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Mikrobiologische Diagnostik bei Infektionendes Auges - AWMF

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067/008 – <strong>Mikrobiologische</strong> <strong>Diagnostik</strong> <strong>bei</strong> Infektionen des <strong>Auges</strong> aktueller Stand: 07/2011<br />

4 Spezielle Infektionserreger<br />

4.1 Bakterien<br />

4.1.1 Borrelia burgdorferi<br />

Die mikrobiologische <strong>Diagnostik</strong> der Lyme-Borreliose erfolgt primär durch den Nachweis<br />

spezifischer Antikörper im Serum (bezüglich der zu verwendenden serologischen Verfahren<br />

und der Befundinterpretation siehe MiQ 12). Die serologische <strong>Diagnostik</strong> kann jedoch nur<br />

eine akute oder zurückliegende Infektion mit Borrelia burgdorferi s. l. (im folgenden B.<br />

burgdorferi) nachweisen und keinen Kausalzusammenhang zu den Manifestationen am<br />

Auge herstellen. Mittels NAT-Verfahren ist es möglich, B. burgdorferi in Primärproben wie<br />

Glaskörperaspiraten und Hornhautabrasiomaterial nachzuweisen [121,164]. Diese Methode<br />

ist jedoch Speziallaboratorien vorbehalten und ihr Stellenwert in der <strong>Diagnostik</strong><br />

ophthalmologischer Symptome einer Borreliose ist bislang nicht ausreichend geklärt (MiQ<br />

12). Positive PCR-Nachweise fanden sich auch <strong>bei</strong> serologisch negativen Patienten [164]. Ein<br />

kultureller Nachweis von B. burgdorferi belegt eine Infektion, Daten bezüglich der<br />

Sensitivität der Kultur aus intraokularen Proben liegen jedoch nicht vor.<br />

4.1.2 Chlamydia trachomatis<br />

Der Nachweis von C. trachomatis aus Konjunktivalabstrichen erfolgt grundsätzlich gemäß<br />

MiQ 10/11. Die Anzucht des Erregers mittels Zellkultur stellt den „klassischen Goldstandard“<br />

der <strong>Diagnostik</strong> dar, wird jedoch in der Routinediagnostik aufgrund des großen Aufwands nur<br />

noch von wenigen Laboratorien angeboten. Die einfach durchzuführende Giemsa-Färbung<br />

zum Nachweis der typischen Einschlusskörperchen in Konjunktivalabstrichen erfordert viel<br />

Erfahrung und kann aufgrund der geringen Sensitivität nicht empfohlen werden [124].<br />

Kommerziell verfügbare direkte Immunfluoreszenztests (DIFT) erlauben einen Nachweis von<br />

C. trachomatis aus Konjunktivalabstrichen mit einer Sensitivität und Spezifität von bis zu 87<br />

% bzw. 98 % [124,170] bezogen auf die Kultur. Mittels kommerzieller Immunoassays (IA)<br />

kann C. trachomatis-Antigen in Konjunktivalabstrichen mit einer Sensitivität und Spezifität<br />

von 88-97 % bzw. 97-100 % nachgewiesen werden [56,86,156,170]. Es ist jedoch zu<br />

beachten, dass Teste, die C. trachomatis Lipopolysaccharid-spezifische Antikörper verwenden,<br />

zwar sensitiver aber weniger spezifisch als Major Outer Membrane Protein (MOMP)-<br />

basierte Teste sind und daher mit einem zweiten Test bestätigt werden sollten [62,132].<br />

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