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rungswahlen und Selbstverwaltung - Forum Gesundheitspolitik

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Artikel stimmten am Ende darin überein, dass bei aller Kritik die angemessenste<br />

Form der Legitimation der <strong>Selbstverwaltung</strong> die Urwahlen seien.<br />

Das Thema „Alleinvertretungsanspruch des DGB“ wurde zwar in zwei Artikeln<br />

der FAZ 55 – bezogen auf den 1979 erschienenen Entwurf eines Gr<strong>und</strong>satzprogrammes<br />

des DGB (s. o.) – aufgegriffen <strong>und</strong> der DGB dafür kritisiert, es hatte aber<br />

nicht mehr den Stellenwert wie bei den vorhergehenden Wahlen.<br />

Bei den Sozialwahlen konnte dann der DGB einen Teil der 1974 erlittenen Verluste<br />

wieder gutmachen. Die Strategie des DGB, mit den Einzelgewerkschaften<br />

anzutreten, schien aufgegangen zu sein. Die DAG musste erneut Verluste hinnehmen.<br />

Die sonstigen Arbeitnehmerorganisationen konnten ihre dominante Stellung<br />

im Angestelltenversicherungs-Bereich behaupten. Die neue Stellung des DGB im<br />

Verhältnis zu den anderen beiden großen Konkurrenten bestimmte dann auch die<br />

Schlagzeilen der Presse. Die FAZ berichtete von „Gewinne[n] für den DGB, [...]<br />

sein erklärtes Ziel, die freien Listen aus den Vertreterversammlungen der Renten-,<br />

Kranken- <strong>und</strong> Sozialversicherungen zu verdrängen, hat er jedoch verfehlt.“ Die<br />

sonstigen Arbeitnehmervereinigungen wurden auch nach der Wahl kritisiert, deren<br />

Stimmenanteile aber als Ausdruck des Wählerwillens gedeutet: „Das Ergebnis bei<br />

der B<strong>und</strong>esversicherungsanstalt für Angestellte zeigt ebenso wie die Ergebnisse bei<br />

den Angestellten-Ersatzkassen <strong>und</strong> den wenigen Allgemeinen Ortskrankenkassen<br />

ohne Friedenswahl, dass ein erheblicher Teil der Wähler die freien Listen wählt,<br />

obwohl diese Vereinigungen weder bekannte Kandidaten aufgestellt, noch einen<br />

nennenswerten Wahlkampf geführt haben.“ 56 „Viele Versicherte [dürften] die Unbekannten<br />

als das kleinere Übel angesehen haben, kleiner jedenfalls als der übermächtig<br />

erscheinende DGB <strong>und</strong> die als chancenlos angesehenen Konkurrenten. Darüber<br />

nachzudenken, dürfte sich für den DGB langfristig eher lohnen, als die Erfolgsaussichten<br />

einer Wahlanfechtung zu überprüfen“. 57 Wie schon vor den Wahlen machte<br />

sich die FAZ für eine Legitimation der <strong>Selbstverwaltung</strong> in der Sozialversicherung<br />

durch Urwahlen stark: „Noch eines haben die diesjährigen Sozialwahlen deutlich<br />

gemacht: das Interesse der Versicherten an ihrer Mitbestimmung ist größer, als einige<br />

voreilige Kommentatoren vermutet hatten. Wahlbeteiligungen zwischen 43 <strong>und</strong><br />

53 Prozent [...] fordern eher dazu auf, über die Abschaffung der ‚Friedenswahlen’,<br />

bei denen die Gewerkschaften unter Ausschluss der Betroffenen ihre ‚Beute’ verteilen,<br />

nachzudenken. [...] . Auch der DGB [sollte] den Wählerwillen ernst nehmen <strong>und</strong><br />

in dem Entwurf des neuen Gr<strong>und</strong>satzprogramms den Satz wieder streichen, in dem<br />

er die Abschaffung der Sozialwahlen fordert.“ 58 Die SZ sprach – bezogen auf die<br />

Stimmenzuwächse – von „Fortschritte[n] des DGB bei [den] Sozialwahlen“ <strong>und</strong> gab<br />

den Nachwahl-Überlegungen des DGB Raum, die auch wieder die Forderung nach<br />

55<br />

56<br />

57<br />

58<br />

Vom 22.05. <strong>und</strong> 30.05.1980.<br />

FAZ vom 11.07.1980: „Gewinne für den DGB. Die ‚Freien Listen’ bei den Sozialwahlen<br />

nicht verdrängt.“<br />

FAZ vom 16.07.1980: „DGB verblasst neben klingenden Namen. Starke ‚Freie Listen’ bei<br />

den Sozialwahlen.“<br />

FAZ vom 16.07.1980.<br />

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