Erneuerbare Energien im Rhein-Erft-Kreis - PRESSEMITTEILUNGEN

4. Randbedingungen 40
Die chemische Industrie
Die chemische Industrie hat sich auf Grund der Lage am Rhein als Verkehrsweg, als Kühl- und
Frischwasserversorger und als Abwasserentsorger, der Verfügbarkeit von Flächen sowie der vor Ort
abgebauten Braunkohle, welche als Wärme- und Stromlieferant von Bedeutung war, im Rhein-Erft-
Kreis angesiedelt. Ab den 1950er Jahren entwickelte sich die Mineralölwirtschaft zur Basis für die
Petrochemie. Die zentralen Standorten Hürth-Knapsack und Wesseling sind bedeutende Glieder im
‚Kölner Chemiegürtel’, welcher von Leverkusen bis Troisdorf und von Dormagen bis Wesseling reicht.
Der gesamte Raum Köln/Bonn ist der bedeutendste Standort der chemischen Industrie in
Deutschland. Der Chemiepark Hürth-Knapsack zählt zu den wichtigsten Standorten der Chlorchemie
in Deutschland. Mit rund 9.600 Beschäftigen ist die chemische Industrie einer der wichtigsten
Arbeitgeber im Rhein-Erft-Kreis. Im IHK-Bezirk Köln waren im Jahr 2003 73 Chemie-Unternehmen
angesiedelt, 28 % davon im Rhein-Erft-Kreis. Während die Zahl der Betriebe seit 1995 von 59 auf 73
gestiegen ist, ist die Zahl der Beschäftigten von 53.408 (in den Betrieben ab 20 Beschäftigte) auf
40.152 im Jahr 2003 (erstes Quartal) gesunken. Die Umsätze waren von 1995 bis 1999 relativ stabil,
bei etwa 13.600 Mio. Euro, stiegen dann im Jahr 200 auf 18.402 Mio. € an und sanken vor allem von
2002 (16.554 Mio. Euro) bis 2003 (1. Quartal: 5.965 Mio. €) erheblich (IHK, SCHULZ C. 2004)
Baugewerbe
Der Wirtschaftszweig Baugewerbe besteht in der Kölner Region in erster Linie aus kleinen und
mittelständischen Unternehmen. Insgesamt waren dies im Jahr 2003 153 Betriebe, die 7.535
Beschäftigte hatten. Im Rhein-Erft-Kreis sind 22 % dieser Betriebe angesiedet. Neben dem
Ernährungsgewerbe und Verlag- und Druckgewerbe ist die Bauwirtschaft am stärksten von der
schwachen Inlandsnachfrage betroffen. In Deutschland gab es 2003 einen Rückgang der
Bauinvestitionen um 3 %. Auch die Zahl der Betriebe und der Beschäftigten nimmt ab. Der Umsatz im
IHK-Bezirk Köln ist von 1.529.77 Tausend Euro im Jahr 1995 auf 1.182.58 Tausend Euro im Jahr 2003
gesunken. Die Zahl der Betriebe ist im gleichen Zeitraum von 226 auf 153, die Zahl der Beschäftigten
von 14.889 auf 7535 zurückgegangen (IHK 2004, IHK).
Logistik
Der Raum Köln/Bonn mit dem Rhein-Erft-Kreis und Köln ist einer von drei logistischen
Schwerpunkten in Nordrhein-Westfalen. Weit über 100 Speditionen sowie zahlreiche Unternehmen,
die sich mit Logistikfragen befassen, befinden sich im Rhein-Erft-Kreis (WFG).
Neue Wirtschaftsbereiche
Die Medien-Branche des Rhein-Erft-Kreises hat sich am Standort Hürth zum „bedeutendsten
europäischer Standort für private Fernsehproduktionen“ entwickelt. Insgesamt haben mehr als 60
Medienunternehmen, mit rund 1.300 fest angestellten und 2.000 freien Mitarbeitern, diesen Standort
ausgewählt. Unter anderem werden hier ‚Big Brother’ und ‚Wer wird Millionär’ produziert. Die
Branchen Information und Kommunikation sind ebenfalls stark im Kreis vertreten (IHK). Fast 1.700
Unternehmen mit etwa 7.500 Beschäftigten haben hier ihren Sitz (WFG). Aus der Branche der Biound
Umwelttechnologie sind bereits 13 Unternehmen aus den Bereichen Entsorgungstechnik,
Umweltlogistik, Produktrecycling und Abfallmanagement haben im Rhein-Erft-Kreis angesiedelt. Die
Unternehmen dieser Branche werden durch die Förderinitiative BioTec Erft e.V. unterstützt (IHK).
4.1.5 Die wirtschaftliche Lage in der Region Köln
Im Frühjahr 2006 ist die Stimmung der Unternehmen, das Konjunkturklima, im Bezirk der IHK Köln
so gut wie seit Herbst 2000 nicht mehr. Dies resultiert vor allem aus der guten Bewertung der