimmelpilze<br />

Der Nachweis einer Schimmelpilz-Keratitis und -Endophthalmitis erfolgt primär mittels<br />

Mikroskopie (Direktmikroskopie und nach Anfärbung mittels pilzspezifischer Färbung)<br />

und Kultur wie in Kapitel 2 und 3 und in MiQ 14 beschrieben. Eine Identifizierung ist stets<br />

zumindest bis zur Gattungsebene anzustreben, um Vorhersagen zur Antimykotikaempfindlichkeit<br />

machen zu können. Bei Aspergillus-Infektion ist auf die Amphothericin-resistente<br />

Spezies A. terreus zu achten [29]. Daten bezüglich der Wertigkeit eines Aspergillus-Antigen-<br />

Nachweises aus Serum oder Kammerwasser <strong>bei</strong> Patienten mit Endophthalmitis liegen<br />

bislang nicht vor.<br />

Bei klinischem Verdacht auf rhinoorbitocerebrale Mykose sollte umgehend wie unter 2.3.1<br />

beschrieben Probenmaterial durch einen HNO-Arzt gewonnen werden. Ein frühzeitiger<br />

Therapiebeginn ist für die Prognose des Patienten entscheidend.<br />

4.3.3 Seltene Pilzinfektionen<br />

Bei Patienten mit zellulärer Immundefizienz, insbesondere HIV-Patienten, wurde vereinzelt<br />

über Pneumocystis jiroveci als seltener Erreger einer Konjunktivitis oder häufiger einer<br />

Chorioiditis berichtet [159,178]. Der Nachweis des Erregers erfolgt oft erst nach Enukleation<br />

oder autoptisch mittels Mikroskopie nach Grocott-, Fungifluor- oder Giemsa-Färbung (MiQ<br />

8) bzw. Pneumocystis-spezifischem direkten Immunfluoreszenztest. Daten zum Stellenwert<br />

einer Nukleinsäureamplifikationsdiagnostik liegen bislang nicht vor. Bei Patienten mit<br />

entsprechender Reiseanamnese sollten auch dimorphe Pilze, wie Histoplasma spp.,<br />

Blastomyces dermatitidis, Coccidioides immitis und Paracoccidioides brasiliensis, als seltene<br />

Erreger einer Konjunktivitis, Keratitis, Skleritis, Chorioiditis und Endophthalmitis<br />

berücksichtigt werden. Bei der mikrobiologischen <strong>Diagnostik</strong> (MiQ 14) ist zu beachten, dass<br />

es sich hier<strong>bei</strong> um Erreger der Risikogruppe 3 handelt, für die spezielle Anforderungen an die<br />

Sicherheit im mikrobiologischen Labor gelten (MiQ 20/21).<br />

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