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26 QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT 27<br />
Pilotprojekt für postoperative Schmerztherapie<br />
„Ich möchte diese Therapie nicht<br />
mehr missen“<br />
Während in Ländern wie England,<br />
vor allem aber in Schweden, seit<br />
vielen Jahren eine breite Basis für eine<br />
suffiziente postoperative Schmerztherapie<br />
existiert, hinkt Österreich - mit einigen<br />
Ausnahmen - dieser Entwicklung nach.<br />
Nicht zuletzt zeigt auch die von Frau<br />
Mag. Skledar, Patientenombudsfrau des<br />
Landes Steiermark, geförderte Aktion<br />
„Schmerzfrei im Spital“ den enormen<br />
Nachholbedarf. G’sund im Gespräch mit<br />
Primar Wolfgang Filzwieser, Ass. Dr.<br />
Barbara Wagner und DGKS Theresia<br />
Poprask über die erfolgreiche „postoperative<br />
Schmerztherapie“ im LKH<br />
Deutschlandsberg.<br />
Verbessungspotenzial<br />
vorhanden<br />
Verantwortlich für den Entwurf des<br />
Pilotprojekts „Postoperative Schmerztherapie“<br />
zeichnen die drei Mediziner OA<br />
Wilhelm Zenz, Primar Wilhelm Klösch<br />
und Primar Gottfried Filzwieser.<br />
„Entscheidender Ansatzpunkt und<br />
kritischer Erfolgsfaktor für das Gelingen ist<br />
das interdisziplinäre und berufsgruppenübergreifende<br />
Zusammenspiel zwischen<br />
Anästhesist, Chirurg und Schwester“,<br />
betont Primar Filzwieser, „die notwendigen<br />
Medikamente und therapeutischen<br />
Mittel halten wir schon lange<br />
in unseren Händen.“<br />
Schmerzen sichtbar machen<br />
Ein wichtiges „Werkzeug“ der Schmerztherapie<br />
ist die Visual Analogue Scale<br />
(VAS). „Dieses Instrument dient dazu, den<br />
Schmerz auf einer<br />
Skala von 0 bis 10<br />
sichtbar zu machen. 0<br />
bedeutet völlige<br />
Schmerzfreiheit, Stufe<br />
10 ist der stärkste<br />
vorstellbare Schmerz.<br />
VAS 3 und darunter<br />
gelten als tolerabler<br />
Schmerz“, beschreibt<br />
Ass. Dr. Barbara<br />
Wagner die Funktion<br />
der VAS. „Ein unverzichtbares<br />
Element<br />
dieser Therapie ist das Schmerzprotokoll,<br />
in dem Schmerzintensität, Sedierungsgrad,<br />
Blutdruck, Puls und Atemfrequenz<br />
regelmäßig aufgezeichnet werden und<br />
das dadurch dem Pflegepersonal und<br />
dem Patienten Sicherheit gibt“, so Primar<br />
Filzwieser.<br />
Entsprechend einem genau definierten<br />
Stufenplan legt der Anästhesist bereits im<br />
OP die Schmerztherapie für den<br />
Patienten fest (Anordnungsverantwortung).<br />
In der Aufwachstation macht die<br />
Anästhesieschwester den Patienten<br />
schmerzfrei. Dann erst wird er auf seine<br />
Station transferiert, wo die Schwester der<br />
Bettenstation die Schmerztherapie<br />
weiterführt (Durchführungsverantwortung).<br />
Mit der Basistherapie (Paracetamol/<br />
Diclofenac) wird am Ende der Operation<br />
oder unmittelbar danach begonnen. Sie<br />
wird in den nächsten 24 bis 48 Stunden<br />
unverändert weitergeführt. Darüber<br />
hinaus bestehende Schmerzen kann die<br />
Schwester mit Tramadol behandeln.<br />
Diesem Schmerztherapiekonzept entsprechend<br />
ist der Schwester ein klar<br />
definierter Rahmen vorgegeben,<br />
innerhalb dessen sie mit den genannten<br />
Medikamenten postoperative Schmerzen<br />
therapieren und auch Umstellungen<br />
beispielsweise von parenteraler auf orale<br />
Medikation selbständig durchführen<br />
kann. Die DGKS rückt in den Mittelpunkt<br />
der postoperativen Schmerztherapie<br />
Foto Max Deix<br />
Ein erfolgreiches Team (v. r.): Prim. Dr. G.<br />
Filzwieser, Ass. Dr. B. Wagner, DGKS U.<br />
Sommer, Ass. Dr. G. Eichmüller, DGKS T.<br />
Poprask, OA Dr. P. Hofmann, DGKS A. Cernec,<br />
DGKS B. Adlbauer, Prim Dr. W. Klösch<br />
(schwesterngesteuerte Analgesie). Bei<br />
Eingriffen mit sehr hoher Schmerzintensität<br />
wird zusätzlich zur Basismedikation<br />
vorzugsweise eine nur vom<br />
Patienten selbst bediente Schmerzpumpe<br />
mit Piritramid eingesetzt (patientengesteuerte<br />
Analgesie).<br />
„In Schulungen werden Pflegepersonal<br />
und Hebammen über den Einsatz von<br />
Schmerzmitteln genau instruiert. Auch auf<br />
mögliche Komplikationen und Nebenwirkungen<br />
wird genauestens eingegangen“,<br />
sagt Ass. Dr. Wagner, die<br />
derzeit gemeinsam mit Ass. Dr.<br />
Eichmüller die Projektbegleitung innehat.<br />
„Bisher hat es noch keine Komplikationen<br />
bzw. Notfälle im Rahmen dieser<br />
Schmerztherapie gegeben“, berichtet Dr.<br />
Barbara Wagner.<br />
„1+1+1= 4“<br />
„Ich möchte diese neue Therapieform<br />
nicht mehr missen, die Patienten fühlen<br />
sich einfach wohler und sind zufriedener“,<br />
hat DGKS Theresia Poprask beobachtet.<br />
Inzwischen wurde die Therapie<br />
schrittweise auf alle operativen Stationen<br />
ausgedehnt. Zufriedenheit und Wohlergehen<br />
unserer Patienten nach der<br />
Operation drücken sich auch in<br />
folgenden Zahlen aus:<br />
78% beurteilen die Therapie mit „ausgezeichnet“,<br />
19% mit „gut“ und 2% mit<br />
„zufiedenstellend“.<br />
■<br />
Erstmals vertragliche Qualitätsgarantie für<br />
die Sonderklasse in den steirischen LKHs<br />
Ambiente zum<br />
Wohlfühlen<br />
Der langjährige Leiter des Verhandlungsteams der PKV,<br />
Direktor M. Pleninger (im Vordergrund Mitte) mit den<br />
Gratulanten Vorstandsdir. K. Fankhauser (li.) und Vorstandsdir.<br />
B. Martetschläger (re.). Dahinter (v. li. n. re.):<br />
KAGes-Finanzdirektor Ernst Hecke, Generaldir. W. Reimelt<br />
(Merkur), Dir. Peter Kranz (Merkur)<br />
Knapp 210.000 privatversicherte<br />
SteirerInnen, dies sind immerhin rd.<br />
17,5 Prozent der steirischen Bevölkerung,<br />
profitieren von diesem - in<br />
Österreich wohl einzigartigen - vertraglichen<br />
Abkommen zwischen dem<br />
Verband der Versicherungsunternehmer<br />
Österreichs (PKV) und der KAGes.<br />
Demnach erhalten die Privatversicherten<br />
erstmals einen vertraglich fixierten,<br />
höheren Qualitätstandard in der Sonderklasse.<br />
Dieser liegt deutlich über dem<br />
gesetzlich vorgesehenen Niveau.<br />
Den jährlich rd. 30.000 SonderklassenpatientInnen<br />
in den KAGes-Spitälern<br />
steht künftig nicht nur hochwertige<br />
spitzenmedizinische Infrastruktur zur<br />
Verfügung, sondern nun auch ein<br />
deutlich verbesserter Hotelkomfort, der<br />
sich mit jenem der Privatsanatorien<br />
vielfach messen kann und in manchen<br />
Bereichen diesen sogar übersteigt.<br />
Die KAGes-Spitäler bieten überwiegend<br />
Foto Nina Krok<br />
eine Vielzahl an Annehmlichkeiten, wie<br />
Ein- und Zweibettzimmer mit Telefon und<br />
Fernseher, freie Speisen- und Getränkewahl,<br />
separater Nassbereich im<br />
Zimmer, versperrbares Kästchen,<br />
kostenlose Tageszeitung etc. Die stilvolle<br />
Ausstattung der Sonderklassezimmer soll<br />
den Patienten und auch ihren Besuchern<br />
ein „Wohlfühlambiente” vermitteln, in<br />
dem der Patient das ideale Umfeld zur<br />
Genesung findet.<br />
Anlass zum Zusammentreffen zwischen<br />
den Vertretern der PKV und der KAGes<br />
war nicht nur der Abschluss dieses<br />
Direktverrechnungsabkommens, sondern<br />
auch die Würdigung des langjährigen<br />
erfolgreichen Wirkens von Dir. M.<br />
Pleninger, welcher viele Jahre hindurch<br />
federführend als Vertreter des PKV die<br />
Verhandlungen über die Tarifanpassungen<br />
mit der KAGes geführt hat und seine<br />
langjährige und äußert erfolgreiche Karriere<br />
Mitte des Jahres beenden wird. ■<br />
5. INTERNATIONALES<br />
SYMPOSIUM<br />
Qualität im<br />
Gesundheitswesen<br />
13. - 15. November 2000<br />
Ort:<br />
Wiener Rathaus<br />
Veranstalter:<br />
Wiener Krankenanstaltenverbund und<br />
Allgemeine Unfallversicherungsanstalt<br />
Motto:<br />
Qualität bewegt<br />
Sekretariat des Symposiums:<br />
Allgemeine Unfallversicherungsanstalt<br />
Kongressbüro<br />
Adalbert-Stifter-Straße 65<br />
A-1200 Wien<br />
Tel (+43 1) 33 111 - 537<br />
Fax (+43 1) 33 111- 469<br />
E-mail: hik@auva.sozvers.at<br />
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