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Ausgabe 1 - RhB

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Lok 108 schon bald wieder «unter Dampf»<br />

Von Walter Frech<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2013<br />

Stolze 57 Dampflokomotiven und vier Dampfschneeschleudern<br />

zischten und fauchten vor 100 Jahren auf<br />

dem Bündner Schienennetz. Nach der Elektrifizierung<br />

des gesamten <strong>RhB</strong>-Netzes in den 1920er-Jahren wurden<br />

fast alle Lokomotiven in alle Welt verkauft. Inzwischen<br />

sind diese Lokomotiven alle ausrangiert und zum<br />

grössten Teil verschrottet. Einzig in Thailand können<br />

noch die Lok 118 (in Chieng Mai) und die Lok 123 (in<br />

Bangkok) als Denkmal-, resp. Museums-Lokomotive, im<br />

typischen «indonesischen Look» bestaunt werden.<br />

Immerhin fünf «Dampfrösser» und drei Schneeschleudern<br />

haben überlebt. Davon sind vier bei der<br />

<strong>RhB</strong> bis heute betriebstüchtig erhalten geblieben und<br />

lassen auf den leider wenigen Fahrten die Dampfromantik<br />

aufleben und die Kinderherzen höher schlagen.<br />

Es sind dies: Die G 3/4 Nr. 1 «Rhätia» (Baujahr 1889),<br />

die beiden G 4/5 107/108 (Baujahr 1906) und die<br />

selbstfahrende Bernina-Dampfschneeschleuder Xrotd<br />

9213 (Baujahr 1910).<br />

Die Lok G 3/4 Nr. 11 «Heidi» (Baujahr 1902), wurde<br />

1977 an die Modellbaufreunde Eiger verkauft. Diese<br />

Lok ist im Jahre 2000 durch den Club 1889 zurückgeholt<br />

worden. Zurzeit wird die «Heidi» wieder betriebsfähig<br />

gemacht. Mit einem neuen Kessel und Ölfeuerung<br />

soll auch diese Lok wieder auf unserem Netz<br />

dampfen.<br />

Die Lok G 3/4 Nr. 14 (Baujahr 1902), die 1972 an die<br />

Appenzellerbahnen verkauft worden ist, wird nach<br />

längerer Standzeit ebenfalls wieder betriebsfähig hergerichtet.<br />

Von den übrigen zwei Dampfschneeschleudern wartet<br />

die eine, die Xrotd 9214 (Baujahr 1912, selbstfahrend,<br />

nicht betriebsfähig) bei der Museumsbahn Blonay-<br />

Chamby auf ihre Aufarbeitung. Die zweite, die Xrotd<br />

9212 (Baujahr 1913, nicht selbstfahrend) wird zurzeit in<br />

Goldau komplett aufgearbeitet und bald auf der Dampfbahn<br />

Furka Bergstrecke (DFB) zum Einsatz kommen.<br />

Die Dampflok 108<br />

Wie alle Dampflokomotiven – und Druckbehälter ganz<br />

allgemein – werden auch die Kessel unserer Lok durch<br />

den SVTI (Schweizerischer Verein für Technische Inspektionen/Kesselinspektorat)<br />

jährlich einer sogenannten<br />

«äusseren» und 2-jährlich einer «inneren» Inspektion<br />

unterzogen.<br />

Bei der letzten «Inneren» der Lok 108 haben wir vom<br />

SVTI die Auflage erhalten, die abgezehrten aber noch<br />

dichten Bodenring-Nieten in der Feuerbüchse innerhalb<br />

eines Jahres zu ersetzen.<br />

Zudem hatten sowohl die Rauch- und Siederohre im<br />

Kessel, als auch der Überhitzer-Rohrsatz das Ende ihrer<br />

Lebensdauer erreicht. Weiter war auch die planmässige<br />

Revision des mechanischen Teiles (Laufwerk/Bremsen)<br />

fällig. Nach einigen Abklärungen war man sich einig,<br />

dass die Lok 108 nicht ausrangiert, sondern wieder<br />

einsatzbereit gemacht werden soll. Für die Dampfeinsätze<br />

bei der <strong>RhB</strong> hätte wohl eine Lokomotive genügt.<br />

Mit zwei Loks entfallen die aufwendigen Überfuhren<br />

bei Dampffahrten auf der Südseite, das Engadin hat<br />

ihre «Engiadina» wieder und die attraktiven Doppeltraktionen<br />

können weiterhin angeboten werden.<br />

Abheben des Kessels in der ALLEGRA-<br />

Halle BW Landquart.<br />

Feuerbüchs-Rohrwand nach dem Ausrohren zur<br />

Kontrolle auf Steg-Risse.<br />

Fertige Feuerbüchse, alle Siede- und Rauchrohre<br />

sind eingewalzt und gebördelt.<br />

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