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Ausgabe 1 - RhB

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Retica 30: Konkurrenzfähig dank Halbstundentakt<br />

Von Marco Lüthi<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2013<br />

Die <strong>RhB</strong> heute: Stundentakt ist Standard<br />

Die Taktdichte sowie die Fahrzeit sind zwei wichtige Angebotsmerkmale<br />

des öffentlichen Verkehrs. Mit den<br />

Grossprojekten Bahn 2000 sowie der NEAT konnte die<br />

SBB wesentliche Verbesserungen erzielen und der<br />

Halbstundentakt ist heute beim Fern- und Regionalverkehr<br />

vielfach die Regel. Bei der <strong>RhB</strong> wurde mit der Eröffnung<br />

der Vereinalinie Ende 1999 letztmals eine grössere<br />

Angebotsverbesserung vorgenommen. Der Stundentakt<br />

ist auf dem Netz der <strong>RhB</strong> genauso wie auf der Linie Zürich<br />

– Chur seit langer Zeit Standard und stellt eine der<br />

wenigen Ausnahmen auf den Hauptachsen der Schweiz<br />

dar.<br />

Sowohl für die Tourismusregion Graubünden als auch für<br />

die tourismusgeprägte <strong>RhB</strong> sind attraktive Bahnangebote<br />

wichtig. Der heutige Stundentakt ist ein Standortnachteil<br />

und vermindert die Wettbewerbfähigkeit des<br />

Kantons und der <strong>RhB</strong>. Hinzu kommt, dass die Strassen<br />

im Kanton Graubünden gut ausgebaut und fahrzeitverkürzende<br />

Umfahrungen (beispielsweise in Klosters, Saas<br />

und Küblis) realisiert wurden oder bald fertiggestellt<br />

werden. Die Bahn verliert damit weitere Marktanteile<br />

gegenüber dem motorisierten Individualverkehr.<br />

Die Bedeutung und Notwendigkeit einer Angebotsverbesserung<br />

für den Kanton Graubünden wurden durch<br />

die beteiligten Instanzen erkannt. Im Strategischen Entwicklungsprogramm<br />

Bahninfrastruktur (STEP) sind sowohl<br />

Ausbauten im Korridor Zürich – Chur als auch auf<br />

dem Netz der <strong>RhB</strong> vorgesehen. Die <strong>RhB</strong> hat mit dem Projekt<br />

Retica 30 die Aktivitäten zur Weiterentwicklung des<br />

Fahrplanangebots gebündelt. Auf den Markt ausgerichtet<br />

wurden mittel- bis langfristig (2025) folgende<br />

Schwerpunkte definiert:<br />

n Häufigere und schnelle Verbindungen nach Davos<br />

n Schnelle, attraktive und dichte Verbindungen ins<br />

Oberengadin<br />

n Moderne, gut erschlossene S-Bahn in der Agglomeration<br />

Chur<br />

n Erschliessung der Schwerpunkte St. Moritz, Davos,<br />

Thusis, Arosa, Ilanz und Klosters durch stündlich zwei<br />

Verbindungen<br />

Eine Angebotsverdichtung ist nur mit zusätzlichem Personal,<br />

mehr Rollmaterial und Ausbauten von Infrastrukturanlagen<br />

realisierbar. Vor allem die notwendigen Infrastrukturausbauten<br />

auf dem mehrheitlich einspurigen<br />

Netz der <strong>RhB</strong> benötigen einen längeren Zeitraum, sind<br />

kostenintensiv und können nicht über ordentliche Mittel<br />

der Leistungsvereinbarung finanziert werden (daher<br />

STEP). Damit aber nicht bis 2025 auf eine weitere wesentliche<br />

Verbesserung gewartet werden muss, wird der<br />

durch SBB und <strong>RhB</strong> aufeinander abgestimmte Halbstundentakt<br />

ab 2014 schrittweise eingeführt.<br />

Die <strong>RhB</strong> 2014: Zweistündiger Halbstundentakt<br />

Die erste Etappe ab Sommer 2014 beinhaltet jede zweite<br />

Stunde einen zusätzlichen Intercity Zürich – Chur,<br />

auch zweistündiger Halbstundentakt genannt. Dieser<br />

wird durch die <strong>RhB</strong> mit einem Anschluss nach St. Moritz<br />

und Davos abgenommen. In dieser ersten Phase wird<br />

bei der <strong>RhB</strong> das neue Angebot mit bestehendem Rollmaterial<br />

gefahren. Investitionen in neues Rollmaterial für<br />

die Angebotsverdichtung mussten auf Vorgabe der Besteller<br />

auf Ende 2018 hinausgeschoben werden. Das<br />

bestehende Rollmaterial, allen voran die Stammnetzpendelzüge<br />

aus den Jahren 1971/79, müssen daher<br />

einer Lebensdauer verlängernden Refit-Aktion unterzogen<br />

werden. Als nicht vermeidbare Konsequenz müssen<br />

die Reisenden während dieser Einführungszeit von<br />

und nach Davos mit den zusätzlichen Zügen in Klosters<br />

umsteigen.<br />

Ab Dezember 2014 wird das Angebot für Pendler zwischen<br />

Chur und Ilanz an den Wochentagen durch zu-<br />

Ausgangslage. Etappen 2014.<br />

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