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Zentral ist laut Wegner der Wille, besser
zu werden. Denn neben der Standardisierung
der Abläufe steht bei einem Zertifizierungsprozess
auch die permanente Optimierung
im Mittelpunkt. Gerade wenn
die Beteiligten wissen, dass sie bestimmte
Standards noch nicht erreichen, definieren
sie, wie sie sie in der Zukunft doch
in greifbare Nähe rücken lassen wollen.
So stecken sie sich selbst Ziele, die dann
während des laufenden Prozesses immer
wieder überprüft werden. Wegner unterstützt
seine Partner bei allen Abläufen, die
mit ihrer Zertifizierung zu tun haben. Zu
Beginn besucht er den Betrieb und bietet
den Verantwortlichen eine gründliche Einführung
ins Thema. Dabei lernt er selbst
den oder die Unternehmer vor Ort und
auch die Besonderheiten der Firma genau
kennen und kann sich so auch ein Bild für
die Zukunft machen.
Wichtig für ihn: „ISO darf kein Zwang
sein. Wir von der Systemzentrale können
Andreas Wegner ist im Auftrag von Trost viel
vor Ort bei seinen Partnerwerkstätten.
Fotos: Weber
unseren Partnern nichts aufzwingen, sie
müssen schon von selbst kommen.“ Das
ist wohl auch der Grund, warum bisher
relativ wenige Werkstattpartner von Trost
zu den zertifizierten Betrieben gehören.
Derzeit machen 50 Partnerwerkstätten
mit.
Eine Flächendeckung hätte man bei
etwa 400 Partnern bundesweit erreicht.
Dann könnte Trost für seine Partner auch
auf größere Unternehmen zugehen und
ihnen im Namen der zertifizierten Partner
Kooperationsangebote machen. Die bisher
zertifizierten Werkstätten versuchen
bisher ihr Glück bei kleineren Flotten vor
Ort oder anderen Firmen, die selbst zertifiziert
sind und deshalb Partner brauchen,
die dieselben Standards erfüllen wie sie
selbst.
Wegner ist aber ein anderer Aspekt
der ISO-Zertifizierung viel wichtiger: „ISO
wirkt nach innen“, ist er überzeugt. „Darin
steckt der Wille, besser werden zu wollen.
Denn man kann Fehler besser erkennen
und beseitigen, weil man sich ihrer mit
Hilfe von externen Auditoren erst so richtig
bewusst wird. Es ist nicht immer leicht,
eigene Fehler auch selbst zu sehen und
sogar zu dokumentieren.“
Partner beim Thema ISO-Zertifizierung
ist im Hause Trost die Prüforganisation
Dekra. Sie schickt den Auditor in die
Werkstatt, sobald diese meint, alles gut
im Griff zu haben. Später kommt er im
jährlichen Turnus wieder, um zu schauen,
ob weiterhin alle Prozesse sauber laufen
und die geplanten Verbesserungen auch
umgesetzt wurden.
Doch vor seinem ersten Besuch ist
immer Wegner derjenige, der die Werkstätten
unterstützt. Dafür ist er etwa 100
Tage im Jahr auf Achse. Das Handbuch,
nach dem die Partner arbeiten, hat er mit
entwickelt. Dort steht auf 26 Seiten alles,
was sie wissen sollten. Zusätzlich bietet
Trost eine ganze Reihe von Formularen
und Tabellen, die dazu dienen, wirklich
alle Prozesse in den Griff zu bekommen.
Die Arbeit mit reinem
Papier gehört dabei
normalerweise der
Vergangenheit an.
Sämtliche relevanten
Unterlagen stehen den
Partnern online zur Verfügung.
Nach einem bestimmten
Schema können
sie so alle Punkte
abarbeiten und auch
die Unterlagen nach
den richtigen Standards
zentral abspeichern.
Das geschieht übrigens
auf den Servern von
Trost. „Das hat nichts
mit Kontrolle zu tun“,
www.amz.de/
isozert
Auf einer Sonderseite haben wir
für Sie Informationen und Links
rund um die ISO-Zertifizierung
zusammengestellt. Außerdem
finden Sie dort einen Film, in dem
ein Werkstattinhaber über seine
eigene Zertifizierung berichtet.
erläutert Wegner dazu. „Es geht vielmehr
um zwei andere Dinge: erstens findet der
Partner seine Daten schnell, damit immer
gut wieder, und zweitens werden
sie strukturiert abgelegt.“ Dass diese Datenhaltung
auch die Arbeit von Wegner
erleichtert, ist ein weiterer Vorteil. Er kann
sie jederzeit einsehen und sich dadurch
einen Überblick darüber verschaffen, wie
weit der Partner mit seiner Arbeit schon
gekommen ist.
Andreas Wegner lebt das Thema ISO.
Diesen Geist vermittelt er seinen Werkstattpartnern
in jedem Gespräch. Er will
die Betriebe weiterbringen und mit ihnen
gemeinsam die Rosinen finden, die
aus ihrer Firma eine echte Perle machen.
Er ist sicher: „ISO ist ein Angebot, besser
zu werden.“ Und dabei ist es wie mit dem
sprichwörtlichen Beton: es kommt ganz
darauf an, was man daraus macht.
Dr. Frauke Weber
amz - auto | motor | zubehör Nr. 11-2013 77