Erneuerbare Energien im Rhein-Erft-Kreis - PRESSEMITTEILUNGEN
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3. Stand der Forschung 24<br />
3.1.2.6 Schlussbetrachtung der nationalen Studien<br />
Die Best<strong>im</strong>mung der Bruttobeschäftigungswirkung der <strong>Erneuerbare</strong>n <strong>Energien</strong> ist, wie in Kapitel 2.<br />
dargestellt relativ einfach. Sie lag <strong>im</strong> Jahr 2005 bei rund 157.000 (STAIß et al. 2006). Schwieriger ist es<br />
dagegen die gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungseffekte zu ermitteln und Aussagen über zukünftige<br />
Entwicklungen zu machen.<br />
Die Ergebnisse der verschiedenen vorgestellten Studien sowie die Sensitivitätsanalysen von Staiß et al.<br />
(2006) machen deutlich, dass die Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungswirkungen<br />
erheblich von der unterschiedlichen Berücksichtigung der Wirkungszusammenhänge, der<br />
Beschäftigungseffekte und der getroffenen Annahmen abhängen (STAIß et al. 2006, HÄDER & SCHULZ<br />
2005).<br />
Tabelle 4 stellt für die beschriebenen Studien die berücksichtigten Beschäftigungseffekte (vgl. Kapitel<br />
2.) gegenüber und verdeutlicht so die Unterschiede. Der Außenhandelseffekt wird in den Studien von<br />
vor 2006 kaum oder gar nicht berücksichtigt. Der Budgeteffekt, dessen negative Wirkung für die<br />
Nettobeschäftigungswirkung vor allem von den Studien von Pfaffenberger et al. 2003, SCHULZ W. et al.<br />
2004 und Ragnitz et al. 2003 betont wird, beruht in diesen Studien auf sehr unterschiedlichen<br />
Energiepreisen. PFAFFENBERGER et al. (2003) und SCHULZ W. et al. (2004) gehen von konstanten<br />
Energiepreisen (ab dem Zeitpunkt der Studien) aus und berücksichtigen, ebenso wie RAGNITZ et al.<br />
(2003) nicht die jüngsten Anstiege der Energiepreise. Es ergeben sich infolgedessen relativ hohe und<br />
konstante Differenzkosten. STAIß et al. (2006) dagegen erwarten vergleichsweise höhere und zudem<br />
steigende Energiepreise und infolgedessen einen umgekehrt verlaufenden, sich positiv entwickelnden,<br />
Budgeteffekt. Auch PFAFFENBERGER et la. (2006) nehmen an, dass sich der Budgeteffekt infolge<br />
steigender Preise für fossile Brennstoffe positiv auf den gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungseffekt<br />
auswirkt.<br />
Tabelle 4: Berücksichtigung der zentralen Beschäftigungseffekte in den Studien<br />
Analyserahmen<br />
Edler et al.<br />
2004<br />
Statische<br />
Bestandsaufnahme<br />
Pfaffenberger et al.<br />
2003<br />
Fortschreiben der<br />
Investitionen in<br />
Umfang und Struktur<br />
von 2002 und Analyse<br />
der Investitionen des<br />
Jahres 2002; Analyse<br />
auf Basis von<br />
Einzelmaßnahmen<br />
Schulz W. et al.<br />
2004<br />
Verdopplung des<br />
Anteils EE am<br />
Pr<strong>im</strong>ärenergieverbrauch<br />
bis<br />
2010 <strong>im</strong> Vergleich<br />
zu keinem<br />
weiteren Ausbau<br />
Ragnitz et al. 2003 Staiß et al. 2006<br />
Verdopplung der<br />
Stromerzeugungskapazität<br />
bis 2010 <strong>im</strong><br />
Vergleich zur<br />
Beendigung der EEG-<br />
Förderung in 2003<br />
Fortführung aktueller<br />
Rahmenbedingungen<br />
(Anteil EE an PEV 2020:<br />
8,3%) vs. verstärkten<br />
Ausbau (Anteil der EE an<br />
PEV 2020: 12,7%)<br />
Zeithorizont 2002 2002 – 2022 2001 – 2010 2004 – 2010 2006 – 2030<br />
Erfasste Effekte<br />
Investitions-E. ja ja ja ja ja<br />
Betriebs-E. ja ja ja ja ja<br />
Budget-E. nein ja ja ja ja<br />
Verdrängungs- nein nein nein ja ja<br />
E.<br />
Außenhandels- nein nein teilweise teilweise ja<br />
E.<br />
Dynamischer<br />
E.<br />
nein nein nein ja ja<br />
Ergebnis positiv längerfristig negativ<br />
(netto)<br />
nicht signifikant<br />
positiv<br />
längerfristig negativ<br />
(netto)<br />
längerfristig positiv<br />
Quelle: Eigene Zusammenstellung nach EDLER et al. 2004, PFAFFENBERGER et al. 2003, SCHULZ W. et al.<br />
2004, RAGNITZ et al. 2003, STAIß et al. 2006 vgl. auch HÄDER & SCHULZ 2005<br />
Kaum berücksichtigt werden in den Studien die externen Effekte der Nutzung fossiler <strong>Energien</strong>, wie<br />
die Kosten des Kl<strong>im</strong>awandels, der Naturzerstörung <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Förderung fossiler<br />
Energierohstoffe etc.