Erneuerbare Energien im Rhein-Erft-Kreis - PRESSEMITTEILUNGEN
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2. Theoretische Einordnung 6<br />
Stoffaes (in LENZ 1997: 22) als „Gesamtheit der Produktionsstadien, die vom Rohstoff bis zur<br />
Bedürfnisbefriedigung des Endverbrauchers reicht, und zwar unabhängig davon, ob es sich dabei um<br />
ein materielles Bedürfnis oder eine Dienstleistung handelt“ definiert. Sie umfasst neben den<br />
Produktionsstufen eines Produktes einen „Gültigkeits-Raum“ und eine „Gültigkeits-Periode“ (SCHAMP<br />
2000: 30 nach LAURET 1983). „Jede ‚filière’ hat gewissermaßen automatisch auch eine räumliche<br />
Struktur, da die Segmente bzw. die Elemente, die die Segmente ausmachen, <strong>im</strong> Raum, d.h. an einem<br />
Standort vorhanden sind“ (LENZ 1997: 29).<br />
Die Produktionsstadien, die in die Nutzung <strong>Erneuerbare</strong>r <strong>Energien</strong> münden, lassen sich in vier<br />
Segmente einteilen (siehe Abbildung 1, vgl. LIZ o.J.). Am Anfang der ‚filière’ steht die Entwicklung und<br />
Planung eines Projektes, wie z.B. eines Windparks, einer Biogasanlage oder auch einer<br />
Solarthermieanlage auf einem Privathaus. Die Anlage, die installiert werden soll muss hergestellt<br />
werden. Dies wird hier als das zweite Segment der ‚filière’ definiert. Ist die Planung des Projektes<br />
abgeschlossen und die Anlage hergestellt, so muss sie installiert werden: das dritte Segment der<br />
‚filière’. Während Wind-, Sonnen-, Bio- oder Geoenergie genutzt werden, fallen in den verschiedenen<br />
Anlagen in unterschiedlichem Ausmaß Betriebs- und Wartungsarbeiten an. Diese stellen das vierte<br />
und letzte Segment der ‚filière’ <strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong> dar. Die an der ‚filière’, beziehungsweise an den<br />
einzelnen Segmenten, beteiligten Unternehmen gehören der Branche der <strong>Erneuerbare</strong>n <strong>Energien</strong> an.<br />
Abbildung 1: Produktionsstadien ‚<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong>’:<br />
Die Segmente der ‚filière’ der <strong>Erneuerbare</strong>n <strong>Energien</strong> und ihre regionalen Implikationen<br />
Eigener Entwurf<br />
In jeder Phase, jedem Segment der ‚filière’ lassen sich verschiedene Fragen bearbeiten. Für eine<br />
Best<strong>im</strong>mung der regionalen Implikationen, wie sie in dieser Arbeit vorgenommen werden soll (vgl.<br />
Kap. 5), sind Fragen nach den Rahmenbedingungen, der regionalen Wertschöpfung sowie den<br />
Beschäftigungseffekten von Interesse (vlg. BREUER & HOLM-MÜLLER 2006: 55). Sind Segmente der<br />
Produktionskette nicht in der Untersuchungsregion angesiedelt, so werden die entsprechenden Effekte<br />
in anderen Regionen zu untersuchen sein.<br />
Abbildung 1 verdeutlicht auch den Zusammenhang mit der nachfrageorientierten Input-Output-<br />
Theorie. Diese wird in Abschnitt 2.3.2 näher erläutert. Wertschöpfung und Beschäftigung entstehen in<br />
den Regionen, in welchen Erzeugnisse nachgefragt werden. Die Nachfrage anderer Regionen nach den<br />
Erzeugnissen aus der Untersuchungsregion erzeugt in dieser Wertschöpfung und Beschäftigung sowie