Schüler - Gießener Allgemeine
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seit zehn Jahren bildungspolitische Sprecherin<br />
der Fraktion. Die SPD will mit ihren<br />
Forderungen nach mehr Ganztagsbetreuung,<br />
insbesondere in der Grundschule,<br />
und einer Rückkehr zur sechsjährigen Mittelstufe<br />
im Wahlkampf punkten. Den Weg,<br />
<strong>Schüler</strong> früher Abitur machen zu lassen<br />
(G8), sieht die Partei als gescheitert an.<br />
Für viel Kritik sorgt Habermann mit ihrem<br />
Plan, eine Gemeinschaftsschule bis<br />
Klasse zehn aufzubauen. Auf Dauer will<br />
die SPD auch das Sitzenbleiben abschaffen.<br />
Im Streit, wie viel Freiheit und wie viel<br />
Zwang in der Schulpolitik herrschen sollten,<br />
hat Habermann zuletzt mildere Töne<br />
angeschlagen und betont, gemeinsam mit<br />
Eltern, <strong>Schüler</strong>n und Lehrern vorgehen zu<br />
wollen.<br />
Die Grünen verdächtigen die SPD dennoch,<br />
alles anders machen und die Schulen<br />
in ein vorgefertigtes Korsett zwingen<br />
zu wollen. Nach<br />
dem Hin und<br />
Her bei G8 und<br />
G9 müssten<br />
Lehrer und <strong>Schüler</strong> aber endlich zur<br />
Ruhe kommen können, fordert Grünen<br />
Bildungsexperte Mathias Wagner – nach<br />
Ansicht seiner Partei die Traumbesetzung<br />
für den Ministerposten. Der 39Jährige ist<br />
seit 2005 bildungspolitischer Sprecher der<br />
Fraktion. »Hessen wechselt zum Schulfrieden.<br />
Und du?«, fragen die Grünen auf<br />
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
»Mit der SPD könnte auf Dauer das<br />
Sitzenbleiben wegfallen.«<br />
ihren Wahlplakaten. Sie wollen, dass sich<br />
Schulen und Parteien auf eine Politik für<br />
die nächsten zehn Jahre verständigen.<br />
Einen Schwerpunkt legt die Partei auf die<br />
Grundschulen<br />
und fordert<br />
unter anderem<br />
eine Betreuungsgarantie<br />
von 7.30 Uhr bis 17 Uhr. Das<br />
Angebot soll in Zusammenarbeit mit den<br />
Kommunen zustande kommen, jedoch<br />
ohne Zwang. Zudem soll mit genügend<br />
Angeboten eine wirkliche Wahlfreiheit bei<br />
der Auswahl zwischen G8 und G9Schulen<br />
geschaffen werden.<br />
Gewinnt dagegen SchwarzGelb, hat die<br />
amtierende Kultusministerin Nicola Beer<br />
(FDP) gute Chancen, im Amt bleiben zu<br />
können. Die ehemalige Europastaatssekretärin<br />
(43) ersetzte vergangenes Jahr<br />
ihre Vorgängerin Dorothea Henzler. Beer<br />
ist ein G8Fan<br />
und hatte viele<br />
Pläne zur Verbesserung,<br />
doch<br />
Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU)<br />
kam ihr in die Quere und verkündete, dass<br />
wahlweise wieder G9 zugelassen werde.<br />
Beer ist für ein vielfältiges Schulsystem<br />
mit Gymnasien, Real und Hauptschulen,<br />
Mittelstufen und Gesamtschulen. Im<br />
kommenden Schuljahr will die Ministerin<br />
die Lehrerversorgung endlich auf 105<br />
Prozent verbessern und startet zudem<br />
den lange angekündigten islamischen Religionsunterricht,<br />
zunächst an 27 Grundschulen.<br />
Das Angebot an Ganztagsschulen<br />
will Beer<br />
»Die CDU will das gegliederte<br />
Schulsystem mit Gymnasien erhalten.«<br />
ausbauen – mit<br />
der Betonung<br />
auf »Angebot«.<br />
Von »Zwangsbeglückung« hält die FDP<br />
Politikerin nämlich nichts.<br />
Die CDU hat seit knapp einem Jahr einen<br />
neuen bildungspolitischen Sprecher, auf<br />
den Abgeordneten HansJürgen Irmer<br />
folgte Günter Schork. Dass die Partei der<br />
FDP nach einem gemeinsamen Wahlsieg<br />
das Bildungsressort streitig machen wird,<br />
ist aber sehr unwahrscheinlich.<br />
Die CDU will das gegliederte Schulsystem<br />
mit Gymnasien erhalten, denn sie sieht<br />
darin die beste Möglichkeit, um jedes<br />
Kind zu fördern. »Gleichmacherei« lehnt<br />
sie ab, eine Einheitsschule soll es mit ihr<br />
nicht geben. Die Eltern sollen aus der<br />
Vielfalt von Schulen wählen können, das<br />
gilt auch für die beiden Formen G8 und<br />
G9. Mit einem »Pakt für den Nachmittag«<br />
soll gemeinsam mit Kommunen, Vereinen<br />
und Kirchen eine freiwilliges Betreuungsangebot<br />
von bis zu zwölfjährigen <strong>Schüler</strong>n<br />
geschaffen werden. Gelten soll es bis 16<br />
Uhr. Auch mehr Ganztagsschulen soll es<br />
nach dem Willen der CDU geben – und<br />
zwar je nach Bedarf, ohne Zwang.<br />
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Bedeutet G8 für mehr <strong>Schüler</strong> Nachhilfeunterricht, weil sie<br />
bei dem Tempo in der Schule nicht mitkommen?<br />
Foto: dpa<br />
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