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Zen Tempel Gangnam Style - Universität Augsburg

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Die Dozenten der englischsprachigen Veranstaltungen sind entweder selbst englische Muttersprachler<br />

oder KoreanerInnen mit Auslandserfahrung und sprechen deshalb einwandfreies<br />

Englisch. Auch die meisten koreanischen Studentinnen in diesen Veranstaltungen haben<br />

mich mit ihrem guten bis sehr guten Englisch beeindruckt. Viele von ihnen haben bereits<br />

einige Zeit im Ausland verbracht oder belegen englischsprachige Kurse, um sich auf ihren<br />

Auslandsaufenthalt vorzubereiten. Außerdem ist Englisch ein wichtiger Bestandteil in ihrem<br />

Studium und gilt als absolute Must-Have Soft Skill. Im alltäglichen Leben trifft man selten auf<br />

Menschen mit guten Englischkenntnissen, deshalb hat mich das Sprachniveau an der Ewha<br />

University sehr überrascht.<br />

Das Lehrniveau ist meines Erachtens ebenfalls sehr hoch. Ich kann nur von meinen Erfahrungen<br />

berichten, aber die verwendeten Themen und Materialien waren immer aktuell und<br />

vielseitig gestaltet. Aber auch die Qualität und Bewertung variiert natürlich je nach Veranstaltung<br />

und Dozent. In meinen Seminaren wurde viel Wert auf Meinungsaustausch gelegt, wodurch<br />

ich immer wieder angeregt wurde, Standpunkte zu artikulieren und zu überdenken.<br />

Auch die Ausstattung der Hörsäle ist sehr modern. In meinem Seminarraum gab es einen<br />

leinwandgroßen Touchscreen, der als Projektionsfläche sowie als interaktive „Tafel“ diente.<br />

Jede unserer Vorlesungen aus „Pop Goes Korea“ wurde live nach Thailand und Hong Kong<br />

übertragen und so konnten wir unsere Diskurse auf zwei weitere <strong>Universität</strong>en ausweiten.<br />

Koreanisch lernen<br />

Wie bereits erwähnt ist der Koreanischkurs an der Uni sehr intensiv und zeitaufwendig. Er<br />

findet Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 10.45 Uhr statt, zweimal im Semester gibt es Prüfungen.<br />

Das hat viele Interessierte abgeschreckt, was ich sehr schade finde. Es gab am Ende<br />

meines Semesters viele Freunde, die abgereist sind, ohne ein Wort Koreanisch sprechen<br />

zu können. Eine Alternative wird an der Uni nicht angeboten, aber es gibt in Seoul öffentliche<br />

Institutionen, die weniger intensive Sprachkurse anbieten. Dazu habe ich leider keine Informationen<br />

oder Ansprechpartner. Ich bin aber sicher, dass das OGA bei der Recherche weiterhilft.<br />

Viele Austauschstudenten dachten anfangs, sie könnten die Sprache „einfach so“ im Alltag<br />

lernen, aber das ist ohne Kurs kaum möglich. Das Leben als AustauschstudentIn konzentriert<br />

sich sehr auf den kleinen Kosmos auf dem Campus und anders als z.B. Spanisch oder<br />

Französisch bietet Koreanisch keine Anhaltspunkte für einen Europäer ohne Vorkenntnisse,<br />

auf denen man aufbauen könnte. Eine Option ist der aktive Austausch mit den „Buddies“.<br />

Einige der Koreanerinnen - wie auch mein „Buddy“ – studieren sogar Germanistik und freuen<br />

sich über einen Tandempartner.<br />

Der Sprachkurs ist für alle sinnvoll, die nicht überlastet mit Vorlesungen sind und ein ernsthaftes<br />

Interesse an der Sprache und Kultur haben. Da ich bereits das Bewertungssystem<br />

angesprochen habe, kann man sich nun wohl vorstellen, wie viel Zeitaufwand der Sprachkurs<br />

mit 6.0 Credits bedeutet.<br />

Meiner Meinung nach kann man hier in einem Semester wirklich große Fortschritte machen<br />

und sich auch als absoluter Anfänger eine gute Basis aneignen. Es gibt zwei Anfängerstufen<br />

(beide Level 1): Eine für Teilnehmer ohne Vorkenntnisse und eine für Austauschstudenten,<br />

die z.B. bereits das Alphabet und einfache Wörter beherrschen. Ich habe die nächste Stufe<br />

(Level 2) belegt. Darüberhinaus gibt es noch die Stufen 3 und 4 sowie die Stufen 5 und 6 für<br />

akademisches Koreanisch.<br />

Die Klassen sind bunt gemischt, werden aber nach meinem Eindruck eher von Japanerinnen<br />

und Chinesinnen besucht als von Studenten westlicher Länder.<br />

Auch wenn man vorhat, den Anfängerkurs zu belegen, empfehle ich, sich vorab ein wenig<br />

mit der Sprache auseinanderzusetzen und vielleicht das Alphabet zu lernen. Anders als Chinesisch<br />

und Japanisch ist die Schrift sehr einfach, aber gerade in Level 1 scheint der Zeitdruck<br />

sehr hoch zu sein. Freunde von mir klagten immer wieder über die Unmengen an<br />

Grammatik und Vokabeln. Da ich bereits Koreanisch spreche, hat mir der Unterricht nie Probleme<br />

bereitet und ich fand das Tempo genau richtig. Aber objektiv betrachtet wird den Studenten<br />

zuviel abverlangt, es wird eben typisch „asiatisches“ Lernen erwartet: Pauken, pau-

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