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technik
trends
Hier müsste der gesunde
Menschenverstand reichen, um einzusehen,
dass es so nicht geht.
Fotos: KÜS
Cool, gefährlich
und verboten
_ Nach wie vor ungebrochen ist der Trend zur Individualisierung
des Fahrzeuges, aber die Sicherheit muss gewährleistet sein und
den Vorschriften und Richtlinien entsprechen. Vermehrt stellt
die Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher
Kfz-Sachverständiger e.V. (KÜS) bei den Hauptuntersuchungen
den Umgang mit gefährlichen Anbauteilen fest.
Bei einer Tuningmaßnahme
können Teile ausgetauscht
werden, die das Fahrverhalten
beeinflussen. Geht es um Verwendung
etwa eines Sportfahrwerks
oder von Sonderrädern, so
ist jedem klar, dass es eines Nachweises
der Zulässigkeit bedarf. Doch bei der
nachträglich angebrachten Kühlerfigur
oder einer gegen das Serienteil ausgetauschten
Antenne ist der Fahrzeugeigentümer
häufig überrascht, wenn er
vom Prüfingenieur auf die Gefährlichkeit
und das Verbot des Anbaus hingewiesen
wird. Auf solche Anbauteile hat
die StVZO nach § 30 und § 30c eine klare
Antwort. Fahrzeuge dürfen nur so ausgerüstet
sein, dass ihr verkehrsüblicher
Betrieb niemanden schädigt oder mehr
als vermeidbar gefährdet oder belä-
Ebenfalls abenteuerlich: Felgen sollen
durch so genannte Felgenringe optisch
hervorgehoben werden. Die Ringe werden
zwischen Felge und Reifen geklemmt.
stigt. Personen müssen bei Unfällen
möglichst vor Verletzungen geschützt
sein, das Ausmaß und die Folgen von
Verletzungen müssen, trotz der durchgeführten
Veränderungen am Fahrzeug,
gering bleiben. Dies gilt für das fahrende
und das stehende Auto. Bei einer
Kühlerfigur etwa bedeutet dies keine
vorstehenden oder scharfen Kanten,
abgerundete Formgebung und eine ausgeklügelte
Befestigungskonstruktion,
die bei einem Unfall nachgibt oder wegknickt.
Die Raubkatze von Jaguar erfüllt
diese Kriterien, ein aufgeschraubter
Clown ohne die nötigen Prüfpapiere
nicht. „Gefährliche Anbauteile gibt es
schon lange und es kommen immer
wieder neue auf den Markt“, weiß Jörg
Schwinn, stellvertretender technischer
Leiter der KÜS. So sind beispielsweise
starre Kuhfänger nicht mehr eintragungsfähig.
Den Frontschutzbügel
gibt es noch, aber mit definierten Sollbruchstellen
unter anderem wegen des
Fußgängerschutzes.
Spinning Wheels, Felgenringe
und abenteuerliche Antennen
Aktuell kommen den Prüfingenieuren
vermehrt die aktuellen, aber gefährlichen
und illegalen Trends unter die
Augen wie beispielsweise Spinning
Wheels, Felgenringe oder auch abenteuerliche
Antennen. Bei den Spinning
Wheels handelt es sich um Felgenringe,
die weiterdrehen, sobald das Auto hält.
Ihre Montage ist laut KÜS abenteuerlich:
Die Ringe werden zwischen Felge
und Reifen geklemmt, der Pneu muss
dazu demontiert werden. Was zur Folge
hat, dass die Luftdichtigkeit der Reifen
nicht mehr garantiert sein soll. Auch
20 amz - auto | motor | zubehör Nr. 11-2013