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technik<br />

trends<br />

Wie die Instandsetzung von carbonfaserverstärkten<br />

Kunststoffen (CFK) funktioniert,<br />

zeigte auf <strong>de</strong>m „5. Forum Scha<strong>de</strong>n und<br />

Technik“ in Bonn Referent Michael Geiger<br />

(BMW).<br />

Einsatzgebiet aber auch exakt angepasste<br />

Fügetechnologien, wobei kalte<br />

Fügeverfahren an Be<strong>de</strong>utung gewinnen.<br />

In Abhängigkeit <strong>de</strong>r eingesetzten<br />

Fügeverfahren unterschei<strong>de</strong>t man in<br />

mechanische, thermische und hybri<strong>de</strong><br />

Verbindungstechniken. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Niet- und Klebetechnik<br />

hat sich dabei eine Menge getan.<br />

Mo<strong>de</strong>rne Materialien<br />

erfor<strong>de</strong>rn neue Fügeverfahren<br />

Weiter abspecken<br />

ist angesagt<br />

_ Beim 5. Forum „Scha<strong>de</strong>n und Technik“, einer Gemeinschaftsveranstaltung<br />

von ZDK, ZKF, BVSK in Bonn, lautete das Motto: Hochfester<br />

Stahl und Schweißen war gestern, ganz an<strong>de</strong>re Werkstoffe und Fügetechniken<br />

sind morgen. Gezeigt wur<strong>de</strong>n dort Werkstoffmaßnahmen,<br />

wie etwa <strong>de</strong>r Einzug von CFK, und wie die Instandsetzung von carbonfaserverstärkten<br />

Kunststoffen funktioniert.<br />

Gewichtsreduzierung ist keine<br />

Pflichtaufgabe, son<strong>de</strong>rn eine<br />

Geisteshaltung, <strong>de</strong>nn je<strong>de</strong>s<br />

Gramm zählt. Dabei geht<br />

die Initialzündung für <strong>de</strong>n<br />

Leichtbau im Gesamtfahrzeug von <strong>de</strong>r<br />

Karosserie aus. Das ist mitunter ein<br />

wichtiger Grund dafür, dass die Fahrzeughersteller<br />

immer neue Werkstoffe<br />

und Fertigungsverfahren in <strong>de</strong>r Produktion<br />

einsetzen. Der legendäre Auto<br />

Union Silberpfeil Typ D (1938) steht beispielhaft<br />

für Leichtbau im Motorsport. In<br />

<strong>de</strong>n Rennjahren 1934 bis 1939 fuhr die<br />

Auto Union damit zahlreiche Siege ein.<br />

Die Leichtbaukonzeption hatte man bis<br />

1937 durch die 750-Kilogramm-Formel<br />

auf die Spitze getrieben – die Grenze für<br />

die Eigenmasse <strong>de</strong>r Fahrzeuge. Zunehmen<strong>de</strong><br />

Sicherheitsanfor<strong>de</strong>rungen und<br />

neue Technik führten dagegen bei <strong>de</strong>n<br />

Serienfahrzeugen aber zu immer mehr<br />

Kilos. So wog ein VW Golf I aus <strong>de</strong>m Jahr<br />

1974 nur 750 Kilo und im Laufe <strong>de</strong>r Zeit<br />

wuchs das Gewicht <strong>de</strong>r Generationsfolger<br />

bis zum Golf VI in 2008 auf 1217<br />

Kilo an. Erst die Folgegeneration Golf VII<br />

in 2012 liegt mit 1207 Kilo wie<strong>de</strong>r etwas<br />

darunter. Dabei ist Leichtbau im Karosseriebau<br />

längst keine Kür mehr, son<strong>de</strong>rn<br />

Pflicht. Die Automobilhersteller<br />

sind daher mehr <strong>de</strong>nn je gefor<strong>de</strong>rt, neue<br />

Stahlsorten und Stahlqualitäten, aber<br />

auch an<strong>de</strong>re Light-Werkstoffe unter die<br />

Lupe zu nehmen.<br />

Mit <strong>de</strong>m Zwang zur CO2-Minimierung<br />

und <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Notwendigkeit,<br />

auch Fahrzeugkarosserien<br />

immer leichter zu gestalten, hat die<br />

Entwicklung neuer Leichtbautechnologien<br />

im Automotive-Bereich ihren<br />

Lauf genommen. So steigt die Anzahl<br />

<strong>de</strong>r im Leichtbau eingesetzten Materialien<br />

von Jahr zu Jahr an. Neben <strong>de</strong>n<br />

Verbindungen aus Stahl o<strong>de</strong>r Aluminium<br />

wur<strong>de</strong> die Materialpalette durch<br />

Magnesium, Kunststoff und vielfältige<br />

Faserbundwerkstoffe erweitert. Die<br />

dabei entstehen<strong>de</strong>n Hybrid- o<strong>de</strong>r Multimaterialwerkstoffe<br />

erfor<strong>de</strong>rn für ihr<br />

Neben <strong>de</strong>n vielen Vorteilen, die die<br />

Leichtbauweise mit sich bringt, spielt allerdings<br />

auch <strong>de</strong>r wirtschaftliche Aspekt<br />

eine Rolle, <strong>de</strong>r bei einigen Materialien<br />

momentan noch als Ausschlusskriterium<br />

für <strong>de</strong>n Einsatz in <strong>de</strong>r Serienproduktion<br />

zu sehen ist. Das Zauberwort heißt „kohlenstofffaserverstärkter<br />

Kunststoff“.<br />

Hier dreht sich alles ums Kürzel CFK,<br />

was auf die Zugehörigkeit zur Familie<br />

faserverstärkter Kunststoffe hin<strong>de</strong>utet,<br />

für die FVK steht. CFK gilt im Automobilbau,<br />

aber nicht nur da, als Material <strong>de</strong>r<br />

Zukunft. Es ist etwa 60 Prozent leichter<br />

als Stahl und wird als Designer-Material<br />

geschätzt, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Konstrukteur<br />

viele Bauteileigenschaften frei festlegen<br />

kann. Ihre beste Performance erzielen<br />

CFK-Komponenten dann, wenn sie für<br />

die Aufnahme von Kräften konzipiert<br />

sind, die aus einer einzigen Richtung<br />

kommen. Die einzelnen Fasergewebe, in<br />

einer Kunstharz-Matrix übereinan<strong>de</strong>rliegend,<br />

lassen sich i<strong>de</strong>ntisch ausrichten,<br />

wodurch höchste Festigkeit erreicht<br />

wird. Momentan kommen Werkstoffe<br />

wie CFK o<strong>de</strong>r GFK zum größten Teil nur<br />

in Kleinserien o<strong>de</strong>r hochwertigen Oberklassefahrzeugen<br />

zur Anwendung. Kohlenstofffaserverstärkte<br />

Kunststoffe (CFK<br />

– carbonfaserverstärkte Kunststoffe)<br />

wer<strong>de</strong>n bereits seit längerer Zeit in <strong>de</strong>r<br />

Luft- und Raumfahrttechnik, im Rennsport,<br />

aber auch in an<strong>de</strong>ren Bereichen<br />

eingesetzt. Die wesentlichen Argumente<br />

für <strong>de</strong>n Einsatz von CFK sind seine guten<br />

Festigkeitseigenschaften, verbun<strong>de</strong>n mit<br />

einer geringen Dichte, also einem geringen<br />

Gewicht. Das Ziel von Automobilherstellern<br />

und Verbindungsspezialisten<br />

ist, das Kostenargument in <strong>de</strong>n nächsten<br />

Jahren zu entkräften, um auf <strong>de</strong>m Markt<br />

auch auf längere Sicht erfolgreich zu<br />

sein. Als Beispiel kann man hier BMW<br />

aufführen. Der Automobilhersteller<br />

setzt bei <strong>de</strong>r Karosserie <strong>de</strong>s i3 und <strong>de</strong>s i8<br />

hauptsächlich auf kohlefaserverstärkten<br />

18 amz - auto | motor | zubehör Nr. 11-2013

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