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Alles Versager? - Deutsches Jugendinstitut e.V.

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Wissenschaftliche Begleitung<br />

Dieser Bericht ist ein Produkt aus der Arbeit der wissenschaftlichen Begleitung<br />

des Modellprogramms “Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit 1998 – 2001”,<br />

das im Rahmen des Kinder- und Jugendplans des Bundes vom BMFSFJ (Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) finanziell gefördert<br />

wird. In diesem Modellprogramm arbeiten im Handlungsfeld “Integration in<br />

Schule und Berufsschule” 4 acht Projekte mit Schülerinnen und Schülern, die<br />

bereits über einen längeren Zeitraum nicht mehr zur Schule gegangen sind,<br />

obwohl sie noch der gesetzlichen Schulpflicht unterliegen. 5<br />

Ausgehend von der Erkenntnis, daß die Schule nach wie vor das entscheidende<br />

Zuweisungssystem für Berufschancen bildet, ist das Ziel dieser Projekte die Entwicklung<br />

und Erprobung von Ansätzen und Methoden, mit denen Kinder und<br />

Jugendliche, die sich – aktiv oder passiv – der Schule entziehen, schulisch und<br />

sozial wieder integriert werden können. Mit Hilfe von schul-, sozial-, berufsund<br />

arbeitspädagogischen Methoden sollen Schulverweigerer motiviert werden,<br />

sich notwendige allgemeinbildende und vorberufliche Fähigkeiten, Fertigkeiten<br />

und Kenntnisse anzueignen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Angeboten,<br />

die durch präventive Arbeit in der Schule versuchen, ein (späteres) Herausfallen<br />

von schulmüden Jugendlichen aus dem Lerngeschehen bereits im Ansatz zu verhindern,<br />

und solchen, die mit einem eigenen Konzept der alternativen Beschulung<br />

eher die älteren und “aktiven” Schulverweigerer ansprechen. Die meisten<br />

dieser Projekte haben u.a. das ganz konkrete Ziel, schulmüde Jugendliche bzw.<br />

Jugendliche, die die Schule über längere Zeit geschwänzt oder verweigert haben,<br />

so zu fördern und zu motivieren, daß sie in das System Schule zurückkehren<br />

oder außerhalb der Regelschule einen Schulabschluß erwerben können.<br />

Mit dem Aufenthalt in diesen Einrichtungen der Jugendhilfe können Jugendliche<br />

ihre Schulpflicht außerhalb der Regelschule ableisten. Als Bildungsziel gilt<br />

in allen Projekten der interne oder externe Erwerb des (Haupt-)Schulabschlusses.<br />

Die wissenschaftliche Begleitung der Modellprojekte im Rahmen des Modellversuchs<br />

“Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit” 1998 – 2001 durch das<br />

Deutsche <strong>Jugendinstitut</strong> ist ein interaktiver und offener Forschungsprozeß, der<br />

durch einen qualitativen und quantitativen Methodenmix gekennzeichnet ist.<br />

Im Handlungsfeld “Integration in Schule und Berufsschule”, in dem acht der<br />

insgesamt 23 Modellprojekte arbeiten, führte und führt die wissenschaftliche<br />

Begleitung mehrere Untersuchungen auf verschiedenen Ebenen mit verschiedenen<br />

methodischen Verfahren durch. Das Forschungsdesign beinhaltet ferner die<br />

Verbindung von qualitativen und quantitativen Untersuchungsverfahren. Sämtliche<br />

Untersuchungen dienen dazu, Einsichten in Probleme rund um Schulverweigerung<br />

zu erhalten, über die noch zu wenig bekannt sind. Um aber das Phänomen<br />

“Schulverweigerung” aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten zu<br />

können, werden unterschiedliche Zugänge genutzt. Mit Hilfe der verschiedenen<br />

Untersuchungsbausteine soll ein möglichst differenziertes Bild der Schulverwei-<br />

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