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Schüler - Gießener Allgemeine

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Wichtiger ist uns der Nachwahltag. Da<br />

werden Moderator Christoph Tautz aus<br />

Berlin und Ariane Focke aus Wiesbaden<br />

berichten. Sie werden Einschätzungen<br />

und Eindrücke von Wahlpartys aufbereiten.<br />

2.<br />

Wie stellt ihr euch in den Wochen<br />

vor der Wahl auf?<br />

Frederik: Das ist für uns die wichtigste<br />

Phase. Die drei Wochen vor der Wahl<br />

haben auch die meisten Vorbereitung<br />

erfordert. Mit der Rubrik »Der kleine<br />

Unterschied« beispielsweise stellen wir in<br />

allen unseren Sendungen verschiedene<br />

Wahlkampfthemen kurz vor. Die einzelnen<br />

Audios kann man auch auf unserer<br />

Homepage nachhören. Darin geht es<br />

um Themen wie Leiharbeit, Rente oder<br />

Miete und wir gehen auf die Unterschiede<br />

zwischen den Parteien ein.<br />

Außerdem laden wir eine<br />

Woche lang jeden<br />

Tag einen Spitzenkandi­<br />

daten der<br />

Landtagswahl<br />

zum<br />

»Bewerbungsgespräch«<br />

ein. Tarek Al­Wazir, Volker Bouffier, Jörg­<br />

Uwe Hahn, Thorsten Schäfer­Gümbel und<br />

Janine Wissler müssen sich bei uns um<br />

das wichtigste Amt im Land bewerben.<br />

Dabei stellen wir Fragen, die unsere Hörer<br />

so ähnlich auch aus ihren Bewerbungsgesprächen<br />

kennen: Was ist das erste<br />

Projekt, das Sie umsetzen möchten? Wo<br />

liegen Ihre Stärken und Ihre Schwächen?<br />

Und dann gibt es da natürlich noch<br />

unseren »Kanzlercheck«. Gemeinsam mit<br />

den Hörern der anderen jungen Radiosender<br />

der ARD können unsere Hörer Angela<br />

Merkel und Peer Steinbrück<br />

ihre Fragen stellen.<br />

Im Gespräch mit<br />

Merkel wird es bei<br />

uns vor allem um<br />

das Thema Mieten<br />

gehen, bei Peer Steinbrück um die Vereinbarkeit<br />

von Job und Familie sowie um die<br />

Frauenquote. Noch während der jeweils<br />

<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

einstündigen Sendung mit den Kandidaten<br />

kann man sich online beteiligen. Es<br />

gibt etwa einen Livestream und ein<br />

Chat­Fenster, in dem man auch dann<br />

noch Fragen stellen kann. Wir sind<br />

da also sehr crossmedial aufgestellt.<br />

Für tiefere Inhalte verlinken wir voller Stolz<br />

auf unserer<br />

Homepage<br />

auf die<br />

Internet­<br />

Seite von HR­online. Die Kollegen dort<br />

haben echt etwas Tolles auf die Beine<br />

gestellt, um die Hörer gut zu informieren.<br />

3.<br />

Ist das Interesse eurer Hörer an<br />

der Bundes- oder an der hessischen<br />

Landtagswahl größer?<br />

Frederik: Gute Frage. Ich glaube, das<br />

kann man gar nicht so richtig aufdröseln.<br />

Die Themen, die Parteien in Bund und<br />

Land vertreten, sind relativ ähnlich und<br />

werden von unseren Hörern auch recht<br />

ähnlich wahrgenommen. Wir wollen da<br />

allerdings keine Verwirrung stiften und haben<br />

deshalb<br />

ganz klar<br />

gebrandet,<br />

ob es bei uns<br />

im Programm gerade um die<br />

Bundes­ oder die Landtagswahl<br />

geht. Aus diesem Grund haben<br />

wir die Berichterstattung aus Berlin und<br />

Wiesbaden auch auf zwei Leute verteilt,<br />

damit immer klar ist, um welche Wahl es<br />

gerade geht.<br />

Es sind zwei wichtige Wahlen und ich<br />

vermeide es in meinen Moderationsskripten<br />

möglichst, vom »Superwahltag«<br />

zu sprechen, weil ich nicht alles in einen<br />

Topf werfen möchte.<br />

»Bei uns müssen die Kandidaten<br />

durch ein Bewerbungsgespräch«<br />

4.<br />

Junge Leute beschäftigen vor allem<br />

Themen der sozialen Gerechtigkeit«<br />

Jungen Leuten wird oft nachgesagt,<br />

dass sie sich nicht für<br />

Politik interessieren. Glaubst du das<br />

auch?<br />

Frederik: Das sehe ich nicht<br />

so. Aber vielleicht liegt das<br />

auch daran, dass ich Politikwissenschaft<br />

studiert und<br />

einen politisch interessierten<br />

Freundeskreis habe. Aber wir bemerken<br />

auch gerade jetzt in Bezug auf die Wahlen<br />

eine große Interaktion. Unsere Hörer lesen<br />

sich in Themengebiete ein und haben das<br />

Bedürfnis, Merkel und Steinbrück Fragen<br />

zu stellen. Diesmal ist es besonders<br />

schwierig, sich eine Meinung<br />

zu bilden, weil die<br />

Positionen der Parteien<br />

so ähnlich sind<br />

5.<br />

und man Unterschiede<br />

richtig<br />

suchen<br />

muss. Da<br />

gibt es schon<br />

ein großes<br />

Bedürfnis nach<br />

Orientierung.<br />

Welche politische Themen interessieren<br />

eure Zielgruppe, die<br />

14- bis 29-Jährigen, deiner Meinung<br />

nach am meisten?<br />

Frederik: Bevor wir angefangen haben,<br />

unser Programm für die Wahl zu planen,<br />

haben wir Meinungsforschungsergebnisse<br />

verglichen, um diese Frage zu<br />

beantworten. Die Felder, die junge Leute<br />

beschäftigen, sind vor allem Themen<br />

der sozialen Gerechtigkeit und Dinge mit<br />

denen sie auch im Alltag Berührungspunkte<br />

haben, etwa der Strompreis oder<br />

die Umwelt.<br />

6.<br />

Wie viel Politik könnt ihr euren<br />

Hörern zumuten? Könnte man<br />

nicht denken, sie schalten lieber zu You<br />

FM, weil auf den anderen Sendern die<br />

Wahl hoch und runter läuft, und sie die<br />

Nase voll davon haben?<br />

Frederik: Wir sind ein öffentlich­rechtlicher<br />

Sender und auch stolz darauf. Wir<br />

überfordern unserer Hörer mit politischen<br />

Informationen nicht, weil wir harte<br />

Themen in ein entsprechendes Format<br />

bringen, das auf die junge Zielgruppe<br />

ausgerichtet ist. Wir servieren sozusagen<br />

»Wissen to go«. Es tut nicht weh, etwa<br />

bei »Der kleine Unterschied« mal zwei<br />

Minuten inklusive Anmoderation hinzuhören,<br />

und dann bekomme ich ja meine<br />

Musik wieder. Wir wollen verlässlich sein<br />

und unseren Hörern Informationen bieten,<br />

damit sie im Freundeskreis mitreden<br />

können. Ich glaube, dass wir die Erfahrung<br />

haben, die Inhalte in eine Form zu<br />

bringen, die am wenigsten nervt. (kan)<br />

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