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Abb. 11 a-b: Wuzelkanalbehandlung eines persitierenden Zahnes 65.<br />

a) Ausgangsröntgenbild; b) nach Wurzelfüllung.<br />

Instrumentenfrakturen und Perforationen<br />

Auch frakturierte Wurzelkanalinstrumente stellen keine<br />

Kontraindikation für die endodontische Behandlung dar, da<br />

sie in vielen Fällen umgangen oder sogar entfernt werden<br />

können (Abb. 12). Perforationen können heutzutage mit<br />

Mineral Trioxide Aggregate (MTA) erfolgreich verschlossen<br />

werden (Abb. 13) [56].<br />

der Wurzelspitzenresektion generell<br />

[10,34]. Durch die orthograde Revision<br />

wird immer eine ursächliche Therapie<br />

durchgeführt, nämlich verbliebene Bakterien<br />

im Wurzelkanal zu entfernen. Bei<br />

der retrograden Wurzelspitzenresektion<br />

wird meist nur eine apikale Abdichtung<br />

des infizierten Endodonts versucht.<br />

Ein weiterer Nachteil der Resektion ist,<br />

dass es gerade im Molarenbereich oft<br />

zu einem operativ bedingten erheblichen<br />

Knochenverlust [39] kommt, die Sicht ins<br />

Operationsgebiet ist meist sehr eingeschränkt und ein<br />

suffizienter retrograder Verschluss ist häufig nicht möglich.<br />

Im Unterkiefer ist darüber hinaus das Risiko einer Verletzung<br />

des N. alveolaris inferior zu beachten [39].<br />

Die Überlegenheit der orthograden Revision gegenüber<br />

der Apikalchirurgie zeigt sich häufig auch bei der erneuten<br />

Wurzelkanalbehandlung bereits resezierter Zähne mit<br />

a<br />

b<br />

a<br />

b<br />

Abb. 12 a-b: a) Abgebrochenes Lentulofragment in der mesialen<br />

Wurzel; b) nach Entfernung und Wurzelfüllung.<br />

Abb. 14 a-b: Orthograde Revision eines bereits resezierten<br />

Zahnes mit apikaler Osteolyse. a) Ausgangsbild; b) 2 Jahre nach<br />

Revisionsbehandlung mit vollständiger Ausheilung der apikalen<br />

Osteolyse.<br />

a<br />

b<br />

Abb. 13 a-b: Perforation eines Zahnes im Furkationsbereich.<br />

a) Blick auf den Knochen im Furkationsbereich; b) Mit MTA<br />

verschlossene Perforation.<br />

Revisionen – Endochirurgie<br />

Bei bereits endodontisch behandelten Zähnen mit apikaler<br />

Beherdung ist der erste Schritt, wenn immer möglich, die<br />

orthograde Revision der Wurzelkanalbehandlung (Abb. 10).<br />

Laut Leitlinie der DGZMK wird ein rein apikal-chirurgischer<br />

Eingriff nur dann als sinnvoll erachtet, wenn auf orthogradem<br />

Weg kein ausreichender Zugang in das endodontische<br />

System oder auf orthogradem Weg keine Verbesserung<br />

des Zustandes möglich oder wahrscheinlich ist [23]. Darüber<br />

hinaus verbessert eine vorherige Revision die Erfolgsraten<br />

apikalen Osteolysen, die nach der Revisionsbehandlung<br />

vollständig ausheilen (Abb. 14). Unseres Erachtens sollte<br />

die Endochirurgie vor allem im Molarenbereich eher die<br />

Ausnahme darstellen, weil bei den häufig zu erwartenden<br />

Misserfolgen das Knochenlager für eine spätere Implantation<br />

stark kompromittiert sein kann.<br />

Wurzelstifte<br />

Bei Zähnen mit Stiftversorgung ist die Wurzel stark geschwächt<br />

[24]. Bei der Revision mit Entfernung eines Stiftes<br />

besteht – in Abhängigkeit von Zahn, Stifttyp, Stiftmaterial,<br />

Befestigungsmaterial, Insertionstiefe und Durchmesser des<br />

Stiftes – ein sehr hohes Frakturrisiko für die Zahnwurzel.<br />

Bei breiten Wurzelquerschnitten, wie z.B. bei der palatinalen<br />

Wurzel der ersten oberen Molaren, ist die Entfernung eines<br />

Wurzelstiftes deutlich risikoärmer als z.B. bei einem ersten<br />

Oberkieferprämolaren. Die Möglichkeit der Zahnschädigung<br />

erhöht sich darüber hinaus mit zunehmender Insertionstiefe<br />

und Durchmesser von Wurzelstiften. Glasfaserstifte können<br />

direkt ausgeschliffen werden, was meist leicht und ohne<br />

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