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rungswahlen und Selbstverwaltung - Forum Gesundheitspolitik

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kritischen Stand erreicht hat. So zeigen die Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage<br />

aus dem Jahr 2004, dass<br />

44% der Befragten sich zu Sozialwahlen <strong>und</strong> zur sozialen <strong>Selbstverwaltung</strong> (trotz<br />

thematischer Erläuterungen) überhaupt nicht äußern konnten oder wollten,<br />

von den 56% der Befragten, die zu den Sozialwahlen <strong>und</strong> zur sozialen <strong>Selbstverwaltung</strong><br />

Stellung bezogen, viele die Sozialwahl zwar als ein demokratisches Gr<strong>und</strong>recht<br />

<strong>und</strong> wichtiges Instrument der Mitbestimmung bewerteten, aber dennoch Kritik<br />

an den bestehenden Institutionen äußerten. 2<br />

Trotz einer intensivierten <strong>und</strong> verbesserten Öffentlichkeitsarbeit setzte sich der<br />

schon 1993 <strong>und</strong> 1999 zu beobachtende Trend sinkender Wahlbeteiligung fort. Der<br />

B<strong>und</strong>eswahlbeauftragte für die Sozialversiche<strong>rungswahlen</strong> kam in seinem Schlussbericht<br />

daher zu der Einsicht, dass neben Maßnahmen im Bereich der Presse- <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit nun auch Möglichkeiten der strukturellen Reform, wie etwa der<br />

Übergang zu einem Beirats- oder Aufsichtsratsmodell, zu einem Berufungsverfahren<br />

oder zu einem Mischmodell Wahl/Berufung zu prüfen seien. 3<br />

Die Diskussion um Sozialwahlen <strong>und</strong> Wahlbeteiligung erhielt nicht zuletzt Auftrieb<br />

durch die aktuell noch 2007 geäußerte doppelte Kritik des B<strong>und</strong>esrechnungshofes<br />

am Verhältnis der niedrigen Wahlbeteiligung zu den Wahlkosten sowie an der<br />

fragwürdigen Legitimationskraft der Friedenswahlen.<br />

Gutachtenauftrag <strong>und</strong> Inhalt des Buches<br />

Das B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales beauftragte nach einer entsprechenden<br />

Ausschreibung im Mai 2007 die Verfasser dieses Buches damit, ein Gutachten<br />

des folgenden Inhalts zu erstellen: Gemäß der Leistungsbeschreibung des Ministeriums<br />

sollte „die Geschichte der Sozialversiche<strong>rungswahlen</strong> aufgearbeitet, Reformvorschläge<br />

entwickelt, deren Auswirkungen untersucht <strong>und</strong> Empfehlungen für eine<br />

Modernisierung der Sozialversiche<strong>rungswahlen</strong> vorgelegt werden.“ Das dem Ministerium<br />

übergebene Gutachten ist entsprechend in einen historischen <strong>und</strong> einen perspektivischen<br />

Teil mit der Untersuchung einzelner Reformvorschläge gegliedert. Im<br />

historischen Teil werden u. a. die Materialien der parlamentarischen Gremien, die<br />

Schlussberichte der Wahlbeauftragten für die Sozialversiche<strong>rungswahlen</strong> <strong>und</strong> die<br />

Wahlergebnisse der Wahlen (mit <strong>und</strong> ohne Wahlhandlung) ausgewertet. Im perspektivischen<br />

Teil des Gutachtens, in dem konkretisierte Reformvorschlägen erarbeitet<br />

werden sollen, werden insbesondere die Vorschläge der Wahlbeauftragten für die<br />

Sozialversiche<strong>rungswahlen</strong> aus dem Schlussbericht 2005 geprüft <strong>und</strong> beurteilt.<br />

Das vorliegende Buch enthält aus Platzgründen nur einen kleinen Teil der historischen<br />

Analysen, nämlich die massenmediale Darstellung der <strong>Selbstverwaltung</strong> im<br />

Kontext der Sozialwahlen von 1953 bis 2005. Die restlichen historischen Darstel-<br />

2<br />

3<br />

Braun/Greß/Lüdecke/Rothgang/Wasem, Soziale Sicherheit 2007, 365.<br />

B<strong>und</strong>eswahlbeauftragter für die Sozialversiche<strong>rungswahlen</strong>, Schlussbericht 2005, S. 70 ff.<br />

6

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