Erneuerbare Energien im Rhein-Erft-Kreis - PRESSEMITTEILUNGEN
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2. Theoretische Einordnung 4<br />
I. Einordnung der Arbeit<br />
Eine umfassende Literaturrecherche bildete den Anfang dieser Studie. Die Ergebnisse dieser<br />
Recherche werden in Teil I der Arbeit vorgestellt und stellen die Basis für das empirische Vorgehen<br />
dar. Kapitel 2. erläutert die theoretischen und methodischen Ansätze, die für diese Arbeit relevant<br />
sind. Kapitel 3. gibt einen Überblick über den Stand der Forschung <strong>im</strong> Bereich ‚wirtschaftliche<br />
Bedeutung <strong>Erneuerbare</strong>r <strong>Energien</strong>’ auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen. In Kapitel 4. werden<br />
die, für die <strong>Erneuerbare</strong>n <strong>Energien</strong> und die Branche der <strong>Erneuerbare</strong>n <strong>Energien</strong> <strong>im</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Erft</strong>-<strong>Kreis</strong><br />
wesentlichen Randbedingungen auf Bundes-, Landes- und <strong>Kreis</strong>ebene geschildert und diskutiert. Im<br />
Zwischenfazit (Kap. 5.) werden die bis dahin gewonnen Erkenntnisse integriert und darauf aufbauend<br />
die Forschungsfragen für diese Studie formuliert.<br />
2. THEORETISCHE EINORDNUNG<br />
2.1 Raumwirksame Aspekte der Energiesysteme<br />
„Die Verfügbarkeit von Energie gehört zu den Existenzgrundlagen menschlichen Seins und wird auf<br />
vielfältige Weise raumwirksam“ (BRÜCHER 1997: 330). Fragen, die <strong>im</strong> Zusammenhang mit Energie<br />
stehen, sind daher prädestiniert als Forschungsfeld der Geografie (BRÜCHER 1997). Die Raumwirksamkeit<br />
von Energie kann anhand der historischen Entwicklung der Energiesysteme und ihren<br />
unterschiedlichen Beziehungen zum Raum verdeutlicht werden. BRÜCHER (2006) dabei unterscheidet<br />
zwischen drei Energiesysteme bzw. drei Phasen, die <strong>im</strong> Folgenden dargestellt werden (vgl. auch HAAS<br />
& SCHARRER 2005, HABERL 2006).<br />
Das vorindustrielle Energiesystem<br />
Das vorindustrielle Energiesystem beruhte <strong>im</strong> Wesentlichen auf in Biomasse gespeicherter Sonnenenergie,<br />
weshalb es auch als Solarenergiesystem bezeichnet wird. Daneben wurden Wind- und<br />
Wasserkraft genutzt. 80 – 90% der physischen Arbeit wurde von Menschen und Nutztieren geleistet<br />
(BRÜCHER 1997, HAAS & SCHARRER 2005, HABERL 2006). Die Verfügbarkeit von Energie war an die<br />
Fläche gebunden (‚Energy from space’ (BRÜCHER 2006)). Die zentralen Energieträger des<br />
vorindustriellen Energiesystems waren ungleichmäßig <strong>im</strong> Raum verteilt. „Energie war Standortfaktor,<br />
Produktions- und Transportmedium (...)“ (BRÜCHER 1997: 331).<br />
Das industrielle Energiesystem<br />
Das Energiesystem änderte sich mit der Erfindung der kohlebefeuerten Dampfmaschine und dem<br />
darauf folgenden Boom der Kohle. Dem Mensch wurde ein Eingreifen in die Natur über seine eigene<br />
körperliche Leistung hinaus möglich (BRÜCHER 1997, HAAS & SCHARRER 2005).<br />
Auf Grund der, gegenüber Biomasse, höheren Energiedichte der fossilen Energieträger, aber auch der<br />
Wasserkraft und der Kernenergie, sich das ‚industrielle Energiesystem’ weitgehend von der Fläche<br />
abgekoppelt (HABERL 2006: 111). Das industrielle Energiesystem ist gekennzeichnet durch den<br />
lokalisierten Bezug und die flächendeckende Verteilung von nicht-erneuerbaren Energieträgern<br />
(„Energy for space“) (BRÜCHER 2006)). Daraus ergibt sich eine Ubiqität von Energieträgern, der es<br />
zuzuschreiben ist, dass die Verfügbarkeit von Energie als selbstverständlich gilt (BRÜCHER 1997).