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Den richtigen Weg zeigen
_ Die neuen Richtlinien zur Begutachtung von Oldtimern nach
Paragraph 23 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO)
eröffnen der Oldtimer-Szene, insbesondere der Fachwerkstatt,
neue Chancen.
• Fachbetrieb
für Motoren, Zylinderköpfe,
Turbolader u. a.
• Diesel-Fachbetrieb
für alle Einspritzsysteme,
Injektoren, Einspritz-,
Hochdruckpumpen
Service - Reparatur - Tausch
Restaurieren für Fortgeschrittene: Auch
in scheinbar hoffnungslosen Fällen
sollte der Restaurator stets den Originalzustand
vor Augen haben und sorgfältig
abwägen, was historisch korrekt machbar
ist und wo die Grenze des guten
Geschmacks überschritten ist.
Fotos: Vahle
Ddas H-Gutachten ist nicht mehr
das, was es einmal war: Vor
ziemlich genau zwei Jahren, am
1. November 2011, trat nach
mehreren Jahren langer Diskussionen
die Novellierung der Richtlinien zur
Begutachtung von Oldtimern nach Paragraph
23 der Straßenverkehrszulassungsordnung
(StVZO) in Kraft. Mit diesem Gutachten
– ausgestellt von einer Prüf- und
Sachverständigenorganisation – kommt
der Oldtimer-Eigentümer in den Vorteil
des Kfz-Steuersatzes von 191 Euro jährlich.
Die wichtigste Neuerung: Das Gutachten
gibt nicht mehr detailliert Auskunft über
den Zustand des Fahrzeugs, sondern es
gibt nur noch eine einheitliche Zugangsschwelle
in das Steuerparadies: guter
Pflege- und Erhaltungszustand, angemessene
Gebrauchsspuren, kein Fehlen
wesentlicher Teile und originale oder
zumindest zeitgenössische Ausstattung.
Das „alte“ H-Gutachten war da wesentlich
detaillierter. Es klassifizierte das
Fahrzeug in „makellos, gut, gebraucht,
verbraucht oder auch restaurierungsbedürftig“
und war insgesamt mit Hinweisen
zu einzelnen Baugruppen deutlich
aufschlussreicher als die moderne Ausführung.
Im Vorfeld der Novellierung des
Gutachtens prophezeiten Schwarzseher in
der Szene die massenhafte Verschrottung
vermeintlich historisch wertvoller Fahrzeuge,
weil irgendeine Schraube seit der
Auslieferung ausgetauscht worden ist und
das Fahrzeug die mutmasslich strengen
Auflagen nicht mehr erfüllen kann.
Es kam aber ganz anders. Die tief verwurzelte
Angst vor den Prüforganisationen
hat sich als längst überholt erwiesen.
Sie stehen alle miteinander der Oldtimerei
inzwischen aufgeschlossen und mit
Sachverstand gegenüber. Das war nicht
immer so, aber umso erfreulicher ist es.
Hinzu kommt, dass die Voraussetzungen
für den H-Status sehr allgemein formuliert
sind und viel Interpretationsspielraum lassen.
Doch genau in diesem Punkt liegt ein
neues Problem: Während das H-Gutachten
in den Jahren zuvor auch immer eine
Richtlinie beim Kauf oder Verkauf eines
Oldtimers war, sagt es heute eigentlich
70 amz - auto | motor | zubehör Nr. 11-2013