07.01.2014 Aufrufe

Als PDF downloaden - Haufe.de

Als PDF downloaden - Haufe.de

Als PDF downloaden - Haufe.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

acquisa<br />

Der direkte Weg zum Kun<strong>de</strong>n<br />

inklusive<br />

Deutschland m 10,80<br />

Österreich m 12,20<br />

06 | 2013<br />

Social media. Was echte Social Enterprises auszeichnet<br />

Multichannel. Click & Collect stärkt Online- und Offline-Shops<br />

Mit Extra<br />

Corporate<br />

Publishing<br />

Mat-Nr. 00500-5166<br />

Mobile<br />

marketing<br />

So bauen Sie eine erfolgreiche<br />

Kommunikationsstrategie


Editorial<br />

Wo immer Sie sind<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Google hat gesprochen, und nun wissen<br />

wir, dass das Unternehmen einen<br />

Musik-Streamingdienst anbieten wird.<br />

Der Musik aussucht, die zum Nutzer<br />

passt, weil sie <strong>de</strong>m entspricht, was <strong>de</strong>r<br />

Nutzer schon so alles gehört hat. Und<br />

personalisierte Karten, die <strong>de</strong>m Nutzer<br />

nicht mehr nur zeigen, wo sich <strong>de</strong>r Ort<br />

befin<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>n er sucht. Son<strong>de</strong>rn die ihm<br />

genau die Restaurants und Geschäfte anzeigt,<br />

die seine Freun<strong>de</strong> und Bekannten<br />

besucht haben. O<strong>de</strong>r er selbst, weshalb<br />

er etwa von Google Son<strong>de</strong>r angebote<br />

eines Geschäfts in Google Maps angezeigt<br />

bekommt, in <strong>de</strong>m er bereits einmal<br />

war.<br />

Das eröffnet eben diesen Unternehmen<br />

völlig neue Möglichkeiten für die Kontakt: christoph.pause@acquisa.<strong>de</strong><br />

Christoph Pause, Chefredakteur<br />

Werbung auf <strong>de</strong>m Smartphone. Denn<br />

wenn ein Geschäft, sagen wir für Haushaltswaren,<br />

weiß, dass <strong>de</strong>r Google-Nutzer<br />

X schon einmal im La<strong>de</strong>n war, o<strong>de</strong>r dass ein<br />

Freund das Geschäft eben <strong>de</strong>m Nutzer empfohlen<br />

hat, dann kann das Unternehmen <strong>de</strong>n Nutzer<br />

mit individuellen Angeboten locken. Angeboten,<br />

die wirklich auf <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n zugeschnitten sind.<br />

Location Based Services 2.0 sozusagen.<br />

Wenn aber selbst die Empfehlungen in Google Maps<br />

personalisiert und individuell sind, dann verän<strong>de</strong>rt<br />

das die Suche und damit das Suchmaschinenmarketing<br />

<strong>de</strong>utlich. Wir haben das bereits im<br />

April näher beleuchtet. Dieses Mal zeigen wir,<br />

welche Folgen diese Entwicklungen für das Mobile<br />

Marketing haben. Denn dieses ist dabei, sich als<br />

ernst zu nehmen<strong>de</strong>s Medium im Marketing-Mix zu<br />

etablieren.<br />

Viel Spaß beim Lesen,<br />

Ihr<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 3


16<br />

Titelthema Es hat viele Jahre gedauert. Aber nun entwickelt sich Mobile zu einem<br />

Massenmarkt. Der Werbemotor für Mobile ist aber noch nicht richtig angesprungen.<br />

64<br />

Vertrieb & Verkauf Gewaltige Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

warten auf <strong>de</strong>n Vertrieb – so <strong>de</strong>r acquisa-Roundtable.<br />

Inhalt 06/2013<br />

08 NAchrichten<br />

08 Die Gewinner <strong>de</strong>s Jubiläums-ddp<br />

In Berlin wur<strong>de</strong> zum 30. Mal <strong>de</strong>r Deutsche Dialogmarketing<br />

Preis ddp vergeben.<br />

14 Inhalt Themenportal<br />

14 Themenportal acquisa.<strong>de</strong><br />

acquisa zeigt, wie man Kun<strong>de</strong>n emotional an sich bin<strong>de</strong>t.<br />

16 Titelthema<br />

16 Wenn Mobile Dialoge anstößt<br />

Internetfähige Smartphones verhelfen Mobile zum<br />

Durchbruch. Neue Werbekonzepte sind dringend nötig.<br />

22 Interview: »Mobile erscheint komplexer«<br />

heike Scholz, Grün<strong>de</strong>rin und Herausgeberin von<br />

»Mobile Zeitgeist«, über die Trends im Mobile Marketing.<br />

24 Werkstatt<br />

24 Das Run<strong>de</strong> muss ins Eckige<br />

Warum Unternehmen ihre Außendarstellung von Dritten<br />

prüfen lassen sollten.<br />

26 Direktmarketing & Service<br />

26 Direktmarketing: Grüne Mailingproduktion<br />

Wie Mailinganbieter die Umwelt schonen.<br />

30 Adressmanagement: Aktive Kun<strong>de</strong>nbindung<br />

Kontaktdaten von Kun<strong>de</strong>n sind Bestandteil <strong>de</strong>s Betriebskapitals<br />

– vorausgesetzt, die Daten sind gut gepflegt.<br />

32 Kun<strong>de</strong>nbindung: Geliebte Discounter<br />

Lebensmittel-Discounter haben viele Fans. Und <strong>de</strong>shalb<br />

geben Kun<strong>de</strong>n dort auch mehr Geld aus. Vollsortimenter<br />

haben nur beim Image die Nase (leicht) vorn.<br />

34 Social Media: Der Weg zur Social Enterprise<br />

Warum <strong>de</strong>r Erfolg eines Unternehmens, das Social Media<br />

interaktiv einsetzt, exakt prognostiziert wer<strong>de</strong>n kann.<br />

36 Chat: Über Vi<strong>de</strong>os mehr verkaufen<br />

Wer Vi<strong>de</strong>o und Multimedia strategisch einsetzt, steigert seine<br />

Online-Verkäufe und stärkt <strong>de</strong>n Telefon-Vertrieb.<br />

39 EXTRA<br />

39 Corporate Publishing<br />

So erreichen Unternehmen ihre Zielgruppen auf allen<br />

Kanälen.<br />

50 Praxis-scout<br />

50 Bernina reloa<strong>de</strong>d<br />

Wie <strong>de</strong>r Schweizer Nähmaschinenhersteller Bernina seine<br />

Marke neu positioniert.<br />

52 Online-Marketing & Social Media<br />

52 Click & Collect: Per Klick zurück in die Filiale<br />

Wie Händler, die kanalübergreifen<strong>de</strong> Einkaufsprozesse<br />

fehlerfrei organisieren, punkten.<br />

60 Content Marketing: Auf <strong>de</strong>n Inhalt kommt es an<br />

Warum relevante Inhalte die neue Währung im Web 2.0<br />

sind – und <strong>de</strong>r Schlüssel zu neuen Kun<strong>de</strong>n.<br />

64 Vertrieb & Verkauf<br />

64 Roundtable: »Der Vertrieb muss schneller wer<strong>de</strong>n«<br />

Eine Expertenrun<strong>de</strong> hat sich im Rahmen <strong>de</strong>s Marketing<br />

& Innovation Forum Europe (MIF) über die Zukunft <strong>de</strong>s<br />

Verkaufens unterhalten.<br />

68 Messe & Events: Menschen machen Events<br />

Warum gut geschultes Veranstaltungspersonal bei Messen<br />

und Events <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Unterschied ausmacht.<br />

4 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


70<br />

CRM & Database Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessungen liefern häufig spannen<strong>de</strong><br />

Erkenntnisse – wenn sie gewissenhaft und individuell konzipiert sind.<br />

✓<br />

<br />

<br />

70 CRM & Database<br />

70 Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung: Gesucht: Operative Details<br />

Wie Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessungen wirklich spannen<strong>de</strong><br />

Erkenntnisse liefern.<br />

74 Geomarketing: Daten-Nutzung vs. Daten-Dilemma<br />

Geomarketing gewinnt durch Mobile ganz neue Relevanz.<br />

76 Recht & Marketing<br />

76 Urheberrecht: Wenn Websites geschützt sind<br />

Wie die Arbeiten an Websites urheberrechtlich geschützt sind.<br />

78 Gerichtsentscheidungen<br />

Zulässigkeit <strong>de</strong>s »Framing« auf Internetseiten.<br />

82 Inhalt Professional<br />

82 acquisa/professional<br />

Expertenwissen und Online-Seminare zu Marketing und Vertrieb.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Rubriken & Service<br />

Fotos: Sashkin/shutterstock.com, Kilian Bishop<br />

06 FORUM<br />

Wie wirkt sich Social Search<br />

auf das Marketing aus?<br />

62 Bücher<br />

79 Meinungsmacher<br />

Kommentar und<br />

Presseschau.<br />

80 Karriere und<br />

Stellenmarkt<br />

83 Vorschau, impressum<br />

84<br />

Feierabend Daniel<br />

Unger, Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Online Marketing<br />

Agentur Eology, träumt<br />

vom Ironman auf Hawaii.<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong>


forum<br />

o-töne zum Thema Social Search<br />

Wie wirkt sich Social Search auf das Marketing aus?<br />

»Reichweite und Engagement in<br />

<strong>de</strong>n sozialen Netzwerken wer<strong>de</strong>n<br />

durch die neue Suche an Be<strong>de</strong>utung<br />

gewinnen. Denn <strong>de</strong>r Lebenszyklus<br />

vorhan<strong>de</strong>ner Posts wird<br />

verlängert, und die Verknüpfung<br />

mit Fans gewinnt an Wert, weil die<br />

»Likes« als Suchfrequenz einfaktoriert<br />

wer<strong>de</strong>n. Gera<strong>de</strong> Marken, für die Places-Funktionen<br />

wichtig sind (z.B. Restaurants, Hotels) wer<strong>de</strong>n<br />

von Social Search profitieren. Prinzipiell bin ich<br />

<strong>de</strong>r Meinung, dass Unternehmen, die aktuell eine<br />

involvieren<strong>de</strong> Social-Media-Strategie betreiben, gut<br />

gerüstet sind. Mittelfristig wird es sicher auch spezielle,<br />

auf Advertising abgestimmte Optimierungen<br />

geben. Aber ich <strong>de</strong>nke nicht, dass es ähnlich abendfüllend<br />

wie SEM/SEO bei Google sein wird.«<br />

André Gebel, Vorstand Beratung & Strategie bei Coma AG,<br />

München<br />

<strong>de</strong>nen seine Freun<strong>de</strong> bereits Erfahrungen gemacht<br />

haben. In Folge bei<strong>de</strong>r Entwicklungen wird es in<br />

<strong>de</strong>r Zukunft <strong>de</strong>shalb nicht mehr ein generelles<br />

Suchergebnis für eine Suchanfrage geben, son<strong>de</strong>rn<br />

viele individuelle Ergebnisse.«<br />

Christina Neuhofer, Head of Search & Conversion<br />

Optimization bei Quisma, München<br />

»Die Steuerungsme chanismen<br />

müssen überarbeitet wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Sozialisierung <strong>de</strong>r Suche be<strong>de</strong>utet,<br />

dass man sowohl das Warum hinter<br />

<strong>de</strong>r Suche als auch die beeinflussen<strong>de</strong>n<br />

Faktoren, also z.B. die<br />

»+1«-Faktoren kennenlernen muss.<br />

Und diese Faktoren muss man verstehen<br />

und wie<strong>de</strong>r neu beeinflussen.«<br />

René Körting, Managing Director <strong>de</strong>r Digital Agentur<br />

Exelution, München<br />

»Je<strong>de</strong>r Content hat sein eigenes<br />

Publikum. Und das ist die Chance<br />

für Unternehmen, noch zielgerichteter<br />

Inhalte für die eigenen<br />

Zielgruppen zur Verfügung zu<br />

stellen.«<br />

Achim London, Inhaber <strong>de</strong>r dda<br />

Die Dialog Aka<strong>de</strong>mie, Haan<br />

»Die zukünftige Auswirkung von Social Search auf<br />

die Suchmaschinenoptimierung ist unbe stritten.<br />

Google+ und Facebook Graph Search gehen dabei<br />

verschie<strong>de</strong>ne Wege: Bei Google wer<strong>de</strong>n zum einen<br />

die Rankings in <strong>de</strong>n organischen Suchergebnissen<br />

durch soziale Signale beeinflusst,<br />

zum an<strong>de</strong>ren schreitet die Individualisierung<br />

<strong>de</strong>r Suchergebnisse<br />

immer weiter fort. Bei Facebook<br />

Graph Search dagegen ist es <strong>de</strong>m<br />

User beispielsweise möglich,<br />

nach Restaurants, Hotels o<strong>de</strong>r<br />

Dienstleis tern zu suchen, mit<br />

»Die Medienkonvergenz von Social, Mobile und<br />

Local (SoMoLo) ist aufgrund <strong>de</strong>r technischen Möglichkeiten<br />

(Big Data, Akzeptanz Social Media) und<br />

<strong>de</strong>r Infrastruktur (Smartphone-<br />

Durchdringung) essenziell für die<br />

Kun<strong>de</strong>nansprache. Woran man<br />

dies sieht? Facebook und Googles<br />

neueste Produktneuheiten zielen<br />

ganz klar auf SoMoLo ab.«<br />

Felix Grun<strong>de</strong>l, Vorstand Tripicchio AG,<br />

Freiburg im Breisgau<br />

»Das Thema Social Search wird<br />

gera<strong>de</strong> im Bereich E-Commerce<br />

immer relevanter, da sich Empfehlungen<br />

beziehungsweise<br />

Social Signals auch auf die Suche<br />

übertragen. Vor allem lokale<br />

Unternehmen und Anbieter wer<strong>de</strong>n<br />

profitieren. Generell ist <strong>de</strong>r<br />

Bereich noch lange nicht ausgereift.«<br />

Christian Inatowitz, Geschäftsführer Pilot, Berlin<br />

6 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Machen Sie aus Ihren<br />

Kun<strong>de</strong>n Stammkun<strong>de</strong>n<br />

Die Beziehung zu Ihrem Kun<strong>de</strong>n ist für Sie das Wichtigste? CRM hilft Ihnen, Ihre Prozesse zu strukturieren und effizienter<br />

zu machen. Und mit <strong>de</strong>m nächsten evolutionären Schritt zu XRM wird aus <strong>de</strong>r 1:1-Beziehung eine universelle Schnittstelle<br />

von Kontakten, Projekten und Informationen.<br />

> Ganzheitliche Strategien – erfahren Sie, wie Sie Ihr komplettes<br />

Unternehmen auf <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n ausrichten können<br />

> Trend XRM – auch Mitarbeiter, Lieferanten und Partner<br />

rücken in <strong>de</strong>n Fokus <strong>de</strong>s Beziehungsmanagements<br />

> Social CRM und Big Data – nur durch Integration und Vernetzung<br />

wer<strong>de</strong>n alle verfügbaren Daten nutzbar gemacht<br />

> CRM Live Vergleiche – erleben Sie, wie führen<strong>de</strong> Systeme<br />

gegeneinan<strong>de</strong>r ins Rennen gehen<br />

2013 das erste Mal in Stuttgart: die CRM-expo mit renommierten Anbietern, allen Themen und eingebettet in <strong>de</strong>n attraktiven<br />

Messeverbund <strong>de</strong>r IT & Business und <strong>de</strong>r DMS EXPO – und das alles mit einem Ticket.<br />

Ab<br />

sofort in<br />

Stuttgart<br />

Where IT works.<br />

www.where-it-works.<strong>de</strong><br />

24. – 26. September 2013 | Messe Stuttgart


nachrichten<br />

Ticker<br />

dialogmarketing<br />

Die Gewinner <strong>de</strong>s Jubiläums-ddp<br />

follow us on Twitter<br />

Unter twitter.com/acquisa<br />

fin<strong>de</strong>n Interessierte regelmäßig<br />

Aktuelles, Wissenswertes<br />

und Witziges aus<br />

<strong>de</strong>r Welt von Marketing<br />

und Vertrieb. Darüberhinaus<br />

gibt es dort<br />

Hinweise auf vertiefen<strong>de</strong><br />

Interviews und Tipps.<br />

www.twitter.com/acquisa<br />

Enterprise 2.0<br />

Die interne Nutzung von<br />

Social Media in Unternehmen<br />

gewinnt einer Studie<br />

<strong>de</strong>r Hochschule Rhein<br />

Main und Embran<strong>de</strong>r<br />

zufolge an Be<strong>de</strong>utung.<br />

Momentan beschäftigen<br />

sich 60 Prozent <strong>de</strong>r Firmen<br />

mit diesem Thema,<br />

2010 waren es erst 37<br />

Prozent. <strong>Als</strong> Hauptziel<br />

nennen die Befragten<br />

die Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

internen Kommunikation<br />

und Zusammenarbeit.<br />

Die Vorgängerstudie hatte<br />

noch das Thema Wissensmanagement<br />

als zentrale<br />

Aufgabe ausgemacht.<br />

www.embran<strong>de</strong>r.<strong>de</strong><br />

In Berlin wur<strong>de</strong> zum 30. Mal <strong>de</strong>r Deutsche Dialogmarketing<br />

Preis ddp vergeben. Zur besten Agentur<br />

wur<strong>de</strong> Wun<strong>de</strong>rman Deutschland gekürt. Auf einen<br />

Kandidaten für die Kategorie »Best in Show«<br />

konnte sich die Jury erstmals nicht einigen.<br />

In <strong>de</strong>r Kategorie Mailing gingen Gold und Silber<br />

an Wun<strong>de</strong>rman für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n Jaguar Land<br />

Rover. Bronze ging an die Gkk Dialoggroup<br />

sowie Saint Elmo’s. Bei <strong>de</strong>n Websites bzw. Landingpages<br />

errang Grabarz & Partner Silber (für<br />

Wieners+Wieners). Außer<strong>de</strong>m gab es Bronze für<br />

Wun<strong>de</strong>rman. Ebenfalls kein Gold wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Kategorie Banner verliehen, Serviceplan sicherte<br />

sich Silber und Bronze. Eine weitere Bronzetrophäe<br />

ging an Wun<strong>de</strong>rman. Wun<strong>de</strong>rman lag auch<br />

beim E-Mail-Marketing vorne. Die Agentur holte<br />

für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n Lufthansa Silber. Für Payback<br />

heimste Gkk Bronze ein. Gleich drei Mal Silber,<br />

aber wie<strong>de</strong>rum kein Gold, gab es für die Social-<br />

Media-Aktionen. So teilten sich G2 Germany,<br />

Saint Elmo’s und Serviceplan <strong>de</strong>n Platz an <strong>de</strong>r<br />

Sonne, vor Wun<strong>de</strong>rman und Defacto kreativ (bei<strong>de</strong><br />

Bronze).<br />

Die beste mobile Maßnahme kam von Wun<strong>de</strong>rman<br />

(Kun<strong>de</strong>: Ford). In <strong>de</strong>r Kategorie Audio/Vi<strong>de</strong>o gab<br />

es Gold für Saint Elmo’s (Kun<strong>de</strong>: Stiftung Deutsche<br />

Schlaganfall-Hilfe). Eine weitere Goldtrophäe<br />

ging an G2 Germany in <strong>de</strong>r Kategorie Alternative<br />

Media für eine Kampagne für Viva con Agua <strong>de</strong> St.<br />

Pauli. In dieser Kategorie gab es zu<strong>de</strong>m Bronze für<br />

Serviceplan. Bei <strong>de</strong>n crossmedialen Maßnahmen<br />

setzten sich Publicis Dialog und Wun<strong>de</strong>rman durch<br />

(jeweils Bronze). Die Kampagne für die Stiftung<br />

Deutsche Schlaganfall-Hilfe brachte auch Gold in<br />

<strong>de</strong>r Kategorie Gemeinnützige, gesellschaftliche<br />

und kulturelle Organisationen. Silber ging hier an<br />

Wun<strong>de</strong>rman und Bronze an Kolle Rebbe. In <strong>de</strong>r<br />

Kategorie Finanzdienstleistungen sicherte sich<br />

Wun<strong>de</strong>rman Silber und Bronze (Kun<strong>de</strong>: Deutsche<br />

Bank). Nach Punkten am stärksten war die Kategorie<br />

Dienstleistungen. Die meisten Awards konnten<br />

hier Wun<strong>de</strong>rman (drei) und Grabarz & Partner<br />

(zwei) auf sich vereinen. Außer<strong>de</strong>m nahm Kolle<br />

Rebbe Bronze mit. Lediglich einmal Silber gab es<br />

in <strong>de</strong>r Kategorie Medien (für Saint Elmo’s).<br />

Ebenfalls nur einen Sieger gab es in <strong>de</strong>r Kategorie<br />

Kommunikations- und Informationstechnologie.<br />

JWT Germany holte Bronze. Serviceplan lag bei<br />

<strong>de</strong>n Maßnahmen für die Gebrauchs- und Investitionsgüterindustrie<br />

vorne: Es gab Silber für <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n Continental Reifen und Bronze für Sanyo<br />

Vi<strong>de</strong>o. In <strong>de</strong>r Kategorie Konsumgüter ging Bronze<br />

an G2 Germany. Gold in <strong>de</strong>r Kategorie Han<strong>de</strong>l ging<br />

an Gkk (Kun<strong>de</strong>: Payback), Silber an Saint Elmo’s<br />

und <strong>de</strong>r dritte Platz an G2 Germany. In <strong>de</strong>r Kategorie<br />

Automobilindustrie hatte noch einmal Wun<strong>de</strong>rman<br />

<strong>de</strong>n Hut auf. Einmal Bronze ging außer<strong>de</strong>m<br />

noch an Serviceplan. Insgesamt sechs Mal Gold,<br />

Silber o<strong>de</strong>r Bronze gab es in <strong>de</strong>r Kategorie Kun<strong>de</strong>nbindung.<br />

Den Gold-Platz heimste Serviceplan<br />

ein (Kun<strong>de</strong>: Verband Austria Solar), vor Grabarz &<br />

Partner (Silber). Bronze ging jeweils an Gkk, Kolle<br />

Rebbe, Publicis Dialog und noch einmal Grabarz &<br />

Partner. p www.ddp-award.<strong>de</strong><br />

Agenturen<br />

Viele Werbungtreiben<strong>de</strong><br />

in Deutschland machen<br />

ihren Agenturen das<br />

Leben schwer: Zu wenig<br />

fokussiert und zu wenig<br />

strategisch seien die Briefings<br />

<strong>de</strong>r Unter nehmen,<br />

um gute Ergebnisse zu<br />

liefern. Dies geht aus<br />

einer Studie <strong>de</strong>s US-amerikanischen<br />

Beratungsunternehmens<br />

Joanne<br />

Davis Consulting hervor.<br />

www.joannedavisconsulting.com<br />

So sehen Sieger<br />

aus: Das sind die<br />

Goldgewinner <strong>de</strong>s ddp<br />

2013. Insgesamt gab<br />

es neun Gold-, 19<br />

Silber- und 25 Bronzetrophäen<br />

sowie 11<br />

Auszeichnungen für<br />

die Agenturen.<br />

8 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


kUNDENBINDUNG<br />

Das sind Deutschlands Kun<strong>de</strong>nchampions 2013<br />

Forum Marktforschung und die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) haben zum sechsten Mal Deutschlands<br />

Kun<strong>de</strong>nchampions ermittelt. Bun<strong>de</strong>sweit und branchenübergreifend wur<strong>de</strong> die Qualität <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nbeziehungen<br />

<strong>de</strong>utscher Unternehmen analysiert und verglichen. Von <strong>de</strong>n mehr als 100 Unternehmen, die<br />

sich an <strong>de</strong>r Studie beteiligt hatten, wur<strong>de</strong>n immerhin 78 mit einem Preis ausgezeichnet – darunter viele<br />

Großunternehmen aus <strong>de</strong>n Bereichen Dienstleistung und Han<strong>de</strong>l. Aber auch Kleine und Mittlere Unternehmen<br />

(KMU) aus <strong>de</strong>m Industrie- und Dienstleistungssektor. »Das Thema Kun<strong>de</strong>nbeziehungen steht nach wie<br />

vor ganz oben auf <strong>de</strong>r Agenda <strong>de</strong>utscher Unternehmen«, sagte Dr. Wolfgang Kaerkes, Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r<br />

DGQ.<br />

Gesamtsieger in <strong>de</strong>r Kategorie »Große Unternehmen« wur<strong>de</strong> Audi. Auf <strong>de</strong>n Plätzen folgen mit Amazon und HSE<br />

zwei Unternehmen aus <strong>de</strong>m Versandhan<strong>de</strong>l. Für Roman Becker, Geschäftsführer von Forum Marktforschung,<br />

gibt es <strong>de</strong>rzeit keine Branche, die ihre Kun<strong>de</strong>n so genau analysiert und individuell bedient.<br />

Viele Fans hat auch das Seniorenheim St. Josef in Hauzenberg, Gesamtsieger in <strong>de</strong>r Kategorie »Mittelständische<br />

Unternehmen«. Bestes kleines Unternehmen ist die Evenord-Bank aus Nürnberg. Die Gewerbe- und Privatkun<strong>de</strong>nbank<br />

genieße dank ausgeprägter Werteorientierung großes Vertrauen bei <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n, so die Jury.<br />

p www.<strong>de</strong>utschlands-kun<strong>de</strong>nchampions.<strong>de</strong><br />

Neuromarketingkongress 2013<br />

Das Geheimnis <strong>de</strong>s Kaufens<br />

Age-, Gen<strong>de</strong>r-, Trust- und Culture-Marketing for<strong>de</strong>rn von Unternehmen<br />

einen radikalen Perspektivenwechsel. Wie Werbung<br />

in Zukunft aussehen sollte, haben Forscher und Marketingexperten<br />

auf <strong>de</strong>m diesjährigen Neuromarketingkongress in<br />

<strong>de</strong>r BMW Welt in München gezeigt. Die Veranstaltung, die<br />

von <strong>de</strong>r Gruppe Nymphenburg Consult AG und <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong><br />

Gruppe durchgeführt wird, machte <strong>de</strong>utlich, wie wichtig die<br />

Zukunftstrends aus <strong>de</strong>r Neurowissenschaft für ein mo<strong>de</strong>rnes<br />

und konkurrenzfähiges Marketing sind.<br />

Prof. Dr. Lutz Jäncke zeigte in seinem Vortrag »Age on the<br />

Brain – wie sich das Gehirn im Alter verän<strong>de</strong>rt« anhand von<br />

Langzeitstudien, was die besten »Pillen« gegen das Altern sind:<br />

Geistige und sportliche Betätigung sowie soziale Kontakte.<br />

»Wenn man diese drei Komponenten stetig pflegt, beugt das<br />

<strong>de</strong>m Verfallsprozess <strong>de</strong>s Gehirns nachweislich vor«, so <strong>de</strong>r Experte.<br />

Medizinische Wun<strong>de</strong>rmittel und auch Ernährung spielten<br />

dagegen nur eine untergeordnete Rolle.<br />

Dr. Gundolf Meyer-Haentschel zeigte in seinem Vortrag »60plus<br />

Marketing in <strong>de</strong>r Praxis«, dass man mit simplen Verän<strong>de</strong>rungen<br />

am Produkt enorme Effekte bei älteren Kun<strong>de</strong>n erzielen kann.<br />

Diana Jaffé tauchte mit <strong>de</strong>m Thema »Der Kun<strong>de</strong> ist weiblich« in<br />

die spannen<strong>de</strong> Welt <strong>de</strong>s Gen<strong>de</strong>r-Marketing ein und sorgte mit<br />

vielseitigen Beispielen für Erheiterung, aber auch für wichtige<br />

Aha-Effekte im vollbesetzen Saal in <strong>de</strong>r Münchner BMW Welt.<br />

Ob Pfer<strong>de</strong>fleischskandal o<strong>de</strong>r Presserummel um Uli Hoeneß<br />

– Skandale scha<strong>de</strong>n einer Marke in erster Line durch <strong>de</strong>n<br />

enormen Vertrauensverlust beim Kun<strong>de</strong>n. Wie Vertrauen im<br />

Gehirn entsteht, welche Möglichkeiten es gibt, um Kun<strong>de</strong>nvertrauen<br />

aufzubauen und welche fatalen Folgen es haben<br />

kann, wenn dieses plötzlich verspielt wird, zeigten die Vorträge<br />

von Cirk Sören Ott und Prof. Dr. René Riedl.<br />

Dr. Hans-Georg Häusel, Vorstand <strong>de</strong>r Gruppe Nymphenburg Consult<br />

AG, freute sich über einen ausgebuchten Neuromarketingkongress.<br />

Zur Reise ins menschliche Bewusstsein lud Prof. Dr. Ernst Pöppel<br />

mit seinem Vortrag »Culture-Marketing« ein. Dabei zeigte<br />

sich, dass das Gehirn bestimmte Inhalte in so genannte Drei-<br />

Sekun<strong>de</strong>n-Fenster speichert. Ob durchs TV-Programm zappen,<br />

jeman<strong>de</strong>m die Hand geben, Verszeilen in Gedichten lesen o<strong>de</strong>r<br />

Musik hören – das Gehirn speichert Informationen am besten<br />

im Drei-Sekun<strong>de</strong>n-Takt ab. »Durch stetigen Perspektivenwechsel<br />

kann man das Gehirn herausfor<strong>de</strong>rn und eine nachhaltige<br />

Markenwirkung erzielen«, so <strong>de</strong>r Experte.<br />

Dass diese Wirkung im asiatischen Raum komplett an<strong>de</strong>rs wahrgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n kann, ver<strong>de</strong>utlichte Dr. Hanne Seelmann-<br />

Holzmann in ihrer Ausführung »Megatrend Asien«. Schon bei<br />

<strong>de</strong>r Übersetzung <strong>de</strong>s Markennamens o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Werbeslogans<br />

könnten große Fehler gemacht wer<strong>de</strong>n, wie die Beispiele von<br />

Pepsi und McDonalds zeigten. »O<strong>de</strong>r möchten Sie gerne statt<br />

Hamburgern Kaulquappen essen?«, so die Expertin.<br />

p www.neuromarketingkongress.<strong>de</strong><br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 9


nachrichten<br />

Ticker<br />

JOIN US ON FACEBOOK<br />

acquisa fin<strong>de</strong>n Sie auch<br />

auf Facebook. Vernetzen<br />

Sie sich doch einfach mit<br />

uns und profitieren Sie<br />

von unseren Kontakten<br />

und von unseren aktuellen<br />

Branchennews.<br />

www.facebook.com<br />

Content counts<br />

In Zukunft wird es um<br />

Content gehen. In diesem<br />

Punkt sind sich Marketingexperten<br />

einig. <strong>Als</strong> relevante<br />

Medien sehen sie elektronische<br />

Newsletter, die<br />

eigene Website und Social<br />

Media. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt eine Studie von<br />

Facit Research.<br />

www.serviceplan.com<br />

Qualität statt Preis<br />

Bei <strong>de</strong>r Wahl einer Werkstatt<br />

setzen <strong>de</strong>utsche Autofahrer<br />

auf Qualität. An<strong>de</strong>re Faktoren<br />

wie Kosten, Service<br />

und Geschwindigkeit spielen<br />

dagegen eine untergeordnete<br />

Rolle, wie eine Studie<br />

<strong>de</strong>s Beratungsunternehmens<br />

Hnw Consulting aus Hamburg<br />

ergeben hat.<br />

www.hnw-consulting.<strong>de</strong><br />

»Dialog im HOF«<br />

Die Jäger + Schmitter Dialog<br />

GmbH in Köln veranstaltet<br />

am 27. Juni <strong>de</strong>n jährlich<br />

stattfin<strong>de</strong>nen Tages-Kongress<br />

»Dialog im Hof«. »Was<br />

will Ihr Kun<strong>de</strong>? Servicetrends<br />

erkennen und erfolgreich<br />

Kun<strong>de</strong>nbeziehungen gestalten«,<br />

so das Thema. Zu <strong>de</strong>n<br />

Referenten zählt Prof. Dr. Dr.<br />

h. c. Bernd Stauss.<br />

www.jsdialog.com<br />

Sales Convention 2013<br />

»Neue Chancen für <strong>de</strong>n Vertrieb«<br />

Die digitalen Medien haben das Einkaufs- und Entscheidungsverhalten<br />

massiv verän<strong>de</strong>rt. Viele Kun<strong>de</strong>n sind besser informiert<br />

und anspruchsvoller. Verkäufer müssen lernen, mit dieser Situation<br />

umzugehen. Sie sollten ihre Kun<strong>de</strong>n besser verstehen, um<br />

sie effizienter beraten zu können. Heißt die Zukunft <strong>de</strong>s Vertriebs<br />

also Informationen über alles? Erleben wir tatsächlich gera<strong>de</strong> eine<br />

Revolution im Vertrieb? Diesen Fragen gingen Experten aus Wissenschaft<br />

und Unternehmensberatung anlässlich <strong>de</strong>r vierten Sales<br />

Convention in <strong>de</strong>r Nordaka<strong>de</strong>mie in Elmshorn auf <strong>de</strong>n Grund.<br />

In seiner Eröffnungsre<strong>de</strong> stellte <strong>de</strong>r Nordaka<strong>de</strong>mie-Marketingexperte<br />

und Initiator <strong>de</strong>r Sales Convention, Prof. Dr. Lars Binckebanck,<br />

die Argumente für und gegen einen medieninduzierten<br />

Paradigmenwechsel im Vertrieb dar. Seiner Ansicht nach erweitern<br />

Smarthphone & Co. sowie Web 2.0 das Instrumentarium, <strong>de</strong>finieren<br />

aber Vertriebsarbeit nicht neu. »Es kommt darauf an, <strong>de</strong>n<br />

Kosten-Nutzen-Aspekt unternehmensspezifisch genau zu analysieren<br />

und anschließend mit Augenmaß vorzugehen«, so Binckebanck.<br />

Lars Luck, Partner bei Roland Berger Strategy Consultants und<br />

Co-Autor <strong>de</strong>s Fachbuchs »Data Unser«, zeigte die Potenziale von<br />

Kun<strong>de</strong>ndatenanalysen auf und skizzierte die Implikationen für die<br />

Vertriebsarbeit. »Vertriebler wer<strong>de</strong>n sich künftig nicht mehr so stark<br />

um administrative Dinge kümmern müssen. Sie können sich mehr<br />

auf <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n konzentrieren, <strong>de</strong>ssen Kaufverhalten sie aus <strong>de</strong>r<br />

Nutzung seiner Kreditkarten zum Teil schon kennen«, so Luck.<br />

Clemens Tönnies, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Tönnies Unternehmensgruppe<br />

und Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s FC Schalke<br />

04, erklärte, wie durch QR-Co<strong>de</strong>s mit entsprechen<strong>de</strong>n Produktinformationen<br />

neue Möglichkeiten entstehen, das angeschlagene<br />

Vertrauen in die Qualität von Fleisch erzeugnissen zurückzugewinnen.<br />

»Einen Internet-Fleischvertrieb – wie bei so manch an<strong>de</strong>ren<br />

Lebensmitteln – kann sich Tönnies allerdings nicht vorstellen: »Für<br />

uns fällt dieser Vertriebsbereich flach«, so <strong>de</strong>r Top-Manager.<br />

p www.nordaka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

BVDW<br />

Bewegtbild mit hohem Stellenwert im Web<br />

In <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n zwei Jahren wird<br />

<strong>de</strong>r Stellenwert von Bewegtbildwerbung<br />

weiter steigen. Zu dieser Einschätzung<br />

gelangt <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverband Digitale<br />

Wirtschaft (BVDW) nach einer Umfrage<br />

unter Experten. Der Klick allein wer<strong>de</strong><br />

als Erfolgsmessung dann aber nicht<br />

mehr ausreichen. <strong>Als</strong> i<strong>de</strong>ale Leistungsmerkmale<br />

nennen die im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Umfrage »Trend in Prozent« Befragten<br />

Viewtime, Click-to-play und Visibility.<br />

Gleichzeitig wird die Relevanz von<br />

Für Prof. Dr. Lars Binckebanck<br />

von <strong>de</strong>r Nord aka<strong>de</strong>mie bleibt<br />

Vertrieb People’s Business.<br />

Bewegtbildwerbung weiter steigen.<br />

Die Experten kommen zu<strong>de</strong>m zu <strong>de</strong>m<br />

Schluss, dass <strong>de</strong>r Bewegtbildwerbemarkt<br />

durch Standardisierung und<br />

mobile End geräte beschleunigt wird.<br />

Vorteil dieser Werbeform sei die emotionale<br />

Zielgruppenansprache, die potenzielle<br />

Multiplikatoren aktiviere und zur<br />

Interaktion motivieren könne, erklärt<br />

Holger Schöpper, Sprecher <strong>de</strong>s Forums<br />

Bewegtbild im BVDW.<br />

p www.bvdw.org<br />

10 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Online-Marketing<br />

Je<strong>de</strong>s fünfte Unternehmen noch immer ohne Homepage<br />

Eigentlich ist es kaum zu glauben. Aber je<strong>de</strong>s fünfte Unternehmen<br />

in Deutschland besitzt noch immer keine eigene<br />

Homepage. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland einer<br />

Untersuchung <strong>de</strong>s Bitkom zufolge damit auf <strong>de</strong>m 6. Platz.<br />

Spitzenreiter sind die skandinavischen Län<strong>de</strong>r, die ja auch in<br />

Sachen Social Media aktuellen Studien zufolge zu <strong>de</strong>n Vorreitern<br />

gehören. So haben 91 Prozent <strong>de</strong>r finnischen und jeweils<br />

89 Prozent <strong>de</strong>r dänischen und schwedischen Unternehmen eine<br />

eigene Homepage. Die Nie<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong> und Island teilen sich<br />

mit jeweils 84 Prozent <strong>de</strong>n vierten Platz – und Österreich liegt<br />

mit Deutschland gleichauf auf Rang sechs (82 Prozent). Die<br />

Positionen acht und neun belegen Großbritannien (81 Prozent)<br />

und Tschechien (80 Prozent). Norwegen kann hingegen<br />

mit seinen direkten Nachbarn nicht mithalten und belegt mit<br />

nur 79 Prozent <strong>de</strong>n zehnten Rang.<br />

Gravieren<strong>de</strong> Unterschie<strong>de</strong> gibt es hierzulan<strong>de</strong> je nach Unternehmensgröße.<br />

Während nahezu alle Firmen (96 Prozent) mit<br />

mehr als 250 Mitarbeitern eine eigene Homepage betreiben,<br />

sind es bei <strong>de</strong>n KMU nur noch 82 Prozent. Den größten Nachholbedarf<br />

gibt es aber erwartungsgemäß bei <strong>de</strong>n ganz kleinen<br />

Firmen mit weniger als zehn Angestellten. Hier verfügt nicht<br />

einmal je<strong>de</strong>s zweite Unternehmen (45 Prozent) über eine eigene<br />

Präsenz im Netz. »Dabei können gera<strong>de</strong> die Kleinen mit relativ<br />

wenig Aufwand und geringen Kosten online auf sich aufmerksam<br />

machen«, sagt Bitkom-Präsi<strong>de</strong>nt Prof. Dieter Kempf.<br />

p www.bitkom.org<br />

acquisa-Umfrage<br />

Deutsche sind bei Getränken probierfreudig<br />

Mit <strong>de</strong>n steigen<strong>de</strong>n Temperaturen steigt auch <strong>de</strong>r Durst<br />

– davon profitieren die Getränkeanbieter in Deutschland.<br />

Worauf Kun<strong>de</strong>n beim Kauf von Getränken achten und wie<br />

Werbung vor <strong>de</strong>m und am Point of Sale wirkt, hat das<br />

Kölner Unternehmen »Die Gefährten« in Kooperation mit<br />

»acquisa« in einer aktuellen Umfrage ermittelt.<br />

Demnach zählt im Getränkehan<strong>de</strong>l – wie im Jahr zuvor –<br />

vor allem eins: die Lage. Niemand möchte schwere Kisten<br />

weit schleppen. Weiterhin sind Getränkehan<strong>de</strong>lskun<strong>de</strong>n<br />

äußerst treu, über die Hälfte <strong>de</strong>r Befragten kauft immer<br />

im selben Markt ein. Dabei sind die Kun<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs<br />

empfänglich für Werbung: Ein Viertel lässt sich durch Werbung<br />

in <strong>de</strong>n Markt locken. Wahrgenommen haben solche<br />

Werbung im Vorfeld <strong>de</strong>s Besuchs noch mehr Personen:<br />

75 Prozent erinnern sich an Getränke werbung – vor allem<br />

Prospekte und Broschüren, Anzeigen, Empfehlungen von<br />

Freun<strong>de</strong>n und Zeitungs beilagen bleiben im Gedächtnis.<br />

Am häufigsten wer<strong>de</strong>n Getränke im freien Getränkefachhan<strong>de</strong>l<br />

gekauft (48 Prozent), auf Platz zwei folgt <strong>de</strong>r<br />

Getränkefachhan<strong>de</strong>l im Supermarkt (30 Prozent), 13 Prozent<br />

kaufen Getränke im Discounter und 9 Prozent im<br />

reinen Supermarkt.<br />

Im Markt angekommen, nehmen knapp ein Drittel <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>n Werbung wahr. Dazu zählen vor allem Deckenhänger,<br />

Son<strong>de</strong>raufbauten, Displays sowie Poster und Plakate.<br />

Wie auch im Vorjahr sind Probieraktionen im Markt<br />

sehr beliebt: Zwei Drittel fin<strong>de</strong>n diese gut, ein Drittel geht<br />

diese gezielt an und wünscht sich mehr von ihnen. Über<br />

die Hälfte <strong>de</strong>r Befragten ist dabei beson<strong>de</strong>rs probierfreudig<br />

und testet gerne mal etwas Neues aus. Auch Rabattaktionen<br />

wie »3 Flaschen kaufen, 1 Flasche gratis dazu<br />

erhalten« kommen wie im Vorjahr gut an. Über 22 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Befragten kaufen aufgrund einer Werbe aktion im<br />

Markt ein Produkt, das vorher nicht geplant war.<br />

Bei <strong>de</strong>r Markenaffinität schei<strong>de</strong>n sich die Geister: die<br />

eine Hälfte <strong>de</strong>r Befragten bevorzugt bei Getränken Markenprodukte,<br />

die an<strong>de</strong>re Hälfte nicht.<br />

Einen neuen Einfluss auf das Kaufverhalten im Getränkemarkt<br />

haben Smartphones: 8 Prozent <strong>de</strong>r Befragten nutzen<br />

diese zur Informationsbeschaffung<br />

während <strong>de</strong>s<br />

Einkaufs im Markt, 90 Prozent<br />

fühlen sich durch diese<br />

Informationen in ihrer Kaufentscheidung<br />

bestätigt.<br />

Für die Umfrage hatte das<br />

Kölner Unternehmen im April<br />

2013 insgesamt 400 Kun<strong>de</strong>n<br />

von Real Getränke markt,<br />

Rewe, Aldi und zwei freien<br />

Getränkemärkten (Trinkgut<br />

und Top Getränke) in Düsseldorf<br />

zu ihrem Kaufverhalten<br />

befragt.<br />

p www.diegefaehrten.com<br />

»3 Flaschen kaufen,<br />

1 Flasche gratis dazu<br />

erhalten« – Rabatt aktionen<br />

kommen bei Kun<strong>de</strong>n im<br />

Getränkehan<strong>de</strong>l gut an.<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 11


NEU: Erleben Sie Dr. Sprenger<br />

bei <strong>de</strong>r DVS – Vertriebstagung live!<br />

Dr. Reinhard Sprenger<br />

Führungsexperte, Quer<strong>de</strong>nker<br />

und Bestsellerautor<br />

Dr. Reinhard Sprenger ist in seinem<br />

Denken und Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r Vielfalt,<br />

<strong>de</strong>m Kontrast und <strong>de</strong>m Menschen<br />

als Freiheitswesen verpflichtet.<br />

Er studierte Philosophie, Psychologie,<br />

Betriebswirtschaft, Geschichte,<br />

Sport, promovierte zum Doktor<br />

<strong>de</strong>r Philosophie und erhält <strong>de</strong>n<br />

Carl-Diem-Preis.<br />

Bei 3M in Deutschland wird er Leiter<br />

<strong>de</strong>r Personal entwicklung. Zu<strong>de</strong>m<br />

ist er Lehrbeauftragter an <strong>de</strong>n<br />

Universitäten Berlin, Bochum, Essen<br />

und Köln.<br />

Seit 1990 ist er selbständiger<br />

Unternehmensberater und zählt<br />

heute zu <strong>de</strong>n gefragtesten Experten<br />

für Management entwicklung. Zu<br />

seinen Kun<strong>de</strong>n zählen nahezu alle<br />

Dax-100-Unternehmen. Nebenbei<br />

ist er Rockmusiker, Musik produzent<br />

und Bestsellerautor.<br />

Mit <strong>de</strong>r DVS – Vertriebstagung startet die Deutsche<br />

Verkaufsleiter-Schule eine neue Veranstaltungsreihe<br />

für Fach- und Führungskräfte, nicht nur aus Vertrieb<br />

und Verkauf. Ziel ist es, Ihnen einen ausgewogenen<br />

Mix aus interaktivem Training und Wissenstransfer<br />

sowie eine Plattform für aktives Networking zu bieten.<br />

Im Fokus stehen dabei ausgesuchte Themen, die <strong>de</strong>n<br />

Vertrieb bewegen.<br />

Für Ihren Erfolg stehen Ihnen die besten Köpfe zur<br />

Ver fügung – diesmal Dr. Reinhard K. Sprenger,<br />

Führungsexperte, Quer<strong>de</strong>nker und Bestsellerautor.<br />

www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/dvs-vertriebstagung<br />

www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/dvs, anmel<strong>de</strong>n@haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>, DVS-Service-Team: Tel.: 0761 898-4477


Webinfo-/Buchungs-Nr. 74.33<br />

Tagung<br />

1 Tag<br />

Woher kommt die Motivation, etwas zu tun? Bei <strong>de</strong>r DVS – Vertriebstagung vermittelt<br />

Dr. Reinhard K. Sprenger Ihnen das Bewusstsein, mit <strong>de</strong>m ein Spitzenverkäufer zum<br />

Kun<strong>de</strong>n geht. Dabei konzentriert er sich auf das Wesentliche, was wirklich funktioniert:<br />

Klarheit, Konsequenz und das Gefühl, mit <strong>de</strong>m eigenen Lebenszug am richtigen Bahnhof<br />

zu stehen. Im Workshop nach <strong>de</strong>m Vortrag erarbeiten Sie sich Ihre persönliche<br />

Motiva tionsstrategie.<br />

Auf <strong>de</strong>r DVS – Vertriebstagung mit Dr. Reinhard K. Sprenger erfahren Sie:<br />

• was passiert, wenn Ihre Energie von innen kommt,<br />

wenn Sie aktiv wer<strong>de</strong>n und selbst in <strong>de</strong>n Driver’s Seat steigen<br />

• welche Gedanken Ihnen dabei helfen, die Verantwortung für Ihren<br />

Erfolg im Leben selbst zu übernehmen<br />

• welche Gedanken Ihr Selbst-Bewusstsein stärken, vor allem bei<br />

schwierigen Verkaufsgesprächen<br />

• was passiert, wenn Sie sich nicht von an<strong>de</strong>ren Ihre Lebensziele<br />

vorsetzen lassen, son<strong>de</strong>rn sich selbst motivieren<br />

• wie hohe Leistung in Vertrieb und Verkauf möglich ist<br />

Termine und Orte<br />

Köln<br />

29.10.13 Park Inn City-West<br />

München<br />

06.02.13 Novotel An <strong>de</strong>r Messe<br />

Beginn 09:30 Uhr, En<strong>de</strong> ca. 16:30 Uhr<br />

Teilnahmegebühr<br />

€ 1.090,- zzgl. MwSt.<br />

€ 1.297,10 inkl. MwSt.<br />

Inkl. Pausengetränken, Mittagessen und<br />

umfangreichen Tagungsservices.<br />

Bei gleichzeitiger Anmeldung mehrerer<br />

Teilnehmer gewähren wir auf die Teilnahmegebühr<br />

10 % Rabatt<br />

für <strong>de</strong>n 2.–4. Teilnehmer<br />

15 % Rabatt<br />

für <strong>de</strong>n 5.–8. Teilnehmer<br />

20 % Rabatt<br />

ab <strong>de</strong>m 9. Teilnehmer<br />

Save the date!<br />

Inhalte<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Teilnehmerkreis<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

DVS – Deutsche Verkaufsleiter-Schule<br />

<strong>Haufe</strong> Aka<strong>de</strong>mie<br />

GmbH & Co. KG<br />

Lörracher Straße 9<br />

79115 Freiburg<br />

Tel.: 0761 898-4477<br />

Fax: 0761 898-4423<br />

service@haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/dvs


MENÜ<br />

Geben Sie hier Ihre Suchbegriffe ein I Marketing & V...<br />

Marketing & Vertrieb Home Dialogmarketing Online-Marketing Vertrieb CRM Recht<br />

Darum brauchen Unternehmen Fans<br />

So viel ist klar: Wer Kun<strong>de</strong>n emotional an sich bin<strong>de</strong>t, hat im Wettbewerb die<br />

Nase vorn. Das belegt eine aktuelle Studie. Denn Fans sind treu, kaufen öfter<br />

und geben mehr Geld aus. Außer<strong>de</strong>m werben sie ausgiebig im Freun<strong>de</strong>skreis<br />

für <strong>de</strong>n Anbieter ihrer Wahl. Mehr dazu in unserem Top-Thema.<br />

p www.haufe.<strong>de</strong><br />

Top-Thema: Big Data in KMU<br />

Unternehmen verfügen über einen immensen Schatz: Die Daten über ihre<br />

Kun<strong>de</strong>n. Doch die sind verteilt in unterschiedlichen Systemen und kommen<br />

täglich neu aus unterschiedlichen Quellen – CRM-Software, Warenwirtschaft,<br />

Call-Center, Filialgeschäft, Social Web etc. Wie <strong>de</strong>r Mittelstand diese<br />

Daten aggregieren, analysieren und für sein Business nutzen kann.<br />

p www.acquisa.<strong>de</strong><br />

✓<br />

AnbieterCheck.<strong>de</strong><br />

Sie suchen eine CRM-Software?<br />

Dann werfen Sie einen Blick in <strong>de</strong>n AnbieterCheck CRM von acquisa. Das<br />

Suchportal bietet interessierten Entschei<strong>de</strong>rn einen Überblick über Anbieter<br />

von Software für das Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement. Die Suche ist auf die<br />

individuellen Anfor<strong>de</strong>rungen je<strong>de</strong>s Unternehmens anpassbar.<br />

p www.anbietercheck.<strong>de</strong>/crm<br />

Bleiben Sie auf <strong>de</strong>m Laufen<strong>de</strong>n!<br />

Der acquisa-Newsletter informiert Sie montags und mittwochs über aktuelle<br />

News, Studien und Entwicklungen aus allen dialogrelevanten Marketingdisziplinen<br />

– von Direktmarketing über Online und Social Media bis hin zu Außendienst<br />

und Messe. Außer<strong>de</strong>m enthält <strong>de</strong>r Newsletter regelmäßig aktuelle<br />

Urteile zu Werbe- und Wettbewerbsrecht. <br />

p www.acquisa.<strong>de</strong>/newsletter<br />

Newsletter<br />

14 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


ADVERTORIAL<br />

Auch in Zukunft bleibt die Kun<strong>de</strong>nbetreuung<br />

von Mensch zu Mensch be<strong>de</strong>utsam.<br />

Die Kun<strong>de</strong>nbetreuung von morgen<br />

»DIALOG«-Spezialisten für Kun<strong>de</strong>nbetreuung blicken in die Zukunft.<br />

»Mit <strong>de</strong>r rasant fortschreiten<strong>de</strong>n CRM-Technologie sehen viele<br />

Unternehmen nicht mehr, dass hinter <strong>de</strong>r Fülle an Kun<strong>de</strong>ndaten<br />

echte Menschen stehen«, so die Kölner Spezialisten für Kun<strong>de</strong>nbetreuung<br />

»DIALOG«. Unternehmen können mit guter und individueller<br />

Kun<strong>de</strong>nbetreuung punkten und ihre Kun<strong>de</strong>n nachhaltig<br />

bin<strong>de</strong>n – vor allem bei erklärungsbedürftigen Dienstleistungen<br />

und Produkten.<br />

Die Kun<strong>de</strong>nbetreuung von morgen wird über vielfältige Kommunikationskanäle<br />

gesteuert. Anfragen über die Social-<br />

Media-Kanäle wer<strong>de</strong>n an Wichtigkeit gewinnen. Über diese<br />

Plattformen können viele einfache Fragen öffentlich beantwortet<br />

wer<strong>de</strong>n, nicht aber Anliegen mit persönlichen und vertraulichen<br />

Daten. Hier gilt es, die Kun<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r auf einen<br />

an<strong>de</strong>ren Kanal zu ziehen, wie z. B. E-Mail-Korrespon<strong>de</strong>nz<br />

o<strong>de</strong>r Telefon. Geschäftsführerin Ulrike Pollman ist sich sicher:<br />

»Auch in <strong>de</strong>r Zukunft bleibt die Kun<strong>de</strong>nbetreuung von<br />

Mensch zu Mensch be<strong>de</strong>utsam. Insbeson<strong>de</strong>re dann, wenn<br />

es um komplexe Produkte o<strong>de</strong>r um Kun<strong>de</strong>nbeschwer<strong>de</strong>n<br />

geht. Durch Zuhören, Beraten und Nachfragen entwickeln<br />

die Service-Center-Agents ein Gespür für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n. Hinter<br />

individueller Kun<strong>de</strong>nbetreuung verbirgt sich ein ungeahntes<br />

Umsatzvolumen für unsere Auftraggeber – und Markentreue.«<br />

Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit wird auf<br />

emotionaler Ebene entschie<strong>de</strong>n<br />

Das Kommunikations-Center von morgen übernimmt wichtige<br />

Aufgaben im Vertriebsprozess – die Kun<strong>de</strong>nbindung sowie<br />

das Cross- und Up-Selling. Fragen und Beschwer<strong>de</strong>n müssen<br />

beim ersten Kontakt <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>ssen Zufrie<strong>de</strong>nheit fallabschließend<br />

beantwortet wer<strong>de</strong>n. Das kann nur abgebil<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nbetreuer Verantwortung erhält - und<br />

übernimmt. Der erste Schritt dazu ist die Verantwortungsübergabe<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens an <strong>de</strong>n Dienstleister, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r<br />

beschäftigt sich tagein tagaus mit <strong>de</strong>n Anliegen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n.<br />

Er hat ständig das Ohr am Kun<strong>de</strong>n und kann auf <strong>de</strong>ssen Wünsche<br />

und Bedürfnisse zielgenau reagieren – aber auch agieren.<br />

Produkte und Dienstleistungen wer<strong>de</strong>n immer emotionaler.<br />

Der Service muss es <strong>de</strong>m entsprechend auch wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>nn das ist <strong>de</strong>r wirkliche Zusatznutzen für das Unternehmen<br />

und be<strong>de</strong>utet letztendlich – Kun<strong>de</strong>nbindung.<br />

Der Dialog von Mensch zu Mensch<br />

bleibt unverzichtbar<br />

Die Verknüpfung von Kommunikationskanälen ist die Zukunft.<br />

Ulrike Pollmann: »Ich bin überzeugt, es gibt eine große<br />

Berechtigung, mit Maschinen zu arbeiten und die Dinge zu<br />

rationalisieren. Aber gera<strong>de</strong> dann, wenn ein Kun<strong>de</strong> wirklich<br />

unzufrie<strong>de</strong>n ist, hilft <strong>de</strong>r menschliche Kontakt immer sicherer<br />

und auch wirtschaftlicher als alles an<strong>de</strong>re. Die Möglichkeit,<br />

Technik und menschliches Fingerspitzengefühl zu vereinen –<br />

das ist unsere Herausfor<strong>de</strong>rung.«<br />

Jäger + Schmitter<br />

DIALOG GmbH<br />

Guido Cuypers-Koslowski<br />

Rolshover Straße 524-526<br />

51105 Köln<br />

Tel: 0221 / 98 39-10 00<br />

marketing@jsdialog.com<br />

www.jsdialog.com<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 15


Titelthema<br />

Wenn Mobile Dialoge anstößt<br />

Lange war Mobile das hässliche Entlein unter <strong>de</strong>n Marketingkanälen. Erst die<br />

internetfähigen Smartphones haben das geän<strong>de</strong>rt. Mittlerweile wischen, kippen, schütteln<br />

und scannen die Nutzer <strong>de</strong>rart, dass neue Werbekonzepte dringend nötig sind.<br />

Das Potenzial ist lange nicht ausgeschöpft.<br />

Text _ Karsten Zunke<br />

Foto: Sashkin/shutterstock.com


p Mobile Marketing<br />

Übersicht<br />

Mobile: Entwicklung Werbeerlöse 18<br />

Info: Location Based Services (LBS) 19<br />

Checkliste: So funktioniert Mobile SEO 20<br />

Info: Devices – Der Markt in Zahlen 21<br />

Interview 22<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

Newsletter<br />

> acquisa.<strong>de</strong>/newsletter<br />

Der acquisa-Newsletter informiert<br />

Sie regelmäßig über aktuelle Entwicklungen<br />

und Trends.<br />

16_17<br />

Ob in <strong>de</strong>r Bahn, auf <strong>de</strong>m Flughafen o<strong>de</strong>r<br />

beim Italiener um die Ecke: Bereits je<strong>de</strong>r<br />

dritte <strong>de</strong>utschsprachige Einwohner<br />

über 14 Jahre surft hierzulan<strong>de</strong> mobil<br />

im Web. Die Mobile-Reichweite liegt<br />

laut <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung<br />

(AGOF) damit erstmals bei mehr<br />

als 20 Millionen Nutzern. Und: Tablet-<br />

PCs und Smartphones verkaufen sich<br />

weiterhin wie geschnitten Brot (siehe<br />

Kasten auf Seite 21). »Es hat viele Jahre<br />

gedauert. Aber nun ist Mobile ein Massenmarkt«,<br />

sagt Heike Scholz. Die Hamburger<br />

Mobile-Expertin berät Unternehmen<br />

und gibt das Online-Magazin »mobile<br />

zeitgeist« heraus. Aus ihrer Sicht ist<br />

<strong>de</strong>r Werbemotor allerdings noch nicht<br />

richtig angesprungen. Insbeson<strong>de</strong>re im<br />

Bereich <strong>de</strong>s Mobile Advertisings – also<br />

<strong>de</strong>r Werbung auf mobilen Websites<br />

und in Applikationen – sind die Unternehmen<br />

sehr verhalten mit ihren Werbeausgaben.<br />

Nur magere 105 Millionen<br />

Euro sollen in diesem Jahr mit mobiler<br />

Werbung umgesetzt wer<strong>de</strong>n, so eine<br />

Prognose <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Digitale<br />

Wirtschaft (BVDW). Zum Vergleich: In<br />

TV-Spots investieren Marketer hierzulan<strong>de</strong><br />

alljährlich mehr als 11 Milliar<strong>de</strong>n Euro.<br />

Es gibt also reichlich Luft nach oben.<br />

Ein Grund für die Werbezurückhaltung<br />

dürfte die rasante technische Entwicklung<br />

sein, auf die <strong>de</strong>r Markt wenig vorbereitet<br />

war. So wird das Werbeangebot in<br />

vielen Fällen <strong>de</strong>n Gerätefunktionen und<br />

<strong>de</strong>r mobilen Nutzungssituation nicht<br />

gerecht. »Es war ein Fehler, Bannerwerbung<br />

Eins-zu-Eins vom stationären<br />

in das mobile Internet zu übertragen«,<br />

sagt Scholz. Was fehle seien kreative<br />

Werbekonzepte, die <strong>de</strong>m jungen Medium<br />

auch gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />

Wischfinger statt Mausklick<br />

Wie eine gute Kreation aussehen kann,<br />

zeigt das Beispiel Merce<strong>de</strong>s Benz: Der<br />

Autobauer schaltete in <strong>de</strong>n Apps großer<br />

<strong>de</strong>utscher Tageszeitungen ein sogenanntes<br />

In-App-Ad. Um <strong>de</strong>n Merce<strong>de</strong>s-<br />

Benz SL Roadster zu bewerben, konnte<br />

<strong>de</strong>r Nutzer mit einer intuitiv bedienbaren<br />

Zeitmaschine zu allen jemals gebauten<br />

SL-Mo<strong>de</strong>llen reisen und wur<strong>de</strong><br />

dabei mit Zeitungsheadlines jener<br />

Zeit unterhalten. Pixelpark-Tochter<br />

Elephant Seven gewann für diese Kampagne<br />

im April 2013 Gold beim New<br />

Media Award.<br />

Auch Ford setzt auf Mobile – kürzlich<br />

beispielsweise, um einen neuen, Sprit<br />

sparen<strong>de</strong>n Motor zu bewerben. Dabei<br />

nutzten die Banner die Bewegungssensoren<br />

<strong>de</strong>r Smartphones: Durch die<br />

Kippbewegung <strong>de</strong>s mobilen Endgerätes<br />

fuhr ein Ford über eine virtuelle Straße<br />

vor und zurück. War die Aufmerksamkeit<br />

einmal spielerisch gewonnen,<br />

wur<strong>de</strong>n die User auf eine mobile Website<br />

gelenkt. Dort konnten sie durch<br />

Fingertipp virtuell eine Strecke von 100<br />

Kilometern zurücklegen und erfuhren<br />

ganz nebenbei die technischen Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

<strong>de</strong>s neuen Spritspar-Motors.<br />

Die Banner-Klickrate war dreimal höher<br />

als bei klassischen Mobile-Kampagnen.<br />

Umgesetzt wur<strong>de</strong> die mit einem ddp-<br />

Award in Silber ausgezeichnete Kampagne<br />

von Wun<strong>de</strong>rmann aus Frankfurt<br />

am Main.<br />

»Die intuitive Technik ist ein Pfund,<br />

mit <strong>de</strong>m man wuchern sollte«, sagt [ …


Titelthema _ Mobile Marketing<br />

Walter Plötz. Der Managing Partner von<br />

Defacto Kreativ in Hamburg ist Jury-Vorstand<br />

beim ddp-Award. Vor fünf Jahren<br />

wur<strong>de</strong> für diesen Dialogmarketingpreis<br />

die Kategorie »Mobile« eingeführt. Seit<strong>de</strong>m<br />

sind die Einreichungen <strong>de</strong>utlich<br />

kreativer und technisch ausgereifter<br />

gewor<strong>de</strong>n, so <strong>de</strong>r Jury-Chef. Trotz<strong>de</strong>m:<br />

Nur wenige Unternehmen verstehen das<br />

Smartphone bisher als Marketingplattform.<br />

»Über mobile Geräte lassen sich<br />

Dialoge sehr gut anstoßen«, sagt Plötz,<br />

»aber diese Möglichkeit wird bisher viel<br />

zu selten genutzt.«<br />

»über mobile geräte<br />

lassen sich dialoge sehr<br />

gut anstossen. das wird<br />

lei<strong>de</strong>r zu selten genutzt.«<br />

walter plötz, Managing Partner bei<br />

Defacto Kreativ, Hamburg<br />

Google-Rausschmiss betroffen. In nur<br />

drei Monaten Play-Store Listung wur<strong>de</strong><br />

die App knapp eine Million mal installiert<br />

– rund die Hälfte dieser Nutzer<br />

hat <strong>de</strong>n Werbeblocker anschließend<br />

aktiviert und surft nun werbefrei. Und<br />

es gibt noch dutzen<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re Anbieter.<br />

Das Prinzip: Die Smartphone-Applikation<br />

läuft im Hintergrund und filtert<br />

sämtliche Werbung heraus, egal ob<br />

diese im Browser, innerhalb einer App<br />

o<strong>de</strong>r in einer Suchmaschine angezeigt<br />

wird. Fakt ist: Restriktionen können<br />

Adblocker zwar eindämmen, aber<br />

nicht verhin<strong>de</strong>rn. So kann Adblock<br />

Plus auch weiterhin über eine Website<br />

<strong>de</strong>r Betreiberfirma heruntergela<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

»Wir wollen <strong>de</strong>r mobilen Werbung nicht<br />

scha<strong>de</strong>n, wir wollen sie besser machen«,<br />

betont jedoch Till Faida, Chef <strong>de</strong>r Adblock-Plus-Betreiberfirma<br />

Eyeo in Köln.<br />

Das Unternehmen hat eine Initiative gegrün<strong>de</strong>t,<br />

bei <strong>de</strong>r gemeinsam mit Usern<br />

und Publishern Werbeformate <strong>de</strong>finiert<br />

wur<strong>de</strong>n, die für alle Seiten akzeptabel<br />

sind. Diese Werbeformen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

Standar<strong>de</strong>instellungen von Adblock<br />

Plus nicht mehr unterdrückt. Bisher<br />

gibt es diese »Acceptable-Ads« nur für<br />

das stationäre Internet. Künftig soll die<br />

Initiative auf das Mobile Web ausge<strong>de</strong>hnt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Neue Formate gefragt<br />

Marktbeobachter sind sich einig: Nur<br />

wenn mobile Werbung künftig <strong>de</strong>m<br />

Nutzer einen Mehrwert bietet, wird das<br />

Wachstum anhalten. Viele Vermarkter<br />

arbeiten bereits mit neuen, interaktiven<br />

Werbeformen. Anzeigen zum<br />

Freirubbeln o<strong>de</strong>r 360-Grad-Ansichten<br />

erfreuen sich großer Beliebtheit.<br />

Einige Formate spielen bereits mit <strong>de</strong>n<br />

Bewegungssensoren <strong>de</strong>r Smartphones.<br />

»Spielerische Interaktionen mit Brands<br />

und Produkten kommen bei Nutzern<br />

und Werbungtreiben<strong>de</strong>n sehr gut an,<br />

die Interaktionsraten sind <strong>de</strong>utlich<br />

höher als bei Standard-Bannern«, sagt<br />

Gefährliche Banner<br />

So wird das mobile Display-Advertising<br />

bisher von Standard-Bannern dominiert<br />

– klein, rechteckig und gern im unteren<br />

Anzeigebereich o<strong>de</strong>r mitunter sogar in<br />

Menü-Nähe platziert. Das könnte zum<br />

Problem wer<strong>de</strong>n. Insbeson<strong>de</strong>re da die<br />

Nutzungssituation unterwegs oft hakelig<br />

ist und die Finger nicht immer zielgenau<br />

tippen. Nur allzu oft wird mobile<br />

Werbung versehentlich angeklickt und<br />

als störend empfun<strong>de</strong>n. Immer mehr<br />

Nutzer begehren dagegen auf und installieren<br />

Werbeblocker.<br />

Wie ernst die Branche diese Entwicklung<br />

nimmt, beweist die Reaktion von<br />

Google. Der Internetgigant zog En<strong>de</strong><br />

Februar die Notbremse und verbannte<br />

alle Werbeblocker-Applikationen aus<br />

seinem Play-Store. Apple hatte sie von<br />

vornherein nie zugelassen. Auch <strong>de</strong>r<br />

Werbeblocker Adblock Plus war vom<br />

p mobile entwicklung Werbeerlöse<br />

Mobile-Bruttowerbeerlöse im Jahresvergleich mit Prognose für das<br />

Jahr 2013 (geän<strong>de</strong>rte Basis 2012); Angaben in Millionen Euro<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

35.858<br />

61.833<br />

Quelle: Unit Mobile Advertising (MAC)/Nielsen (Stand: Januar 2013)<br />

105.115<br />

+70%<br />

2011 2012 2013<br />

www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


p info Location based services (LBS)<br />

Eine wesentliche Qualität von Mobile ist<br />

<strong>de</strong>r Ortsbezug. Dank <strong>de</strong>r Ortungsfunktion<br />

in <strong>de</strong>n Smartphones wer<strong>de</strong>n neue, ortsbezogene<br />

Services am Markt etabliert.<br />

Einer Erhebung <strong>de</strong>r Strategieberatung Goldmedia<br />

zufolge gab es En<strong>de</strong> 2012 in Deutschland<br />

181 Anbieter von LBS-Diensten. Marktbeobachter<br />

gehen davon aus, dass <strong>de</strong>r Markt<br />

weiter wachsen wird und künftig nahezu je<strong>de</strong><br />

App eine LBS-Funktion integriert. Bereits je<strong>de</strong>r<br />

Dritte mobile Internetnutzer ruft standortbezogene<br />

Dienste min<strong>de</strong>stens einmal täglich auf.<br />

Routenplanung und Navigation wer<strong>de</strong>n dabei<br />

am häufigsten genutzt. Rund 73 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Smartphone- und Tabletnutzer nehmen diese<br />

Services in Anspruch, so das Ergebnis einer<br />

von TNS Infratest gemeinsam mit <strong>de</strong>m BVDW<br />

durchgeführten Studie. Nach Geschäften, Restaurants<br />

und Werkstätten in <strong>de</strong>r Umgebung<br />

wur<strong>de</strong> von 59 Prozent <strong>de</strong>r Befragten bereits<br />

gesucht. An dritter Position folgt die Suche<br />

nach ortsbezogenen Empfehlungen o<strong>de</strong>r Bewertungen.<br />

Auch die lokale Push-Nachricht gilt<br />

als vielversprechend. Mit ihr können regionale<br />

Händler o<strong>de</strong>r Filialen neue Laufkundschaft<br />

gewinnen, in<strong>de</strong>m sie Botschaften auf alle<br />

Smartphones in einem bestimmten Umkreis<br />

verbreiten – vorausgesetzt, <strong>de</strong>r User hat eine<br />

App <strong>de</strong>s Händlers installiert und dieser App<br />

sowohl Ortung als auch Pushen erlaubt. Doch<br />

die Sorge vor Datenmissbrauch ist <strong>de</strong>r natürliche<br />

Feind <strong>de</strong>r LBS. In <strong>de</strong>r aktuellen Goldmedia-Studie<br />

gaben 64 Prozent <strong>de</strong>r Befragten an,<br />

dass sie aus Datenschutzgrün<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>nken<br />

haben, ihren Standort preiszugeben.<br />

Die größte Werbewirkung entfaltet<br />

Mobile im Rahmen crossmedialer Kampagnen.<br />

Dies hat <strong>de</strong>r BVDW kürzlich<br />

in einer Werbewirkungsstudie nachge<br />

wiesen. Anhand einer vermarkterübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Kampagne <strong>de</strong>s Keksherstellers<br />

Leibnitz wur<strong>de</strong> untersucht,<br />

wie Online und Mobile bei einer Produkteinführung<br />

zusammenwirken.<br />

Eine wichtige Erkenntnis: Online- und<br />

Mobile-Kontakte führen zu einer gesteigerten<br />

Erinnerungsleistung und<br />

einer erhöhten Markennähe. Die Crossmedia-Kontaktgruppe<br />

wies bezogen<br />

auf diese Wirkungsindikatoren sogar<br />

noch höhere Werte auf als die Online-<br />

Only beziehungsweise die Mobile-Only-<br />

Kontakt gruppe. Die Befun<strong>de</strong> dieser<br />

Studie legen nah, dass die Kombination<br />

von Online und Mobile unverzichtbar<br />

für <strong>de</strong>n Erfolg von werbungtreiben<strong>de</strong>n<br />

Unternehmen wird. Selbst regionale<br />

Händler können mit Mobile eine große<br />

Werbewirkung erzielen, in<strong>de</strong>m sie<br />

hochrelevante – nämlich ortsbezogene<br />

– Angebote und Dienstleistungen via<br />

Smartphone anbieten (siehe Kasten auf<br />

Seite19). Das lockt zusätzlich Lauf- [ …<br />

Jascha Samadi, Geschäftsführer <strong>de</strong>s<br />

mobilen Vermarktungsspezialisten<br />

Apprupt in Hamburg.<br />

Werbung mit Gerätefunktionen verknüpfen:<br />

Das ist in keinem an<strong>de</strong>ren<br />

Marketing-Kanal möglich. Viele<br />

Dienstleister arbeiten intensiv an<br />

ent sprechen<strong>de</strong>n Kreationen, so auch<br />

Apprupt. Erst kürzlich launchte das<br />

Unternehmen neben zahlreichen interaktiven<br />

Formaten, welche <strong>de</strong>n Touchscreen<br />

als Bedienelement nutzen, auch<br />

ein kamerabasiertes Werbeformat, das<br />

Photoshoot Ad. Ein via Smartphone aufgenommenes<br />

Foto lässt sich dabei in ein<br />

großes Werbeformat <strong>de</strong>s werbungtreiben<strong>de</strong>n<br />

Unternehmens einbin<strong>de</strong>n.<br />

Anschließend kann <strong>de</strong>r User die Werbung<br />

mit seinem Bild verschicken, um<br />

beispielsweise an einem Gewinnspiel<br />

teilzunehmen. Das interaktive Format<br />

soll <strong>de</strong>n »Mitmach-Faktor« und die nachhaltige<br />

Markenerinnerung beim Nutzer<br />

stärken. Ein ähnliches Prinzip steckt<br />

hinter <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>oshoot Ad: Hier können<br />

über die Aufnahmefunktion vom<br />

Nutzer erstellte Vi<strong>de</strong>os in das Werbemittel<br />

integriert wer<strong>de</strong>n. »Smartphone-<br />

User stehen mobilen Werbe-Kreationen<br />

sehr aufgeschlossen gegenüber«, so<br />

Samadis Erfahrung. »Aufmerksamkeitsstark«<br />

be<strong>de</strong>utet aus Sicht <strong>de</strong>s Experten<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

nicht zwangsläufig, dass eine Kreation<br />

groß, schrill und bunt sein muss. »Mehrwert<br />

und Interaktion sollten bei einem<br />

mobilen Werbemittel im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

stehen«, sagt Samadi. Aktuell wird bei<br />

Apprupt an einem Shake-Ad gearbeitet,<br />

das die Schüttelfunktion <strong>de</strong>s Smartphones<br />

ausnutzt. Neben <strong>de</strong>r Kreation<br />

sind aber auch die Zielgruppenauswahl<br />

und das passen<strong>de</strong> Targeting für <strong>de</strong>n<br />

Kampagnenerfolg entschei<strong>de</strong>nd.<br />

Werbewirkung entfalten<br />

18_19<br />

Mobile ist Vieles möglich, selbst interaktive<br />

Rubbel-Gewinnspiele kann man auf Smartphones<br />

veranstalten.


Titelthema _ Mobile Marketing<br />

kundschaft ins Geschäft. An<strong>de</strong>rs als im<br />

stationären Online-Business ist eine<br />

schnelle Lokalisierung für regionale Anbieter<br />

Pflicht. Eine Suchmaschinen-Optimierung<br />

und das Eintragen in Regionalverzeichnisse<br />

sollte daher ernst genommen<br />

wer<strong>de</strong>n (siehe Kasten Seite 20).<br />

Inflation vermei<strong>de</strong>n<br />

Kein Pflichtprogramm sind hingegen<br />

QR Co<strong>de</strong>s, im Gegenteil. Da die Co<strong>de</strong>-Erzeugung<br />

simpel und kostenfrei ist, wur<strong>de</strong>n<br />

die quadratischen Barco<strong>de</strong>s zum<br />

Abfotografieren in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

inflationär eingesetzt. »Ein QR-Co<strong>de</strong><br />

allein ist kein Mobile Marketing. Kampagnen<br />

müssen konzipiert wer<strong>de</strong>n«,<br />

kritisiert Scholz. Etliche Co<strong>de</strong>s funktionieren<br />

technisch nicht einwandfrei,<br />

an<strong>de</strong>re lotsen <strong>de</strong>n User auf langweilige<br />

Seiten, manche sind schlicht nutzlos.<br />

Nach Ansicht <strong>de</strong>r Expertin wur<strong>de</strong> auf<br />

diese Weise viel Awareness verbrannt.<br />

Denn: selbst ein QR-Co<strong>de</strong> affiner Nutzer,<br />

»Spielerische interaktionen<br />

mit brands<br />

und produktenkommen<br />

beim nutzer gut an.«<br />

Jascha samadi, Geschäftsführer<br />

Apprupt, Hamburg<br />

wird bei wie<strong>de</strong>rholten Negativ-Erlebnissen<br />

nicht mehr scannen. »Es gibt nur<br />

sehr wenige Nutzungssituationen, in<br />

<strong>de</strong>nen ein QR-Co<strong>de</strong> Sinn macht, etwa<br />

im M-Commerce«, sagt Scholz.<br />

Ein viel zitiertes Beispiel hatte die südkoreanische<br />

Tochter <strong>de</strong>r britischen<br />

Lebensmittelkette Tesco abgeliefert.<br />

In einer U-Bahn-Station in Seoul ließ<br />

das Unternehmen Plakate aufstellen,<br />

die Fotos von Lebensmitteln in Supermarktregalen<br />

zeigten. Auf <strong>de</strong>m Weg zur<br />

Arbeit konnten die Koreaner die aufgebrachten<br />

QR-Co<strong>de</strong>s einscannen und<br />

so die Waren in einen virtuellen Warenkorb<br />

legen. Morgens eingescannt,<br />

wur<strong>de</strong> die reale Ware zum Feierabend<br />

nach Hause geliefert.<br />

Doch durchgesetzt hat sich M-Commerce<br />

noch nicht. Zwar sind auch in<br />

Deutschland immer mehr Menschen<br />

bereit, Waren via Smartphone zu bestellen,<br />

doch die Umsätze sind mager.<br />

Dem Bun<strong>de</strong>sverband für Versandhan<strong>de</strong>l<br />

(Bvh) zufolge wur<strong>de</strong>n im vergangenen<br />

Jahr Waren im Wert von rund zwei<br />

Milliar<strong>de</strong>n Euro über das mobile Internet<br />

gehan<strong>de</strong>lt. Damit steuert Mobile<br />

rund fünf Prozent zum Umsatz <strong>de</strong>s gesamten<br />

interaktiven Han<strong>de</strong>ls bei.<br />

p checkliste so funktioniert mobile SEO<br />

Die mobile Suche wird für Konsumenten und Marketer immer<br />

wichtiger. Wer diesen Suchmaschinen-Trend fürs Marketing nutzen<br />

möchte, muss die Beson<strong>de</strong>rheiten kennen.<br />

Immer mehr Verbraucher informieren sich im La<strong>de</strong>n per Smartphone<br />

über ein Produkt, vergleichen Preise o<strong>de</strong>r lesen Bewertungen. Dies<br />

trägt erheblich zur wachsen<strong>de</strong>n Anzahl mobiler Suchanfragen bei. Von<br />

Smartphone-Nutzern im Netz gefun<strong>de</strong>n zu wer<strong>de</strong>n, ist wichtiger <strong>de</strong>nn<br />

je. Einer Untersuchung <strong>de</strong>s Agenturnetzwerkes Vivaki zufolge, wer<strong>de</strong>n<br />

Suchmaschinen von zwei Dritteln <strong>de</strong>r Smartphone-Besitzer min<strong>de</strong>stens<br />

einmal wöchentlich genutzt.<br />

p Anpassungsfähige Seiten. Aufgrund <strong>de</strong>r beschränkten Darstellungsmöglichkeiten<br />

auf <strong>de</strong>m kleinen Smartphone-Display und <strong>de</strong>r unruhigen<br />

Nutzungssituation – meist unterwegs – raten Experten zum Aufsetzen<br />

von Websites, die für mobile Geräte optimiert sind. Außer<strong>de</strong>m sollte<br />

man <strong>de</strong>m Nutzer die Entscheidung überlassen, ob er die mobile Version<br />

o<strong>de</strong>r die klassische Website sehen möchte. Mitunter ist dies nötig,<br />

da mobile Websites einfacher gestaltet sind, gegebenenfalls nicht alle<br />

Informationen liefern. Experten raten mittlerweile dazu, dass sich <strong>de</strong>r<br />

klassische Webauftritt am mobilen Pendant orientieren sollte, und nicht<br />

umgekehrt. In diesem Zusammenhang spielt »Responsive Design« eine<br />

große Rolle. Das Prinzip: Statt verschie<strong>de</strong>ne Websites für Smartphone,<br />

Tablet und PC aufzusetzen, wird nur eine einzige Website programmiert:<br />

Eine anpassungsfähige Seite, die das jeweilige Gerät sowie die Displaygröße<br />

automatisch erkennt und die Darstellung entsprechend skaliert.<br />

p Gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Customer Journey ist die Suchmaschine<br />

häufig die letzte Station in <strong>de</strong>r Entscheidungskette vor <strong>de</strong>m<br />

Kauf. Umso wichtiger ist es, dort gut gerankt zu sein. Die relevante<br />

Suchmaschine für Smartphone & Co. ist Google. Sie hat laut Comscore<br />

einen Marktanteil von rund 95 Prozent an <strong>de</strong>n mobilen Suchanfragen.<br />

Prinzipiell gelten für Mobile die gleichen Rankingfaktoren<br />

wie bei klassischen Websites. Der Inhalt ist das Wichtigste, auf eine<br />

suchmaschinenfreundlichen Seitenstruktur sollte ebenfalls geachtet<br />

wer<strong>de</strong>n. Der große Unterschied zum herkömmlichen Ranking besteht<br />

in <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Ortsinformationen. Google stuft Information relevanter<br />

ein, wenn sich Anbieter und Surfer am gleichen Ort befin<strong>de</strong>n.<br />

Eine Website für Mobile-Nutzer muss daher mit exakten Adress- und<br />

Kontaktangaben versehen sein. Zusätzlich hilft ein Google Plus-Local-<br />

Eintrag. Auch sollte die Seite in Adressverzeichnissen eingetragen<br />

und verlinkt wer<strong>de</strong>n. Die Verlinkung mobiler Websites ist ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />

Rankingfaktor, wird jedoch häufig vernachlässigt. Gleiches gilt,<br />

wenn mit anpassungsfähigen Websites gearbeitet wird.<br />

www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Marktbeobachter sind jedoch optimistisch,<br />

dass Mobile vor allem für<br />

Multichannel-Händler zu einem wichtigen<br />

Instrument wird. »Der Anteil von<br />

Mobile am interaktiven Han<strong>de</strong>l wird<br />

weiter steigen. Dafür sprechen sowohl<br />

die Absatzzahlen von Smartphones<br />

und Tablets als auch das immer mobilere<br />

Medien-Nutzungsverhalten«, sagt<br />

Hartmut Lösch, Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />

Düsseldorfer Management Beratung<br />

Mobile Marketers und Leiter <strong>de</strong>r Unit<br />

Mobile Commerce im BVDW. Wichtige<br />

Erfolgskriterien sind aus Sicht <strong>de</strong>s Experten<br />

eine möglichst einfache Nutzerführung<br />

und eine kreative Aktivierung<br />

<strong>de</strong>r Empfänger. Insbeson<strong>de</strong>re Mobile<br />

Coupons gelten als gutes Response-<br />

Instrument.<br />

Couponing mit neuen Aussichten<br />

Solche Gutscheine lassen sich im<br />

mobilen Web über eigene Kontaktpunkte<br />

o<strong>de</strong>r als bezahlte Lösung innerhalb<br />

von Gutscheinplattformen<br />

wie Groupon verbreiten. <strong>Als</strong> »Owned<br />

Touchpoints« können beispielsweise<br />

Mobile-optimierte Webseiten<br />

o<strong>de</strong>r Applikationen dienen. »Eigene<br />

Applikationen haben <strong>de</strong>n Vorteil, dass<br />

acquisa.<strong>de</strong><br />

FACHBEITRAG:<br />

»Datenschutz«<br />

Mobile Marketing unterliegt Bestimmungen<br />

<strong>de</strong>s Datenschutzes. Was das im Detail<br />

heißt, lesen Sie hier.<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 23087<br />

Coupons ganz individuell distribuiert<br />

wer<strong>de</strong>n können. Mobile Websites sind<br />

hingegen einfacher umzusetzen«, erläutert<br />

Marcus Wailersbacher, Geschäftsführer<br />

bei Defacto.x in Erlangen. Das Unternehmen<br />

konzipiert im Rahmen von<br />

CRM- und Kun<strong>de</strong>nbindungs lösungen<br />

auch Coupons, die auf <strong>de</strong>n Nutzer o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>ssen Standort zugeschnitten sind.<br />

Wenn sich <strong>de</strong>r User nicht aktiv auf die<br />

Gutscheinsuche begibt, kann <strong>de</strong>r Gutschein<br />

auch zu ihm kommen. »Push-<br />

Nachrichten sind dafür das Mittel <strong>de</strong>r<br />

Wahl, vor allem bei Botschaften mit<br />

Ortsbezug«, sagt Wailersbacher. Auch<br />

via E-Mail können Gutscheine gut distribuiert<br />

wer<strong>de</strong>n, SMS o<strong>de</strong>r MMS hingegen<br />

spielen in diesem Zusammenhang<br />

in Deutschland so gut wie keine Rolle.<br />

Bisher wer<strong>de</strong>n die meisten digitalen<br />

Gutscheine in Online-Shops eingelöst,<br />

aber auch stationäre Händler setzen<br />

zunehmend darauf. »Wer Multi channel<br />

ernst meint, muss alle Kontaktpunkte<br />

zum Interessenten besetzen, also auch<br />

die Mobile Touchpoints«, ist Wailersbacher<br />

überzeugt. Technisch sind<br />

die digitalen Gutscheine keine neue<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

20_21<br />

p info <strong>de</strong>vices – <strong>de</strong>r markt in zahlen<br />

Der Absatz mobiler Geräte wächst rasant. Das zeigen aktuelle Zahlen <strong>de</strong>s Branchenverban<strong>de</strong>s<br />

Bitkom.<br />

Rund 4,4 Millionen Tablet-Computer wur<strong>de</strong>n im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft, das<br />

ist ein Plus von 122 Prozent gegenüber 2011. In diesem Jahr soll <strong>de</strong>r Absatz die Fünf-Millionen-<br />

Marke übertreffen, so die Prognose <strong>de</strong>s Branchenverban<strong>de</strong>s Bitkom. Ähnlich ist die Situation bei<br />

<strong>de</strong>n Smartphones: Erst 2007 kamen sie in die Lä<strong>de</strong>n, dieses Jahr wer<strong>de</strong>n voraussichtlich vier von<br />

fünf verkauften Handys in Deutschland Smartphones sein. Es wird eine Absatzsteigerung um 29<br />

Prozent, auf rund 28 Millionen Stück, erwartet. Damit entfallen 96 Prozent <strong>de</strong>s Mobiltelefonmarkts<br />

in Deutschland auf die internetfähigen Smartphones.<br />

30 Mio.<br />

20 Mio.<br />

10 Mio.<br />

0<br />

Quelle: EITO, IDC<br />

Absatz in Deutschland in Mio. Stück Marktverteilung 2013<br />

15,9<br />

+ 53%<br />

21,7<br />

+36%<br />

28,0<br />

+29%<br />

2011 2012 2013<br />

Prognose<br />

96% Smartphones<br />

4% Klassische Handys<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung. Je<strong>de</strong>r Händler, <strong>de</strong>r<br />

Papier-Coupons verarbeiten kann, ist<br />

prinzipiell auch in <strong>de</strong>r Lage, Smartphone-Gutscheine<br />

entgegenzunehmen.<br />

Marktbeobachter in Deutschland<br />

rechnen damit, dass Mobile im Zuge<br />

<strong>de</strong>r Umstellung auf Multichannel-Konzepte<br />

für <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l weiter an Be<strong>de</strong>utung<br />

gewinnen wird. Die Grenze zwischen<br />

rein kommunikativen und kaufrelevanten<br />

Touchpoints dürfte dabei<br />

zunehmend verschwimmen.<br />

Nach Ansicht von Wailersbacher wird<br />

künftig sogar je<strong>de</strong>r mobile Kun<strong>de</strong>nkontaktpunkt<br />

zu einem Interaktionsund<br />

Dialogpunkt. Für <strong>de</strong>n Marketingexperten<br />

aus Erlangen steht fest:<br />

»Unter nehmen brauchen vor allem<br />

eins – einen konsis tenten Blick auf <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n. Mobile Kontaktpunkte davon<br />

auszunehmen, wäre angesichts <strong>de</strong>r<br />

jetzt erreichten Relevanz <strong>de</strong>s Mediums<br />

ein fataler Fehlerw.«<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]


titelthema _ Mobile Marketing<br />

»Mobile erscheint komplexer«<br />

Es herrscht Aufbruchstimmung im Mobile Marketing. Sowohl etablierte Unternehmen als<br />

auch neue Player probieren sehr viel aus. Nicht immer mit Erfolg. acquisa sprach mit Heike<br />

Scholz, Grün<strong>de</strong>rin von »Mobile Zeitgeist«, über die aktuellen Entwicklungen in diesem Feld.<br />

Interview _ Markus Singer<br />

acquisa: Frau Scholz, es scheint so, als<br />

seien viele Unternehmen in Sachen<br />

Mobile Marketing noch zurückhaltend.<br />

Ist das tatsächlich so?<br />

Heike Scholz: Es ist sehr unterschiedlich.<br />

Es gibt Branchen, die sind ausgesprochen<br />

rührig, zum Beispiel die Verlagsbranche<br />

– wobei Fach- und Buchverlage noch etwas<br />

zurückhalten<strong>de</strong>r sind. Bei <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />

Medienunternehmen hat sich auch<br />

sehr viel getan, zum Beispiel in Sachen<br />

Social TV. Auch <strong>de</strong>r Bankensektor wacht<br />

langsam auf, wobei die aus meiner Sicht<br />

interessantesten Apps nicht von <strong>de</strong>n<br />

klassischen Unternehmen kommen,<br />

auch wenn Sparkasse, Postbank, Paypal<br />

& Co. die Apps mit <strong>de</strong>n höchsten Downloadzahlen<br />

auf I-OS und Android liefern.<br />

Im Mobile Marketing wird also sehr viel<br />

versucht. Nicht alle diese Angebote wer<strong>de</strong>n<br />

überleben – wie immer in jungen<br />

Märkten. Das ist auch eine Geduldsfrage,<br />

sowohl für die Start-ups als auch<br />

die Investoren. Insgesamt wür<strong>de</strong> ich mir<br />

wünschen, dass wir mehr sehen.<br />

acqusia: Wo liegen die Probleme?<br />

Scholz: Viele Unternehmen sind noch<br />

sehr mit Social Media beschäftigt. Es<br />

mailingtAGE 2013<br />

»Crossmedialog erleben«<br />

Heike Scholz ist eine <strong>de</strong>r<br />

Referentinnen auf <strong>de</strong>r Crossmedia<br />

Area <strong>de</strong>r Mailingtage. Ihr Thema:<br />

»Dialogmarketing goes mobile – so<br />

gehen Sie mit«. Neben Scholz wer<strong>de</strong>n<br />

unter an<strong>de</strong>rem auch Jeff Jarvis, Klaus<br />

Eck, Walter Plötz, Harald Fortmann und<br />

Dr. Hans-Georg Häusel referieren.<br />

Termin: 19. und 20. Juni 2013<br />

Ort: Messezentrum Nürnberg<br />

Veranstalter: Nürnberg Messe<br />

Tickets: 1-Tages-Ticket: EUR 27,00<br />

(Tageskasse EUR 32,00), 2-Tages-<br />

Ticket: EUR 39,00 (Tageskasse<br />

EUR 44,00). Alle Preise inkl.<br />

Mehrwertsteuer.<br />

p<br />

www.mailingtage.<strong>de</strong><br />

»Wir Deutschen zahlen schon nicht mit<br />

Kreditkarte, warum sollten wir jetzt mit<br />

<strong>de</strong>m Handy bezahlen?«<br />

p<br />

ist erstaunlich, wie viel in <strong>de</strong>n Firmen<br />

noch mit Social Media und Online-<br />

Marketing allgemein gerungen wird.<br />

Außer<strong>de</strong>m erscheint Mobile ungleich<br />

komplexer. Es gibt viele verschie<strong>de</strong>ne<br />

Endgeräte, Betriebssysteme, Rechenleistungen<br />

etc. Das ist nicht so leicht wie<br />

beim Desktop, wo man sich als Werber<br />

einfach auf drei, vier Browser einstellt.<br />

Und natürlich wird schnell die Frage gestellt:<br />

Wann kriege ich mein Geld wie<strong>de</strong>r?<br />

Das ist ein bisschen wie bei Social<br />

Media. Eine Marke, die nicht dort ist, wo<br />

die Menschen sind, macht einen Fehler.<br />

die Branchen, die traditionell viel Geld<br />

für Werbung ausgeben?<br />

Scholz: Mobile Advertising ist wie<strong>de</strong>r etwas<br />

an<strong>de</strong>res. Da sind die Automobilhersteller<br />

vorne dabei, und natürlich auch<br />

die Telekommunikationsunternehmen.<br />

Auch die FMCG-Produzenten sind hier<br />

schon sehr rührig. O<strong>de</strong>r Unternehmen<br />

wie die Lufthansa. Da wird nicht geschlafen.<br />

Aber auf <strong>de</strong>n großen Shift <strong>de</strong>r Budgets<br />

warten wir noch. Das ist noch nicht<br />

in <strong>de</strong>n Köpfen <strong>de</strong>r Entschei<strong>de</strong>r, wird aber<br />

kommen. Und <strong>de</strong>r Erfolg ist bei Maßnahmen<br />

in Mobile auch gut messbar.<br />

acquisa: Wie absatzorientiert kann<br />

Mobile Marketing sein?<br />

Scholz: Das Smartphone hat ja <strong>de</strong>n Vorteil,<br />

dass es portabel ist und weiß, wo<br />

es sich befin<strong>de</strong>t. Wir können die Leute<br />

also bei spontanen Kaufentscheidungen<br />

kriegen. Das kann dann auch zu Kaufimpulsen<br />

führen. Google hat im Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>r mobilen Suche – natürlich<br />

– interessante Untersuchungen<br />

gemacht. Es wur<strong>de</strong> herausgefun<strong>de</strong>n, dass<br />

rund 40 Prozent <strong>de</strong>r Leute eine Entscheidung<br />

treffen, wenn sie bei <strong>de</strong>r Suche<br />

auf ihrem mobilen Endgerät Werbung<br />

sehen. Die Reaktion erfolgt aber nicht<br />

immer über <strong>de</strong>n Mobile-Kanal, son<strong>de</strong>rn<br />

die Kun<strong>de</strong>n wechseln <strong>de</strong>n Kanal, weil die<br />

mobilen Angebote oft noch nicht ausgereift<br />

sind. Lei<strong>de</strong>r wird Mobile vielfach<br />

noch als kleiner Online-Screen gesehen<br />

und dadurch völlig falsch eingesetzt.<br />

Und Mobile ist einfach Alltag für sehr<br />

viele Menschen. Die Branchen, die hinterher<br />

hinken, tun sich keinen Gefallen.<br />

acquisa: Und wie sieht es beim Mobile<br />

Advertising aus? Wie verhalten sich<br />

acquisa: Wie viele User reagieren<br />

eigentlich auf Mobile Ads? Wie muss<br />

Mobile Marketing aussehen, damit die<br />

User nicht zum Werbeblocker greifen?<br />

Da gibt es ja Bemühungen von Seiten<br />

<strong>de</strong>r Hersteller, <strong>de</strong>ren Nutzung einzuschränken<br />

…<br />

22 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Scholz: Die Untersuchungen zu diesem<br />

Thema unterschei<strong>de</strong>n sich nicht<br />

beson<strong>de</strong>rs von <strong>de</strong>nen zum klassischen<br />

Online-Marketing. Gut gemachte Werbung,<br />

die <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort mit <strong>de</strong>r richtigen<br />

Botschaft erreicht, trifft auf Akzeptanz.<br />

Allerdings darf sie nicht zu sehr stören.<br />

Denn dass es zur Reaktanz kommt, ist<br />

beim Mobile Marketing schneller passiert.<br />

Weil Smartphones extrem persönlich<br />

sind. Ein Tablet gibt man eher mal<br />

an jeman<strong>de</strong>n weiter. Ebenfalls wichtig:<br />

Man darf <strong>de</strong>n User nicht enttäuschen.<br />

Er darf nicht <strong>de</strong>n Eindruck gewinnen,<br />

dass es nur darum ging, ihn auf eine<br />

übliche Webseite zu locken.<br />

Heike Scholz, Grün<strong>de</strong>rin »Mobile Zeitgeist«, Hamburg<br />

»Die Branchen, die hinterher hinken,<br />

tun sich keinen Gefallen.«<br />

acquisa: Wer<strong>de</strong>n die technischen Möglichkeiten,<br />

die Smartphones bieten,<br />

von <strong>de</strong>n Kreativen schon ausreichend<br />

genutzt, zum Beispiel die Bewegungssensoren?<br />

Scholz: Nein. Ich wür<strong>de</strong> mir da mehr<br />

Kreativität wünschen. Die Werber müssen<br />

Mobile besser verstehen. Aber vielleicht<br />

ist das auch gut so, <strong>de</strong>nn Unternehmen<br />

sollten nichts tun, was <strong>de</strong>n User<br />

überfor<strong>de</strong>rt. Schöne Beispiele fin<strong>de</strong>t<br />

man bei <strong>de</strong>n Cannes Lions. Im vergangenen<br />

Jahr gab es dort zum ersten Mal eine<br />

Mobile-Kategorie. Ich erinnere mich unter<br />

an<strong>de</strong>rem an ein Beispiel von YOC, das<br />

die Oberfläche <strong>de</strong>s Windows Phone auf<br />

I-Phones und Android-Handys brachte.<br />

O<strong>de</strong>r an die Mobile Ad einer Versicherung,<br />

bei <strong>de</strong>r man über ein klassisch<br />

präsentiertes Auto wischte, das dadurch<br />

auf <strong>de</strong>m Bildschirm einen Unfall hatte.<br />

acquisa: Was halten Sie von <strong>de</strong>r Integration<br />

von User Generated Content in<br />

Mobile-Marketing-Maßnahmen?<br />

Scholz: Bei Angeboten wie Barcoo funktioniert<br />

das ganz hervorragend, weil<br />

die Nutzer die mit <strong>de</strong>m Smartphone<br />

geschossenen Bil<strong>de</strong>r direkt zu Barcoo<br />

hochla<strong>de</strong>n können. Insgesamt wird<br />

User Generated Content aber eher selten<br />

eingesetzt, wegen <strong>de</strong>r Gefahr <strong>de</strong>s<br />

Missbrauchs. Ich habe mich mit einem<br />

Community Manager unterhalten, <strong>de</strong>r<br />

mir sagte, dass es drei Sekun<strong>de</strong>n dauert,<br />

bis das erste problematische Bild hochgela<strong>de</strong>n<br />

wur<strong>de</strong>. Diesen<br />

Kontrollaufwand<br />

scheuen viele Unternehmen<br />

zurecht.<br />

acquisa: Wie ist <strong>de</strong>r<br />

Stand <strong>de</strong>r Diskussion<br />

hinsichtlich Mobile<br />

Website vs. App?<br />

Scholz: Spontane Antwort:<br />

Bei<strong>de</strong>s. Wichtig<br />

ist, über die mobile<br />

Suche auffindbar zu<br />

sein, vor allem für<br />

Neukun<strong>de</strong>n. Deshalb<br />

gehört eine mobile<br />

Website dazu. Ob<br />

es eine klassische<br />

Corporate Website<br />

sein muss, bezweifle<br />

ich. Vielleicht sollte<br />

man doch gleich <strong>de</strong>n<br />

Weg von Coca Cola<br />

beschreiten und zu<br />

einem Magazin kommen.<br />

In Sachen Kun<strong>de</strong>nbindung<br />

ist man<br />

häufig mit einer App<br />

gut beraten, die umfangreichere Services<br />

bietet. Viele Unternehmen setzen<br />

hier heute auf hybri<strong>de</strong> Apps, die das<br />

Beste von mobilen Webseiten und nativen<br />

Applikationen zu vereinen suchen.<br />

acquisa: Welche Rolle spielen Mobile<br />

Marketing bzw. Smartphones im Han<strong>de</strong>l?<br />

Dort steht ja gera<strong>de</strong> das Thema<br />

Multichannel sehr im Fokus …<br />

Scholz: Der Han<strong>de</strong>l war ja lange sehr<br />

misstrauisch gegenüber Mobile, wegen<br />

<strong>de</strong>r Möglichkeit <strong>de</strong>s Preisvergleichs etc.<br />

Aber er musste etwas tun, um <strong>de</strong>n Menschen<br />

ein neues Kauferlebnis zu bieten,<br />

das sie bin<strong>de</strong>t. Immerhin ist das Smartphone<br />

schon heute ein zentrales Einkaufstool.<br />

Shopping ist in <strong>de</strong>n Umfragen<br />

immer unter <strong>de</strong>n Top-5-Tätigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Handy-Nutzer. Allerdings habe ich<br />

noch kein wirklich gutes Konzept gesehen.<br />

Der Han<strong>de</strong>l hat zu lange mit <strong>de</strong>m<br />

Preisargument gearbeitet, das geht jetzt<br />

nach hinten los.<br />

acquisa: Wie schätzen Sie die Entwicklung<br />

in Sachen Mobile Payment am<br />

Point of Sale ein?<br />

Scholz: Das Thema ist nicht isoliert zu sehen.<br />

Wir Deutschen zahlen schon nicht<br />

mit Kreditkarte, warum sollten wir jetzt<br />

mit <strong>de</strong>m Handy bezahlen? Der Standard<br />

kann NFC wer<strong>de</strong>n, aber auch da haben<br />

wir noch einen weiten Weg vor uns.<br />

Mobile Payment wird erst in zwei, drei<br />

Jahren massentauglich sein, <strong>de</strong>nn es ist<br />

nicht so trivial wie an<strong>de</strong>re Dinge, die<br />

wir mobil bereits tun. Und dann muss<br />

es sich noch im Massenmarkt durchsetzen.<br />

Das wird nur gelingen, wenn es<br />

in einem Wallet mit an<strong>de</strong>ren Services<br />

wie <strong>de</strong>m Erwerb von Tickets, Schlüsseln,<br />

Kun<strong>de</strong>nkarten etc. gekoppelt ist.<br />

acquisa: Asien gilt als Vorreiter <strong>de</strong>s Mobile<br />

Marketing? Ist <strong>de</strong>m noch so?<br />

Scholz: Mobile Advertising in Japan ist<br />

einen Schritt weiter. Dies gilt auch für<br />

die Social-Media-Kanäle. Im japanischen<br />

Pendant zu Whatsapp, Line, sind die<br />

Marken zum Beispiel schon als Avatare<br />

vertreten. An <strong>de</strong>n Schnittstellen von Mobile<br />

und Social Media tut sich dort viel.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 23


werkstatt<br />

Das Run<strong>de</strong> muss ins Eckige<br />

Bei an<strong>de</strong>ren sieht man die Fehler, die bei einem selbst im Blin<strong>de</strong>n Fleck verschwin<strong>de</strong>n. Daher<br />

wäre es gera<strong>de</strong> dann sinnvoll, seine Außendarstellung von Dritten prüfen zu lassen, wenn<br />

das, was man verkaufen will, in <strong>de</strong>r eigenen Kommunikation einen Realitätscheck erlebt.<br />

Text _ Antje Terhaag<br />

Die Grenze wird von je<strong>de</strong>m Menschen<br />

an<strong>de</strong>rs gesteckt, und mitunter wür<strong>de</strong>n<br />

UN-Blauhelmtruppen gute Dienste tun,<br />

wenn sie in die Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen<br />

um <strong>de</strong>n persönlichen Geschmack vermittelnd<br />

eingreifen wür<strong>de</strong>n. Insofern<br />

sind meine Anmerkungen hier nicht<br />

mehr als eine dieser vielen Linien auf<br />

<strong>de</strong>m Geschmacksglobus, auch wenn ich<br />

meine Einstellung mit Vehemenz vortrage.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re dann, wenn jemand<br />

versucht, alles richtig zu machen, und<br />

in meinen Augen dann am Detail<br />

scheitert – und an meinem persönlichen<br />

Geschmack.<br />

p Die<br />

Ausgangslage<br />

Die Aussendung von<br />

Wölfer Druck+Media<br />

ist so ein Fall. Man<br />

bemüht sich, einen<br />

roten Fa<strong>de</strong>n durch das<br />

Mailing zu spinnen und<br />

gibt auch gleich ein Beispiel<br />

seiner Arbeit, was<br />

bei einem Druck- und<br />

Medienhaus ja zwangsläufig<br />

<strong>de</strong>r Fall ist, wenn<br />

es etwas Gedrucktes<br />

verschickt. Fangen wir<br />

daher beim Kuvert an:<br />

Eine sehr breit grinsen<strong>de</strong><br />

junge Frau sieht<br />

über das Adressfenster<br />

zu mir herab. Was ist<br />

ihre Aufgabe? Soll sie für<br />

die erotische Auf ladung<br />

sorgen, Sympathie<br />

erzeugen? Man weiß<br />

es nicht. Das Logo fügt<br />

sich in eine Grafik, die<br />

ich durchaus interpretieren<br />

kann: Die Kreise<br />

für die Zylin<strong>de</strong>r und<br />

Trommeln <strong>de</strong>r Druckmaschinen,<br />

die Farben<br />

für, na ja, die Farben,<br />

und die Guillochen für<br />

die Präzision. Warum<br />

aber wird das Ganze in <strong>de</strong>r Briefmarke<br />

wie<strong>de</strong>rholt? Egal.<br />

Das Anschreiben brennt in meinen<br />

Augen. Das Logo arbeitet gegen meinen<br />

persönlichen Geschmack. Mir ist das zu<br />

voll, zu uneinheitlich. Die Punkte über<br />

<strong>de</strong>m »Ö«, die vielleicht eine Beson<strong>de</strong>rheit<br />

in einem grauen Endlosdruck<br />

darstellen, übernehmen die Gewalt<br />

über mein Gehirn, das nun nicht<br />

mehr in <strong>de</strong>r Lage ist, die vier Rauten<br />

zwischen »Druck« und »Media« als ein<br />

»+« zu lesen. Da braucht es ein »WÖL-<br />

FER DRUCK + MEDIA« im Text, um <strong>de</strong>n<br />

Groschen fallen zu lassen. Das ist – für<br />

meinen Geschmack – zu bemüht, wird<br />

aber noch übertroffen von <strong>de</strong>r schrägen<br />

Endlosangabe von Daten, die ich nur<br />

auf Rechnungen drucken wür<strong>de</strong>, nicht<br />

aber auf ein Anschreiben. Dieses Ungetüm<br />

nimmt nun so viel Platz ein, dass<br />

es unmöglich ist, <strong>de</strong>n Raum links<br />

und unterhalb frei zu lassen. Die vage<br />

Datumsangabe hängt nun mit <strong>de</strong>m<br />

Absen<strong>de</strong>rkürzel unter <strong>de</strong>m SWIFT-Co<strong>de</strong><br />

und soll möglicherweise feinsinnig wirken.<br />

Es folgen ein Wust in Kursiv und<br />

Verwirrung in Fett.<br />

»Kommunikation mit mehr Medien<br />

geben mehr Möglichkeiten.« Das wäre<br />

nicht einmal dann ein <strong>de</strong>utscher Satz,<br />

wenn das »geben« ein »gibt« wäre.<br />

Er öffnet mehr Möglichkeiten, bietet,<br />

liefert, verschafft, verspricht, all das<br />

– nur kein »gibt«. »…aus dieser Perspektive<br />

haben wir stetig unser Dienstleistungsportfolio<br />

erweitert, um für<br />

Sie immer einen Sprung voraus zu<br />

sein.« Bezieht sich »diese Perspektive«<br />

nun auf die grammatikalisch bemerkenswerte<br />

Überschrift, so kann <strong>de</strong>r<br />

»Sprung voraus« nurmehr be<strong>de</strong>uten,<br />

24 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


dass man bei Wölfer Kenntnis einer<br />

weiteren Rechtschreib reform hat und<br />

sich dieser bereits unterworfen hat.<br />

Mög licherweise nimmt dann auch das<br />

im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Flughafen<br />

BER entwickelte Futur III Einzug in die<br />

<strong>de</strong>utsche Sprache. »WÖLFER DRUCK +<br />

MEDIA ist Mediendienstleister mit eigener<br />

Fertigung und einem innovativen<br />

Leistungsspektrum« Ja, das kann ich<br />

mittlerweile so unterstreichen.<br />

»Und damit Sie sich nicht im Kreis drehen,<br />

geht es bei uns richtig rund – <strong>de</strong>nn<br />

Sie erhalten bei uns das »Rundum-Paket«<br />

– komplett o<strong>de</strong>r als Einzelleistung.«<br />

Klar, ehe ich mich an <strong>de</strong>n Schreibtisch<br />

setzte, drehe ich mich erst einmal im<br />

Kreis. Habe ich mir von <strong>de</strong>n Hun<strong>de</strong>n<br />

abgeguckt. Woher aber nimmt Wölfer<br />

das Wissen um meine schrulligen Angewohnheiten.<br />

O<strong>de</strong>r unterstellt Wölfer<br />

hier etwa seinen Lesern etwas? Das ist<br />

aus zwei Grün<strong>de</strong>n gefährlich. Erstens<br />

lösen unbegrün<strong>de</strong>te Unterstellungen<br />

ganz schnell Reaktanz aus, also eine<br />

Abwehrreaktion gegen eine vermeintliche<br />

Einschränkung (in diesem Fall<br />

dahingehend, dass ein an<strong>de</strong>rer die Deutungshoheit<br />

über das eigene Denken<br />

und Han<strong>de</strong>ln übernehmen will), zumal<br />

dieses Bild für absolute Hilflosigkeit<br />

steht, und wer lässt sich diese ungestraft<br />

unterstellen?<br />

Zweitens ist dieses »sich im Kreis drehen«<br />

<strong>de</strong>rart unspezifisch, dass nicht einmal<br />

klar wird, woraus einen Wölfer durch<br />

welche Maßnahmen retten will. Ja, wir<br />

haben verstan<strong>de</strong>n, dass das »Run<strong>de</strong>«<br />

hier ein Bild ist, welches einen durch<br />

das Mailing tragen soll, aber es fehlen<br />

doch die wesentlichen Bestandteile,<br />

die solch eine Leiti<strong>de</strong>e auch tragfähig<br />

machten Die Leiti<strong>de</strong>e sollte einen Bezug<br />

zu Angebot o<strong>de</strong>r Zielgruppe haben, die<br />

Rezipienten positiv aktivieren, nicht<br />

völlig ausgelutscht sein und im I<strong>de</strong>alfall<br />

noch einen Kun<strong>de</strong>nnutzen transportieren.<br />

Nichts von <strong>de</strong>m lässt sich<br />

ent <strong>de</strong>cken: Es geht los mit einer Publikumsbeschimpfung,<br />

wirft ein ambivalentes<br />

Licht auf <strong>de</strong>n Absen<strong>de</strong>r (»bei<br />

uns geht es richtig rund«) und en<strong>de</strong>t in<br />

einem wi<strong>de</strong>rsprüchlichen Leistungsversprechen,<br />

<strong>de</strong>nn ein Rundum-Paket, das<br />

man auch als Einzelleistung bekommt,<br />

ist in meiner Wahrnehmung dann doch<br />

kein Rundum-Paket.<br />

Es folgt eine Auflistung <strong>de</strong>r Leistungen,<br />

die sich dummerweise fast im Wortlaut<br />

auf <strong>de</strong>r beigefügten Drehscheibe<br />

wie<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>t. Der Sinn <strong>de</strong>r Drehscheibe<br />

besteht jetzt nur noch darin zu zeigen,<br />

dass man solche Gimmicks produzieren<br />

kann. Die breit grinsen<strong>de</strong> Dame hat nun,<br />

an<strong>de</strong>rs als auf <strong>de</strong>m Kuvert, ausgestanzte<br />

Finger – und schrecklichen Nagelspliss<br />

dadurch. Hätte man im Anschreiben auf<br />

die Scheibe verwiesen, statt ein Drittel<br />

<strong>de</strong>r Seite mit <strong>de</strong>r Auflistung zu verschwen<strong>de</strong>n,<br />

hätte <strong>de</strong>r Brief möglicherweise<br />

sogar ein an sprechen<strong>de</strong>s Äußeres<br />

bekommen. So aber wür<strong>de</strong> ich doch<br />

davon Abstand nehmen, mir hier ein<br />

Logo und das komplette CD entwickeln<br />

zu lassen.<br />

»Hier ist Ihr persönlicher Zugang zu<br />

mehr Info … F603BB … einfach QR-Co<strong>de</strong><br />

scannen o<strong>de</strong>r Co<strong>de</strong> eingeben unter www.<br />

woelferdruck.<strong>de</strong>/run<strong>de</strong>sache.« Wenn ich<br />

mich weiter informieren wollen wür<strong>de</strong>,<br />

warum baut man die Hür<strong>de</strong> eines<br />

Zugangsco<strong>de</strong>s ein? Zumal man mich ja<br />

mit <strong>de</strong>r URL bereits zuordnet und <strong>de</strong>r<br />

Schriftsatz schon genug Hür<strong>de</strong> darstellt.<br />

Möglicherweise brauche ich <strong>de</strong>n Co<strong>de</strong> ja<br />

bei I-Tunes, um einen <strong>de</strong>r drei Sommerhits<br />

geschenkt zu bekommen, aber das<br />

könnte man präziser ausdrücken. Und<br />

mit welcher Motivation schenkt man<br />

mir einen Song? Weil die Schallplatten<br />

und CDs seinerzeit rund waren?<br />

p Der Expertenrat<br />

1. Geben Sie Ihren Aussagen Raum.<br />

Uneinheitliches Layout, fehlen<strong>de</strong><br />

Abstän<strong>de</strong> und mehrere Schriften bzw.<br />

Ausprägungen <strong>de</strong>r Schriften nehmen<br />

einem Schreiben die Eleganz, die Originalnähe<br />

und die Lesbarkeit.<br />

2. Vermei<strong>de</strong>n Sie die beinahe wörtliche<br />

Wie<strong>de</strong>rholung ganzer Passagen. Gehen<br />

Sie lieber an einer Stelle in die Tiefe bzw.<br />

liefern Sie Beispiele.<br />

3. Ein roter Fa<strong>de</strong>n ist ein scharfes Werkzeug,<br />

aber man kann sich damit auch<br />

in <strong>de</strong>n Finger schnei<strong>de</strong>n. Überprüfen Sie<br />

die bildhafte Wirkung.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

Die Expertin<br />

Antje Terhaag, M.A.<br />

berät und trainiert Unternehmen<br />

rund um das<br />

Thema Präsentation und<br />

Präsentieren. Schwerpunkte<br />

sind dabei Angebots-<br />

und Wettbewerbspräsentationen.<br />

p<br />

www.terhaag.com<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 25


Direktmarketing & Service _ Mailings<br />

Grüne Mailingproduktion<br />

Wer Mailings in Auftrag gibt, kann viel tun, um die Umwelt zu schonen: klimaneutral drucken,<br />

FSC-zertifizierte Papiere und Öko-Farben verwen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r CO2-neutral versen<strong>de</strong>n. Die meisten<br />

Auftraggeber interessiert das kaum. Die Dienstleister beschäftigt das Thema trotz<strong>de</strong>m.<br />

Text _ Vera Hermes<br />

Um es gleich mal ganz direkt zu formulieren:<br />

Den meisten Unternehmen, die<br />

Mailings in Auftrag geben, ist es herzlich<br />

egal, ob diese Mailings umweltverträglich<br />

produziert wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r nicht.<br />

Ein Gesprächspartner antwortet auf die<br />

Rechercheanfrage umgehend: »Dieser<br />

Aspekt spielt ehrlich gesagt bei unseren<br />

Kun<strong>de</strong>n kaum eine Rolle. Zeit und Geld<br />

stehen im Vor<strong>de</strong>rgrund. Ich wür<strong>de</strong> Ihnen<br />

lieber etwas an<strong>de</strong>res berichten, aber<br />

ich muss bei <strong>de</strong>r Wahrheit bleiben.«<br />

Obwohl sich Begriffe wie nachhaltiges<br />

Wirtschaften, Umweltmanagement und<br />

Ökobewusstsein heute in nahezu je<strong>de</strong>m<br />

Geschäftsbericht fin<strong>de</strong>n, sieht die Realität<br />

zumin<strong>de</strong>st bei <strong>de</strong>r Produktion von<br />

Print-Werbemitteln an<strong>de</strong>rs aus: Preis<br />

schlägt gutes Gewissen.<br />

Öko zahlt sich aus<br />

Das hat mehrere Grün<strong>de</strong>: Die Mailingindustrie<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren schwer gebeutelt, die Auflagen<br />

sanken, das Gesamtvolumen schrumpfte<br />

und mit ihm die Preise. Es ist zwar<br />

nur geringfügig teurer, ökologische Aspekte<br />

bei <strong>de</strong>r Produktion zu berücksichtigen,<br />

offenbar zählt aber – beson<strong>de</strong>rs<br />

bei kleinen und mittelständischen Auftraggebern<br />

– je<strong>de</strong>r Cent. So kostet beispielsweise<br />

<strong>de</strong>r klimaneutrale Versand<br />

von 10.000 Briefen gera<strong>de</strong> mal 15 Euro<br />

mehr als <strong>de</strong>r herkömmliche Versand,<br />

erklärt Katharina Uhl, Produktmanage-<br />

Foto: rangizzz/shutterstock.com<br />

26 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Interview »Es gibt viel zu viele Siegel«<br />

Irmgard Abt, Geschäftsführerin von Abt Print und Medien in Weinheim,<br />

setzt schon seit <strong>de</strong>m Jahr 2004 auf ein zertifiziertes Umwelt management.<br />

Auf traggeber beginnen sich erst jetzt und sehr zaghaft, für das Thema zu<br />

inte ressieren.<br />

Irmgard Abt, Geschäftsführerin von Abt Print und<br />

Medien<br />

rin Mailings bei Eller Repro+Druck in<br />

Villingen-Schwenningen.<br />

Die mangeln<strong>de</strong> Nachfrage könnte auch<br />

schlicht darin begrün<strong>de</strong>t sein, dass die<br />

Auftraggeber nicht gut informiert sind.<br />

Denn es existieren <strong>de</strong>rart viele Umweltsiegel<br />

und Öko-Zertifizierungen, dass<br />

kaum noch jemand durchblickt – zum<br />

Beispiel EMAS, FSC, PEFC, <strong>de</strong>n Blauen<br />

Engel, die EU-Blume, Print co2 klimaneutrales<br />

Drucken, Gogreen, geprüfte<br />

Ökofarben und so weiter und so fort.<br />

Es bedarf viel Zeit, sich in allen Standards<br />

kundig zu machen und schließlich<br />

zu beurteilen, welche Siegel für <strong>de</strong>n<br />

individuellen Bedarf relevant sind.<br />

Über einen geringfügigen Kostennachteil<br />

und die Intransparenz hinaus<br />

mangelt es an einem strategischen<br />

Marketing, das dafür sorgt, dass sowohl<br />

die Auftraggeber als auch die Mailingempfänger<br />

Zertifizierungen und Siegel<br />

auf Mailings positiv wahrnehmen.<br />

Offen kommunizieren<br />

Bislang fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Empfänger entsprechen<strong>de</strong><br />

Hinweise eher im Kleingedruckten<br />

– dabei wäre ein offensiver<br />

Hinweis auf die ökofreundliche Mailingproduktion<br />

vermutlich imageför<strong>de</strong>rnd.<br />

Trotz all dieser Widrigkeiten berücksichtigen<br />

viele Mailingproduzenten heute<br />

Umweltaspekte und nehmen Zeit und<br />

acquisa: Wie han<strong>de</strong>lt <strong>de</strong>r Markt – agieren schon alle Mailingproduzenten grün?<br />

Irmgard Abt: Nein. Der eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re <strong>de</strong>nkt darüber nach, aber auch nur,<br />

wenn es die Auftraggeber speziell einfor<strong>de</strong>rn. Es gibt ein grundsätzliches Problem:<br />

Wenn man die ganze Prozesskette betrachtet – drucken, personalisieren,<br />

kuvertieren, versen<strong>de</strong>n –, dann existiert nicht ein Siegel für alles, son<strong>de</strong>rn unterschiedliche<br />

Zertifizierungen für verschie<strong>de</strong>ne Teile <strong>de</strong>r Prozesskette. Die Auftraggeber<br />

können die Siegel oft nicht unterschei<strong>de</strong>n. Das macht die Sache schwierig.<br />

Oft re<strong>de</strong>n auch Agenturen <strong>de</strong>n Auftraggebern das Thema aus, weil sie keinen<br />

Überblick haben – es gibt viel zu viele Siegel.<br />

acquisa: Warum kommuniziert die Branche die Vorteile <strong>de</strong>r grünen Mailingproduktion<br />

nicht stärker?<br />

Abt: Das funktioniert nur, wenn <strong>de</strong>r, <strong>de</strong>m ich es anbiete, die umweltfreundliche<br />

Produktion als Vorteil und Mehrwert erkennt. Oft ist aber <strong>de</strong>r Preis das entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Kriterium.<br />

acquisa: Ist die umweltfreundliche Produktion <strong>de</strong>nn so viel teurer?<br />

Abt: Nein, viel teurer ist sie nicht. Aber wenn die Auftraggeber nur auf <strong>de</strong>n Preis<br />

gucken statt auf die Leistung und wenn es um die dritte Stelle hinterm Komma<br />

geht, dann verliert die umweltfreundliche Produktion.<br />

acquisa: Die Qualität ist gleich?<br />

Abt: Ja, sicher, Sie bekommen heute perfekte umweltfreundliche Papiere und<br />

Öko-Farben sind genauso brillant wie herkömmliche.<br />

acquisa: Wie hoch ist <strong>de</strong>r Aufwand für die Dienstleister, die sich zertifizieren<br />

lassen?<br />

Abt: Das kostet Zeit und Geld, <strong>de</strong>nn es sind interne Audits erfor<strong>de</strong>rlich. Hinzu<br />

kommen die Kosten für externe Zertifizierer.<br />

acquisa: Das klingt alles sehr mühsam – warum machen Sie das überhaupt?<br />

Abt: Wir han<strong>de</strong>ln aus Überzeugung. Außer<strong>de</strong>m gibt es natürlich Kun<strong>de</strong>n, die<br />

sich darüber freuen, wenn sie auf ihre Werbemittel schreiben können »Produziert<br />

mit 100 Prozent Ökostrom«. Denn es gibt Zielgruppen, die sehr umweltund<br />

nachhaltigkeitsaffin sind.<br />

Und ich sehe einen Trend: Die umweltfreundliche Produktion fällt heute auf<br />

einen fruchtbareren Bo<strong>de</strong>n als noch vor fünf Jahren. Damals hat es gar keinen<br />

interessiert. Wir lassen uns erstmal nicht unter kriegen.<br />

Geld in die Hand, um sich zertifizieren<br />

zu lassen. »In <strong>de</strong>r Mailingproduktion<br />

wer<strong>de</strong>n heute verschie<strong>de</strong>ne ökologische<br />

Aspekte berücksichtigt. Beson<strong>de</strong>rs im Fokus<br />

stehen dabei die ökonomischen, ökologischen<br />

und sozialen Ziele <strong>de</strong>s Forest<br />

Stewardship Council (FSC): die Erhaltung<br />

<strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s als natürlicher Lebens- [ …<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 27


Direktmarketing & Service _ Mailings<br />

auf Siegel achten – neben <strong>de</strong>r FSC-Zertifizierung<br />

insbeson<strong>de</strong>re auf Siegel <strong>de</strong>s<br />

Deutschen Dialogmarketing Verban<strong>de</strong>s<br />

(DDV) sowie auf die Standards ISO 9001<br />

und ISO 14001. Zu<strong>de</strong>m habe sich das<br />

Siegel vom Qualitätsverbund umweltbewusster<br />

Betriebe (QuB) schon mehrfach<br />

als Auswahlkriterium bewährt. »Durch<br />

das QuB-Siegel achten umweltbewusste<br />

Unternehmen darauf, bevorzugt Dienstleister<br />

aus ihrem Umkreis zu beauftragen,<br />

um so beispielsweise <strong>de</strong>n CO2-Ausstoß<br />

beim Warentransport zu minimieren«,<br />

sagt Dinkelmeyer.<br />

»Relevant ist aktuell <strong>de</strong>finitiv das FSC-<br />

Zertifikat sowie auch das PEFC-Zertifikat<br />

als Alternative, wobei PEFC im Grun<strong>de</strong><br />

eine weichere Form <strong>de</strong>s FSC darstellt<br />

und hier auch das jährliche Audit nicht<br />

so streng ist im Vergleich zum FSC-Audit«,<br />

berichtet Florian Ernst, Manager<br />

Marketing Services bei Datacolor in<br />

Lüne burg und Rotaform Dialog-Medien<br />

in Hausham.<br />

Alles in allem sind sich Branchenexperten<br />

einig, dass sich die FSC-Zertifizierung<br />

schon weitgehend durchgesetzt<br />

hat, während beispielsweise die Nachfrage<br />

nach klimaneutralem Drucken noch<br />

in Kleinkin<strong>de</strong>rschuhen steckt. Dabei<br />

wer<strong>de</strong>n die CO2-Werte ermittelt, die beispielsweise<br />

bei <strong>de</strong>r Produktion eines Mailings<br />

entstehen, und durch eine Abgabe<br />

an Klimaschutzprojekte ausgeglichen.<br />

Experten wie Irmgard Abt, Geschäftsführerin<br />

von Abt Print und Medien, (siehe<br />

Interview auf Seite 28), empfehlen<br />

darauf zu achten, dass diese Abgabe an<br />

zertifizierte Projekte mit »Gold-Standard-Prädikat«<br />

fließt. Im Gegenzug für<br />

die Abgabe erhält <strong>de</strong>r Auftraggeber – also<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Druckerei – einen entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Nachweis, <strong>de</strong>n er für seine<br />

eigene Umweltbilanz nutzen kann. Böse<br />

Zungen sprechen hier von einer mo<strong>de</strong>rnen<br />

Form <strong>de</strong>s Ablass han<strong>de</strong>ls.<br />

Obwohl sich Begriffe wie nachhaltiges Wirtschaften o<strong>de</strong>r Umweltmanagement<br />

in nahezu je<strong>de</strong>m Geschäftsbericht fin<strong>de</strong>n, sieht die Realität zumin<strong>de</strong>st bei <strong>de</strong>r<br />

Produktion von Print-Werbemitteln an<strong>de</strong>rs aus: Preis schlägt gutes Gewissen.<br />

raum, die Erhaltung <strong>de</strong>r Artenvielfalt,<br />

<strong>de</strong>r Schutz <strong>de</strong>r Bö<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>s Grundwassers<br />

sowie <strong>de</strong>r Schutz sozialer Funktionen.<br />

Das FSC-Zertifizierungsverfahren<br />

dient dazu, die gesamte Produktkette<br />

vom Waldbau bis zum Verkauf <strong>de</strong>s fertigen<br />

Printprodukts in <strong>de</strong>r Praxis so zu<br />

gestalten, dass eine umweltgerechte,<br />

sozialverträgliche und wirtschaftlich<br />

tragfähige Bewirtschaftung <strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>r<br />

erreicht wird«, erklärt Walter Dinkelmeyer,<br />

Geschäftsführer von Dataform<br />

Dialogservices in Ammerndorf.<br />

Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern<br />

hat <strong>de</strong>r Dataform-Chef die Erfahrung gemacht,<br />

dass die Auftraggeber sehr wohl<br />

Eher intern getrieben<br />

Warum investieren die Dienstleister in<br />

Zertifizierungen, wenn das Gros <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>n sich nicht dafür interessiert?<br />

»Das ist eher intern als extern getrieben,<br />

<strong>de</strong>nn wir sind gut beraten, unsere<br />

eigene Produktion zu optimieren«, erklärt<br />

Stephan Krauss, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsführung von Meillerghp in<br />

Schwandorf, und ergänzt: »Wir haben<br />

ein hohes Interesse daran, gute Lacke<br />

und Farben einzusetzen, schon um<br />

unsere Mitarbeiter nicht zu gefähr<strong>de</strong>n.<br />

Und uns beschäftigen zum Beispiel die<br />

acquisa.<strong>de</strong><br />

excel-tool:<br />

»Analyse von Mailings«<br />

Mit diesem Excel-Tool können Sie die Kosten<br />

und Erträge Ihrer Mailing-Aktionen übersichtlich<br />

gegenüberstellen.<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 935138<br />

Fotos: allexmillos/shutterstock.com; dataform<br />

28 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Energiekosten. So ist <strong>de</strong>r Einsatz von<br />

LED-Röhren bei einer dreischichtigen<br />

Produktion mit 6.000 Stun<strong>de</strong>n pro Jahr<br />

extrem spannend.« Das mel<strong>de</strong>t auch<br />

Walter Dinkelmeyer von Dataform:<br />

für die Umwelt, son<strong>de</strong>rn angesichts <strong>de</strong>r<br />

steigen<strong>de</strong>n Energiekosten auch sehr gut<br />

fürs Portemonnaie.<br />

Florian Ernst von Datacolor ist überzeugt:<br />

»Um <strong>de</strong>n grünen Gedanken<br />

»Um <strong>de</strong>n grünen Gedanken ernsthaft zu<br />

verfolgen, MUSS das ganze Unternehmen<br />

ökologisch bewusst aufGESTELLT WERDEN.«<br />

Das Unternehmen ist Mitglied <strong>de</strong>s<br />

Netzwerks »N-ERGIE Tisch Effizienz«,<br />

das sich mit Energiesparmaßnahmen<br />

befasst. Im Jahr 2012 habe Dataform<br />

durch die Umstellung in <strong>de</strong>r Einzelblattproduktion<br />

von Leuchtstoffröhren<br />

auf LED-Beleuchtung rund 52 Prozent<br />

Strom eingespart. Das ist nicht nur gut<br />

hun<strong>de</strong>rt prozentig und ernsthaft zu<br />

verfolgen, ist die eigentliche Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

das ganze Unternehmen – und<br />

vor allem die Produktion – ökologisch<br />

bewusst aufzustellen. Das beginnt beim<br />

Einkauf <strong>de</strong>s normalen Büropapiers, geht<br />

über <strong>de</strong>n Energieeinkauf und reicht bis<br />

hin zur Entsorgungsthematik.« Damit<br />

sich das nicht nur in <strong>de</strong>r CO2-Bilanz<br />

und <strong>de</strong>r Stromrechnung nie<strong>de</strong>rschlägt,<br />

son<strong>de</strong>rn auch von <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n als Mehrwert<br />

akzeptiert wird, sollten die Dienstleister<br />

stärker die Werbetrommel für ihr<br />

Engagement in puncto grüne Mailingproduktion<br />

rühren.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

Der Premium-Weg zur perfekten Kun<strong>de</strong>nbasis<br />

Gewinnbringen<strong>de</strong> Kun<strong>de</strong>nansprache ist eine<br />

Frage <strong>de</strong>r Datenqualität. Wir helfen Ihnen, Ihren<br />

Datenbestand dauerhaft zu optimieren – für<br />

mehr Informationen, fundierte Entscheidungen<br />

und effiziente Kun<strong>de</strong>nkommunikation.<br />

• Business Data Check: Lernen Sie Ihre Daten<br />

richtig kennen.<br />

• Business Data Enhancement: Durch Datenanreicherung<br />

erhalten Sie entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Zusatzinformationen.<br />

• Premium-Service XQUALITY: Vere<strong>de</strong>ln<br />

und konsolidieren Sie Ihre Daten dauerhaft<br />

für wirksame Kampagnen.<br />

Nutzen Sie das uneingeschränkte Potenzial<br />

einer exzellenten Datenbasis. Detaillierte<br />

Infos fin<strong>de</strong>n Sie in unserer neuen Broschüre<br />

„Data Quality Management“. Jetzt anfor<strong>de</strong>rn<br />

unter michael.sommer@schober.<strong>de</strong><br />

www.schober.<strong>de</strong>


Direktmarketing & Service _ Adressbereinigung<br />

Adressbereinigung ist Kun<strong>de</strong>nbindung<br />

Ob Kleinunternehmen o<strong>de</strong>r Weltkonzern: Adressen und Kontaktdaten von Kun<strong>de</strong>n und<br />

Interessenten sind wesentlicher Bestandteil <strong>de</strong>s Betriebskapitals – vorausgesetzt, die Daten<br />

sind gut gepflegt und auf <strong>de</strong>m neusten Stand.<br />

Text _ Oliver Reinke<br />

Adressdaten sind in <strong>de</strong>r Theorie immer<br />

gut gepflegt und auf <strong>de</strong>m neuesten<br />

Stand. In <strong>de</strong>r Praxis da gegen mangelt<br />

es oft an <strong>de</strong>r notwendigen Pflege – zu<br />

zeit- und personalaufwendig. Doch<br />

nicht aktuelles Adressmaterial ist ein<br />

veritabler Kostenfaktor. Immerhin gefähr<strong>de</strong>n<br />

unzustellbare Sendungen <strong>de</strong>n<br />

Fortbestand lukrativer Kun<strong>de</strong>nbeziehungen,<br />

lassen also Umsatz und Gewinn<br />

schrumpfen. Außer<strong>de</strong>m ver ur sachen<br />

sie durch unnötig produzierte und verschickte<br />

Mailings direkt Kosten. Deshalb<br />

lohnt sich in <strong>de</strong>n allermeisten Fällen die<br />

Investition in eine regelmäßige Adressbereinigung,<br />

wie sie beispielsweise spezialisierte<br />

Adressdienstleister anbieten.<br />

Das ist Investition in Kun<strong>de</strong>nbindung.<br />

Durchschnittlich mehr als zehn Prozent<br />

aller Adressen von Privathaushalten<br />

in Deutschland wer<strong>de</strong>n Jahr für Jahr<br />

unzustellbar – und das aus ganz unterschiedlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n. So än<strong>de</strong>rten<br />

sich allein im Jahr 2011 in Deutschland<br />

rund 1.850 Ortsnamen, 45.000 Straßen<br />

wur<strong>de</strong>n neu angelegt, aufgeteilt o<strong>de</strong>r<br />

umbenannt. Zu<strong>de</strong>m veralten Adressen<br />

jährlich durch etwa acht Millionen Umzüge,<br />

840.000 To<strong>de</strong>sfälle sowie 370.000<br />

Hochzeiten und 190.000 Scheidungen,<br />

die zu Namens- und Adressän<strong>de</strong>rungen<br />

führen können.<br />

Allein diese Zahlen sollten Argumente<br />

dafür liefern, sich intensiv mit <strong>de</strong>m Thema<br />

Adresspflege zu beschäftigen. Denn<br />

Kun<strong>de</strong>nadressen sind – auch wenn sie<br />

oft nicht als solches wahrgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n – ein Teil <strong>de</strong>s Betriebskapitals<br />

eines Unternehmens. Immerhin garantieren<br />

sie <strong>de</strong>n Kontakt zu Verbrauchern,<br />

die sich in <strong>de</strong>r Vergangenheit schon einmal<br />

für Produkte o<strong>de</strong>r Dienstleistungen<br />

<strong>de</strong>r Firma interessiert haben. Das macht<br />

sie so wertvoll für <strong>de</strong>n Vertrieb.<br />

So geht Adressbereinigung<br />

Geht es nun darum, etwa ein Mailing<br />

auf <strong>de</strong>n Weg zu bringen, sind die Adressen<br />

aus <strong>de</strong>m eigenen Bestand aufgrund<br />

<strong>de</strong>r bereits bestehen<strong>de</strong>n Beziehung<br />

zwis chen Adressaten und Unternehmen<br />

natürlich erste Wahl. Die Adressqualität<br />

steht und fällt jedoch mit <strong>de</strong>r<br />

Aktualität <strong>de</strong>r Daten. Die Erfahrungen<br />

zeigen, dass in <strong>de</strong>n allermeisten Unternehmen<br />

– vollkommen unabhängig von<br />

<strong>de</strong>r Größe – zeitliche, technische und<br />

personelle Ressourcen fehlen, um <strong>de</strong>n<br />

eigenen Adressbestand aktuell zu halten.<br />

Diese Lücke schließen auf Adressmanagement<br />

spezialisierte Dienstleister.<br />

Ihr Leistungsspektrum umfasst dabei<br />

in <strong>de</strong>r Regel weit mehr als die bloße<br />

Bereit stellung von Umzugsadressen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Adressbereinigung – so <strong>de</strong>r Terminus<br />

für die Prüfung und Aktualisierung<br />

von Adressen – empfiehlt sich ein<br />

stufenweises Vorgehen. So gibt es etwa<br />

das Angebot, <strong>de</strong>n eigenen Adressbestand<br />

zunächst einmal kostenlos und<br />

unverbindlich auf sein Bereinigungspotenzial<br />

zu überprüfen. Im Rahmen<br />

Klug ist, wer die Adressen seiner Kun<strong>de</strong>n<br />

regelmäßig prüft. So kann er sicherstellen,<br />

dass seine Post auch ankommt.<br />

30 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Foto: Deutsche Post Direkt<br />

Autor<br />

Oliver Reinke<br />

ist seit Juli 2009<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Post Direkt<br />

GmbH. Der Betriebswirt verantwortet gemeinsam<br />

mit Herbert Otto das operative<br />

Geschäft <strong>de</strong>s auf Adressmanagement<br />

spezialisierten Tochter-Unternehmens<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Post.<br />

p www.postdirekt.<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Testabgleichs wer<strong>de</strong>n die Daten gecheckt,<br />

zustellbare und unzustellbare<br />

Adressen i<strong>de</strong>ntifiziert und die Anzahl<br />

<strong>de</strong>r verfügbaren Umzugsadressen, <strong>de</strong>r<br />

zu korrigieren<strong>de</strong>n Namen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r postalischen<br />

Korrekturen ermittelt. Eine<br />

Übersicht stellt das Aktualisierungspotenzial<br />

und die Kosten dar, die für die<br />

Adressbereinigung anfallen wür<strong>de</strong>n.<br />

Kosten sparen<br />

Anhand dieser Übersicht kann das Unternehmen<br />

nun überlegen, wie <strong>de</strong>r<br />

nächste Schritt aussehen soll. In <strong>de</strong>r Regel<br />

sind es einfache betriebswirtschaftliche<br />

Überlegungen, die das weitere<br />

Vorgehen bestimmen. In <strong>de</strong>n meisten<br />

Fällen liegen die Kosten für Mailingproduktion,<br />

Konfektionierung, Versand,<br />

Retouren, Recherche und Neuversand<br />

<strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>n Ausgaben für eine<br />

Adressbereinigung. Die Kosten lassen<br />

sich ganz einfach sparen, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />

Adressbestand vor <strong>de</strong>r Aussendung bereinigt<br />

und aktualisiert wird. Darüber<br />

hinaus liefe ein Gutteil <strong>de</strong>r Schlagkraft<br />

<strong>de</strong>s Mailings ins Leere, wür<strong>de</strong>n die<br />

Adressaten nicht erreicht. Denn damit<br />

könnte <strong>de</strong>m Unternehmen ein Teil<br />

seines Umsatzes verloren gehen. Und<br />

selbst wenn die Daten nicht so fehlerhaft<br />

sind, dass sie bei <strong>de</strong>r Zustellung auf<br />

<strong>de</strong>r Strecke bleiben, lohnt die Investition<br />

in ihre regelmäßige Überprüfung.<br />

Denn auch scheinbar unbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Ungenauigkeiten<br />

wie ein falsch geschriebener<br />

Vorname können eine eigentlich<br />

viel versprechen<strong>de</strong> Kun<strong>de</strong>nbeziehung<br />

trüben. In <strong>de</strong>r Regel wollen Kun<strong>de</strong>n sich<br />

von einem Unternehmen wertgeschätzt<br />

und mit ihren Bedürfnissen und ihrer<br />

Persönlichkeit wahr- und ernstgenommen<br />

fühlen. Dazu gehört es auch, dass<br />

in <strong>de</strong>r Korrespon<strong>de</strong>nz Vor- und Zuname<br />

in <strong>de</strong>r korrekten Schreibweise verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Sicherlich passiert es Kristina<br />

Schmid öfter, dass sie als Christina<br />

Schmidt adressiert wird. Aber von<br />

einem Unternehmen, <strong>de</strong>ssen Kundin sie<br />

bereits ist, kann sie erwarten, dass man<br />

sie korrekt anspricht. Auch ob jemand<br />

Elke o<strong>de</strong>r Eike mit Vornamen heißt,<br />

macht einen großen Unterschied, und<br />

die Frage, ob Kim Wagner Frau o<strong>de</strong>r<br />

Mann ist, sollte ebenfalls geklärt sein,<br />

bevor ein Brief mit persönlicher Anre<strong>de</strong><br />

das Haus verlässt.<br />

Entschließt sich das Unternehmen zur<br />

Überprüfung seiner Adressdaten, steht<br />

zunächst die postalische Bereinigung<br />

auf <strong>de</strong>m Programm. Dabei wer<strong>de</strong>n die<br />

Schreibweisen von Straße, Postleitzahl<br />

und Ort überprüft und im Bedarfsfall<br />

korrigiert. Sind die Anschriften dann<br />

postalisch korrekt, heißt das jedoch<br />

noch nicht, dass sie auch zustellbar<br />

sind. Deshalb erfolgt in <strong>de</strong>r Regel anschließend<br />

eine Zustellbarkeitsprüfung.<br />

Setzt das Unternehmen hierbei<br />

auf einen Anbieter, <strong>de</strong>r die Personen-,<br />

Haushalts- und Gebäu<strong>de</strong>ebene auf Zustellbarkeit<br />

prüft, ist die Trefferquote<br />

noch höher. Zu<strong>de</strong>m ist es wichtig, dass<br />

p tipps adressbereinigung<br />

Je<strong>de</strong>s Unternehmen, das seine Kun<strong>de</strong>n und<br />

Interessenten per Post umwirbt, sollte über<br />

eine Bereinigung seiner Bestandsdaten nach<strong>de</strong>nken.<br />

Für die unterschiedlichen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

von Kleinen und Mittleren Unternehmen<br />

(KMU), aber auch von großen Konzernen,<br />

gibt es diverse Lösungen am Markt – von<br />

modular aufgebauten Standardprodukten bis<br />

hin zu individuellen Lösungen. Auf folgen<strong>de</strong><br />

Punkte sollten Sie bei <strong>de</strong>r Dienstleister-Auswahl<br />

achten.<br />

die Datenbasis <strong>de</strong>s Adressdienstleisters<br />

möglichst breit ist. Je mehr aktive und<br />

inaktive Adressen er in seiner Datenbank<br />

hat, <strong>de</strong>sto besser die Qualität <strong>de</strong>r<br />

Adressbereinigung und Aktualisierung.<br />

<strong>Als</strong> inaktiv wer<strong>de</strong>n dabei die Adressen<br />

bezeichnet, die etwa durch Umzug o<strong>de</strong>r<br />

Namensän<strong>de</strong>rung nicht mehr korrekt<br />

sind. Die umfangreichste dieser Datenbanken<br />

in Deutschland enthält rund<br />

190 Millionen aktive und ehemalige<br />

Adressen von Privathaushalten. Dort<br />

fließen ständig Informationen etwa zu<br />

Umzugsadressen o<strong>de</strong>r auch zu Sterbefällen<br />

ein.<br />

Gute Adresspflege lohnt sich<br />

Dass sich die regelmäßige Bereinigung<br />

<strong>de</strong>s eigenen Adressdatenbestan<strong>de</strong>s<br />

lohnt, zeigen Beispiele aus <strong>de</strong>r Praxis.<br />

So können Retourenquoten <strong>de</strong>utlich<br />

gesenkt wer<strong>de</strong>n. Das gilt für Direktwerbung<br />

wie für Geschäftspost. Und noch<br />

aus einem an<strong>de</strong>ren Grund lohnt die Investition<br />

in die Pflege <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nadressen:<br />

Es konnte nachgewiesen wer<strong>de</strong>n,<br />

dass es für ein Unternehmen fünf- bis<br />

siebenmal teurer ist, einen Neukun<strong>de</strong>n<br />

durch Marketingmaßnahmen<br />

zu gewinnen als in Kun<strong>de</strong>nbindungsmaßnahmen<br />

zu investieren. Hier zeigt<br />

sich <strong>de</strong>utlich, wie wertvoll die eigenen<br />

Adressbestän<strong>de</strong> sind – vorausgesetzt, sie<br />

wer<strong>de</strong>n gut gepflegt.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

p<br />

p<br />

p<br />

p<br />

p<br />

großer Bestand <strong>de</strong>r Referenzdatenbank<br />

kontinuierliche Überprüfung <strong>de</strong>s Referenzdatenbestan<strong>de</strong>s<br />

transparentes Abrechnungsmo<strong>de</strong>ll<br />

modularer Aufbau <strong>de</strong>r Leistungen<br />

passgenaue Angebote für unterschiedliche<br />

Bedürfnisse<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 31


Direktmarketing & Service _ Kun<strong>de</strong>nbindung<br />

Geliebte Discounter<br />

Überraschung: Lebensmittel-Discounter haben viele Fans. Mehr als die klassischen Händler<br />

zumin<strong>de</strong>st. Und <strong>de</strong>shalb geben Kun<strong>de</strong>n dort auch mehr Geld aus. Vollsortimenter in Deutschland<br />

haben nur beim Image die Nase (leicht) vorn.<br />

Text _ Christoph Pause<br />

Die Fakten sind bekannt: Nirgendwo in<br />

Europa geben die Menschen weniger<br />

für Lebensmittel aus als in Deutschland.<br />

Hierzulan<strong>de</strong> haben Aldi und Lidl ihren<br />

Siegeszug gestartet. Und wer schon einmal<br />

montags o<strong>de</strong>r donnerstags, wenn<br />

Aldi seine Aktionswaren in die Verkaufskörbe<br />

legt, zehn Minuten vor La<strong>de</strong>nöffnung<br />

vor <strong>de</strong>m Geschäft stand, <strong>de</strong>r<br />

weiß, was Schlangestehen und Ru<strong>de</strong>lbildung<br />

be<strong>de</strong>uten.<br />

Klar, hohe Produktqualität bei attraktiven<br />

Preisen, das lockt die Kundschaft,<br />

und gegen einen Champagner für rund<br />

13 Euro kann keiner etwas haben. Aber<br />

echtes Einkaufserlebnis sieht an<strong>de</strong>rs<br />

aus. Wahrscheinlich, so ist man geneigt<br />

zu <strong>de</strong>nken, kommen die Menschen nur,<br />

weil ein voller Einkaufswagen beim Discounter<br />

gera<strong>de</strong> einmal die Hälfte von<br />

<strong>de</strong>m kostet, was beim Vollsortimenter zu<br />

bezahlen ist.<br />

Deutsche lieben ihre Discounter<br />

Doch weit gefehlt. Die Leute kommen,<br />

weil es ihnen gefällt. Und weil sie tatsächlich<br />

eine emotionale Bindung zum Discounter<br />

haben, vor allem, wenn er Aldi<br />

heißt. Das zeigt das Detailergebnis für<br />

<strong>de</strong>n Lebensmitteleinzelhan<strong>de</strong>l im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r Studie »Fanfocus Deutschland<br />

2013« von Forum Marktforschung (siehe<br />

acquisa 2/2013).<br />

Zwar haben die Vollsortimenter E<strong>de</strong>ka<br />

und Rewe ein besseres Gesamtimage<br />

als Discounter (76 zu 68 Punkte), aber:<br />

bei <strong>de</strong>r Gesamtzufrie<strong>de</strong>nheit liegen Discounter<br />

mit 73 Punkten knapp vor <strong>de</strong>n<br />

Vollsortimenter (71 Punkte). Ähnlich<br />

sieht es bei <strong>de</strong>r Emotionalen Kun<strong>de</strong>nbindung<br />

aus (Discounter 68, Vollsortimenter<br />

p INFO So verdient Lidl 652 Mio Euro zusätzlich<br />

Auf folgen<strong>de</strong>m Beispiel lässt sich das<br />

Potenzial von Lidl bei Steigerung <strong>de</strong>r Fanquote<br />

auf Niveau <strong>de</strong>s Branchen besten gut<br />

erkennen. Schätzung <strong>de</strong>s Umsatzes – in<br />

Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Zugehörigkeit zu<br />

<strong>de</strong>n Gruppen im »Fan«-Portfolio.<br />

Angestrebt 31 % 32 % 13 % 14% 10 %<br />

Aktuell 17 % 37 % 20 % 16 % 11 %<br />

Fans Sympathisanten Söldner<br />

Gefangene Terroristen<br />

15,63 Mrd. g<br />

14,98 Mrd. g<br />

Steigerung:<br />

ca. 652 Mio. g<br />

www.forum-mainz.<strong>de</strong><br />

32 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


66 Punkte). Das heißt, Vollsortimenter<br />

haben zwar ein besseres Image, sonst<br />

aber das Nachsehen.<br />

So sind die Kun<strong>de</strong>nbeziehungen bei <strong>de</strong>n<br />

Discountern dauerhafter als beim traditionellen<br />

Lebensmitteleinzelhan<strong>de</strong>l,<br />

die Weiterempfehlungsbereitschaft ist<br />

höher, ebenso die Cross-Buying-Bereitschaft.<br />

Sogar beim Kun<strong>de</strong>nvertrauen<br />

schnei<strong>de</strong>n die Discounter mit 68 Punkten<br />

leicht besser ab als die Vollsortimenter<br />

(67 Punkte).<br />

Das schlägt sich bei <strong>de</strong>r Aufteilung in<br />

Kun<strong>de</strong>ngruppen nie<strong>de</strong>r. Während Vollsortimenter<br />

eine Fanquote von 18 Prozent<br />

und eine Sympathisantenquote von<br />

29 Prozent aufweisen, sieht es bei Discountern<br />

besser aus. Sie haben 22 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n als echte Fans und 32<br />

Prozent als Sympathisanten. Noch interessanter<br />

ist, dass Discounter kun<strong>de</strong>n nur<br />

zu 18 Prozent <strong>de</strong>n sogenannten Söldnern<br />

zuzuordnen sind, während es bei <strong>de</strong>n<br />

klassischen Anbietern 25 Prozent sind.<br />

Problematisch daran ist, dass Söldner<br />

sehr preisorientiert agieren und somit<br />

von Discountern besser bedient wer<strong>de</strong>n<br />

können. Mit an<strong>de</strong>ren Worten: Sie sind<br />

sehr labile Vollsortimenter-Kun<strong>de</strong>n und<br />

quasi immer auf <strong>de</strong>m Sprung hin zum<br />

Billiganbiete, <strong>de</strong>r sie im Zweifel auch<br />

besser bedienen kann. Und selbst bei <strong>de</strong>n<br />

Gefangenen, <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>ngruppe, die nur<br />

dort einkauft, wo sie einkauft, weil sie<br />

keine an<strong>de</strong>re Wahl hat, liegen die Vollsortimenter<br />

hinter <strong>de</strong>n Dis countern.<br />

Das alles ist überraschend genug, doch<br />

die Studie liefert noch weitere Aha-<br />

Erlebnisse. Discounter-Kun<strong>de</strong>n sind<br />

wesentlich aktiver, wenn es darum geht,<br />

eine Marke Freun<strong>de</strong>n und Bekannten<br />

weiterzuempfehlen. 64 Prozent <strong>de</strong>r Studienteilnehmer<br />

sagen, eine Discountermarke<br />

in <strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n zwölf<br />

Monaten min<strong>de</strong>stens einmal weiterempfohlen<br />

zu haben. Bei <strong>de</strong>n Vollsortimentern<br />

sind es nur 56 Prozent. Und<br />

während bei <strong>de</strong>n Vollsortimentern 16<br />

Prozent <strong>de</strong>r Befragten diese Empfehlung<br />

sechs Mal und öfter ausgesprochen haben,<br />

sind es bei <strong>de</strong>n Discountern 23 Prozent.<br />

Noch interessanter wer<strong>de</strong>n diese<br />

Zahlen, wenn man be<strong>de</strong>nkt, dass zwölf<br />

Prozent <strong>de</strong>r Befragten angeben, einen<br />

Vollsortimenter empfohlen zu haben,<br />

p INFO Warum Discounter so beliebt sind<br />

Discounter haben in Deutschland die<br />

Nase vorn: Sie weisen mehr Fans auf, und<br />

ins beson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Söldneranteil ist hier<br />

zum Teil <strong>de</strong>utlich geringer als bei <strong>de</strong>n<br />

Voll sortimentern, die ein Viertel Söldner<br />

Verteilung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n auf die Gruppen <strong>de</strong>s fan!-Portfolios, nach Anbieter<br />

LEH gesamt<br />

Vollsortimenter<br />

Discounter<br />

weil es dafür ein Incentive vom Anbieter<br />

gab, sind es bei <strong>de</strong>n Discountern nur<br />

vier Prozent. Mit an<strong>de</strong>ren Worten: Discounterkun<strong>de</strong>n<br />

sind von <strong>de</strong>n Anbietern<br />

so begeistert, dass sie freiwillig für einen<br />

Einkauf dort werben, Vollsortimenter<br />

müssen eher eine Gegenleistung für<br />

Mundpropaganda anbieten.<br />

Discounter haben also viele begeisterte<br />

Kun<strong>de</strong>n, die gerne darüber sprechen.<br />

Und vor allem haben sie treue Kun<strong>de</strong>n.<br />

Das gilt beson<strong>de</strong>rs für Aldi. 91 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Aldi Nord-Kun<strong>de</strong>n sind dies seit<br />

zehn o<strong>de</strong>r mehr Jahren, bei Aldi Süd<br />

umfasst diese Gruppe immerhin 77 Prozent.<br />

Damit liegt <strong>de</strong>r Discount-Pionier<br />

weit vor allen an<strong>de</strong>ren Anbietern – egal,<br />

ob Vollsortimenter o<strong>de</strong>r Discounter.<br />

Mehr Fans = mehr Umsatz<br />

Doch was heißen all die Ergebnisse für<br />

das Geschäft? Wer kauft beim Discounter<br />

und wer beim Vollsortimenter? Fast<br />

die Hälfte (48 Prozent) <strong>de</strong>rer, die beim<br />

klassischen Lebensmitteleinzelhan<strong>de</strong>l<br />

einkaufen, tun dies mehrmals in <strong>de</strong>r<br />

Woche, einmal pro Woche besuchen 38<br />

Prozent <strong>de</strong>n Vollsortimenter. Beim Discounter<br />

schauen 46 Prozent einmal in<br />

<strong>de</strong>r Woche vorbei, 38 Prozent mehrmals.<br />

Das legt <strong>de</strong>n Schluss nahe, dass E<strong>de</strong>ka,<br />

haben. Das ist vor allem <strong>de</strong>shalb sehr<br />

be<strong>de</strong>nklich, weil Söldnerkun<strong>de</strong>n in erster<br />

Linie auf <strong>de</strong>n Preis schauen – und genau<br />

dort wer<strong>de</strong>n sie von <strong>de</strong>n Discountern<br />

gelockt und gut bedient.<br />

17 % 37 % 20 % 16 % 11 %<br />

18 % 29 % 25 % 16 % 12 %<br />

22 % 32 % 18 % 14 % 14 %<br />

Fans Sympathisanten Söldner Gefangene Terroristen<br />

www.forum-mainz.<strong>de</strong><br />

Rewe und Co. öfter zum Beispiel auf <strong>de</strong>m<br />

Heimweg vom Büro aufgesucht wer<strong>de</strong>n,<br />

um noch einmal schnell Milch, Nu<strong>de</strong>ln<br />

o<strong>de</strong>r Brot zu besorgen. Discounter dagegen<br />

wer<strong>de</strong>n wohl eher genutzt, um gezielt<br />

<strong>de</strong>n Wocheneinkauf zu tätigen. Für<br />

diese Sicht spricht auch, dass Kun<strong>de</strong>n im<br />

Median 25 Euro beim Vollsortimenter<br />

lassen, aber 30 Euro beim Discounter,<br />

und das, obwohl dort wesentlich günstiger<br />

eingekauft wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Konkret be<strong>de</strong>utet dies: Verän<strong>de</strong>rungen<br />

beim Verhältnis von Fans und Sympathisanten<br />

zulasten von Söldnern und<br />

Gefangenen führt zu einer Steigerung<br />

<strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nwerts und damit <strong>de</strong>s Gesamtumsatzes.<br />

So hat Forum Marktforschung<br />

errechnet, dass Lidl seinen Umsatz von<br />

14,98 Milliar<strong>de</strong>n Euro auf 15,63 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro steigern könnte – ein Plus von<br />

über 650 Millionen Euro. Vorausgesetzt,<br />

das Unternehmen steigert <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r<br />

Fans von heute 17 Prozent auf 31 Prozent<br />

und senkt <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r Sympathisanten<br />

von 37 auf 32 Prozent sowie <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Söldner von 20 auf 13 Prozent und<br />

<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gefangenen von 16 auf 14 Prozent.<br />

Und da sind Kosteneinsparungen<br />

durch effizienten Ressourceneinsatz<br />

und ein größerer Customer Lifetime Value<br />

noch gar nicht eingerechnet.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 33


Direktmarketing & Service _ Social Media<br />

Social Enterprise: Das Erfolgsrezept<br />

Was bringen Social Media? Das fragen sich viele Unternehmen. Eine aktuelle Studie zeigt:<br />

Der Erfolg eines Unternehmens, das mit Communities zusammenarbeitet o<strong>de</strong>r Social Media<br />

interaktiv einsetzt, kann auf <strong>de</strong>r Basis von einfachen Kriterien exakt prognostiziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Text _ Phil Winters<br />

Gemeinsam mit Lithium, einem Anbieter<br />

von Social-Media-Plattformen, haben<br />

wir Unternehmensvertreter über ihr<br />

Social-Media-Engagement befragt. Die<br />

Umfrage untersuchte fünf interne und<br />

auf unternehmerische Verhaltensweisen<br />

bezogene Aspekte: Ausrichtung <strong>de</strong>r<br />

Unternehmensführung; Verfügbares<br />

Budget für Social-Media-Maßnahmen;<br />

Infrastruktur: Richtlinien, Mitarbeiterressourcen<br />

und Prozesse; Zielsetzung<br />

und Erfolgsmessung von Social-Media-<br />

Maßnahmen und Kun<strong>de</strong>nverständnis:<br />

Wissen über das Engagement von Kun<strong>de</strong>n<br />

und Zielgruppe im sozialen Netz.<br />

Die externen Faktoren betrachteten die<br />

gesamte Zielgruppe, die in irgen<strong>de</strong>iner<br />

Form übers Internet erreicht wer<strong>de</strong>n<br />

kann, Bestandskun<strong>de</strong>n und Kontakte,<br />

die <strong>de</strong>rzeit mit <strong>de</strong>m Unternehmen über<br />

das Internet interagieren sowie <strong>de</strong>n<br />

Grad »neuer Beiträge« von begeisterten<br />

Nutzern. Die Unternehmen wur<strong>de</strong>n<br />

auch dazu aufgefor<strong>de</strong>rt, ihren bisherigen<br />

Erfolg und ihre Zukunftspläne<br />

zur strategischen, organisatorischen<br />

und zur IT-spezifischen Ausrichtung in<br />

Zusammenhang mit Social-Media-Maßnahmen<br />

zu bewerten.<br />

Die erste Erkenntnis war, dass die erfolgreiche<br />

Anwendung von Social Media<br />

nicht ausschließlich ein B2C-Thema<br />

ist. Im Gegenteil, es gibt viele B2B-Unternehmen,<br />

die mit Social Media sehr<br />

Aspekt verwechseln. MEDIEN sind Kanäle<br />

(o<strong>de</strong>r Touchpoints), die Individuen als<br />

mögliche Wege wählen, um miteinan<strong>de</strong>r<br />

zu interagieren. SOCIAL impliziert<br />

die Interaktion von Individuen selbst.<br />

Für alle Unternehmen gilt: Es gibt Interaktionen<br />

von interessierten Individuen<br />

– <strong>de</strong>r Community – und Interaktionen<br />

zwischen einem Kun<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m Unternehmen<br />

selbst – <strong>de</strong>n Kontakt.<br />

»Am erfolgreichsten sind unternehmen, die ihrer<br />

cCommunity eine plattform für interaktion<br />

und austausch bieten. also das soziale betonen.«<br />

Social Media kein reines B2C-Thema<br />

Autor<br />

Phil Winters<br />

ist Unternehmensberater<br />

und Inhaber<br />

von CIAgenda. Der<br />

international anerkannte Experte für<br />

Customer Intelligence hat mit über 300<br />

Firmen weltweit zusammengearbeitet.<br />

p www.ciagenda.com<br />

erfolgreich sind, teilweise erfolgreicher<br />

als einige <strong>de</strong>r B2C-Unternehmen. Es gab<br />

auch keine Bestätigung dafür, dass Unternehmen<br />

mit be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Online-Präsenz<br />

Erfolge mit Social-Media-Maßnahmen<br />

haben. Das zerstört <strong>de</strong>n existieren<strong>de</strong>n<br />

Mythos, dass nur Online-geprägte Unternehmen<br />

aus Social Media Wert schöpfen.<br />

Es gab gleichermaßen viele Erfolge (und<br />

Misserfolge) in Deutschland und Frankreich<br />

wie in England, was be<strong>de</strong>utet, dass<br />

<strong>de</strong>r Vorreiter-Status <strong>de</strong>r Anglo-Amerikaner<br />

schwin<strong>de</strong>t, weil <strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>s fortschrittlichen<br />

Europas – sowohl Kun<strong>de</strong>n<br />

als auch Unternehmen – aufholt. Die<br />

wirklichen Erfolgsfaktoren treten zu<br />

Tage, wenn man die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Unterschieds<br />

zwischen SOCIAL und MEDIA<br />

versteht, und erst danach die Daten in<br />

<strong>de</strong>r Tiefe auswertet.<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Umfrage zeigen <strong>de</strong>utlich,<br />

dass viele Unternehmen die Medien<br />

für Social Media – wie Facebook,<br />

Twitter, Foren usw. – und <strong>de</strong>n sozialen<br />

Eine Community ist eine bekannte und<br />

anerkannte Gruppe von Menschen, die<br />

Beziehungen im Laufe <strong>de</strong>r Zeit bil<strong>de</strong>n<br />

und regelmäßig interagieren, um Erfahrungen<br />

zu einem gemeinsamen Thema<br />

auszutauschen, die aus unterschiedlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n für alle von Interesse<br />

sind. Eine Gruppe von Teilnehmern wur<strong>de</strong><br />

ein<strong>de</strong>utig als erfolgreich in Bezug auf<br />

Communities i<strong>de</strong>ntifiziert. Dazu zählen<br />

Unternehmen, die erkannt haben, dass<br />

sie eine Zielgruppe von mehr als 50.000<br />

Einzelpersonen haben, die sie mittels<br />

Social Media zusammenführen können.<br />

Wenn sie darüber hinaus Nutzer<br />

haben (nennen wir sie Super-Users o<strong>de</strong>r<br />

Super Fans), die mit mehr als fünf neuen<br />

Beiträgen pro Tag an <strong>de</strong>r Community<br />

partizipieren, dann wur<strong>de</strong> diese als<br />

eine dynamische, wachsen<strong>de</strong> und – am<br />

Wichtigsten – als eine selbstregulieren<strong>de</strong><br />

Community bewertet.<br />

Zu dieser Gruppe zählen sowohl B2C-<br />

Unternehmen wie Hewlett-Packard mit<br />

34 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


ihrer Enterprise Business Community,<br />

B2B2C-Unternehmen wie TomTom mit<br />

ihrer aktiven Community rund um das<br />

Kartenwesen, Routen- und Straßenplänen<br />

sowie B2B-Unternehmen wie Probat,<br />

Weltmarktführer von Kaffeeröstmaschinen<br />

mit einer starken Kaffee-<br />

Community, zu <strong>de</strong>r Kaffeeröster und<br />

Baristas gehören.<br />

Social Media als Service-Center<br />

Die erfolgreichsten Unternehmen sind<br />

diejenigen, die nicht nur die Unternehmensführung<br />

einbin<strong>de</strong>n und Mitarbeiter<br />

zuweisen, son<strong>de</strong>rn auch eine Infrastruktur<br />

haben, die <strong>de</strong>r Community<br />

eine leichte Interaktion ermöglichen<br />

(und <strong>de</strong>m Unternehmen selbst das Monitoring<br />

und die Führung <strong>de</strong>r Interaktion).<br />

Unternehmen, die über keine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

Community verfügen, aber gleichzeitig<br />

<strong>de</strong>nken, dass eine Interaktion mittels<br />

einer Community wichtig sei, betrachten<br />

ihre Social-Media-Aktivitäten<br />

als gescheitert. Und das unabhängig von<br />

<strong>de</strong>r Branche, <strong>de</strong>m Land, <strong>de</strong>r Einbindung<br />

<strong>de</strong>r Unternehmensführung, <strong>de</strong>s Budgets<br />

und <strong>de</strong>r Verfügbarkeit von Mitarbeitern<br />

und IT-Infrastruktur.<br />

p<br />

Info<br />

Social-Media-Studie<br />

Die Studie wur<strong>de</strong> durchgeführt von<br />

Phil Winters, CIAgenda.com, und<br />

Lithium, einem Anbieter von Social-<br />

Media-Plattformen. Befragt wur<strong>de</strong>n<br />

250 Unternehmensvertreter aus<br />

Deutschland, Frankreich und Großbritannien.<br />

Die Daten wur<strong>de</strong>n mithilfe<br />

<strong>de</strong>r Open-Source-Software Knime ausgewertet<br />

und sind statistisch vali<strong>de</strong>.<br />

Die vollständige Zusammenfassung<br />

<strong>de</strong>r Ergebnisse aus <strong>de</strong>m Survey fin<strong>de</strong>n<br />

Sie unter<br />

p www.ciagenda.com/<strong>de</strong>/<br />

ressourcen<br />

Einfach gesagt: Wenn es keine ausreichend<br />

große Community gibt, die an<br />

Ihren Themen interessiert ist, dann<br />

wird es nicht möglich sein, <strong>de</strong>n sozialen<br />

Aspekt für Ihre Social-Media-Aktivitäten<br />

zu nutzen. Budget, Mitarbeiter-Ressourcen<br />

und Zeit sollten für an<strong>de</strong>re Maßnahmen<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Eine Community<br />

kann vielleicht auch über traditionelle<br />

Maßnahmen aufgebaut wer<strong>de</strong>n,<br />

die dann später zu einer Online Community<br />

führt. Helsana in <strong>de</strong>r Schweiz<br />

ist hier ein Vorreiter: Das Unternehmen<br />

hat über Sport und Gesundheitsthemen<br />

über alternative Wege berichtet (z.B. auf<br />

Veranstaltungen und Events, über traditionelle<br />

Kommunikationswege) und<br />

Schritt für Schritt eine Online Community<br />

erfolgreich aufgebaut.<br />

Wir haben einen zweiten, ebenso erfolgreichen<br />

Bereich i<strong>de</strong>ntifiziert, <strong>de</strong>r<br />

einen <strong>de</strong>utlich an<strong>de</strong>ren Fokus auf Social<br />

hat. Diese Unternehmen haben keine<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Communities, aber haben<br />

herausgefun<strong>de</strong>n, dass ihre Kun<strong>de</strong>n und<br />

Interessenten <strong>de</strong>n Wunsch haben, mittels<br />

Social-Media-Touchpoints mit ihnen<br />

zu interagieren. Für diese Unternehmen,<br />

fokussierend auf Service-Aspekte über Social<br />

Media als Kontaktmetho<strong>de</strong>, ist die effektive<br />

Erweiterung <strong>de</strong>s Service-Centers<br />

auf diese neuen Touchpoints erfolgreich.<br />

Die Unternehmen, die Social-Media-<br />

Touchpoints genauso effektiv steuern<br />

wie die traditionellen Touchpoints – mit<br />

ausbalancierten Rückmeldungen, Eskalations-Prozessen,<br />

geschultem Personal<br />

und CSAT (Customer Satisfaction Score)<br />

– sind am erfolgreichsten. Unternehmen,<br />

die Social Media als einen weiteren<br />

Kanal ohne Interaktion nutzen, um<br />

Informationen und Werbebotschaften<br />

zu verbreiten, sind übereinstimmend<br />

mit <strong>de</strong>n Ergebnissen ihrer Social-Media-<br />

Maßnahmen unzufrie<strong>de</strong>n.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]


Direktmarketing & Service _ Chat<br />

Über Vi<strong>de</strong>os mehr verkaufen<br />

Skype, Lync, Facetime: Wie Menschen miteinan<strong>de</strong>r kommunizieren, verän<strong>de</strong>rt sich – das eröffnet<br />

neue Chancen für die Kun<strong>de</strong>nberatung. Wer Vi<strong>de</strong>o und Multimedia strategisch einsetzt,<br />

steigert seine Online-Verkäufe, stärkt <strong>de</strong>n Telefon-Vertrieb und senkt die Außendienst-Kosten.<br />

Text _ Axel Gibmeier<br />

Wie arbeitet eigentlich ein erfolgreicher<br />

Produktvertrieb, <strong>de</strong>r seine<br />

Kun<strong>de</strong>n vor Ort besucht? Sicher nutzt<br />

er gezielt Produktunterlagen, Abbildungen<br />

und Tabellen zur Darstellung<br />

von Produkt- und Leistungsmerkmalen<br />

– und wirkt dabei durch seine persönliche<br />

Erscheinung. Und am Telefon?<br />

Nun, noch immer kapitulieren einige<br />

Telefonvertriebe vor <strong>de</strong>r Live-Beratung,<br />

weil sie schlicht nicht unmittelbar auf<br />

entsprechen<strong>de</strong> Unterlagen verweisen<br />

können. Beispiele gefällig? Reiseveranstalter<br />

zeigen noch immer keine Hotels<br />

am Telefon, son<strong>de</strong>rn unterbrechen das<br />

Verkaufsgespräch und vertrösten auf<br />

ein E-Mail-Angebot, das oft erst am<br />

nächsten Tag beim Kun<strong>de</strong>n eintreffen<br />

wird. Vergleichsportale für Strom- und<br />

Gastarife rattern drei bis vier verschie<strong>de</strong>ne<br />

Preispositionen von vielleicht<br />

fünf verschie<strong>de</strong>nen Anbietern herunter<br />

– welcher Verbraucher soll das am Telefon<br />

sinnvoll verarbeiten können, wo<br />

doch eine tabellarische Übersicht angebracht<br />

wäre?<br />

Was liegt also näher, als auch am Telefon<br />

das Beratungs- und Vertriebsgespräch<br />

visuell zu unterstützen? Mo<strong>de</strong>rne Vi<strong>de</strong>oberatungs-<br />

und Cobrowsing-Lösungen<br />

bieten genau diese Optionen: Aus <strong>de</strong>r<br />

Ferne führen Mitarbeiter Kun<strong>de</strong>n durch<br />

<strong>de</strong>n Webauftritt, zeigen Produktinformationen<br />

und Abbildungen und navi-<br />

gieren durch komplexe Bestellprozesse.<br />

So lassen sich selbst beratungsintensive<br />

Produkte verkaufen, wie das Beispiel<br />

eines Maklers für private Krankenversicherungen<br />

zeigt: Statt <strong>de</strong>n teuren<br />

Außendienst zum Kun<strong>de</strong>n zu schicken,<br />

bietet das Unternehmen an, die Beratung<br />

online durchzuführen. Mit Erfolg:<br />

Rund 80 Prozent <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n, die sich<br />

multimedial beraten lassen, schließen<br />

noch während <strong>de</strong>r Online-Session einen<br />

Vertrag für eine private Krankenversicherung<br />

ab – bei <strong>de</strong>utlich geringeren<br />

Stornoquoten als im Außendienst. Das<br />

erzielt heute schon 30 Prozent seiner<br />

Umsätze auf diese Weise, und das bei<br />

Kosten, die um 65 Prozent unter <strong>de</strong>nen<br />

<strong>de</strong>s provisionsbasierten Außendienst.<br />

Neue Form <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nakquise<br />

Doch auch in viel kleineren Dimensionen<br />

funktioniert Multimedia im<br />

Vertrieb: Ein kleiner nie<strong>de</strong>rländischer<br />

Spezialmaschinenbauer fliegt nun für<br />

das erste Kennenlernen nicht mehr zu<br />

»rund 80 prozent <strong>de</strong>r kun<strong>de</strong>n, die sich multimedial<br />

beraten lassen, schliessen noch während <strong>de</strong>r onlinesession<br />

einen vertrag ab.«<br />

einem potenziellen Neukun<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />

führt erst einmal eine etwa ein- bis<br />

zweistündige Telefon- und Vi<strong>de</strong>osession<br />

durch, in <strong>de</strong>r zunächst nur <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>n Geschäftsführer sieht. Erst wenn<br />

<strong>de</strong>r Funke überspringt und bei<strong>de</strong> Seiten<br />

an eine sinnvolle Zusammenarbeit<br />

glauben, reist <strong>de</strong>r Anbieter zu seinem<br />

p<br />

Neues aus <strong>de</strong>m verband<br />

Der Call Center Verband Deutschland<br />

e.V. ist <strong>de</strong>r Verband <strong>de</strong>r Callcenter<br />

Wirtschaft in Deutschland. In <strong>de</strong>n<br />

kommen<strong>de</strong>n Wochen fin<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />

Termine statt:<br />

6.6.2013 Workshop »Social Media und<br />

Kun<strong>de</strong>nservice 2.0«, Berlin<br />

20.6.2013 Regionaltreffen Süd,<br />

Amberg<br />

13.08.2013 Workshop »Rechtliche<br />

Rahmenbedingungen <strong>de</strong>s<br />

Datenschutzes und <strong>de</strong>r Datensicherheit<br />

in Social Media«, Berlin<br />

Anmeldung unter<br />

p www.callcenter-verband.<strong>de</strong><br />

Neukun<strong>de</strong>n. Anstelle <strong>de</strong>s sonst üblichen<br />

vorsichtigen Abtastens beginnt für ihn<br />

dort direkt die intensive Projektarbeit<br />

– <strong>de</strong>nn für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n fühlt es sich<br />

schon wie das zweite Zusammentreffen<br />

an, hat er doch sein Gegenüber schon<br />

intensiv kennengelernt. Der Spezialmaschinenbauer<br />

spart sich so unnötige<br />

Reisezeiten.<br />

Dass es einen Unterschied macht, seinen<br />

Gesprächspartner in einem Telefonat<br />

per Vi<strong>de</strong>o zu sehen, zeigen die<br />

Ergebnisse einer Metastudie von Dtms),<br />

nach <strong>de</strong>r schon heute 42 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Verbraucher ihren Ansprechpartner<br />

gerne während <strong>de</strong>s Telefonats sehen<br />

wollen. Und dass das gemeinsame [ …<br />

36 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Wir lieben komplexe Projekte.<br />

Kun<strong>de</strong>nservice ist unser Geschäft – Kommunikation unsere Lei<strong>de</strong>nschaft.<br />

Wir leihen Ihnen unsere Stimme –und unsere Kompetenz als einer <strong>de</strong>r größten<br />

Kommunikationsdienstleister in Deutschland, <strong>de</strong>r Schweiz und Österreich.<br />

Bewährtes ist unsere Basis, Weiterentwicklung unser Anspruch. Unsere Stärke ist die Umsetzung<br />

komplexer Projekte, branchenspezifisch und mehrsprachig. Wir bieten umfassen<strong>de</strong> Kommunikationsdienstleistungen<br />

für unterschiedliche Branchen –und wir tun es mit Lei<strong>de</strong>nschaft und Begeisterung.<br />

avocis Deutschland GmbH ·Kommandantenstr. 22·10969 Berlin ·Tel.: +49 30 80969 0<br />

www.avocis.com


Direktmarketing & Service _ Chat<br />

Surfen auf <strong>de</strong>r Webseite mittels Cobrowsing<br />

das Telefonat sinnvoll ergänzen<br />

kann, zeigt die Tatsache, dass rund 48<br />

Prozent <strong>de</strong>r Smartphone-User angeben,<br />

schon einmal während <strong>de</strong>s Surfens auf<br />

<strong>de</strong>r Webseite eines Anbieters <strong>de</strong>ssen<br />

Contact-Center kontaktiert zu haben.<br />

Online-Verkäufe steigern<br />

Autor<br />

Axel Gibmeier<br />

ist Kun<strong>de</strong>ndialog-<br />

Spezialist und Autor<br />

<strong>de</strong>r Metastudie zu<br />

Vi<strong>de</strong>o- und Multimediaberatung bei<br />

<strong>de</strong>r Dtms GmbH, einem Anbieter von<br />

Vi<strong>de</strong>oberatungs-, Cobrowsing- und<br />

Collaborations-Lösungen.<br />

p www.dtms.<strong>de</strong><br />

p<br />

mobile search<br />

Wenn Smartphone-Nutzer ihr Gerät<br />

zur Hand nehmen, um nach einem<br />

Produkt o<strong>de</strong>r einer Dienstleistung zu<br />

suchen, folgt in 55 Prozent <strong>de</strong>r Fälle die<br />

Konversion binnen einer Stun<strong>de</strong>. Das<br />

hat eine aktuelle Studie von Google<br />

und Nielsen herausgefun<strong>de</strong>n.<br />

p www.google.com<br />

gebot. Führt <strong>de</strong>r Mitarbeiter durch<br />

<strong>de</strong>n Webauftritt und bin<strong>de</strong>t vielleicht<br />

versteckte Zusatzinformationen o<strong>de</strong>r<br />

Abbildungen ein, kann er <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

optimal vertrieblich betreuen. Und das<br />

zahlt sich aus: Online-Händler berichten,<br />

dass die Quote <strong>de</strong>r Käufer in <strong>de</strong>n<br />

Beratungssessions um mehr als 40 Prozent<br />

höher ist als bei Webbesuchern, die<br />

nicht beraten wer<strong>de</strong>n – und <strong>de</strong>r durchschnittliche<br />

Warenkorb in diesen Sessions<br />

noch einmal rund 15 bis 30 Prozent<br />

höher ist als sonst.<br />

Banken sind Vorreiter<br />

Zwei Branchen sind heute Vorreiter bei<br />

<strong>de</strong>r Implementierung von Vi<strong>de</strong>oberatung<br />

und Cobrowsing in <strong>de</strong>n eigenen<br />

Webseiten: PKW-Hersteller, angeführt<br />

von einigen Nobelmarken, sind über das<br />

reine Versuchsstadium hinaus und beraten<br />

Kaufinteressenten zu ihren Fahrzeugen<br />

direkt online auf <strong>de</strong>r Webseite – und<br />

konfigurieren auf Wunsch gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n das jeweilige Wunschfahrzeug.<br />

Und zahlreiche Banken und<br />

Finanzinstitute implementieren erste<br />

Lösungen für Chat, oft mit Vi<strong>de</strong>o- und<br />

Cobrowsing-Funktion. Mo<strong>de</strong>rne Lösungen<br />

bieten schnellen, barrierefreien<br />

Zugang aus <strong>de</strong>m Internetbrowser, ohne<br />

weitere Software la<strong>de</strong>n zu müssen. Doch<br />

noch wird nicht in all diesen Projekten<br />

das Potenzial voll ausgeschöpft: Wer die<br />

Einladung zum Chat im allgemeinen<br />

Text innerhalb <strong>de</strong>r Kontaktseite im Internet<br />

versteckt und nicht konsequent<br />

»nicht selten wür<strong>de</strong>n sich kun<strong>de</strong>n in baumärkten<br />

o<strong>de</strong>r geschäften für unterhaltungselektronik über<br />

beratung via multimedia freuen.«<br />

Der Erfolg <strong>de</strong>s Internethan<strong>de</strong>ls beruht<br />

neben <strong>de</strong>m Shopping-Erlebnis nicht<br />

zuletzt auf <strong>de</strong>r schnellen Verfügbarkeit<br />

eines riesigen Produktangebots und<br />

effizienter Prozesse in <strong>de</strong>r Kaufabwicklung.<br />

Doch vielen Kun<strong>de</strong>n fehlt etwas:<br />

nämlich Beratung. Laut Metastudie sagen<br />

rund zwei Drittel <strong>de</strong>r Verbraucher,<br />

bestimmte Produkte lieber nicht online<br />

zu kaufen, weil ihnen die persönliche<br />

Beratung fehle. Ein Grund, weshalb<br />

etwa ein Viertel <strong>de</strong>r stationären Käufe<br />

nach einer Recherche im Internet erfolgt.<br />

Das ist Umsatz, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Online-<br />

Anbietern wegen <strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>n Beratung<br />

verloren geht. Auch im Geschäftskun<strong>de</strong>nvertrieb<br />

informieren sich viele<br />

Kun<strong>de</strong>n vorab auf <strong>de</strong>r Webseite, bevor<br />

sie einen Anbieter direkt kontaktieren<br />

o<strong>de</strong>r gar eine Kaufentscheidung treffen.<br />

Einige Unternehmen erhöhen in dieser<br />

Phase <strong>de</strong>r Vorab-Recherche gezielt die<br />

Kun<strong>de</strong>nbindung, in<strong>de</strong>m sie <strong>de</strong>m Web-<br />

Besucher eine Online-Beratung anbieten.<br />

Ist die Einladung gut auf das jeweilige<br />

Informationsbedürfnis abgestimmt<br />

und wird <strong>de</strong>r Wert einer persönlichen<br />

Beratung in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund gestellt,<br />

akzeptieren viele Kun<strong>de</strong>n dieses Anim<br />

Telefonat die Cobrowsing-Option<br />

anbietet, steht offensichtlich erst am<br />

Anfang, seinen Vertrieb multimedial zu<br />

optimieren.<br />

Dabei gibt es vielfältige Optionen, diese<br />

Betreuung in vertriebliche Aktivitäten<br />

einzubin<strong>de</strong>n: Response-Elemente in E-<br />

Mail-Newslettern o<strong>de</strong>r Online-Anzeigen,<br />

Kontaktoptionen in Geschäfts- o<strong>de</strong>r<br />

Rechnungsdokumenten o<strong>de</strong>r Chat-<br />

Funktionen eingebun<strong>de</strong>n in Webseiten,<br />

mobile Portale und Applikationen o<strong>de</strong>r<br />

integriert in die Social-Media-Auftritte<br />

eines Unternehmens. Mithilfe von<br />

Touch-Displays am Point of Sale lässt<br />

sich so die kompetente Fachberatung sogar<br />

in <strong>de</strong>n stationären Han<strong>de</strong>l integrieren.<br />

Nicht selten wür<strong>de</strong>n sich Verbraucher<br />

in Baumärkten o<strong>de</strong>r Geschäften<br />

für Unterhaltungselektronik wünschen,<br />

einen kompetenten Ansprechpartner<br />

schnell und unkompliziert zu erreichen.<br />

Unternehmen mit stark erklärungsbedürftigen<br />

Produkten benötigen oft das<br />

beson<strong>de</strong>re Know-How von Spezialisten,<br />

wenn <strong>de</strong>r vertriebliche Außendienst vor<br />

Ort beim Kun<strong>de</strong>n ist. Oft scheitert die<br />

optimale Unterstützung <strong>de</strong>s Vertriebs<br />

jedoch an <strong>de</strong>r schlechten Verfügbarkeit<br />

<strong>de</strong>r Produktexperten, die aufgrund<br />

Newsletter<br />

> acquisa.<strong>de</strong>/newsletter<br />

Der acquisa-Newsletter informiert<br />

Sie regelmäßig über aktuelle Entwicklungen<br />

und Trends.<br />

knapper Zeitbudgets zeitintensive Geschäftsreisen<br />

zu vermei<strong>de</strong>n versuchen.<br />

Einige Unternehmen haben in diesen<br />

Szenarien gute Erfahrung mit <strong>de</strong>m Einsatz<br />

von Unified Communication- o<strong>de</strong>r<br />

Collaboration-Lösungen gemacht, die<br />

ebenfalls Vi<strong>de</strong>o- und Multimedia-Funktionen<br />

bereitstellen.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

38 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


acquisa<br />

2013<br />

Corporate<br />

Publishing<br />

So erreichen Unternehmen<br />

ihre Zielgruppen auf allen Kanälen


Achtung!<br />

Spitze<br />

Zielgruppen!<br />

Der Entschei<strong>de</strong>r-<br />

Channel für<br />

Mittelstand und<br />

KMU.<br />

acquisa Extra _ Corporate Publishing<br />

Marken in Szene setzen<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

die Medienkanäle wer<strong>de</strong>n immer vielfältiger.<br />

Allein in Deutschland gibt es<br />

inzwischen rund 70 Millionen mobile<br />

Endgeräte, auf <strong>de</strong>nen Medien genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Darüberhinaus wer<strong>de</strong>n<br />

75 Prozent <strong>de</strong>r Deutschen bald in<br />

min<strong>de</strong>s tens einem sozialen Netzwerk engagiert<br />

sein. Welche Folgen die bislang<br />

ungeahnten Verbindungen aus digitaler<br />

und realer Welt haben wer<strong>de</strong>n, wollten<br />

Unternehmen hierzulan<strong>de</strong> lange nicht<br />

wahrhaben. Dabei ent stehen ihnen<br />

viele neue Zugänge zu Konsumenten<br />

und an<strong>de</strong>ren Stakehol<strong>de</strong>rn – weit über<br />

die klassische Werbung hinaus.<br />

In gleichem Maße wer<strong>de</strong>n wir künftig<br />

neue Lösungen erleben, wie<br />

Unter nehmen dabei ihre Marken insbeson<strong>de</strong>re<br />

über Inhalte besser inszenieren und mit ihren Konsumenten<br />

besser in Interaktion treten können. Wie dies genau aussehen kann,<br />

zeigt das diesjährige EXTRA Corporate Publishing.<br />

Viel Spaß beim Lesen,<br />

Ihr<br />

klaus dietzel, Redakteur<br />

Kontakt: klaus.dietzel@acquisa.<strong>de</strong><br />

Zielsichere B2B-Kommunikation an<br />

Fach- und Führungskräfte aus <strong>de</strong>n<br />

Bereichen Personal, Arbeitsschutz,<br />

Sozialwesen, Immobilien, Finance,<br />

Steuern, Recht, Controlling, Public<br />

Sector, Public Life, Marketing, Vertrieb,<br />

Sekretariat und Assistenz.<br />

Mediainformationen unter:<br />

Tel. 0931 2791-770 o<strong>de</strong>r<br />

www.haufe.<strong>de</strong>/mediacenter<br />

Impressum<br />

Objektleitung<br />

Christoph Pause (Chefredakteur acquisa)<br />

Christoph.Pause@acquisa.<strong>de</strong>, Telefon 07 61/89 83-405<br />

Michael Reischke (Anzeigenverkaufsleiter acquisa)<br />

Michael.Reischke@acquisa.<strong>de</strong>, Telefon 09 31/27 91-543<br />

Projektleitung<br />

Klaus Dietzel<br />

Redaktion<br />

Klaus Dietzel, Guido Schnei<strong>de</strong>r<br />

Grafik/Layout<br />

Kerstin Fikentscher<br />

Anzeigen-Disposition<br />

Yvonne Göbel Yvonne.Goebel@acquisa.<strong>de</strong><br />

Telefon 09 31/27 91-470<br />

Telefax 09 31/27 91-477<br />

Verlag<br />

<strong>Haufe</strong>-Lexware GmbH & Co. KG<br />

Munzingerstr. 9, D-79111 Freiburg<br />

www.acquisa.<strong>de</strong>; www.haufe.<strong>de</strong><br />

Verlagsleitung<br />

Reiner Straub<br />

Zeitschriften <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong> Gruppe<br />

acquisa, SteuerConsultant, Immobilien wirtschaft,<br />

Personalmagazin, wirtschaft&weiterbildung<br />

Vorstufe und Druck<br />

Echter Druck, Würzburg<br />

Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

<strong>de</strong>s Verlags und unter voller Quellenangabe. Für<br />

eingesandte Manuskripte und Bild materialien, die<br />

nicht ausdrücklich angefor<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n, übernimmt<br />

<strong>de</strong>r Verlag keine Haftung.<br />

40 www.acquisa.<strong>de</strong> EXTRA 2013


ANZEIGE<br />

Deutsche Post DHL – The Mail & Logistics Group<br />

Für Kun<strong>de</strong>nmagazine,<br />

die gut ankommen.<br />

Corporate Publishing mit <strong>de</strong>r Deutschen Post.<br />

Rund 6000 Werbebotschaften erreichen<br />

täglich je<strong>de</strong>n einzelnen Verbraucher. Nicht<br />

verwun<strong>de</strong>rlich also, dass fast je<strong>de</strong>s zweite<br />

<strong>de</strong>utsche Unternehmen <strong>de</strong>r Top500 in seiner<br />

Kun<strong>de</strong>nansprache auf ein Werbemittel mit<br />

Mehrwert setzt: das Kun<strong>de</strong>nmagazin. Denn<br />

an<strong>de</strong>rs als klassische Werbung erreicht es<br />

je<strong>de</strong> Zielgruppe ohne Streuverluste, egal ob<br />

Endkun<strong>de</strong>n, Mitarbeiter o<strong>de</strong>r Aktionäre.<br />

Corporate Publishing ist punktgenau,<br />

sympathisch und vor allem glaubwürdig.<br />

Nutzen Sie kostenlos unsere zahlreichen<br />

Services, die Ihnen bei <strong>de</strong>r Erstellung und<br />

Optimierung Ihrer Publikationen helfen.<br />

Besuchen Sie uns hierzu unter<br />

www.cp-<strong>de</strong>utschepost.<strong>de</strong><br />

CP Ratgeber:<br />

Online, kostenlos und jetzt auch als App!<br />

Unser Angebot für alle, die sich mit <strong>de</strong>r Erstellung<br />

von Kun<strong>de</strong>n-, Investoren- o<strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiterzeitschriften befassen: Mit Tipps<br />

und Anleitungen, anschaulichen Beispielen,<br />

Statistiken und Analysen unterstützen wir<br />

Sie bei <strong>de</strong>r Planung und Ausführung Ihrer<br />

Publikation. Das E-Magazin, die App (CP<br />

Ratgeber) und die ergänzen<strong>de</strong>n Info-Module<br />

stehen zum kostenfreien Download bereit.<br />

CP Markt/CP Watch<br />

Bleiben Sie stets erstklassig informiert. Ob<br />

Neuerscheinungen, aktuelle Entwicklungen<br />

o<strong>de</strong>r interessante Studien, unser Onlineticker<br />

und <strong>de</strong>r wöchentlich erscheinen<strong>de</strong> Newsletter<br />

bieten Ihnen dazu ausführliche Informationen.<br />

Kurz, kompakt und informativ.<br />

CP Magazine<br />

Sie haben einen Artikel verpasst o<strong>de</strong>r suchen<br />

einen Artikel aus <strong>de</strong>r Vergangenheit? Auf<br />

unserer „Magazin-Seite“ fin<strong>de</strong>n Sie nach<br />

Branchen sortiert viele Magazin-Porträts.<br />

CP Partner<br />

Fin<strong>de</strong>n Sie mit CP Partner die passen<strong>de</strong>n<br />

Dienstleister für Ihre Bedürfnisse: von <strong>de</strong>r<br />

richtigen Werbeagentur über das i<strong>de</strong>ale PR-<br />

Büro und die kompetentesten Freelancer<br />

bis hin zu <strong>de</strong>n besten Druckereien.<br />

CP Termine/CP Event<br />

Dank CP Event verpassen Sie keinen<br />

wichtigen Termin rund um das Thema<br />

Corporate Publishing.Wir erinnern Sie.<br />

CP Shop<br />

Nutzen Sie die Chance, neue Abonnenten<br />

zu gewinnen, und präsentieren Sie Ihre<br />

Kun<strong>de</strong>nzeitschriften kostenfrei auf<br />

www.cpshop.<strong>de</strong>, <strong>de</strong>m Portal für Kun<strong>de</strong>nmagazine.<br />

Zuverlässige Zustellung Ihrer Kun<strong>de</strong>nzeitschrift.<br />

Jetzt anrufen unter 0800 500 600 3 *<br />

o<strong>de</strong>r www.cp-<strong>de</strong>utschepost.<strong>de</strong><br />

*<br />

Mo. – Fr. 8.00 – 19.00Uhr, Sa. 8.00 – 14.00Uhr.


acquisa Extra _ Corporate Publishing<br />

o-töne zum TheMA cp-Erfolgsmessung<br />

Wie steht es um Effizienz und Effektivität im CP?<br />

»Durch die kontinuierlich zunehmen<strong>de</strong> Zahl an<br />

Medienkanälen ist die Unternehmenskommunikation<br />

<strong>de</strong>rzeit immensen Verän<strong>de</strong>rungen ausgesetzt.<br />

Zusätzlich verlagert sich die Kommunikation<br />

immer mehr weg von <strong>de</strong>n Produkten hin zu<br />

Inhalten. Um diese effektiv und effizient an <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n zu bringen, müssen Unternehmen ihre<br />

Kommunikationsstrukturen ständig optimieren<br />

und dürfen dabei we<strong>de</strong>r das Storytelling noch die Zielgruppe und ihre<br />

Interaktionen mit <strong>de</strong>r Marke aus <strong>de</strong>n Augen verlieren. Für Corporate<br />

Publisher heißt das: Sie müssen das große Ganze stets im Blick behalten<br />

und technisch immer up to date sein. Nur so können sie Unternehmen<br />

bei dieser Herausfor<strong>de</strong>rung unterstützen.«<br />

Bernd Ziesemer, Geschäftsführer Hoffmann und Campe Corporate<br />

Publishing, Hamburg<br />

»Sehr unterschiedlich. Im Print sind Effizienz und Effektivität in aller Regel<br />

relativ gering. Nur nimmt es niemand wahr. Zumal Leser- und Mitarbeiterbefragungen<br />

in <strong>de</strong>r Regel ein verfälschtes, zu positives Bild ergeben.<br />

Der Leser folgt heute kaum mehr einer <strong>de</strong>finierten Blattdramaturgie.<br />

Im Mobile Business, <strong>de</strong>r Kommunikation per Smartphone und<br />

Tablet, sind die Perspektiven viel besser. Da das Leserverhalten genau<br />

getrackt wer<strong>de</strong>n kann, ist es möglich, die Medien kontinuierlich an die<br />

Bedürfnisse <strong>de</strong>r Leser, Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeiter<br />

anzupassen. Somit steigen Effizienz und Effektivität<br />

sukzessive. Zu<strong>de</strong>m ist hier eine echte Community-Bildung<br />

durch die Einbindung von Social<br />

Media und die Generierung neuer Leads und<br />

Kun<strong>de</strong>n in Echtzeit möglich.«<br />

Markus Elsen, Geschäftsführer New Times<br />

Corporate Publishing GmbH, München<br />

»Corporate Publisher müssen immer mehr<br />

Kanäle beherrschen, das ist eine Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

für alle Beteiligten. Nur wer über die diversen<br />

Kanäle konsequent kommuniziert, erreicht<br />

die nötige Effizienz und Effektivität. Dann<br />

fällt auch <strong>de</strong>r Wirkungsnachweis nicht schwer.«<br />

Karsten Mühlhaus, geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />

Gesellschafter Muehlhausmoers Corporate<br />

Communications, Köln<br />

»Beson<strong>de</strong>rs im Mittelstand beschränkt sich die<br />

Effizienzmessung häufig auf die Frage: Wie viel<br />

verkaufen wir über das jeweilige Medium? Faktoren<br />

wie Image und Kun<strong>de</strong>nbindung wer<strong>de</strong>n<br />

aus Kostengrün<strong>de</strong>n meistens nicht professionell<br />

ermittelt. Hier müssen wir ein Um<strong>de</strong>nken in<br />

Gang setzen.«<br />

Christoph Elbern, Geschäftsführer <br />

Corporate Publishing, Insignio GmbH, Kassel<br />

»Mo<strong>de</strong>rnes Corporate Publishing hat sich schon lange zu einem höchst<br />

effizienten Kommunikationsweg für Kun<strong>de</strong>n und zur Kun<strong>de</strong>nbindung entwickelt.<br />

Es schafft genau <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Ansatz, nämlich Kun<strong>de</strong>n<br />

wirklich mit relevanten Inhalten im doppelten Wortsinn zu erreichen. Via<br />

CP-Medien kommt man als Unternehmen positiv ins »relevant set« <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>n, schafft Aufmerksamkeit – und bewirkt<br />

somit nachweislich mit <strong>de</strong>n klar fokussierten<br />

Themen und Services mehr Erfolg und Ansprache<br />

wie mit klassischen Kurz-Botschaften und Spotlights.<br />

Im Content-Publishing-Ansatz steckt zu<strong>de</strong>m<br />

nachhaltig noch viel Entwicklungspotenzial.«<br />

Stefan Endrös, Geschäftsführer Journal <br />

International, München<br />

»Der Kampf um Aufmerksamkeit wird immer<br />

härter. Deshalb: Content bleibt King, aber Relevance<br />

wird Queen. Das geht nur mit Top-Journalismus<br />

auf allen Kanälen – plus CRM und Targeting.«<br />

Klaus Kresse, geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter<br />

bei Kresse & Discher GmbH Corporate<br />

Publishing, Offenburg<br />

»Kanalunabhängig, themenorientiert, ganzheitlich,<br />

Marketing-getrieben – ganz schön viel,<br />

aber eigentlich nicht so schwer: Denn es geht<br />

immer noch darum, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n und seine Bedürfnisse<br />

zu verstehen und adäquate Lösungen<br />

und Produkte für seine Kommunikationsherausfor<strong>de</strong>rungen<br />

zu entwickeln.«<br />

Ansgar Büngener, Geschäftsleitung Corporate<br />

Communication, Medienfabrik Gütersloh GmbH, Gütersloh<br />

»Mo<strong>de</strong>rnes Corporate Publishing ist redaktionell gestaltete Unternehmens-<br />

und Kun<strong>de</strong>nkommunikation, die Markenwerte transportiert, Geschichten<br />

erzählt, Inhalte visualisiert, Dialoge führt, Leistungen bewirbt<br />

und Produkte verkauft. Um seine volle Wirkung<br />

zu erzielen, muss CP heute crossmedial arbeiten,<br />

d.h. sich über alle, für die Leser / User relevanten<br />

Online- und Offline-Kanäle und analogen<br />

und digitalen Medien Zugang zu je<strong>de</strong>r einzelnen<br />

Zielperson verschaffen. Der Content wird dabei<br />

an die spezifischen Möglichkeiten und Grenzen<br />

<strong>de</strong>s jeweiligen Kanals und Mediums angepasst.<br />

42 www.acquisa.<strong>de</strong> EXTRA 2013


Brauchbare CP-Erfolgsmessung geht von einer klaren Zielsetzung aus,<br />

passiert in Echtzeit und lässt qualitative (»weiche«) Faktoren nicht unberücksichtigt.«<br />

Alexan<strong>de</strong>r Schell, Institutsleiter und geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />

Gesellschafter, Europäisches Institut für angewandtes Kun<strong>de</strong>nmanagement<br />

(eifk), München<br />

»Wo die traditionellen Medien Schwächen zeigen,<br />

zeigt Corporate Publishing zunehmend<br />

seine Stärke: Hochwertige, gut recherchierte<br />

und journalistisch aufbereitete Inhalte begeistern<br />

Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeiter, la<strong>de</strong>n die Marke<br />

positiv auf. Besser als es je<strong>de</strong> Werbekampagne<br />

o<strong>de</strong>r Eigen-PR könnten. Das ist Effizienz.«<br />

Rainer Pollmeier, Geschäftsführer Hagen+<br />

Pollmeier Corporate Publishing, Hamburg<br />

»Aktuelle Themen, zielgruppenspezifisch relevant,<br />

fundiert recherchiert, inhaltlich focussiert,<br />

interessant geschrieben und spannend visualisiert<br />

wirken immer – egal in welcher digitalen<br />

o<strong>de</strong>r gedruckten Form.«<br />

Wilfried Lülsdorf, Geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />

Gesellschafter Corps. Corporate Publishing<br />

Services GmbH, Düsseldorf<br />

»Inhalte, die von Marken erstellt wer<strong>de</strong>n, sind<br />

seit jeher relevant und damit auch effektiv. Das<br />

zeigen die historischen Beispiele wie <strong>de</strong>r Gui<strong>de</strong><br />

Michelin genauso wie die aktuellen um Red Bull.<br />

Das wird in Zukunft noch stark zunehmen, weil<br />

sich die Kanäle für Inhalte durch die Digitalisierung<br />

multipliziert haben. Das Zeitalter <strong>de</strong>r Inhalte<br />

beginnt gera<strong>de</strong> erst.«<br />

Rainer Burkhardt, Geschäftsführer <br />

Beratung Kircher Burkhardt, Berlin<br />

»Nicht nur Inhalte und <strong>de</strong>ren Ausgestaltung wirken, son<strong>de</strong>rn auch die<br />

Beschaffenheit von Kanälen. Die zielgruppenadäquate Wahl <strong>de</strong>s Medienkanals<br />

ist nahezu so wichtig gewor<strong>de</strong>n wie <strong>de</strong>r<br />

Inhalt und seine Vermittlung. Wenn die Selek tion<br />

von Zielgruppe, Content und Kanal professionell<br />

arrangiert wird, erhält Kommunikation eine<br />

messbare Wirkung – z. B. auf Vertriebs- o<strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>n bindungsparameter.«<br />

Klaus Tonello, Geschäftsführer <br />

Wdv-Gruppe, Bad Homburg<br />

EXTRA 2013 www.acquisa.<strong>de</strong>


acquisa Extra _ Corporate Publishing<br />

Auf vielen Wegen zu <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

Die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Unternehmen an ihr Corporate Publishing steigen. Viele wollen<br />

mehrkanalig mit Kun<strong>de</strong>n und Stakehol<strong>de</strong>rn kommunizieren und bauen ihre Aktivität in <strong>de</strong>n<br />

digitalen Medien aus.<br />

Text _ Guido Schnei<strong>de</strong>r<br />

Früher war es für Unternehmen einfach,<br />

mit Kun<strong>de</strong>n und Interessenten in<br />

Kontakt zu bleiben. Ein nett gemachtes<br />

Kun<strong>de</strong>nmagazin, ein regelmäßig publizierter<br />

Newsletter und eine ansprechen<strong>de</strong><br />

Homepage reichten, um diese Zielgruppen<br />

an die eigene Marke o<strong>de</strong>r das<br />

Unternehmen zu bin<strong>de</strong>n. Im Zeitalter<br />

MENÜ<br />

Corporate Publishing<br />

Michael Höflich, Geschäftsführer <strong>de</strong>s Forum<br />

Corporate Publishing (FCP) in München, über die<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r CP-Branche.<br />

> www.acquisa.<strong>de</strong><br />

Geben Sie hier Ihre Suchbegriffe ein I Marketing & V...<br />

Marketing & Vertrieb Home Dialogmarketing Online-Marketing Vertrieb CRM Recht<br />

von Smartphones, Tablets und sozialen<br />

Netzwerken haben die Firmen viel mehr<br />

Möglichkeiten, <strong>de</strong>n Kontakt zu Kun<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r Stakehol<strong>de</strong>rn über eigene Medien<br />

und Inhalte zu pflegen. Das macht ihr<br />

Corporate Publishing facettenreicher,<br />

aber auch komplizierter. Und es verän<strong>de</strong>rt<br />

die Anfor<strong>de</strong>rungen an die externen<br />

Dienstleister. »Im Zeitalter <strong>de</strong>r<br />

sozialen Medien müssen Unternehmen<br />

ihre Kun<strong>de</strong>n und Zielgruppen auf allen<br />

Kanälen erreichen. Sie brauchen eine<br />

einheitliche Steuerung <strong>de</strong>r Inhalte, sie<br />

müssen aber auch das Feedback <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>n stärker berücksichtigen«, analysiert<br />

Hans-Jürgen Moers, Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>s Kölner Dienstleisters Muehlhausmoers.<br />

»Relevante Informationen<br />

über Produkte, Dienstleistungen und<br />

Engagements stehen immer stärker im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund einer erfolgreichen Kommunikation.«<br />

Kommunikation über alle Kanäle<br />

Ein Trend ist dabei offensichtlich: Viele<br />

Firmen wollen mehrkanalig mit ihren<br />

Kun<strong>de</strong>n kommunizieren, wissen aber<br />

nicht, wie sie das bei ten<strong>de</strong>nziell stagnieren<strong>de</strong>n<br />

Budgets anstellen sollen. Weil<br />

das viele Marketingverantwortliche in<br />

Unternehmen verunsichert, bitten sie<br />

ihre Dienstleister immer öfter um Rat.<br />

»Wir sind heute mehr <strong>de</strong>nn je als Berater<br />

gefragt, vor allem im Mittelstand«,<br />

beobachtet Michael Kießling, Geschäfts­<br />

44 www.acquisa.<strong>de</strong> EXTRA 2013


Foto: Mark Oleksiy / shutterstock.com<br />

führer von MK Publishing in Augsburg.<br />

Hans-Jürgen Moers, Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Kölner CP-Agentur Muehlhausmoers,<br />

sieht es ähnlich: »Unsere Kun<strong>de</strong>n<br />

for<strong>de</strong>rn uns immer häufiger als Dialogpartner<br />

für strategische Kommunikation.<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r Consultingmandanten<br />

ist <strong>de</strong>utlich gestiegen.«<br />

Gute Beratung ist gefragt<br />

Früher war das an<strong>de</strong>rs: Da nahmen Unternehmen<br />

die Services einer CP-Agentur<br />

meist nur in Anspruch, wenn sie etwas<br />

Konkretes wie eine Kun<strong>de</strong>n zeitschrift<br />

o<strong>de</strong>r einen Newsletter planten. Heute<br />

wollen sie in Anbetracht <strong>de</strong>r vielen<br />

Abspielflächen und Verbreitungswege<br />

wissen, welche Kanäle sie überhaupt<br />

einsetzen sollen. Dabei wird <strong>de</strong>r Strauß<br />

<strong>de</strong>r Maßnahmen immer größer und<br />

bunter. In vielen Firmen zählen neben<br />

Kun<strong>de</strong>nmagazinen und Online-Newslettern<br />

inzwischen auch Apps, Whitepaper,<br />

Spezial broschüren, Corporate Vi<strong>de</strong>os,<br />

Podcasts o<strong>de</strong>r Corporate Books zum<br />

guten Ton. Viele twittern und posten<br />

auf Facebook. Sie begegnen damit einer<br />

Akzentverschiebung im Konsumentenverhalten.<br />

Viele Menschen wollen nicht<br />

einfach nur Produkte kaufen, sie suchen<br />

auch <strong>de</strong>n Dialog mit Unternehmen, wollen<br />

mitre<strong>de</strong>n und mitgestalten, hebt<br />

Moers hervor: »Die Kommunikation<br />

wird dadurch transparenter und interaktiver.«<br />

Und so sind CP-Dienstleister<br />

heute auch als Social-Media-Berater gefragt<br />

und helfen ihren Auftraggebern<br />

bei <strong>de</strong>r Umsetzung von Dialogkonzepten<br />

für Twitter, Facebook & Co.<br />

Doch im Wirrwarr <strong>de</strong>r Kanäle hat nur<br />

<strong>de</strong>rjenige Erfolg, <strong>de</strong>r weiß, welche<br />

Inhalte er wie, wo und zu wem verbreiten<br />

will. Vor diesem Hintergrund<br />

positionieren sich Dienstleister wie<br />

etwa Hoffmann und Campe Corporate<br />

Publishing (Hoca CP) als sogenannte<br />

Kommunikations architekten: »Wir<br />

unter stützen die Unternehmen beim<br />

Bau ihrer individuellen Kommunikation<br />

– von <strong>de</strong>r Planung bis zur Umsetzung«,<br />

sagt Christian Breid. Der Hoca-<br />

CP-Chef erkennt bei <strong>de</strong>n Unternehmen<br />

einen Trend hin zu hochwertigen Inhalten<br />

und mediengerechtem Storytelling<br />

und sieht sein Unternehmen für diese<br />

Aufgabe bestens gerüstet.<br />

Für tiefschürfen<strong>de</strong> Inhalte sieht auch<br />

Michael Kießling zunehmen<strong>de</strong>n Bedarf<br />

in <strong>de</strong>n Unternehmen. Sein MK Publishing<br />

hat unlängst das Kun<strong>de</strong>nmagazin<br />

»Pro Sicherheit« <strong>de</strong>s Sulzburger<br />

Sicherheitsunternehmen Hekatron<br />

über arbeitet. Die Leser erfahren nun<br />

> twitter.com/acquisa<br />

Hier twittert die Redaktion acquisa<br />

Aktuelles und Wissenswertes aus<br />

<strong>de</strong>r Marketingwelt.<br />

mehr Hintergründiges und halten ein<br />

36 Seiten dickes Heft in <strong>de</strong>r Hand. Zum<br />

Vergleich: Im Jahr 1995 ist »Pro Sicherheit«<br />

als vierseitige Kun<strong>de</strong>nzeitung an<br />

<strong>de</strong>n Start gegangen. Wie sich die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens an sein<br />

CP verän<strong>de</strong>rt haben, lässt sich an <strong>de</strong>n<br />

wachs en<strong>de</strong>n Aufträgen für MK Publishing<br />

ablesen: Der Augsburger Dienstleister<br />

betreut inzwischen die interne<br />

Kommunikation, erstellt Filme, ist für<br />

die Pressearbeit zuständig und hat unlängst<br />

die Website <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

überarbeitet. Für Kießling gehören die<br />

digitalen Medien heute fest zum Corporate<br />

Pubslihing: »Bei allen Projekten<br />

muss man Online und Mobile automatisch<br />

mit<strong>de</strong>nken.«<br />

Mehrkanaliges Corporate Publishing ist<br />

auch für die Unternehmens beratung<br />

Roland Berger längst Usus. Dort verantwortet<br />

Torsten Oltmanns als Global<br />

Marketing Director für die Medienmarke<br />

»think:act«, zu <strong>de</strong>ren Ziel gruppe<br />

internationale Top-Führungskräfte<br />

gehören. »think:act« startete zunächst<br />

als Printmagazin und hat sich im Lauf<br />

<strong>de</strong>r Jahre zu einem mehrkanaligen<br />

Medium entwickelt. Im App-Store lassen<br />

sich elektronische Versionen via<br />

Roland Berger I-Kiosk la<strong>de</strong>n, zu<strong>de</strong>m bietet<br />

die Unternehmensberatung regelmäßig<br />

Hörfunkbeiträge sowie Podcasts<br />

an und ist gera<strong>de</strong> dabei, einen Pilot für<br />

ein TV-Format zu produzieren. »Wir haben<br />

die Themen aufgefächert – von <strong>de</strong>r<br />

knackigen Information im Tweet über<br />

Zusammen fassungen wichtiger Studien<br />

und Analysen bis zu Reportagen<br />

und Büchern«, betont Oltmanns. Sein<br />

Ziel: »Wir wollen die Inhalte genauer<br />

auf unsere Zielgruppen abstimmen.«<br />

Und dazu müssen auch die Grenzen<br />

zwischen <strong>de</strong>n Medien durchlässiger<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Chef schwört auf Print<br />

Bei <strong>de</strong>r Nutzung hat Oltmanns aufschlussreiche<br />

Beobachtungen gemacht.<br />

So bevorzugen Projektmanager oftmals<br />

elektronische Medien, Abteilungsleiter<br />

lieben Inhalte, die als Bewegtbild verfügbar<br />

sind, und Chefinnen schwören<br />

auf Print. Apropos Gedrucktes: Das Magazin<br />

»think:act« kommt generell bei<br />

Top-Entschei<strong>de</strong>rn gut an. Oltmanns [ …<br />

Christian Fill, <br />

Geschäftsführer und Managing Director<br />

<strong>de</strong>r Burda Creative Group GmbH, München<br />

»Inhalte wirken – nicht umsonst stellen wir Budgetverschiebungen von<br />

<strong>de</strong>r klassischen Werbung in Richtung Content-Marketing fest. Der Ruf<br />

nach relevanten Inhalten verhilft <strong>de</strong>r gesamten CP-Branche zu mehr<br />

Wachstum und Be<strong>de</strong>utung. Doch nicht Relevanz ist das alleinige Erfolgskriterium,<br />

son<strong>de</strong>rn Resonanz: Wer Content erstellt, muss dafür sorgen,<br />

dass die Inhalte die Zielgruppen auch zu Reaktionen veranlassen«.<br />

EXTRA 2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 45


acquisa Extra _ Corporate Publishing<br />

Erklärung: »Mit <strong>de</strong>m Platz in <strong>de</strong>r Hierarchie<br />

steigt die Vorliebe für Print.« Und<br />

das zieht sich durch alle Altersschichten<br />

<strong>de</strong>r Top-Manager. »Es geht vor allem<br />

um die Frage, wie die Betroffenen am<br />

schnellsten an die Informationen kommen,<br />

mit <strong>de</strong>nen sie ihre Aufgaben am<br />

besten erfüllen können«, erklärt Oltmanns.<br />

Kooperationen mit an<strong>de</strong>ren Medien<br />

Bei <strong>de</strong>r Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Medienmarke<br />

»think:act« vertraut Roland Berger<br />

auf die Dienste <strong>de</strong>s Medienkonzerns<br />

Axel Springer, <strong>de</strong>r BurdaYukom (heute:<br />

Burda Creative Group) im Jahr 2010<br />

als Betreuer abgelöst hat. Kun<strong>de</strong> und<br />

Dienstleister haben in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren an <strong>de</strong>r Neupositionierung<br />

von »think:act« gefeilt und das Medienangebot<br />

<strong>de</strong>s Beratungsunternehmens<br />

teilweise mit <strong>de</strong>n Produkten von Springer<br />

verzahnt. So wer<strong>de</strong>n ausgewählte<br />

Entschei<strong>de</strong>r über die Smartphonebasierte<br />

Community namens »Lea<strong>de</strong>rs<br />

Parliament« zu aktuellen Themen befragt.<br />

Die Ergebnisse dieser Umfragen<br />

kann Springers Tageszeitung »Welt«<br />

bei Bedarf journalistisch aufbereiten.<br />

Laut Oltmanns kommen die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Angebote <strong>de</strong>r Marke »think:act«<br />

gut bei <strong>de</strong>r Zielgruppe an: »Das sehen<br />

wir am exzellenten Feedback und <strong>de</strong>n<br />

vielen Einladungen zu Gesprächen und<br />

Das Corporate-Publishing-Produkt »think:act« von Roland Berger setzt auf alle Kanäle –<br />

und neuerdings auf eine Kooperation mit Medien aus <strong>de</strong>m Hause Axel Springer.<br />

Proposals, die uns auf diesem Weg erreichen.«<br />

Bei <strong>de</strong>r Hausgerätemarke Gaggenau<br />

haben sich die Anfor<strong>de</strong>rungen an das<br />

Corporate Publishing ebenfalls gewan<strong>de</strong>lt.<br />

Lange Zeit war das Magazin »New<br />

Spaces« die einzige Publikation, mit <strong>de</strong>r<br />

das Tochterunternehmen <strong>de</strong>r BSH Bosch<br />

und Siemens Hausgeräte seine Kun<strong>de</strong>n<br />

ansprach. Seit Jahresbeginn hat die<br />

Luxusmarke nun auch im Internet aufgerüstet<br />

und ihre Website um redaktionelle<br />

Beiträge aus <strong>de</strong>n Themenfel<strong>de</strong>rn<br />

Architektur, Lebensart und Kochkultur<br />

erweitert. Dabei greift Gaggenau auf<br />

Texte aus »New Spaces« zurück, hat aber<br />

auch auf Bil<strong>de</strong>rstrecken und Vi<strong>de</strong>os mit<br />

Sterneköchen, Designern o<strong>de</strong>r Architekten<br />

auf seiner Website integriert.<br />

»Der Online-Auftritt ist das vor<strong>de</strong>rgrün­<br />

dige Informationsmedium für unsere<br />

Marke. Er spannt sich wie ein Schirm<br />

über all unsere Themen und Produkte«,<br />

erklärt Sven Schnee, Global Head of<br />

Brand bei Gaggenau.<br />

Neben Kun<strong>de</strong>nmagazin und Website<br />

hält die Luxusmarke über weitere<br />

Touchpoints Kontakt zu seiner gehobenen<br />

Klientel. Am wichtigsten sind<br />

dabei die Schauräume <strong>de</strong>r Händler, in<br />

<strong>de</strong>nen sich potenzielle Kun<strong>de</strong>n beraten<br />

lassen können. Und wer sich eines <strong>de</strong>r<br />

teuren Küchengeräte ins Haus holt,<br />

wird von einem Koch o<strong>de</strong>r Kochtrainer<br />

eingewiesen. Gegen einen Aufpreis organisiert<br />

Gaggenau mit seinen Experten<br />

auch eine Einkochparty im Haus <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n sozialen Netzwerken<br />

ist Gaggenau dagegen nicht präsent.<br />

»Dazu fehlen uns die budgetären und<br />

personellen Kapazitäten«, so Schnee.<br />

Auch klassische Werbung spielt für die<br />

Nischenmarke so gut wie keine Rolle,<br />

weil sie zu große Streuverluste mit sich<br />

bringt.<br />

Journalistische Inhalte kommen an<br />

Gaggenau hat Hoca CP mit <strong>de</strong>r Realisierung<br />

seines Kun<strong>de</strong>nmagazins beauftragt<br />

und lässt sich von ihm auch die<br />

journalistischen Inhalte für die Website<br />

erstellen. Im Gegensatz zu an<strong>de</strong>ren<br />

Unternehmen will Schnee die Zahl <strong>de</strong>r<br />

Dienstleister bewusst klein halten, um<br />

nicht in <strong>de</strong>ren Abhängigkeit zu geraten.<br />

»Der Lead für die Umsetzung von<br />

Themen liegt komplett bei uns«, betont<br />

Die Hausgerätemarke Gaggenau will ihre hochwertigen Produkte in allen CP-Medien<br />

er. Um die Arbeit von Hoca CP bewerten<br />

– ob offline o<strong>de</strong>r online – gut in Szene setzen. zu können, feilt Gaggenau bestän­ [ …<br />

46 www.acquisa.<strong>de</strong> EXTRA 2013


GEBEN SIE IHRE SENDUNGEN<br />

NUR IN BESTE HÄNDE AB.<br />

BAUER POSTAL NETWORK: MEHR ERFAHRUNG<br />

PASST AUF KEINE BRIEFMARKE.<br />

ist<br />

offizieller Sponsor <strong>de</strong>r<br />

mailingtage 2013<br />

Halle 4a, Stand 520<br />

Erfolgreich seit über 50 Jahren: BAUER POSTAL NETWORK.<br />

Für alle, die in Sachen Presse- und Infopost <strong>de</strong>n direkten und preisgünstigen<br />

Weg gehen wollen. Folgen Sie unseren namhaften Kun<strong>de</strong>n und ent<strong>de</strong>cken<br />

Sie www.bauer-postal-network.<strong>de</strong><br />

Kommt gut an!


acquisa Extra _ Corporate Publishing<br />

Dr. Andreas Siefke, <br />

Geschäftsführer und Gesellschafter <br />

Kircher Burkhardt, Berlin<br />

»Effektiv – und effizient – waren CP-Produkte schon immer, nur müssen<br />

wir das mehr als bisher nach außen dokumentieren. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

im Bereich <strong>de</strong>r digitalen Medien ist dies auch gut möglich. Hierzu ist<br />

ein gemeinsames Verständnis zu Zielen, Zielgruppen und KPI´s von zentraler<br />

Be<strong>de</strong>utung.«<br />

dig am eigenen Know-how. »Wir wollen<br />

stets bewerten können, ob das, was uns<br />

<strong>de</strong>r Dienstleister vorschlägt, sinnvoll für<br />

unsere Marke ist«, so Schnee. Zu<strong>de</strong>m verlangt<br />

er von seinem Dienstleister, dass er<br />

alle vom Unternehmen gefor<strong>de</strong>rten Themen<br />

in bester Qualität realisieren kann.<br />

Die Konzentration auf nur einen Dienstleister<br />

ist jedoch eher ungewöhnlich.<br />

Viele Unternehmen beschäftigen heute<br />

mehrere Agenturen und Spezialisten,<br />

weil sie nur so <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

unübersichtlichen Kommunikationswelt<br />

gerecht zu wer<strong>de</strong>n glauben. Das<br />

wie<strong>de</strong>rum zwingt Auftraggeber wie<br />

Dienstleister, stärker <strong>de</strong>nn je miteinan<strong>de</strong>r<br />

zu kooperieren. Viele CP-Agenturen<br />

greifen inzwischen selbst auf Subdienstleister<br />

zurück, die ihnen bei <strong>de</strong>r Realisierung<br />

von Projekten unter die Arme<br />

greifen. Für Michael Kießling ist das<br />

eine ganz natürliche Sache: »Kein Kun<strong>de</strong><br />

erwartet von einem CP-Dienstleister,<br />

dass ihm eine Druckerei o<strong>de</strong>r ein Lettershop<br />

gehören«, betont MK-Publishing-<br />

Chef. »Er muss aber in <strong>de</strong>r Lage sein, die<br />

Führung in einem Projekt mit mehreren<br />

Dienstleistern zu übernehmen und<br />

es zu steuern.« Für Kießling steht außer<strong>de</strong>m<br />

fest, dass die Kommunikation mit<br />

Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeitern besser wird,<br />

wenn Firmen externe Unterstützung<br />

hinzuholen: »Vielen Unternehmensverantwortlichen<br />

fällt es schwer, sich<br />

in die Rolle ihrer Kun<strong>de</strong>n hineinzuversetzen.<br />

Außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>nken sie oft zu<br />

kompliziert.« Auch bei Hoca CP ist die<br />

Kooperation mit an<strong>de</strong>ren Dienstleistern<br />

eine Selbstverständlichkeit. Das Hamburger<br />

Unternehmen sieht sich nach<br />

<strong>de</strong>n Worten von Geschäftsführer Breid<br />

als Dienstleister für journalistisch erstklassigen<br />

Content und glaubt, selbst viel<br />

Know-how im eigenen Haus zu haben.<br />

»Wenn es sich allerdings für einen Kun<strong>de</strong>n<br />

anbietet, mit einem Spezialdienstleister<br />

zusammenzuarbeiten, scheuen<br />

wir davor nicht zurück«, so Breid. So<br />

wirkten bei Digitalmedien wie »Project<br />

M Online« von Allianz o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r I-Pad-<br />

App für die RWE-Publikation »Next«<br />

auch Sub-Dienstleister mit. Den Lead<br />

hatte jedoch Hoca CP inne. Für Breid<br />

ist diese Art <strong>de</strong>r Kooperation mit Spezialisten<br />

naheliegend und effizient, weil<br />

sie <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n ein optimales Ergebnis<br />

garantiert. Dass sein Unternehmen zum<br />

Händler von Technik- und Mediendienstleistern<br />

wird, glaubt <strong>de</strong>r Manager nicht.<br />

»<strong>Als</strong> Kommunikationsarchitekten stehen<br />

wir unseren Kun<strong>de</strong>n bei Konzeption<br />

und Umsetzung beratend zur Seite und<br />

haben das große Ganze im Blick.«<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

Auf mehrere Dienstleister setzen<br />

Bei Digitalmedien wie »Project M<br />

Online« von Allianz (unten) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

I-Pad-App für die RWE-Publikation<br />

»Next« wirken auch Sub-Dienstleister<br />

für die Erstellung <strong>de</strong>r Corporate-<br />

Publishing-Ptrodukte mit.<br />

48 www.acquisa.<strong>de</strong> EXTRA 2013


praxis-scout<br />

Bernina reloa<strong>de</strong>d<br />

Aufgabe | Um neue Kundinnen zu erreichen, interpretierte <strong>de</strong>r Schweizer Nähmaschinenhersteller<br />

Bernina seine Marke neu.<br />

Lösung<br />

| Die neue Markensprache ist jünger, direkter und emotionaler. Sie wird in allen<br />

relevanten sozialen Netzwerken an die Frau gebracht. Mit großem Erfolg.<br />

Text _ Stephanie Streif<br />

Die Bernina 830 kann einfach alles: Der<br />

automatische Na<strong>de</strong>leinfädler macht<br />

das Einfä<strong>de</strong>ln in nur einem Arbeitsgang<br />

möglich, ein drehbarer Garnrollenhalter<br />

für drei Rollen mit Teleskopstange<br />

sorgt für optimalen Fa<strong>de</strong>nablauf,<br />

und dank einer ausgetüftelten Technologie,<br />

die die Stoffe auch mal schräg<br />

unter <strong>de</strong>r Na<strong>de</strong>l transportiert, ist sogar<br />

das 360-Grad-Richtungsnähen kein Problem<br />

mehr. Die Bernina 830 ist eine<br />

mit High-Tech gespickte Nähmaschine<br />

und darum fast so teuer wie ein Kleinstwagen.<br />

»Sie ist <strong>de</strong>r Hammer«, schreibt<br />

Bärchenheike auf Quilt-Glueck.<strong>de</strong>. »Einfach<br />

traumhaft.« Und das obwohl <strong>de</strong>r<br />

Fa<strong>de</strong>nschnei<strong>de</strong>r nicht je<strong>de</strong>s Mal tut, wie<br />

er tun soll. Bärchenheike kümmert das<br />

nicht. Sie ist begeistert.<br />

Die Bernina 830 sowie 14 weitere Maschinen<br />

und je<strong>de</strong> Menge Nähfüßchen,<br />

Stickmotive und Software kommen<br />

aus Steckborn in <strong>de</strong>r Schweiz. Dort<br />

steht die Bernina International AG,<br />

ein nicht an <strong>de</strong>r Börse notiertes, unabhängiges<br />

Familienunternehmen,<br />

das hochwertige Güter und Dienstleistungen<br />

für <strong>de</strong>n textilen Markt, in<br />

erster Linie Haushaltsnäh- und Sticksysteme<br />

sowie nähverwandte Produkte<br />

vertreibt. Bernina nimmt für sich in<br />

Anspruch, Innovationsführer zu sein.<br />

Allein auf die in <strong>de</strong>r Bernina 830 integrierte<br />

Technik, in <strong>de</strong>ren Entwicklung<br />

das Unternehmen in sechs Jahren<br />

über 50 Millionen Franken (40,7<br />

Millionen Euro) investierte, wur<strong>de</strong>n<br />

15 Patente angemel<strong>de</strong>t. Der Konkurrenz<br />

– darunter Branchengiganten<br />

wie die SVP Worldwi<strong>de</strong> Group mit <strong>de</strong>n<br />

Marken Pfaff, Singer und Husqvarna<br />

Viking – wolle man immer zwei, drei<br />

Stiche voraus sein, so Matthias Fluri,<br />

Marketing Manager bei Bernina International.<br />

»Wir sind zwar vergleichsweise<br />

klein, aber im High-End-Bereich<br />

mit <strong>de</strong>r wichtigste Player.«<br />

Der Superlativ steckt schon im Firmennamen:<br />

Der Piz Bernina ist <strong>de</strong>r höchste<br />

Gipfel <strong>de</strong>r Ostalpen, nach ihm hat Fritz<br />

Gegauf, <strong>de</strong>r Sohn von Firmengrün<strong>de</strong>r<br />

Karl Friedrich Gegauf, im Jahr 1932 die<br />

erste Haushaltsnähmaschine <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

benannt. Damals hieß dieses<br />

noch Fritz Gegauf AG. Mit <strong>de</strong>r ersten<br />

Bernina kam auch <strong>de</strong>r Erfolg. Heute gehören<br />

zu <strong>de</strong>m im Jahr 2006 in Bernina<br />

International AG umbenannten Schweizer<br />

Nähmaschinenbauer zwei Werke –<br />

eines in Steckborn, das an<strong>de</strong>re in Thailand<br />

– sowie zwölf Tochtergesellschaften,<br />

davon acht Län<strong>de</strong>rgesellschaften.<br />

Zwei, drei Stiche voraus<br />

Aus <strong>de</strong>r Nische heraus machte Bernina<br />

International im Jahr 2012 einen Umsatz<br />

von 176 Millionen Schweizer Franken<br />

(143 Millionen Euro), 60 Prozent<br />

davon in <strong>de</strong>n USA. »Gegenüber Vorjahr<br />

verzeichnen wir ein Plus«, so Fluri.<br />

50 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Fotos: Bernina<br />

Im Jahr 2010 habe Bernina allerdings<br />

mehr Umsatz gemacht.<br />

Kreative Selbstverwirklichung<br />

Bernina ist <strong>de</strong>r einzige Nähmaschinenhersteller,<br />

<strong>de</strong>r noch in Europa produziert.<br />

Das Herkunftsland, die Schweiz,<br />

ist Teil <strong>de</strong>r Firmenphilosophie, <strong>de</strong>nn<br />

wie kaum ein an<strong>de</strong>res Land steht sie<br />

für Qualität und Präzision. »Das, was<br />

Bernina schafft, soll Generationen<br />

überdauern«, so Fluri. An<strong>de</strong>rs als früher<br />

ist es heute nicht mehr nur die<br />

Oma, die nähend und stopfend an <strong>de</strong>r<br />

Maschine sitzt, son<strong>de</strong>rn es sind auch<br />

Mutter und Tochter. Seit fünf, sechs Jahren<br />

sei in <strong>de</strong>r Branche ein Trend zum<br />

Selbermachen zu beobachten, so Fluri,<br />

»und selbstverständlich wollen wir daran<br />

partizipieren«. Heißt: Zu Berninas<br />

Zielgruppen gehören nicht länger nur<br />

die quilten<strong>de</strong>n Damen mittleren o<strong>de</strong>r<br />

reiferen Alters, von <strong>de</strong>n Steckbornern<br />

liebevoll »Barb« und »Linda« genannt,<br />

son<strong>de</strong>rn auch »Amy«, die Stu<strong>de</strong>ntin, die<br />

sich ihre Klamotten selber näht. Weil<br />

sie dann hipper sind als die bei H&M<br />

von <strong>de</strong>r Stange. Aus <strong>de</strong>r Nutznäherin<br />

von damals ist die Lustnäherin von<br />

heute gewor<strong>de</strong>n. Ein Trend, von <strong>de</strong>m<br />

auch E-Commerce-Portale wie Dawanda.<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r Etsy.com profitieren, dort<br />

wird Selbstgemachtes ausgestellt und<br />

verkauft.<br />

Vor drei Jahren hat sich Bernina dazu<br />

entschlossen, jünger zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Erst einmal musste eine neue Markensprache<br />

her, die neben <strong>de</strong>n »Lindas«<br />

und »Barbs« auch die »Amys« verstehen.<br />

Dazu spreche Bernina die Emotionen<br />

an, welche allen Näherinnen<br />

gemeinsam seien, so Fluri. »Einerseits<br />

die Lei<strong>de</strong>nschaft, welche beim Anfertigen<br />

eigener Klei<strong>de</strong>r, Quilts o<strong>de</strong>r Dekorgegenstän<strong>de</strong><br />

im Spiel ist, an<strong>de</strong>rerseits<br />

<strong>de</strong>n Stolz, welche die Schöpferinnen<br />

auf ihr Werk hegen. In Werbesujets<br />

wer<strong>de</strong>n diese Emotionen inhaltlich<br />

und gestalterisch verknüpft mit <strong>de</strong>r<br />

Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r Produkte aus<br />

<strong>de</strong>m Haus Bernina.«<br />

So wird seit <strong>de</strong>m Relaunch beispielsweise<br />

mit <strong>de</strong>m Motiv einer Frau in<br />

einem blauen Sommerkleid inseriert,<br />

p Strategie nÄHEN ALS lIFESTYLE<br />

Bernina International AG baut Nähmaschinen.<br />

Die Schweizer Firma ist vergleichsweise<br />

klein, gehört aber zu <strong>de</strong>n<br />

technischen Innovationsführern <strong>de</strong>r Branche.<br />

Auch in Sachen Marketing überlässt<br />

Bernina nichts <strong>de</strong>m Zufall. Mit einer neu<br />

kreierten Markensprache reagiert das<br />

Unternehmen auf eine immer heterogener<br />

wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Zielgruppe.<br />

p Ausgangslage: Der Trend <strong>de</strong>r kreativen<br />

Selbstverwirklichung bringt immer<br />

mehr Frauen, vor allem jüngere, an die Nähmaschine.<br />

Nun gehört nicht nur die quilten<strong>de</strong><br />

Lady zu Berninas Zielgruppe, son<strong>de</strong>rn auch die<br />

hippe Stu<strong>de</strong>ntin. Doch wie die neue Zielgruppe<br />

ansprechen, ohne die alte zu vergraulen?<br />

p Strategie: Die Schweizer entwickeln eine<br />

neue Markensprache, die die technischen<br />

die <strong>de</strong>m Betrachter erklärt, dass für die<br />

Fertigung ihres Kleidungsstückes nicht<br />

nur vier Meter indische Sei<strong>de</strong> und ein<br />

Schnittmuster nötig waren, son<strong>de</strong>rn<br />

auch drei trübe Regentage und sieben<br />

Stücke von Omas Schokokuchen.<br />

Direkt unter <strong>de</strong>m Motiv ein Kasten mit<br />

Infos zu Bernina und <strong>de</strong>r Bernina 530.<br />

Nicht nur in Zeitschriften wie <strong>de</strong>m<br />

Patchwork-Magazin, Cut, Burda o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r firmeneigenen Inspiration erzählt<br />

Bernina solche Minigeschichten, son<strong>de</strong>rn<br />

auch in POS-Materialien wie Broschüren,<br />

Postern und natürlich auf <strong>de</strong>r<br />

firmeneigenen Website, die jetzt sehr<br />

viel aufgeräumter wirkt als früher.<br />

Virtuelle Sogwirkung<br />

Auch <strong>de</strong>r Fachhan<strong>de</strong>l wur<strong>de</strong> auf das<br />

neue Markenbild eingeschworen. Um<br />

die Präsentation <strong>de</strong>r Nähmaschinen am<br />

POS auf ein Niveau anzuheben, das <strong>de</strong>r<br />

Marktpositionierung entspricht, entwickelte<br />

Bernina im Jahr 2011 ein flexibles<br />

Regalsystem mit Zusatzmodulen,<br />

das in je<strong>de</strong>n La<strong>de</strong>n passt und die Marke<br />

Bernina in Szene setzt. Im Jahr 2012<br />

ließen sich 120 Händler, von <strong>de</strong>nen die<br />

meisten neben Bernina auch an<strong>de</strong>re<br />

Möglichkeiten einer Bernina-Nähmaschine<br />

doppelt verknüpft – erstens mit <strong>de</strong>m Näherlebnis<br />

selbst, zweitens mit <strong>de</strong>m Stolz, <strong>de</strong>r<br />

beim Selbermachen entsteht. Die stark emotional<br />

aufgela<strong>de</strong>ne Botschaft wird konsequent<br />

durch<strong>de</strong>kliniert – auf Visitenkarten und auf<br />

<strong>de</strong>r Homepage, in Broschüren und Anzeigen<br />

sowie bei <strong>de</strong>n Händlern. Parallel dazu erzeugt<br />

Bernina mit viel Präsenz in <strong>de</strong>n sozialen Netzwerken<br />

eine virtuelle Sogwirkung, die immer<br />

mehr Userinnen auf die firmeneigene Website<br />

treibt.<br />

p Ergebnis: Noch wirkt sich Berninas Engagement<br />

nicht auf die Umsätze aus. Aber seine<br />

Online-Kun<strong>de</strong>nkontakte konnte das Unternehmen<br />

durch seine virtuelle Umtriebigkeit<br />

auf allen Social-Media-Kanälen und seiner<br />

neuen serarch-engine-optimierten Website in<br />

nur drei Jahren nahezu verdoppeln.<br />

Marken führen, einen <strong>de</strong>rartigen Shop<br />

im Shop einrichten. Im laufen<strong>de</strong>n Jahr<br />

wur<strong>de</strong>n bereits 60 Bestellungen abgewickelt.<br />

Bernina bezuschusst <strong>de</strong>n Ausbau.<br />

Weiter eröffneten die Schweizer<br />

im September 2011 in Zürich einen Flagshipstore,<br />

<strong>de</strong>r auch als Veranstaltungsort<br />

genutzt wird, um das Nähen zum<br />

Gemeinschaftserlebnis zu machen. Parallel<br />

dazu regt Bernina in eigenen Blogs<br />

und sozialen Netzwerken wie Facebook,<br />

Youtube o<strong>de</strong>r Pinterest zum Austausch<br />

an. So viel virtuelles Engagement zahlt<br />

sich aus. Fluri ist sich sicher, dass dort<br />

je<strong>de</strong> Menge Traffic generiert wird, <strong>de</strong>r<br />

auf Bernina.com lan<strong>de</strong>t. »Dank unserer<br />

neuen, inhaltreichen und Search-<br />

Engine ­optimierten Website sowie gezielter<br />

Bewirtschaftung aller relevanten<br />

Social-Media-Kanäle konnten wir im<br />

Jahr 2012 mehr als fünf Millionen Online-Kun<strong>de</strong>nkontakte<br />

verzeichnen, also<br />

fast doppelt so viele wie im Jahr 2009.«<br />

Dass »Amy«, »Barb« und »Linda« stolz darauf<br />

sind, was sie an ihrer Nähmaschine<br />

alles schaffen, intensiviert das virtuelle<br />

Miteinan<strong>de</strong>r im Netz. Bernina weiß<br />

darum und mischt tüchtig mit. Aber<br />

vor allem auf.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 51


Online-Marketing & Social Media _ Click & Collect<br />

Per Klick zurück in die Filiale<br />

Click & Collect heißt ein Service, bei <strong>de</strong>m Ware online bestellt und offline abgeholt wird.<br />

Klingt simpel, ist aber komplex. Händler, die es schaffen, diesen, aber auch an<strong>de</strong>re kanalübergreifen<strong>de</strong><br />

Einkaufsprozesse fehlerfrei zu organisieren, können für sich punkten.<br />

Text _ Stephanie Streif<br />

Kun<strong>de</strong>n sind wie Kin<strong>de</strong>r: Sie wollen alles<br />

sofort. Kein Wun<strong>de</strong>r, dass Händler<br />

hän<strong>de</strong> ringend nach brauchbaren Strategien<br />

suchen, um ihren Kun<strong>de</strong>n das<br />

Warten zu ersparen. Der jüngste Coup:<br />

Click & Collect, ein Service, <strong>de</strong>r es Kun<strong>de</strong>n<br />

möglich macht, online einzukaufen<br />

und die Ware offline, also in <strong>de</strong>r Filiale,<br />

abzuholen. Je nach Systemausstattung<br />

kann <strong>de</strong>r gesamte Einkaufsprozess in<br />

weniger als einer Stun<strong>de</strong> erledigt sein.<br />

Einfach übers Smartphone nachsehen,<br />

ob <strong>de</strong>r gewünschte Pulli noch auf Lager<br />

ist, wenn ja, per Touch reservieren lassen<br />

und auf <strong>de</strong>m Nachhauseweg gleich mitnehmen.<br />

Auch praktisch: sich die Ware<br />

aus <strong>de</strong>m Online-Shop in die Filiale<br />

schicken lassen. Dort kann sie gleich<br />

an- o<strong>de</strong>r ausprobiert und für <strong>de</strong>n Fall,<br />

dass sie nicht passt, retourniert wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei C&A zahlt <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> für diese Art<br />

von Service nicht einmal Versandkosten.<br />

Click & Collect ist bei <strong>de</strong>m Bekleidungsunternehmen<br />

eine von fünf Zustelloptionen,<br />

unter <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> beim Kauf<br />

wählen kann – neben <strong>de</strong>r Zustellung mit<br />

DHL und Hermes nach Hause sowie <strong>de</strong>r<br />

Zustellung in die Packstation und <strong>de</strong>n<br />

Paket-Shop bei<strong>de</strong>r Logistiker.<br />

Pure Player auf Überholspur<br />

Mit Services wie Click & Collect o<strong>de</strong>r<br />

Check & Reserve hat <strong>de</strong>r Multichannel-<br />

Han<strong>de</strong>l <strong>de</strong>n Pure-Playern <strong>de</strong>s Online-<br />

Han<strong>de</strong>ls endlich etwas entgegen zu<br />

setzen. Immerhin, so hat die Managementberatung<br />

OC&C in ihrer Untersuchung<br />

»Stationäre Eiszeit« aufgezeigt,<br />

ist <strong>de</strong>r reine Online-Han<strong>de</strong>l, allen voran<br />

Amazon.<strong>de</strong>, auf <strong>de</strong>r Überholspur. Nicht<br />

einmal in Sachen Verlässlichkeit und<br />

Services schnei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Offline-Han<strong>de</strong>l<br />

heute noch besser ab. »Den führen<strong>de</strong>n<br />

Onlinern gelingt es, sich besser auf die<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen ihrer Kun<strong>de</strong>n einzustellen<br />

und ihre Leistungsver sprechen<br />

zu optimieren«, heißt es in <strong>de</strong>r OC&C-<br />

Studie. Der stationäre Han<strong>de</strong>l sollte sich<br />

also besser heute als morgen aktiv um<br />

seine Kun<strong>de</strong>n kümmern, zum Beispiel,<br />

52 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


in<strong>de</strong>m er seine Multichannel-Fähigkeiten<br />

sukzessive ausbaut. Und nach Meinung<br />

von Kathrin Haug, Geschäftsführerin <strong>de</strong>r<br />

auf E-Commerce und Multi channel spezialisierten<br />

Hamburger Agentur Dgroup,<br />

diese weiter optimiert, »<strong>de</strong>nn nur wer je<strong>de</strong>n<br />

Kanal exzellent bespielt, darf auch<br />

morgen noch auf die Loyalität seiner<br />

Kun<strong>de</strong>n hoffen.«<br />

Der Kun<strong>de</strong> von heute ist anspruchsvoll.<br />

Wie eine Untersuchung <strong>de</strong>s Stuttgarter<br />

garantieren, dass seine Kundschaft konsumiere,<br />

wie es gera<strong>de</strong> in ihre Lebenssituation<br />

passt, fin<strong>de</strong>t Haug. »Nahtlose,<br />

kanalübergreifen<strong>de</strong> Einkaufsprozesse<br />

sind ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.«<br />

Vom Anbieter zum Dienstleister<br />

abwarten, schließlich läuft Click & Collect<br />

noch nicht lang genug, um beurteilen<br />

zu können, ob es auch offline wirkt:<br />

»Sicher wäre es zu be grüßen, wenn unsere<br />

Filialen davon profitieren könnten.<br />

Viel wichtiger ist uns aber, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

ein Stückchen näher zu kommen.«<br />

Noch liegen die Nutzungszahlen <strong>de</strong>s<br />

seit September 2012 laufen<strong>de</strong>n Services<br />

im niedrigen zweistelligen Bereich. Dazu<br />

im Vergleich: Media-Markt beziffert<br />

p INFO noch mehr Kun<strong>de</strong>nwünsche in zahlen<br />

p 82 Prozent <strong>de</strong>r Online-Shopper wollen<br />

in <strong>de</strong>r Filiale umtauschen. Beson<strong>de</strong>rs beliebt<br />

ist <strong>de</strong>r Service bei <strong>de</strong>r Zielgruppe 50plus. Mit<br />

88,2 Prozent liegt sie weit über <strong>de</strong>m Durchschnitt.<br />

p Zwei von drei Befragten aus <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />

50plus wür<strong>de</strong>n hierzulan<strong>de</strong> gerne auf<br />

ihrem jeweiligen Kun<strong>de</strong>nkonto im Unternehmen<br />

vorhan<strong>de</strong>ne Rabattpunkte als Gutschein<br />

in <strong>de</strong>r Filiale vor Ort ausdrucken und einlösen<br />

können.<br />

p 80 Prozent <strong>de</strong>r Shopper wollen online die<br />

Verfügbarkeit von Ware überprüfen können.<br />

Und 69 Prozent wür<strong>de</strong>n für Check & Reserve<br />

einen stationären Händler <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren vorziehen.<br />

p Digitale Services im Webshop wer<strong>de</strong>n<br />

von <strong>de</strong>n befragten Online-Shoppern mit<br />

über 70 Prozent bewertet. Nicht annährend<br />

so wichtig sind die digitalen Services in <strong>de</strong>r<br />

Filiale (wie Online-Infos vor Ort), sie liegen im<br />

Bereich zwischen 30 und 40 Prozent.<br />

p Männer favorisieren mit 86,5 Prozent<br />

vor allem die Online-Bestellmöglichkeit. Und<br />

<strong>de</strong>r anspruchsvolle Service Check & Reserve<br />

spricht schon drei von vier Männern an.<br />

p Händler mit Onlineshop und Filialen in<br />

<strong>de</strong>r Nähe schaffen bei 40 Prozent <strong>de</strong>r befragten<br />

Frauen einen klaren Vorteil. Mehr als<br />

drei von vier Frauen wünschen sich außer<strong>de</strong>m,<br />

dass Rabatt-Aktionen online und offline<br />

einheitlich sind.<br />

Quelle: 360° eCommerce Management Update. Multichannel Retailing. Studie <strong>de</strong>s DMC, Digital Media Center.<br />

Befragt wur<strong>de</strong>n insgesamt 561 Online-Shopper.<br />

Digital Media Center, kurz Dmc, bestätigt,<br />

wollen 82 Prozent <strong>de</strong>r für die Studie<br />

befragten Online-Shopper auch in<br />

<strong>de</strong>r Filiale umtauschen können. 77 Prozent<br />

schätzen das Angebot, bei Selbstabholung<br />

keine Versandkosten zahlen zu<br />

müssen, und 69 Prozent wollen aus <strong>de</strong>m<br />

Web heraus einen Blick in die Filiale werfen,<br />

also Services wie Check & Re serve<br />

nutzen. Ohne digitale Services scheint<br />

es heute nicht mehr zu gehen. Schon gar<br />

nicht, wenn sie vom Kun<strong>de</strong>n gelernt sind.<br />

Um <strong>de</strong>n Erwartungen seiner Käufer überhaupt<br />

noch gerecht wer<strong>de</strong>n zu können,<br />

sollte je<strong>de</strong>r Multichannel-Anbieter seine<br />

virtuellen und realen Verkaufs räume<br />

umfassend verknüpfen. Nur so könne er<br />

Multichannel ist alles an<strong>de</strong>re als neu,<br />

trotz<strong>de</strong>m befin<strong>de</strong>t sich die Branche<br />

im Umbruch. Aus Anbietern seien endlich<br />

Dienstleister gewor<strong>de</strong>n, schreibt<br />

Thomas Lang, Geschäftsführer <strong>de</strong>s auf<br />

Online-Han<strong>de</strong>l spezialisierten Züricher<br />

Beratungsunternehmens Carpathia<br />

in seinem Blog. Klingt selbstlos. Ist es<br />

aber nicht, <strong>de</strong>nn mit Click & Collect<br />

soll künftig mehr Geld in <strong>de</strong>n Filialen<br />

umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Michael Melzer,<br />

Geschäftsführer von Karstadt.<strong>de</strong>,<br />

gibt offen zu, dass Click & Collect ein<br />

»Frequenzbringer für die Filialen« sei.<br />

Und auch die Migros-Tochter Melectronics<br />

baut darauf, mit <strong>de</strong>m neuen<br />

digitalen Service ihre Chancen auf Zusatzkäufe<br />

und Neukun<strong>de</strong>n zu erhöhen.<br />

Ralf Rothberger, Director E-Commerce<br />

C&A Europe, will hingegen erst einmal<br />

seine Pick-up-Rate mit 39 Prozent, Saturn<br />

mit 45 Prozent.<br />

Ob Click & Collect <strong>de</strong>n Filialen mehr<br />

Geld in die Kassen spült, hängt nicht<br />

zuletzt davon ab, wie offensiv die Verkäufer<br />

in <strong>de</strong>n Geschäften das Thema<br />

spielen und wie gut die Prozesse aufeinan<strong>de</strong>r<br />

abgestimmt wer<strong>de</strong>n – sowohl<br />

politisch als auch organisatorisch und<br />

technisch. Kein Franchise-Nehmer dürfte<br />

sich begeistert zeigen, für <strong>de</strong>n zentral<br />

ver walteten Online-Shop eine Retoure<br />

annehmen und diese womöglich auch<br />

noch gegen Ware umtauschen zu müssen.<br />

Funktionieren kann das nur, wenn<br />

ihm vorab ein Ausgleich garantiert<br />

wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r er zumin<strong>de</strong>st nachvoll- [ …<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 53


Online-Marketing & Social Media _ Click & Collect<br />

ziehen kann, dass das Zusammenspiel<br />

auch ihm nützt.<br />

»Die Definition von Multichannel-Strategien<br />

ist eine Sache, die tatsächliche<br />

Umsetzung in <strong>de</strong>r Fläche eine an<strong>de</strong>re«,<br />

weiß Andreas Schwend, Managing Partner<br />

bei <strong>de</strong>m E-Commerce-Spezialisten<br />

Dmc. Die Filialmitarbeiter sollten sich<br />

mit allen Raffinessen <strong>de</strong>s Online-Auftritts<br />

auskennen und sich auch im Verkaufsgespräch<br />

so wendig wie möglich<br />

zeigen. Zum Beispiel, in<strong>de</strong>m sie zum<br />

Tablet greifen, um <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n das<br />

Sortiment im Web zu zeigen und bei Bedarf<br />

die ausgewählte Ware auch gleich<br />

zu or<strong>de</strong>rn. Virtuelle Regalverlängerung<br />

nennt sich das.<br />

Viele Systeme, viel Integration<br />

Um zu garantieren, dass technisch alles<br />

rund läuft, muss integriert wer<strong>de</strong>n, was<br />

geht. Kun<strong>de</strong>ndaten, Warenwirtschaft<br />

und Kassensysteme müssen so aufeinan<strong>de</strong>r<br />

abgestimmt wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />

auf seiner Shopping-Tour nicht ins<br />

Stolpern kommt – we<strong>de</strong>r im Web noch<br />

im Geschäft. Jüngst wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>m<br />

E-Business-Spezialisten Dgroup Karstadts<br />

Click & Collect-Service unter die<br />

Lupe genommen, <strong>de</strong>r – so das Fazit – positiv,<br />

aber noch ausbaufähig ist. So vermisst<br />

<strong>de</strong>r Tester zum Beispiel eine Mouse-Over-Funktion,<br />

die <strong>de</strong>m User erklärt,<br />

was ein Warenverfügbarkeits-Check ist,<br />

<strong>de</strong>n Karstadt on top anbietet. Weiter<br />

p info Wer Click & Collect braucht<br />

»Nur wer je<strong>de</strong>n Kanal<br />

exzellent bespielt, darf<br />

auch morgen noch auf die<br />

Loyalität seiner Kun<strong>de</strong>n<br />

hoffen.«<br />

Kathrin Haug, Geschäftsführerin<br />

Mindwyse, Hamburg<br />

Branchen, die von Click & Collect profitieren möchten, sollten Produkte<br />

vertreiben, die an- o<strong>de</strong>r ausprobiert wer<strong>de</strong>n wollen und darum beratungsintensiver<br />

sind als ein Buch o<strong>de</strong>r ein Bil<strong>de</strong>rrahmen. So lässt sich die<br />

Beschaffen heit eines Kleidungsstücks nicht vollständig auf einem Foto<br />

darstellen. Schnitt, Haptik, Größe sind nur bei <strong>de</strong>r Anprobe erfahrbar. Auch<br />

Elektrogeräte, Laufschuhe o<strong>de</strong>r Hautcremes können in einem Beratungsgespräch<br />

besser an <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n gebracht wer<strong>de</strong>n. Click & Collect funktioniert<br />

aber auch im Lebensmittelbereich. Die Vorteile liegen auf <strong>de</strong>r Hand:<br />

Nu<strong>de</strong>ln, Müsli und Käse lassen sich bequem am PC bestellen. Und Abholen<br />

ist allemal schneller als Einkaufen. Von Vorteil ist außer<strong>de</strong>m ein weit<br />

verzwei gtes Filialnetz.<br />

stört er sich an <strong>de</strong>n vielen Layern, die<br />

sich nach seiner bereits getroffenen Produktauswahl<br />

ständig öffnen und neue<br />

Bestätigungen von ihm verlangen. Nach<br />

<strong>de</strong>r getätigten Bestellung heißt es erst<br />

einmal warten, <strong>de</strong>nn Karstadt lässt seinen<br />

Kun<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n Zeitpunkt <strong>de</strong>r Zustellung<br />

im Unklaren, sieben Tage könne<br />

es schon gehen, steht in <strong>de</strong>r Bestellbestätigung,<br />

die per Mail bei ihm eingeht. Für<br />

<strong>de</strong>n Amazon-verwöhnten Kun<strong>de</strong>n sei das<br />

ein<strong>de</strong>utig zu lange, so die abschließen<strong>de</strong><br />

Meinung <strong>de</strong>s Testers. Trotz<strong>de</strong>m hätte er<br />

»<strong>de</strong>n entspannten Gang durch all die<br />

hektischen After-Work-Shopper« genossen.<br />

Um als Multichannel-Händler technisch<br />

auf <strong>de</strong>r sicheren Seite zu sein, rät<br />

Schwend, zu einer E-Commerce-Middleware:<br />

»Statt große Warenwirtschaftssysteme<br />

an komplexe Services anzupassen,<br />

ist es oft besser, eine Middleware<br />

dazwischen zu schalten. Damit können<br />

die technischen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

aufgefangen wer<strong>de</strong>n, die durch die Anbindung<br />

<strong>de</strong>r neuen Services entsteht.«<br />

Verfügbarkeit kann über diese Art von<br />

Software zum Beispiel geregelt wer<strong>de</strong>n,<br />

selbst wenn zwei Kundinnen sich zeitgleich<br />

für ein und dasselbe Kleidungsstück,<br />

das es nur noch einmal gibt, interessieren<br />

– die eine auf <strong>de</strong>r Fläche, die<br />

an<strong>de</strong>re im Web. Sobald sich eine Kundin<br />

für <strong>de</strong>n Kauf entschei<strong>de</strong>t, geht diese Info<br />

in die Middleware. Das System kommuniziert<br />

die Verfügbarkeit dann weiter<br />

an Online-Shop und Warenwirtschaftssystem.<br />

Multichannel-Funktionen wie<br />

Click & Collect wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Middleware<br />

durch bestehen<strong>de</strong> Prozesse und<br />

Benutzeroberflächen unterstützt. »So<br />

dass Filialmitarbeiter zum Beispiel über<br />

Tablets Produkt-, Kun<strong>de</strong>n- o<strong>de</strong>r Bestellinformationen<br />

kanalübergreifend abrufen<br />

und editieren können.«<br />

Immer schneller<br />

Der schnelle Zugriff auf Informationen<br />

beugt auch möglichen Frusterlebnissen<br />

vor, zum Beispiel, wenn ein Kun<strong>de</strong> beim<br />

stationären Retournieren eines online<br />

bestellten Staubsaugers plötzlich merkt,<br />

dass dieser im Geschäft zehn Prozent<br />

billiger ist. In so einer Situation <strong>de</strong>m<br />

Kun<strong>de</strong>n unbedingt entgegenkommen,<br />

raten die Experten. Bloß nicht verärgert<br />

ziehen lassen. Um Preisverwirrungen<br />

gar nicht erst entstehen zu lassen, gehen<br />

viele Multichannel-Anbieter dazu<br />

über, das zentrale Sortiment immer<br />

gleich zu bepreisen. Was strategisch und<br />

operativ nötig ist, um die Käuferströme<br />

so flexibel wie möglich zu handhaben<br />

und dabei keine Kun<strong>de</strong>n zu vergraulen,<br />

ist ein dauerhafter Lernprozess. Dieser<br />

gewinnt an Dynamik, <strong>de</strong>nn die reinen<br />

Online-Händler schlafen nicht, son<strong>de</strong>rn<br />

pushen einen innovativen Service nach<br />

<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

54 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Wählen Sie Ihre Top-Tagungshotels 2013<br />

<strong>Als</strong> Abonnent <strong>de</strong>r Zeitschrift „acquisa“ sind Sie stimmberechtigt<br />

bei <strong>de</strong>r Wahl zum „besten Tagungshotel in Deutschland“.<br />

Geben Sie Ihre Stimme ab:<br />

www.toptagungshotels.<strong>de</strong>/wettbewerb<br />

TOP 250<br />

Die besten<br />

Tagungshotels in Deutschland<br />

von einem unabhängigen Autorenteam<br />

geprüft und bewertet<br />

die Ausgabe 2013/2014<br />

ist soeben erschienen!<br />

Jetzt für nur 29,90 € bestellen!<br />

Telefon: 09 31 / 4 60 78 60<br />

E-Mail: info@toptagungshotels.<strong>de</strong><br />

beachten Sie bitte die folgen<strong>de</strong> Doppelseite zur Wahl!<br />

0113-008


Wählen Sie Ihre Top-Tagungshotels<br />

Geben Sie Ihre Stimme ab:<br />

www.toptagungshotels.<strong>de</strong>/wettbewerb<br />

BA<strong>de</strong>n-WürttemBerg<br />

bEST WESTERN PlUS Palatin Kongresshotel & Kulturzentrum 69168 Wiesloch<br />

Holiday Inn Stuttgart<br />

70499 Stuttgart<br />

Commundo Tagungshotel Stuttgart<br />

70569 Stuttgart<br />

Hotel GENO – Tagungszentrum <strong>de</strong>s bWGV<br />

70599 Stuttgart<br />

Parkhotel Stuttgart Messe-Airport<br />

70771 Leinfel<strong>de</strong>n-Echterdingen<br />

ARAMIS Tagungs- und Sporthotel<br />

71126 Gäufel<strong>de</strong>n<br />

Schloßhotel Monrepos<br />

71634 Ludwigsburg<br />

nestor Hotel ludwigsburg<br />

71638 Ludwigsburg<br />

Hotel Schönbuch<br />

72124 Pliezhausen<br />

Schloss Haigerloch<br />

72401 Haigerloch<br />

Hotel Spei<strong>de</strong>l’s brauManufaktur<br />

72531 Hohenstein<br />

bEST WESTERN Hotel Am Schlossberg<br />

72622 Nürtingen<br />

Seminaris Hotel bad boll<br />

73087 Bad Boll<br />

bEST WESTERN PREMIER Hotel Park Consul<br />

73728 Esslingen<br />

TOP Parkhotel Ostfil<strong>de</strong>rn<br />

73760 Ostfil<strong>de</strong>rn<br />

Flair Park-Hotel Ilshofen<br />

74532 Ilshofen<br />

Seminarpark & landhotel Rössle<br />

74597 Stimpfach-Rechenberg<br />

Hotel Württemberger Hof<br />

74613 Öhringen<br />

Panoramahotel Wal<strong>de</strong>nburg<br />

74638 Wal<strong>de</strong>nburg<br />

NaturKulturHotel Stumpf<br />

74867 Neunkirchen<br />

Hotel Schloss Heinsheim<br />

74906 Bad Rappenau<br />

Parkhotel Pforzheim<br />

75175 Pforzheim<br />

Flair Hotel Kloster Hirsau<br />

75365 Calw<br />

Renaissance Karlsruhe Hotel<br />

76131 Karlsruhe<br />

Aka<strong>de</strong>mieHotel Karlsruhe<br />

76199 Karlsruhe<br />

Tagungs- und Seminarzentrum Schloss Marbach 78337 Oehningen<br />

Hoeri am bo<strong>de</strong>nsee<br />

78343 Gaienhofen-Hemmenhofen<br />

Hotel Hofgut Hohenkarpfen<br />

78595 Hausen ob Verena<br />

Vier Jahreszeiten am Schluchsee<br />

79859 Schluchsee<br />

Ringhotel Krone Schnetzenhausen****(S)<br />

88045 Friedrichshafen<br />

Parkhotel St. leonhard<br />

88662 Überlingen<br />

bischofschloss Mindness® Hotel<br />

88677 Markdorf<br />

bAYERN<br />

Tagungszentrum Schmerlenbach<br />

Zeller -Hotel+Restaurant-<br />

Seehotel Nie<strong>de</strong>rnberg<br />

SeminarZentrum Rückersbach<br />

Hotel Villa Marburg im Park<br />

Hotel lamm<br />

Schloss löwenstein<br />

Sofitel Munich bayerpost<br />

leonardo Royal Hotel Munich<br />

Hotel Schiller<br />

Hotel Vier Jahreszeiten Starnberg<br />

Alpenhof Murnau<br />

Hotel Schillingshof<br />

Hotel Alpenblick<br />

Riessersee Hotel Resort<br />

Hotel Maximilian<br />

biohotel Schlossgut Oberambach<br />

Hotel St. Georg<br />

Feuriger Tatzlwurm<br />

Yachthotel Chiemsee<br />

Golf Resort Achental<br />

bachmair Weissach<br />

Hotel Der Alpenhof<br />

Schlosshotel Neufahrn<br />

Schloss Hohenkammer<br />

bauer Hotel & Gasthof<br />

Gut Sonnenhausen<br />

Commundo Tagungshotel Ismaning<br />

Ringhotel Alpenhof<br />

Steigenberger Hotel Der Sonnenhof<br />

landhotel Adler<br />

Königshof Hotel Resort **** Superior<br />

Schloss lautrach<br />

Hotel Zettler<br />

bEST WESTERN bierKulturHotel Schwanen<br />

NOVINA HOTEl Südwestpark Nürnberg<br />

Und So funktioniert’s:<br />

Im Internet unter<br />

www.toptagungshotels.<strong>de</strong>/<br />

wettbewerb<br />

können Sie einfach und bequem Ihre<br />

Stim me abgeben! Stimmberechtigt sind<br />

aus schließlich die Abonnenten <strong>de</strong>r<br />

Zeitschriften „acquisa“ und „wirtschaft +<br />

weiterbildung“ sowie persönlich ausgewählte<br />

und angeschriebene Personen.<br />

63768 Hösbach<br />

63796 Kahl am Main<br />

63843 Nie<strong>de</strong>rnberg<br />

63867 Johannesberg<br />

63869 Heigenbrücken<br />

63872 Heimbuchenthal<br />

63924 Kleinheubach<br />

80335 München<br />

80809 München<br />

82140 Olching<br />

82319 Starnberg<br />

82418 Murnau am Staffelsee<br />

82433 Bad Kohlgrub<br />

82441 Ohlstadt<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

82487 Oberammergau<br />

82541 Münsing<br />

83043 Bad Aibling<br />

83080 Oberaudorf<br />

83209 Prien am Chiemsee<br />

83224 Grassau<br />

83700 Weißach/Rottach-Egern<br />

83753 Bayrischzell<br />

84088 Neufahrn<br />

85411 Hohenkammer<br />

85622 Feldkirchen<br />

85625 Glonn<br />

85737 Ismaning<br />

86154 Augsburg<br />

86825 Bad Wörishofen<br />

87448 Martinszell<br />

87534 Oberstaufen<br />

87763 Lautrach<br />

89312 Günzburg<br />

89584 Ehingen<br />

90449 Nürnberg<br />

NOVINA HOTEl Herzogenaurach Herzo-base **** Superior 91074 Herzogenaurach<br />

Arvena Reichsstadt Hotel<br />

91438 Bad Windsheim<br />

Hotel Eisenhut<br />

91541 Rothenburg o.T.<br />

hezelhof hotel<br />

91550 Dinkelsbühl<br />

Resort Die Wutzschleife<br />

92444 Rötz-Hillstedt<br />

Hotel burg Wernberg<br />

92533 Wernberg-Köblitz<br />

MARC AUREl Spa & Golf Resort<br />

93333 Bad Gögging<br />

The Monarch Hotel & Convention Center<br />

93333 Bad Gögging<br />

City Hotel Roding<br />

93426 Roding<br />

Hotel St. Wolfgang<br />

94086 Bad Griesbach<br />

Hotel ASAM<br />

94315 Straubing<br />

ACHAT Plaza Kulmbach<br />

95326 Kulmbach<br />

Kurhotel an <strong>de</strong>r Obermaintherme GmbH & Co KG 96231 Bad Staffelstein<br />

bEST WESTERN PREMIER Hotel Rebstock<br />

97070 Würzburg<br />

Schlosshotel Steinburg<br />

97080 Würzburg<br />

Aka<strong>de</strong>mie Frankenwarte<br />

97082 Würzburg<br />

Wald- und Sporthotel Polisina<br />

97199 Ochsenfurt<br />

landhotel Rügheim<br />

97461 Rügheim<br />

Hotel Ullrich<br />

97725 Elfershausen<br />

Hotel Anker<br />

97828 Markthei<strong>de</strong>nfeld<br />

bERlIN<br />

EllINGTON Hotel berlin<br />

10789 Berlin<br />

Holiday Inn berlin International Airport Conferene Center 12529 Berlin<br />

centrovital Hotel<br />

13585 Berlin<br />

Seminaris CampusHotel berlin<br />

14195 Berlin<br />

bRANDENbURG<br />

Kongresshotel Potsdam am Templiner See<br />

Seminaris SeeHotel Potsdam<br />

avendi Hotel am Griebnitzsee<br />

landhaus Villago<br />

Hotel Esplana<strong>de</strong> Resort & Spa<br />

Hotel Resi<strong>de</strong>nz am Motzener See<br />

Ringhotel Schorfhei<strong>de</strong>, Tagungshotel <strong>de</strong>r Wirtschaft<br />

Hotel & Spa Sommerfeld<br />

Hafendorf Rheinsberg<br />

bREMEN<br />

ATlANTIC Hotel an <strong>de</strong>r Galopprennbahn<br />

ATlANTIC Hotel Universum<br />

HAMbURG<br />

Gastwerk Hotel Hamburg<br />

HESSEN<br />

Schlosshotel bad Wilhelmshöhe<br />

Traditionshotel „Zum Steinernen Schweinchen“<br />

Hotel Gu<strong>de</strong><br />

Waldhotel Schäferberg<br />

Waldgut Schloss Höhnscheid – Tagungsdomizil<br />

Freund – Das Hotel und SPA-Resort<br />

landhotel Kern<br />

landhaus bärenmühle<br />

landhaus Klosterwald<br />

Hotel lahnschleife<br />

Altstadthotel Arte<br />

Hotel Esperanto Kongress- und Kulturzentrum Fulda<br />

bä<strong>de</strong>r-Park-Hotel<br />

Rhön Resi<strong>de</strong>nce<br />

Göbel’s Hotel Ro<strong>de</strong>nberg<br />

Flair-Hotel zum Stern<br />

Hessen Hotelpark Hohenroda<br />

Göbel’s Schlosshotel „Prinz von Hessen“<br />

hôtel schloss romrod<br />

Dolce bad Nauheim<br />

Db Trainingszentrum & Seminarhotel bad Homburg<br />

Siegfried Vögele Institut<br />

bEST WESTERN PREMIER Hotel Villa Stokkum<br />

Hotel Gut Hühnerhof<br />

I<strong>de</strong>ntifizieren Sie<br />

sich als Abonnent!<br />

Auf <strong>de</strong>m Adressaufkleber Ihrer<br />

Zeitschrift fin<strong>de</strong>n Sie die ABO-Nr.<br />

14471 Potsdam<br />

14471 Potsdam<br />

14482 Potsdam<br />

15345 Eggersdorf<br />

15526 Bad Saarow<br />

15749 Motzen<br />

16247 Joachimsthal<br />

16766 Kremmen/OT Sommerfeld<br />

16831 Rheinsberg<br />

28329 Bremen<br />

28359 Bremen<br />

22761 Hamburg<br />

34131 Kassel<br />

34132 Kassel<br />

34134 Kassel<br />

34314 Espenau<br />

34454 Bad Arolsen, OT Höhnscheid<br />

34516 Vöhl-Oberorke<br />

34596 Bad Zwesten<br />

35110 Ellershausen<br />

35423 Lich-Arnsburg<br />

35781 Weilburg<br />

36037 Fulda<br />

36037 Fulda<br />

36093 Künzell<br />

36160 Dipperz-Friesenhausen<br />

36199 Rotenburg a.d. Fulda<br />

36280 Oberaula<br />

36284 Hohenroda<br />

36289 Frie<strong>de</strong>wald<br />

36329 Romrod<br />

61231 Bad Nauheim<br />

61350 Bad Homburg v.d. Höhe<br />

61462 Königstein/Taunus<br />

63456 Hanau<br />

63584 Gründau<br />

Ihr lieblings-Hotel<br />

ist nicht auf <strong>de</strong>m Stimmzettel?<br />

Dann kann es zwar in diesem Jahr nicht teilnehmen<br />

und nicht gewinnen. Aber wenn Sie es uns unter<br />

www.toptagungshotels.<strong>de</strong> im Bereich „Schnellfin<strong>de</strong>r –<br />

neues Hotel empfehlen“ benennen, wer<strong>de</strong>n wir es<br />

für eine Aufnahme im nächsten Jahr prüfen.<br />

Die Auszeichnung<br />

<strong>de</strong>r besten Tagungshotels in Deutschland fin<strong>de</strong>t am<br />

15. September 2013 im Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe<br />

in Kassel statt. Weitere Informationen dazu erhalten<br />

Sie unter: info@toptagungshotels.<strong>de</strong>.<br />

Der letzte Online-Abstimmungstag<br />

ist Mittwoch, <strong>de</strong>r 31. Juli 2013.


2013<br />

Diese 250 Hotels bewerben sich um die<br />

Auszeichnung <strong>de</strong>r besten Tagungshotels in<br />

Deutschland in <strong>de</strong>n Kategorien Seminar,<br />

Konferenz, Klausur, Meeting, Event und Kongress<br />

Kress Hotel<br />

Commundo Tagungshotel Darmstadt<br />

Alleehotel EUROPA<br />

Ringhotel Siegfriedbrunnen<br />

Hotel Hofgut Georgenthal<br />

Jagdschloss Nie<strong>de</strong>rwald<br />

MECKlENbURG-VORPOMMERN<br />

Iberotel Fleesensee<br />

The Royal Inn Park Hotel Fasanerie<br />

Steigenberger Grandhotel and Spa Heringsdorf<br />

TRIHOTEl am Schweizer Wald<br />

Yachthafenresi<strong>de</strong>nz Hohe Düne<br />

Gut Gremmelin<br />

Hotel Hanseatic Rügen & Villen<br />

Hotel Speicher am Ziegelsee Schwerin<br />

Seehotel Plau am See<br />

Tagungshotel <strong>de</strong>r Wirtschaft Schloss Hasenwinkel<br />

NIEDERSACHSEN<br />

TAGUNGSHOTEl Jesteburg<br />

Seminaris Hotel lüneburg<br />

Seminar- und Eventzentrum Gut Thansen<br />

Romantik Hotel Jagdhaus Ei<strong>de</strong>n am See<br />

Seehotel Fährhaus mit Restaurant „Graf luckner“<br />

Forsthaus Heiligenberg<br />

landidyll-Hotel backenköhler<br />

Hotel Park Soltau<br />

Camp Rheinsehlen<br />

Hotel landhaus Höpen<br />

Mercure Hotel & Conference Center Walsro<strong>de</strong><br />

bEST WESTERN Domicil Hotel Ho<strong>de</strong>nhagen<br />

Hotel Ama<strong>de</strong>us<br />

Designhotel + Congress Centrum WIENECKE XI.<br />

Queens Hotel Hannover<br />

halbersbacher landhotel hannover-ummeln<br />

MEDIAN-Hotel Hannover-lehrte<br />

Ringhotel Tallymann<br />

Der Waldkater<br />

revita Tagungs- & Eventhotel<br />

Romantischer Winkel – SPA & Wellness Resort<br />

DER ACHTERMANN – Hotel und Tagungszentrum<br />

lin<strong>de</strong>nhof Hotel Tepe<br />

NORDRHEIN-WESTFAlEN<br />

Campus lounge – Hotel & boarding<br />

Hotel-Resi<strong>de</strong>nce Klosterpforte<br />

land Gut Höhne<br />

FreiRaum stattHotel<br />

Hotel Elisenhof<br />

Schloss Krickenbeck<br />

Holiday Inn Düsseldorf-Neuss<br />

Hotel Fire & Ice Düsseldorf / Neuss<br />

Classic Hotel Kaarst<br />

bEST WESTERN Parkhotel Velbert<br />

Waldhotel Heiligenhaus<br />

TOP Hotel Esplana<strong>de</strong><br />

Pullman Dortmund<br />

Ringhotel Drees<br />

l’Arrivée Hotel & SPA<br />

Ringhotel Am Stadtpark<br />

ATlANTIC Congress Hotel Essen<br />

Golfhotel Vesper<br />

Atlanta Hotel Rheinpark Rees<br />

landhotel Voshövel<br />

Wellings Romantik Hotel zur lin<strong>de</strong><br />

Wellings Parkhotel<br />

Sport- und Tagungshotel De Poort<br />

See Park Janssen<br />

Straelener Hof<br />

63628 Bad So<strong>de</strong>n-Salmünster<br />

64295 Darmstadt<br />

64625 Bensheim<br />

64689 Grasellenbach<br />

65329 Hohenstein<br />

65385 Rü<strong>de</strong>sheim<br />

17213 Göhren-Lebbin<br />

17235 Neustrelitz<br />

17424 Seebad Heringsdorf<br />

18055 Rostock<br />

18119 Rostock-Warnemün<strong>de</strong><br />

18279 Gremmelin<br />

18586 Ostseebad Göhren<br />

19055 Schwerin<br />

19395 Plau am See<br />

19417 Hasenwinkel<br />

21266 Jesteburg<br />

21335 Lüneburg<br />

21388 So<strong>de</strong>rstorf<br />

26160 Bad Zwischenahn<br />

26160 Bad Zwischenahn<br />

27305 Bruchhausen-Vilsen<br />

27777 Gan<strong>de</strong>rkesee-Stenum<br />

29614 Soltau<br />

29640 Schneverdingen<br />

29640 Schneverdingen<br />

29664 Walsro<strong>de</strong><br />

29693 Ho<strong>de</strong>nhagen<br />

30451 Hannover<br />

30519 Hannover<br />

30559 Hannover<br />

31191 Algermissen/Ummeln<br />

31275 Lehrte<br />

31542 Bad Nenndorf<br />

31737 Rinteln<br />

37431 Bad Lauterberg<br />

37441 Bad Sachsa<br />

38640 Goslar<br />

49401 Damme<br />

33100 Pa<strong>de</strong>rborn<br />

33428 Marienfeld<br />

40822 Mettmann<br />

41239 Mönchengladbach<br />

41239 Mönchengladbach<br />

41334 Nettetal<br />

41460 Neuss<br />

41472 Neuss<br />

41564 Kaarst<br />

42549 Velbert<br />

42579 Heiligenhaus<br />

44135 Dortmund<br />

44137 Dortmund<br />

44138 Dortmund<br />

44267 Dortmund<br />

44532 Lünen<br />

45131 Essen<br />

45549 Sprockhövel<br />

46459 Rees<br />

46514 Schermbeck<br />

47445 Moers<br />

47475 Kamp-Lintfort<br />

47547 Goch<br />

47608 Gel<strong>de</strong>rn<br />

47638 Straelen<br />

Mercure Tagungs- & landhotel Krefeld<br />

47802 Krefeld-Traar<br />

landgut Ramshof<br />

47877 Willich-Neersen<br />

Stadthotel Münster<br />

48143 Münster<br />

Parkhotel Surenburg<br />

48477 Hörstel-Riesenbeck<br />

Gut Hohenholz<br />

50181 Bedburg<br />

Ascari Parkhotel<br />

50259 Pulheim<br />

Pullman Cologne<br />

50667 Köln<br />

Hotel Fal<strong>de</strong>rhof<br />

50999 Köln<br />

Geno Hotel<br />

51503 Rösrath<br />

Park-Hotel Nümbrecht<br />

51588 Nümbrecht<br />

Hotel Rod<strong>de</strong>rhof<br />

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

Commundo Tagungshotel bad Honnef<br />

53604 Bad Honnef<br />

Seminaris Kongresspark bad Honnef<br />

53604 Bad Honnef<br />

Steigenberger Grandhotel Petersberg<br />

53639 Königswinter<br />

Tagungshotel Eifelkern<br />

53937 Schlei<strong>de</strong>n<br />

ARCADEON Haus <strong>de</strong>r Wissenschaft und Weiterbildung 58093 Hagen<br />

Ringhotel Zweibrücker Hof<br />

58313 Her<strong>de</strong>cke<br />

Hotel VierJahreszeiten – Das Hotel am Seilersee 58636 Iserlohn<br />

Sun<strong>de</strong>rland Hotel<br />

59846 Sun<strong>de</strong>rn<br />

RHEINlAND-PFAlZ<br />

Schloss Ahrenthal<br />

Hotel Park Plaza Trier<br />

Romantik Schloss-Hotel Kurfürstliches Amtshaus<br />

Atrium Hotel Mainz<br />

land & Golf Hotel Stromberg<br />

PARK HOTEl bad Salzig / PARK VIllA<br />

Hotel Heinz<br />

Hotel Zugbrücke Grenzau<br />

Romantik Hotel Schloss Rheinfels<br />

lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee<br />

Seehotel Maria laach<br />

Pfalzhotel Asselheim<br />

landidyll Hotel Klostermühle<br />

SAARlAND<br />

Romantik Hotel linslerhof<br />

SACHSEN<br />

Swissôtel Dres<strong>de</strong>n Am Schloss<br />

Pullman Dres<strong>de</strong>n Newa<br />

NH leipzig Messe<br />

Commundo Tagungshotel leipzig<br />

Atlanta Hotel International leipzig<br />

HEIDE SPA Hotel & Resort<br />

Hotel Meerane<br />

Hotel Forsthaus Grüna<br />

SACHSEN-ANHAlT<br />

Naturresort Schin<strong>de</strong>lbruch<br />

Quality Hotel Country Park<br />

NH Dessau<br />

Travel Charme Gothisches Haus<br />

Historisches Herrenkrug Parkhotel<br />

SCHlESWIG-HOlSTEIN<br />

Hotel Hohe Wacht<br />

Dreiklang business & Spa Resort<br />

bildungszentrum Tannenfel<strong>de</strong><br />

Peterhof – landsitzhotel und Seminarium<br />

THÜRINGEN<br />

Schlosshotel Eyba<br />

bio-Seehotel Zeulenroda<br />

Hotel Thüringen Suhl<br />

Ringberg Hotel Suhl<br />

Haus Hainstein<br />

Steigenberger Hotel Thüringer Hof<br />

VCH Hotel am Schlossberg<br />

RAMADA Hotel Friedrichroda****<br />

53489 Sinzig<br />

54290 Trier<br />

54550 Daun/Vulkaneifel<br />

55126 Mainz<br />

55442 Stromberg<br />

56154 Boppard-Bad Salzig<br />

56203 Höhr-Grenzhausen<br />

56203 Höhr-Grenzhausen<br />

56329 St. Goar<br />

56457 Westerburg OT Stahlhofen am Wiesensee<br />

56653 Maria Laach<br />

67269 Grünstadt-Asselheim<br />

67728 Münchweiler (an <strong>de</strong>r <strong>Als</strong>enz)<br />

66802 Überherrn<br />

01067 Dres<strong>de</strong>n<br />

01069 Dres<strong>de</strong>n<br />

04158 Leipzig<br />

04229 Leipzig<br />

04416 Leipzig (Wachau)<br />

04849 Bad Düben<br />

08393 Meerane<br />

09224 Grüna/Chemnitz<br />

06536 Stolberg-Südharz<br />

06796 San<strong>de</strong>rsdorf-Brehna/OT Brehna<br />

06844 Dessau-Roßlau<br />

38855 Wernigero<strong>de</strong><br />

39114 Mag<strong>de</strong>burg<br />

24321 Hohwacht<br />

24568 Kaltenkirchen<br />

24613 Aukrug<br />

25569 Hodorf<br />

07422 Saalfel<strong>de</strong>r Höhe/OT Eyba<br />

07937 Zeulenroda-Triebes<br />

98527 Suhl<br />

98527 Suhl<br />

99817 Eisenach<br />

99817 Eisenach<br />

99867 Gotha<br />

99894 Friedrichroda<br />

Unter allen<br />

Einsen<strong>de</strong>rn<br />

verlosen wir<br />

hochwertige<br />

Preise:<br />

1. und 2. Preis:<br />

Hotel-Gutschein für zwei Personen.<br />

Genießen Sie zwei schöne Tage in einem<br />

Top-Wellness-Hotel in Deutschland.<br />

3. – 20. Preis:<br />

Fachbücher aus <strong>de</strong>m<br />

GAbAl-Verlag


Wählen Sie Ihre Top-Tagungshotels 2013<br />

Hier gehen Sie kein Risiko ein!<br />

Ihr Partner für eine erfolgreiche Tagung!<br />

Wählen Sie Ihre Top-Tagungshotels 2013!<br />

Geben Sie Ihre Stimme ab unter:<br />

www.toptagungshotels.<strong>de</strong>/wettbewerb<br />

Hier können Sie<br />

abstimmen!<br />

Unter allen Einsen<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n<br />

attraktive Preise verlost!<br />

U.a. zwei Hotel-Gutscheine für<br />

zwei Personen in einem Top-<br />

Wellness-Hotel in Deutschland!<br />

Diese Häuser aus <strong>de</strong>r Ausgabe 2013/2014 empfehlen sich!<br />

0113-008


1. Auflage 2008, 250 Seiten<br />

h 29,80 [D]<br />

ISBN 978-3-648-08720-8<br />

Bestell-Nr. E00020<br />

1. Auflage 2013, 416 Seiten<br />

h 34,95 [D]<br />

ISBN 978-3-648-03808-6<br />

Bestell-Nr. E01268<br />

Erfolgreiches Marketing mit wenig Geld<br />

Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Bestseller »Trojanisches Marketing ® « das innovative Vermarktungskonzept vorgestellt hat,<br />

entwickeln die bei<strong>de</strong>n Autoren jetzt ihr Erfolgsrezept weiter. Sie zeigen, wie sich mit kleinem Budget<br />

große Marketingwirkung erzielen lässt. Freiberufler fin<strong>de</strong>n dabei ebenso Anregungen wie mittelständische<br />

Unternehmen und Konzerne.<br />

• Die Grundi<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Trojanischen Marketings: Bekanntes und Neues intelligent verknüpfen<br />

• Netzwerke effektiv nutzen: Trojanisches Marketing in Social Media<br />

• Trojanische Rhetorik: die erstaunliche Kraft von Sprachmustern<br />

• Trojanisches Marketing mit Apps<br />

Jetzt bestellen!<br />

www.haufe.<strong>de</strong>/shop (Bestellung versandkostenfrei), 0800 5050445 (Anruf kostenlos) o<strong>de</strong>r in Ihrer Buchhandlung


Online-Marketing & Social Media _ Content-Marketing<br />

Auf <strong>de</strong>n Inhalt kommt es an<br />

Relevante Inhalte sind die neue Währung im Web 2.0 und <strong>de</strong>r Schlüssel zu neuen Kun<strong>de</strong>n.<br />

Content-Marketing lockt Zielgruppen mit wertvollem Know-how statt mit Produkt- und<br />

Unternehmensinformationen. Und sie unterstützt die Reichweite in <strong>de</strong>n Suchmaschinen.<br />

Text _ Melanie Tamblé<br />

AutorIN<br />

Melanie Tamblé<br />

ist Expertin für PR,<br />

Online-Marketing und<br />

Social Media. Sie ist<br />

Mitgrün<strong>de</strong>rin und Geschäftsführerin <strong>de</strong>r<br />

A<strong>de</strong>nion GmbH.<br />

p www.pr-gateway.<strong>de</strong><br />

Emanzipierte Medienbürger lassen sich<br />

nicht mehr nur mit Verkaufsbotschaften<br />

überzeugen. Denn nur relevante, nützliche<br />

o<strong>de</strong>r unterhaltsame Informationen<br />

wer<strong>de</strong>n heutzutage auch geteilt. Im Mittelpunkt<br />

<strong>de</strong>r Content-Marketing-Strategie<br />

eines je<strong>de</strong>n Unternehmens sollte daher<br />

das Informationsbedürfnis <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />

und nicht die Verkaufs botschaft<br />

für ein Produkt o<strong>de</strong>r eine Dienst leistung<br />

stehen. Vielmehr könnte sich das Unternehmen<br />

als kompetenter Ansprechpartner<br />

für Fachfragen und Spezialthemen<br />

präsentierten. Die Marketingbotschaft<br />

bleibt in einem solchen Fall eher subtil<br />

im Hintergrund o<strong>de</strong>r verbirgt sich im<br />

Herausgeberhinweis <strong>de</strong>r bereitgestellten<br />

Informationen. Die Content-Marketing-<br />

Strategie zieht ihren beson<strong>de</strong>ren Vorteil<br />

aus <strong>de</strong>m Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Medienwelt. Durch<br />

die neuen Online-Medien hat heutzutage<br />

doch je<strong>de</strong>r die Möglichkeit, unterhalten<strong>de</strong><br />

und informative Inhalte zu<br />

er stellen und zu verbreiten. Dies bietet<br />

Unternehmen ganz neue Möglichkeiten,<br />

Text-, Bild-, Audio- o<strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>odaten selbst<br />

zu produzieren und sehr einfach über<br />

eine Vielzahl von Online-Medien zu veröffentlichen.<br />

Die weitreichen<strong>de</strong> Verbreitung<br />

schafft viele neue Anlaufstellen für<br />

die Zielgruppen.<br />

Doch was genau sind relevante Inhalte?<br />

Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um Informationen,<br />

die die Zielgruppen wirklich interessieren.<br />

Es sind Antworten auf Fragen<br />

und Lösungen für Probleme wie: Wie<br />

schäumt man Milch richtig auf? Wie<br />

kann man Steuern sparen? Wie kann<br />

man Prozesse optimieren und Kosten<br />

reduzieren? Je<strong>de</strong>s Unternehmen und<br />

je<strong>de</strong>r einzelne Mitarbeiter in einer Firma<br />

verfügt über eine Fülle von Spezialund<br />

Expertenwissen, welches sich sehr<br />

gut für die Content-Strategie einsetzen<br />

lässt.<br />

Beispiele, die überzeugen<br />

Einige Beispiele: Ein Espressomaschinen-Anbieter<br />

zeigt, wie man <strong>de</strong>n perfekten<br />

Milchschaum auf <strong>de</strong>n Kaffee<br />

zaubert. Ein Reifen-Händler gibt Tipps<br />

zur sicheren Fahrweise auf glatten Straßen.<br />

Ein Mineralwasser-Anbieter klärt<br />

Eltern über das richtige Trinkverhalten<br />

für Kin<strong>de</strong>r auf. Ein Reise-Versicherungsagent<br />

gibt Tipps zur Vermeidung von Risiken<br />

bei Urlaubsreisen. O<strong>de</strong>r: Ein CRM-<br />

Software-Anbieter zeigt Lösungswege<br />

zur Prozessoptimierung und auch zur<br />

Kos tensenkung auf.<br />

Vor allem, weil sich die Informationsbeschaffung<br />

in Zeiten <strong>de</strong>s Web 2.0 dramatisch<br />

verän<strong>de</strong>rt hat, bietet eine auf<br />

Content setzen<strong>de</strong> Marketingstrategie<br />

echte Mehrwerte: Menschen suchen im<br />

Internet nach Informationen, die ihre<br />

Fragen beantworten o<strong>de</strong>r Probleme<br />

»Content-Marketing stellt neue Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

die Ausrichtung und Gestaltung <strong>de</strong>r Inhalte. Die<br />

Veröffentlichung von zielgruppenorientierten und<br />

suchmaschinenoptierten Inhalten sorgt für mehr<br />

Reichweite und Sichtbarkeit in <strong>de</strong>n Suchmaschinen.«<br />

lösen. Dabei startet die Informationsrecherche<br />

meist in einer Suchmas chine.<br />

Suchmaschinen lieben Texte – vor allem<br />

redaktionell aufbereitete Texte mit aktuellen<br />

und relevanten Inhalten. Textbeiträge,<br />

wie zum Beispiel Fach artikel,<br />

Präsentationen o<strong>de</strong>r Whitepapers mit<br />

nützlichen Tipps, Anleitungen o<strong>de</strong>r Leitfä<strong>de</strong>n<br />

für die Zielgruppen sind daher<br />

eine gute Basis, um eine hohe Relevanz<br />

für die Suchmaschinen zu erzeugen.<br />

Die meisten Unternehmen verfügen bereits<br />

über eine Vielzahl von wertvollen<br />

Informationen und Dokumenten. Es<br />

reicht jedoch nicht aus, die Inhalte nur<br />

auf <strong>de</strong>r eigenen Unternehmenswebsite<br />

zu veröffentlichen, <strong>de</strong>nn nur wenige<br />

potenzielle Kun<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Weg<br />

direkt dorthin. Vielmehr sollten die Informationen<br />

dort zu fin<strong>de</strong>n sein, wo die<br />

Zielgruppen bereits sind.<br />

Presseportale, zielgruppen- und branchenspezifische<br />

Portale, Blogs, Dokumenten-Netzwerke<br />

wie Sli<strong>de</strong>share,<br />

Scribd o<strong>de</strong>r Google Drive und Social<br />

Networks sind wichtige Kanäle, um In-<br />

60 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


p TIPPS SEO-OPTIMIERTE ONLINE-MITTEILUNGEN<br />

Die Kombination aus Marketingwissen<br />

sowie SEO-Techniken unterstützt die Auffindbarkeit<br />

<strong>de</strong>r Inhalte in <strong>de</strong>n Suchmaschinen<br />

und sorgt so für mehr Sichtbarkeit in<br />

<strong>de</strong>n Ergebnislisten. Auf folgen<strong>de</strong> Punkte<br />

sollten Unternehmen achten.<br />

p Interessante Inhalte erstellen. Erstellen<br />

Sie relevante und interessante Inhalte mit<br />

Mehrwerten für <strong>de</strong>n Leser (keine Werbung)<br />

p Verwen<strong>de</strong>n Sie eine klare Ausdrucksweise.<br />

Keine Wortspiele o<strong>de</strong>r Doppel <strong>de</strong>utungen<br />

p Optimale Google Überschrift. Maximal<br />

63 Zeichen, Teaser mit 140 Zeichen (Twitter)<br />

Verwen<strong>de</strong>n Sie 1-3 relevante Haupt-Suchwörter<br />

(Keywords) pro Text, aus <strong>de</strong>r Alltagssprache<br />

Ihrer Zielgruppe<br />

p Übersichtliche Struktur und Glie<strong>de</strong>rung.<br />

Titel, Untertitel, Teaser, 3-5 Absätze und<br />

Zwischenüberschriften<br />

p Wie<strong>de</strong>rholungen in Maßen. Wie<strong>de</strong>rholen<br />

Sie Ihre Keywords in Maßen (Die sogenannte<br />

Keyword-Dichte sollte zwischen zwei<br />

und drei Prozent liegen.)<br />

p Hyperlinks setzen. Setzen Sie zwei bis<br />

drei Hyperlinks mit Ankertext als Deeplinks<br />

auf Landingpages.<br />

nen bietet die Online-Mitteilung »gutes<br />

Futter« für die Suchmaschinen. Online-<br />

Mitteilungen lassen sich schnell und<br />

einfach über Presseportale im Internet<br />

verbreiten. Die contentreichen Portale<br />

sind gut in <strong>de</strong>n Suchmaschinen indiziert.<br />

So wer<strong>de</strong>n auch die veröffentlichten<br />

Meldungen gut in <strong>de</strong>n Ergebnislisten<br />

<strong>de</strong>r Suchmaschinen gelistet. An<strong>de</strong>rs<br />

als die klassische Pressemitteilung<br />

adressiert die Online-Mitteilung nicht<br />

die Medien, son<strong>de</strong>rn die Ziel gruppen<br />

direkt. Die Online-Mitteilung wird zur<br />

Kun<strong>de</strong>nmitteilung. Daher eignen sich<br />

für die Online-Mitteilung nicht nur klassische<br />

Pressethemen, son<strong>de</strong>rn vor allem<br />

interessante Informationen, Tipps und<br />

Ratschläge für die Ziel gruppen. Auch<br />

lassen sich in <strong>de</strong>r Online-Mitteilung bestehen<strong>de</strong><br />

Inhalte mehrfach verwerten –<br />

zum Beispiel als Newsletter- o<strong>de</strong>r Blogartikel<br />

sowie als Inhalte aus Fachartikeln,<br />

Veranstaltungen o<strong>de</strong>r Whitepapers.<br />

Multi mediale Inhalte wie Bil<strong>de</strong>r, Graphiken<br />

und Vi<strong>de</strong>os werten die Online-<br />

Mitteilung optisch wie inhaltlich auf.<br />

Links in <strong>de</strong>r Online-Mitteilung führen<br />

interessierte Leser direkt zum Point of<br />

Sale.<br />

halte weitreichend im Internet zu verbreiten.<br />

Durch eine Veröffentlichung<br />

<strong>de</strong>r Inhalte über verschie<strong>de</strong>ne Websites<br />

und Portale wer<strong>de</strong>n zahlreiche Anlaufstellen<br />

für Interessenten generiert<br />

(Touchpoints). Die Portale bringen die<br />

Inhalte in die Suchmaschinen und<br />

von dort zu interessierten Lesern. Themen-<br />

und Zielgruppenportale sowie die<br />

Schlagwortsuche <strong>de</strong>r Suchmaschinen<br />

bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Zielgruppenfilter.<br />

Auf Keywords achten<br />

Bei wirklich erfolgreichem Content-<br />

Marketing zählen allerings nicht allein<br />

die Inhalte, son<strong>de</strong>rn auch das Wissen<br />

um Keyword Relevanz, Keyword Dichte<br />

und Link Building. Die Kombination<br />

aus Marketingwissen sowie einigen<br />

grundlegen<strong>de</strong>n SEO-Techniken unterstützt<br />

eine bessere Auffindbarkeit <strong>de</strong>r<br />

Inhalte in <strong>de</strong>n Suchmaschinen und<br />

sorgt so für mehr Sichtbarkeit in <strong>de</strong>n<br />

Ergebnislisten. Themenrelevante Keywords<br />

sind daher die Voraussetzung<br />

für eine korrekte Zuordnung <strong>de</strong>r Textbeiträge<br />

zu <strong>de</strong>n Schlagworten <strong>de</strong>r Suchen<strong>de</strong>n.<br />

Dabei sind vor allem Alltagsbegriffe<br />

aus <strong>de</strong>r Sprachwelt <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />

entschei<strong>de</strong>nd. Denn nur das,<br />

was gesucht wird, kann auch gefun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Links schaffen eine direkte Verbindung<br />

zwischen Content und Unternehmen.<br />

Mit <strong>de</strong>m geschickten Einsatz von Deeplinks<br />

auf spezielle Landingpages lassen<br />

sich interessierte Leser direkt zu weiterführen<strong>de</strong>n<br />

Informationen o<strong>de</strong>r Angeboten<br />

auf <strong>de</strong>r Unternehmenswebsite leiten.<br />

So lässt sich die Online-Mitteilung<br />

gezielt für Maßnahmen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>ngewinnung<br />

und Leadgenerierung einsetzen,<br />

zum Beispiel für Gewinnspiele,<br />

Umfragen o<strong>de</strong>r kostenlose Downloads.<br />

Ein Beispiel: Mit aktuellen Informatio-<br />

Die Kun<strong>de</strong>nbindung steigern<br />

Content-Marketing wird ein zunehmend<br />

wichtiger Erfolgsfaktor in <strong>de</strong>r<br />

Unternehmenskommunikation. Relevante<br />

und nützliche Informationen<br />

unterstützen die Kun<strong>de</strong>nbindung und<br />

Neukun<strong>de</strong>nakquise im Internet. Content-Marketing<br />

stellt neue Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Ausrichtung und Gestaltung<br />

<strong>de</strong>r Inhalte. Die Veröffentlichung von<br />

zielgruppenorientierten und suchmaschinenoptierten<br />

Inhalten über Presseportale,<br />

News-Dienste und Social Media<br />

sorgt für mehr Reichweite und Sichtbarkeit<br />

in <strong>de</strong>n Suchmaschinen. Durch eine<br />

»Mit <strong>de</strong>m geschickten Einsatz von Deeplinks auf<br />

spezielle Landingpages lassen sich interessierte<br />

Leser direkt zu weiterführen<strong>de</strong>n Informationen<br />

o<strong>de</strong>r Angeboten auf <strong>de</strong>r Unternehmenswebsite<br />

leiten.«<br />

geschickte Vernetzung <strong>de</strong>r Inhalte wird<br />

<strong>de</strong>r Content zum Verkäufer. Eine erfolgreiche<br />

Content Marketing Strategie<br />

gelingt daher am besten mit einer Kombination<br />

von Knowhow aus Marketing,<br />

Vertrieb und SEO.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 61


ücher _ Neuerscheinungen<br />

Buch <strong>de</strong>s Monats<br />

Eric Schmidt, Jared Cohen<br />

Die Vernetzung <strong>de</strong>r Welt<br />

»Ein Blick in unsere Zukunft<br />

Rowohlt Verlag, Berlin 2013<br />

24,95 Euro, 441 Seiten<br />

Und was macht Google?<br />

Wie sieht unsere Welt aus, wenn bald je<strong>de</strong>r<br />

Mensch ein Smartphone hat? Was be<strong>de</strong>uten<br />

Digitalisierung, Vernetzung, Cloud etc. für<br />

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft? Antworten<br />

auf diese Fragen suchen Mr. Google Eric<br />

Schmidt und Jared Cohen, Politikberater und<br />

Gründungsdirektor von Google I<strong>de</strong>as. Sie stellen<br />

viele wichtige Fragen und sprechen über<br />

Datenschutz angesichts datenhungriger staatlicher<br />

Stellen, über Cyberwar und selbstfahren<strong>de</strong><br />

Autos, über Holographien und Augmented<br />

Reality. Nur über die Verantwortung von Unternehmen<br />

wie Google für Datenschutz, virtuelle<br />

I<strong>de</strong>ntitäten und das Recht auf informationelle<br />

Selbstbestimmung re<strong>de</strong>n sie nicht. Und genau<br />

das fehlt. Und zwar schmerzlich, <strong>de</strong>nn genau<br />

da liegen die Herausfor<strong>de</strong>rungen.<br />

acquisa meint: Ein interessantes Buch, das<br />

die Lektüre lohnt. Nur lei<strong>de</strong>r eben ohne je<strong>de</strong>n<br />

Hinweis darauf, was Google, Amazon, Apple,<br />

Facebook und an<strong>de</strong>re tun. Scha<strong>de</strong>. (cp)<br />

The Bigger Picture<br />

Günter Hofbauer,<br />

Sabine Bergmann<br />

Professionelles<br />

Controlling in<br />

Marketing und<br />

Vertrieb<br />

Publicis Publishing<br />

Erlangen 2013<br />

49,90 Euro<br />

366 Seiten<br />

In diesem Buch geht es um das Marketing<br />

im weiteren Sinne, das damit auch<br />

<strong>de</strong>n Vertrieb umfasst. Der Bereich, <strong>de</strong>r<br />

in diesem Kontext als Kommunikationspolitik<br />

beschrieben wer<strong>de</strong>n kann,<br />

spielt nur eine untergeordnete Rolle.<br />

Im Vor<strong>de</strong>rgrund stehen eher Themen<br />

wie Performance Management, Relationship<br />

Management o<strong>de</strong>r Branchen-<br />

und Marktanalysen. Zielgruppe<br />

dürften daher eher Führungskräfte<br />

(im Controlling) sein. Außer<strong>de</strong>m taugt<br />

das Buch als (wissenschaftliches) Überblickswerk<br />

über <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r Dinge in<br />

Sachen Marketing- und Vertriebscontrolling.<br />

acquisa meint: Obwohl sich die Autoren dieses<br />

Wälzers nicht in <strong>de</strong>n mathematischen Details<br />

<strong>de</strong>s Themas ergehen, ist er <strong>de</strong>finitiv kein Easy<br />

Reading. Denn das Buch ist vollgepackt bis an<br />

<strong>de</strong>n Rand mit Text, Grafiken und Kästen. (ms)<br />

Emotionen hin o<strong>de</strong>r her<br />

Lars Schäfer<br />

Emotionales<br />

Verkaufen<br />

Gabal Verlag<br />

Offenbach 2012<br />

17,90 Euro<br />

164 Seiten<br />

Nach Meinung von Lars Schäfer können<br />

Verkäufer nicht ehrlich genug gegenüber<br />

ihren Kun<strong>de</strong>n sein, <strong>de</strong>nn nur<br />

so gewinnen sie <strong>de</strong>ren Vertrauen. Laut<br />

Schäfer das »größte Kaufmotiv unserer<br />

Zeit«. Deshalb beginnt sein »emotionales<br />

Verkaufen« auch bei <strong>de</strong>n Emotionen<br />

<strong>de</strong>s Verkäufers selbst, bei <strong>de</strong>ssen<br />

Authentizität. Dem Kun<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rum<br />

gilt es mit Achtsamkeit, Offenheit und<br />

Neugier zu begegnen. Und Anpassungsfähigkeit<br />

soll dafür sorgen, dass sich<br />

<strong>de</strong>r Kreis schließlich schließt. Die weiteren<br />

Kapitel beschäftigen sich mit <strong>de</strong>r<br />

passen<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nansprache, emotionalem<br />

Nutzen, Humor und <strong>de</strong>m »emotionalen<br />

Abschluss«.<br />

acquisa meint: Lars Schäfer zäumt das Sales-Pferd<br />

an<strong>de</strong>rs auf als viele seiner Trainerkollegen<br />

und weckt damit durchaus Neugier. Inhaltlich<br />

ist die Kluft dann allerdings nicht ganz<br />

so groß wie erwartet. Durchschnitt. (ms)<br />

Was tun?<br />

Hartmut Walz<br />

Einfach genial<br />

entschei<strong>de</strong>n<br />

<strong>Haufe</strong>-Lexware<br />

Freiburg 2013<br />

19,95 Euro<br />

224 Seiten<br />

»Ihr beruflicher Erfolg hängt stärker<br />

von <strong>de</strong>r Qualität Ihrer Entscheidungen<br />

ab als von Ihrem Fleiß o<strong>de</strong>r Ihrem Arbeitspensum«,<br />

heißt es im Klappentext.<br />

Deshalb fasst Autor Hartmut Walz hier<br />

50 Erkenntnisse über Entscheidungsprozesse<br />

zusammen, die garantiert<br />

(fast) je<strong>de</strong>r aus eigenem Erleben nachvollziehen<br />

kann. Die haben mal mit<br />

Statistik, mal mit Psychologie o<strong>de</strong>r<br />

Wirtschaftswissenschaften zu tun, und<br />

verleiten durchaus zum weiterlesen.<br />

Je<strong>de</strong>m Faktor wer<strong>de</strong>n vier Seiten gewidmet,<br />

mit Beispiel-Episo<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m jeweiligen<br />

Denkfehler und <strong>de</strong>n wichtigsten<br />

Lehren.<br />

acquisa meint: Das Buch erscheint wie acquisa<br />

bei <strong>Haufe</strong>-Lexware. (ms)<br />

62 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Erfolg im Fokus<br />

Dominik Birgelen<br />

Ich und <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />

Springer<br />

Fachmedien<br />

Wiesba<strong>de</strong>n 2013<br />

39,95 Euro<br />

260 Seiten<br />

Dominik Birgelen hat mit diesen Buch<br />

hohe Ziele: Er möchte das Beste aus<br />

allen Verkaufstechniken zusammenfassen.<br />

Entsprechend kennt er nur<br />

die Flucht nach vorne, egal ob er über<br />

die richtige Einstellung, die trainierte<br />

Stimme o<strong>de</strong>r die psychologischen Typen<br />

nach C. G. Jung schreibt. Über 250<br />

Seiten breitet er seine Erkenntnisse aus.<br />

Auch Themen wie Verkaufshypnose<br />

und Manipulationstechniken wer<strong>de</strong>n<br />

angesprochen.<br />

acquisa meint: Das außergewöhnlich ansprechend<br />

aufgemachte Werk <strong>de</strong>ckt das Thema in<br />

<strong>de</strong>r Tat sehr breit ab. Starke Verkürzungen <strong>de</strong>r<br />

Welt bleiben dabei – wenig überraschend – allerdings<br />

nicht aus. Dennoch: Eine gute, höchst<br />

auf ihren Gegenstand fokussierte Darstellung<br />

für Verkäufer mit echten Ambitionen. Kann<br />

man haben. (ms)<br />

Gemischte Gedanken<br />

Markus Kiefer<br />

Unternehmenskommunikation<br />

in<br />

4 Minuten<br />

Wirtschaft aktuell<br />

Verlag<br />

Stadtlohn 2013<br />

9,90 Euro<br />

134 Seiten<br />

Prof. Dr. Markus Kiefer von <strong>de</strong>r privaten<br />

FOM Hochschule für Oekonomie & Management<br />

versammelt in diesem kompakten<br />

Band überarbeitete Beiträge von<br />

seiner Website (www.markus-kiefer.eu)<br />

zum Thema Unternehmenskommunikation.<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich dabei um<br />

Kolumnen sowie Rezensionen von Büchern<br />

bzw. Aufsätzen.<br />

acquisa meint: So wenig man <strong>de</strong>m wohl informierten<br />

Autor in <strong>de</strong>n allermeisten seiner Aussagen<br />

wi<strong>de</strong>rsprechen kann, so sehr fragt man<br />

sich doch auch, welchen (größeren) Leserkreis<br />

diese viel zu durchmischte Zusammenstellung<br />

ansprechen soll. Absolut kein Muss. Scha<strong>de</strong><br />

eigentlich. (ms)<br />

Wissenschaft und Praxis<br />

Deutscher<br />

Dialogmarketing<br />

Verband e.V. (Hrsg.)<br />

Dialogmarketing<br />

Perspektiven<br />

2012/2013<br />

Springer<br />

Fachmedien<br />

Wiesba<strong>de</strong>n 2013<br />

49,99 Euro<br />

278 Seiten<br />

Bei diesem Buch han<strong>de</strong>lt es sich um<br />

<strong>de</strong>n Tagungsband zum 7. wissenschaftlichen<br />

interdisziplinären Kongress für<br />

Dialogmarketing, <strong>de</strong>r am 25. September<br />

2012 in <strong>de</strong>r Hochschule <strong>de</strong>r Medien in<br />

Stuttgart stattfand. Unter <strong>de</strong>r Leitung<br />

von Dr. Heinz Dallmer diskutierten Wissenschaftler<br />

und Praktiker aktuelle Forschungsergebnisse<br />

und neue Entwicklungen<br />

im Dialogmarketing.<br />

acquisa meint: Dieser Band bewegt sich<br />

erfreulich nahe entlang <strong>de</strong>r aktuellen Diskussionslinien.<br />

Trotz wissenschaftlichen Anspruchs<br />

also auch für die Praxis relevant. (ms)<br />

Viele Wege<br />

Rupert Stadler,<br />

Walter Brenner,<br />

Andreas Herrmann<br />

(Hrsg.)<br />

Erfolg im digitalen<br />

Zeitalter<br />

F.A.Z.-Institut<br />

Frankfurt 2012<br />

29,90 Euro<br />

304 Seiten<br />

Nach einleiten<strong>de</strong>n Beiträgen zweier Herausgeber<br />

und von Miriam Meckel (allesamt<br />

von <strong>de</strong>r renommierten Universität<br />

St. Gallen), schil<strong>de</strong>rn Unternehmenslenker<br />

aus <strong>de</strong>m B2C- und B2B-Geschäft,<br />

von Adidas über ING-Diba bis Thyssen<br />

Krupp, ihre kun<strong>de</strong>norientierten Erfolgsstrategien<br />

für Gegenwart und Zukunft.<br />

Dabei entwerfen die einen eher Big Pictures,<br />

während sich die an<strong>de</strong>ren auf die<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nkommunikation<br />

in Zeiten <strong>de</strong>r Social Networks<br />

konzentrieren. Gemeinsam ist<br />

allen das Wissen um die grundlegen<strong>de</strong>n<br />

Verän<strong>de</strong>rungen, die das digitale Zeitalter<br />

mit sich gebracht hat, und <strong>de</strong>nen<br />

sich die Unternehmen stellen müssen.<br />

acquisa meint: Auch wenn sich in diesem<br />

Band diverse Einschätzungen <strong>de</strong>r Rahmenbedingungen<br />

wie<strong>de</strong>rholen, schlagen die Beiträge<br />

<strong>de</strong>s Buches doch relativ gekonnt die Brücke in<br />

die Realität <strong>de</strong>s jeweiligen Unternehmens. (ms)<br />

Konkrete Anleitung<br />

Tim Sebastian<br />

Facebook Fanpages<br />

Plus<br />

Mitp Verlag<br />

Hei<strong>de</strong>lberg 2012<br />

24,95 Euro<br />

318 Seiten<br />

Neun von zehn Social-Media-Managern<br />

dürften Facebook für die relevanteste<br />

Plattform halten – weil sie die meisten<br />

Nutzer auf sich vereint. Nur lei<strong>de</strong>r gibt<br />

es beim Anlegen bzw. Verwalten einige<br />

Stolperfallen, auf die Sebastian in diesem<br />

Buch eingeht. Unter an<strong>de</strong>rem geht<br />

es um Tab-Applikationen und <strong>de</strong>n Open<br />

Graph. Lange Kapitel gibt es auch zu<br />

Plugins sowie Tracking & Monitoring.<br />

acquisa meint: Dieses Buch versteht sich als<br />

Manual, <strong>de</strong>shalb sollte ausdrücklich ein gewisses<br />

technisches Grundinteresse bzw. -wissen<br />

beim Leser vorhan<strong>de</strong>n sein. Wie man die ganze<br />

Sache dann mit Leben füllt, steht mittlerweile<br />

auf vielen an<strong>de</strong>ren Blättern, die wir Ihnen ja regelmäßig<br />

an dieser Stelle vorstellen. (ms)<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 63


Vertrieb & Verkauf _ Roundtable<br />

Auf <strong>de</strong>n Vertrieb kommen gewaltige Herausfor<strong>de</strong>rungen zu – so das Fazit beim acquisa-Roundtable.<br />

»Vertrieb muss schneller wer<strong>de</strong>n«<br />

Der Vertrieb wird vielschichtiger: Eine Expertenrun<strong>de</strong> hat sich im Rahmen <strong>de</strong>s Management-<br />

Marketing & Innovation Forum Europe (MIF) in München über Innovationen im Vertrieb sowie<br />

über die Zukunft <strong>de</strong>s Verkaufens unterhalten.<br />

Text _ Klaus Dietzel<br />

acquisa: Wir sind hier ja auf einem<br />

Inno vationskongress. Was be<strong>de</strong>utet Innovation<br />

eigentlich für <strong>de</strong>n Vertrieb?<br />

Monique R. Siegel: Das kann im Vertrieb<br />

sehr vielschichtig sein. Ich glaube, dass<br />

mehr Emotionalität ein neuer Trend im<br />

Vertrieb ist. Das Thema Emotionalität<br />

ist nicht nur im Marketing gefor<strong>de</strong>rt,<br />

Emotionalität ist auch im Vertrieb angekommen:<br />

Da <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> heutzutage<br />

oft nicht zum Produkt geht, son<strong>de</strong>rn<br />

das Produkt zum Kun<strong>de</strong>n, muss sich<br />

auch <strong>de</strong>r Vertrieb emotionaler mit<br />

<strong>de</strong>n Produkten auseinan<strong>de</strong>rsetzen.<br />

»Wenn Unternehmen nicht<br />

in die Qualifizierung ihrer<br />

Verkaufsmannschaften<br />

investieren, sind Themen<br />

wie Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement,<br />

Business<br />

Intelligence o<strong>de</strong>r Touch<br />

Point Management<br />

Vergeu<strong>de</strong>te Liebesmüh.«<br />

Patrick Kistenpfennig, Vorstand International<br />

bei <strong>de</strong>r Kistenpfennig AG, Mainz<br />

Ein weiteres Trendthema: Unternehmen<br />

müssen nachhaltiger wirtschaften. Es<br />

kann nicht sein, dass Unternehmen nach<br />

immer günstigeren Standorten suchen<br />

und die Vertriebswege immer länger und<br />

komplexer wer<strong>de</strong>n.<br />

Patrick Kistenpfenning: Innovation im<br />

Vertrieb kann auch in <strong>de</strong>r Form <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nansprache<br />

stattfin<strong>de</strong>n. Diese geht<br />

inzwischen weit über das reine Produkt<br />

hinaus. Es geht heute im B2B längst<br />

nicht mehr darum, ein Produkt A o<strong>de</strong>r<br />

B anzubieten. Vielmehr müssen Unternehmen<br />

komplexe Services anbieten,<br />

welche die Probleme ihrer Kun<strong>de</strong>n lösen.<br />

Das liegt nicht zuletzt an <strong>de</strong>n fehlen<strong>de</strong>n<br />

Ressourcen in <strong>de</strong>r Industrie. Wo man<br />

als Verkäufer früher fünf Einkäufern<br />

mit jeweils eigener Abteilung und viel<br />

technischem Verständnis gegenüber gesessen<br />

hat, trifft man heute zumeist auf<br />

nur noch eine Führungskraft, die we<strong>de</strong>r<br />

Zeit noch tiefergehen<strong>de</strong>s Verständnis hat<br />

64 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Foto: Kilian Bishop<br />

– und von daher gleich ganze Konzepte<br />

einfor<strong>de</strong>rt.<br />

Andreas Becks: Auch wir sehen heute<br />

eine <strong>de</strong>utlich höhere Emotionalität in<br />

Richtung Kun<strong>de</strong>. Dazu bedarf es natürlich<br />

eines besseren Verständnisses <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>n. Nicht ohne Grund sind Softwarelösungen<br />

für Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement<br />

inzwischen Standard in<br />

<strong>de</strong>utschen Unternehmen. Doch künftig<br />

wird es zusätzlich noch darum gehen,<br />

wie Unternehmen das Wissen um ihre<br />

Kun<strong>de</strong>n mit an<strong>de</strong>ren Daten so verknüpfen,<br />

dass sie daraus einen echten Mehrwert<br />

ziehen können. Mehr Relevanz aus<br />

<strong>de</strong>n verfügbaren Informationen gewinnen<br />

– das ist die neue Aufgabe für Vertrieb<br />

und Marketing. Wir stehen sicherlich<br />

noch am Anfang <strong>de</strong>r Entwicklung.<br />

Aber wir haben es heute mit an<strong>de</strong>ren<br />

Kun<strong>de</strong>n zu tun, mit weitaus besser informierten<br />

Kun<strong>de</strong>n. Da muss <strong>de</strong>r Vertrieb<br />

mithalten. Früher war es für Kleine<br />

und Mittlere Unternehmen (KMU) sehr<br />

aufwendig und kos tenintensiv, Kun<strong>de</strong>nwissen<br />

zu generieren. Das geht heute<br />

viel schneller, einfacher und güns tiger.<br />

Insofern ist jetzt die Zeit, darüber nachzu<strong>de</strong>nken.<br />

An<strong>de</strong>rs Indset: Ich bin skeptisch, ob wir<br />

im Vertrieb wirklich mehr Innovationen<br />

brauchen. Ich <strong>de</strong>nke, dass ausgereifte<br />

Tools auf <strong>de</strong>m Tisch liegen. Unternehmen<br />

müssen sie nur einsetzen. Und dies<br />

ist in vielen Fällen die größte Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />

Denn parallel zum gezielten<br />

Einsatz innovativer Tools sollten sich<br />

Unternehmen schlicht vielmehr auf ihre<br />

Kernkompetenzen und ihre Tugen<strong>de</strong>n<br />

zurückbesinnen. Authentizität ist das<br />

Gebot <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>.<br />

Siegel: Back to the roots. Das wäre doch<br />

mal eine Innovation für <strong>de</strong>n Vertrieb. Die<br />

Kommunikation von Mensch zu Mensch<br />

muss wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Mittel punkt <strong>de</strong>s vertrieblichen<br />

Han<strong>de</strong>lns gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wir haben uns an Call-Center, Warteschleifen<br />

o<strong>de</strong>r virtuelle Produktvorführungen<br />

gewöhnen müssen, aber Unternehmen<br />

erkennen zunehmend, dass<br />

sich wirklicher Kun<strong>de</strong>n service nicht automatisieren<br />

lässt.<br />

Indset: Da gebe ich Ihnen Recht. Wie<br />

kann ein virtuelles Call-Center einen Bezug<br />

zu Produkt und Kun<strong>de</strong> aufbauen –<br />

»Junge dynamische Frauen<br />

übernehmen heute die<br />

Rolle, die früher die<br />

JUngen dynamischen<br />

Männer wahrgenommen<br />

haben.«<br />

Dr. Monique R. Siegel, Trendinterpretin<br />

Mrs Think, Zürich<br />

»Unternehmen müssen<br />

mehr Freiräume für ihre<br />

Verkäufer schaffen.«<br />

An<strong>de</strong>rs Indset, Grün<strong>de</strong>r von Lea<strong>de</strong>rs We<br />

Love – LWL GmbH, Frankfurt am Main<br />

und dann auch noch authentisch sein?<br />

Das geht doch gar nicht.<br />

Harald Trautsch: Der Vertrieb wird vielschichtiger.<br />

Es gibt nicht <strong>de</strong>n einen Point<br />

of Sale, an welchem <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> kauft.<br />

Der Kun<strong>de</strong> begegnet <strong>de</strong>m Produkt online<br />

o<strong>de</strong>r im Gespräch mit an<strong>de</strong>ren – in<br />

Foren, Blogs o<strong>de</strong>r Social-Media-Content<br />

– und trifft seine Kaufentscheidung in<br />

einer Weise, die weniger vorhersehbar<br />

ist. Auch wenn Unternehmen immer<br />

mehr (vermeintlich) prognostizierbare<br />

Informationen zum Kaufverhalten <strong>de</strong>s<br />

Kun<strong>de</strong>n erheben, bleibt die Customer<br />

Journey letztlich doch eine Reise mit<br />

ungewissem Ausgang. Der Vertrieb wird<br />

aber sicherlich innerhalb <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

an Be<strong>de</strong>utung gewinnen – nicht,<br />

weil er <strong>de</strong>n Umsatz bringt, son<strong>de</strong>rn weil<br />

er wertvolle Informationen an das Unternehmen<br />

liefert. Diese ungefilterten<br />

Informationen aus Kun<strong>de</strong>nsicht wer<strong>de</strong>n<br />

nicht nur für das Marketing wichtiger,<br />

son<strong>de</strong>rn auch für die Entwicklung neuer<br />

Produkte.<br />

acquisa: Und wie innovativ schätzen Sie<br />

Deutschland ein?<br />

Siegel: Die Vorreiterrolle ist dahin. Es<br />

braucht einen grundlegen<strong>de</strong>n Mentalitätswan<strong>de</strong>l.<br />

Wie sieht <strong>de</strong>r aus? Sie müssen<br />

sich das so vorstellen, als ob Sie von<br />

einem Tag auf <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren vom Drehscheiben-Telefon<br />

zum I-Phone wechseln<br />

müssten. Drastisch, nicht wahr? Aber genau<br />

so drastisch muss sich das Denken in<br />

diesem Bereich än<strong>de</strong>rn. Denn wie heißt<br />

es so schön: Wer sich auf seinen Lorbeeren<br />

ausruht, trägt sie an <strong>de</strong>r falschen<br />

Stelle.<br />

acquisa: Aber <strong>de</strong>rzeit läuft die <strong>de</strong>utsche<br />

Wirtschaft doch rund. Da könnte man<br />

sich ja auch mal auf seinen Lorbeeren<br />

ausruhen?<br />

Kistenpfenning: Die konjunkturelle Entwicklung<br />

täuscht über die wirklichen<br />

Probleme hinweg. Zumal es nicht in<br />

allen Branchen gut läuft. Auf die Vertriebsmitarbeiter<br />

kommen gewaltige<br />

Aufgaben zu. Sie sollen Analysetools<br />

nutzen, die früher hauptsächlich von<br />

Mathematikern bedient wur<strong>de</strong>n. Sie sollen<br />

<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n eine Transparenz über<br />

Dinge darstellen, die sie früher nicht<br />

erzählen durften. <strong>Als</strong> Vertriebsmann<br />

vor Ort müssen Sie heute innerhalb von<br />

Sekun<strong>de</strong>n Dinge beantworten, für die<br />

Sie früher mehrere Wochen Zeit hatten.<br />

Wenn Unternehmen nicht in die [ …<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 65


Vertrieb & Verkauf _ Roundtable<br />

»Die DNA eines erfolgreichen Unternehmens<br />

liegt darin, dass je<strong>de</strong>r Mitarbeiter – vom<br />

Buchhalter bis zum Produktentwickler –<br />

Teil <strong>de</strong>s Vertriebs ist«<br />

Harald Trautsch, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r bei Everbill, Mountain<br />

View (USA)<br />

Qualifizierung ihrer Verkaufsmannschaften<br />

investieren, sind Themen wie<br />

Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement, Business<br />

Intelligence o<strong>de</strong>r Touch Point Management<br />

wirklich vergeu<strong>de</strong>te Liebesmüh.<br />

Indset: Die wichtigste Eigenschaft eines<br />

erfolgreichen Verkäufers liegt seit jeher<br />

darin, dass er das Produkt versteht und<br />

sich mit <strong>de</strong>m Produkt i<strong>de</strong>ntifizieren<br />

kann. Nur dann kann er sich für das<br />

Produkt begeistern, und diese Begeisterung<br />

auch <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n spüren lassen.<br />

Außer<strong>de</strong>m ist er unter dieser Voraussetzung<br />

bereit, die Extrameile zu gehen.<br />

Solche Mitarbeiter braucht <strong>de</strong>r Vertrieb.<br />

Das können Unternehmen über noch so<br />

ausgeklügelte Vergütungssysteme und<br />

Boni nicht erreichen. Es geht um <strong>de</strong>n<br />

Spirit im Unternehmen. Hier müssen<br />

»Um mehr Wissen über <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n und die eigenen<br />

Probleme zu erhalten,<br />

müssen Unternehmen ein<br />

viel höheres MaSS an<br />

Agilität unter Beweis<br />

stellen.«<br />

Dr. Andreas Becks, Business Expert<br />

<strong>de</strong>s Centers of Excellence Customer<br />

Intelligence, SAS Institute, Hei<strong>de</strong>lberg<br />

Unternehmen künftig mehr Freiräume<br />

für die Verkäufer schaffen. Da brauchen<br />

wir einen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r Führung von<br />

Vertriebsmitarbeitern.<br />

Trautsch: Die DNA eines erfolgreichen<br />

Unternehmens liegt darin, dass je<strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter – vom Buchhalter bis zum<br />

Produktentwickler – Teil <strong>de</strong>s Vertriebs<br />

ist und damit auch Verantwortung gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n unternimmt. Vertrieb<br />

als integraler Bestandteil <strong>de</strong>r Organisation<br />

sozusagen. Je besser dies in <strong>de</strong>r<br />

Unternehmenskultur verankert ist, <strong>de</strong>sto<br />

erfolgreicher das Unternehmen.<br />

Siegel: Apropos Kulturwan<strong>de</strong>l. Den<br />

braucht es in <strong>de</strong>r Tat – auch im Vertrieb.<br />

Die Sales Teams müssen ihre Kun<strong>de</strong>n<br />

wie<strong>de</strong>r neu erziehen. Es kann nicht darum<br />

gehen, immer nur das billigste Produkt<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Diese Schnäppchenjägermentalität<br />

<strong>de</strong>r Deutschen ist doch grauenhaft.<br />

Früher war das Gutesiegel »ma<strong>de</strong><br />

in Germany« das Maß aller Dinge, weil<br />

es für eine hohe Verlässlichkeit <strong>de</strong>s Produkts<br />

stand. In diese Richtung muss es<br />

wie<strong>de</strong>r zurückgehen. Denn das Billigste<br />

ist eben nicht das Beste.<br />

Kistenpfenning: Ich <strong>de</strong>nke, dass das Pen<strong>de</strong>l<br />

bereits umschlägt. Die Transparenz<br />

in <strong>de</strong>n Märkten wird unweigerlich dazu<br />

führen, dass Unternehmen konsequent<br />

sein müssen. Sie können nicht vorne öko<br />

drauf schreiben und hinten eine Dreckschleu<strong>de</strong>r<br />

sein.<br />

Trautsch: Diese ehrliche Konsequenz<br />

setzt sich in <strong>de</strong>r Kommunikation fort.<br />

Kun<strong>de</strong>n wollen ehrlich informiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Unternehmenskommunikation<br />

darf nicht zur reinen Produkt-PR verkommen.<br />

Auch das wird heute durch Social<br />

Media & Co. entlarvt – und zuweilen<br />

von <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n hart bestraft.<br />

acquisa: Derzeit wird (mal wie<strong>de</strong>r) viel<br />

über eine Frauenquote in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Wirtschaft diskutiert. Wäre es<br />

nicht sinnvoll, auch im Vertrieb Frauen<br />

mehr Verantwortung zu geben?<br />

Kistenpfenning: Sicherlich wäre das<br />

sinnvoll. Wir sind im technischen Vertrieb<br />

im B2B tätig. Da hat je<strong>de</strong> Frau im<br />

Verkauf einen Vorteil – schon allein, weil<br />

dies so selten vorkommt. Frauen können<br />

eine höhere Emotionalität in das Verkaufsgespräch<br />

bringen.<br />

Indset: Frauen sind vielleicht die besseren<br />

Verkäufer für männliche Kun<strong>de</strong>n,<br />

aber sind umkehrt Männer nicht auch<br />

die besseren Verkäufer für weibliche<br />

Kun<strong>de</strong>n? Ich halte diese Debatte daher<br />

für ein Feigenblatt. Entschei<strong>de</strong>nd sind<br />

vielmehr die Ergebnisse und das Verständnis<br />

für eine neue Führungskultur.<br />

Siegel: Frauen sind auch gegenüber<br />

weiblichen Kun<strong>de</strong>n die besseren Verkäufer,<br />

weil sie besser verstehen, wie Frauen<br />

funktionieren und was diesen wichtig ist.<br />

Trautsch: Entgegen herkömmlicher Meinung<br />

sind Männer nicht dumm. Wenn<br />

Unternehmen diesen männlichen Einkäufern<br />

weibliche Verkäufer vorsetzen in<br />

<strong>de</strong>r Annahme, dass diese dann eher kaufen,<br />

verursacht das wohl eher Unbehagen<br />

und führt zu negativen Reaktionen.<br />

Siegel: Man darf nicht auf starre Quoten<br />

setzen. Aber die jungen dynamischen<br />

Frauen übernehmen heute immer<br />

mehr die Rolle, die früher die jungen<br />

dynamischen Männer wahrgenommen<br />

haben. Das hat viele Grün<strong>de</strong> – von <strong>de</strong>r<br />

besseren Ausbildung beim weiblichen<br />

Geschlecht über eine höhere Ritalin-<br />

Anfälligkeit beim männlichen bis hin<br />

zu <strong>de</strong>r Tatsache, dass die Väter dieser<br />

jungen Männer nie Zeit hatten für ihre<br />

Jungs – und – und die Jungs insofern<br />

keine Vorbil<strong>de</strong>r hatten. Hier driftet die<br />

Gesellschaft immer mehr auseinan<strong>de</strong>r.<br />

Und es wäre besser, wenn sich diese Entwicklung<br />

wie<strong>de</strong>r normalisieren wür<strong>de</strong>.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

66 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Vertrieb & Verkauf _ Roundtable<br />

»Die DNA eines erfolgreichen Unternehmens<br />

liegt darin, dass je<strong>de</strong>r Mitarbeiter – vom<br />

Buchhalter bis zum Produktentwickler –<br />

Teil <strong>de</strong>s Vertriebs ist«<br />

Harald Trautsch, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r bei Everbill, Mountain<br />

View (USA)<br />

Qualifizierung ihrer Verkaufsmannschaften<br />

investieren, sind Themen wie<br />

Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement, Business<br />

Intelligence o<strong>de</strong>r Touch Point Management<br />

wirklich vergeu<strong>de</strong>te Liebesmüh.<br />

Indset: Die wichtigste Eigenschaft eines<br />

erfolgreichen Verkäufers liegt seit jeher<br />

darin, dass er das Produkt versteht und<br />

sich mit <strong>de</strong>m Produkt i<strong>de</strong>ntifizieren<br />

kann. Nur dann kann er sich für das<br />

Produkt begeistern, und diese Begeisterung<br />

auch <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n spüren lassen.<br />

Außer<strong>de</strong>m ist er unter dieser Voraussetzung<br />

bereit, die Extrameile zu gehen.<br />

Solche Mitarbeiter braucht <strong>de</strong>r Vertrieb.<br />

Das können Unternehmen über noch so<br />

ausgeklügelte Vergütungssysteme und<br />

Boni nicht erreichen. Es geht um <strong>de</strong>n<br />

Spirit im Unternehmen. Hier müssen<br />

»Um mehr Wissen über <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n und die eigenen<br />

Probleme zu erhalten,<br />

müssen Unternehmen ein<br />

viel höheres MaSS an<br />

Agilität unter Beweis<br />

stellen.«<br />

Dr. Andreas Becks, Business Expert<br />

<strong>de</strong>s Centers of Excellence Customer<br />

Intelligence, SAS Institute, Hei<strong>de</strong>lberg<br />

Unternehmen künftig mehr Freiräume<br />

für die Verkäufer schaffen. Da brauchen<br />

wir einen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r Führung von<br />

Vertriebsmitarbeitern.<br />

Trautsch: Die DNA eines erfolgreichen<br />

Unternehmens liegt darin, dass je<strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter – vom Buchhalter bis zum<br />

Produktentwickler – Teil <strong>de</strong>s Vertriebs<br />

ist und damit auch Verantwortung gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n unternimmt. Vertrieb<br />

als integraler Bestandteil <strong>de</strong>r Organisation<br />

sozusagen. Je besser dies in <strong>de</strong>r<br />

Unternehmenskultur verankert ist, <strong>de</strong>sto<br />

erfolgreicher das Unternehmen.<br />

Siegel: Apropos Kulturwan<strong>de</strong>l. Den<br />

braucht es in <strong>de</strong>r Tat – auch im Vertrieb.<br />

Die Sales Teams müssen ihre Kun<strong>de</strong>n<br />

wie<strong>de</strong>r neu erziehen. Es kann nicht darum<br />

gehen, immer nur das billigste Produkt<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Diese Schnäppchenjägermentalität<br />

<strong>de</strong>r Deutschen ist doch grauenhaft.<br />

Früher war das Gutesiegel »ma<strong>de</strong><br />

in Germany« das Maß aller Dinge, weil<br />

es für eine hohe Verlässlichkeit <strong>de</strong>s Produkts<br />

stand. In diese Richtung muss es<br />

wie<strong>de</strong>r zurückgehen. Denn das Billigste<br />

ist eben nicht das Beste.<br />

Kistenpfenning: Ich <strong>de</strong>nke, dass das Pen<strong>de</strong>l<br />

bereits umschlägt. Die Transparenz<br />

in <strong>de</strong>n Märkten wird unweigerlich dazu<br />

führen, dass Unternehmen konsequent<br />

sein müssen. Sie können nicht vorne öko<br />

drauf schreiben und hinten eine Dreckschleu<strong>de</strong>r<br />

sein.<br />

Trautsch: Diese ehrliche Konsequenz<br />

setzt sich in <strong>de</strong>r Kommunikation fort.<br />

Kun<strong>de</strong>n wollen ehrlich informiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Unternehmenskommunikation<br />

darf nicht zur reinen Produkt-PR verkommen.<br />

Auch das wird heute durch Social<br />

Media & Co. entlarvt – und zuweilen<br />

von <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n hart bestraft.<br />

acquisa: Derzeit wird (mal wie<strong>de</strong>r) viel<br />

über eine Frauenquote in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Wirtschaft diskutiert. Wäre es<br />

nicht sinnvoll, auch im Vertrieb Frauen<br />

mehr Verantwortung zu geben?<br />

Kistenpfenning: Sicherlich wäre das<br />

sinnvoll. Wir sind im technischen Vertrieb<br />

im B2B tätig. Da hat je<strong>de</strong> Frau im<br />

Verkauf einen Vorteil – schon allein, weil<br />

dies so selten vorkommt. Frauen können<br />

eine höhere Emotionalität in das Verkaufsgespräch<br />

bringen.<br />

Indset: Frauen sind vielleicht die besseren<br />

Verkäufer für männliche Kun<strong>de</strong>n,<br />

aber sind umkehrt Männer nicht auch<br />

die besseren Verkäufer für weibliche<br />

Kun<strong>de</strong>n? Ich halte diese Debatte daher<br />

für ein Feigenblatt. Entschei<strong>de</strong>nd sind<br />

vielmehr die Ergebnisse und das Verständnis<br />

für eine neue Führungskultur.<br />

Siegel: Frauen sind auch gegenüber<br />

weiblichen Kun<strong>de</strong>n die besseren Verkäufer,<br />

weil sie besser verstehen, wie Frauen<br />

funktionieren und was diesen wichtig ist.<br />

Trautsch: Entgegen herkömmlicher Meinung<br />

sind Männer nicht dumm. Wenn<br />

Unternehmen diesen männlichen Einkäufern<br />

weibliche Verkäufer vorsetzen in<br />

<strong>de</strong>r Annahme, dass diese dann eher kaufen,<br />

verursacht das wohl eher Unbehagen<br />

und führt zu negativen Reaktionen.<br />

Siegel: Man darf nicht auf starre Quoten<br />

setzen. Aber die jungen dynamischen<br />

Frauen übernehmen heute immer<br />

mehr die Rolle, die früher die jungen<br />

dynamischen Männer wahrgenommen<br />

haben. Das hat viele Grün<strong>de</strong> – von <strong>de</strong>r<br />

besseren Ausbildung beim weiblichen<br />

Geschlecht über eine höhere Ritalin-<br />

Anfälligkeit beim männlichen bis hin<br />

zu <strong>de</strong>r Tatsache, dass die Väter dieser<br />

jungen Männer nie Zeit hatten für ihre<br />

Jungs – und – und die Jungs insofern<br />

keine Vorbil<strong>de</strong>r hatten. Hier driftet die<br />

Gesellschaft immer mehr auseinan<strong>de</strong>r.<br />

Und es wäre besser, wenn sich diese Entwicklung<br />

wie<strong>de</strong>r normalisieren wür<strong>de</strong>.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

66 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Vertrieb & Verkauf _ Veranstaltungsorganisation<br />

Menschen machen Events<br />

Vertrauen und Sympathie bei <strong>de</strong>n Gästen und Teilnehmern einer Veranstaltung wird nicht über<br />

die Location o<strong>de</strong>r das Catering erzeugt, son<strong>de</strong>rn über engagiertes, sympathisches und gut<br />

geschultes Veranstaltungspersonal, inklusive <strong>de</strong>r Projektleitung. Was Sie beachten sollten.<br />

Text _ Melanie von Graeve<br />

Stellen Sie sich rechtzeitig darauf ein,<br />

dass Sie die Unterstützung interner<br />

o<strong>de</strong>r externer Kräfte benötigen könnten<br />

– etwa, weil bestimmte Fachkenntnisse<br />

nicht vorhan<strong>de</strong>n sind o<strong>de</strong>r Sie ohne personelle<br />

Unterstützung keinen störungsund<br />

staufreien Ablauf für Ihre Teilnehmer<br />

gewährleisten könnten.<br />

Veranstaltungspersonal kann beispielsweise<br />

für Aufgaben wie Einlasskontrolle,<br />

Information und Empfang, für die Gar<strong>de</strong>robe,<br />

die Referenten- o<strong>de</strong>r VIP-Betreuung<br />

(in welcher Sprache?) nötig sein.<br />

Prüfen Sie, ob Sie auch Dolmetscher sowie<br />

Techniker für Installation, Beleuchtung,<br />

Ton und Präsentation brauchen.<br />

Auch zur Veranstaltungs dokumentation<br />

kann Personal erfor<strong>de</strong>rlich sein, etwa<br />

ein Fotograf o<strong>de</strong>r ein Filmteam.<br />

Darüberhinaus können Aufgaben wie<br />

Tagungssekretariat, Gäs tetransport,<br />

Fahrservice, Parkplatzanweisung, Service,<br />

Vor-, Zwischen- und Endreinigung<br />

(auch WC), Wachdienst, Sicherheit, Personenschutz,<br />

Auf-/Abbau etc. anfallen.<br />

Personal als Aushängeschild<br />

Das Veranstaltungspersonal präsentiert<br />

und repräsentiert Ihr Unternehmen – es<br />

ist sozusagen Ihr Aushängeschild. Informieren<br />

Sie Ihre Helfer daher nicht nur<br />

über Ablauf und Details <strong>de</strong>r Veranstaltung,<br />

son<strong>de</strong>rn – insbeson<strong>de</strong>re externes<br />

Personal – auch über Ihr Unternehmen.<br />

Internes Veranstaltungspersonal kann<br />

zusätzlich eine Schulung im Bereich<br />

Soft-Skills und Business-Knigge benötigen<br />

– vor allem, wenn Sie Azubis und Praktikanten<br />

einsetzen möchten. Externes Personal<br />

von guten Agenturen sollte in diesen<br />

Bereichen bereits geschult sein. Und:<br />

Informieren Sie alle Mitglie<strong>de</strong>r Ihres Teams über folgen<strong>de</strong> Themen:<br />

p<br />

p<br />

p<br />

p<br />

p<br />

p<br />

p<br />

p<br />

p<br />

p<br />

p info was das team wissen muss<br />

Unternehmensprofil<br />

Ziele <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />

Ablauf <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />

Gegebenheiten am Veranstaltungsort<br />

Wichtige Personen (VIPs, Redner etc.)<br />

Verantwortliche<br />

Einsatzbereiche<br />

Einsatz- und Pausenzeiten<br />

Umgangsformen/Klei<strong>de</strong>rvorgaben<br />

Notfallplan, wichtige Rufnummern<br />

Überlegen Sie sich, wie Sie Ihr Personal<br />

als kompetente Ansprechpartner erkennbar<br />

machen möchten. Je nach Veranstaltungsart<br />

und -stil eignen sich hierfür einheitliche<br />

Kleidung und Accessoires wie<br />

Halstücher, Kopfbe<strong>de</strong>ckungen etc.<br />

Wichtig ist, dass alle Mitarbeiter vor Ort<br />

umfassend über die Veranstaltung und<br />

das veranstalten<strong>de</strong> Unternehmen informiert<br />

sind. Je<strong>de</strong>r muss in <strong>de</strong>r Lage sein,<br />

<strong>de</strong>n Teilnehmern die gewünschten Auskünfte<br />

zu geben.<br />

Damit Ihr Personal mit <strong>de</strong>r Veranstaltungslocation<br />

vertraut ist und die typischen<br />

Besucherfragen beantworten<br />

kann, gehören eine gemeinsame Begehung<br />

sowie eine gründliche Einweisung<br />

zur Schulung. Nach <strong>de</strong>r Schulung sollte<br />

je<strong>de</strong>r Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Lage sein, in eigenen<br />

Worten die Ziele, Aktionen und<br />

beson<strong>de</strong>ren Abläufe während <strong>de</strong>r Veranstaltung,<br />

seine Aufgaben, seinen Einsatzbereich,<br />

seinen Dienstplan und seine<br />

Pausenzeiten sowie die besprochenen<br />

Notfall- und Sicherheitsmaßnahmen<br />

wie<strong>de</strong>rzugeben.<br />

Die Menge an Personal, die Sie benötigen,<br />

ergibt sich aus <strong>de</strong>n Veranstaltungszeiten<br />

und Zeitfenstern (in welchen<br />

Zeiträumen müssen bestimmte Tätigkeiten<br />

wie Gar<strong>de</strong>robe, Registrierung<br />

erledigt sein etc.), <strong>de</strong>n anfallen<strong>de</strong>n Aufgaben<br />

und Ihrer Teilnehmerzahl. Klären<br />

Sie vor diesem Hintergrund: Wo, von<br />

wann bis wann, für welche Aufgaben<br />

wie viel Personal mit welchen Qualifikationen<br />

benötigt wird. Wo die Standorte<br />

und Einsatzbereiche <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Mitarbeiter sind (genauen Einsatzort benennen!<br />

Bezeichnungen wie »draußen«<br />

o<strong>de</strong>r »drinnen« reichen nicht). Wer Ansprechpartner<br />

und wer weisungsbefugt<br />

ist. Wie die zulässigen Einsatz- und<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Pausenzeiten <strong>de</strong>s Veran-<br />

68 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Gutes Essen ist auf Veranstaltungen wichtig,<br />

reicht aber für <strong>de</strong>ren Erfolg beileibe nicht<br />

aus.<br />

Foto: Anna Mc Master<br />

staltungspersonals sind. Wann, wo und<br />

durch wen das <strong>de</strong>taillierte Briefing mit<br />

Aufgabenverteilung erfolgt.<br />

Ein Stau-Check hilft Ihnen zu prüfen,<br />

ob Sie ausreichend Personal eingeplant<br />

haben: Haben Sie die klassischen Situationen,<br />

in <strong>de</strong>nen sich Schlangen bil<strong>de</strong>n<br />

– Gar<strong>de</strong>robe, Registrierung, Buffet etc. –<br />

durchdacht?<br />

Wo immer Sie nicht sicher sind, fragen<br />

Sie Profis o<strong>de</strong>r probieren Sie aus, wie<br />

viel Zeit welche Arbeitsschritte (Gar<strong>de</strong>robe,<br />

Check-in etc.) erfor<strong>de</strong>rn. Legen Sie<br />

sich Gegenmaßnahmen zurecht, die Sie<br />

auch vor Ort noch ergreifen können,<br />

falls es trotz<strong>de</strong>m zu längeren Wartezeiten<br />

kommt!<br />

Die Rolle <strong>de</strong>r Projektleitung<br />

Die Projektleitung ist für <strong>de</strong>n reibungslosen<br />

Ablauf <strong>de</strong>s Geschehens vor Ort<br />

verantwortlich – sowohl nach außen<br />

gegenüber <strong>de</strong>n Teilnehmern und externen<br />

Dienstleistern als auch nach innen<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Veranstaltungsteam.<br />

Da eine solche Aufgabe nicht ohne Weiteres<br />

übertragen wer<strong>de</strong>n kann, sollten<br />

Sie sich unbedingt rechtzeitig mit <strong>de</strong>r<br />

Frage <strong>de</strong>r Vertretung <strong>de</strong>r Projektleitung<br />

beschäftigen.<br />

Eine gute Planung allein reicht noch<br />

nicht aus – es gibt viele unerwartete<br />

Faktoren, auf die bei Veranstaltungen<br />

schnell reagiert wer<strong>de</strong>n muss. Wohin<br />

bei schlechtem Wetter? Was tun, wenn<br />

<strong>de</strong>r Referent ausfällt? Was, wenn die<br />

Technik streikt? Wägen Sie bereits in<br />

<strong>de</strong>r Planungsphase ab, wie Sie im Fall<br />

<strong>de</strong>r Fälle vorgehen wer<strong>de</strong>n und welche<br />

Maßnahmen präventiv zu ergreifen<br />

sind. Hier einige hilfreiche Fragen<br />

für Ihre Plan-Überlegungen: Welche<br />

Probleme, Engpässe, Schwierigkeiten<br />

kennen Sie aus Ihrer Veranstaltungsvergangenheit?<br />

Welche Pannen, Engpässe<br />

etc. haben Ihre Teilnehmer bei Ihren<br />

Veranstaltungen bereits erlebt? Welche<br />

Probleme mit Ihrer Zielgruppe sind<br />

wahrscheinlich o<strong>de</strong>r möglich? Wie wollen<br />

Sie im Ernstfall reagieren?<br />

Spielen Sie rechtzeitig vor Ihrer Veranstaltung<br />

alle Stationen, Programmpunkte<br />

und Abläufe mithilfe Ihres Ablaufplans<br />

gedanklich durch – am besten<br />

im Projektteam. Ein frühzeitiger Check<br />

ermöglicht Ihnen, Vorsorgemaßnahmen<br />

zu ergreifen. Außer<strong>de</strong>m sind Sie<br />

durch eine solche gedankliche Trockenübung<br />

im Ernstfall wesentlich schneller<br />

in <strong>de</strong>r Lage zu reagieren, da <strong>de</strong>r Zeitaufwand<br />

für die Lösungsfindung wegfällt.<br />

Nutzen Sie die Hilfsmittel <strong>de</strong>r Profis wie<br />

Ablaufpläne, Checklisten und Regiebücher<br />

nicht nur für Ihre Veranstaltungsplanung.<br />

Sie gewährleisten Ihnen auch<br />

eine sichere Durchführung. Egal ob jemand<br />

krankheitsbedingt ausfällt o<strong>de</strong>r<br />

Buchtipp<br />

Worauf kommt es bei <strong>de</strong>r Organisation<br />

von Veranstaltungen an? Dieses Buch gibt<br />

Anworten.<br />

Melanie von Graeve<br />

Veranstaltungen<br />

organisieren<br />

<strong>Haufe</strong>-Lexware<br />

Freiburg 2012<br />

128 Seiten<br />

6,90 Euro<br />

im Stau feststeckt: Sind seine Aufgaben<br />

in einem Ablaufplan schriftlich festgehalten,<br />

wird es leichter sein, ihn kurzfristig<br />

zu vertreten. Entschei<strong>de</strong>nd ist, dass<br />

für alle Verantwortlichen je<strong>de</strong>rzeit klar<br />

erkennbar ist, wer wann und wo was tut<br />

beziehungsweise wofür zuständig ist.<br />

Ablaufpläne und To-do-Listen helfen Ihnen<br />

auch beim Delegieren, was vielen<br />

Projektleitern schwerfällt. Sie können<br />

und wollen nicht loslassen aus Angst,<br />

dass sich Fehler einschleichen. Sorgfältig<br />

ausgearbeitete Checklisten, in <strong>de</strong>nen die<br />

Projektleitung <strong>de</strong>tailliert festhält, was<br />

wann in welchem Umfang geschehen<br />

muss, bieten da eine gute Hilfestellung.<br />

Gestalten Sie eine solche Liste nach Ihren<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen – <strong>de</strong>m Erfolg Ihres<br />

Events steht kaum noch etwas im Wege.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

WENIGER<br />

Kosten<br />

imVertrieb<br />

<br />

Außendienstkapazität<br />

nach Maß. Kostengünstig<br />

und flexibel.<br />

COMBERA<br />

kappt die Kosten!<br />

COMBERA GmbH<br />

Field Force<br />

Schwanthalerstr. 2<br />

80336 München<br />

(089) 55 107-0<br />

info@combera.com<br />

www.combera.com<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong>


CRM & DATABASE _ Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung<br />

Gesucht: Operative Details<br />

Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessungen liefern häufig spannen<strong>de</strong> Erkenntnisse und konkrete<br />

Handlungsempfehlungen für die Praxis – wenn sie gewissenhaft und individuell konzipiert<br />

sind. Der Erkenntnisgewinn von stark standardisierten Verfahren ist dagegen eher gering.<br />

Text _ Christoph Lorenz<br />

Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit und Kun<strong>de</strong>nloyalität<br />

sind unbestechliche Indikatoren<br />

für <strong>de</strong>n Zustand und die Konkurrenzfähigkeit<br />

eines Unternehmens. In<br />

ihnen spiegeln sich die Qualität <strong>de</strong>r<br />

Produkte, das Engagement <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

und die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r<br />

Service- und Vertriebseinheiten. Angesichts<br />

dieser Tatsache ist es erstaunlich,<br />

wie häufig selbst erfahrene Entschei<strong>de</strong>r<br />

in <strong>de</strong>r Managementebene vieler Unternehmen<br />

das Thema im Gespräch immer<br />

wie<strong>de</strong>r auf drei Fragen reduzieren:<br />

1. Weiß ich das nicht sowieso schon?<br />

2. Kann man für ein solches Projekt einen<br />

ROI prognostizieren? 3. Verdiene ich<br />

damit Geld?<br />

Die erste Reaktion vieler Marktforscher,<br />

spätestens nach <strong>de</strong>r letzten Frage, ist ein<br />

Augenrollen. Die zweite <strong>de</strong>r Abschied<br />

aus <strong>de</strong>r inhaltlichen Diskussion. Ein Fehler,<br />

liefert doch das digitale Zeitalter mit<br />

Plattformen wie Qype, Facebook und einer<br />

Vielzahl von branchenbezogenen<br />

Empfehlungs- und Bewertungsseiten<br />

sowie <strong>de</strong>r dazugehörigen Text-Mining-<br />

Werkzeuge nicht nur neue Analyseinstrumente,<br />

son<strong>de</strong>rn entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Argumente für die steigen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung.<br />

Eine Studie <strong>de</strong>r Münchner Agentur<br />

Padber X Marketing Consultants zum<br />

Empfehlungsmarketing kommt zu <strong>de</strong>m<br />

Schluss, dass das Online-Empfehlungsmarketing<br />

aufgrund seiner »Glaubwürdigkeit,<br />

Reichweite und oftmals<br />

Kosteneffizienz stark an Be<strong>de</strong>utung für<br />

Unternehmen gewinnen« wird. Wenig<br />

überraschend ist dabei auch die Prognose,<br />

dass vor allem diejenigen Plattformen<br />

großen Erfolg haben wer<strong>de</strong>n, die auf<br />

wirklichen Personen – Freun<strong>de</strong>n, Kollegen,<br />

Experten – basieren, nicht auf anonymen<br />

Usern.<br />

Schön und gut, sagen an dieser Stelle<br />

die Entschei<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Unternehmen.<br />

Aber was bringt mir dafür die Messung<br />

meiner Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit? Viel eher<br />

müsste ich doch die Meinungsführer<br />

in <strong>de</strong>n für meine Branche relevanten<br />

Netzwerken, Plattformen o<strong>de</strong>r Interessensverbän<strong>de</strong>n<br />

mit einer passen<strong>de</strong>n<br />

Kampagne mobilisieren. Doch wie setzt<br />

sich eine solche Kampagne zusammen?<br />

Welche Produktbeson<strong>de</strong>rheiten wer<strong>de</strong>n<br />

beispielsweise betont, welche besser verschwiegen?<br />

Eine Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung<br />

dient an dieser Stelle nicht nur<br />

<strong>de</strong>r Potenzialanalyse, son<strong>de</strong>rn gibt, wenn<br />

sie richtig konzipiert ist, auch wichtige<br />

Hinweise auf produktspezifische Stärken<br />

und Schwächen. Warum sollten<br />

Unternehmen auf dieses Fachwissen unzähliger<br />

externer Experten verzichten?<br />

Auf das Fachwissen von Kun<strong>de</strong>n, die ihre<br />

Produkte tagtäglich einsetzen?<br />

Ein Workshop bringt Klarheit<br />

Ist die Entscheidung für eine Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung<br />

gefallen, stellt sich<br />

die Frage, wie man vorgeht, wie das Studien<strong>de</strong>sign<br />

aussehen soll und wie man<br />

aus <strong>de</strong>n Ergebnissen konkrete Handlungsempfehlungen<br />

ableiten kann.<br />

»Wir starten oft mit einem Workshop,<br />

bei <strong>de</strong>m wir mehr über die Erwartungen<br />

und Bedürfnisse unserer Kun<strong>de</strong>n erfahren,<br />

und uns intensiv mit <strong>de</strong>m Produkt<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Dienstleistung auseinan<strong>de</strong>rsetzen«,<br />

sagt Robert Follmer, Bereichsleiter<br />

Marktforschung beim Institut für<br />

angewandte Sozialwissenschaft (Infas)<br />

in Bonn. »Das ist vielversprechen<strong>de</strong>r als<br />

<strong>de</strong>r viel zu häufige Einsatz von Standardinstrumenten.<br />

Und es erhöht die Akzeptanz.«<br />

Ein hoher Standardisierungsgrad<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsstudie<br />

dagegen vereinfacht zwar das Verfahren,<br />

erschwert aber am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Tages<br />

das Ableiten konkreter Handlungsziele,<br />

weil viele Unternehmensspezifika nicht<br />

berücksichtigt wur<strong>de</strong>n. Was bleibt, sind<br />

70 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


häufig wenig aussagekräftige Zahlen.<br />

Für die Kun<strong>de</strong>n seien ohnehin häufig die<br />

operativen Details, die Bewertung von<br />

Einzelaspekten, viel spannen<strong>de</strong>r als die<br />

eher globalen Zufrie<strong>de</strong>nheitswerte. Der<br />

Grund liegt auf <strong>de</strong>r Hand: Diese Detailergebnisse<br />

sind umsetzungsorientiert. »Sie<br />

liefern auch <strong>de</strong>njenigen wichtige Hinweise,<br />

die sich nicht täglich mit Marktforschungsergebnissen<br />

befassen, aber<br />

für die Ableitung von Maßnahmen verantwortlich<br />

sind«, erklärt Follmer. Wichtig<br />

sei es dabei, diesen Bedarf bereits bei<br />

<strong>de</strong>r Konzeption einer Studie o<strong>de</strong>r eines<br />

Fragebogens zu berücksichtigen. »Das<br />

wird häufig unterschätzt.«<br />

Komplexe Auswertung<br />

p info Der Net Promoter Score (NPS)<br />

Der NPS beziffert die Bereitschaft von<br />

Kun<strong>de</strong>n, ein Unternehmen o<strong>de</strong>r Produkt<br />

weiterzuempfehlen. Berechnet wird er<br />

durch die Differenz zwischen <strong>de</strong>n Promotoren<br />

(sehr zufrie<strong>de</strong>nen Kun<strong>de</strong>n) und <strong>de</strong>n<br />

Kritikern (sehr unzufrie<strong>de</strong>nen Kun<strong>de</strong>n)<br />

eines Unternehmens.<br />

p Zur Berechnung <strong>de</strong>s NPS wird einer<br />

repräsentativen Gruppe von Kun<strong>de</strong>n eine<br />

einzige Frage gestellt: »Wie wahrscheinlich<br />

ist es, dass Sie das Unternehmen xy einem<br />

Freund o<strong>de</strong>r Kollegen weiterempfehlen wer<strong>de</strong>n?«<br />

p Anschließend folgt die Unterteilung in<br />

»Promotoren«, »passiv Zufrie<strong>de</strong>ne« und » Kritiker«.<br />

Promotoren sind alle Kun<strong>de</strong>n, die auf<br />

<strong>de</strong>r elfstufigen Skala von 1 bis 10 mit »9«<br />

o<strong>de</strong>r »10« antworten. Passiv Zufrie<strong>de</strong>ne sind<br />

alle, die mit »7« o<strong>de</strong>r »8« geantwortet haben.<br />

Alle an<strong>de</strong>ren Kun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n als Kritiker bezeichnet.<br />

p Der NPS-Wert wird ermittelt, in<strong>de</strong>m die<br />

Zahl <strong>de</strong>r Kritiker von <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Promotoren<br />

abgezogen wird. Der Wert kann also zwischen<br />

plus 100 und minus 100 liegen.<br />

p Der Vorteil <strong>de</strong>s NPS liegt in seiner Einfachheit.<br />

Die Korrelation zwischen NPS und<br />

Unternehmenserfolg ist für ca. 30 Branchen<br />

empirisch belegt. Hier gibt es entsprechen<strong>de</strong><br />

Benchmark-Werte.<br />

p Ein Nachteil <strong>de</strong>s NPS ist sein begrenztes<br />

Potenzial, konkrete Handlungsfel<strong>de</strong>r für<br />

Verbesserungen aufzuzeigen, da die Kun<strong>de</strong>n<br />

keine Auskunft darüber geben, warum sie ein<br />

Unternehmen empfehlen – o<strong>de</strong>r eben nicht.<br />

Liegen die Umfrageergebnisse vor, sollten<br />

sogenannte Treiberanalysen erstellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n die Zufrie<strong>de</strong>nheitsbewertungen<br />

mit ihrer jeweiligen Be<strong>de</strong>utung<br />

kombiniert und anschließend<br />

mit <strong>de</strong>m Wettbewerb verglichen, um die<br />

Handlungsfel<strong>de</strong>r zu priorisieren.<br />

Bei <strong>de</strong>r Vermittlung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

kommt es darauf an, die Auswertung<br />

zwar komplex und inhaltlich vollständig<br />

durchzuführen, die Ergebnisse aber<br />

einfach zu vermitteln. »Inhalte sind oft<br />

überzeugen<strong>de</strong>r als viele Zahlen«, sagt<br />

Follmer. »Dabei stellen elaborierte statistische<br />

Verfahren ein zentrales Werkzeug<br />

dar, auf das wir fast immer zurückgreifen.«<br />

Im Anschluss komme es darauf<br />

an, auf Basis <strong>de</strong>r Ergebnisse erste Empfehlungen<br />

zu formulieren und Phantasie<br />

zur Weiterentwicklung durch <strong>de</strong>n<br />

Auftraggeber freizusetzen. Nicht selten<br />

führt die Analyse <strong>de</strong>r Ergebnisse auch zu<br />

Handlungsempfehlungen, die scheinbar<br />

offensichtlich sind und <strong>de</strong>nnoch in ihrer<br />

Tragweite vorher nicht erkannt wur<strong>de</strong>n.<br />

»Ein schönes Beispiel ist hier immer die<br />

Frage <strong>de</strong>s ’Gesichtzeigens’, das wird häufig<br />

vernachlässigt«, sagt Robert Follmer.<br />

»Wenn Sie beispielsweise ein technisches<br />

Produkt kaufen, das von einem Auslieferungsfahrer<br />

bei Ihnen im Betrieb angeliefert<br />

wird, ist das Auftreten <strong>de</strong>s Fahrers<br />

unter Umstän<strong>de</strong>n genauso wichtig für<br />

die Kun<strong>de</strong>nbindung wie das Produkt<br />

selbst.« Im konkreten Fall konnte das Unternehmen<br />

mit entsprechen<strong>de</strong>n Schulungen<br />

und Verhaltensrichtlinien für<br />

die Fahrer eine sehr positive Wirkung<br />

erzielen.<br />

Trend zur Emotionalisierung<br />

Ein spannen<strong>de</strong>r Trend in <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheismessung<br />

– abseits technischer<br />

Neuerungen und Verfahren – ist<br />

laut Robert Follmer die allgemeine Entwicklung<br />

weg vom reinen Kennzahlenmix<br />

hin zu mehr Emotion. Welche Chancen<br />

bieten Reklamationen? Was macht<br />

einen wirklich überzeugten Kun<strong>de</strong>n<br />

aus? Wie ist das mit <strong>de</strong>r Markenwahrnehmung<br />

und <strong>de</strong>m Image <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

verknüpft? Wann empfehlen Kun<strong>de</strong>n<br />

ein Produkt weiter?<br />

Ein Beleg für die gestiegene Relevanz<br />

solcher Fragestellungen ist <strong>de</strong>r Erfolg<br />

<strong>de</strong>s Net Promoter Scores (NPS), ein von<br />

Fred Reichheld (Bain & Company) entwickelter<br />

In<strong>de</strong>x, <strong>de</strong>r die Bereitschaft <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>n misst, das Unternehmen beziehungsweise<br />

seine Produkte weiterzuempfehlen.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> <br />

• ] [ …<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 71


CRM & DATABASE _ Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung<br />

Interview »Die Messung allein bringt nichts!«<br />

Nicht wenige Unternehmensentschei<strong>de</strong>r stehen Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessungen<br />

eher skeptisch gegenüber. Wenn dann doch<br />

eine entsprechen<strong>de</strong> Studie in Auftrag gegeben wird, wirken die<br />

Vorurteile im Management häufig wie eine sich selbst erfüllen<strong>de</strong><br />

Prophezeiung. Denn ohne Akzeptanz und die echte Bereitschaft<br />

zur Verän<strong>de</strong>rung – sowohl im Management als auch bei <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />

– , bleibt die beste Studie folgenlos, sagt Oliver Bössow,<br />

Leiter <strong>de</strong>r Marktforschung bei Vocatus in München.<br />

acquisa: Herr Bössow, wenn es um die Messung von Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit<br />

und -loyalität geht, sehen sich Marktforscher von Seiten <strong>de</strong>s<br />

Managements häufig mit <strong>de</strong>r ROI-Frage konfrontiert: »Was bringt<br />

mir das konkret?« – Was antworten Sie darauf?<br />

Oliver Bössow: Dieser Zweifel am Nutzen von Zufrie<strong>de</strong>nheitsstudien<br />

wird in <strong>de</strong>r Tat gar nicht so selten geäußert. Ich antworte: Die Messung<br />

allein bringt Ihnen – nichts! Sie müssen auch die Bereitschaft<br />

mitbringen, auf Basis <strong>de</strong>r Ergebnisse an einer qualitativen Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nbeziehungen arbeiten zu wollen. Fest steht: Emotional<br />

verbun<strong>de</strong>ne und sehr zufrie<strong>de</strong>ne Kun<strong>de</strong>n sind erheblich treuer,<br />

empfehlen das Unternehmen häufiger weiter und liefern einen<br />

höheren Return on Investment als weniger zufrie<strong>de</strong>ne Kun<strong>de</strong>n, die<br />

zwar nicht kündigen – allerdings nur, weil sie zu bequem sind o<strong>de</strong>r<br />

keine bessere Wahl haben.<br />

acquisa: Was sind die wichtigsten Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung,<br />

welche relevanten Kennzahlen gibt es und wie aussagekräftig<br />

sind diese?<br />

Bössow: Die meisten Unternehmen führen alle ein, zwei Jahre eine<br />

allgemeine, quantitative Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsbefragung durch<br />

– oft telefonisch, aber in zunehmen<strong>de</strong>m Maße auch online. Diese<br />

Untersuchungen sind thematisch eher breit angelegt und richten<br />

sich mit ihrem Kennzahlenfokus eher an das Management. Im Kern<br />

dreht sich hier alles um die Frage »Wer ist wie zufrie<strong>de</strong>n?« Da an<br />

vielen Stellen jedoch die analytische Tiefe zur Ableitung von Handlungsempfehlungen<br />

fehlt, gewinnen ereignisgetriebene Metho<strong>de</strong>n<br />

an Be<strong>de</strong>utung. Hier wer<strong>de</strong>n einzelne Kontaktpunkte ereignisnah<br />

beleuchtet und die Erlebnisebene <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n über qualitative Vertiefungen<br />

einbezogen – immer mit <strong>de</strong>r Fragestellung im Hinterkopf:<br />

»Wer ist warum zufrie<strong>de</strong>n?« Bei <strong>de</strong>n Kennzahlen gibt es gera<strong>de</strong> für<br />

das Konstrukt »Kun<strong>de</strong>nloyalität« unterschiedlichste Operationalisierungen,<br />

die – ehrlich gesagt – alle ähnlich gut funktionieren. Aber:<br />

Ein In<strong>de</strong>x, <strong>de</strong>r nicht im Längsschnitt über das tatsächliche Kun<strong>de</strong>nverhalten<br />

geeicht ist, ist erst einmal beliebig. Er gewinnt seine<br />

Aussagekraft allein über die Zeit, wenn man sieht, wie er sich unter<br />

gleichen Bedingungen zum Positiven o<strong>de</strong>r Negativen verän<strong>de</strong>rt.<br />

Bössow: Um eine positive Verän<strong>de</strong>rung über zielgenaue Handlungsempfehlungen<br />

zu bewirken, müssen konkrete Verantwortlichkeiten<br />

im Unternehmen zugewiesen und Deutungshoheiten minimiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Nichts ist für einen Verbesserungsprozess hin<strong>de</strong>rlicher, als<br />

wenn kritische Ergebnisse angezweifelt o<strong>de</strong>r sich gegenseitig die<br />

Verantwortung dafür zugeschoben wird. Deshalb ist es ganz wichtig,<br />

im Vorfeld <strong>de</strong>r Messung wie auch in <strong>de</strong>r Ergebnisvermittlung das<br />

Vertrauen <strong>de</strong>r Mitarbeiter zu gewinnen. Hier ist <strong>de</strong>r Marktforscher<br />

nicht als »Zahlenknecht«, son<strong>de</strong>rn als »Trusted Advisor« gefragt.<br />

acquisa: Haben Sie dazu ein konkretes Unternehmensbeispiel aus<br />

Ihrer Beratungspraxis?<br />

Bössow: Wir haben bei einem Global Player im IT Solutions-Markt das<br />

Studien<strong>de</strong>sign auf die Frage ausgerichtet: »Bieten wir unseren Kun<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>n einzelnen Phasen die richtigen Ansprechpartner?« Wie Sie<br />

sich vorstellen können, ist die Kun<strong>de</strong>n-Anbieter-Beziehung im Bereich<br />

IT-Solutions in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Geschäftsphasen sehr komplex,<br />

mit unterschiedlichen Akteuren in wechseln<strong>de</strong>n Konstellationen. In<br />

diesem Fall konnten wir aus <strong>de</strong>n Ergebnissen die spezifischen Verantwortlichkeiten<br />

im Unternehmen ermitteln und sehr greifbare Handlungsempfehlungen<br />

für die einzelnen Bereiche ableiten.<br />

acquisa: ... die dann auch umgesetzt wur<strong>de</strong>n?<br />

Bössow: Für <strong>de</strong>n Erfolg ist letztlich immer auch die Unternehmenskultur<br />

entschei<strong>de</strong>nd. In diesem Fall gab es <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungswillen<br />

und eine hohe Bereitschaft, mit <strong>de</strong>n von uns vorgelegten Ergebnissen<br />

auch tatsächlich zu arbeiten. Das ist aber beileibe keine Selbstverständlichkeit.<br />

acquisa: Gutes Studien<strong>de</strong>sign und genaue Messung sind das eine,<br />

doch wie schaffe ich <strong>de</strong>n Sprung von <strong>de</strong>n Ergebnissen zu konkreten<br />

Handlungsempfehlungen für die Praxis?<br />

Oliver Bössow, Leiter <strong>de</strong>r Marktforschung bei Vocatus in München.<br />

72 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


www.acquisa.<strong>de</strong>/crm<br />

Daten sind das neue Gold <strong>de</strong>r Unternehmen. Denn nur wer weiß, was Kun<strong>de</strong>n und Interessenten<br />

wirklich brauchen, kann erfolgreich verkaufen. Und es gibt immer mehr Daten: Transaktionen,<br />

Website-Tracking, Social-Media-Monitoring spülen täglich neue ins Unternehmen. acquisa hilft Ihnen,<br />

bei CRM <strong>de</strong>n Überblick zu wahren: Mit Hintergrundinformationen, Interviews, News und Checklisten.<br />

Powered by


CRM & Database _ Geomarketing<br />

Daten-Nutzung vs. Daten-Dilemma<br />

Das Thema Geomarketing gewinnt durch Mobile ganz neue Relevanz. Die Frage nach<br />

<strong>de</strong>m »Wo« scheint mehr und mehr zu einer zentralen Marketingfrage zu wer<strong>de</strong>n. Fundiertes<br />

Geofachwissen hilft, sie zu beantworten.<br />

Text _ Dirk Lohoff<br />

»Fin<strong>de</strong>n Sie die besten Geschäfte und<br />

Firmen, wo auch immer Sie gera<strong>de</strong><br />

sind.« Unzählige Apps wie Places & Co<br />

sind für diesen Marketing-Leitgedanken<br />

bereits im Einsatz. Für <strong>de</strong>n Smartphone-<br />

User bieten sie heute mit Standardinformationen<br />

wie Adresse und <strong>de</strong>r<br />

Ent fernung in Kilometer – etwas <strong>de</strong>n<br />

direkten Weg zum nächsten Restaurant<br />

o<strong>de</strong>r zur nächsten Tankstelle. Ein durchaus<br />

praktischer und komfortabler Mehrwert<br />

für <strong>de</strong>n Nutzer.<br />

Geosoziale Netzwerke<br />

<strong>Als</strong> relativ neu gelten noch die sogenannten<br />

geosozialen Netzwerke o<strong>de</strong>r<br />

auch Location Based Social Networks<br />

(LBSN) genannt. Deren Fokus liegt auf<br />

<strong>de</strong>r Lokalisierung <strong>de</strong>r aktuellen Position<br />

(Verortung) <strong>de</strong>s Nutzers, um diese mit<br />

viel fältigen Informationen zu versehen.<br />

So ist für die Teilnehmer eines solchen<br />

Netzwerks beispielweise je<strong>de</strong>rzeit erkennbar,<br />

wo und wann sich Familienangehörige<br />

o<strong>de</strong>r Freun<strong>de</strong> aktuell aufhalten.<br />

Einer exakten Standortbestimmung<br />

sind durch GPS, WLAN und <strong>de</strong>n mobilen<br />

Endgeräten kaum noch Grenzen gesetzt.<br />

Autor<br />

Dirk Lohoff<br />

ist Leiter Sales &<br />

Business Management<br />

bei <strong>de</strong>r Infas Geodaten<br />

GmbH in Bonn.<br />

p www.infas-geodaten.<strong>de</strong><br />

Stellt sich allgemein die Frage: Welche<br />

Grenzen sind <strong>de</strong>r Welt über räumliches<br />

Wissen heute überhaupt noch gesetzt?<br />

Die Frage nach <strong>de</strong>m »Wo« scheint mehr<br />

und mehr zu einer zentralen Marketingfrage<br />

zu wer<strong>de</strong>n. Fundiertes Geofachwissen<br />

hilft, sie zu beantworten.<br />

Großes Wissen setzt große Datenmengen<br />

voraus. Big Data ist damit ein<br />

Thema, das nicht nur mehr Marketing<br />

und CRM beschäftigt. Auch mo<strong>de</strong>rne<br />

Geoinformationssysteme (kurz GIS genannt)<br />

wer<strong>de</strong>n tagtäglich aufs Neue<br />

heraus gefor<strong>de</strong>rt. Sie dienen <strong>de</strong>r Erfassung,<br />

Bearbeitung, Organisation, Analyse<br />

und bildlichen Darstellung von<br />

räumlichen Daten. Mithilfe dieser GIS-<br />

Systeme und feinräumiger Geodatenexpertise<br />

transferiert das Geomarketing<br />

alle unternehmensinternen Informationen<br />

wie Kun<strong>de</strong>ndaten in Koordinaten<br />

und Gebiete. Zusätzlich ist es in <strong>de</strong>r<br />

Lage, diese mit weiteren Markt- und<br />

Potenzial daten zu verknüpfen. Mit einer<br />

umfangreichen Wissensdatenbank über<br />

<strong>de</strong>n menschlichen Lebensraum und<br />

die Konsumgewohnheiten all <strong>de</strong>rer, die<br />

darin leben, gehört das Geomarketing<br />

mit <strong>de</strong>r Zusammenführung aus unterschiedlichsten<br />

Datenquellen sowie <strong>de</strong>r<br />

Aggregation von großen Datenmengen<br />

<strong>de</strong>shalb schon lange zu <strong>de</strong>n »High-Level<br />

Anwen<strong>de</strong>rn« <strong>de</strong>s Big-Data-Mainstreams.<br />

Es bietet zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n großen Vorteil, anstelle<br />

von unübersichtlichen Zahlenfolgen<br />

in einer anonymen Datenbank, die<br />

komplexen Zusammenhänge von Kun<strong>de</strong><br />

und Markt visuell und übersichtlich darzustellen.<br />

Die Big-Data-Anwendung bzw.<br />

<strong>de</strong>ssen Ergebnis wird für das menschliche<br />

Gehirn dadurch besser verständlich.<br />

Gleichzeitig bietet Geomarketing<br />

mit seiner Fülle an Informationen vielfältige<br />

Möglichkeiten Location Based<br />

Services sowohl für Unternehmen als<br />

auch Endverbraucher zielführen<strong>de</strong>r<br />

und attraktiver zu gestalten. Mit <strong>de</strong>tailliertem<br />

Wissen zur Ortslage, Gemein<strong>de</strong>-<br />

und Straßentyp, Haustyp, Kaufkraft,<br />

POIs, sozio<strong>de</strong>mografischen o<strong>de</strong>r konsumbezogenen<br />

Merkmalen. Die Bandbreite<br />

ist vielfältig.<br />

Wie können diese Informationen aber<br />

zum Beispiel auch für <strong>de</strong>n Verbraucher<br />

»Mobile Daten sagen<br />

mehr über Menschen aus<br />

als je zuvor.«<br />

zu einer nützlichen Anwendung wer<strong>de</strong>n?<br />

Am Beispiel einer Immobilienbewertung<br />

wird die intelligente Anwendung<br />

von Geomarketing-Wissen sehr<br />

gut sichtbar: Das Ehepaar Schmitz, eine<br />

Familie mit zwei Kin<strong>de</strong>rn im Alter von<br />

vier und dreizehn Jahren, 13, wohnt in<br />

einer Drei-Zimmerwohnung in Hamburg.<br />

Aufgrund eines Job wechsels von<br />

Herrn Schmitz steht ein Umzug nach<br />

Frankfurt am Main an. Eine neue Wohnung<br />

muss her. Die Suche erfolgt über<br />

ein Immobilienportal im Internet. Familie<br />

Schmitz ist es wichtig, dass sowohl<br />

Kin<strong>de</strong>rbetreuung (Schule und Kin<strong>de</strong>rgarten)<br />

als auch Einkaufsmöglichkeiten<br />

in unmittelbarer Nähe und zu Fuß erreichbar<br />

sind. Dennoch soll das Haus<br />

bzw. die Wohnung an einer ruhig gelegenen<br />

Straße sowie in Nähe eines Parks<br />

o<strong>de</strong>r wenigstens eines Spielplatzes liegen.<br />

Mit Geomarketing ist die Lösung<br />

dieser Aufgabenstellung relativ einfach.<br />

74 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Anhand <strong>de</strong>r konkreten Adresse (in diesem<br />

Fall <strong>de</strong>m gewünschten Haus- bzw.<br />

Wohnungsobjekt) kann das nähere Umfeld<br />

präzise beschrieben wer<strong>de</strong>n. Ist also<br />

das richtige Objekt in Bezug auf Größe<br />

und Preis erst einmal gefun<strong>de</strong>n, können<br />

auch alle weiteren Aspekte einer regionalen<br />

Umfeldbetrachtung in <strong>de</strong>n Kaufo<strong>de</strong>r<br />

Miet-Entscheidungsprozess mit<br />

einbezogen wer<strong>de</strong>n und das in Realtime.<br />

Raumbezogene Informationen bieten<br />

somit nicht nur für Unter nehmen und<br />

<strong>de</strong>ren Planungsprozesse immense Vorteile,<br />

auch Endverbraucher können von<br />

Geoinformationen in Form von Apps<br />

über Smartphones profitieren.<br />

Auch <strong>de</strong>r Gedanke, dass die sozio<strong>de</strong>mografische<br />

Struktur eines Ortes<br />

(zum Beispiel viele Familien mit Kin<strong>de</strong>rn)<br />

o<strong>de</strong>r sogar Wetterdaten, die Anzahl<br />

an Sonnenstun<strong>de</strong>n, die Nähe zu<br />

einem Naherholungsgebiet, ebenfalls<br />

Einfluss auf die Kaufabsicht eines Interessenten<br />

haben – sofern Preis und<br />

Objekt bereits die Zustimmung gefun<strong>de</strong>n<br />

hat – ist ebenfalls nicht weit hergeholt.<br />

Wer will heutzutage nicht wissen,<br />

wie attraktiv o<strong>de</strong>r passend sein Wohnumfeld<br />

ist und ob <strong>de</strong>r Preis, <strong>de</strong>n man<br />

zahlt, auch gerechtfertigt ist?<br />

Mobile Daten bieten heute unendliche<br />

Möglichkeiten in einer bunten Kommunikationslandschaft.<br />

Gleichzeitig<br />

stehen sie aber auch in <strong>de</strong>r Kritik für<br />

immer mehr Kun<strong>de</strong>ntransparenz. Sie<br />

sagen mehr über Menschen aus als je<br />

zuvor. Zu je<strong>de</strong>r Tag- und Nachtzeit ist<br />

das Handy mittlerweile zu unserem<br />

ständigen Wegbegleiter gewor<strong>de</strong>n. Für<br />

die mobile Kommunikation be<strong>de</strong>utet<br />

das zwar unbegrenzte Möglichkeiten<br />

in Form einer permanenten Erreichbarkeit.<br />

Zugleich aber auch die immer<br />

größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung an<br />

<strong>de</strong>n Markt, Angebote haargenau auf<br />

<strong>de</strong>n Konsumenten zuschnei<strong>de</strong>n zu müssen.<br />

Nicht nur Unternehmen wollen<br />

<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n zur richtigen Zeit mit <strong>de</strong>m<br />

richtigen Angebot am richtigen Ort erreichen.<br />

Vielmehr möchte <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />

am richtigen Ort und zum richtigen<br />

Zeitpunkt mit einem für ihn passen<strong>de</strong>s<br />

Angebot erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Maßgeschnei<strong>de</strong>rte Informationen<br />

Die Erwartung <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n wächst und<br />

damit auch die Herausfor<strong>de</strong>rung an<br />

die Unternehmen. In keinem an<strong>de</strong>ren<br />

Werbekanal steht die Zusendung von<br />

maßgeschnei<strong>de</strong>rten Informationen<br />

für <strong>de</strong>n Konsumenten so im Fokus wie<br />

in diesem. Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l ist<br />

aufgefor<strong>de</strong>rt, seine Kun<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>ren<br />

Umfeld bestmöglich für die Ansprache<br />

zu kennen. Der Einsatz von Markt- und<br />

Geoinformationen bietet hier Chancen,<br />

Big Data eher zu »Big Knowledge«<br />

zu machen als darin zu versinken. Mit<br />

punktgenauen Analysen und Scoremo<strong>de</strong>llen<br />

auf Basis relevanter Kauf- und<br />

Umfeldinformationen (wie zum Beispiel<br />

Wohnumfeld, Haustyp, die Nähe zur<br />

nächsten Filiale, Konsumvorlieben und<br />

vielem mehr lassen sich Kampagnen<br />

besser aussteuern und die Ansprache<br />

damit zielgruppengerechter gestalten.<br />

Alles in allem eine Traumwelt für Unternehmen<br />

und Verbraucher, könnte man<br />

meinen, wenn da nicht noch <strong>de</strong>r Datenschutz<br />

wäre.<br />

Die Datenschutzgesetze sind nachwievor<br />

angehalten, Bürger vor Missbrauch<br />

zu schützen. Sensible und persönliche<br />

Daten sollten <strong>de</strong>shalb nicht zum Allgemeingut<br />

wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ein Freibrief für<br />

die Unternehmen be<strong>de</strong>uten. Ein behutsamer<br />

Umgang ist also nach wie vor<br />

oberstes Gebot. Dienstleister bieten auch<br />

hierzu Lösungen, Einzelpersonen nicht<br />

in <strong>de</strong>n Fokus von Datennutzung und Beschreibung<br />

zu rücken.<br />

Mit anonymisierten Analyseverfahren<br />

können die Informationen statistisch so<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n, dass sensible Konsumdaten<br />

keine Rückschlüsse auf die einzelnen<br />

Personen zulassen. Homogene<br />

Zellraster können damit alternativ für<br />

ein datenschutzkonformes und aussagekräftiges<br />

CRM nutzbar gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

Wie wohnt Familie xy? Geomarketing liefert<br />

raumbezogene Informationen.<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 75


Recht & Marketing _ Urheberrecht<br />

Wenn Websites geschützt sind<br />

Viele Seiten im Internet sehen sich ähnlich, weil sie die gleiche Navigationsstruktur o<strong>de</strong>r eine<br />

ähnliche Farbgebung haben. Meist stört sich niemand daran. Doch bei aufwendigeren Webpages<br />

kommt die Frage auf, ob die Arbeiten an Websites urheberrechtlich geschützt sind.<br />

Text _ Sebastian Dramburg<br />

Zün<strong>de</strong>n<strong>de</strong> I<strong>de</strong>en können <strong>de</strong>n Unterschied<br />

ausmachen, ob Websites urheberrechtlich<br />

schützenswert sind.<br />

Ob eine Leistung rechtlich geschützt<br />

ist, ergibt sich aus <strong>de</strong>m Urheberrecht<br />

(UrhG). Die erfor<strong>de</strong>rliche Hür<strong>de</strong> für die<br />

Schutzfähigkeit ist hier die sogenannte<br />

Schöpfungshöhe. Dieser etwas nichtssagen<strong>de</strong><br />

Begriff be<strong>de</strong>utet letztendlich,<br />

dass bei <strong>de</strong>r Frage nach Urheberrechtsschutz<br />

immer die individuelle Leistung<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund steht. Ist eben diese individuell-schöpferische<br />

Leistung in ausreichen<strong>de</strong>m<br />

Maße gegeben, dann kann<br />

auch das Design kompletter Websites<br />

urheberrechtlich geschützt sein. Die<br />

Hür<strong>de</strong> dafür ist aber hoch. Dies betrifft<br />

neben <strong>de</strong>m Design auch die Programmierung.<br />

Keine klaren Regeln<br />

Es gibt aber keine festen Regeln, anhand<br />

<strong>de</strong>rer man klar <strong>de</strong>finieren könnte,<br />

welche Voraussetzungen für eine<br />

Schutzfähigkeit gegeben sein müssen.<br />

Auch das Gesetz kann keine konkreten<br />

Vorgaben machen und daher muss<br />

je<strong>de</strong>r Streitfall individuell beleuchtet<br />

wer<strong>de</strong>n. Es kommt immer auf die konkrete<br />

Leistung an, wobei im Urheberrecht<br />

die Bezeichnung Werk verwen<strong>de</strong>t<br />

wird. Damit lautet die Frage: Liegt hier<br />

eine Website als Werk vor, die mehr ist,<br />

als bloßes Handwerk. Sicherlich wer<strong>de</strong>n<br />

viele Web<strong>de</strong>signer <strong>de</strong>r Auffassung sein,<br />

dass die erbrachte Leistung beson<strong>de</strong>rs<br />

kreativ und damit schützenswert ist.<br />

Da die Schwelle für <strong>de</strong>n Urheberrechtsschutz<br />

von Webseiten aber durchaus<br />

hoch ist, kommt es darauf an, dass die<br />

Website in beson<strong>de</strong>rer Weise individuell<br />

ist. Das be<strong>de</strong>utet, sie muss über<br />

die durchschnittliche Gestaltung von<br />

üblichen Websites hinausgehen. Klar ist<br />

damit beispielsweise, dass ein weiterer<br />

von unzähligen Webshops, die nach<br />

<strong>de</strong>m Warenkorb-Prinzip aufgebaut sind,<br />

nicht durch das Urheberrecht geschützt<br />

ist. Daher wird diese vom Urheberrecht<br />

gesetzte Schwelle bei einer Seite, die in<br />

erster Linie auf die Darstellung von Informationen<br />

gerichtet ist und funktionieren<br />

soll, selten erreicht sein.<br />

Eine Erlaubnis zum wil<strong>de</strong>n Kopieren<br />

ist dies aber nicht, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong><br />

Schutz <strong>de</strong>r grafischen Oberfläche be<strong>de</strong>utet<br />

nicht, dass einzelne Elemente<br />

einer Webpage ungeschützt sind – wie<br />

etwa das Logo <strong>de</strong>s Webshops o<strong>de</strong>r einzelne<br />

Grafiken, die Teil <strong>de</strong>r Website sind.<br />

So kann beispielsweise eine individuelle<br />

HTML-Programmierung, die zu<strong>de</strong>m<br />

noch SEO optimierte Meta-Tags enthält,<br />

als sogenanntes Sprachwerk geschützt<br />

sein. Letztendlich ist für einen<br />

ur heberrechtlichen Schutz von Design<br />

o<strong>de</strong>r Programmierung eine beson<strong>de</strong>rs<br />

kreative Leistung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Losgelöst von <strong>de</strong>r grafischen Darstellung<br />

ist natürlich die Frage, was mit <strong>de</strong>n Inhalten<br />

einer Website ist: Hier sind individuell<br />

erstellte Texte, Fotos und an<strong>de</strong>re<br />

Inhalte urheberrechtlich geschützt und<br />

eine unerlaubte Nutzung durch einen<br />

Dritten ist dann eine Verletzung <strong>de</strong>s<br />

Urheberrechts und kann entsprechend<br />

geahn<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>m Schutz von<br />

Websites muss man also immer trennen<br />

zwischen <strong>de</strong>n Inhalten (Texte, Bil<strong>de</strong>r,<br />

Linksammlungen, etc.), <strong>de</strong>r Programmierung,<br />

Designelementen (Logos, Animationen)<br />

und <strong>de</strong>r Benutzeroberfläche.<br />

Vor allem bei letzterem sind die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

für <strong>de</strong>n Urheberrechtsschutz<br />

beson<strong>de</strong>rs hoch.<br />

Geht man davon aus, dass Design und<br />

Programmierung einer Seite beson<strong>de</strong>rs<br />

individuell-kreativ sind, dann be<strong>de</strong>utet<br />

<strong>de</strong>r urheberrechtliche Schutz aber<br />

nicht, dass man sich immer gegen Nachahmungen<br />

wehren kann. Der im Gesetz<br />

verankerte Schutz macht vor allem die<br />

Übernahme von Leistungen rechtswidrig,<br />

also das Kopieren von Programmzeilen<br />

o<strong>de</strong>r grafischen Elementen. Zum<br />

Schutz vor direkten Kopien <strong>de</strong>r eigenen<br />

Leistungen kann es z.B. sinnvoll sein, im<br />

76 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Quelltext einen Urheberrechtsnachweis<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re individuelle Merkmale einzubauen.<br />

Mit eigenen I<strong>de</strong>en kombinieren<br />

Per se nicht geschützt ist, dass ein<br />

weiterer Web<strong>de</strong>signer sich von einer<br />

urheberrechtlich geschützten Seite<br />

inspirieren lässt. Damit ist nicht gemeint,<br />

dass man eine Website Eins zu<br />

Eins nachbauen darf. Aber rechtlich ist<br />

es möglich, dass ein Designer die Umsetzung<br />

einer frem<strong>de</strong>n Seite aufnimmt,<br />

mit eigenen I<strong>de</strong>en kombiniert und dann<br />

vollständig durch eigene Leistung zu<br />

einer fertigen Webpage kommt. Denn<br />

eine I<strong>de</strong>e ist durch das Gesetz nicht<br />

geschützt. Das Urheberrecht greift<br />

erst bei <strong>de</strong>r Umsetzung einer I<strong>de</strong>e, also<br />

<strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>r schreiben eines Textes<br />

o<strong>de</strong>r eben <strong>de</strong>r Erstellung von grafischen<br />

Elementen o<strong>de</strong>r einer komplexen<br />

Seitennavigation.<br />

Neben <strong>de</strong>m Urheberrecht kann das Design<br />

einer Website aber auch beim Wettbewerbsrecht<br />

eine Rolle spielen: Übernimmt<br />

ein Mitbewerber beispielsweise<br />

das grafische Erscheinungsbild seines<br />

Konkurrenten für die eigene Seite, kann<br />

im Falle <strong>de</strong>r Herkunfts täuschung o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Rufausbeutung gegen die an<strong>de</strong>re<br />

Seite vorgegangen wer<strong>de</strong>n. Dies ist <strong>de</strong>r<br />

Fall, wenn <strong>de</strong>r Nachahmer durch <strong>de</strong>n<br />

Nachbau versucht, Kun<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Konkurrenz<br />

wegzulocken. Aber auch im<br />

Wettbewerbsrecht sind die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

sehr hoch, wenn man sich gegen<br />

Nachahmer wehren möchte.<br />

Sollte aber <strong>de</strong>r Fall gegeben sein, dass<br />

einzelne grafische Elemente, Programmierzeilen,<br />

Inhalte o<strong>de</strong>r aufwendige<br />

Gestaltungen von <strong>de</strong>r Konkurrenz<br />

o<strong>de</strong>r von an<strong>de</strong>ren ohne Einwilligung<br />

übernommen wer<strong>de</strong>n, kann man sich<br />

rechtlich in <strong>de</strong>r Weise wehren, dass<br />

die weitere Verwendung <strong>de</strong>r kopierten<br />

Leistung untersagt wer<strong>de</strong>n kann. Einen<br />

Anwaltszwang dafür gibt es nicht, wenn<br />

<strong>de</strong>r Anspruch aber berechtigt ist, dann<br />

muss <strong>de</strong>r Anspruchsgegner die Rechtsanwaltskosten<br />

übernehmen.<br />

Zusammenfassend ist zu sagen, dass<br />

die Schwelle für eine Website zu einem<br />

urheberrechtlichen Schutz sehr hoch<br />

ist. Standardisierte und für Websites<br />

typische Anordnung können <strong>de</strong>mnach<br />

keinen Schutz für sich in Anspruch nehmen.<br />

Plakativ könnte man sagen, dass<br />

das Design einer durchschnittlichen<br />

Website nicht geschützt ist und daher<br />

nachgebaut wer<strong>de</strong>n kann. Vom Copy &<br />

Paste-Prinzip von grafischen Elementen<br />

o<strong>de</strong>r Programmzeilen ist <strong>de</strong>nnoch abzuraten.<br />

Das eigenständige Konstruieren<br />

wird in <strong>de</strong>n allermeisten Fällen nicht zu<br />

einer Urheberrechtsverletzung führen.<br />

Zumal es ja auch noch das Verhältnis<br />

zwischen Web<strong>de</strong>signer und Auftrag geber<br />

gibt: Kommt <strong>de</strong>r Auftraggeber dahinter,<br />

dass die versprochene neu artige und individuelle<br />

Darstellung im Netz eine reine<br />

Nachahmung ist, kann er hierzulan<strong>de</strong><br />

unter Umstän<strong>de</strong>n eine Entschädigung<br />

von seinem Dienstleister einfor<strong>de</strong>rn.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />

Autor<br />

Sebastian Dramburg,<br />

LL.M., ist Rechtsanwalt<br />

und Fachanwalt für IT-<br />

Recht in Berlin. Seine<br />

Tätigkeitsschwerpunkte liegen auf <strong>de</strong>m<br />

Gebiet <strong>de</strong>s IT- und Onlinerechts, <strong>de</strong>s<br />

Medien- und Urheberrechts sowie im<br />

Bereich <strong>de</strong>s gewerblichen Rechtsschutzes<br />

(Wettbewerbs- und Markenrecht).<br />

p www.medienrechtberlin.<strong>de</strong><br />

DIE ZUKUNFT<br />

WIRD GRÜN.<br />

Seit acht Jahren gehören wir zur schwedischen<br />

Bisno<strong>de</strong> Gruppe, <strong>de</strong>m Marktführer für digitale<br />

Wirtschaftsinformationen in Europa. Um die<br />

Expertise und unser Know-how aus dieser Verbindung<br />

nach außen sichtbar zu machen, än<strong>de</strong>rn<br />

wir unseren Namen in Bisno<strong>de</strong> Deutschland.<br />

Auch zukünftig unterstützen wir unsere Kun<strong>de</strong>n<br />

dabei, intelligente Entscheidungen zu treffen.<br />

www.dnbgermany.<strong>de</strong>


Recht & Marketing _ Gerichtsentscheidungen<br />

RechtsTicker<br />

Preisrätsel<br />

Der Bun<strong>de</strong>sgerichtshof<br />

(BGH) hat in einem Urteil<br />

vom 31. Oktober 2012<br />

(Az. I ZR 205/11) entschie<strong>de</strong>n,<br />

dass ein mit<br />

»Preisrätsel« überschriebener<br />

Zeitschriftenbeitrag,<br />

<strong>de</strong>r sowohl redaktionelle<br />

als auch werbliche Elemente<br />

enthält, gegen das<br />

Verschleierungsverbot<br />

<strong>de</strong>s § 4 Nr. 3 UWG verstößt,<br />

wenn <strong>de</strong>r werbliche<br />

Charakter nicht bereits<br />

auf <strong>de</strong>n ersten Blick,<br />

son<strong>de</strong>rn erst nach einer<br />

analysieren<strong>de</strong>n Lektüre<br />

<strong>de</strong>s Beitrags erkennbar<br />

wird.<br />

www.bun<strong>de</strong>sgerichtshof.<strong>de</strong><br />

Post-Werbesendung<br />

Nach einer Entscheidung<br />

<strong>de</strong>s Oberlan<strong>de</strong>sgerichts<br />

(OLG) Hamm (Beschluss<br />

vom 11. April 2013 –<br />

Az.: 9 W 23/13) beträgt<br />

<strong>de</strong>r Streitwert für unerlaubte<br />

Post-Werbesendungen<br />

4.000 Euro.<br />

www.justiz.nrw.<strong>de</strong><br />

BewertungEN<br />

Nach einem Beschluss<br />

<strong>de</strong>s LG duisburg stehe<br />

einem Mitarbeiter einer<br />

Online-Bewertungsplattform<br />

kein Zeugnisverweigerungsrecht<br />

zu,<br />

wenn er die Daten eines<br />

Online-Forum-Mitglieds<br />

herausgeben soll (Beschl.<br />

v. 6.11.2012), weil es<br />

sich nicht um redaktionellen<br />

Inhalt, son<strong>de</strong>rn um<br />

die redaktionsfrem<strong>de</strong>n<br />

Äußerungen eines Dritten<br />

han<strong>de</strong>ln.<br />

www.justiz.nrw.<strong>de</strong><br />

§<br />

LG Berlin<br />

Bestimmungen in Datenschutzrichtlinie von Apple sind<br />

unzulässige AGB<br />

Das LG Berlin hat mit Urteil vom 30. April<br />

2013 (Az. 15 O 92/12) insgesamt acht Klauseln<br />

<strong>de</strong>r Datenschutzbestimmungen von Apple für<br />

unzulässig erklärt und einer Klage <strong>de</strong>s Verbraucherzentrale<br />

Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s e.V. stattgegeben.<br />

Das Gericht hat die in <strong>de</strong>r »Apple<br />

Datenschutzrichtlinie« enthaltenen Bestimmungen<br />

zum Datenumgang als »Allgemeine<br />

Geschäftsbedingungen« im Sinne von § 305<br />

BGB eingestuft und sie wegen Verstoßes gegen<br />

§ 307 BGB in Verbindung mit datenschutzrechtlichen<br />

Bestimmungen <strong>de</strong>s BDSG und<br />

<strong>de</strong>s TMG für rechtswidrig gehalten. Den mit<br />

Häkchen-Voreinstellung im Rahmen einer<br />

Produktbestellung versehenen Hinweis auf<br />

die »Datenschutz-Vereinbarung« von Apple<br />

hat das Gericht im Sinne <strong>de</strong>r »verbraucherfeindlichsten<br />

Auslegung« als Einbeziehung<br />

vorformulierter (Vertrags-)bestimmungen eingestuft<br />

und <strong>de</strong>shalb die strengen AGB-Regelungen<br />

angewen<strong>de</strong>t. Im Folgen<strong>de</strong>n hat es die<br />

Bestimmungen <strong>de</strong>r Datenschutzrichtlinie am<br />

§<br />

Maßstab für datenschutzrechtliche Einwilligungserklärungen<br />

(§§ 4, 4a BDSG) gemessen,<br />

<strong>de</strong>nen sie nach Auffassung <strong>de</strong>r Richter nicht<br />

standhielten.<br />

Handlungsempfehlung: Die Entscheidung<br />

ver<strong>de</strong>utlicht, dass <strong>de</strong>r Begriff Allgemeiner<br />

Geschäftsbedingungen sehr weit – hier wohl<br />

sogar zu weit – ausgelegt wird und in <strong>de</strong>r Praxis<br />

größte Vorsicht bei <strong>de</strong>r Differenzierung<br />

zwis chen Vertragsregelungen, Einwilligungserklärungen<br />

und schlichten Datenschutzinformationen<br />

geboten ist. Sowohl bei <strong>de</strong>r Bezeichnung<br />

<strong>de</strong>r Regelwerke und <strong>de</strong>r Formulierung<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Klauseln als auch <strong>de</strong>r Art und<br />

Weise ihrer Einbindung in <strong>de</strong>n Bestellvorgang<br />

ist Genauigkeit gefragt, damit schlicht informatorische<br />

Datenschutzerklärungen (wie sie<br />

auf je<strong>de</strong>r Website abrufbar und nach § 13 TMG<br />

vorgeschrieben sind) nicht zum Bumerang in<br />

Gestalt abmahnfähiger AGB / Einwilligungen<br />

wer<strong>de</strong>n.p www.gerichtsentscheidungen.<br />

<br />

berlin-bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>/<br />

BGH<br />

Zulässigkeit <strong>de</strong>s »Framing« auf Internetseiten<br />

Im Beschluss vom 16. Mai<br />

2013 (Az. I ZR 46/12) hat sich<br />

<strong>de</strong>r BGH mit <strong>de</strong>r Zulässigkeit<br />

<strong>de</strong>s sogenannten »Framing«<br />

im Internet beschäftigt.<br />

Nach Auffassung <strong>de</strong>s BGH<br />

stelle die bloße Verknüpfung<br />

eines auf einer frem<strong>de</strong>n Internetseite<br />

bereitgehaltenen<br />

Werkes mit <strong>de</strong>r eigenen<br />

Internetseite im Wege <strong>de</strong>s<br />

»Framing« grundsätzlich<br />

kein öffentliches Zugänglichmachen<br />

im Sinne <strong>de</strong>s<br />

§ 19a UrhG dar. Das Gericht<br />

begrün<strong>de</strong>t dies damit, dass<br />

allein <strong>de</strong>r Inhaber <strong>de</strong>r frem<strong>de</strong>n<br />

Internetseite darüber<br />

entschei<strong>de</strong>, ob das auf seiner<br />

Internetseite bereitgehaltene<br />

Werk <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

zugänglich bleibt. Beschluss<br />

vom 16. Mai 2013 – I ZR 46/12.<br />

Der BGH hielt es allerdings<br />

für <strong>de</strong>nkbar, dass eine solche<br />

Verknüpfung ein unbenanntes<br />

Verwertungsrecht <strong>de</strong>r<br />

öffentlichen Wie<strong>de</strong>rgabe im<br />

Sinne <strong>de</strong>r EU-Urheberrechtsrichtlinie<br />

verletzen könnte.<br />

Der Bun<strong>de</strong>sgerichtshof hat<br />

<strong>de</strong>m EuGH daher die Frage<br />

zur endgültigen Entscheidung<br />

vorgelegt.<br />

Handlungsempfehlung:<br />

Bis zu einer endgültigen Klärung<br />

durch <strong>de</strong>n EuGH ist bei<br />

<strong>de</strong>r Einbindung von Dritt-<br />

Inhalten im Wege <strong>de</strong>s »Framing«<br />

nach wie vor Vorsicht<br />

geboten. Zwar tendieren die<br />

Oberlan<strong>de</strong>sgerichte – ebenso<br />

wie <strong>de</strong>r BGH – dazu, das<br />

»Framing« für urheberrechtlich<br />

zulässig zu erachten.<br />

Das OLG Köln hat dafür in<br />

einem Urteil vom 16. März<br />

2012 aber einen <strong>de</strong>utlichen<br />

Hinweis darauf verlangt,<br />

dass die Inhalte von Dritten<br />

eingebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Darauf<br />

sollte bei <strong>de</strong>r Umsetzung auf<br />

<strong>de</strong>r Website geachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

p www.bun<strong>de</strong>sgerichtshof.<strong>de</strong><br />

Die Meldungen und Berichte auf dieser Seite wur<strong>de</strong>n zusammengestellt von<br />

Rechtsanwalt Dr. Flemming Moos, Norton Rose Germany LLP – www.nortonrose.com<br />

78 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


meinungsmacher<br />

fÜR MEHR vERSTÄNDNIS WERBEN<br />

Neulich in einem Meeting von Marketing und Vertrieb: »Habt Ihr<br />

in <strong>de</strong>n Werbebroschüren für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n XY auch wirklich darauf<br />

geachtet, die Bedürfnisse von <strong>de</strong>ssen Kun<strong>de</strong>n abzubil<strong>de</strong>n«, fragt<br />

<strong>de</strong>r Key-Account-Chef in die Run<strong>de</strong>. <strong>Als</strong> Antwort erhält er ungläubiges<br />

Staunen und Schweigen.<br />

In <strong>de</strong>r Theorie dürfte eine enge Kooperation von<br />

Sales und Marketing wohl inzwischen an <strong>de</strong>r Tagesordnung<br />

sein – schließlich verschenken viele<br />

Unternehmen gera<strong>de</strong> hier Potenzial. In <strong>de</strong>r Praxis<br />

fehlt es dann allerdings an klaren Regelungen, die<br />

die Zusammenarbeit vernünftig organisieren. Man<br />

re<strong>de</strong>t aneinan<strong>de</strong>r vorbei und schiebt sich bei Erfolglosigkeit<br />

Eine genauere Betrachtung legt die Vermutung nahe, dass es im<br />

Marketing oft am Verständnis dafür fehlt, wie die Kun<strong>de</strong>n die Produkte<br />

zur Erreichung ihrer Ziele o<strong>de</strong>r zum Lösen ihrer Probleme<br />

verwen<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Regel beschränken sie sich darauf, die Eigenschaften<br />

<strong>de</strong>r Produkte zu beschreiben. Welche Auswirkungen ein<br />

Produkt o<strong>de</strong>r eine Dienstleistung auf die Wertschöpfung<br />

<strong>de</strong>s jeweiligen Kun<strong>de</strong>nunternehmens hat – also<br />

<strong>de</strong>r Aspekt, <strong>de</strong>r die Entschei<strong>de</strong>r am meisten interessiert<br />

– wird in <strong>de</strong>n wenigsten Broschüren berücksichtigt.<br />

Dabei steht in mo<strong>de</strong>rnen Vertriebsprozessen die<br />

Aufgabe <strong>de</strong>s operativen Marketings am Anfang <strong>de</strong>s<br />

Verkaufzyklus. Fe<strong>de</strong>rführend sollten sie <strong>de</strong>n Verkauf<br />

gegen seitig <strong>de</strong>n schwarzen Peter zu. Klaus Dietzel, mit Aussagen über Anwendungen <strong>de</strong>r Produkte unter-<br />

Redakteur acquisa,<br />

Das Problem verstärkt sich dadurch, dass in vielen<br />

klaus.dietzel@<br />

stützen und <strong>de</strong>m Vertrieb eine Palette von Kun<strong>de</strong>n-<br />

Organisationen die Aufgaben <strong>de</strong>s Marketing acquisa.<strong>de</strong><br />

szenarien zur Verfügung stellen, in<strong>de</strong>m sie die Fragen<br />

we<strong>de</strong>r genau <strong>de</strong>finiert, noch zu bewerten sind. Am <strong>de</strong>utlichsten<br />

wer<strong>de</strong>n diese Versäumnisse im Bereich von Werbematerialien<br />

aus <strong>de</strong>n Unternehmen. Viele Studien sind in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren zu <strong>de</strong>m Ergebnis gekommen, dass diese in <strong>de</strong>r<br />

Mehrzahl ohne Einbindung <strong>de</strong>s Vertriebs realisiert wur<strong>de</strong>n. Wie<br />

möglicher Geschäftsziele <strong>de</strong>r potenziellen Käufer beantworten.<br />

So wird von Anfang an eine unterstützen<strong>de</strong> Kommunikation über<br />

alle Trägermedien erreicht. Der Verkauf wie<strong>de</strong>rum ist gefor<strong>de</strong>rt,<br />

fortlaufend Feedback zur Feinabstimmung zu geben. Damit in<br />

Meetings zwischen Marketing und Vertrieb nicht Schweigen<br />

kann das sein, wo doch <strong>de</strong>r Vertrieb das Ohr am Markt hat? herrscht, son<strong>de</strong>rn ein echter Dialog. • ]<br />

Frauen an die Macht – auch ohne Quote<br />

In Deutschland gibt es <strong>de</strong>rzeit mehr<br />

als 41 Millionen Erwerbstätige – und<br />

nur 16 Millionen verkaufte Berufsunfähigkeitspolicen<br />

(BU). Eine große<br />

Heraus for<strong>de</strong>rung und eine noch größere<br />

Chance für <strong>de</strong>n Vertrieb in <strong>de</strong>r<br />

Versicherungsbranche. Aber woran liegt<br />

das ganz konkret? An einem zu hohen<br />

Preis, am harten Wettbewerb, an Verbraucherschützern<br />

o<strong>de</strong>r Maklern? »Ein<br />

bisschen was von allem«, sagen die<br />

Experten <strong>de</strong>s Roundtable <strong>de</strong>r Zeitschrift<br />

»Das Investment« in <strong>de</strong>r aktuellen Juni-<br />

Ausgabe. Demnach falle es manchen<br />

Deutschen immer noch schwer, hun<strong>de</strong>rt<br />

Euro für einen Schutz auszugeben, bei<br />

<strong>de</strong>m sie vielleicht doch keine Leistung<br />

erhalten. »Doch das Bewusstsein für die<br />

Wichtigkeit <strong>de</strong>r Arbeitskraftabsicherung<br />

nimmt beständig zu«, so das hoffnungsvolle<br />

Fazit <strong>de</strong>r Assekuranz.<br />

Über eine neue Frauen be we gung berichtet<br />

das »manager magazin« in seiner<br />

Juni-Ausgabe. Demnach stehen di versen<br />

IT-Start-ups inzwischen Frau en vor.<br />

Das Hamburger Wirtschaftsmagazin<br />

zeigt, wie weib li che Füh rungs fi gu ren<br />

ganz ohne Quo te Karriere machen –<br />

etwa Lea-So phie Cra mer vom Ero tik versen<br />

<strong>de</strong>r Amo re lie: Erst BWL-Studium in<br />

Mannheim, dann Kurzstation beim Topberater<br />

Boston Cosulting, schließlich<br />

Bliztzkarriere im Internetgeschäft. Mit<br />

23 Jahren stieg Cramer auf zur Co-Chefin<br />

<strong>de</strong>s Rabatt-Gutschein-Potals Groupon<br />

in Japan und herrschte über 800 Mitarbeiter,<br />

fast nur Männer. »Das haben die<br />

Japaner nur akzeptiert, weil ich Auslän<strong>de</strong>rin<br />

bin«, sagt die Geschäftsfrau gegenüber<br />

<strong>de</strong>n Journalisten aus Hamburg.<br />

»Lady kracher« be titeln diese ihre Home-<br />

Story über die Start-up-Unternehmerin,<br />

die ihre neue Firma Amorelie zu einer<br />

Art Beate Uhse für die Generation Y aufbauen<br />

will – mit Kunstobst o<strong>de</strong>r Quietscheentchen<br />

als Sexspielzeug.<br />

Klaus Dietzel, Redaktion acquisa,<br />

klaus.dietzel@acquisa.<strong>de</strong><br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 79


Stellenmarkt<br />

80 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


Stellenmarkt<br />

06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 81


Weiterbildung _ acquisa Professional<br />

acquisa Professional<br />

Weiterbildung, Tools, Wissen für Marketing und Vertrieb<br />

acquisa Professional bietet Fakten, Strategien und Lösungen für das<br />

komplette Spektrum erfolgreicher Marketing- und Vertriebsarbeit durch<br />

die Kombination aus Online-Seminaren, Wissens- und I<strong>de</strong>enplattform,<br />

Internet-Portal und <strong>de</strong>m Fachmagazin acquisa. Maximale Effizienz und<br />

Durchschlagskraft für Ihre Marketing- und Vertriebsmaßnahmen.<br />

Highlights<br />

Aktuelle Informationen für die Praxis<br />

weiterbildungscenter<br />

Aktuelle Informationen für die Praxis<br />

Social Media Gui<strong>de</strong>lines. Soziale Netzwerke<br />

gehören zum Alltag vieler Menschen. Doch<br />

das Social Web birgt zahlreiche rechtliche<br />

Risiken. Es entsteht folglich ein Regelungsbedarf<br />

seitens <strong>de</strong>r Unternehmen. Social<br />

Media Gui<strong>de</strong>lines helfen dabei, <strong>de</strong>n Umgang<br />

mit Sozialen Netzwerken im Beruf zu regeln.<br />

In diesem e-Training erfahren Sie im Detail,<br />

was Sie dabei beachten sollten.<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 3512115<br />

E-Mail-Marketing. Nach diesem e-Training<br />

wissen Sie, wie Sie Ihre E-Mails erfolgreich<br />

gestalten, wie Sie erfolgreich weiterführen<strong>de</strong><br />

Inhalte einbin<strong>de</strong>n können, wie Sie die<br />

richtigen Adressen für Ihre E-Mail-Kampagne<br />

ermitteln können und wie Sie mitmilfe von<br />

Reporting ergebnissen Ihr E-Mail-Marketing<br />

noch effi zienter gestalten können.<br />

e-Training<br />

Neukun<strong>de</strong>ngewinnung. Neues Jahr, neue<br />

Kun<strong>de</strong>n! Dieser Strategieplan unterstützt Sie<br />

bei <strong>de</strong>r gezielten Gewinnung neuer Kun<strong>de</strong>n.<br />

Sie können Ihre Wunschkun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>tailliert auflisten<br />

und konkrete Akquisitionsstrategien für<br />

diese Kun<strong>de</strong>n erarbeiten. Auch die Rückgewinnung<br />

früherer Kun<strong>de</strong>n wird Ihnen erleichtert.<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 1855307<br />

Weiterbildung<br />

Weiterbildung<br />

Download<br />

Auftragsdatenverarbeitung. Seit Inkrafttreten<br />

<strong>de</strong>r BDSG-Novelle gelten strengere<br />

Vorschriften für die Datenverarbeitung durch<br />

externe Dienstleister. Auch bestehen<strong>de</strong><br />

Verträge sind zu überprüfen und gegebenenfalls<br />

anzupassen. Diese Musterregelung<br />

enthält Formulierungsvorschläge.<br />

acquisa.<strong>de</strong><br />

acquisa Professional<br />

bietet die kostenlose<br />

Teilnahme an exklusiven<br />

Online-Seminaren zu<br />

aktuellen Marketingthemen.<br />

Jetzt anmel<strong>de</strong>n!<br />

»Chancen <strong>de</strong>s Content-Marketing für<br />

B2B-Unternehmen«<br />

Das Thema liegt <strong>de</strong>rzeit voll im Trend,<br />

gera<strong>de</strong> im digitalen Marketing: Entsprechend<br />

wollen 43 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

laut einer aktuellen Studie von Facit<br />

Research ihr Budget für Content-Marketing<br />

in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n fünf Jahren steigern<br />

(siehe auch unsere Nachrichtenseiten). Im B2B-<br />

Geschäft hat Content-Marketing bereits seit Jahren<br />

eine große Be<strong>de</strong>utung. In diesem Online-Seminar erfahren<br />

Sie, warum Content-Marketing in diesem Bereich<br />

so wichtig ist und in Zukunft noch wichtiger<br />

wird. Lernen Sie ausführlich die Chancen, Trends und<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen für B2B-Marketer kennen. Denn<br />

das Content-Marketing wird die B2B-Kommunikation<br />

<strong>de</strong>r Zukunft prägen und verän<strong>de</strong>rn. Unser Experte für<br />

Online-Marketing im B2B-Bereich, Jens Stolze von <strong>de</strong>r<br />

Stuttgarter Agentur Creative360, erläutert Ihnen, worauf<br />

es ankommt und zeigt Ihnen <strong>de</strong>tailliert die Potenziale<br />

für Ihre eigene B2B-Marke auf.<br />

Termin: 5. Juni 2013, Zeit: 16:00 Uhr<br />

»So funktioniert Multichannel Marketing«<br />

Dialogmarketing ist heute multimedial<br />

und nutzt alle verfügbaren analogen und<br />

digitalen Kanäle für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nkontakt,<br />

vom Werbebrief über die eigene Website<br />

und E-Mails bis hin zu Social Media<br />

und Mobile. Diese Entwicklung stellt<br />

die Verantwortlichen in <strong>de</strong>n Marketingabteilungen<br />

von Füssen bis Flensburg vor große Aufgaben:<br />

Sie müssen konsistent über alle Kanäle mit <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n kommunizieren und die unterschiedlichen<br />

Medien aufeinan<strong>de</strong>r beziehen. Der bekannte<br />

Unternehmensberater und Marketingexperte Dr.<br />

Torsten Schwarz gibt Ihnen in unserem Seminar<br />

Tipps, wie Sie diese Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

Multichannel Marketing erfolgreich meistern und Ihre<br />

Kun<strong>de</strong>n auf diese Weise be geistern und bin<strong>de</strong>n.<br />

Termin: 2. Juli 2013, Zeit: 14:00 Uhr<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2289690<br />

Download<br />

Zugang zur Anmeldung erhalten Sie über das WeiterbildungsCenter in acquisa Professional.<br />

82 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013


ISSN 0938-7927<br />

60. Jahrgang<br />

Vorschau<br />

Verantwortlicher Chefredakteur<br />

Christoph Pause christoph.pause@acquisa.<strong>de</strong><br />

Redaktion<br />

Klaus Dietzel klaus.dietzel@acquisa.<strong>de</strong><br />

Markus Singer markus.singer@acquisa.<strong>de</strong><br />

Redaktionsassistenz<br />

Gabi Reuys info@acquisa.<strong>de</strong><br />

Telefon 07 61/898 3031, Telefax 07 61/898 990068<br />

Korrespon<strong>de</strong>nt<br />

Karsten Zunke<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Vera Hermes, christoph Lorenz, Stepfanie Streif,<br />

Antje Terhaag<br />

Redaktionsbeirat<br />

Prof. Dr. Willi Diez (FH Nürtingen), Manfred Hasenbeck<br />

(Forum Corporate Publishing, München), Prof. Dr. Manfred<br />

Krafft (Universität Münster), Friedhelm Lammoth (Lammoth<br />

Mailkonzept Werbeagentur, St. Gallen), Prof. Dr. Peter<br />

Winkelmann (FH Landshut)<br />

Grafik/Layout<br />

Kerstin Fikentscher<br />

Titelbild<br />

Sashkin/shutterstock.com<br />

Anzeigenverkaufsleitung<br />

Michael Reischke michael.reischke@haufe-lexware.com<br />

Telefon 09 31/27 91-543, Telefax 09 31/27 91-477<br />

Anzeigenverkauf<br />

Christian Schwert Telefon 09 31/27 91-542<br />

christian.schwert@haufe-lexware.com<br />

Anzeigen-Disposition<br />

Yvonne Göbel yvonne.goebel@haufe-lexware.com<br />

Telefon 09 31/27 91-470, Telefax 09 31/27 91-477<br />

Anzeigenschluss<br />

acquisa: 10. <strong>de</strong>s Vormonats<br />

Karriere&Kontakte: 10. <strong>de</strong>s Vormonats<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung <strong>de</strong>r Verbreitung<br />

von Werbeträgern e.V. (IVW)<br />

Erscheinungsweise<br />

11 x im Jahr<br />

Abonnement-Service<br />

Telefon 0800/5050445 (kostenlos)<br />

Telefax 0800/5050446 (kostenlos)<br />

Postfach, 79091 Freiburg<br />

E-Mail: zeitschriften@haufe.<strong>de</strong><br />

Abonnement<br />

Inland 116,– EUR, Ausland 131,– EUR<br />

(inkl. MwSt. und Versand).<br />

Das Abonnement kann spätestens 4 Wochen vor En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s jeweiligen Bezugsjahres gekündigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Vertriebsbetreuung<br />

SP special-interest GmbH & Co. KG<br />

Nor<strong>de</strong>ndstraße 2, 64546 Mörfel<strong>de</strong>n-Walldorf,<br />

Telefon 0 61 05/9 75 06-0<br />

info@special-interest.com, www.special-interest.com<br />

Verlag und Medieninhaber<br />

<strong>Haufe</strong>-Lexware GmbH & Co. KG<br />

Munzinger Straße 9, 79111 Freiburg<br />

Internet: www.acquisa.<strong>de</strong> www.haufe.<strong>de</strong><br />

Verlagsleiter<br />

Reiner Straub<br />

Aktuelle Informationen zu <strong>de</strong>n Zeitschriften- und Online-<br />

Angeboten <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong>-Mediengruppe fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

www.haufe.<strong>de</strong>/mediacenter<br />

Druck<br />

FIRMENGRUPPE APPL<br />

echter druck GmbH<br />

Delpstraße 15<br />

97084 Würzburg<br />

Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

<strong>de</strong>s Verlags und unter voller Quellenangabe.<br />

Für eingesandte Manuskripte und Bildmaterialien,<br />

die nicht ausdrücklich angefor<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n,<br />

übernimmt <strong>de</strong>r Verlag keine Haftung.<br />

Das bringt<br />

acquisa<br />

Direktmarketing<br />

& Service<br />

Recruitung: In nahezu allen<br />

Marketingbereichen fehlt Nachwuchs,<br />

beson<strong>de</strong>rs schlimm scheint es<br />

im Online-Marketing und bei <strong>de</strong>n<br />

Datenspezialisten zu sein. Aber auch<br />

im Dialogmarketing besteht Bedarf.<br />

acquisa zeigt, wie Unternehmen<br />

Abhilfe schaffen können.<br />

Online-Marketing<br />

& Social Media<br />

Content Marketing: Warum setzen<br />

Unternehmen statt Selbstdarstellung<br />

o<strong>de</strong>r Werbung zunehmend auf<br />

Content? acquisa gibt Antworten.<br />

im JuLi<br />

titelthema<br />

BIG Data Neue Analysemöglichkeiten, eine immer höhere Datenaktualität und ein ständig<br />

wachsen<strong>de</strong>s Datenvolumen zählen zu <strong>de</strong>n großen Treibern von Big Data. acquisa untersucht<br />

die neue Datenflut und zeigt, wie Big Data im Gesamtunternehmen aufgehängt sein<br />

muss, damit es im Marketing wirklich funktioniert.<br />

VERtrieb & verkauf<br />

Vertriebsprozesse An Kaufentscheidungen<br />

ist in Unter nehmen<br />

oft eine ganze Reihe von Mitarbeitern<br />

beteiligt. Der Vertrieb muss diese<br />

»Buying Center« kennen und wissen,<br />

wie dort die Meinungs bildung<br />

funktioniert.<br />

CRM & Database<br />

mOBILE rESEARCH Immer mehr<br />

Unternehmen wollen jetzt auch die<br />

mobilen Daten sammeln. acquisa<br />

zeigt, wie man die Erlaubnis <strong>de</strong>s<br />

Kun<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>ren Nutzung erhält und<br />

was man aus <strong>de</strong>n Daten für das<br />

Marketing nutzbar machen kann.<br />

Recht & Marketing<br />

Kun<strong>de</strong>ndaten Welche Daten dürfen<br />

Firmen erheben, verarbeiten und<br />

spreichern. acquisa klärt auf.<br />

Die nächste Ausgabe von acquisa<br />

p erhalten Sie ab <strong>de</strong>m 17. Juli 2013.


FEIERABEND<br />

»Just Tri!«<br />

Text _ Sabine Jobstmann<br />

Sein großer Traum ist die Qualifikation für <strong>de</strong>n Ironman auf<br />

Hawaii, <strong>de</strong>r als prestigeträchtigster Triathlon <strong>de</strong>r Welt gilt.<br />

Dafür müsste Daniel Unger zu <strong>de</strong>n Besten in seiner Altersklasse<br />

gehören. Momentan trainiert er für die Mitteldistanz. Das<br />

be<strong>de</strong>utet, stattliche 1,9 km schwimmen, 90 km Radstrecke<br />

und 21 km laufen. »Die Kombination <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />

Sportarten und das Austesten <strong>de</strong>r eigenen physischen und<br />

psychischen Grenzen macht für mich die große Faszination<br />

dieses Sports aus«, so Unger. Außer<strong>de</strong>m könne er durch <strong>de</strong>n<br />

sportlichen Ausgleich neue Energie für <strong>de</strong>n Job tanken.<br />

Und diese braucht er sicher auch. Der Unterfranke ist einer <strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>n Geschäftsführer <strong>de</strong>r Online-Marketing-Agentur Eology.<br />

Mit seinen 26 Jahren trägt er bereits die Verantwortung für<br />

22 Angestellte. Die GmbH mit Sitz in <strong>de</strong>r romantischen Weinstadt<br />

Volkach bietet Lösungen rund um die Themen Online-<br />

Marketing und E-Commerce an. Die Mission: Bei <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

sowohl durch mehr Google- und Social-Media-Traffic als auch<br />

durch eine bessere Usability für einen höheren Online-Umsatz<br />

sorgen. Und zu diesen Kun<strong>de</strong>n zählen inzwischen Unternehmen<br />

wie die Sparda-Bank, Bogner, Babywalz o<strong>de</strong>r Melitta und<br />

<strong>Haufe</strong>-Lexware. »Ja, es läuft sehr gut. Aber ein bisschen Glück<br />

war sicher auch dabei«, sagt Unger beschei<strong>de</strong>n.<br />

Im Jahr 2011 hat Unger mit seinen Arbeitskollegen an einem<br />

Staffel-Triathlon teilgenommen: »Einer meiner Mitarbeiter ist<br />

geschwommen, ich bin Rad gefahren und mein Kollege Axel<br />

Scheuering ist gelaufen.«, lächelt Unger. »Schnell hatte mich<br />

das Triathlon-Fieber gepackt.« So machte er sich gemeinsam<br />

mit seiner Lebensgefährtin ans regelmäßige Training: Und<br />

weil bei<strong>de</strong> nicht genug von <strong>de</strong>r »Faszination Triathlon« bekommen,<br />

haben sie innerhalb <strong>de</strong>s TV 1862 Gerolzhofen eine Triathlon-Abteilung<br />

gegrün<strong>de</strong>t. Frei nach <strong>de</strong>m Motto – »Just Tri!« • ]<br />

Daniel Unger, Geschäftsführer <strong>de</strong>r Online-Marketing-<br />

Agentur Eology in Volkach.<br />

»Ja, es läuft sehr gut. Aber ein bisschen<br />

Glück war sicher auch dabei.«<br />

Zu diesem Glück kam im Jahr 2009 auch noch eine große<br />

Por tion Können: Die Eology-Grün<strong>de</strong>r Daniel Unger und Axel<br />

Scheuering nahmen noch während ihres Studiums <strong>de</strong>r Wirtschaftsinformatik<br />

am weltweiten Wettbewerb »Google Online<br />

Marketing Challenge« teil. Dabei geht es um das Erstellen<br />

und Betreuen von Google Adwords-Kampagnen für eine regionale<br />

Firma – in diesem Fall eine Vi<strong>de</strong>othek. Dafür bekamen<br />

die bei<strong>de</strong>n vom Suchmaschinenriesen ein Budget von<br />

250 US-Dollar zur Verfügung gestellt, um Werbeanzeigen bei<br />

Google zu schalten. Bei <strong>de</strong>r Challenge setzten sich die bei<strong>de</strong>n<br />

gegen 2.000 Teams aus allen Kontinenten durch und räumten<br />

so <strong>de</strong>n zweiten Platz ab. Dafür wur<strong>de</strong>n sie auch mit <strong>de</strong>m<br />

»Marketingpreis Mainfranken« belohnt.<br />

Anfangs wur<strong>de</strong>n die Strategien noch im Elternhaus ausgearbeitet.<br />

So richtig durchgestartet sind die bei<strong>de</strong>n im Januar<br />

2010 mit <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r eigenen GmbH. Das erste<br />

kleine Büro platzte bei <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Mitarbeiterzahl<br />

schnell aus allen Nähten. Seit 2012 fin<strong>de</strong>t man die Firma, die<br />

mittlerweile laut I-Business-Ranking zu Deutschlands Top-<br />

100 SEO-Agenturen zählt, in einem mo<strong>de</strong>rnen Bürogebäu<strong>de</strong><br />

in Volkach.<br />

84


Eine Goldanlage,<br />

die sich rechnet.<br />

<strong>Haufe</strong> Personal Office Gold<br />

Investieren Sie jetzt in das wertvollste Personal Office aller Zeiten!<br />

www.haufe.<strong>de</strong>/hpo-gold


Sen<strong>de</strong>n Sie ein strahlen<strong>de</strong>s Image aus!<br />

Nutzen Sie unsere preisgünstigen Falzflyer, die wir in vielen Varianten anbieten,<br />

um Ihr Unternehmen eindrucksvoll zu präsentieren.<br />

* Falzflyer Hochformat, DIN-Lang, 4-seitig, beidseitig vierfarbig bedruckt (4/4),<br />

135 g/m2 Bil<strong>de</strong>rdruckpapier<br />

2.500 Flyer *<br />

nur 59,76<br />

inkl. MwSt. und Versand<br />

Drucksachen<br />

einfach online bestellen!<br />

Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n meisten Online-Druckdienstleistern sind wir<br />

kein Händler, son<strong>de</strong>rn Hersteller und Weiterverarbeiter.Wir bieten<br />

Ihnen ein großes Sortiment an Druckerzeugnissen und Werbesystemen,<br />

unterschiedlichste Materialien und Vere<strong>de</strong>lungsmöglichkeiten<br />

an. Dabei arbeiten wir umweltschonend und sind FSC- und PEFCzertifiziert.<br />

Der Versand Ihrer Drucksachen ist kostenfrei und erfolgt<br />

in neutraler Verpackung.<br />

www.diedruckerei.<strong>de</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!