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acquisa<br />
Der direkte Weg zum Kun<strong>de</strong>n<br />
inklusive<br />
Deutschland m 10,80<br />
Österreich m 12,20<br />
06 | 2013<br />
Social media. Was echte Social Enterprises auszeichnet<br />
Multichannel. Click & Collect stärkt Online- und Offline-Shops<br />
Mit Extra<br />
Corporate<br />
Publishing<br />
Mat-Nr. 00500-5166<br />
Mobile<br />
marketing<br />
So bauen Sie eine erfolgreiche<br />
Kommunikationsstrategie
Editorial<br />
Wo immer Sie sind<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Google hat gesprochen, und nun wissen<br />
wir, dass das Unternehmen einen<br />
Musik-Streamingdienst anbieten wird.<br />
Der Musik aussucht, die zum Nutzer<br />
passt, weil sie <strong>de</strong>m entspricht, was <strong>de</strong>r<br />
Nutzer schon so alles gehört hat. Und<br />
personalisierte Karten, die <strong>de</strong>m Nutzer<br />
nicht mehr nur zeigen, wo sich <strong>de</strong>r Ort<br />
befin<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>n er sucht. Son<strong>de</strong>rn die ihm<br />
genau die Restaurants und Geschäfte anzeigt,<br />
die seine Freun<strong>de</strong> und Bekannten<br />
besucht haben. O<strong>de</strong>r er selbst, weshalb<br />
er etwa von Google Son<strong>de</strong>r angebote<br />
eines Geschäfts in Google Maps angezeigt<br />
bekommt, in <strong>de</strong>m er bereits einmal<br />
war.<br />
Das eröffnet eben diesen Unternehmen<br />
völlig neue Möglichkeiten für die Kontakt: christoph.pause@acquisa.<strong>de</strong><br />
Christoph Pause, Chefredakteur<br />
Werbung auf <strong>de</strong>m Smartphone. Denn<br />
wenn ein Geschäft, sagen wir für Haushaltswaren,<br />
weiß, dass <strong>de</strong>r Google-Nutzer<br />
X schon einmal im La<strong>de</strong>n war, o<strong>de</strong>r dass ein<br />
Freund das Geschäft eben <strong>de</strong>m Nutzer empfohlen<br />
hat, dann kann das Unternehmen <strong>de</strong>n Nutzer<br />
mit individuellen Angeboten locken. Angeboten,<br />
die wirklich auf <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n zugeschnitten sind.<br />
Location Based Services 2.0 sozusagen.<br />
Wenn aber selbst die Empfehlungen in Google Maps<br />
personalisiert und individuell sind, dann verän<strong>de</strong>rt<br />
das die Suche und damit das Suchmaschinenmarketing<br />
<strong>de</strong>utlich. Wir haben das bereits im<br />
April näher beleuchtet. Dieses Mal zeigen wir,<br />
welche Folgen diese Entwicklungen für das Mobile<br />
Marketing haben. Denn dieses ist dabei, sich als<br />
ernst zu nehmen<strong>de</strong>s Medium im Marketing-Mix zu<br />
etablieren.<br />
Viel Spaß beim Lesen,<br />
Ihr<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 3
16<br />
Titelthema Es hat viele Jahre gedauert. Aber nun entwickelt sich Mobile zu einem<br />
Massenmarkt. Der Werbemotor für Mobile ist aber noch nicht richtig angesprungen.<br />
64<br />
Vertrieb & Verkauf Gewaltige Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
warten auf <strong>de</strong>n Vertrieb – so <strong>de</strong>r acquisa-Roundtable.<br />
Inhalt 06/2013<br />
08 NAchrichten<br />
08 Die Gewinner <strong>de</strong>s Jubiläums-ddp<br />
In Berlin wur<strong>de</strong> zum 30. Mal <strong>de</strong>r Deutsche Dialogmarketing<br />
Preis ddp vergeben.<br />
14 Inhalt Themenportal<br />
14 Themenportal acquisa.<strong>de</strong><br />
acquisa zeigt, wie man Kun<strong>de</strong>n emotional an sich bin<strong>de</strong>t.<br />
16 Titelthema<br />
16 Wenn Mobile Dialoge anstößt<br />
Internetfähige Smartphones verhelfen Mobile zum<br />
Durchbruch. Neue Werbekonzepte sind dringend nötig.<br />
22 Interview: »Mobile erscheint komplexer«<br />
heike Scholz, Grün<strong>de</strong>rin und Herausgeberin von<br />
»Mobile Zeitgeist«, über die Trends im Mobile Marketing.<br />
24 Werkstatt<br />
24 Das Run<strong>de</strong> muss ins Eckige<br />
Warum Unternehmen ihre Außendarstellung von Dritten<br />
prüfen lassen sollten.<br />
26 Direktmarketing & Service<br />
26 Direktmarketing: Grüne Mailingproduktion<br />
Wie Mailinganbieter die Umwelt schonen.<br />
30 Adressmanagement: Aktive Kun<strong>de</strong>nbindung<br />
Kontaktdaten von Kun<strong>de</strong>n sind Bestandteil <strong>de</strong>s Betriebskapitals<br />
– vorausgesetzt, die Daten sind gut gepflegt.<br />
32 Kun<strong>de</strong>nbindung: Geliebte Discounter<br />
Lebensmittel-Discounter haben viele Fans. Und <strong>de</strong>shalb<br />
geben Kun<strong>de</strong>n dort auch mehr Geld aus. Vollsortimenter<br />
haben nur beim Image die Nase (leicht) vorn.<br />
34 Social Media: Der Weg zur Social Enterprise<br />
Warum <strong>de</strong>r Erfolg eines Unternehmens, das Social Media<br />
interaktiv einsetzt, exakt prognostiziert wer<strong>de</strong>n kann.<br />
36 Chat: Über Vi<strong>de</strong>os mehr verkaufen<br />
Wer Vi<strong>de</strong>o und Multimedia strategisch einsetzt, steigert seine<br />
Online-Verkäufe und stärkt <strong>de</strong>n Telefon-Vertrieb.<br />
39 EXTRA<br />
39 Corporate Publishing<br />
So erreichen Unternehmen ihre Zielgruppen auf allen<br />
Kanälen.<br />
50 Praxis-scout<br />
50 Bernina reloa<strong>de</strong>d<br />
Wie <strong>de</strong>r Schweizer Nähmaschinenhersteller Bernina seine<br />
Marke neu positioniert.<br />
52 Online-Marketing & Social Media<br />
52 Click & Collect: Per Klick zurück in die Filiale<br />
Wie Händler, die kanalübergreifen<strong>de</strong> Einkaufsprozesse<br />
fehlerfrei organisieren, punkten.<br />
60 Content Marketing: Auf <strong>de</strong>n Inhalt kommt es an<br />
Warum relevante Inhalte die neue Währung im Web 2.0<br />
sind – und <strong>de</strong>r Schlüssel zu neuen Kun<strong>de</strong>n.<br />
64 Vertrieb & Verkauf<br />
64 Roundtable: »Der Vertrieb muss schneller wer<strong>de</strong>n«<br />
Eine Expertenrun<strong>de</strong> hat sich im Rahmen <strong>de</strong>s Marketing<br />
& Innovation Forum Europe (MIF) über die Zukunft <strong>de</strong>s<br />
Verkaufens unterhalten.<br />
68 Messe & Events: Menschen machen Events<br />
Warum gut geschultes Veranstaltungspersonal bei Messen<br />
und Events <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Unterschied ausmacht.<br />
4 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
70<br />
CRM & Database Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessungen liefern häufig spannen<strong>de</strong><br />
Erkenntnisse – wenn sie gewissenhaft und individuell konzipiert sind.<br />
✓<br />
<br />
<br />
70 CRM & Database<br />
70 Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung: Gesucht: Operative Details<br />
Wie Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessungen wirklich spannen<strong>de</strong><br />
Erkenntnisse liefern.<br />
74 Geomarketing: Daten-Nutzung vs. Daten-Dilemma<br />
Geomarketing gewinnt durch Mobile ganz neue Relevanz.<br />
76 Recht & Marketing<br />
76 Urheberrecht: Wenn Websites geschützt sind<br />
Wie die Arbeiten an Websites urheberrechtlich geschützt sind.<br />
78 Gerichtsentscheidungen<br />
Zulässigkeit <strong>de</strong>s »Framing« auf Internetseiten.<br />
82 Inhalt Professional<br />
82 acquisa/professional<br />
Expertenwissen und Online-Seminare zu Marketing und Vertrieb.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Rubriken & Service<br />
Fotos: Sashkin/shutterstock.com, Kilian Bishop<br />
06 FORUM<br />
Wie wirkt sich Social Search<br />
auf das Marketing aus?<br />
62 Bücher<br />
79 Meinungsmacher<br />
Kommentar und<br />
Presseschau.<br />
80 Karriere und<br />
Stellenmarkt<br />
83 Vorschau, impressum<br />
84<br />
Feierabend Daniel<br />
Unger, Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r Online Marketing<br />
Agentur Eology, träumt<br />
vom Ironman auf Hawaii.<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong>
forum<br />
o-töne zum Thema Social Search<br />
Wie wirkt sich Social Search auf das Marketing aus?<br />
»Reichweite und Engagement in<br />
<strong>de</strong>n sozialen Netzwerken wer<strong>de</strong>n<br />
durch die neue Suche an Be<strong>de</strong>utung<br />
gewinnen. Denn <strong>de</strong>r Lebenszyklus<br />
vorhan<strong>de</strong>ner Posts wird<br />
verlängert, und die Verknüpfung<br />
mit Fans gewinnt an Wert, weil die<br />
»Likes« als Suchfrequenz einfaktoriert<br />
wer<strong>de</strong>n. Gera<strong>de</strong> Marken, für die Places-Funktionen<br />
wichtig sind (z.B. Restaurants, Hotels) wer<strong>de</strong>n<br />
von Social Search profitieren. Prinzipiell bin ich<br />
<strong>de</strong>r Meinung, dass Unternehmen, die aktuell eine<br />
involvieren<strong>de</strong> Social-Media-Strategie betreiben, gut<br />
gerüstet sind. Mittelfristig wird es sicher auch spezielle,<br />
auf Advertising abgestimmte Optimierungen<br />
geben. Aber ich <strong>de</strong>nke nicht, dass es ähnlich abendfüllend<br />
wie SEM/SEO bei Google sein wird.«<br />
André Gebel, Vorstand Beratung & Strategie bei Coma AG,<br />
München<br />
<strong>de</strong>nen seine Freun<strong>de</strong> bereits Erfahrungen gemacht<br />
haben. In Folge bei<strong>de</strong>r Entwicklungen wird es in<br />
<strong>de</strong>r Zukunft <strong>de</strong>shalb nicht mehr ein generelles<br />
Suchergebnis für eine Suchanfrage geben, son<strong>de</strong>rn<br />
viele individuelle Ergebnisse.«<br />
Christina Neuhofer, Head of Search & Conversion<br />
Optimization bei Quisma, München<br />
»Die Steuerungsme chanismen<br />
müssen überarbeitet wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Sozialisierung <strong>de</strong>r Suche be<strong>de</strong>utet,<br />
dass man sowohl das Warum hinter<br />
<strong>de</strong>r Suche als auch die beeinflussen<strong>de</strong>n<br />
Faktoren, also z.B. die<br />
»+1«-Faktoren kennenlernen muss.<br />
Und diese Faktoren muss man verstehen<br />
und wie<strong>de</strong>r neu beeinflussen.«<br />
René Körting, Managing Director <strong>de</strong>r Digital Agentur<br />
Exelution, München<br />
»Je<strong>de</strong>r Content hat sein eigenes<br />
Publikum. Und das ist die Chance<br />
für Unternehmen, noch zielgerichteter<br />
Inhalte für die eigenen<br />
Zielgruppen zur Verfügung zu<br />
stellen.«<br />
Achim London, Inhaber <strong>de</strong>r dda<br />
Die Dialog Aka<strong>de</strong>mie, Haan<br />
»Die zukünftige Auswirkung von Social Search auf<br />
die Suchmaschinenoptimierung ist unbe stritten.<br />
Google+ und Facebook Graph Search gehen dabei<br />
verschie<strong>de</strong>ne Wege: Bei Google wer<strong>de</strong>n zum einen<br />
die Rankings in <strong>de</strong>n organischen Suchergebnissen<br />
durch soziale Signale beeinflusst,<br />
zum an<strong>de</strong>ren schreitet die Individualisierung<br />
<strong>de</strong>r Suchergebnisse<br />
immer weiter fort. Bei Facebook<br />
Graph Search dagegen ist es <strong>de</strong>m<br />
User beispielsweise möglich,<br />
nach Restaurants, Hotels o<strong>de</strong>r<br />
Dienstleis tern zu suchen, mit<br />
»Die Medienkonvergenz von Social, Mobile und<br />
Local (SoMoLo) ist aufgrund <strong>de</strong>r technischen Möglichkeiten<br />
(Big Data, Akzeptanz Social Media) und<br />
<strong>de</strong>r Infrastruktur (Smartphone-<br />
Durchdringung) essenziell für die<br />
Kun<strong>de</strong>nansprache. Woran man<br />
dies sieht? Facebook und Googles<br />
neueste Produktneuheiten zielen<br />
ganz klar auf SoMoLo ab.«<br />
Felix Grun<strong>de</strong>l, Vorstand Tripicchio AG,<br />
Freiburg im Breisgau<br />
»Das Thema Social Search wird<br />
gera<strong>de</strong> im Bereich E-Commerce<br />
immer relevanter, da sich Empfehlungen<br />
beziehungsweise<br />
Social Signals auch auf die Suche<br />
übertragen. Vor allem lokale<br />
Unternehmen und Anbieter wer<strong>de</strong>n<br />
profitieren. Generell ist <strong>de</strong>r<br />
Bereich noch lange nicht ausgereift.«<br />
Christian Inatowitz, Geschäftsführer Pilot, Berlin<br />
6 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Machen Sie aus Ihren<br />
Kun<strong>de</strong>n Stammkun<strong>de</strong>n<br />
Die Beziehung zu Ihrem Kun<strong>de</strong>n ist für Sie das Wichtigste? CRM hilft Ihnen, Ihre Prozesse zu strukturieren und effizienter<br />
zu machen. Und mit <strong>de</strong>m nächsten evolutionären Schritt zu XRM wird aus <strong>de</strong>r 1:1-Beziehung eine universelle Schnittstelle<br />
von Kontakten, Projekten und Informationen.<br />
> Ganzheitliche Strategien – erfahren Sie, wie Sie Ihr komplettes<br />
Unternehmen auf <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n ausrichten können<br />
> Trend XRM – auch Mitarbeiter, Lieferanten und Partner<br />
rücken in <strong>de</strong>n Fokus <strong>de</strong>s Beziehungsmanagements<br />
> Social CRM und Big Data – nur durch Integration und Vernetzung<br />
wer<strong>de</strong>n alle verfügbaren Daten nutzbar gemacht<br />
> CRM Live Vergleiche – erleben Sie, wie führen<strong>de</strong> Systeme<br />
gegeneinan<strong>de</strong>r ins Rennen gehen<br />
2013 das erste Mal in Stuttgart: die CRM-expo mit renommierten Anbietern, allen Themen und eingebettet in <strong>de</strong>n attraktiven<br />
Messeverbund <strong>de</strong>r IT & Business und <strong>de</strong>r DMS EXPO – und das alles mit einem Ticket.<br />
Ab<br />
sofort in<br />
Stuttgart<br />
Where IT works.<br />
www.where-it-works.<strong>de</strong><br />
24. – 26. September 2013 | Messe Stuttgart
nachrichten<br />
Ticker<br />
dialogmarketing<br />
Die Gewinner <strong>de</strong>s Jubiläums-ddp<br />
follow us on Twitter<br />
Unter twitter.com/acquisa<br />
fin<strong>de</strong>n Interessierte regelmäßig<br />
Aktuelles, Wissenswertes<br />
und Witziges aus<br />
<strong>de</strong>r Welt von Marketing<br />
und Vertrieb. Darüberhinaus<br />
gibt es dort<br />
Hinweise auf vertiefen<strong>de</strong><br />
Interviews und Tipps.<br />
www.twitter.com/acquisa<br />
Enterprise 2.0<br />
Die interne Nutzung von<br />
Social Media in Unternehmen<br />
gewinnt einer Studie<br />
<strong>de</strong>r Hochschule Rhein<br />
Main und Embran<strong>de</strong>r<br />
zufolge an Be<strong>de</strong>utung.<br />
Momentan beschäftigen<br />
sich 60 Prozent <strong>de</strong>r Firmen<br />
mit diesem Thema,<br />
2010 waren es erst 37<br />
Prozent. <strong>Als</strong> Hauptziel<br />
nennen die Befragten<br />
die Verbesserung <strong>de</strong>r<br />
internen Kommunikation<br />
und Zusammenarbeit.<br />
Die Vorgängerstudie hatte<br />
noch das Thema Wissensmanagement<br />
als zentrale<br />
Aufgabe ausgemacht.<br />
www.embran<strong>de</strong>r.<strong>de</strong><br />
In Berlin wur<strong>de</strong> zum 30. Mal <strong>de</strong>r Deutsche Dialogmarketing<br />
Preis ddp vergeben. Zur besten Agentur<br />
wur<strong>de</strong> Wun<strong>de</strong>rman Deutschland gekürt. Auf einen<br />
Kandidaten für die Kategorie »Best in Show«<br />
konnte sich die Jury erstmals nicht einigen.<br />
In <strong>de</strong>r Kategorie Mailing gingen Gold und Silber<br />
an Wun<strong>de</strong>rman für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n Jaguar Land<br />
Rover. Bronze ging an die Gkk Dialoggroup<br />
sowie Saint Elmo’s. Bei <strong>de</strong>n Websites bzw. Landingpages<br />
errang Grabarz & Partner Silber (für<br />
Wieners+Wieners). Außer<strong>de</strong>m gab es Bronze für<br />
Wun<strong>de</strong>rman. Ebenfalls kein Gold wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />
Kategorie Banner verliehen, Serviceplan sicherte<br />
sich Silber und Bronze. Eine weitere Bronzetrophäe<br />
ging an Wun<strong>de</strong>rman. Wun<strong>de</strong>rman lag auch<br />
beim E-Mail-Marketing vorne. Die Agentur holte<br />
für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n Lufthansa Silber. Für Payback<br />
heimste Gkk Bronze ein. Gleich drei Mal Silber,<br />
aber wie<strong>de</strong>rum kein Gold, gab es für die Social-<br />
Media-Aktionen. So teilten sich G2 Germany,<br />
Saint Elmo’s und Serviceplan <strong>de</strong>n Platz an <strong>de</strong>r<br />
Sonne, vor Wun<strong>de</strong>rman und Defacto kreativ (bei<strong>de</strong><br />
Bronze).<br />
Die beste mobile Maßnahme kam von Wun<strong>de</strong>rman<br />
(Kun<strong>de</strong>: Ford). In <strong>de</strong>r Kategorie Audio/Vi<strong>de</strong>o gab<br />
es Gold für Saint Elmo’s (Kun<strong>de</strong>: Stiftung Deutsche<br />
Schlaganfall-Hilfe). Eine weitere Goldtrophäe<br />
ging an G2 Germany in <strong>de</strong>r Kategorie Alternative<br />
Media für eine Kampagne für Viva con Agua <strong>de</strong> St.<br />
Pauli. In dieser Kategorie gab es zu<strong>de</strong>m Bronze für<br />
Serviceplan. Bei <strong>de</strong>n crossmedialen Maßnahmen<br />
setzten sich Publicis Dialog und Wun<strong>de</strong>rman durch<br />
(jeweils Bronze). Die Kampagne für die Stiftung<br />
Deutsche Schlaganfall-Hilfe brachte auch Gold in<br />
<strong>de</strong>r Kategorie Gemeinnützige, gesellschaftliche<br />
und kulturelle Organisationen. Silber ging hier an<br />
Wun<strong>de</strong>rman und Bronze an Kolle Rebbe. In <strong>de</strong>r<br />
Kategorie Finanzdienstleistungen sicherte sich<br />
Wun<strong>de</strong>rman Silber und Bronze (Kun<strong>de</strong>: Deutsche<br />
Bank). Nach Punkten am stärksten war die Kategorie<br />
Dienstleistungen. Die meisten Awards konnten<br />
hier Wun<strong>de</strong>rman (drei) und Grabarz & Partner<br />
(zwei) auf sich vereinen. Außer<strong>de</strong>m nahm Kolle<br />
Rebbe Bronze mit. Lediglich einmal Silber gab es<br />
in <strong>de</strong>r Kategorie Medien (für Saint Elmo’s).<br />
Ebenfalls nur einen Sieger gab es in <strong>de</strong>r Kategorie<br />
Kommunikations- und Informationstechnologie.<br />
JWT Germany holte Bronze. Serviceplan lag bei<br />
<strong>de</strong>n Maßnahmen für die Gebrauchs- und Investitionsgüterindustrie<br />
vorne: Es gab Silber für <strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n Continental Reifen und Bronze für Sanyo<br />
Vi<strong>de</strong>o. In <strong>de</strong>r Kategorie Konsumgüter ging Bronze<br />
an G2 Germany. Gold in <strong>de</strong>r Kategorie Han<strong>de</strong>l ging<br />
an Gkk (Kun<strong>de</strong>: Payback), Silber an Saint Elmo’s<br />
und <strong>de</strong>r dritte Platz an G2 Germany. In <strong>de</strong>r Kategorie<br />
Automobilindustrie hatte noch einmal Wun<strong>de</strong>rman<br />
<strong>de</strong>n Hut auf. Einmal Bronze ging außer<strong>de</strong>m<br />
noch an Serviceplan. Insgesamt sechs Mal Gold,<br />
Silber o<strong>de</strong>r Bronze gab es in <strong>de</strong>r Kategorie Kun<strong>de</strong>nbindung.<br />
Den Gold-Platz heimste Serviceplan<br />
ein (Kun<strong>de</strong>: Verband Austria Solar), vor Grabarz &<br />
Partner (Silber). Bronze ging jeweils an Gkk, Kolle<br />
Rebbe, Publicis Dialog und noch einmal Grabarz &<br />
Partner. p www.ddp-award.<strong>de</strong><br />
Agenturen<br />
Viele Werbungtreiben<strong>de</strong><br />
in Deutschland machen<br />
ihren Agenturen das<br />
Leben schwer: Zu wenig<br />
fokussiert und zu wenig<br />
strategisch seien die Briefings<br />
<strong>de</strong>r Unter nehmen,<br />
um gute Ergebnisse zu<br />
liefern. Dies geht aus<br />
einer Studie <strong>de</strong>s US-amerikanischen<br />
Beratungsunternehmens<br />
Joanne<br />
Davis Consulting hervor.<br />
www.joannedavisconsulting.com<br />
So sehen Sieger<br />
aus: Das sind die<br />
Goldgewinner <strong>de</strong>s ddp<br />
2013. Insgesamt gab<br />
es neun Gold-, 19<br />
Silber- und 25 Bronzetrophäen<br />
sowie 11<br />
Auszeichnungen für<br />
die Agenturen.<br />
8 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
kUNDENBINDUNG<br />
Das sind Deutschlands Kun<strong>de</strong>nchampions 2013<br />
Forum Marktforschung und die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) haben zum sechsten Mal Deutschlands<br />
Kun<strong>de</strong>nchampions ermittelt. Bun<strong>de</strong>sweit und branchenübergreifend wur<strong>de</strong> die Qualität <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nbeziehungen<br />
<strong>de</strong>utscher Unternehmen analysiert und verglichen. Von <strong>de</strong>n mehr als 100 Unternehmen, die<br />
sich an <strong>de</strong>r Studie beteiligt hatten, wur<strong>de</strong>n immerhin 78 mit einem Preis ausgezeichnet – darunter viele<br />
Großunternehmen aus <strong>de</strong>n Bereichen Dienstleistung und Han<strong>de</strong>l. Aber auch Kleine und Mittlere Unternehmen<br />
(KMU) aus <strong>de</strong>m Industrie- und Dienstleistungssektor. »Das Thema Kun<strong>de</strong>nbeziehungen steht nach wie<br />
vor ganz oben auf <strong>de</strong>r Agenda <strong>de</strong>utscher Unternehmen«, sagte Dr. Wolfgang Kaerkes, Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r<br />
DGQ.<br />
Gesamtsieger in <strong>de</strong>r Kategorie »Große Unternehmen« wur<strong>de</strong> Audi. Auf <strong>de</strong>n Plätzen folgen mit Amazon und HSE<br />
zwei Unternehmen aus <strong>de</strong>m Versandhan<strong>de</strong>l. Für Roman Becker, Geschäftsführer von Forum Marktforschung,<br />
gibt es <strong>de</strong>rzeit keine Branche, die ihre Kun<strong>de</strong>n so genau analysiert und individuell bedient.<br />
Viele Fans hat auch das Seniorenheim St. Josef in Hauzenberg, Gesamtsieger in <strong>de</strong>r Kategorie »Mittelständische<br />
Unternehmen«. Bestes kleines Unternehmen ist die Evenord-Bank aus Nürnberg. Die Gewerbe- und Privatkun<strong>de</strong>nbank<br />
genieße dank ausgeprägter Werteorientierung großes Vertrauen bei <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n, so die Jury.<br />
p www.<strong>de</strong>utschlands-kun<strong>de</strong>nchampions.<strong>de</strong><br />
Neuromarketingkongress 2013<br />
Das Geheimnis <strong>de</strong>s Kaufens<br />
Age-, Gen<strong>de</strong>r-, Trust- und Culture-Marketing for<strong>de</strong>rn von Unternehmen<br />
einen radikalen Perspektivenwechsel. Wie Werbung<br />
in Zukunft aussehen sollte, haben Forscher und Marketingexperten<br />
auf <strong>de</strong>m diesjährigen Neuromarketingkongress in<br />
<strong>de</strong>r BMW Welt in München gezeigt. Die Veranstaltung, die<br />
von <strong>de</strong>r Gruppe Nymphenburg Consult AG und <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong><br />
Gruppe durchgeführt wird, machte <strong>de</strong>utlich, wie wichtig die<br />
Zukunftstrends aus <strong>de</strong>r Neurowissenschaft für ein mo<strong>de</strong>rnes<br />
und konkurrenzfähiges Marketing sind.<br />
Prof. Dr. Lutz Jäncke zeigte in seinem Vortrag »Age on the<br />
Brain – wie sich das Gehirn im Alter verän<strong>de</strong>rt« anhand von<br />
Langzeitstudien, was die besten »Pillen« gegen das Altern sind:<br />
Geistige und sportliche Betätigung sowie soziale Kontakte.<br />
»Wenn man diese drei Komponenten stetig pflegt, beugt das<br />
<strong>de</strong>m Verfallsprozess <strong>de</strong>s Gehirns nachweislich vor«, so <strong>de</strong>r Experte.<br />
Medizinische Wun<strong>de</strong>rmittel und auch Ernährung spielten<br />
dagegen nur eine untergeordnete Rolle.<br />
Dr. Gundolf Meyer-Haentschel zeigte in seinem Vortrag »60plus<br />
Marketing in <strong>de</strong>r Praxis«, dass man mit simplen Verän<strong>de</strong>rungen<br />
am Produkt enorme Effekte bei älteren Kun<strong>de</strong>n erzielen kann.<br />
Diana Jaffé tauchte mit <strong>de</strong>m Thema »Der Kun<strong>de</strong> ist weiblich« in<br />
die spannen<strong>de</strong> Welt <strong>de</strong>s Gen<strong>de</strong>r-Marketing ein und sorgte mit<br />
vielseitigen Beispielen für Erheiterung, aber auch für wichtige<br />
Aha-Effekte im vollbesetzen Saal in <strong>de</strong>r Münchner BMW Welt.<br />
Ob Pfer<strong>de</strong>fleischskandal o<strong>de</strong>r Presserummel um Uli Hoeneß<br />
– Skandale scha<strong>de</strong>n einer Marke in erster Line durch <strong>de</strong>n<br />
enormen Vertrauensverlust beim Kun<strong>de</strong>n. Wie Vertrauen im<br />
Gehirn entsteht, welche Möglichkeiten es gibt, um Kun<strong>de</strong>nvertrauen<br />
aufzubauen und welche fatalen Folgen es haben<br />
kann, wenn dieses plötzlich verspielt wird, zeigten die Vorträge<br />
von Cirk Sören Ott und Prof. Dr. René Riedl.<br />
Dr. Hans-Georg Häusel, Vorstand <strong>de</strong>r Gruppe Nymphenburg Consult<br />
AG, freute sich über einen ausgebuchten Neuromarketingkongress.<br />
Zur Reise ins menschliche Bewusstsein lud Prof. Dr. Ernst Pöppel<br />
mit seinem Vortrag »Culture-Marketing« ein. Dabei zeigte<br />
sich, dass das Gehirn bestimmte Inhalte in so genannte Drei-<br />
Sekun<strong>de</strong>n-Fenster speichert. Ob durchs TV-Programm zappen,<br />
jeman<strong>de</strong>m die Hand geben, Verszeilen in Gedichten lesen o<strong>de</strong>r<br />
Musik hören – das Gehirn speichert Informationen am besten<br />
im Drei-Sekun<strong>de</strong>n-Takt ab. »Durch stetigen Perspektivenwechsel<br />
kann man das Gehirn herausfor<strong>de</strong>rn und eine nachhaltige<br />
Markenwirkung erzielen«, so <strong>de</strong>r Experte.<br />
Dass diese Wirkung im asiatischen Raum komplett an<strong>de</strong>rs wahrgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n kann, ver<strong>de</strong>utlichte Dr. Hanne Seelmann-<br />
Holzmann in ihrer Ausführung »Megatrend Asien«. Schon bei<br />
<strong>de</strong>r Übersetzung <strong>de</strong>s Markennamens o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Werbeslogans<br />
könnten große Fehler gemacht wer<strong>de</strong>n, wie die Beispiele von<br />
Pepsi und McDonalds zeigten. »O<strong>de</strong>r möchten Sie gerne statt<br />
Hamburgern Kaulquappen essen?«, so die Expertin.<br />
p www.neuromarketingkongress.<strong>de</strong><br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 9
nachrichten<br />
Ticker<br />
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und von unseren aktuellen<br />
Branchennews.<br />
www.facebook.com<br />
Content counts<br />
In Zukunft wird es um<br />
Content gehen. In diesem<br />
Punkt sind sich Marketingexperten<br />
einig. <strong>Als</strong> relevante<br />
Medien sehen sie elektronische<br />
Newsletter, die<br />
eigene Website und Social<br />
Media. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt eine Studie von<br />
Facit Research.<br />
www.serviceplan.com<br />
Qualität statt Preis<br />
Bei <strong>de</strong>r Wahl einer Werkstatt<br />
setzen <strong>de</strong>utsche Autofahrer<br />
auf Qualität. An<strong>de</strong>re Faktoren<br />
wie Kosten, Service<br />
und Geschwindigkeit spielen<br />
dagegen eine untergeordnete<br />
Rolle, wie eine Studie<br />
<strong>de</strong>s Beratungsunternehmens<br />
Hnw Consulting aus Hamburg<br />
ergeben hat.<br />
www.hnw-consulting.<strong>de</strong><br />
»Dialog im HOF«<br />
Die Jäger + Schmitter Dialog<br />
GmbH in Köln veranstaltet<br />
am 27. Juni <strong>de</strong>n jährlich<br />
stattfin<strong>de</strong>nen Tages-Kongress<br />
»Dialog im Hof«. »Was<br />
will Ihr Kun<strong>de</strong>? Servicetrends<br />
erkennen und erfolgreich<br />
Kun<strong>de</strong>nbeziehungen gestalten«,<br />
so das Thema. Zu <strong>de</strong>n<br />
Referenten zählt Prof. Dr. Dr.<br />
h. c. Bernd Stauss.<br />
www.jsdialog.com<br />
Sales Convention 2013<br />
»Neue Chancen für <strong>de</strong>n Vertrieb«<br />
Die digitalen Medien haben das Einkaufs- und Entscheidungsverhalten<br />
massiv verän<strong>de</strong>rt. Viele Kun<strong>de</strong>n sind besser informiert<br />
und anspruchsvoller. Verkäufer müssen lernen, mit dieser Situation<br />
umzugehen. Sie sollten ihre Kun<strong>de</strong>n besser verstehen, um<br />
sie effizienter beraten zu können. Heißt die Zukunft <strong>de</strong>s Vertriebs<br />
also Informationen über alles? Erleben wir tatsächlich gera<strong>de</strong> eine<br />
Revolution im Vertrieb? Diesen Fragen gingen Experten aus Wissenschaft<br />
und Unternehmensberatung anlässlich <strong>de</strong>r vierten Sales<br />
Convention in <strong>de</strong>r Nordaka<strong>de</strong>mie in Elmshorn auf <strong>de</strong>n Grund.<br />
In seiner Eröffnungsre<strong>de</strong> stellte <strong>de</strong>r Nordaka<strong>de</strong>mie-Marketingexperte<br />
und Initiator <strong>de</strong>r Sales Convention, Prof. Dr. Lars Binckebanck,<br />
die Argumente für und gegen einen medieninduzierten<br />
Paradigmenwechsel im Vertrieb dar. Seiner Ansicht nach erweitern<br />
Smarthphone & Co. sowie Web 2.0 das Instrumentarium, <strong>de</strong>finieren<br />
aber Vertriebsarbeit nicht neu. »Es kommt darauf an, <strong>de</strong>n<br />
Kosten-Nutzen-Aspekt unternehmensspezifisch genau zu analysieren<br />
und anschließend mit Augenmaß vorzugehen«, so Binckebanck.<br />
Lars Luck, Partner bei Roland Berger Strategy Consultants und<br />
Co-Autor <strong>de</strong>s Fachbuchs »Data Unser«, zeigte die Potenziale von<br />
Kun<strong>de</strong>ndatenanalysen auf und skizzierte die Implikationen für die<br />
Vertriebsarbeit. »Vertriebler wer<strong>de</strong>n sich künftig nicht mehr so stark<br />
um administrative Dinge kümmern müssen. Sie können sich mehr<br />
auf <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n konzentrieren, <strong>de</strong>ssen Kaufverhalten sie aus <strong>de</strong>r<br />
Nutzung seiner Kreditkarten zum Teil schon kennen«, so Luck.<br />
Clemens Tönnies, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Tönnies Unternehmensgruppe<br />
und Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s FC Schalke<br />
04, erklärte, wie durch QR-Co<strong>de</strong>s mit entsprechen<strong>de</strong>n Produktinformationen<br />
neue Möglichkeiten entstehen, das angeschlagene<br />
Vertrauen in die Qualität von Fleisch erzeugnissen zurückzugewinnen.<br />
»Einen Internet-Fleischvertrieb – wie bei so manch an<strong>de</strong>ren<br />
Lebensmitteln – kann sich Tönnies allerdings nicht vorstellen: »Für<br />
uns fällt dieser Vertriebsbereich flach«, so <strong>de</strong>r Top-Manager.<br />
p www.nordaka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />
BVDW<br />
Bewegtbild mit hohem Stellenwert im Web<br />
In <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n zwei Jahren wird<br />
<strong>de</strong>r Stellenwert von Bewegtbildwerbung<br />
weiter steigen. Zu dieser Einschätzung<br />
gelangt <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverband Digitale<br />
Wirtschaft (BVDW) nach einer Umfrage<br />
unter Experten. Der Klick allein wer<strong>de</strong><br />
als Erfolgsmessung dann aber nicht<br />
mehr ausreichen. <strong>Als</strong> i<strong>de</strong>ale Leistungsmerkmale<br />
nennen die im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Umfrage »Trend in Prozent« Befragten<br />
Viewtime, Click-to-play und Visibility.<br />
Gleichzeitig wird die Relevanz von<br />
Für Prof. Dr. Lars Binckebanck<br />
von <strong>de</strong>r Nord aka<strong>de</strong>mie bleibt<br />
Vertrieb People’s Business.<br />
Bewegtbildwerbung weiter steigen.<br />
Die Experten kommen zu<strong>de</strong>m zu <strong>de</strong>m<br />
Schluss, dass <strong>de</strong>r Bewegtbildwerbemarkt<br />
durch Standardisierung und<br />
mobile End geräte beschleunigt wird.<br />
Vorteil dieser Werbeform sei die emotionale<br />
Zielgruppenansprache, die potenzielle<br />
Multiplikatoren aktiviere und zur<br />
Interaktion motivieren könne, erklärt<br />
Holger Schöpper, Sprecher <strong>de</strong>s Forums<br />
Bewegtbild im BVDW.<br />
p www.bvdw.org<br />
10 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Online-Marketing<br />
Je<strong>de</strong>s fünfte Unternehmen noch immer ohne Homepage<br />
Eigentlich ist es kaum zu glauben. Aber je<strong>de</strong>s fünfte Unternehmen<br />
in Deutschland besitzt noch immer keine eigene<br />
Homepage. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland einer<br />
Untersuchung <strong>de</strong>s Bitkom zufolge damit auf <strong>de</strong>m 6. Platz.<br />
Spitzenreiter sind die skandinavischen Län<strong>de</strong>r, die ja auch in<br />
Sachen Social Media aktuellen Studien zufolge zu <strong>de</strong>n Vorreitern<br />
gehören. So haben 91 Prozent <strong>de</strong>r finnischen und jeweils<br />
89 Prozent <strong>de</strong>r dänischen und schwedischen Unternehmen eine<br />
eigene Homepage. Die Nie<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong> und Island teilen sich<br />
mit jeweils 84 Prozent <strong>de</strong>n vierten Platz – und Österreich liegt<br />
mit Deutschland gleichauf auf Rang sechs (82 Prozent). Die<br />
Positionen acht und neun belegen Großbritannien (81 Prozent)<br />
und Tschechien (80 Prozent). Norwegen kann hingegen<br />
mit seinen direkten Nachbarn nicht mithalten und belegt mit<br />
nur 79 Prozent <strong>de</strong>n zehnten Rang.<br />
Gravieren<strong>de</strong> Unterschie<strong>de</strong> gibt es hierzulan<strong>de</strong> je nach Unternehmensgröße.<br />
Während nahezu alle Firmen (96 Prozent) mit<br />
mehr als 250 Mitarbeitern eine eigene Homepage betreiben,<br />
sind es bei <strong>de</strong>n KMU nur noch 82 Prozent. Den größten Nachholbedarf<br />
gibt es aber erwartungsgemäß bei <strong>de</strong>n ganz kleinen<br />
Firmen mit weniger als zehn Angestellten. Hier verfügt nicht<br />
einmal je<strong>de</strong>s zweite Unternehmen (45 Prozent) über eine eigene<br />
Präsenz im Netz. »Dabei können gera<strong>de</strong> die Kleinen mit relativ<br />
wenig Aufwand und geringen Kosten online auf sich aufmerksam<br />
machen«, sagt Bitkom-Präsi<strong>de</strong>nt Prof. Dieter Kempf.<br />
p www.bitkom.org<br />
acquisa-Umfrage<br />
Deutsche sind bei Getränken probierfreudig<br />
Mit <strong>de</strong>n steigen<strong>de</strong>n Temperaturen steigt auch <strong>de</strong>r Durst<br />
– davon profitieren die Getränkeanbieter in Deutschland.<br />
Worauf Kun<strong>de</strong>n beim Kauf von Getränken achten und wie<br />
Werbung vor <strong>de</strong>m und am Point of Sale wirkt, hat das<br />
Kölner Unternehmen »Die Gefährten« in Kooperation mit<br />
»acquisa« in einer aktuellen Umfrage ermittelt.<br />
Demnach zählt im Getränkehan<strong>de</strong>l – wie im Jahr zuvor –<br />
vor allem eins: die Lage. Niemand möchte schwere Kisten<br />
weit schleppen. Weiterhin sind Getränkehan<strong>de</strong>lskun<strong>de</strong>n<br />
äußerst treu, über die Hälfte <strong>de</strong>r Befragten kauft immer<br />
im selben Markt ein. Dabei sind die Kun<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs<br />
empfänglich für Werbung: Ein Viertel lässt sich durch Werbung<br />
in <strong>de</strong>n Markt locken. Wahrgenommen haben solche<br />
Werbung im Vorfeld <strong>de</strong>s Besuchs noch mehr Personen:<br />
75 Prozent erinnern sich an Getränke werbung – vor allem<br />
Prospekte und Broschüren, Anzeigen, Empfehlungen von<br />
Freun<strong>de</strong>n und Zeitungs beilagen bleiben im Gedächtnis.<br />
Am häufigsten wer<strong>de</strong>n Getränke im freien Getränkefachhan<strong>de</strong>l<br />
gekauft (48 Prozent), auf Platz zwei folgt <strong>de</strong>r<br />
Getränkefachhan<strong>de</strong>l im Supermarkt (30 Prozent), 13 Prozent<br />
kaufen Getränke im Discounter und 9 Prozent im<br />
reinen Supermarkt.<br />
Im Markt angekommen, nehmen knapp ein Drittel <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>n Werbung wahr. Dazu zählen vor allem Deckenhänger,<br />
Son<strong>de</strong>raufbauten, Displays sowie Poster und Plakate.<br />
Wie auch im Vorjahr sind Probieraktionen im Markt<br />
sehr beliebt: Zwei Drittel fin<strong>de</strong>n diese gut, ein Drittel geht<br />
diese gezielt an und wünscht sich mehr von ihnen. Über<br />
die Hälfte <strong>de</strong>r Befragten ist dabei beson<strong>de</strong>rs probierfreudig<br />
und testet gerne mal etwas Neues aus. Auch Rabattaktionen<br />
wie »3 Flaschen kaufen, 1 Flasche gratis dazu<br />
erhalten« kommen wie im Vorjahr gut an. Über 22 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Befragten kaufen aufgrund einer Werbe aktion im<br />
Markt ein Produkt, das vorher nicht geplant war.<br />
Bei <strong>de</strong>r Markenaffinität schei<strong>de</strong>n sich die Geister: die<br />
eine Hälfte <strong>de</strong>r Befragten bevorzugt bei Getränken Markenprodukte,<br />
die an<strong>de</strong>re Hälfte nicht.<br />
Einen neuen Einfluss auf das Kaufverhalten im Getränkemarkt<br />
haben Smartphones: 8 Prozent <strong>de</strong>r Befragten nutzen<br />
diese zur Informationsbeschaffung<br />
während <strong>de</strong>s<br />
Einkaufs im Markt, 90 Prozent<br />
fühlen sich durch diese<br />
Informationen in ihrer Kaufentscheidung<br />
bestätigt.<br />
Für die Umfrage hatte das<br />
Kölner Unternehmen im April<br />
2013 insgesamt 400 Kun<strong>de</strong>n<br />
von Real Getränke markt,<br />
Rewe, Aldi und zwei freien<br />
Getränkemärkten (Trinkgut<br />
und Top Getränke) in Düsseldorf<br />
zu ihrem Kaufverhalten<br />
befragt.<br />
p www.diegefaehrten.com<br />
»3 Flaschen kaufen,<br />
1 Flasche gratis dazu<br />
erhalten« – Rabatt aktionen<br />
kommen bei Kun<strong>de</strong>n im<br />
Getränkehan<strong>de</strong>l gut an.<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 11
NEU: Erleben Sie Dr. Sprenger<br />
bei <strong>de</strong>r DVS – Vertriebstagung live!<br />
Dr. Reinhard Sprenger<br />
Führungsexperte, Quer<strong>de</strong>nker<br />
und Bestsellerautor<br />
Dr. Reinhard Sprenger ist in seinem<br />
Denken und Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r Vielfalt,<br />
<strong>de</strong>m Kontrast und <strong>de</strong>m Menschen<br />
als Freiheitswesen verpflichtet.<br />
Er studierte Philosophie, Psychologie,<br />
Betriebswirtschaft, Geschichte,<br />
Sport, promovierte zum Doktor<br />
<strong>de</strong>r Philosophie und erhält <strong>de</strong>n<br />
Carl-Diem-Preis.<br />
Bei 3M in Deutschland wird er Leiter<br />
<strong>de</strong>r Personal entwicklung. Zu<strong>de</strong>m<br />
ist er Lehrbeauftragter an <strong>de</strong>n<br />
Universitäten Berlin, Bochum, Essen<br />
und Köln.<br />
Seit 1990 ist er selbständiger<br />
Unternehmensberater und zählt<br />
heute zu <strong>de</strong>n gefragtesten Experten<br />
für Management entwicklung. Zu<br />
seinen Kun<strong>de</strong>n zählen nahezu alle<br />
Dax-100-Unternehmen. Nebenbei<br />
ist er Rockmusiker, Musik produzent<br />
und Bestsellerautor.<br />
Mit <strong>de</strong>r DVS – Vertriebstagung startet die Deutsche<br />
Verkaufsleiter-Schule eine neue Veranstaltungsreihe<br />
für Fach- und Führungskräfte, nicht nur aus Vertrieb<br />
und Verkauf. Ziel ist es, Ihnen einen ausgewogenen<br />
Mix aus interaktivem Training und Wissenstransfer<br />
sowie eine Plattform für aktives Networking zu bieten.<br />
Im Fokus stehen dabei ausgesuchte Themen, die <strong>de</strong>n<br />
Vertrieb bewegen.<br />
Für Ihren Erfolg stehen Ihnen die besten Köpfe zur<br />
Ver fügung – diesmal Dr. Reinhard K. Sprenger,<br />
Führungsexperte, Quer<strong>de</strong>nker und Bestsellerautor.<br />
www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/dvs-vertriebstagung<br />
www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/dvs, anmel<strong>de</strong>n@haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>, DVS-Service-Team: Tel.: 0761 898-4477
Webinfo-/Buchungs-Nr. 74.33<br />
Tagung<br />
1 Tag<br />
Woher kommt die Motivation, etwas zu tun? Bei <strong>de</strong>r DVS – Vertriebstagung vermittelt<br />
Dr. Reinhard K. Sprenger Ihnen das Bewusstsein, mit <strong>de</strong>m ein Spitzenverkäufer zum<br />
Kun<strong>de</strong>n geht. Dabei konzentriert er sich auf das Wesentliche, was wirklich funktioniert:<br />
Klarheit, Konsequenz und das Gefühl, mit <strong>de</strong>m eigenen Lebenszug am richtigen Bahnhof<br />
zu stehen. Im Workshop nach <strong>de</strong>m Vortrag erarbeiten Sie sich Ihre persönliche<br />
Motiva tionsstrategie.<br />
Auf <strong>de</strong>r DVS – Vertriebstagung mit Dr. Reinhard K. Sprenger erfahren Sie:<br />
• was passiert, wenn Ihre Energie von innen kommt,<br />
wenn Sie aktiv wer<strong>de</strong>n und selbst in <strong>de</strong>n Driver’s Seat steigen<br />
• welche Gedanken Ihnen dabei helfen, die Verantwortung für Ihren<br />
Erfolg im Leben selbst zu übernehmen<br />
• welche Gedanken Ihr Selbst-Bewusstsein stärken, vor allem bei<br />
schwierigen Verkaufsgesprächen<br />
• was passiert, wenn Sie sich nicht von an<strong>de</strong>ren Ihre Lebensziele<br />
vorsetzen lassen, son<strong>de</strong>rn sich selbst motivieren<br />
• wie hohe Leistung in Vertrieb und Verkauf möglich ist<br />
Termine und Orte<br />
Köln<br />
29.10.13 Park Inn City-West<br />
München<br />
06.02.13 Novotel An <strong>de</strong>r Messe<br />
Beginn 09:30 Uhr, En<strong>de</strong> ca. 16:30 Uhr<br />
Teilnahmegebühr<br />
€ 1.090,- zzgl. MwSt.<br />
€ 1.297,10 inkl. MwSt.<br />
Inkl. Pausengetränken, Mittagessen und<br />
umfangreichen Tagungsservices.<br />
Bei gleichzeitiger Anmeldung mehrerer<br />
Teilnehmer gewähren wir auf die Teilnahmegebühr<br />
10 % Rabatt<br />
für <strong>de</strong>n 2.–4. Teilnehmer<br />
15 % Rabatt<br />
für <strong>de</strong>n 5.–8. Teilnehmer<br />
20 % Rabatt<br />
ab <strong>de</strong>m 9. Teilnehmer<br />
Save the date!<br />
Inhalte<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Teilnehmerkreis<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
DVS – Deutsche Verkaufsleiter-Schule<br />
<strong>Haufe</strong> Aka<strong>de</strong>mie<br />
GmbH & Co. KG<br />
Lörracher Straße 9<br />
79115 Freiburg<br />
Tel.: 0761 898-4477<br />
Fax: 0761 898-4423<br />
service@haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />
www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/dvs
MENÜ<br />
Geben Sie hier Ihre Suchbegriffe ein I Marketing & V...<br />
Marketing & Vertrieb Home Dialogmarketing Online-Marketing Vertrieb CRM Recht<br />
Darum brauchen Unternehmen Fans<br />
So viel ist klar: Wer Kun<strong>de</strong>n emotional an sich bin<strong>de</strong>t, hat im Wettbewerb die<br />
Nase vorn. Das belegt eine aktuelle Studie. Denn Fans sind treu, kaufen öfter<br />
und geben mehr Geld aus. Außer<strong>de</strong>m werben sie ausgiebig im Freun<strong>de</strong>skreis<br />
für <strong>de</strong>n Anbieter ihrer Wahl. Mehr dazu in unserem Top-Thema.<br />
p www.haufe.<strong>de</strong><br />
Top-Thema: Big Data in KMU<br />
Unternehmen verfügen über einen immensen Schatz: Die Daten über ihre<br />
Kun<strong>de</strong>n. Doch die sind verteilt in unterschiedlichen Systemen und kommen<br />
täglich neu aus unterschiedlichen Quellen – CRM-Software, Warenwirtschaft,<br />
Call-Center, Filialgeschäft, Social Web etc. Wie <strong>de</strong>r Mittelstand diese<br />
Daten aggregieren, analysieren und für sein Business nutzen kann.<br />
p www.acquisa.<strong>de</strong><br />
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AnbieterCheck.<strong>de</strong><br />
Sie suchen eine CRM-Software?<br />
Dann werfen Sie einen Blick in <strong>de</strong>n AnbieterCheck CRM von acquisa. Das<br />
Suchportal bietet interessierten Entschei<strong>de</strong>rn einen Überblick über Anbieter<br />
von Software für das Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement. Die Suche ist auf die<br />
individuellen Anfor<strong>de</strong>rungen je<strong>de</strong>s Unternehmens anpassbar.<br />
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Bleiben Sie auf <strong>de</strong>m Laufen<strong>de</strong>n!<br />
Der acquisa-Newsletter informiert Sie montags und mittwochs über aktuelle<br />
News, Studien und Entwicklungen aus allen dialogrelevanten Marketingdisziplinen<br />
– von Direktmarketing über Online und Social Media bis hin zu Außendienst<br />
und Messe. Außer<strong>de</strong>m enthält <strong>de</strong>r Newsletter regelmäßig aktuelle<br />
Urteile zu Werbe- und Wettbewerbsrecht. <br />
p www.acquisa.<strong>de</strong>/newsletter<br />
Newsletter<br />
14 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
ADVERTORIAL<br />
Auch in Zukunft bleibt die Kun<strong>de</strong>nbetreuung<br />
von Mensch zu Mensch be<strong>de</strong>utsam.<br />
Die Kun<strong>de</strong>nbetreuung von morgen<br />
»DIALOG«-Spezialisten für Kun<strong>de</strong>nbetreuung blicken in die Zukunft.<br />
»Mit <strong>de</strong>r rasant fortschreiten<strong>de</strong>n CRM-Technologie sehen viele<br />
Unternehmen nicht mehr, dass hinter <strong>de</strong>r Fülle an Kun<strong>de</strong>ndaten<br />
echte Menschen stehen«, so die Kölner Spezialisten für Kun<strong>de</strong>nbetreuung<br />
»DIALOG«. Unternehmen können mit guter und individueller<br />
Kun<strong>de</strong>nbetreuung punkten und ihre Kun<strong>de</strong>n nachhaltig<br />
bin<strong>de</strong>n – vor allem bei erklärungsbedürftigen Dienstleistungen<br />
und Produkten.<br />
Die Kun<strong>de</strong>nbetreuung von morgen wird über vielfältige Kommunikationskanäle<br />
gesteuert. Anfragen über die Social-<br />
Media-Kanäle wer<strong>de</strong>n an Wichtigkeit gewinnen. Über diese<br />
Plattformen können viele einfache Fragen öffentlich beantwortet<br />
wer<strong>de</strong>n, nicht aber Anliegen mit persönlichen und vertraulichen<br />
Daten. Hier gilt es, die Kun<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r auf einen<br />
an<strong>de</strong>ren Kanal zu ziehen, wie z. B. E-Mail-Korrespon<strong>de</strong>nz<br />
o<strong>de</strong>r Telefon. Geschäftsführerin Ulrike Pollman ist sich sicher:<br />
»Auch in <strong>de</strong>r Zukunft bleibt die Kun<strong>de</strong>nbetreuung von<br />
Mensch zu Mensch be<strong>de</strong>utsam. Insbeson<strong>de</strong>re dann, wenn<br />
es um komplexe Produkte o<strong>de</strong>r um Kun<strong>de</strong>nbeschwer<strong>de</strong>n<br />
geht. Durch Zuhören, Beraten und Nachfragen entwickeln<br />
die Service-Center-Agents ein Gespür für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n. Hinter<br />
individueller Kun<strong>de</strong>nbetreuung verbirgt sich ein ungeahntes<br />
Umsatzvolumen für unsere Auftraggeber – und Markentreue.«<br />
Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit wird auf<br />
emotionaler Ebene entschie<strong>de</strong>n<br />
Das Kommunikations-Center von morgen übernimmt wichtige<br />
Aufgaben im Vertriebsprozess – die Kun<strong>de</strong>nbindung sowie<br />
das Cross- und Up-Selling. Fragen und Beschwer<strong>de</strong>n müssen<br />
beim ersten Kontakt <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>ssen Zufrie<strong>de</strong>nheit fallabschließend<br />
beantwortet wer<strong>de</strong>n. Das kann nur abgebil<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nbetreuer Verantwortung erhält - und<br />
übernimmt. Der erste Schritt dazu ist die Verantwortungsübergabe<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens an <strong>de</strong>n Dienstleister, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r<br />
beschäftigt sich tagein tagaus mit <strong>de</strong>n Anliegen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n.<br />
Er hat ständig das Ohr am Kun<strong>de</strong>n und kann auf <strong>de</strong>ssen Wünsche<br />
und Bedürfnisse zielgenau reagieren – aber auch agieren.<br />
Produkte und Dienstleistungen wer<strong>de</strong>n immer emotionaler.<br />
Der Service muss es <strong>de</strong>m entsprechend auch wer<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>nn das ist <strong>de</strong>r wirkliche Zusatznutzen für das Unternehmen<br />
und be<strong>de</strong>utet letztendlich – Kun<strong>de</strong>nbindung.<br />
Der Dialog von Mensch zu Mensch<br />
bleibt unverzichtbar<br />
Die Verknüpfung von Kommunikationskanälen ist die Zukunft.<br />
Ulrike Pollmann: »Ich bin überzeugt, es gibt eine große<br />
Berechtigung, mit Maschinen zu arbeiten und die Dinge zu<br />
rationalisieren. Aber gera<strong>de</strong> dann, wenn ein Kun<strong>de</strong> wirklich<br />
unzufrie<strong>de</strong>n ist, hilft <strong>de</strong>r menschliche Kontakt immer sicherer<br />
und auch wirtschaftlicher als alles an<strong>de</strong>re. Die Möglichkeit,<br />
Technik und menschliches Fingerspitzengefühl zu vereinen –<br />
das ist unsere Herausfor<strong>de</strong>rung.«<br />
Jäger + Schmitter<br />
DIALOG GmbH<br />
Guido Cuypers-Koslowski<br />
Rolshover Straße 524-526<br />
51105 Köln<br />
Tel: 0221 / 98 39-10 00<br />
marketing@jsdialog.com<br />
www.jsdialog.com<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 15
Titelthema<br />
Wenn Mobile Dialoge anstößt<br />
Lange war Mobile das hässliche Entlein unter <strong>de</strong>n Marketingkanälen. Erst die<br />
internetfähigen Smartphones haben das geän<strong>de</strong>rt. Mittlerweile wischen, kippen, schütteln<br />
und scannen die Nutzer <strong>de</strong>rart, dass neue Werbekonzepte dringend nötig sind.<br />
Das Potenzial ist lange nicht ausgeschöpft.<br />
Text _ Karsten Zunke<br />
Foto: Sashkin/shutterstock.com
p Mobile Marketing<br />
Übersicht<br />
Mobile: Entwicklung Werbeerlöse 18<br />
Info: Location Based Services (LBS) 19<br />
Checkliste: So funktioniert Mobile SEO 20<br />
Info: Devices – Der Markt in Zahlen 21<br />
Interview 22<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
Newsletter<br />
> acquisa.<strong>de</strong>/newsletter<br />
Der acquisa-Newsletter informiert<br />
Sie regelmäßig über aktuelle Entwicklungen<br />
und Trends.<br />
16_17<br />
Ob in <strong>de</strong>r Bahn, auf <strong>de</strong>m Flughafen o<strong>de</strong>r<br />
beim Italiener um die Ecke: Bereits je<strong>de</strong>r<br />
dritte <strong>de</strong>utschsprachige Einwohner<br />
über 14 Jahre surft hierzulan<strong>de</strong> mobil<br />
im Web. Die Mobile-Reichweite liegt<br />
laut <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung<br />
(AGOF) damit erstmals bei mehr<br />
als 20 Millionen Nutzern. Und: Tablet-<br />
PCs und Smartphones verkaufen sich<br />
weiterhin wie geschnitten Brot (siehe<br />
Kasten auf Seite 21). »Es hat viele Jahre<br />
gedauert. Aber nun ist Mobile ein Massenmarkt«,<br />
sagt Heike Scholz. Die Hamburger<br />
Mobile-Expertin berät Unternehmen<br />
und gibt das Online-Magazin »mobile<br />
zeitgeist« heraus. Aus ihrer Sicht ist<br />
<strong>de</strong>r Werbemotor allerdings noch nicht<br />
richtig angesprungen. Insbeson<strong>de</strong>re im<br />
Bereich <strong>de</strong>s Mobile Advertisings – also<br />
<strong>de</strong>r Werbung auf mobilen Websites<br />
und in Applikationen – sind die Unternehmen<br />
sehr verhalten mit ihren Werbeausgaben.<br />
Nur magere 105 Millionen<br />
Euro sollen in diesem Jahr mit mobiler<br />
Werbung umgesetzt wer<strong>de</strong>n, so eine<br />
Prognose <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Digitale<br />
Wirtschaft (BVDW). Zum Vergleich: In<br />
TV-Spots investieren Marketer hierzulan<strong>de</strong><br />
alljährlich mehr als 11 Milliar<strong>de</strong>n Euro.<br />
Es gibt also reichlich Luft nach oben.<br />
Ein Grund für die Werbezurückhaltung<br />
dürfte die rasante technische Entwicklung<br />
sein, auf die <strong>de</strong>r Markt wenig vorbereitet<br />
war. So wird das Werbeangebot in<br />
vielen Fällen <strong>de</strong>n Gerätefunktionen und<br />
<strong>de</strong>r mobilen Nutzungssituation nicht<br />
gerecht. »Es war ein Fehler, Bannerwerbung<br />
Eins-zu-Eins vom stationären<br />
in das mobile Internet zu übertragen«,<br />
sagt Scholz. Was fehle seien kreative<br />
Werbekonzepte, die <strong>de</strong>m jungen Medium<br />
auch gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />
Wischfinger statt Mausklick<br />
Wie eine gute Kreation aussehen kann,<br />
zeigt das Beispiel Merce<strong>de</strong>s Benz: Der<br />
Autobauer schaltete in <strong>de</strong>n Apps großer<br />
<strong>de</strong>utscher Tageszeitungen ein sogenanntes<br />
In-App-Ad. Um <strong>de</strong>n Merce<strong>de</strong>s-<br />
Benz SL Roadster zu bewerben, konnte<br />
<strong>de</strong>r Nutzer mit einer intuitiv bedienbaren<br />
Zeitmaschine zu allen jemals gebauten<br />
SL-Mo<strong>de</strong>llen reisen und wur<strong>de</strong><br />
dabei mit Zeitungsheadlines jener<br />
Zeit unterhalten. Pixelpark-Tochter<br />
Elephant Seven gewann für diese Kampagne<br />
im April 2013 Gold beim New<br />
Media Award.<br />
Auch Ford setzt auf Mobile – kürzlich<br />
beispielsweise, um einen neuen, Sprit<br />
sparen<strong>de</strong>n Motor zu bewerben. Dabei<br />
nutzten die Banner die Bewegungssensoren<br />
<strong>de</strong>r Smartphones: Durch die<br />
Kippbewegung <strong>de</strong>s mobilen Endgerätes<br />
fuhr ein Ford über eine virtuelle Straße<br />
vor und zurück. War die Aufmerksamkeit<br />
einmal spielerisch gewonnen,<br />
wur<strong>de</strong>n die User auf eine mobile Website<br />
gelenkt. Dort konnten sie durch<br />
Fingertipp virtuell eine Strecke von 100<br />
Kilometern zurücklegen und erfuhren<br />
ganz nebenbei die technischen Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
<strong>de</strong>s neuen Spritspar-Motors.<br />
Die Banner-Klickrate war dreimal höher<br />
als bei klassischen Mobile-Kampagnen.<br />
Umgesetzt wur<strong>de</strong> die mit einem ddp-<br />
Award in Silber ausgezeichnete Kampagne<br />
von Wun<strong>de</strong>rmann aus Frankfurt<br />
am Main.<br />
»Die intuitive Technik ist ein Pfund,<br />
mit <strong>de</strong>m man wuchern sollte«, sagt [ …
Titelthema _ Mobile Marketing<br />
Walter Plötz. Der Managing Partner von<br />
Defacto Kreativ in Hamburg ist Jury-Vorstand<br />
beim ddp-Award. Vor fünf Jahren<br />
wur<strong>de</strong> für diesen Dialogmarketingpreis<br />
die Kategorie »Mobile« eingeführt. Seit<strong>de</strong>m<br />
sind die Einreichungen <strong>de</strong>utlich<br />
kreativer und technisch ausgereifter<br />
gewor<strong>de</strong>n, so <strong>de</strong>r Jury-Chef. Trotz<strong>de</strong>m:<br />
Nur wenige Unternehmen verstehen das<br />
Smartphone bisher als Marketingplattform.<br />
»Über mobile Geräte lassen sich<br />
Dialoge sehr gut anstoßen«, sagt Plötz,<br />
»aber diese Möglichkeit wird bisher viel<br />
zu selten genutzt.«<br />
»über mobile geräte<br />
lassen sich dialoge sehr<br />
gut anstossen. das wird<br />
lei<strong>de</strong>r zu selten genutzt.«<br />
walter plötz, Managing Partner bei<br />
Defacto Kreativ, Hamburg<br />
Google-Rausschmiss betroffen. In nur<br />
drei Monaten Play-Store Listung wur<strong>de</strong><br />
die App knapp eine Million mal installiert<br />
– rund die Hälfte dieser Nutzer<br />
hat <strong>de</strong>n Werbeblocker anschließend<br />
aktiviert und surft nun werbefrei. Und<br />
es gibt noch dutzen<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re Anbieter.<br />
Das Prinzip: Die Smartphone-Applikation<br />
läuft im Hintergrund und filtert<br />
sämtliche Werbung heraus, egal ob<br />
diese im Browser, innerhalb einer App<br />
o<strong>de</strong>r in einer Suchmaschine angezeigt<br />
wird. Fakt ist: Restriktionen können<br />
Adblocker zwar eindämmen, aber<br />
nicht verhin<strong>de</strong>rn. So kann Adblock<br />
Plus auch weiterhin über eine Website<br />
<strong>de</strong>r Betreiberfirma heruntergela<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
»Wir wollen <strong>de</strong>r mobilen Werbung nicht<br />
scha<strong>de</strong>n, wir wollen sie besser machen«,<br />
betont jedoch Till Faida, Chef <strong>de</strong>r Adblock-Plus-Betreiberfirma<br />
Eyeo in Köln.<br />
Das Unternehmen hat eine Initiative gegrün<strong>de</strong>t,<br />
bei <strong>de</strong>r gemeinsam mit Usern<br />
und Publishern Werbeformate <strong>de</strong>finiert<br />
wur<strong>de</strong>n, die für alle Seiten akzeptabel<br />
sind. Diese Werbeformen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
Standar<strong>de</strong>instellungen von Adblock<br />
Plus nicht mehr unterdrückt. Bisher<br />
gibt es diese »Acceptable-Ads« nur für<br />
das stationäre Internet. Künftig soll die<br />
Initiative auf das Mobile Web ausge<strong>de</strong>hnt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Neue Formate gefragt<br />
Marktbeobachter sind sich einig: Nur<br />
wenn mobile Werbung künftig <strong>de</strong>m<br />
Nutzer einen Mehrwert bietet, wird das<br />
Wachstum anhalten. Viele Vermarkter<br />
arbeiten bereits mit neuen, interaktiven<br />
Werbeformen. Anzeigen zum<br />
Freirubbeln o<strong>de</strong>r 360-Grad-Ansichten<br />
erfreuen sich großer Beliebtheit.<br />
Einige Formate spielen bereits mit <strong>de</strong>n<br />
Bewegungssensoren <strong>de</strong>r Smartphones.<br />
»Spielerische Interaktionen mit Brands<br />
und Produkten kommen bei Nutzern<br />
und Werbungtreiben<strong>de</strong>n sehr gut an,<br />
die Interaktionsraten sind <strong>de</strong>utlich<br />
höher als bei Standard-Bannern«, sagt<br />
Gefährliche Banner<br />
So wird das mobile Display-Advertising<br />
bisher von Standard-Bannern dominiert<br />
– klein, rechteckig und gern im unteren<br />
Anzeigebereich o<strong>de</strong>r mitunter sogar in<br />
Menü-Nähe platziert. Das könnte zum<br />
Problem wer<strong>de</strong>n. Insbeson<strong>de</strong>re da die<br />
Nutzungssituation unterwegs oft hakelig<br />
ist und die Finger nicht immer zielgenau<br />
tippen. Nur allzu oft wird mobile<br />
Werbung versehentlich angeklickt und<br />
als störend empfun<strong>de</strong>n. Immer mehr<br />
Nutzer begehren dagegen auf und installieren<br />
Werbeblocker.<br />
Wie ernst die Branche diese Entwicklung<br />
nimmt, beweist die Reaktion von<br />
Google. Der Internetgigant zog En<strong>de</strong><br />
Februar die Notbremse und verbannte<br />
alle Werbeblocker-Applikationen aus<br />
seinem Play-Store. Apple hatte sie von<br />
vornherein nie zugelassen. Auch <strong>de</strong>r<br />
Werbeblocker Adblock Plus war vom<br />
p mobile entwicklung Werbeerlöse<br />
Mobile-Bruttowerbeerlöse im Jahresvergleich mit Prognose für das<br />
Jahr 2013 (geän<strong>de</strong>rte Basis 2012); Angaben in Millionen Euro<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
0<br />
35.858<br />
61.833<br />
Quelle: Unit Mobile Advertising (MAC)/Nielsen (Stand: Januar 2013)<br />
105.115<br />
+70%<br />
2011 2012 2013<br />
www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
p info Location based services (LBS)<br />
Eine wesentliche Qualität von Mobile ist<br />
<strong>de</strong>r Ortsbezug. Dank <strong>de</strong>r Ortungsfunktion<br />
in <strong>de</strong>n Smartphones wer<strong>de</strong>n neue, ortsbezogene<br />
Services am Markt etabliert.<br />
Einer Erhebung <strong>de</strong>r Strategieberatung Goldmedia<br />
zufolge gab es En<strong>de</strong> 2012 in Deutschland<br />
181 Anbieter von LBS-Diensten. Marktbeobachter<br />
gehen davon aus, dass <strong>de</strong>r Markt<br />
weiter wachsen wird und künftig nahezu je<strong>de</strong><br />
App eine LBS-Funktion integriert. Bereits je<strong>de</strong>r<br />
Dritte mobile Internetnutzer ruft standortbezogene<br />
Dienste min<strong>de</strong>stens einmal täglich auf.<br />
Routenplanung und Navigation wer<strong>de</strong>n dabei<br />
am häufigsten genutzt. Rund 73 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Smartphone- und Tabletnutzer nehmen diese<br />
Services in Anspruch, so das Ergebnis einer<br />
von TNS Infratest gemeinsam mit <strong>de</strong>m BVDW<br />
durchgeführten Studie. Nach Geschäften, Restaurants<br />
und Werkstätten in <strong>de</strong>r Umgebung<br />
wur<strong>de</strong> von 59 Prozent <strong>de</strong>r Befragten bereits<br />
gesucht. An dritter Position folgt die Suche<br />
nach ortsbezogenen Empfehlungen o<strong>de</strong>r Bewertungen.<br />
Auch die lokale Push-Nachricht gilt<br />
als vielversprechend. Mit ihr können regionale<br />
Händler o<strong>de</strong>r Filialen neue Laufkundschaft<br />
gewinnen, in<strong>de</strong>m sie Botschaften auf alle<br />
Smartphones in einem bestimmten Umkreis<br />
verbreiten – vorausgesetzt, <strong>de</strong>r User hat eine<br />
App <strong>de</strong>s Händlers installiert und dieser App<br />
sowohl Ortung als auch Pushen erlaubt. Doch<br />
die Sorge vor Datenmissbrauch ist <strong>de</strong>r natürliche<br />
Feind <strong>de</strong>r LBS. In <strong>de</strong>r aktuellen Goldmedia-Studie<br />
gaben 64 Prozent <strong>de</strong>r Befragten an,<br />
dass sie aus Datenschutzgrün<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>nken<br />
haben, ihren Standort preiszugeben.<br />
Die größte Werbewirkung entfaltet<br />
Mobile im Rahmen crossmedialer Kampagnen.<br />
Dies hat <strong>de</strong>r BVDW kürzlich<br />
in einer Werbewirkungsstudie nachge<br />
wiesen. Anhand einer vermarkterübergreifen<strong>de</strong>n<br />
Kampagne <strong>de</strong>s Keksherstellers<br />
Leibnitz wur<strong>de</strong> untersucht,<br />
wie Online und Mobile bei einer Produkteinführung<br />
zusammenwirken.<br />
Eine wichtige Erkenntnis: Online- und<br />
Mobile-Kontakte führen zu einer gesteigerten<br />
Erinnerungsleistung und<br />
einer erhöhten Markennähe. Die Crossmedia-Kontaktgruppe<br />
wies bezogen<br />
auf diese Wirkungsindikatoren sogar<br />
noch höhere Werte auf als die Online-<br />
Only beziehungsweise die Mobile-Only-<br />
Kontakt gruppe. Die Befun<strong>de</strong> dieser<br />
Studie legen nah, dass die Kombination<br />
von Online und Mobile unverzichtbar<br />
für <strong>de</strong>n Erfolg von werbungtreiben<strong>de</strong>n<br />
Unternehmen wird. Selbst regionale<br />
Händler können mit Mobile eine große<br />
Werbewirkung erzielen, in<strong>de</strong>m sie<br />
hochrelevante – nämlich ortsbezogene<br />
– Angebote und Dienstleistungen via<br />
Smartphone anbieten (siehe Kasten auf<br />
Seite19). Das lockt zusätzlich Lauf- [ …<br />
Jascha Samadi, Geschäftsführer <strong>de</strong>s<br />
mobilen Vermarktungsspezialisten<br />
Apprupt in Hamburg.<br />
Werbung mit Gerätefunktionen verknüpfen:<br />
Das ist in keinem an<strong>de</strong>ren<br />
Marketing-Kanal möglich. Viele<br />
Dienstleister arbeiten intensiv an<br />
ent sprechen<strong>de</strong>n Kreationen, so auch<br />
Apprupt. Erst kürzlich launchte das<br />
Unternehmen neben zahlreichen interaktiven<br />
Formaten, welche <strong>de</strong>n Touchscreen<br />
als Bedienelement nutzen, auch<br />
ein kamerabasiertes Werbeformat, das<br />
Photoshoot Ad. Ein via Smartphone aufgenommenes<br />
Foto lässt sich dabei in ein<br />
großes Werbeformat <strong>de</strong>s werbungtreiben<strong>de</strong>n<br />
Unternehmens einbin<strong>de</strong>n.<br />
Anschließend kann <strong>de</strong>r User die Werbung<br />
mit seinem Bild verschicken, um<br />
beispielsweise an einem Gewinnspiel<br />
teilzunehmen. Das interaktive Format<br />
soll <strong>de</strong>n »Mitmach-Faktor« und die nachhaltige<br />
Markenerinnerung beim Nutzer<br />
stärken. Ein ähnliches Prinzip steckt<br />
hinter <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>oshoot Ad: Hier können<br />
über die Aufnahmefunktion vom<br />
Nutzer erstellte Vi<strong>de</strong>os in das Werbemittel<br />
integriert wer<strong>de</strong>n. »Smartphone-<br />
User stehen mobilen Werbe-Kreationen<br />
sehr aufgeschlossen gegenüber«, so<br />
Samadis Erfahrung. »Aufmerksamkeitsstark«<br />
be<strong>de</strong>utet aus Sicht <strong>de</strong>s Experten<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
nicht zwangsläufig, dass eine Kreation<br />
groß, schrill und bunt sein muss. »Mehrwert<br />
und Interaktion sollten bei einem<br />
mobilen Werbemittel im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />
stehen«, sagt Samadi. Aktuell wird bei<br />
Apprupt an einem Shake-Ad gearbeitet,<br />
das die Schüttelfunktion <strong>de</strong>s Smartphones<br />
ausnutzt. Neben <strong>de</strong>r Kreation<br />
sind aber auch die Zielgruppenauswahl<br />
und das passen<strong>de</strong> Targeting für <strong>de</strong>n<br />
Kampagnenerfolg entschei<strong>de</strong>nd.<br />
Werbewirkung entfalten<br />
18_19<br />
Mobile ist Vieles möglich, selbst interaktive<br />
Rubbel-Gewinnspiele kann man auf Smartphones<br />
veranstalten.
Titelthema _ Mobile Marketing<br />
kundschaft ins Geschäft. An<strong>de</strong>rs als im<br />
stationären Online-Business ist eine<br />
schnelle Lokalisierung für regionale Anbieter<br />
Pflicht. Eine Suchmaschinen-Optimierung<br />
und das Eintragen in Regionalverzeichnisse<br />
sollte daher ernst genommen<br />
wer<strong>de</strong>n (siehe Kasten Seite 20).<br />
Inflation vermei<strong>de</strong>n<br />
Kein Pflichtprogramm sind hingegen<br />
QR Co<strong>de</strong>s, im Gegenteil. Da die Co<strong>de</strong>-Erzeugung<br />
simpel und kostenfrei ist, wur<strong>de</strong>n<br />
die quadratischen Barco<strong>de</strong>s zum<br />
Abfotografieren in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
inflationär eingesetzt. »Ein QR-Co<strong>de</strong><br />
allein ist kein Mobile Marketing. Kampagnen<br />
müssen konzipiert wer<strong>de</strong>n«,<br />
kritisiert Scholz. Etliche Co<strong>de</strong>s funktionieren<br />
technisch nicht einwandfrei,<br />
an<strong>de</strong>re lotsen <strong>de</strong>n User auf langweilige<br />
Seiten, manche sind schlicht nutzlos.<br />
Nach Ansicht <strong>de</strong>r Expertin wur<strong>de</strong> auf<br />
diese Weise viel Awareness verbrannt.<br />
Denn: selbst ein QR-Co<strong>de</strong> affiner Nutzer,<br />
»Spielerische interaktionen<br />
mit brands<br />
und produktenkommen<br />
beim nutzer gut an.«<br />
Jascha samadi, Geschäftsführer<br />
Apprupt, Hamburg<br />
wird bei wie<strong>de</strong>rholten Negativ-Erlebnissen<br />
nicht mehr scannen. »Es gibt nur<br />
sehr wenige Nutzungssituationen, in<br />
<strong>de</strong>nen ein QR-Co<strong>de</strong> Sinn macht, etwa<br />
im M-Commerce«, sagt Scholz.<br />
Ein viel zitiertes Beispiel hatte die südkoreanische<br />
Tochter <strong>de</strong>r britischen<br />
Lebensmittelkette Tesco abgeliefert.<br />
In einer U-Bahn-Station in Seoul ließ<br />
das Unternehmen Plakate aufstellen,<br />
die Fotos von Lebensmitteln in Supermarktregalen<br />
zeigten. Auf <strong>de</strong>m Weg zur<br />
Arbeit konnten die Koreaner die aufgebrachten<br />
QR-Co<strong>de</strong>s einscannen und<br />
so die Waren in einen virtuellen Warenkorb<br />
legen. Morgens eingescannt,<br />
wur<strong>de</strong> die reale Ware zum Feierabend<br />
nach Hause geliefert.<br />
Doch durchgesetzt hat sich M-Commerce<br />
noch nicht. Zwar sind auch in<br />
Deutschland immer mehr Menschen<br />
bereit, Waren via Smartphone zu bestellen,<br />
doch die Umsätze sind mager.<br />
Dem Bun<strong>de</strong>sverband für Versandhan<strong>de</strong>l<br />
(Bvh) zufolge wur<strong>de</strong>n im vergangenen<br />
Jahr Waren im Wert von rund zwei<br />
Milliar<strong>de</strong>n Euro über das mobile Internet<br />
gehan<strong>de</strong>lt. Damit steuert Mobile<br />
rund fünf Prozent zum Umsatz <strong>de</strong>s gesamten<br />
interaktiven Han<strong>de</strong>ls bei.<br />
p checkliste so funktioniert mobile SEO<br />
Die mobile Suche wird für Konsumenten und Marketer immer<br />
wichtiger. Wer diesen Suchmaschinen-Trend fürs Marketing nutzen<br />
möchte, muss die Beson<strong>de</strong>rheiten kennen.<br />
Immer mehr Verbraucher informieren sich im La<strong>de</strong>n per Smartphone<br />
über ein Produkt, vergleichen Preise o<strong>de</strong>r lesen Bewertungen. Dies<br />
trägt erheblich zur wachsen<strong>de</strong>n Anzahl mobiler Suchanfragen bei. Von<br />
Smartphone-Nutzern im Netz gefun<strong>de</strong>n zu wer<strong>de</strong>n, ist wichtiger <strong>de</strong>nn<br />
je. Einer Untersuchung <strong>de</strong>s Agenturnetzwerkes Vivaki zufolge, wer<strong>de</strong>n<br />
Suchmaschinen von zwei Dritteln <strong>de</strong>r Smartphone-Besitzer min<strong>de</strong>stens<br />
einmal wöchentlich genutzt.<br />
p Anpassungsfähige Seiten. Aufgrund <strong>de</strong>r beschränkten Darstellungsmöglichkeiten<br />
auf <strong>de</strong>m kleinen Smartphone-Display und <strong>de</strong>r unruhigen<br />
Nutzungssituation – meist unterwegs – raten Experten zum Aufsetzen<br />
von Websites, die für mobile Geräte optimiert sind. Außer<strong>de</strong>m sollte<br />
man <strong>de</strong>m Nutzer die Entscheidung überlassen, ob er die mobile Version<br />
o<strong>de</strong>r die klassische Website sehen möchte. Mitunter ist dies nötig,<br />
da mobile Websites einfacher gestaltet sind, gegebenenfalls nicht alle<br />
Informationen liefern. Experten raten mittlerweile dazu, dass sich <strong>de</strong>r<br />
klassische Webauftritt am mobilen Pendant orientieren sollte, und nicht<br />
umgekehrt. In diesem Zusammenhang spielt »Responsive Design« eine<br />
große Rolle. Das Prinzip: Statt verschie<strong>de</strong>ne Websites für Smartphone,<br />
Tablet und PC aufzusetzen, wird nur eine einzige Website programmiert:<br />
Eine anpassungsfähige Seite, die das jeweilige Gerät sowie die Displaygröße<br />
automatisch erkennt und die Darstellung entsprechend skaliert.<br />
p Gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Customer Journey ist die Suchmaschine<br />
häufig die letzte Station in <strong>de</strong>r Entscheidungskette vor <strong>de</strong>m<br />
Kauf. Umso wichtiger ist es, dort gut gerankt zu sein. Die relevante<br />
Suchmaschine für Smartphone & Co. ist Google. Sie hat laut Comscore<br />
einen Marktanteil von rund 95 Prozent an <strong>de</strong>n mobilen Suchanfragen.<br />
Prinzipiell gelten für Mobile die gleichen Rankingfaktoren<br />
wie bei klassischen Websites. Der Inhalt ist das Wichtigste, auf eine<br />
suchmaschinenfreundlichen Seitenstruktur sollte ebenfalls geachtet<br />
wer<strong>de</strong>n. Der große Unterschied zum herkömmlichen Ranking besteht<br />
in <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Ortsinformationen. Google stuft Information relevanter<br />
ein, wenn sich Anbieter und Surfer am gleichen Ort befin<strong>de</strong>n.<br />
Eine Website für Mobile-Nutzer muss daher mit exakten Adress- und<br />
Kontaktangaben versehen sein. Zusätzlich hilft ein Google Plus-Local-<br />
Eintrag. Auch sollte die Seite in Adressverzeichnissen eingetragen<br />
und verlinkt wer<strong>de</strong>n. Die Verlinkung mobiler Websites ist ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Rankingfaktor, wird jedoch häufig vernachlässigt. Gleiches gilt,<br />
wenn mit anpassungsfähigen Websites gearbeitet wird.<br />
www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Marktbeobachter sind jedoch optimistisch,<br />
dass Mobile vor allem für<br />
Multichannel-Händler zu einem wichtigen<br />
Instrument wird. »Der Anteil von<br />
Mobile am interaktiven Han<strong>de</strong>l wird<br />
weiter steigen. Dafür sprechen sowohl<br />
die Absatzzahlen von Smartphones<br />
und Tablets als auch das immer mobilere<br />
Medien-Nutzungsverhalten«, sagt<br />
Hartmut Lösch, Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />
Düsseldorfer Management Beratung<br />
Mobile Marketers und Leiter <strong>de</strong>r Unit<br />
Mobile Commerce im BVDW. Wichtige<br />
Erfolgskriterien sind aus Sicht <strong>de</strong>s Experten<br />
eine möglichst einfache Nutzerführung<br />
und eine kreative Aktivierung<br />
<strong>de</strong>r Empfänger. Insbeson<strong>de</strong>re Mobile<br />
Coupons gelten als gutes Response-<br />
Instrument.<br />
Couponing mit neuen Aussichten<br />
Solche Gutscheine lassen sich im<br />
mobilen Web über eigene Kontaktpunkte<br />
o<strong>de</strong>r als bezahlte Lösung innerhalb<br />
von Gutscheinplattformen<br />
wie Groupon verbreiten. <strong>Als</strong> »Owned<br />
Touchpoints« können beispielsweise<br />
Mobile-optimierte Webseiten<br />
o<strong>de</strong>r Applikationen dienen. »Eigene<br />
Applikationen haben <strong>de</strong>n Vorteil, dass<br />
acquisa.<strong>de</strong><br />
FACHBEITRAG:<br />
»Datenschutz«<br />
Mobile Marketing unterliegt Bestimmungen<br />
<strong>de</strong>s Datenschutzes. Was das im Detail<br />
heißt, lesen Sie hier.<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 23087<br />
Coupons ganz individuell distribuiert<br />
wer<strong>de</strong>n können. Mobile Websites sind<br />
hingegen einfacher umzusetzen«, erläutert<br />
Marcus Wailersbacher, Geschäftsführer<br />
bei Defacto.x in Erlangen. Das Unternehmen<br />
konzipiert im Rahmen von<br />
CRM- und Kun<strong>de</strong>nbindungs lösungen<br />
auch Coupons, die auf <strong>de</strong>n Nutzer o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>ssen Standort zugeschnitten sind.<br />
Wenn sich <strong>de</strong>r User nicht aktiv auf die<br />
Gutscheinsuche begibt, kann <strong>de</strong>r Gutschein<br />
auch zu ihm kommen. »Push-<br />
Nachrichten sind dafür das Mittel <strong>de</strong>r<br />
Wahl, vor allem bei Botschaften mit<br />
Ortsbezug«, sagt Wailersbacher. Auch<br />
via E-Mail können Gutscheine gut distribuiert<br />
wer<strong>de</strong>n, SMS o<strong>de</strong>r MMS hingegen<br />
spielen in diesem Zusammenhang<br />
in Deutschland so gut wie keine Rolle.<br />
Bisher wer<strong>de</strong>n die meisten digitalen<br />
Gutscheine in Online-Shops eingelöst,<br />
aber auch stationäre Händler setzen<br />
zunehmend darauf. »Wer Multi channel<br />
ernst meint, muss alle Kontaktpunkte<br />
zum Interessenten besetzen, also auch<br />
die Mobile Touchpoints«, ist Wailersbacher<br />
überzeugt. Technisch sind<br />
die digitalen Gutscheine keine neue<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
20_21<br />
p info <strong>de</strong>vices – <strong>de</strong>r markt in zahlen<br />
Der Absatz mobiler Geräte wächst rasant. Das zeigen aktuelle Zahlen <strong>de</strong>s Branchenverban<strong>de</strong>s<br />
Bitkom.<br />
Rund 4,4 Millionen Tablet-Computer wur<strong>de</strong>n im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft, das<br />
ist ein Plus von 122 Prozent gegenüber 2011. In diesem Jahr soll <strong>de</strong>r Absatz die Fünf-Millionen-<br />
Marke übertreffen, so die Prognose <strong>de</strong>s Branchenverban<strong>de</strong>s Bitkom. Ähnlich ist die Situation bei<br />
<strong>de</strong>n Smartphones: Erst 2007 kamen sie in die Lä<strong>de</strong>n, dieses Jahr wer<strong>de</strong>n voraussichtlich vier von<br />
fünf verkauften Handys in Deutschland Smartphones sein. Es wird eine Absatzsteigerung um 29<br />
Prozent, auf rund 28 Millionen Stück, erwartet. Damit entfallen 96 Prozent <strong>de</strong>s Mobiltelefonmarkts<br />
in Deutschland auf die internetfähigen Smartphones.<br />
30 Mio.<br />
20 Mio.<br />
10 Mio.<br />
0<br />
Quelle: EITO, IDC<br />
Absatz in Deutschland in Mio. Stück Marktverteilung 2013<br />
15,9<br />
+ 53%<br />
21,7<br />
+36%<br />
28,0<br />
+29%<br />
2011 2012 2013<br />
Prognose<br />
96% Smartphones<br />
4% Klassische Handys<br />
Herausfor<strong>de</strong>rung. Je<strong>de</strong>r Händler, <strong>de</strong>r<br />
Papier-Coupons verarbeiten kann, ist<br />
prinzipiell auch in <strong>de</strong>r Lage, Smartphone-Gutscheine<br />
entgegenzunehmen.<br />
Marktbeobachter in Deutschland<br />
rechnen damit, dass Mobile im Zuge<br />
<strong>de</strong>r Umstellung auf Multichannel-Konzepte<br />
für <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l weiter an Be<strong>de</strong>utung<br />
gewinnen wird. Die Grenze zwischen<br />
rein kommunikativen und kaufrelevanten<br />
Touchpoints dürfte dabei<br />
zunehmend verschwimmen.<br />
Nach Ansicht von Wailersbacher wird<br />
künftig sogar je<strong>de</strong>r mobile Kun<strong>de</strong>nkontaktpunkt<br />
zu einem Interaktionsund<br />
Dialogpunkt. Für <strong>de</strong>n Marketingexperten<br />
aus Erlangen steht fest:<br />
»Unter nehmen brauchen vor allem<br />
eins – einen konsis tenten Blick auf <strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n. Mobile Kontaktpunkte davon<br />
auszunehmen, wäre angesichts <strong>de</strong>r<br />
jetzt erreichten Relevanz <strong>de</strong>s Mediums<br />
ein fataler Fehlerw.«<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]
titelthema _ Mobile Marketing<br />
»Mobile erscheint komplexer«<br />
Es herrscht Aufbruchstimmung im Mobile Marketing. Sowohl etablierte Unternehmen als<br />
auch neue Player probieren sehr viel aus. Nicht immer mit Erfolg. acquisa sprach mit Heike<br />
Scholz, Grün<strong>de</strong>rin von »Mobile Zeitgeist«, über die aktuellen Entwicklungen in diesem Feld.<br />
Interview _ Markus Singer<br />
acquisa: Frau Scholz, es scheint so, als<br />
seien viele Unternehmen in Sachen<br />
Mobile Marketing noch zurückhaltend.<br />
Ist das tatsächlich so?<br />
Heike Scholz: Es ist sehr unterschiedlich.<br />
Es gibt Branchen, die sind ausgesprochen<br />
rührig, zum Beispiel die Verlagsbranche<br />
– wobei Fach- und Buchverlage noch etwas<br />
zurückhalten<strong>de</strong>r sind. Bei <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />
Medienunternehmen hat sich auch<br />
sehr viel getan, zum Beispiel in Sachen<br />
Social TV. Auch <strong>de</strong>r Bankensektor wacht<br />
langsam auf, wobei die aus meiner Sicht<br />
interessantesten Apps nicht von <strong>de</strong>n<br />
klassischen Unternehmen kommen,<br />
auch wenn Sparkasse, Postbank, Paypal<br />
& Co. die Apps mit <strong>de</strong>n höchsten Downloadzahlen<br />
auf I-OS und Android liefern.<br />
Im Mobile Marketing wird also sehr viel<br />
versucht. Nicht alle diese Angebote wer<strong>de</strong>n<br />
überleben – wie immer in jungen<br />
Märkten. Das ist auch eine Geduldsfrage,<br />
sowohl für die Start-ups als auch<br />
die Investoren. Insgesamt wür<strong>de</strong> ich mir<br />
wünschen, dass wir mehr sehen.<br />
acqusia: Wo liegen die Probleme?<br />
Scholz: Viele Unternehmen sind noch<br />
sehr mit Social Media beschäftigt. Es<br />
mailingtAGE 2013<br />
»Crossmedialog erleben«<br />
Heike Scholz ist eine <strong>de</strong>r<br />
Referentinnen auf <strong>de</strong>r Crossmedia<br />
Area <strong>de</strong>r Mailingtage. Ihr Thema:<br />
»Dialogmarketing goes mobile – so<br />
gehen Sie mit«. Neben Scholz wer<strong>de</strong>n<br />
unter an<strong>de</strong>rem auch Jeff Jarvis, Klaus<br />
Eck, Walter Plötz, Harald Fortmann und<br />
Dr. Hans-Georg Häusel referieren.<br />
Termin: 19. und 20. Juni 2013<br />
Ort: Messezentrum Nürnberg<br />
Veranstalter: Nürnberg Messe<br />
Tickets: 1-Tages-Ticket: EUR 27,00<br />
(Tageskasse EUR 32,00), 2-Tages-<br />
Ticket: EUR 39,00 (Tageskasse<br />
EUR 44,00). Alle Preise inkl.<br />
Mehrwertsteuer.<br />
p<br />
www.mailingtage.<strong>de</strong><br />
»Wir Deutschen zahlen schon nicht mit<br />
Kreditkarte, warum sollten wir jetzt mit<br />
<strong>de</strong>m Handy bezahlen?«<br />
p<br />
ist erstaunlich, wie viel in <strong>de</strong>n Firmen<br />
noch mit Social Media und Online-<br />
Marketing allgemein gerungen wird.<br />
Außer<strong>de</strong>m erscheint Mobile ungleich<br />
komplexer. Es gibt viele verschie<strong>de</strong>ne<br />
Endgeräte, Betriebssysteme, Rechenleistungen<br />
etc. Das ist nicht so leicht wie<br />
beim Desktop, wo man sich als Werber<br />
einfach auf drei, vier Browser einstellt.<br />
Und natürlich wird schnell die Frage gestellt:<br />
Wann kriege ich mein Geld wie<strong>de</strong>r?<br />
Das ist ein bisschen wie bei Social<br />
Media. Eine Marke, die nicht dort ist, wo<br />
die Menschen sind, macht einen Fehler.<br />
die Branchen, die traditionell viel Geld<br />
für Werbung ausgeben?<br />
Scholz: Mobile Advertising ist wie<strong>de</strong>r etwas<br />
an<strong>de</strong>res. Da sind die Automobilhersteller<br />
vorne dabei, und natürlich auch<br />
die Telekommunikationsunternehmen.<br />
Auch die FMCG-Produzenten sind hier<br />
schon sehr rührig. O<strong>de</strong>r Unternehmen<br />
wie die Lufthansa. Da wird nicht geschlafen.<br />
Aber auf <strong>de</strong>n großen Shift <strong>de</strong>r Budgets<br />
warten wir noch. Das ist noch nicht<br />
in <strong>de</strong>n Köpfen <strong>de</strong>r Entschei<strong>de</strong>r, wird aber<br />
kommen. Und <strong>de</strong>r Erfolg ist bei Maßnahmen<br />
in Mobile auch gut messbar.<br />
acquisa: Wie absatzorientiert kann<br />
Mobile Marketing sein?<br />
Scholz: Das Smartphone hat ja <strong>de</strong>n Vorteil,<br />
dass es portabel ist und weiß, wo<br />
es sich befin<strong>de</strong>t. Wir können die Leute<br />
also bei spontanen Kaufentscheidungen<br />
kriegen. Das kann dann auch zu Kaufimpulsen<br />
führen. Google hat im Zusammenhang<br />
mit <strong>de</strong>r mobilen Suche – natürlich<br />
– interessante Untersuchungen<br />
gemacht. Es wur<strong>de</strong> herausgefun<strong>de</strong>n, dass<br />
rund 40 Prozent <strong>de</strong>r Leute eine Entscheidung<br />
treffen, wenn sie bei <strong>de</strong>r Suche<br />
auf ihrem mobilen Endgerät Werbung<br />
sehen. Die Reaktion erfolgt aber nicht<br />
immer über <strong>de</strong>n Mobile-Kanal, son<strong>de</strong>rn<br />
die Kun<strong>de</strong>n wechseln <strong>de</strong>n Kanal, weil die<br />
mobilen Angebote oft noch nicht ausgereift<br />
sind. Lei<strong>de</strong>r wird Mobile vielfach<br />
noch als kleiner Online-Screen gesehen<br />
und dadurch völlig falsch eingesetzt.<br />
Und Mobile ist einfach Alltag für sehr<br />
viele Menschen. Die Branchen, die hinterher<br />
hinken, tun sich keinen Gefallen.<br />
acquisa: Und wie sieht es beim Mobile<br />
Advertising aus? Wie verhalten sich<br />
acquisa: Wie viele User reagieren<br />
eigentlich auf Mobile Ads? Wie muss<br />
Mobile Marketing aussehen, damit die<br />
User nicht zum Werbeblocker greifen?<br />
Da gibt es ja Bemühungen von Seiten<br />
<strong>de</strong>r Hersteller, <strong>de</strong>ren Nutzung einzuschränken<br />
…<br />
22 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Scholz: Die Untersuchungen zu diesem<br />
Thema unterschei<strong>de</strong>n sich nicht<br />
beson<strong>de</strong>rs von <strong>de</strong>nen zum klassischen<br />
Online-Marketing. Gut gemachte Werbung,<br />
die <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n zur richtigen<br />
Zeit am richtigen Ort mit <strong>de</strong>r richtigen<br />
Botschaft erreicht, trifft auf Akzeptanz.<br />
Allerdings darf sie nicht zu sehr stören.<br />
Denn dass es zur Reaktanz kommt, ist<br />
beim Mobile Marketing schneller passiert.<br />
Weil Smartphones extrem persönlich<br />
sind. Ein Tablet gibt man eher mal<br />
an jeman<strong>de</strong>n weiter. Ebenfalls wichtig:<br />
Man darf <strong>de</strong>n User nicht enttäuschen.<br />
Er darf nicht <strong>de</strong>n Eindruck gewinnen,<br />
dass es nur darum ging, ihn auf eine<br />
übliche Webseite zu locken.<br />
Heike Scholz, Grün<strong>de</strong>rin »Mobile Zeitgeist«, Hamburg<br />
»Die Branchen, die hinterher hinken,<br />
tun sich keinen Gefallen.«<br />
acquisa: Wer<strong>de</strong>n die technischen Möglichkeiten,<br />
die Smartphones bieten,<br />
von <strong>de</strong>n Kreativen schon ausreichend<br />
genutzt, zum Beispiel die Bewegungssensoren?<br />
Scholz: Nein. Ich wür<strong>de</strong> mir da mehr<br />
Kreativität wünschen. Die Werber müssen<br />
Mobile besser verstehen. Aber vielleicht<br />
ist das auch gut so, <strong>de</strong>nn Unternehmen<br />
sollten nichts tun, was <strong>de</strong>n User<br />
überfor<strong>de</strong>rt. Schöne Beispiele fin<strong>de</strong>t<br />
man bei <strong>de</strong>n Cannes Lions. Im vergangenen<br />
Jahr gab es dort zum ersten Mal eine<br />
Mobile-Kategorie. Ich erinnere mich unter<br />
an<strong>de</strong>rem an ein Beispiel von YOC, das<br />
die Oberfläche <strong>de</strong>s Windows Phone auf<br />
I-Phones und Android-Handys brachte.<br />
O<strong>de</strong>r an die Mobile Ad einer Versicherung,<br />
bei <strong>de</strong>r man über ein klassisch<br />
präsentiertes Auto wischte, das dadurch<br />
auf <strong>de</strong>m Bildschirm einen Unfall hatte.<br />
acquisa: Was halten Sie von <strong>de</strong>r Integration<br />
von User Generated Content in<br />
Mobile-Marketing-Maßnahmen?<br />
Scholz: Bei Angeboten wie Barcoo funktioniert<br />
das ganz hervorragend, weil<br />
die Nutzer die mit <strong>de</strong>m Smartphone<br />
geschossenen Bil<strong>de</strong>r direkt zu Barcoo<br />
hochla<strong>de</strong>n können. Insgesamt wird<br />
User Generated Content aber eher selten<br />
eingesetzt, wegen <strong>de</strong>r Gefahr <strong>de</strong>s<br />
Missbrauchs. Ich habe mich mit einem<br />
Community Manager unterhalten, <strong>de</strong>r<br />
mir sagte, dass es drei Sekun<strong>de</strong>n dauert,<br />
bis das erste problematische Bild hochgela<strong>de</strong>n<br />
wur<strong>de</strong>. Diesen<br />
Kontrollaufwand<br />
scheuen viele Unternehmen<br />
zurecht.<br />
acquisa: Wie ist <strong>de</strong>r<br />
Stand <strong>de</strong>r Diskussion<br />
hinsichtlich Mobile<br />
Website vs. App?<br />
Scholz: Spontane Antwort:<br />
Bei<strong>de</strong>s. Wichtig<br />
ist, über die mobile<br />
Suche auffindbar zu<br />
sein, vor allem für<br />
Neukun<strong>de</strong>n. Deshalb<br />
gehört eine mobile<br />
Website dazu. Ob<br />
es eine klassische<br />
Corporate Website<br />
sein muss, bezweifle<br />
ich. Vielleicht sollte<br />
man doch gleich <strong>de</strong>n<br />
Weg von Coca Cola<br />
beschreiten und zu<br />
einem Magazin kommen.<br />
In Sachen Kun<strong>de</strong>nbindung<br />
ist man<br />
häufig mit einer App<br />
gut beraten, die umfangreichere Services<br />
bietet. Viele Unternehmen setzen<br />
hier heute auf hybri<strong>de</strong> Apps, die das<br />
Beste von mobilen Webseiten und nativen<br />
Applikationen zu vereinen suchen.<br />
acquisa: Welche Rolle spielen Mobile<br />
Marketing bzw. Smartphones im Han<strong>de</strong>l?<br />
Dort steht ja gera<strong>de</strong> das Thema<br />
Multichannel sehr im Fokus …<br />
Scholz: Der Han<strong>de</strong>l war ja lange sehr<br />
misstrauisch gegenüber Mobile, wegen<br />
<strong>de</strong>r Möglichkeit <strong>de</strong>s Preisvergleichs etc.<br />
Aber er musste etwas tun, um <strong>de</strong>n Menschen<br />
ein neues Kauferlebnis zu bieten,<br />
das sie bin<strong>de</strong>t. Immerhin ist das Smartphone<br />
schon heute ein zentrales Einkaufstool.<br />
Shopping ist in <strong>de</strong>n Umfragen<br />
immer unter <strong>de</strong>n Top-5-Tätigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Handy-Nutzer. Allerdings habe ich<br />
noch kein wirklich gutes Konzept gesehen.<br />
Der Han<strong>de</strong>l hat zu lange mit <strong>de</strong>m<br />
Preisargument gearbeitet, das geht jetzt<br />
nach hinten los.<br />
acquisa: Wie schätzen Sie die Entwicklung<br />
in Sachen Mobile Payment am<br />
Point of Sale ein?<br />
Scholz: Das Thema ist nicht isoliert zu sehen.<br />
Wir Deutschen zahlen schon nicht<br />
mit Kreditkarte, warum sollten wir jetzt<br />
mit <strong>de</strong>m Handy bezahlen? Der Standard<br />
kann NFC wer<strong>de</strong>n, aber auch da haben<br />
wir noch einen weiten Weg vor uns.<br />
Mobile Payment wird erst in zwei, drei<br />
Jahren massentauglich sein, <strong>de</strong>nn es ist<br />
nicht so trivial wie an<strong>de</strong>re Dinge, die<br />
wir mobil bereits tun. Und dann muss<br />
es sich noch im Massenmarkt durchsetzen.<br />
Das wird nur gelingen, wenn es<br />
in einem Wallet mit an<strong>de</strong>ren Services<br />
wie <strong>de</strong>m Erwerb von Tickets, Schlüsseln,<br />
Kun<strong>de</strong>nkarten etc. gekoppelt ist.<br />
acquisa: Asien gilt als Vorreiter <strong>de</strong>s Mobile<br />
Marketing? Ist <strong>de</strong>m noch so?<br />
Scholz: Mobile Advertising in Japan ist<br />
einen Schritt weiter. Dies gilt auch für<br />
die Social-Media-Kanäle. Im japanischen<br />
Pendant zu Whatsapp, Line, sind die<br />
Marken zum Beispiel schon als Avatare<br />
vertreten. An <strong>de</strong>n Schnittstellen von Mobile<br />
und Social Media tut sich dort viel.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 23
werkstatt<br />
Das Run<strong>de</strong> muss ins Eckige<br />
Bei an<strong>de</strong>ren sieht man die Fehler, die bei einem selbst im Blin<strong>de</strong>n Fleck verschwin<strong>de</strong>n. Daher<br />
wäre es gera<strong>de</strong> dann sinnvoll, seine Außendarstellung von Dritten prüfen zu lassen, wenn<br />
das, was man verkaufen will, in <strong>de</strong>r eigenen Kommunikation einen Realitätscheck erlebt.<br />
Text _ Antje Terhaag<br />
Die Grenze wird von je<strong>de</strong>m Menschen<br />
an<strong>de</strong>rs gesteckt, und mitunter wür<strong>de</strong>n<br />
UN-Blauhelmtruppen gute Dienste tun,<br />
wenn sie in die Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen<br />
um <strong>de</strong>n persönlichen Geschmack vermittelnd<br />
eingreifen wür<strong>de</strong>n. Insofern<br />
sind meine Anmerkungen hier nicht<br />
mehr als eine dieser vielen Linien auf<br />
<strong>de</strong>m Geschmacksglobus, auch wenn ich<br />
meine Einstellung mit Vehemenz vortrage.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re dann, wenn jemand<br />
versucht, alles richtig zu machen, und<br />
in meinen Augen dann am Detail<br />
scheitert – und an meinem persönlichen<br />
Geschmack.<br />
p Die<br />
Ausgangslage<br />
Die Aussendung von<br />
Wölfer Druck+Media<br />
ist so ein Fall. Man<br />
bemüht sich, einen<br />
roten Fa<strong>de</strong>n durch das<br />
Mailing zu spinnen und<br />
gibt auch gleich ein Beispiel<br />
seiner Arbeit, was<br />
bei einem Druck- und<br />
Medienhaus ja zwangsläufig<br />
<strong>de</strong>r Fall ist, wenn<br />
es etwas Gedrucktes<br />
verschickt. Fangen wir<br />
daher beim Kuvert an:<br />
Eine sehr breit grinsen<strong>de</strong><br />
junge Frau sieht<br />
über das Adressfenster<br />
zu mir herab. Was ist<br />
ihre Aufgabe? Soll sie für<br />
die erotische Auf ladung<br />
sorgen, Sympathie<br />
erzeugen? Man weiß<br />
es nicht. Das Logo fügt<br />
sich in eine Grafik, die<br />
ich durchaus interpretieren<br />
kann: Die Kreise<br />
für die Zylin<strong>de</strong>r und<br />
Trommeln <strong>de</strong>r Druckmaschinen,<br />
die Farben<br />
für, na ja, die Farben,<br />
und die Guillochen für<br />
die Präzision. Warum<br />
aber wird das Ganze in <strong>de</strong>r Briefmarke<br />
wie<strong>de</strong>rholt? Egal.<br />
Das Anschreiben brennt in meinen<br />
Augen. Das Logo arbeitet gegen meinen<br />
persönlichen Geschmack. Mir ist das zu<br />
voll, zu uneinheitlich. Die Punkte über<br />
<strong>de</strong>m »Ö«, die vielleicht eine Beson<strong>de</strong>rheit<br />
in einem grauen Endlosdruck<br />
darstellen, übernehmen die Gewalt<br />
über mein Gehirn, das nun nicht<br />
mehr in <strong>de</strong>r Lage ist, die vier Rauten<br />
zwischen »Druck« und »Media« als ein<br />
»+« zu lesen. Da braucht es ein »WÖL-<br />
FER DRUCK + MEDIA« im Text, um <strong>de</strong>n<br />
Groschen fallen zu lassen. Das ist – für<br />
meinen Geschmack – zu bemüht, wird<br />
aber noch übertroffen von <strong>de</strong>r schrägen<br />
Endlosangabe von Daten, die ich nur<br />
auf Rechnungen drucken wür<strong>de</strong>, nicht<br />
aber auf ein Anschreiben. Dieses Ungetüm<br />
nimmt nun so viel Platz ein, dass<br />
es unmöglich ist, <strong>de</strong>n Raum links<br />
und unterhalb frei zu lassen. Die vage<br />
Datumsangabe hängt nun mit <strong>de</strong>m<br />
Absen<strong>de</strong>rkürzel unter <strong>de</strong>m SWIFT-Co<strong>de</strong><br />
und soll möglicherweise feinsinnig wirken.<br />
Es folgen ein Wust in Kursiv und<br />
Verwirrung in Fett.<br />
»Kommunikation mit mehr Medien<br />
geben mehr Möglichkeiten.« Das wäre<br />
nicht einmal dann ein <strong>de</strong>utscher Satz,<br />
wenn das »geben« ein »gibt« wäre.<br />
Er öffnet mehr Möglichkeiten, bietet,<br />
liefert, verschafft, verspricht, all das<br />
– nur kein »gibt«. »…aus dieser Perspektive<br />
haben wir stetig unser Dienstleistungsportfolio<br />
erweitert, um für<br />
Sie immer einen Sprung voraus zu<br />
sein.« Bezieht sich »diese Perspektive«<br />
nun auf die grammatikalisch bemerkenswerte<br />
Überschrift, so kann <strong>de</strong>r<br />
»Sprung voraus« nurmehr be<strong>de</strong>uten,<br />
24 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
dass man bei Wölfer Kenntnis einer<br />
weiteren Rechtschreib reform hat und<br />
sich dieser bereits unterworfen hat.<br />
Mög licherweise nimmt dann auch das<br />
im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Flughafen<br />
BER entwickelte Futur III Einzug in die<br />
<strong>de</strong>utsche Sprache. »WÖLFER DRUCK +<br />
MEDIA ist Mediendienstleister mit eigener<br />
Fertigung und einem innovativen<br />
Leistungsspektrum« Ja, das kann ich<br />
mittlerweile so unterstreichen.<br />
»Und damit Sie sich nicht im Kreis drehen,<br />
geht es bei uns richtig rund – <strong>de</strong>nn<br />
Sie erhalten bei uns das »Rundum-Paket«<br />
– komplett o<strong>de</strong>r als Einzelleistung.«<br />
Klar, ehe ich mich an <strong>de</strong>n Schreibtisch<br />
setzte, drehe ich mich erst einmal im<br />
Kreis. Habe ich mir von <strong>de</strong>n Hun<strong>de</strong>n<br />
abgeguckt. Woher aber nimmt Wölfer<br />
das Wissen um meine schrulligen Angewohnheiten.<br />
O<strong>de</strong>r unterstellt Wölfer<br />
hier etwa seinen Lesern etwas? Das ist<br />
aus zwei Grün<strong>de</strong>n gefährlich. Erstens<br />
lösen unbegrün<strong>de</strong>te Unterstellungen<br />
ganz schnell Reaktanz aus, also eine<br />
Abwehrreaktion gegen eine vermeintliche<br />
Einschränkung (in diesem Fall<br />
dahingehend, dass ein an<strong>de</strong>rer die Deutungshoheit<br />
über das eigene Denken<br />
und Han<strong>de</strong>ln übernehmen will), zumal<br />
dieses Bild für absolute Hilflosigkeit<br />
steht, und wer lässt sich diese ungestraft<br />
unterstellen?<br />
Zweitens ist dieses »sich im Kreis drehen«<br />
<strong>de</strong>rart unspezifisch, dass nicht einmal<br />
klar wird, woraus einen Wölfer durch<br />
welche Maßnahmen retten will. Ja, wir<br />
haben verstan<strong>de</strong>n, dass das »Run<strong>de</strong>«<br />
hier ein Bild ist, welches einen durch<br />
das Mailing tragen soll, aber es fehlen<br />
doch die wesentlichen Bestandteile,<br />
die solch eine Leiti<strong>de</strong>e auch tragfähig<br />
machten Die Leiti<strong>de</strong>e sollte einen Bezug<br />
zu Angebot o<strong>de</strong>r Zielgruppe haben, die<br />
Rezipienten positiv aktivieren, nicht<br />
völlig ausgelutscht sein und im I<strong>de</strong>alfall<br />
noch einen Kun<strong>de</strong>nnutzen transportieren.<br />
Nichts von <strong>de</strong>m lässt sich<br />
ent <strong>de</strong>cken: Es geht los mit einer Publikumsbeschimpfung,<br />
wirft ein ambivalentes<br />
Licht auf <strong>de</strong>n Absen<strong>de</strong>r (»bei<br />
uns geht es richtig rund«) und en<strong>de</strong>t in<br />
einem wi<strong>de</strong>rsprüchlichen Leistungsversprechen,<br />
<strong>de</strong>nn ein Rundum-Paket, das<br />
man auch als Einzelleistung bekommt,<br />
ist in meiner Wahrnehmung dann doch<br />
kein Rundum-Paket.<br />
Es folgt eine Auflistung <strong>de</strong>r Leistungen,<br />
die sich dummerweise fast im Wortlaut<br />
auf <strong>de</strong>r beigefügten Drehscheibe<br />
wie<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>t. Der Sinn <strong>de</strong>r Drehscheibe<br />
besteht jetzt nur noch darin zu zeigen,<br />
dass man solche Gimmicks produzieren<br />
kann. Die breit grinsen<strong>de</strong> Dame hat nun,<br />
an<strong>de</strong>rs als auf <strong>de</strong>m Kuvert, ausgestanzte<br />
Finger – und schrecklichen Nagelspliss<br />
dadurch. Hätte man im Anschreiben auf<br />
die Scheibe verwiesen, statt ein Drittel<br />
<strong>de</strong>r Seite mit <strong>de</strong>r Auflistung zu verschwen<strong>de</strong>n,<br />
hätte <strong>de</strong>r Brief möglicherweise<br />
sogar ein an sprechen<strong>de</strong>s Äußeres<br />
bekommen. So aber wür<strong>de</strong> ich doch<br />
davon Abstand nehmen, mir hier ein<br />
Logo und das komplette CD entwickeln<br />
zu lassen.<br />
»Hier ist Ihr persönlicher Zugang zu<br />
mehr Info … F603BB … einfach QR-Co<strong>de</strong><br />
scannen o<strong>de</strong>r Co<strong>de</strong> eingeben unter www.<br />
woelferdruck.<strong>de</strong>/run<strong>de</strong>sache.« Wenn ich<br />
mich weiter informieren wollen wür<strong>de</strong>,<br />
warum baut man die Hür<strong>de</strong> eines<br />
Zugangsco<strong>de</strong>s ein? Zumal man mich ja<br />
mit <strong>de</strong>r URL bereits zuordnet und <strong>de</strong>r<br />
Schriftsatz schon genug Hür<strong>de</strong> darstellt.<br />
Möglicherweise brauche ich <strong>de</strong>n Co<strong>de</strong> ja<br />
bei I-Tunes, um einen <strong>de</strong>r drei Sommerhits<br />
geschenkt zu bekommen, aber das<br />
könnte man präziser ausdrücken. Und<br />
mit welcher Motivation schenkt man<br />
mir einen Song? Weil die Schallplatten<br />
und CDs seinerzeit rund waren?<br />
p Der Expertenrat<br />
1. Geben Sie Ihren Aussagen Raum.<br />
Uneinheitliches Layout, fehlen<strong>de</strong><br />
Abstän<strong>de</strong> und mehrere Schriften bzw.<br />
Ausprägungen <strong>de</strong>r Schriften nehmen<br />
einem Schreiben die Eleganz, die Originalnähe<br />
und die Lesbarkeit.<br />
2. Vermei<strong>de</strong>n Sie die beinahe wörtliche<br />
Wie<strong>de</strong>rholung ganzer Passagen. Gehen<br />
Sie lieber an einer Stelle in die Tiefe bzw.<br />
liefern Sie Beispiele.<br />
3. Ein roter Fa<strong>de</strong>n ist ein scharfes Werkzeug,<br />
aber man kann sich damit auch<br />
in <strong>de</strong>n Finger schnei<strong>de</strong>n. Überprüfen Sie<br />
die bildhafte Wirkung.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
Die Expertin<br />
Antje Terhaag, M.A.<br />
berät und trainiert Unternehmen<br />
rund um das<br />
Thema Präsentation und<br />
Präsentieren. Schwerpunkte<br />
sind dabei Angebots-<br />
und Wettbewerbspräsentationen.<br />
p<br />
www.terhaag.com<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 25
Direktmarketing & Service _ Mailings<br />
Grüne Mailingproduktion<br />
Wer Mailings in Auftrag gibt, kann viel tun, um die Umwelt zu schonen: klimaneutral drucken,<br />
FSC-zertifizierte Papiere und Öko-Farben verwen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r CO2-neutral versen<strong>de</strong>n. Die meisten<br />
Auftraggeber interessiert das kaum. Die Dienstleister beschäftigt das Thema trotz<strong>de</strong>m.<br />
Text _ Vera Hermes<br />
Um es gleich mal ganz direkt zu formulieren:<br />
Den meisten Unternehmen, die<br />
Mailings in Auftrag geben, ist es herzlich<br />
egal, ob diese Mailings umweltverträglich<br />
produziert wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r nicht.<br />
Ein Gesprächspartner antwortet auf die<br />
Rechercheanfrage umgehend: »Dieser<br />
Aspekt spielt ehrlich gesagt bei unseren<br />
Kun<strong>de</strong>n kaum eine Rolle. Zeit und Geld<br />
stehen im Vor<strong>de</strong>rgrund. Ich wür<strong>de</strong> Ihnen<br />
lieber etwas an<strong>de</strong>res berichten, aber<br />
ich muss bei <strong>de</strong>r Wahrheit bleiben.«<br />
Obwohl sich Begriffe wie nachhaltiges<br />
Wirtschaften, Umweltmanagement und<br />
Ökobewusstsein heute in nahezu je<strong>de</strong>m<br />
Geschäftsbericht fin<strong>de</strong>n, sieht die Realität<br />
zumin<strong>de</strong>st bei <strong>de</strong>r Produktion von<br />
Print-Werbemitteln an<strong>de</strong>rs aus: Preis<br />
schlägt gutes Gewissen.<br />
Öko zahlt sich aus<br />
Das hat mehrere Grün<strong>de</strong>: Die Mailingindustrie<br />
wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren schwer gebeutelt, die Auflagen<br />
sanken, das Gesamtvolumen schrumpfte<br />
und mit ihm die Preise. Es ist zwar<br />
nur geringfügig teurer, ökologische Aspekte<br />
bei <strong>de</strong>r Produktion zu berücksichtigen,<br />
offenbar zählt aber – beson<strong>de</strong>rs<br />
bei kleinen und mittelständischen Auftraggebern<br />
– je<strong>de</strong>r Cent. So kostet beispielsweise<br />
<strong>de</strong>r klimaneutrale Versand<br />
von 10.000 Briefen gera<strong>de</strong> mal 15 Euro<br />
mehr als <strong>de</strong>r herkömmliche Versand,<br />
erklärt Katharina Uhl, Produktmanage-<br />
Foto: rangizzz/shutterstock.com<br />
26 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Interview »Es gibt viel zu viele Siegel«<br />
Irmgard Abt, Geschäftsführerin von Abt Print und Medien in Weinheim,<br />
setzt schon seit <strong>de</strong>m Jahr 2004 auf ein zertifiziertes Umwelt management.<br />
Auf traggeber beginnen sich erst jetzt und sehr zaghaft, für das Thema zu<br />
inte ressieren.<br />
Irmgard Abt, Geschäftsführerin von Abt Print und<br />
Medien<br />
rin Mailings bei Eller Repro+Druck in<br />
Villingen-Schwenningen.<br />
Die mangeln<strong>de</strong> Nachfrage könnte auch<br />
schlicht darin begrün<strong>de</strong>t sein, dass die<br />
Auftraggeber nicht gut informiert sind.<br />
Denn es existieren <strong>de</strong>rart viele Umweltsiegel<br />
und Öko-Zertifizierungen, dass<br />
kaum noch jemand durchblickt – zum<br />
Beispiel EMAS, FSC, PEFC, <strong>de</strong>n Blauen<br />
Engel, die EU-Blume, Print co2 klimaneutrales<br />
Drucken, Gogreen, geprüfte<br />
Ökofarben und so weiter und so fort.<br />
Es bedarf viel Zeit, sich in allen Standards<br />
kundig zu machen und schließlich<br />
zu beurteilen, welche Siegel für <strong>de</strong>n<br />
individuellen Bedarf relevant sind.<br />
Über einen geringfügigen Kostennachteil<br />
und die Intransparenz hinaus<br />
mangelt es an einem strategischen<br />
Marketing, das dafür sorgt, dass sowohl<br />
die Auftraggeber als auch die Mailingempfänger<br />
Zertifizierungen und Siegel<br />
auf Mailings positiv wahrnehmen.<br />
Offen kommunizieren<br />
Bislang fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Empfänger entsprechen<strong>de</strong><br />
Hinweise eher im Kleingedruckten<br />
– dabei wäre ein offensiver<br />
Hinweis auf die ökofreundliche Mailingproduktion<br />
vermutlich imageför<strong>de</strong>rnd.<br />
Trotz all dieser Widrigkeiten berücksichtigen<br />
viele Mailingproduzenten heute<br />
Umweltaspekte und nehmen Zeit und<br />
acquisa: Wie han<strong>de</strong>lt <strong>de</strong>r Markt – agieren schon alle Mailingproduzenten grün?<br />
Irmgard Abt: Nein. Der eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re <strong>de</strong>nkt darüber nach, aber auch nur,<br />
wenn es die Auftraggeber speziell einfor<strong>de</strong>rn. Es gibt ein grundsätzliches Problem:<br />
Wenn man die ganze Prozesskette betrachtet – drucken, personalisieren,<br />
kuvertieren, versen<strong>de</strong>n –, dann existiert nicht ein Siegel für alles, son<strong>de</strong>rn unterschiedliche<br />
Zertifizierungen für verschie<strong>de</strong>ne Teile <strong>de</strong>r Prozesskette. Die Auftraggeber<br />
können die Siegel oft nicht unterschei<strong>de</strong>n. Das macht die Sache schwierig.<br />
Oft re<strong>de</strong>n auch Agenturen <strong>de</strong>n Auftraggebern das Thema aus, weil sie keinen<br />
Überblick haben – es gibt viel zu viele Siegel.<br />
acquisa: Warum kommuniziert die Branche die Vorteile <strong>de</strong>r grünen Mailingproduktion<br />
nicht stärker?<br />
Abt: Das funktioniert nur, wenn <strong>de</strong>r, <strong>de</strong>m ich es anbiete, die umweltfreundliche<br />
Produktion als Vorteil und Mehrwert erkennt. Oft ist aber <strong>de</strong>r Preis das entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Kriterium.<br />
acquisa: Ist die umweltfreundliche Produktion <strong>de</strong>nn so viel teurer?<br />
Abt: Nein, viel teurer ist sie nicht. Aber wenn die Auftraggeber nur auf <strong>de</strong>n Preis<br />
gucken statt auf die Leistung und wenn es um die dritte Stelle hinterm Komma<br />
geht, dann verliert die umweltfreundliche Produktion.<br />
acquisa: Die Qualität ist gleich?<br />
Abt: Ja, sicher, Sie bekommen heute perfekte umweltfreundliche Papiere und<br />
Öko-Farben sind genauso brillant wie herkömmliche.<br />
acquisa: Wie hoch ist <strong>de</strong>r Aufwand für die Dienstleister, die sich zertifizieren<br />
lassen?<br />
Abt: Das kostet Zeit und Geld, <strong>de</strong>nn es sind interne Audits erfor<strong>de</strong>rlich. Hinzu<br />
kommen die Kosten für externe Zertifizierer.<br />
acquisa: Das klingt alles sehr mühsam – warum machen Sie das überhaupt?<br />
Abt: Wir han<strong>de</strong>ln aus Überzeugung. Außer<strong>de</strong>m gibt es natürlich Kun<strong>de</strong>n, die<br />
sich darüber freuen, wenn sie auf ihre Werbemittel schreiben können »Produziert<br />
mit 100 Prozent Ökostrom«. Denn es gibt Zielgruppen, die sehr umweltund<br />
nachhaltigkeitsaffin sind.<br />
Und ich sehe einen Trend: Die umweltfreundliche Produktion fällt heute auf<br />
einen fruchtbareren Bo<strong>de</strong>n als noch vor fünf Jahren. Damals hat es gar keinen<br />
interessiert. Wir lassen uns erstmal nicht unter kriegen.<br />
Geld in die Hand, um sich zertifizieren<br />
zu lassen. »In <strong>de</strong>r Mailingproduktion<br />
wer<strong>de</strong>n heute verschie<strong>de</strong>ne ökologische<br />
Aspekte berücksichtigt. Beson<strong>de</strong>rs im Fokus<br />
stehen dabei die ökonomischen, ökologischen<br />
und sozialen Ziele <strong>de</strong>s Forest<br />
Stewardship Council (FSC): die Erhaltung<br />
<strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s als natürlicher Lebens- [ …<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 27
Direktmarketing & Service _ Mailings<br />
auf Siegel achten – neben <strong>de</strong>r FSC-Zertifizierung<br />
insbeson<strong>de</strong>re auf Siegel <strong>de</strong>s<br />
Deutschen Dialogmarketing Verban<strong>de</strong>s<br />
(DDV) sowie auf die Standards ISO 9001<br />
und ISO 14001. Zu<strong>de</strong>m habe sich das<br />
Siegel vom Qualitätsverbund umweltbewusster<br />
Betriebe (QuB) schon mehrfach<br />
als Auswahlkriterium bewährt. »Durch<br />
das QuB-Siegel achten umweltbewusste<br />
Unternehmen darauf, bevorzugt Dienstleister<br />
aus ihrem Umkreis zu beauftragen,<br />
um so beispielsweise <strong>de</strong>n CO2-Ausstoß<br />
beim Warentransport zu minimieren«,<br />
sagt Dinkelmeyer.<br />
»Relevant ist aktuell <strong>de</strong>finitiv das FSC-<br />
Zertifikat sowie auch das PEFC-Zertifikat<br />
als Alternative, wobei PEFC im Grun<strong>de</strong><br />
eine weichere Form <strong>de</strong>s FSC darstellt<br />
und hier auch das jährliche Audit nicht<br />
so streng ist im Vergleich zum FSC-Audit«,<br />
berichtet Florian Ernst, Manager<br />
Marketing Services bei Datacolor in<br />
Lüne burg und Rotaform Dialog-Medien<br />
in Hausham.<br />
Alles in allem sind sich Branchenexperten<br />
einig, dass sich die FSC-Zertifizierung<br />
schon weitgehend durchgesetzt<br />
hat, während beispielsweise die Nachfrage<br />
nach klimaneutralem Drucken noch<br />
in Kleinkin<strong>de</strong>rschuhen steckt. Dabei<br />
wer<strong>de</strong>n die CO2-Werte ermittelt, die beispielsweise<br />
bei <strong>de</strong>r Produktion eines Mailings<br />
entstehen, und durch eine Abgabe<br />
an Klimaschutzprojekte ausgeglichen.<br />
Experten wie Irmgard Abt, Geschäftsführerin<br />
von Abt Print und Medien, (siehe<br />
Interview auf Seite 28), empfehlen<br />
darauf zu achten, dass diese Abgabe an<br />
zertifizierte Projekte mit »Gold-Standard-Prädikat«<br />
fließt. Im Gegenzug für<br />
die Abgabe erhält <strong>de</strong>r Auftraggeber – also<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Druckerei – einen entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Nachweis, <strong>de</strong>n er für seine<br />
eigene Umweltbilanz nutzen kann. Böse<br />
Zungen sprechen hier von einer mo<strong>de</strong>rnen<br />
Form <strong>de</strong>s Ablass han<strong>de</strong>ls.<br />
Obwohl sich Begriffe wie nachhaltiges Wirtschaften o<strong>de</strong>r Umweltmanagement<br />
in nahezu je<strong>de</strong>m Geschäftsbericht fin<strong>de</strong>n, sieht die Realität zumin<strong>de</strong>st bei <strong>de</strong>r<br />
Produktion von Print-Werbemitteln an<strong>de</strong>rs aus: Preis schlägt gutes Gewissen.<br />
raum, die Erhaltung <strong>de</strong>r Artenvielfalt,<br />
<strong>de</strong>r Schutz <strong>de</strong>r Bö<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>s Grundwassers<br />
sowie <strong>de</strong>r Schutz sozialer Funktionen.<br />
Das FSC-Zertifizierungsverfahren<br />
dient dazu, die gesamte Produktkette<br />
vom Waldbau bis zum Verkauf <strong>de</strong>s fertigen<br />
Printprodukts in <strong>de</strong>r Praxis so zu<br />
gestalten, dass eine umweltgerechte,<br />
sozialverträgliche und wirtschaftlich<br />
tragfähige Bewirtschaftung <strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>r<br />
erreicht wird«, erklärt Walter Dinkelmeyer,<br />
Geschäftsführer von Dataform<br />
Dialogservices in Ammerndorf.<br />
Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern<br />
hat <strong>de</strong>r Dataform-Chef die Erfahrung gemacht,<br />
dass die Auftraggeber sehr wohl<br />
Eher intern getrieben<br />
Warum investieren die Dienstleister in<br />
Zertifizierungen, wenn das Gros <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>n sich nicht dafür interessiert?<br />
»Das ist eher intern als extern getrieben,<br />
<strong>de</strong>nn wir sind gut beraten, unsere<br />
eigene Produktion zu optimieren«, erklärt<br />
Stephan Krauss, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Geschäftsführung von Meillerghp in<br />
Schwandorf, und ergänzt: »Wir haben<br />
ein hohes Interesse daran, gute Lacke<br />
und Farben einzusetzen, schon um<br />
unsere Mitarbeiter nicht zu gefähr<strong>de</strong>n.<br />
Und uns beschäftigen zum Beispiel die<br />
acquisa.<strong>de</strong><br />
excel-tool:<br />
»Analyse von Mailings«<br />
Mit diesem Excel-Tool können Sie die Kosten<br />
und Erträge Ihrer Mailing-Aktionen übersichtlich<br />
gegenüberstellen.<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 935138<br />
Fotos: allexmillos/shutterstock.com; dataform<br />
28 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Energiekosten. So ist <strong>de</strong>r Einsatz von<br />
LED-Röhren bei einer dreischichtigen<br />
Produktion mit 6.000 Stun<strong>de</strong>n pro Jahr<br />
extrem spannend.« Das mel<strong>de</strong>t auch<br />
Walter Dinkelmeyer von Dataform:<br />
für die Umwelt, son<strong>de</strong>rn angesichts <strong>de</strong>r<br />
steigen<strong>de</strong>n Energiekosten auch sehr gut<br />
fürs Portemonnaie.<br />
Florian Ernst von Datacolor ist überzeugt:<br />
»Um <strong>de</strong>n grünen Gedanken<br />
»Um <strong>de</strong>n grünen Gedanken ernsthaft zu<br />
verfolgen, MUSS das ganze Unternehmen<br />
ökologisch bewusst aufGESTELLT WERDEN.«<br />
Das Unternehmen ist Mitglied <strong>de</strong>s<br />
Netzwerks »N-ERGIE Tisch Effizienz«,<br />
das sich mit Energiesparmaßnahmen<br />
befasst. Im Jahr 2012 habe Dataform<br />
durch die Umstellung in <strong>de</strong>r Einzelblattproduktion<br />
von Leuchtstoffröhren<br />
auf LED-Beleuchtung rund 52 Prozent<br />
Strom eingespart. Das ist nicht nur gut<br />
hun<strong>de</strong>rt prozentig und ernsthaft zu<br />
verfolgen, ist die eigentliche Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
das ganze Unternehmen – und<br />
vor allem die Produktion – ökologisch<br />
bewusst aufzustellen. Das beginnt beim<br />
Einkauf <strong>de</strong>s normalen Büropapiers, geht<br />
über <strong>de</strong>n Energieeinkauf und reicht bis<br />
hin zur Entsorgungsthematik.« Damit<br />
sich das nicht nur in <strong>de</strong>r CO2-Bilanz<br />
und <strong>de</strong>r Stromrechnung nie<strong>de</strong>rschlägt,<br />
son<strong>de</strong>rn auch von <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n als Mehrwert<br />
akzeptiert wird, sollten die Dienstleister<br />
stärker die Werbetrommel für ihr<br />
Engagement in puncto grüne Mailingproduktion<br />
rühren.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
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richtig kennen.<br />
• Business Data Enhancement: Durch Datenanreicherung<br />
erhalten Sie entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Zusatzinformationen.<br />
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und konsolidieren Sie Ihre Daten dauerhaft<br />
für wirksame Kampagnen.<br />
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Direktmarketing & Service _ Adressbereinigung<br />
Adressbereinigung ist Kun<strong>de</strong>nbindung<br />
Ob Kleinunternehmen o<strong>de</strong>r Weltkonzern: Adressen und Kontaktdaten von Kun<strong>de</strong>n und<br />
Interessenten sind wesentlicher Bestandteil <strong>de</strong>s Betriebskapitals – vorausgesetzt, die Daten<br />
sind gut gepflegt und auf <strong>de</strong>m neusten Stand.<br />
Text _ Oliver Reinke<br />
Adressdaten sind in <strong>de</strong>r Theorie immer<br />
gut gepflegt und auf <strong>de</strong>m neuesten<br />
Stand. In <strong>de</strong>r Praxis da gegen mangelt<br />
es oft an <strong>de</strong>r notwendigen Pflege – zu<br />
zeit- und personalaufwendig. Doch<br />
nicht aktuelles Adressmaterial ist ein<br />
veritabler Kostenfaktor. Immerhin gefähr<strong>de</strong>n<br />
unzustellbare Sendungen <strong>de</strong>n<br />
Fortbestand lukrativer Kun<strong>de</strong>nbeziehungen,<br />
lassen also Umsatz und Gewinn<br />
schrumpfen. Außer<strong>de</strong>m ver ur sachen<br />
sie durch unnötig produzierte und verschickte<br />
Mailings direkt Kosten. Deshalb<br />
lohnt sich in <strong>de</strong>n allermeisten Fällen die<br />
Investition in eine regelmäßige Adressbereinigung,<br />
wie sie beispielsweise spezialisierte<br />
Adressdienstleister anbieten.<br />
Das ist Investition in Kun<strong>de</strong>nbindung.<br />
Durchschnittlich mehr als zehn Prozent<br />
aller Adressen von Privathaushalten<br />
in Deutschland wer<strong>de</strong>n Jahr für Jahr<br />
unzustellbar – und das aus ganz unterschiedlichen<br />
Grün<strong>de</strong>n. So än<strong>de</strong>rten<br />
sich allein im Jahr 2011 in Deutschland<br />
rund 1.850 Ortsnamen, 45.000 Straßen<br />
wur<strong>de</strong>n neu angelegt, aufgeteilt o<strong>de</strong>r<br />
umbenannt. Zu<strong>de</strong>m veralten Adressen<br />
jährlich durch etwa acht Millionen Umzüge,<br />
840.000 To<strong>de</strong>sfälle sowie 370.000<br />
Hochzeiten und 190.000 Scheidungen,<br />
die zu Namens- und Adressän<strong>de</strong>rungen<br />
führen können.<br />
Allein diese Zahlen sollten Argumente<br />
dafür liefern, sich intensiv mit <strong>de</strong>m Thema<br />
Adresspflege zu beschäftigen. Denn<br />
Kun<strong>de</strong>nadressen sind – auch wenn sie<br />
oft nicht als solches wahrgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n – ein Teil <strong>de</strong>s Betriebskapitals<br />
eines Unternehmens. Immerhin garantieren<br />
sie <strong>de</strong>n Kontakt zu Verbrauchern,<br />
die sich in <strong>de</strong>r Vergangenheit schon einmal<br />
für Produkte o<strong>de</strong>r Dienstleistungen<br />
<strong>de</strong>r Firma interessiert haben. Das macht<br />
sie so wertvoll für <strong>de</strong>n Vertrieb.<br />
So geht Adressbereinigung<br />
Geht es nun darum, etwa ein Mailing<br />
auf <strong>de</strong>n Weg zu bringen, sind die Adressen<br />
aus <strong>de</strong>m eigenen Bestand aufgrund<br />
<strong>de</strong>r bereits bestehen<strong>de</strong>n Beziehung<br />
zwis chen Adressaten und Unternehmen<br />
natürlich erste Wahl. Die Adressqualität<br />
steht und fällt jedoch mit <strong>de</strong>r<br />
Aktualität <strong>de</strong>r Daten. Die Erfahrungen<br />
zeigen, dass in <strong>de</strong>n allermeisten Unternehmen<br />
– vollkommen unabhängig von<br />
<strong>de</strong>r Größe – zeitliche, technische und<br />
personelle Ressourcen fehlen, um <strong>de</strong>n<br />
eigenen Adressbestand aktuell zu halten.<br />
Diese Lücke schließen auf Adressmanagement<br />
spezialisierte Dienstleister.<br />
Ihr Leistungsspektrum umfasst dabei<br />
in <strong>de</strong>r Regel weit mehr als die bloße<br />
Bereit stellung von Umzugsadressen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Adressbereinigung – so <strong>de</strong>r Terminus<br />
für die Prüfung und Aktualisierung<br />
von Adressen – empfiehlt sich ein<br />
stufenweises Vorgehen. So gibt es etwa<br />
das Angebot, <strong>de</strong>n eigenen Adressbestand<br />
zunächst einmal kostenlos und<br />
unverbindlich auf sein Bereinigungspotenzial<br />
zu überprüfen. Im Rahmen<br />
Klug ist, wer die Adressen seiner Kun<strong>de</strong>n<br />
regelmäßig prüft. So kann er sicherstellen,<br />
dass seine Post auch ankommt.<br />
30 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Foto: Deutsche Post Direkt<br />
Autor<br />
Oliver Reinke<br />
ist seit Juli 2009<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Post Direkt<br />
GmbH. Der Betriebswirt verantwortet gemeinsam<br />
mit Herbert Otto das operative<br />
Geschäft <strong>de</strong>s auf Adressmanagement<br />
spezialisierten Tochter-Unternehmens<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Post.<br />
p www.postdirekt.<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Testabgleichs wer<strong>de</strong>n die Daten gecheckt,<br />
zustellbare und unzustellbare<br />
Adressen i<strong>de</strong>ntifiziert und die Anzahl<br />
<strong>de</strong>r verfügbaren Umzugsadressen, <strong>de</strong>r<br />
zu korrigieren<strong>de</strong>n Namen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r postalischen<br />
Korrekturen ermittelt. Eine<br />
Übersicht stellt das Aktualisierungspotenzial<br />
und die Kosten dar, die für die<br />
Adressbereinigung anfallen wür<strong>de</strong>n.<br />
Kosten sparen<br />
Anhand dieser Übersicht kann das Unternehmen<br />
nun überlegen, wie <strong>de</strong>r<br />
nächste Schritt aussehen soll. In <strong>de</strong>r Regel<br />
sind es einfache betriebswirtschaftliche<br />
Überlegungen, die das weitere<br />
Vorgehen bestimmen. In <strong>de</strong>n meisten<br />
Fällen liegen die Kosten für Mailingproduktion,<br />
Konfektionierung, Versand,<br />
Retouren, Recherche und Neuversand<br />
<strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>n Ausgaben für eine<br />
Adressbereinigung. Die Kosten lassen<br />
sich ganz einfach sparen, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />
Adressbestand vor <strong>de</strong>r Aussendung bereinigt<br />
und aktualisiert wird. Darüber<br />
hinaus liefe ein Gutteil <strong>de</strong>r Schlagkraft<br />
<strong>de</strong>s Mailings ins Leere, wür<strong>de</strong>n die<br />
Adressaten nicht erreicht. Denn damit<br />
könnte <strong>de</strong>m Unternehmen ein Teil<br />
seines Umsatzes verloren gehen. Und<br />
selbst wenn die Daten nicht so fehlerhaft<br />
sind, dass sie bei <strong>de</strong>r Zustellung auf<br />
<strong>de</strong>r Strecke bleiben, lohnt die Investition<br />
in ihre regelmäßige Überprüfung.<br />
Denn auch scheinbar unbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Ungenauigkeiten<br />
wie ein falsch geschriebener<br />
Vorname können eine eigentlich<br />
viel versprechen<strong>de</strong> Kun<strong>de</strong>nbeziehung<br />
trüben. In <strong>de</strong>r Regel wollen Kun<strong>de</strong>n sich<br />
von einem Unternehmen wertgeschätzt<br />
und mit ihren Bedürfnissen und ihrer<br />
Persönlichkeit wahr- und ernstgenommen<br />
fühlen. Dazu gehört es auch, dass<br />
in <strong>de</strong>r Korrespon<strong>de</strong>nz Vor- und Zuname<br />
in <strong>de</strong>r korrekten Schreibweise verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Sicherlich passiert es Kristina<br />
Schmid öfter, dass sie als Christina<br />
Schmidt adressiert wird. Aber von<br />
einem Unternehmen, <strong>de</strong>ssen Kundin sie<br />
bereits ist, kann sie erwarten, dass man<br />
sie korrekt anspricht. Auch ob jemand<br />
Elke o<strong>de</strong>r Eike mit Vornamen heißt,<br />
macht einen großen Unterschied, und<br />
die Frage, ob Kim Wagner Frau o<strong>de</strong>r<br />
Mann ist, sollte ebenfalls geklärt sein,<br />
bevor ein Brief mit persönlicher Anre<strong>de</strong><br />
das Haus verlässt.<br />
Entschließt sich das Unternehmen zur<br />
Überprüfung seiner Adressdaten, steht<br />
zunächst die postalische Bereinigung<br />
auf <strong>de</strong>m Programm. Dabei wer<strong>de</strong>n die<br />
Schreibweisen von Straße, Postleitzahl<br />
und Ort überprüft und im Bedarfsfall<br />
korrigiert. Sind die Anschriften dann<br />
postalisch korrekt, heißt das jedoch<br />
noch nicht, dass sie auch zustellbar<br />
sind. Deshalb erfolgt in <strong>de</strong>r Regel anschließend<br />
eine Zustellbarkeitsprüfung.<br />
Setzt das Unternehmen hierbei<br />
auf einen Anbieter, <strong>de</strong>r die Personen-,<br />
Haushalts- und Gebäu<strong>de</strong>ebene auf Zustellbarkeit<br />
prüft, ist die Trefferquote<br />
noch höher. Zu<strong>de</strong>m ist es wichtig, dass<br />
p tipps adressbereinigung<br />
Je<strong>de</strong>s Unternehmen, das seine Kun<strong>de</strong>n und<br />
Interessenten per Post umwirbt, sollte über<br />
eine Bereinigung seiner Bestandsdaten nach<strong>de</strong>nken.<br />
Für die unterschiedlichen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
von Kleinen und Mittleren Unternehmen<br />
(KMU), aber auch von großen Konzernen,<br />
gibt es diverse Lösungen am Markt – von<br />
modular aufgebauten Standardprodukten bis<br />
hin zu individuellen Lösungen. Auf folgen<strong>de</strong><br />
Punkte sollten Sie bei <strong>de</strong>r Dienstleister-Auswahl<br />
achten.<br />
die Datenbasis <strong>de</strong>s Adressdienstleisters<br />
möglichst breit ist. Je mehr aktive und<br />
inaktive Adressen er in seiner Datenbank<br />
hat, <strong>de</strong>sto besser die Qualität <strong>de</strong>r<br />
Adressbereinigung und Aktualisierung.<br />
<strong>Als</strong> inaktiv wer<strong>de</strong>n dabei die Adressen<br />
bezeichnet, die etwa durch Umzug o<strong>de</strong>r<br />
Namensän<strong>de</strong>rung nicht mehr korrekt<br />
sind. Die umfangreichste dieser Datenbanken<br />
in Deutschland enthält rund<br />
190 Millionen aktive und ehemalige<br />
Adressen von Privathaushalten. Dort<br />
fließen ständig Informationen etwa zu<br />
Umzugsadressen o<strong>de</strong>r auch zu Sterbefällen<br />
ein.<br />
Gute Adresspflege lohnt sich<br />
Dass sich die regelmäßige Bereinigung<br />
<strong>de</strong>s eigenen Adressdatenbestan<strong>de</strong>s<br />
lohnt, zeigen Beispiele aus <strong>de</strong>r Praxis.<br />
So können Retourenquoten <strong>de</strong>utlich<br />
gesenkt wer<strong>de</strong>n. Das gilt für Direktwerbung<br />
wie für Geschäftspost. Und noch<br />
aus einem an<strong>de</strong>ren Grund lohnt die Investition<br />
in die Pflege <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nadressen:<br />
Es konnte nachgewiesen wer<strong>de</strong>n,<br />
dass es für ein Unternehmen fünf- bis<br />
siebenmal teurer ist, einen Neukun<strong>de</strong>n<br />
durch Marketingmaßnahmen<br />
zu gewinnen als in Kun<strong>de</strong>nbindungsmaßnahmen<br />
zu investieren. Hier zeigt<br />
sich <strong>de</strong>utlich, wie wertvoll die eigenen<br />
Adressbestän<strong>de</strong> sind – vorausgesetzt, sie<br />
wer<strong>de</strong>n gut gepflegt.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
p<br />
p<br />
p<br />
p<br />
p<br />
großer Bestand <strong>de</strong>r Referenzdatenbank<br />
kontinuierliche Überprüfung <strong>de</strong>s Referenzdatenbestan<strong>de</strong>s<br />
transparentes Abrechnungsmo<strong>de</strong>ll<br />
modularer Aufbau <strong>de</strong>r Leistungen<br />
passgenaue Angebote für unterschiedliche<br />
Bedürfnisse<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 31
Direktmarketing & Service _ Kun<strong>de</strong>nbindung<br />
Geliebte Discounter<br />
Überraschung: Lebensmittel-Discounter haben viele Fans. Mehr als die klassischen Händler<br />
zumin<strong>de</strong>st. Und <strong>de</strong>shalb geben Kun<strong>de</strong>n dort auch mehr Geld aus. Vollsortimenter in Deutschland<br />
haben nur beim Image die Nase (leicht) vorn.<br />
Text _ Christoph Pause<br />
Die Fakten sind bekannt: Nirgendwo in<br />
Europa geben die Menschen weniger<br />
für Lebensmittel aus als in Deutschland.<br />
Hierzulan<strong>de</strong> haben Aldi und Lidl ihren<br />
Siegeszug gestartet. Und wer schon einmal<br />
montags o<strong>de</strong>r donnerstags, wenn<br />
Aldi seine Aktionswaren in die Verkaufskörbe<br />
legt, zehn Minuten vor La<strong>de</strong>nöffnung<br />
vor <strong>de</strong>m Geschäft stand, <strong>de</strong>r<br />
weiß, was Schlangestehen und Ru<strong>de</strong>lbildung<br />
be<strong>de</strong>uten.<br />
Klar, hohe Produktqualität bei attraktiven<br />
Preisen, das lockt die Kundschaft,<br />
und gegen einen Champagner für rund<br />
13 Euro kann keiner etwas haben. Aber<br />
echtes Einkaufserlebnis sieht an<strong>de</strong>rs<br />
aus. Wahrscheinlich, so ist man geneigt<br />
zu <strong>de</strong>nken, kommen die Menschen nur,<br />
weil ein voller Einkaufswagen beim Discounter<br />
gera<strong>de</strong> einmal die Hälfte von<br />
<strong>de</strong>m kostet, was beim Vollsortimenter zu<br />
bezahlen ist.<br />
Deutsche lieben ihre Discounter<br />
Doch weit gefehlt. Die Leute kommen,<br />
weil es ihnen gefällt. Und weil sie tatsächlich<br />
eine emotionale Bindung zum Discounter<br />
haben, vor allem, wenn er Aldi<br />
heißt. Das zeigt das Detailergebnis für<br />
<strong>de</strong>n Lebensmitteleinzelhan<strong>de</strong>l im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r Studie »Fanfocus Deutschland<br />
2013« von Forum Marktforschung (siehe<br />
acquisa 2/2013).<br />
Zwar haben die Vollsortimenter E<strong>de</strong>ka<br />
und Rewe ein besseres Gesamtimage<br />
als Discounter (76 zu 68 Punkte), aber:<br />
bei <strong>de</strong>r Gesamtzufrie<strong>de</strong>nheit liegen Discounter<br />
mit 73 Punkten knapp vor <strong>de</strong>n<br />
Vollsortimenter (71 Punkte). Ähnlich<br />
sieht es bei <strong>de</strong>r Emotionalen Kun<strong>de</strong>nbindung<br />
aus (Discounter 68, Vollsortimenter<br />
p INFO So verdient Lidl 652 Mio Euro zusätzlich<br />
Auf folgen<strong>de</strong>m Beispiel lässt sich das<br />
Potenzial von Lidl bei Steigerung <strong>de</strong>r Fanquote<br />
auf Niveau <strong>de</strong>s Branchen besten gut<br />
erkennen. Schätzung <strong>de</strong>s Umsatzes – in<br />
Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Zugehörigkeit zu<br />
<strong>de</strong>n Gruppen im »Fan«-Portfolio.<br />
Angestrebt 31 % 32 % 13 % 14% 10 %<br />
Aktuell 17 % 37 % 20 % 16 % 11 %<br />
Fans Sympathisanten Söldner<br />
Gefangene Terroristen<br />
15,63 Mrd. g<br />
14,98 Mrd. g<br />
Steigerung:<br />
ca. 652 Mio. g<br />
www.forum-mainz.<strong>de</strong><br />
32 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
66 Punkte). Das heißt, Vollsortimenter<br />
haben zwar ein besseres Image, sonst<br />
aber das Nachsehen.<br />
So sind die Kun<strong>de</strong>nbeziehungen bei <strong>de</strong>n<br />
Discountern dauerhafter als beim traditionellen<br />
Lebensmitteleinzelhan<strong>de</strong>l,<br />
die Weiterempfehlungsbereitschaft ist<br />
höher, ebenso die Cross-Buying-Bereitschaft.<br />
Sogar beim Kun<strong>de</strong>nvertrauen<br />
schnei<strong>de</strong>n die Discounter mit 68 Punkten<br />
leicht besser ab als die Vollsortimenter<br />
(67 Punkte).<br />
Das schlägt sich bei <strong>de</strong>r Aufteilung in<br />
Kun<strong>de</strong>ngruppen nie<strong>de</strong>r. Während Vollsortimenter<br />
eine Fanquote von 18 Prozent<br />
und eine Sympathisantenquote von<br />
29 Prozent aufweisen, sieht es bei Discountern<br />
besser aus. Sie haben 22 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n als echte Fans und 32<br />
Prozent als Sympathisanten. Noch interessanter<br />
ist, dass Discounter kun<strong>de</strong>n nur<br />
zu 18 Prozent <strong>de</strong>n sogenannten Söldnern<br />
zuzuordnen sind, während es bei <strong>de</strong>n<br />
klassischen Anbietern 25 Prozent sind.<br />
Problematisch daran ist, dass Söldner<br />
sehr preisorientiert agieren und somit<br />
von Discountern besser bedient wer<strong>de</strong>n<br />
können. Mit an<strong>de</strong>ren Worten: Sie sind<br />
sehr labile Vollsortimenter-Kun<strong>de</strong>n und<br />
quasi immer auf <strong>de</strong>m Sprung hin zum<br />
Billiganbiete, <strong>de</strong>r sie im Zweifel auch<br />
besser bedienen kann. Und selbst bei <strong>de</strong>n<br />
Gefangenen, <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>ngruppe, die nur<br />
dort einkauft, wo sie einkauft, weil sie<br />
keine an<strong>de</strong>re Wahl hat, liegen die Vollsortimenter<br />
hinter <strong>de</strong>n Dis countern.<br />
Das alles ist überraschend genug, doch<br />
die Studie liefert noch weitere Aha-<br />
Erlebnisse. Discounter-Kun<strong>de</strong>n sind<br />
wesentlich aktiver, wenn es darum geht,<br />
eine Marke Freun<strong>de</strong>n und Bekannten<br />
weiterzuempfehlen. 64 Prozent <strong>de</strong>r Studienteilnehmer<br />
sagen, eine Discountermarke<br />
in <strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n zwölf<br />
Monaten min<strong>de</strong>stens einmal weiterempfohlen<br />
zu haben. Bei <strong>de</strong>n Vollsortimentern<br />
sind es nur 56 Prozent. Und<br />
während bei <strong>de</strong>n Vollsortimentern 16<br />
Prozent <strong>de</strong>r Befragten diese Empfehlung<br />
sechs Mal und öfter ausgesprochen haben,<br />
sind es bei <strong>de</strong>n Discountern 23 Prozent.<br />
Noch interessanter wer<strong>de</strong>n diese<br />
Zahlen, wenn man be<strong>de</strong>nkt, dass zwölf<br />
Prozent <strong>de</strong>r Befragten angeben, einen<br />
Vollsortimenter empfohlen zu haben,<br />
p INFO Warum Discounter so beliebt sind<br />
Discounter haben in Deutschland die<br />
Nase vorn: Sie weisen mehr Fans auf, und<br />
ins beson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Söldneranteil ist hier<br />
zum Teil <strong>de</strong>utlich geringer als bei <strong>de</strong>n<br />
Voll sortimentern, die ein Viertel Söldner<br />
Verteilung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n auf die Gruppen <strong>de</strong>s fan!-Portfolios, nach Anbieter<br />
LEH gesamt<br />
Vollsortimenter<br />
Discounter<br />
weil es dafür ein Incentive vom Anbieter<br />
gab, sind es bei <strong>de</strong>n Discountern nur<br />
vier Prozent. Mit an<strong>de</strong>ren Worten: Discounterkun<strong>de</strong>n<br />
sind von <strong>de</strong>n Anbietern<br />
so begeistert, dass sie freiwillig für einen<br />
Einkauf dort werben, Vollsortimenter<br />
müssen eher eine Gegenleistung für<br />
Mundpropaganda anbieten.<br />
Discounter haben also viele begeisterte<br />
Kun<strong>de</strong>n, die gerne darüber sprechen.<br />
Und vor allem haben sie treue Kun<strong>de</strong>n.<br />
Das gilt beson<strong>de</strong>rs für Aldi. 91 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Aldi Nord-Kun<strong>de</strong>n sind dies seit<br />
zehn o<strong>de</strong>r mehr Jahren, bei Aldi Süd<br />
umfasst diese Gruppe immerhin 77 Prozent.<br />
Damit liegt <strong>de</strong>r Discount-Pionier<br />
weit vor allen an<strong>de</strong>ren Anbietern – egal,<br />
ob Vollsortimenter o<strong>de</strong>r Discounter.<br />
Mehr Fans = mehr Umsatz<br />
Doch was heißen all die Ergebnisse für<br />
das Geschäft? Wer kauft beim Discounter<br />
und wer beim Vollsortimenter? Fast<br />
die Hälfte (48 Prozent) <strong>de</strong>rer, die beim<br />
klassischen Lebensmitteleinzelhan<strong>de</strong>l<br />
einkaufen, tun dies mehrmals in <strong>de</strong>r<br />
Woche, einmal pro Woche besuchen 38<br />
Prozent <strong>de</strong>n Vollsortimenter. Beim Discounter<br />
schauen 46 Prozent einmal in<br />
<strong>de</strong>r Woche vorbei, 38 Prozent mehrmals.<br />
Das legt <strong>de</strong>n Schluss nahe, dass E<strong>de</strong>ka,<br />
haben. Das ist vor allem <strong>de</strong>shalb sehr<br />
be<strong>de</strong>nklich, weil Söldnerkun<strong>de</strong>n in erster<br />
Linie auf <strong>de</strong>n Preis schauen – und genau<br />
dort wer<strong>de</strong>n sie von <strong>de</strong>n Discountern<br />
gelockt und gut bedient.<br />
17 % 37 % 20 % 16 % 11 %<br />
18 % 29 % 25 % 16 % 12 %<br />
22 % 32 % 18 % 14 % 14 %<br />
Fans Sympathisanten Söldner Gefangene Terroristen<br />
www.forum-mainz.<strong>de</strong><br />
Rewe und Co. öfter zum Beispiel auf <strong>de</strong>m<br />
Heimweg vom Büro aufgesucht wer<strong>de</strong>n,<br />
um noch einmal schnell Milch, Nu<strong>de</strong>ln<br />
o<strong>de</strong>r Brot zu besorgen. Discounter dagegen<br />
wer<strong>de</strong>n wohl eher genutzt, um gezielt<br />
<strong>de</strong>n Wocheneinkauf zu tätigen. Für<br />
diese Sicht spricht auch, dass Kun<strong>de</strong>n im<br />
Median 25 Euro beim Vollsortimenter<br />
lassen, aber 30 Euro beim Discounter,<br />
und das, obwohl dort wesentlich günstiger<br />
eingekauft wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Konkret be<strong>de</strong>utet dies: Verän<strong>de</strong>rungen<br />
beim Verhältnis von Fans und Sympathisanten<br />
zulasten von Söldnern und<br />
Gefangenen führt zu einer Steigerung<br />
<strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nwerts und damit <strong>de</strong>s Gesamtumsatzes.<br />
So hat Forum Marktforschung<br />
errechnet, dass Lidl seinen Umsatz von<br />
14,98 Milliar<strong>de</strong>n Euro auf 15,63 Milliar<strong>de</strong>n<br />
Euro steigern könnte – ein Plus von<br />
über 650 Millionen Euro. Vorausgesetzt,<br />
das Unternehmen steigert <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r<br />
Fans von heute 17 Prozent auf 31 Prozent<br />
und senkt <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r Sympathisanten<br />
von 37 auf 32 Prozent sowie <strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Söldner von 20 auf 13 Prozent und<br />
<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gefangenen von 16 auf 14 Prozent.<br />
Und da sind Kosteneinsparungen<br />
durch effizienten Ressourceneinsatz<br />
und ein größerer Customer Lifetime Value<br />
noch gar nicht eingerechnet.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 33
Direktmarketing & Service _ Social Media<br />
Social Enterprise: Das Erfolgsrezept<br />
Was bringen Social Media? Das fragen sich viele Unternehmen. Eine aktuelle Studie zeigt:<br />
Der Erfolg eines Unternehmens, das mit Communities zusammenarbeitet o<strong>de</strong>r Social Media<br />
interaktiv einsetzt, kann auf <strong>de</strong>r Basis von einfachen Kriterien exakt prognostiziert wer<strong>de</strong>n.<br />
Text _ Phil Winters<br />
Gemeinsam mit Lithium, einem Anbieter<br />
von Social-Media-Plattformen, haben<br />
wir Unternehmensvertreter über ihr<br />
Social-Media-Engagement befragt. Die<br />
Umfrage untersuchte fünf interne und<br />
auf unternehmerische Verhaltensweisen<br />
bezogene Aspekte: Ausrichtung <strong>de</strong>r<br />
Unternehmensführung; Verfügbares<br />
Budget für Social-Media-Maßnahmen;<br />
Infrastruktur: Richtlinien, Mitarbeiterressourcen<br />
und Prozesse; Zielsetzung<br />
und Erfolgsmessung von Social-Media-<br />
Maßnahmen und Kun<strong>de</strong>nverständnis:<br />
Wissen über das Engagement von Kun<strong>de</strong>n<br />
und Zielgruppe im sozialen Netz.<br />
Die externen Faktoren betrachteten die<br />
gesamte Zielgruppe, die in irgen<strong>de</strong>iner<br />
Form übers Internet erreicht wer<strong>de</strong>n<br />
kann, Bestandskun<strong>de</strong>n und Kontakte,<br />
die <strong>de</strong>rzeit mit <strong>de</strong>m Unternehmen über<br />
das Internet interagieren sowie <strong>de</strong>n<br />
Grad »neuer Beiträge« von begeisterten<br />
Nutzern. Die Unternehmen wur<strong>de</strong>n<br />
auch dazu aufgefor<strong>de</strong>rt, ihren bisherigen<br />
Erfolg und ihre Zukunftspläne<br />
zur strategischen, organisatorischen<br />
und zur IT-spezifischen Ausrichtung in<br />
Zusammenhang mit Social-Media-Maßnahmen<br />
zu bewerten.<br />
Die erste Erkenntnis war, dass die erfolgreiche<br />
Anwendung von Social Media<br />
nicht ausschließlich ein B2C-Thema<br />
ist. Im Gegenteil, es gibt viele B2B-Unternehmen,<br />
die mit Social Media sehr<br />
Aspekt verwechseln. MEDIEN sind Kanäle<br />
(o<strong>de</strong>r Touchpoints), die Individuen als<br />
mögliche Wege wählen, um miteinan<strong>de</strong>r<br />
zu interagieren. SOCIAL impliziert<br />
die Interaktion von Individuen selbst.<br />
Für alle Unternehmen gilt: Es gibt Interaktionen<br />
von interessierten Individuen<br />
– <strong>de</strong>r Community – und Interaktionen<br />
zwischen einem Kun<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m Unternehmen<br />
selbst – <strong>de</strong>n Kontakt.<br />
»Am erfolgreichsten sind unternehmen, die ihrer<br />
cCommunity eine plattform für interaktion<br />
und austausch bieten. also das soziale betonen.«<br />
Social Media kein reines B2C-Thema<br />
Autor<br />
Phil Winters<br />
ist Unternehmensberater<br />
und Inhaber<br />
von CIAgenda. Der<br />
international anerkannte Experte für<br />
Customer Intelligence hat mit über 300<br />
Firmen weltweit zusammengearbeitet.<br />
p www.ciagenda.com<br />
erfolgreich sind, teilweise erfolgreicher<br />
als einige <strong>de</strong>r B2C-Unternehmen. Es gab<br />
auch keine Bestätigung dafür, dass Unternehmen<br />
mit be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Online-Präsenz<br />
Erfolge mit Social-Media-Maßnahmen<br />
haben. Das zerstört <strong>de</strong>n existieren<strong>de</strong>n<br />
Mythos, dass nur Online-geprägte Unternehmen<br />
aus Social Media Wert schöpfen.<br />
Es gab gleichermaßen viele Erfolge (und<br />
Misserfolge) in Deutschland und Frankreich<br />
wie in England, was be<strong>de</strong>utet, dass<br />
<strong>de</strong>r Vorreiter-Status <strong>de</strong>r Anglo-Amerikaner<br />
schwin<strong>de</strong>t, weil <strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>s fortschrittlichen<br />
Europas – sowohl Kun<strong>de</strong>n<br />
als auch Unternehmen – aufholt. Die<br />
wirklichen Erfolgsfaktoren treten zu<br />
Tage, wenn man die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Unterschieds<br />
zwischen SOCIAL und MEDIA<br />
versteht, und erst danach die Daten in<br />
<strong>de</strong>r Tiefe auswertet.<br />
Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Umfrage zeigen <strong>de</strong>utlich,<br />
dass viele Unternehmen die Medien<br />
für Social Media – wie Facebook,<br />
Twitter, Foren usw. – und <strong>de</strong>n sozialen<br />
Eine Community ist eine bekannte und<br />
anerkannte Gruppe von Menschen, die<br />
Beziehungen im Laufe <strong>de</strong>r Zeit bil<strong>de</strong>n<br />
und regelmäßig interagieren, um Erfahrungen<br />
zu einem gemeinsamen Thema<br />
auszutauschen, die aus unterschiedlichen<br />
Grün<strong>de</strong>n für alle von Interesse<br />
sind. Eine Gruppe von Teilnehmern wur<strong>de</strong><br />
ein<strong>de</strong>utig als erfolgreich in Bezug auf<br />
Communities i<strong>de</strong>ntifiziert. Dazu zählen<br />
Unternehmen, die erkannt haben, dass<br />
sie eine Zielgruppe von mehr als 50.000<br />
Einzelpersonen haben, die sie mittels<br />
Social Media zusammenführen können.<br />
Wenn sie darüber hinaus Nutzer<br />
haben (nennen wir sie Super-Users o<strong>de</strong>r<br />
Super Fans), die mit mehr als fünf neuen<br />
Beiträgen pro Tag an <strong>de</strong>r Community<br />
partizipieren, dann wur<strong>de</strong> diese als<br />
eine dynamische, wachsen<strong>de</strong> und – am<br />
Wichtigsten – als eine selbstregulieren<strong>de</strong><br />
Community bewertet.<br />
Zu dieser Gruppe zählen sowohl B2C-<br />
Unternehmen wie Hewlett-Packard mit<br />
34 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
ihrer Enterprise Business Community,<br />
B2B2C-Unternehmen wie TomTom mit<br />
ihrer aktiven Community rund um das<br />
Kartenwesen, Routen- und Straßenplänen<br />
sowie B2B-Unternehmen wie Probat,<br />
Weltmarktführer von Kaffeeröstmaschinen<br />
mit einer starken Kaffee-<br />
Community, zu <strong>de</strong>r Kaffeeröster und<br />
Baristas gehören.<br />
Social Media als Service-Center<br />
Die erfolgreichsten Unternehmen sind<br />
diejenigen, die nicht nur die Unternehmensführung<br />
einbin<strong>de</strong>n und Mitarbeiter<br />
zuweisen, son<strong>de</strong>rn auch eine Infrastruktur<br />
haben, die <strong>de</strong>r Community<br />
eine leichte Interaktion ermöglichen<br />
(und <strong>de</strong>m Unternehmen selbst das Monitoring<br />
und die Führung <strong>de</strong>r Interaktion).<br />
Unternehmen, die über keine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />
Community verfügen, aber gleichzeitig<br />
<strong>de</strong>nken, dass eine Interaktion mittels<br />
einer Community wichtig sei, betrachten<br />
ihre Social-Media-Aktivitäten<br />
als gescheitert. Und das unabhängig von<br />
<strong>de</strong>r Branche, <strong>de</strong>m Land, <strong>de</strong>r Einbindung<br />
<strong>de</strong>r Unternehmensführung, <strong>de</strong>s Budgets<br />
und <strong>de</strong>r Verfügbarkeit von Mitarbeitern<br />
und IT-Infrastruktur.<br />
p<br />
Info<br />
Social-Media-Studie<br />
Die Studie wur<strong>de</strong> durchgeführt von<br />
Phil Winters, CIAgenda.com, und<br />
Lithium, einem Anbieter von Social-<br />
Media-Plattformen. Befragt wur<strong>de</strong>n<br />
250 Unternehmensvertreter aus<br />
Deutschland, Frankreich und Großbritannien.<br />
Die Daten wur<strong>de</strong>n mithilfe<br />
<strong>de</strong>r Open-Source-Software Knime ausgewertet<br />
und sind statistisch vali<strong>de</strong>.<br />
Die vollständige Zusammenfassung<br />
<strong>de</strong>r Ergebnisse aus <strong>de</strong>m Survey fin<strong>de</strong>n<br />
Sie unter<br />
p www.ciagenda.com/<strong>de</strong>/<br />
ressourcen<br />
Einfach gesagt: Wenn es keine ausreichend<br />
große Community gibt, die an<br />
Ihren Themen interessiert ist, dann<br />
wird es nicht möglich sein, <strong>de</strong>n sozialen<br />
Aspekt für Ihre Social-Media-Aktivitäten<br />
zu nutzen. Budget, Mitarbeiter-Ressourcen<br />
und Zeit sollten für an<strong>de</strong>re Maßnahmen<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Eine Community<br />
kann vielleicht auch über traditionelle<br />
Maßnahmen aufgebaut wer<strong>de</strong>n,<br />
die dann später zu einer Online Community<br />
führt. Helsana in <strong>de</strong>r Schweiz<br />
ist hier ein Vorreiter: Das Unternehmen<br />
hat über Sport und Gesundheitsthemen<br />
über alternative Wege berichtet (z.B. auf<br />
Veranstaltungen und Events, über traditionelle<br />
Kommunikationswege) und<br />
Schritt für Schritt eine Online Community<br />
erfolgreich aufgebaut.<br />
Wir haben einen zweiten, ebenso erfolgreichen<br />
Bereich i<strong>de</strong>ntifiziert, <strong>de</strong>r<br />
einen <strong>de</strong>utlich an<strong>de</strong>ren Fokus auf Social<br />
hat. Diese Unternehmen haben keine<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Communities, aber haben<br />
herausgefun<strong>de</strong>n, dass ihre Kun<strong>de</strong>n und<br />
Interessenten <strong>de</strong>n Wunsch haben, mittels<br />
Social-Media-Touchpoints mit ihnen<br />
zu interagieren. Für diese Unternehmen,<br />
fokussierend auf Service-Aspekte über Social<br />
Media als Kontaktmetho<strong>de</strong>, ist die effektive<br />
Erweiterung <strong>de</strong>s Service-Centers<br />
auf diese neuen Touchpoints erfolgreich.<br />
Die Unternehmen, die Social-Media-<br />
Touchpoints genauso effektiv steuern<br />
wie die traditionellen Touchpoints – mit<br />
ausbalancierten Rückmeldungen, Eskalations-Prozessen,<br />
geschultem Personal<br />
und CSAT (Customer Satisfaction Score)<br />
– sind am erfolgreichsten. Unternehmen,<br />
die Social Media als einen weiteren<br />
Kanal ohne Interaktion nutzen, um<br />
Informationen und Werbebotschaften<br />
zu verbreiten, sind übereinstimmend<br />
mit <strong>de</strong>n Ergebnissen ihrer Social-Media-<br />
Maßnahmen unzufrie<strong>de</strong>n.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]
Direktmarketing & Service _ Chat<br />
Über Vi<strong>de</strong>os mehr verkaufen<br />
Skype, Lync, Facetime: Wie Menschen miteinan<strong>de</strong>r kommunizieren, verän<strong>de</strong>rt sich – das eröffnet<br />
neue Chancen für die Kun<strong>de</strong>nberatung. Wer Vi<strong>de</strong>o und Multimedia strategisch einsetzt,<br />
steigert seine Online-Verkäufe, stärkt <strong>de</strong>n Telefon-Vertrieb und senkt die Außendienst-Kosten.<br />
Text _ Axel Gibmeier<br />
Wie arbeitet eigentlich ein erfolgreicher<br />
Produktvertrieb, <strong>de</strong>r seine<br />
Kun<strong>de</strong>n vor Ort besucht? Sicher nutzt<br />
er gezielt Produktunterlagen, Abbildungen<br />
und Tabellen zur Darstellung<br />
von Produkt- und Leistungsmerkmalen<br />
– und wirkt dabei durch seine persönliche<br />
Erscheinung. Und am Telefon?<br />
Nun, noch immer kapitulieren einige<br />
Telefonvertriebe vor <strong>de</strong>r Live-Beratung,<br />
weil sie schlicht nicht unmittelbar auf<br />
entsprechen<strong>de</strong> Unterlagen verweisen<br />
können. Beispiele gefällig? Reiseveranstalter<br />
zeigen noch immer keine Hotels<br />
am Telefon, son<strong>de</strong>rn unterbrechen das<br />
Verkaufsgespräch und vertrösten auf<br />
ein E-Mail-Angebot, das oft erst am<br />
nächsten Tag beim Kun<strong>de</strong>n eintreffen<br />
wird. Vergleichsportale für Strom- und<br />
Gastarife rattern drei bis vier verschie<strong>de</strong>ne<br />
Preispositionen von vielleicht<br />
fünf verschie<strong>de</strong>nen Anbietern herunter<br />
– welcher Verbraucher soll das am Telefon<br />
sinnvoll verarbeiten können, wo<br />
doch eine tabellarische Übersicht angebracht<br />
wäre?<br />
Was liegt also näher, als auch am Telefon<br />
das Beratungs- und Vertriebsgespräch<br />
visuell zu unterstützen? Mo<strong>de</strong>rne Vi<strong>de</strong>oberatungs-<br />
und Cobrowsing-Lösungen<br />
bieten genau diese Optionen: Aus <strong>de</strong>r<br />
Ferne führen Mitarbeiter Kun<strong>de</strong>n durch<br />
<strong>de</strong>n Webauftritt, zeigen Produktinformationen<br />
und Abbildungen und navi-<br />
gieren durch komplexe Bestellprozesse.<br />
So lassen sich selbst beratungsintensive<br />
Produkte verkaufen, wie das Beispiel<br />
eines Maklers für private Krankenversicherungen<br />
zeigt: Statt <strong>de</strong>n teuren<br />
Außendienst zum Kun<strong>de</strong>n zu schicken,<br />
bietet das Unternehmen an, die Beratung<br />
online durchzuführen. Mit Erfolg:<br />
Rund 80 Prozent <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n, die sich<br />
multimedial beraten lassen, schließen<br />
noch während <strong>de</strong>r Online-Session einen<br />
Vertrag für eine private Krankenversicherung<br />
ab – bei <strong>de</strong>utlich geringeren<br />
Stornoquoten als im Außendienst. Das<br />
erzielt heute schon 30 Prozent seiner<br />
Umsätze auf diese Weise, und das bei<br />
Kosten, die um 65 Prozent unter <strong>de</strong>nen<br />
<strong>de</strong>s provisionsbasierten Außendienst.<br />
Neue Form <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nakquise<br />
Doch auch in viel kleineren Dimensionen<br />
funktioniert Multimedia im<br />
Vertrieb: Ein kleiner nie<strong>de</strong>rländischer<br />
Spezialmaschinenbauer fliegt nun für<br />
das erste Kennenlernen nicht mehr zu<br />
»rund 80 prozent <strong>de</strong>r kun<strong>de</strong>n, die sich multimedial<br />
beraten lassen, schliessen noch während <strong>de</strong>r onlinesession<br />
einen vertrag ab.«<br />
einem potenziellen Neukun<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />
führt erst einmal eine etwa ein- bis<br />
zweistündige Telefon- und Vi<strong>de</strong>osession<br />
durch, in <strong>de</strong>r zunächst nur <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>n Geschäftsführer sieht. Erst wenn<br />
<strong>de</strong>r Funke überspringt und bei<strong>de</strong> Seiten<br />
an eine sinnvolle Zusammenarbeit<br />
glauben, reist <strong>de</strong>r Anbieter zu seinem<br />
p<br />
Neues aus <strong>de</strong>m verband<br />
Der Call Center Verband Deutschland<br />
e.V. ist <strong>de</strong>r Verband <strong>de</strong>r Callcenter<br />
Wirtschaft in Deutschland. In <strong>de</strong>n<br />
kommen<strong>de</strong>n Wochen fin<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />
Termine statt:<br />
6.6.2013 Workshop »Social Media und<br />
Kun<strong>de</strong>nservice 2.0«, Berlin<br />
20.6.2013 Regionaltreffen Süd,<br />
Amberg<br />
13.08.2013 Workshop »Rechtliche<br />
Rahmenbedingungen <strong>de</strong>s<br />
Datenschutzes und <strong>de</strong>r Datensicherheit<br />
in Social Media«, Berlin<br />
Anmeldung unter<br />
p www.callcenter-verband.<strong>de</strong><br />
Neukun<strong>de</strong>n. Anstelle <strong>de</strong>s sonst üblichen<br />
vorsichtigen Abtastens beginnt für ihn<br />
dort direkt die intensive Projektarbeit<br />
– <strong>de</strong>nn für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n fühlt es sich<br />
schon wie das zweite Zusammentreffen<br />
an, hat er doch sein Gegenüber schon<br />
intensiv kennengelernt. Der Spezialmaschinenbauer<br />
spart sich so unnötige<br />
Reisezeiten.<br />
Dass es einen Unterschied macht, seinen<br />
Gesprächspartner in einem Telefonat<br />
per Vi<strong>de</strong>o zu sehen, zeigen die<br />
Ergebnisse einer Metastudie von Dtms),<br />
nach <strong>de</strong>r schon heute 42 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Verbraucher ihren Ansprechpartner<br />
gerne während <strong>de</strong>s Telefonats sehen<br />
wollen. Und dass das gemeinsame [ …<br />
36 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Wir lieben komplexe Projekte.<br />
Kun<strong>de</strong>nservice ist unser Geschäft – Kommunikation unsere Lei<strong>de</strong>nschaft.<br />
Wir leihen Ihnen unsere Stimme –und unsere Kompetenz als einer <strong>de</strong>r größten<br />
Kommunikationsdienstleister in Deutschland, <strong>de</strong>r Schweiz und Österreich.<br />
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Direktmarketing & Service _ Chat<br />
Surfen auf <strong>de</strong>r Webseite mittels Cobrowsing<br />
das Telefonat sinnvoll ergänzen<br />
kann, zeigt die Tatsache, dass rund 48<br />
Prozent <strong>de</strong>r Smartphone-User angeben,<br />
schon einmal während <strong>de</strong>s Surfens auf<br />
<strong>de</strong>r Webseite eines Anbieters <strong>de</strong>ssen<br />
Contact-Center kontaktiert zu haben.<br />
Online-Verkäufe steigern<br />
Autor<br />
Axel Gibmeier<br />
ist Kun<strong>de</strong>ndialog-<br />
Spezialist und Autor<br />
<strong>de</strong>r Metastudie zu<br />
Vi<strong>de</strong>o- und Multimediaberatung bei<br />
<strong>de</strong>r Dtms GmbH, einem Anbieter von<br />
Vi<strong>de</strong>oberatungs-, Cobrowsing- und<br />
Collaborations-Lösungen.<br />
p www.dtms.<strong>de</strong><br />
p<br />
mobile search<br />
Wenn Smartphone-Nutzer ihr Gerät<br />
zur Hand nehmen, um nach einem<br />
Produkt o<strong>de</strong>r einer Dienstleistung zu<br />
suchen, folgt in 55 Prozent <strong>de</strong>r Fälle die<br />
Konversion binnen einer Stun<strong>de</strong>. Das<br />
hat eine aktuelle Studie von Google<br />
und Nielsen herausgefun<strong>de</strong>n.<br />
p www.google.com<br />
gebot. Führt <strong>de</strong>r Mitarbeiter durch<br />
<strong>de</strong>n Webauftritt und bin<strong>de</strong>t vielleicht<br />
versteckte Zusatzinformationen o<strong>de</strong>r<br />
Abbildungen ein, kann er <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />
optimal vertrieblich betreuen. Und das<br />
zahlt sich aus: Online-Händler berichten,<br />
dass die Quote <strong>de</strong>r Käufer in <strong>de</strong>n<br />
Beratungssessions um mehr als 40 Prozent<br />
höher ist als bei Webbesuchern, die<br />
nicht beraten wer<strong>de</strong>n – und <strong>de</strong>r durchschnittliche<br />
Warenkorb in diesen Sessions<br />
noch einmal rund 15 bis 30 Prozent<br />
höher ist als sonst.<br />
Banken sind Vorreiter<br />
Zwei Branchen sind heute Vorreiter bei<br />
<strong>de</strong>r Implementierung von Vi<strong>de</strong>oberatung<br />
und Cobrowsing in <strong>de</strong>n eigenen<br />
Webseiten: PKW-Hersteller, angeführt<br />
von einigen Nobelmarken, sind über das<br />
reine Versuchsstadium hinaus und beraten<br />
Kaufinteressenten zu ihren Fahrzeugen<br />
direkt online auf <strong>de</strong>r Webseite – und<br />
konfigurieren auf Wunsch gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n das jeweilige Wunschfahrzeug.<br />
Und zahlreiche Banken und<br />
Finanzinstitute implementieren erste<br />
Lösungen für Chat, oft mit Vi<strong>de</strong>o- und<br />
Cobrowsing-Funktion. Mo<strong>de</strong>rne Lösungen<br />
bieten schnellen, barrierefreien<br />
Zugang aus <strong>de</strong>m Internetbrowser, ohne<br />
weitere Software la<strong>de</strong>n zu müssen. Doch<br />
noch wird nicht in all diesen Projekten<br />
das Potenzial voll ausgeschöpft: Wer die<br />
Einladung zum Chat im allgemeinen<br />
Text innerhalb <strong>de</strong>r Kontaktseite im Internet<br />
versteckt und nicht konsequent<br />
»nicht selten wür<strong>de</strong>n sich kun<strong>de</strong>n in baumärkten<br />
o<strong>de</strong>r geschäften für unterhaltungselektronik über<br />
beratung via multimedia freuen.«<br />
Der Erfolg <strong>de</strong>s Internethan<strong>de</strong>ls beruht<br />
neben <strong>de</strong>m Shopping-Erlebnis nicht<br />
zuletzt auf <strong>de</strong>r schnellen Verfügbarkeit<br />
eines riesigen Produktangebots und<br />
effizienter Prozesse in <strong>de</strong>r Kaufabwicklung.<br />
Doch vielen Kun<strong>de</strong>n fehlt etwas:<br />
nämlich Beratung. Laut Metastudie sagen<br />
rund zwei Drittel <strong>de</strong>r Verbraucher,<br />
bestimmte Produkte lieber nicht online<br />
zu kaufen, weil ihnen die persönliche<br />
Beratung fehle. Ein Grund, weshalb<br />
etwa ein Viertel <strong>de</strong>r stationären Käufe<br />
nach einer Recherche im Internet erfolgt.<br />
Das ist Umsatz, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Online-<br />
Anbietern wegen <strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>n Beratung<br />
verloren geht. Auch im Geschäftskun<strong>de</strong>nvertrieb<br />
informieren sich viele<br />
Kun<strong>de</strong>n vorab auf <strong>de</strong>r Webseite, bevor<br />
sie einen Anbieter direkt kontaktieren<br />
o<strong>de</strong>r gar eine Kaufentscheidung treffen.<br />
Einige Unternehmen erhöhen in dieser<br />
Phase <strong>de</strong>r Vorab-Recherche gezielt die<br />
Kun<strong>de</strong>nbindung, in<strong>de</strong>m sie <strong>de</strong>m Web-<br />
Besucher eine Online-Beratung anbieten.<br />
Ist die Einladung gut auf das jeweilige<br />
Informationsbedürfnis abgestimmt<br />
und wird <strong>de</strong>r Wert einer persönlichen<br />
Beratung in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund gestellt,<br />
akzeptieren viele Kun<strong>de</strong>n dieses Anim<br />
Telefonat die Cobrowsing-Option<br />
anbietet, steht offensichtlich erst am<br />
Anfang, seinen Vertrieb multimedial zu<br />
optimieren.<br />
Dabei gibt es vielfältige Optionen, diese<br />
Betreuung in vertriebliche Aktivitäten<br />
einzubin<strong>de</strong>n: Response-Elemente in E-<br />
Mail-Newslettern o<strong>de</strong>r Online-Anzeigen,<br />
Kontaktoptionen in Geschäfts- o<strong>de</strong>r<br />
Rechnungsdokumenten o<strong>de</strong>r Chat-<br />
Funktionen eingebun<strong>de</strong>n in Webseiten,<br />
mobile Portale und Applikationen o<strong>de</strong>r<br />
integriert in die Social-Media-Auftritte<br />
eines Unternehmens. Mithilfe von<br />
Touch-Displays am Point of Sale lässt<br />
sich so die kompetente Fachberatung sogar<br />
in <strong>de</strong>n stationären Han<strong>de</strong>l integrieren.<br />
Nicht selten wür<strong>de</strong>n sich Verbraucher<br />
in Baumärkten o<strong>de</strong>r Geschäften<br />
für Unterhaltungselektronik wünschen,<br />
einen kompetenten Ansprechpartner<br />
schnell und unkompliziert zu erreichen.<br />
Unternehmen mit stark erklärungsbedürftigen<br />
Produkten benötigen oft das<br />
beson<strong>de</strong>re Know-How von Spezialisten,<br />
wenn <strong>de</strong>r vertriebliche Außendienst vor<br />
Ort beim Kun<strong>de</strong>n ist. Oft scheitert die<br />
optimale Unterstützung <strong>de</strong>s Vertriebs<br />
jedoch an <strong>de</strong>r schlechten Verfügbarkeit<br />
<strong>de</strong>r Produktexperten, die aufgrund<br />
Newsletter<br />
> acquisa.<strong>de</strong>/newsletter<br />
Der acquisa-Newsletter informiert<br />
Sie regelmäßig über aktuelle Entwicklungen<br />
und Trends.<br />
knapper Zeitbudgets zeitintensive Geschäftsreisen<br />
zu vermei<strong>de</strong>n versuchen.<br />
Einige Unternehmen haben in diesen<br />
Szenarien gute Erfahrung mit <strong>de</strong>m Einsatz<br />
von Unified Communication- o<strong>de</strong>r<br />
Collaboration-Lösungen gemacht, die<br />
ebenfalls Vi<strong>de</strong>o- und Multimedia-Funktionen<br />
bereitstellen.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
38 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
acquisa<br />
2013<br />
Corporate<br />
Publishing<br />
So erreichen Unternehmen<br />
ihre Zielgruppen auf allen Kanälen
Achtung!<br />
Spitze<br />
Zielgruppen!<br />
Der Entschei<strong>de</strong>r-<br />
Channel für<br />
Mittelstand und<br />
KMU.<br />
acquisa Extra _ Corporate Publishing<br />
Marken in Szene setzen<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
die Medienkanäle wer<strong>de</strong>n immer vielfältiger.<br />
Allein in Deutschland gibt es<br />
inzwischen rund 70 Millionen mobile<br />
Endgeräte, auf <strong>de</strong>nen Medien genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Darüberhinaus wer<strong>de</strong>n<br />
75 Prozent <strong>de</strong>r Deutschen bald in<br />
min<strong>de</strong>s tens einem sozialen Netzwerk engagiert<br />
sein. Welche Folgen die bislang<br />
ungeahnten Verbindungen aus digitaler<br />
und realer Welt haben wer<strong>de</strong>n, wollten<br />
Unternehmen hierzulan<strong>de</strong> lange nicht<br />
wahrhaben. Dabei ent stehen ihnen<br />
viele neue Zugänge zu Konsumenten<br />
und an<strong>de</strong>ren Stakehol<strong>de</strong>rn – weit über<br />
die klassische Werbung hinaus.<br />
In gleichem Maße wer<strong>de</strong>n wir künftig<br />
neue Lösungen erleben, wie<br />
Unter nehmen dabei ihre Marken insbeson<strong>de</strong>re<br />
über Inhalte besser inszenieren und mit ihren Konsumenten<br />
besser in Interaktion treten können. Wie dies genau aussehen kann,<br />
zeigt das diesjährige EXTRA Corporate Publishing.<br />
Viel Spaß beim Lesen,<br />
Ihr<br />
klaus dietzel, Redakteur<br />
Kontakt: klaus.dietzel@acquisa.<strong>de</strong><br />
Zielsichere B2B-Kommunikation an<br />
Fach- und Führungskräfte aus <strong>de</strong>n<br />
Bereichen Personal, Arbeitsschutz,<br />
Sozialwesen, Immobilien, Finance,<br />
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Sekretariat und Assistenz.<br />
Mediainformationen unter:<br />
Tel. 0931 2791-770 o<strong>de</strong>r<br />
www.haufe.<strong>de</strong>/mediacenter<br />
Impressum<br />
Objektleitung<br />
Christoph Pause (Chefredakteur acquisa)<br />
Christoph.Pause@acquisa.<strong>de</strong>, Telefon 07 61/89 83-405<br />
Michael Reischke (Anzeigenverkaufsleiter acquisa)<br />
Michael.Reischke@acquisa.<strong>de</strong>, Telefon 09 31/27 91-543<br />
Projektleitung<br />
Klaus Dietzel<br />
Redaktion<br />
Klaus Dietzel, Guido Schnei<strong>de</strong>r<br />
Grafik/Layout<br />
Kerstin Fikentscher<br />
Anzeigen-Disposition<br />
Yvonne Göbel Yvonne.Goebel@acquisa.<strong>de</strong><br />
Telefon 09 31/27 91-470<br />
Telefax 09 31/27 91-477<br />
Verlag<br />
<strong>Haufe</strong>-Lexware GmbH & Co. KG<br />
Munzingerstr. 9, D-79111 Freiburg<br />
www.acquisa.<strong>de</strong>; www.haufe.<strong>de</strong><br />
Verlagsleitung<br />
Reiner Straub<br />
Zeitschriften <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong> Gruppe<br />
acquisa, SteuerConsultant, Immobilien wirtschaft,<br />
Personalmagazin, wirtschaft&weiterbildung<br />
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Echter Druck, Würzburg<br />
Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
<strong>de</strong>s Verlags und unter voller Quellenangabe. Für<br />
eingesandte Manuskripte und Bild materialien, die<br />
nicht ausdrücklich angefor<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n, übernimmt<br />
<strong>de</strong>r Verlag keine Haftung.<br />
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o-töne zum TheMA cp-Erfolgsmessung<br />
Wie steht es um Effizienz und Effektivität im CP?<br />
»Durch die kontinuierlich zunehmen<strong>de</strong> Zahl an<br />
Medienkanälen ist die Unternehmenskommunikation<br />
<strong>de</strong>rzeit immensen Verän<strong>de</strong>rungen ausgesetzt.<br />
Zusätzlich verlagert sich die Kommunikation<br />
immer mehr weg von <strong>de</strong>n Produkten hin zu<br />
Inhalten. Um diese effektiv und effizient an <strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n zu bringen, müssen Unternehmen ihre<br />
Kommunikationsstrukturen ständig optimieren<br />
und dürfen dabei we<strong>de</strong>r das Storytelling noch die Zielgruppe und ihre<br />
Interaktionen mit <strong>de</strong>r Marke aus <strong>de</strong>n Augen verlieren. Für Corporate<br />
Publisher heißt das: Sie müssen das große Ganze stets im Blick behalten<br />
und technisch immer up to date sein. Nur so können sie Unternehmen<br />
bei dieser Herausfor<strong>de</strong>rung unterstützen.«<br />
Bernd Ziesemer, Geschäftsführer Hoffmann und Campe Corporate<br />
Publishing, Hamburg<br />
»Sehr unterschiedlich. Im Print sind Effizienz und Effektivität in aller Regel<br />
relativ gering. Nur nimmt es niemand wahr. Zumal Leser- und Mitarbeiterbefragungen<br />
in <strong>de</strong>r Regel ein verfälschtes, zu positives Bild ergeben.<br />
Der Leser folgt heute kaum mehr einer <strong>de</strong>finierten Blattdramaturgie.<br />
Im Mobile Business, <strong>de</strong>r Kommunikation per Smartphone und<br />
Tablet, sind die Perspektiven viel besser. Da das Leserverhalten genau<br />
getrackt wer<strong>de</strong>n kann, ist es möglich, die Medien kontinuierlich an die<br />
Bedürfnisse <strong>de</strong>r Leser, Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeiter<br />
anzupassen. Somit steigen Effizienz und Effektivität<br />
sukzessive. Zu<strong>de</strong>m ist hier eine echte Community-Bildung<br />
durch die Einbindung von Social<br />
Media und die Generierung neuer Leads und<br />
Kun<strong>de</strong>n in Echtzeit möglich.«<br />
Markus Elsen, Geschäftsführer New Times<br />
Corporate Publishing GmbH, München<br />
»Corporate Publisher müssen immer mehr<br />
Kanäle beherrschen, das ist eine Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
für alle Beteiligten. Nur wer über die diversen<br />
Kanäle konsequent kommuniziert, erreicht<br />
die nötige Effizienz und Effektivität. Dann<br />
fällt auch <strong>de</strong>r Wirkungsnachweis nicht schwer.«<br />
Karsten Mühlhaus, geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />
Gesellschafter Muehlhausmoers Corporate<br />
Communications, Köln<br />
»Beson<strong>de</strong>rs im Mittelstand beschränkt sich die<br />
Effizienzmessung häufig auf die Frage: Wie viel<br />
verkaufen wir über das jeweilige Medium? Faktoren<br />
wie Image und Kun<strong>de</strong>nbindung wer<strong>de</strong>n<br />
aus Kostengrün<strong>de</strong>n meistens nicht professionell<br />
ermittelt. Hier müssen wir ein Um<strong>de</strong>nken in<br />
Gang setzen.«<br />
Christoph Elbern, Geschäftsführer <br />
Corporate Publishing, Insignio GmbH, Kassel<br />
»Mo<strong>de</strong>rnes Corporate Publishing hat sich schon lange zu einem höchst<br />
effizienten Kommunikationsweg für Kun<strong>de</strong>n und zur Kun<strong>de</strong>nbindung entwickelt.<br />
Es schafft genau <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Ansatz, nämlich Kun<strong>de</strong>n<br />
wirklich mit relevanten Inhalten im doppelten Wortsinn zu erreichen. Via<br />
CP-Medien kommt man als Unternehmen positiv ins »relevant set« <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>n, schafft Aufmerksamkeit – und bewirkt<br />
somit nachweislich mit <strong>de</strong>n klar fokussierten<br />
Themen und Services mehr Erfolg und Ansprache<br />
wie mit klassischen Kurz-Botschaften und Spotlights.<br />
Im Content-Publishing-Ansatz steckt zu<strong>de</strong>m<br />
nachhaltig noch viel Entwicklungspotenzial.«<br />
Stefan Endrös, Geschäftsführer Journal <br />
International, München<br />
»Der Kampf um Aufmerksamkeit wird immer<br />
härter. Deshalb: Content bleibt King, aber Relevance<br />
wird Queen. Das geht nur mit Top-Journalismus<br />
auf allen Kanälen – plus CRM und Targeting.«<br />
Klaus Kresse, geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter<br />
bei Kresse & Discher GmbH Corporate<br />
Publishing, Offenburg<br />
»Kanalunabhängig, themenorientiert, ganzheitlich,<br />
Marketing-getrieben – ganz schön viel,<br />
aber eigentlich nicht so schwer: Denn es geht<br />
immer noch darum, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n und seine Bedürfnisse<br />
zu verstehen und adäquate Lösungen<br />
und Produkte für seine Kommunikationsherausfor<strong>de</strong>rungen<br />
zu entwickeln.«<br />
Ansgar Büngener, Geschäftsleitung Corporate<br />
Communication, Medienfabrik Gütersloh GmbH, Gütersloh<br />
»Mo<strong>de</strong>rnes Corporate Publishing ist redaktionell gestaltete Unternehmens-<br />
und Kun<strong>de</strong>nkommunikation, die Markenwerte transportiert, Geschichten<br />
erzählt, Inhalte visualisiert, Dialoge führt, Leistungen bewirbt<br />
und Produkte verkauft. Um seine volle Wirkung<br />
zu erzielen, muss CP heute crossmedial arbeiten,<br />
d.h. sich über alle, für die Leser / User relevanten<br />
Online- und Offline-Kanäle und analogen<br />
und digitalen Medien Zugang zu je<strong>de</strong>r einzelnen<br />
Zielperson verschaffen. Der Content wird dabei<br />
an die spezifischen Möglichkeiten und Grenzen<br />
<strong>de</strong>s jeweiligen Kanals und Mediums angepasst.<br />
42 www.acquisa.<strong>de</strong> EXTRA 2013
Brauchbare CP-Erfolgsmessung geht von einer klaren Zielsetzung aus,<br />
passiert in Echtzeit und lässt qualitative (»weiche«) Faktoren nicht unberücksichtigt.«<br />
Alexan<strong>de</strong>r Schell, Institutsleiter und geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />
Gesellschafter, Europäisches Institut für angewandtes Kun<strong>de</strong>nmanagement<br />
(eifk), München<br />
»Wo die traditionellen Medien Schwächen zeigen,<br />
zeigt Corporate Publishing zunehmend<br />
seine Stärke: Hochwertige, gut recherchierte<br />
und journalistisch aufbereitete Inhalte begeistern<br />
Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeiter, la<strong>de</strong>n die Marke<br />
positiv auf. Besser als es je<strong>de</strong> Werbekampagne<br />
o<strong>de</strong>r Eigen-PR könnten. Das ist Effizienz.«<br />
Rainer Pollmeier, Geschäftsführer Hagen+<br />
Pollmeier Corporate Publishing, Hamburg<br />
»Aktuelle Themen, zielgruppenspezifisch relevant,<br />
fundiert recherchiert, inhaltlich focussiert,<br />
interessant geschrieben und spannend visualisiert<br />
wirken immer – egal in welcher digitalen<br />
o<strong>de</strong>r gedruckten Form.«<br />
Wilfried Lülsdorf, Geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />
Gesellschafter Corps. Corporate Publishing<br />
Services GmbH, Düsseldorf<br />
»Inhalte, die von Marken erstellt wer<strong>de</strong>n, sind<br />
seit jeher relevant und damit auch effektiv. Das<br />
zeigen die historischen Beispiele wie <strong>de</strong>r Gui<strong>de</strong><br />
Michelin genauso wie die aktuellen um Red Bull.<br />
Das wird in Zukunft noch stark zunehmen, weil<br />
sich die Kanäle für Inhalte durch die Digitalisierung<br />
multipliziert haben. Das Zeitalter <strong>de</strong>r Inhalte<br />
beginnt gera<strong>de</strong> erst.«<br />
Rainer Burkhardt, Geschäftsführer <br />
Beratung Kircher Burkhardt, Berlin<br />
»Nicht nur Inhalte und <strong>de</strong>ren Ausgestaltung wirken, son<strong>de</strong>rn auch die<br />
Beschaffenheit von Kanälen. Die zielgruppenadäquate Wahl <strong>de</strong>s Medienkanals<br />
ist nahezu so wichtig gewor<strong>de</strong>n wie <strong>de</strong>r<br />
Inhalt und seine Vermittlung. Wenn die Selek tion<br />
von Zielgruppe, Content und Kanal professionell<br />
arrangiert wird, erhält Kommunikation eine<br />
messbare Wirkung – z. B. auf Vertriebs- o<strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>n bindungsparameter.«<br />
Klaus Tonello, Geschäftsführer <br />
Wdv-Gruppe, Bad Homburg<br />
EXTRA 2013 www.acquisa.<strong>de</strong>
acquisa Extra _ Corporate Publishing<br />
Auf vielen Wegen zu <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />
Die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Unternehmen an ihr Corporate Publishing steigen. Viele wollen<br />
mehrkanalig mit Kun<strong>de</strong>n und Stakehol<strong>de</strong>rn kommunizieren und bauen ihre Aktivität in <strong>de</strong>n<br />
digitalen Medien aus.<br />
Text _ Guido Schnei<strong>de</strong>r<br />
Früher war es für Unternehmen einfach,<br />
mit Kun<strong>de</strong>n und Interessenten in<br />
Kontakt zu bleiben. Ein nett gemachtes<br />
Kun<strong>de</strong>nmagazin, ein regelmäßig publizierter<br />
Newsletter und eine ansprechen<strong>de</strong><br />
Homepage reichten, um diese Zielgruppen<br />
an die eigene Marke o<strong>de</strong>r das<br />
Unternehmen zu bin<strong>de</strong>n. Im Zeitalter<br />
MENÜ<br />
Corporate Publishing<br />
Michael Höflich, Geschäftsführer <strong>de</strong>s Forum<br />
Corporate Publishing (FCP) in München, über die<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r CP-Branche.<br />
> www.acquisa.<strong>de</strong><br />
Geben Sie hier Ihre Suchbegriffe ein I Marketing & V...<br />
Marketing & Vertrieb Home Dialogmarketing Online-Marketing Vertrieb CRM Recht<br />
von Smartphones, Tablets und sozialen<br />
Netzwerken haben die Firmen viel mehr<br />
Möglichkeiten, <strong>de</strong>n Kontakt zu Kun<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r Stakehol<strong>de</strong>rn über eigene Medien<br />
und Inhalte zu pflegen. Das macht ihr<br />
Corporate Publishing facettenreicher,<br />
aber auch komplizierter. Und es verän<strong>de</strong>rt<br />
die Anfor<strong>de</strong>rungen an die externen<br />
Dienstleister. »Im Zeitalter <strong>de</strong>r<br />
sozialen Medien müssen Unternehmen<br />
ihre Kun<strong>de</strong>n und Zielgruppen auf allen<br />
Kanälen erreichen. Sie brauchen eine<br />
einheitliche Steuerung <strong>de</strong>r Inhalte, sie<br />
müssen aber auch das Feedback <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>n stärker berücksichtigen«, analysiert<br />
Hans-Jürgen Moers, Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>s Kölner Dienstleisters Muehlhausmoers.<br />
»Relevante Informationen<br />
über Produkte, Dienstleistungen und<br />
Engagements stehen immer stärker im<br />
Vor<strong>de</strong>rgrund einer erfolgreichen Kommunikation.«<br />
Kommunikation über alle Kanäle<br />
Ein Trend ist dabei offensichtlich: Viele<br />
Firmen wollen mehrkanalig mit ihren<br />
Kun<strong>de</strong>n kommunizieren, wissen aber<br />
nicht, wie sie das bei ten<strong>de</strong>nziell stagnieren<strong>de</strong>n<br />
Budgets anstellen sollen. Weil<br />
das viele Marketingverantwortliche in<br />
Unternehmen verunsichert, bitten sie<br />
ihre Dienstleister immer öfter um Rat.<br />
»Wir sind heute mehr <strong>de</strong>nn je als Berater<br />
gefragt, vor allem im Mittelstand«,<br />
beobachtet Michael Kießling, Geschäfts<br />
44 www.acquisa.<strong>de</strong> EXTRA 2013
Foto: Mark Oleksiy / shutterstock.com<br />
führer von MK Publishing in Augsburg.<br />
Hans-Jürgen Moers, Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r Kölner CP-Agentur Muehlhausmoers,<br />
sieht es ähnlich: »Unsere Kun<strong>de</strong>n<br />
for<strong>de</strong>rn uns immer häufiger als Dialogpartner<br />
für strategische Kommunikation.<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r Consultingmandanten<br />
ist <strong>de</strong>utlich gestiegen.«<br />
Gute Beratung ist gefragt<br />
Früher war das an<strong>de</strong>rs: Da nahmen Unternehmen<br />
die Services einer CP-Agentur<br />
meist nur in Anspruch, wenn sie etwas<br />
Konkretes wie eine Kun<strong>de</strong>n zeitschrift<br />
o<strong>de</strong>r einen Newsletter planten. Heute<br />
wollen sie in Anbetracht <strong>de</strong>r vielen<br />
Abspielflächen und Verbreitungswege<br />
wissen, welche Kanäle sie überhaupt<br />
einsetzen sollen. Dabei wird <strong>de</strong>r Strauß<br />
<strong>de</strong>r Maßnahmen immer größer und<br />
bunter. In vielen Firmen zählen neben<br />
Kun<strong>de</strong>nmagazinen und Online-Newslettern<br />
inzwischen auch Apps, Whitepaper,<br />
Spezial broschüren, Corporate Vi<strong>de</strong>os,<br />
Podcasts o<strong>de</strong>r Corporate Books zum<br />
guten Ton. Viele twittern und posten<br />
auf Facebook. Sie begegnen damit einer<br />
Akzentverschiebung im Konsumentenverhalten.<br />
Viele Menschen wollen nicht<br />
einfach nur Produkte kaufen, sie suchen<br />
auch <strong>de</strong>n Dialog mit Unternehmen, wollen<br />
mitre<strong>de</strong>n und mitgestalten, hebt<br />
Moers hervor: »Die Kommunikation<br />
wird dadurch transparenter und interaktiver.«<br />
Und so sind CP-Dienstleister<br />
heute auch als Social-Media-Berater gefragt<br />
und helfen ihren Auftraggebern<br />
bei <strong>de</strong>r Umsetzung von Dialogkonzepten<br />
für Twitter, Facebook & Co.<br />
Doch im Wirrwarr <strong>de</strong>r Kanäle hat nur<br />
<strong>de</strong>rjenige Erfolg, <strong>de</strong>r weiß, welche<br />
Inhalte er wie, wo und zu wem verbreiten<br />
will. Vor diesem Hintergrund<br />
positionieren sich Dienstleister wie<br />
etwa Hoffmann und Campe Corporate<br />
Publishing (Hoca CP) als sogenannte<br />
Kommunikations architekten: »Wir<br />
unter stützen die Unternehmen beim<br />
Bau ihrer individuellen Kommunikation<br />
– von <strong>de</strong>r Planung bis zur Umsetzung«,<br />
sagt Christian Breid. Der Hoca-<br />
CP-Chef erkennt bei <strong>de</strong>n Unternehmen<br />
einen Trend hin zu hochwertigen Inhalten<br />
und mediengerechtem Storytelling<br />
und sieht sein Unternehmen für diese<br />
Aufgabe bestens gerüstet.<br />
Für tiefschürfen<strong>de</strong> Inhalte sieht auch<br />
Michael Kießling zunehmen<strong>de</strong>n Bedarf<br />
in <strong>de</strong>n Unternehmen. Sein MK Publishing<br />
hat unlängst das Kun<strong>de</strong>nmagazin<br />
»Pro Sicherheit« <strong>de</strong>s Sulzburger<br />
Sicherheitsunternehmen Hekatron<br />
über arbeitet. Die Leser erfahren nun<br />
> twitter.com/acquisa<br />
Hier twittert die Redaktion acquisa<br />
Aktuelles und Wissenswertes aus<br />
<strong>de</strong>r Marketingwelt.<br />
mehr Hintergründiges und halten ein<br />
36 Seiten dickes Heft in <strong>de</strong>r Hand. Zum<br />
Vergleich: Im Jahr 1995 ist »Pro Sicherheit«<br />
als vierseitige Kun<strong>de</strong>nzeitung an<br />
<strong>de</strong>n Start gegangen. Wie sich die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens an sein<br />
CP verän<strong>de</strong>rt haben, lässt sich an <strong>de</strong>n<br />
wachs en<strong>de</strong>n Aufträgen für MK Publishing<br />
ablesen: Der Augsburger Dienstleister<br />
betreut inzwischen die interne<br />
Kommunikation, erstellt Filme, ist für<br />
die Pressearbeit zuständig und hat unlängst<br />
die Website <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
überarbeitet. Für Kießling gehören die<br />
digitalen Medien heute fest zum Corporate<br />
Pubslihing: »Bei allen Projekten<br />
muss man Online und Mobile automatisch<br />
mit<strong>de</strong>nken.«<br />
Mehrkanaliges Corporate Publishing ist<br />
auch für die Unternehmens beratung<br />
Roland Berger längst Usus. Dort verantwortet<br />
Torsten Oltmanns als Global<br />
Marketing Director für die Medienmarke<br />
»think:act«, zu <strong>de</strong>ren Ziel gruppe<br />
internationale Top-Führungskräfte<br />
gehören. »think:act« startete zunächst<br />
als Printmagazin und hat sich im Lauf<br />
<strong>de</strong>r Jahre zu einem mehrkanaligen<br />
Medium entwickelt. Im App-Store lassen<br />
sich elektronische Versionen via<br />
Roland Berger I-Kiosk la<strong>de</strong>n, zu<strong>de</strong>m bietet<br />
die Unternehmensberatung regelmäßig<br />
Hörfunkbeiträge sowie Podcasts<br />
an und ist gera<strong>de</strong> dabei, einen Pilot für<br />
ein TV-Format zu produzieren. »Wir haben<br />
die Themen aufgefächert – von <strong>de</strong>r<br />
knackigen Information im Tweet über<br />
Zusammen fassungen wichtiger Studien<br />
und Analysen bis zu Reportagen<br />
und Büchern«, betont Oltmanns. Sein<br />
Ziel: »Wir wollen die Inhalte genauer<br />
auf unsere Zielgruppen abstimmen.«<br />
Und dazu müssen auch die Grenzen<br />
zwischen <strong>de</strong>n Medien durchlässiger<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Chef schwört auf Print<br />
Bei <strong>de</strong>r Nutzung hat Oltmanns aufschlussreiche<br />
Beobachtungen gemacht.<br />
So bevorzugen Projektmanager oftmals<br />
elektronische Medien, Abteilungsleiter<br />
lieben Inhalte, die als Bewegtbild verfügbar<br />
sind, und Chefinnen schwören<br />
auf Print. Apropos Gedrucktes: Das Magazin<br />
»think:act« kommt generell bei<br />
Top-Entschei<strong>de</strong>rn gut an. Oltmanns [ …<br />
Christian Fill, <br />
Geschäftsführer und Managing Director<br />
<strong>de</strong>r Burda Creative Group GmbH, München<br />
»Inhalte wirken – nicht umsonst stellen wir Budgetverschiebungen von<br />
<strong>de</strong>r klassischen Werbung in Richtung Content-Marketing fest. Der Ruf<br />
nach relevanten Inhalten verhilft <strong>de</strong>r gesamten CP-Branche zu mehr<br />
Wachstum und Be<strong>de</strong>utung. Doch nicht Relevanz ist das alleinige Erfolgskriterium,<br />
son<strong>de</strong>rn Resonanz: Wer Content erstellt, muss dafür sorgen,<br />
dass die Inhalte die Zielgruppen auch zu Reaktionen veranlassen«.<br />
EXTRA 2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 45
acquisa Extra _ Corporate Publishing<br />
Erklärung: »Mit <strong>de</strong>m Platz in <strong>de</strong>r Hierarchie<br />
steigt die Vorliebe für Print.« Und<br />
das zieht sich durch alle Altersschichten<br />
<strong>de</strong>r Top-Manager. »Es geht vor allem<br />
um die Frage, wie die Betroffenen am<br />
schnellsten an die Informationen kommen,<br />
mit <strong>de</strong>nen sie ihre Aufgaben am<br />
besten erfüllen können«, erklärt Oltmanns.<br />
Kooperationen mit an<strong>de</strong>ren Medien<br />
Bei <strong>de</strong>r Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Medienmarke<br />
»think:act« vertraut Roland Berger<br />
auf die Dienste <strong>de</strong>s Medienkonzerns<br />
Axel Springer, <strong>de</strong>r BurdaYukom (heute:<br />
Burda Creative Group) im Jahr 2010<br />
als Betreuer abgelöst hat. Kun<strong>de</strong> und<br />
Dienstleister haben in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren an <strong>de</strong>r Neupositionierung<br />
von »think:act« gefeilt und das Medienangebot<br />
<strong>de</strong>s Beratungsunternehmens<br />
teilweise mit <strong>de</strong>n Produkten von Springer<br />
verzahnt. So wer<strong>de</strong>n ausgewählte<br />
Entschei<strong>de</strong>r über die Smartphonebasierte<br />
Community namens »Lea<strong>de</strong>rs<br />
Parliament« zu aktuellen Themen befragt.<br />
Die Ergebnisse dieser Umfragen<br />
kann Springers Tageszeitung »Welt«<br />
bei Bedarf journalistisch aufbereiten.<br />
Laut Oltmanns kommen die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Angebote <strong>de</strong>r Marke »think:act«<br />
gut bei <strong>de</strong>r Zielgruppe an: »Das sehen<br />
wir am exzellenten Feedback und <strong>de</strong>n<br />
vielen Einladungen zu Gesprächen und<br />
Das Corporate-Publishing-Produkt »think:act« von Roland Berger setzt auf alle Kanäle –<br />
und neuerdings auf eine Kooperation mit Medien aus <strong>de</strong>m Hause Axel Springer.<br />
Proposals, die uns auf diesem Weg erreichen.«<br />
Bei <strong>de</strong>r Hausgerätemarke Gaggenau<br />
haben sich die Anfor<strong>de</strong>rungen an das<br />
Corporate Publishing ebenfalls gewan<strong>de</strong>lt.<br />
Lange Zeit war das Magazin »New<br />
Spaces« die einzige Publikation, mit <strong>de</strong>r<br />
das Tochterunternehmen <strong>de</strong>r BSH Bosch<br />
und Siemens Hausgeräte seine Kun<strong>de</strong>n<br />
ansprach. Seit Jahresbeginn hat die<br />
Luxusmarke nun auch im Internet aufgerüstet<br />
und ihre Website um redaktionelle<br />
Beiträge aus <strong>de</strong>n Themenfel<strong>de</strong>rn<br />
Architektur, Lebensart und Kochkultur<br />
erweitert. Dabei greift Gaggenau auf<br />
Texte aus »New Spaces« zurück, hat aber<br />
auch auf Bil<strong>de</strong>rstrecken und Vi<strong>de</strong>os mit<br />
Sterneköchen, Designern o<strong>de</strong>r Architekten<br />
auf seiner Website integriert.<br />
»Der Online-Auftritt ist das vor<strong>de</strong>rgrün<br />
dige Informationsmedium für unsere<br />
Marke. Er spannt sich wie ein Schirm<br />
über all unsere Themen und Produkte«,<br />
erklärt Sven Schnee, Global Head of<br />
Brand bei Gaggenau.<br />
Neben Kun<strong>de</strong>nmagazin und Website<br />
hält die Luxusmarke über weitere<br />
Touchpoints Kontakt zu seiner gehobenen<br />
Klientel. Am wichtigsten sind<br />
dabei die Schauräume <strong>de</strong>r Händler, in<br />
<strong>de</strong>nen sich potenzielle Kun<strong>de</strong>n beraten<br />
lassen können. Und wer sich eines <strong>de</strong>r<br />
teuren Küchengeräte ins Haus holt,<br />
wird von einem Koch o<strong>de</strong>r Kochtrainer<br />
eingewiesen. Gegen einen Aufpreis organisiert<br />
Gaggenau mit seinen Experten<br />
auch eine Einkochparty im Haus <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n sozialen Netzwerken<br />
ist Gaggenau dagegen nicht präsent.<br />
»Dazu fehlen uns die budgetären und<br />
personellen Kapazitäten«, so Schnee.<br />
Auch klassische Werbung spielt für die<br />
Nischenmarke so gut wie keine Rolle,<br />
weil sie zu große Streuverluste mit sich<br />
bringt.<br />
Journalistische Inhalte kommen an<br />
Gaggenau hat Hoca CP mit <strong>de</strong>r Realisierung<br />
seines Kun<strong>de</strong>nmagazins beauftragt<br />
und lässt sich von ihm auch die<br />
journalistischen Inhalte für die Website<br />
erstellen. Im Gegensatz zu an<strong>de</strong>ren<br />
Unternehmen will Schnee die Zahl <strong>de</strong>r<br />
Dienstleister bewusst klein halten, um<br />
nicht in <strong>de</strong>ren Abhängigkeit zu geraten.<br />
»Der Lead für die Umsetzung von<br />
Themen liegt komplett bei uns«, betont<br />
Die Hausgerätemarke Gaggenau will ihre hochwertigen Produkte in allen CP-Medien<br />
er. Um die Arbeit von Hoca CP bewerten<br />
– ob offline o<strong>de</strong>r online – gut in Szene setzen. zu können, feilt Gaggenau bestän [ …<br />
46 www.acquisa.<strong>de</strong> EXTRA 2013
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acquisa Extra _ Corporate Publishing<br />
Dr. Andreas Siefke, <br />
Geschäftsführer und Gesellschafter <br />
Kircher Burkhardt, Berlin<br />
»Effektiv – und effizient – waren CP-Produkte schon immer, nur müssen<br />
wir das mehr als bisher nach außen dokumentieren. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
im Bereich <strong>de</strong>r digitalen Medien ist dies auch gut möglich. Hierzu ist<br />
ein gemeinsames Verständnis zu Zielen, Zielgruppen und KPI´s von zentraler<br />
Be<strong>de</strong>utung.«<br />
dig am eigenen Know-how. »Wir wollen<br />
stets bewerten können, ob das, was uns<br />
<strong>de</strong>r Dienstleister vorschlägt, sinnvoll für<br />
unsere Marke ist«, so Schnee. Zu<strong>de</strong>m verlangt<br />
er von seinem Dienstleister, dass er<br />
alle vom Unternehmen gefor<strong>de</strong>rten Themen<br />
in bester Qualität realisieren kann.<br />
Die Konzentration auf nur einen Dienstleister<br />
ist jedoch eher ungewöhnlich.<br />
Viele Unternehmen beschäftigen heute<br />
mehrere Agenturen und Spezialisten,<br />
weil sie nur so <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
unübersichtlichen Kommunikationswelt<br />
gerecht zu wer<strong>de</strong>n glauben. Das<br />
wie<strong>de</strong>rum zwingt Auftraggeber wie<br />
Dienstleister, stärker <strong>de</strong>nn je miteinan<strong>de</strong>r<br />
zu kooperieren. Viele CP-Agenturen<br />
greifen inzwischen selbst auf Subdienstleister<br />
zurück, die ihnen bei <strong>de</strong>r Realisierung<br />
von Projekten unter die Arme<br />
greifen. Für Michael Kießling ist das<br />
eine ganz natürliche Sache: »Kein Kun<strong>de</strong><br />
erwartet von einem CP-Dienstleister,<br />
dass ihm eine Druckerei o<strong>de</strong>r ein Lettershop<br />
gehören«, betont MK-Publishing-<br />
Chef. »Er muss aber in <strong>de</strong>r Lage sein, die<br />
Führung in einem Projekt mit mehreren<br />
Dienstleistern zu übernehmen und<br />
es zu steuern.« Für Kießling steht außer<strong>de</strong>m<br />
fest, dass die Kommunikation mit<br />
Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeitern besser wird,<br />
wenn Firmen externe Unterstützung<br />
hinzuholen: »Vielen Unternehmensverantwortlichen<br />
fällt es schwer, sich<br />
in die Rolle ihrer Kun<strong>de</strong>n hineinzuversetzen.<br />
Außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>nken sie oft zu<br />
kompliziert.« Auch bei Hoca CP ist die<br />
Kooperation mit an<strong>de</strong>ren Dienstleistern<br />
eine Selbstverständlichkeit. Das Hamburger<br />
Unternehmen sieht sich nach<br />
<strong>de</strong>n Worten von Geschäftsführer Breid<br />
als Dienstleister für journalistisch erstklassigen<br />
Content und glaubt, selbst viel<br />
Know-how im eigenen Haus zu haben.<br />
»Wenn es sich allerdings für einen Kun<strong>de</strong>n<br />
anbietet, mit einem Spezialdienstleister<br />
zusammenzuarbeiten, scheuen<br />
wir davor nicht zurück«, so Breid. So<br />
wirkten bei Digitalmedien wie »Project<br />
M Online« von Allianz o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r I-Pad-<br />
App für die RWE-Publikation »Next«<br />
auch Sub-Dienstleister mit. Den Lead<br />
hatte jedoch Hoca CP inne. Für Breid<br />
ist diese Art <strong>de</strong>r Kooperation mit Spezialisten<br />
naheliegend und effizient, weil<br />
sie <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n ein optimales Ergebnis<br />
garantiert. Dass sein Unternehmen zum<br />
Händler von Technik- und Mediendienstleistern<br />
wird, glaubt <strong>de</strong>r Manager nicht.<br />
»<strong>Als</strong> Kommunikationsarchitekten stehen<br />
wir unseren Kun<strong>de</strong>n bei Konzeption<br />
und Umsetzung beratend zur Seite und<br />
haben das große Ganze im Blick.«<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
Auf mehrere Dienstleister setzen<br />
Bei Digitalmedien wie »Project M<br />
Online« von Allianz (unten) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
I-Pad-App für die RWE-Publikation<br />
»Next« wirken auch Sub-Dienstleister<br />
für die Erstellung <strong>de</strong>r Corporate-<br />
Publishing-Ptrodukte mit.<br />
48 www.acquisa.<strong>de</strong> EXTRA 2013
praxis-scout<br />
Bernina reloa<strong>de</strong>d<br />
Aufgabe | Um neue Kundinnen zu erreichen, interpretierte <strong>de</strong>r Schweizer Nähmaschinenhersteller<br />
Bernina seine Marke neu.<br />
Lösung<br />
| Die neue Markensprache ist jünger, direkter und emotionaler. Sie wird in allen<br />
relevanten sozialen Netzwerken an die Frau gebracht. Mit großem Erfolg.<br />
Text _ Stephanie Streif<br />
Die Bernina 830 kann einfach alles: Der<br />
automatische Na<strong>de</strong>leinfädler macht<br />
das Einfä<strong>de</strong>ln in nur einem Arbeitsgang<br />
möglich, ein drehbarer Garnrollenhalter<br />
für drei Rollen mit Teleskopstange<br />
sorgt für optimalen Fa<strong>de</strong>nablauf,<br />
und dank einer ausgetüftelten Technologie,<br />
die die Stoffe auch mal schräg<br />
unter <strong>de</strong>r Na<strong>de</strong>l transportiert, ist sogar<br />
das 360-Grad-Richtungsnähen kein Problem<br />
mehr. Die Bernina 830 ist eine<br />
mit High-Tech gespickte Nähmaschine<br />
und darum fast so teuer wie ein Kleinstwagen.<br />
»Sie ist <strong>de</strong>r Hammer«, schreibt<br />
Bärchenheike auf Quilt-Glueck.<strong>de</strong>. »Einfach<br />
traumhaft.« Und das obwohl <strong>de</strong>r<br />
Fa<strong>de</strong>nschnei<strong>de</strong>r nicht je<strong>de</strong>s Mal tut, wie<br />
er tun soll. Bärchenheike kümmert das<br />
nicht. Sie ist begeistert.<br />
Die Bernina 830 sowie 14 weitere Maschinen<br />
und je<strong>de</strong> Menge Nähfüßchen,<br />
Stickmotive und Software kommen<br />
aus Steckborn in <strong>de</strong>r Schweiz. Dort<br />
steht die Bernina International AG,<br />
ein nicht an <strong>de</strong>r Börse notiertes, unabhängiges<br />
Familienunternehmen,<br />
das hochwertige Güter und Dienstleistungen<br />
für <strong>de</strong>n textilen Markt, in<br />
erster Linie Haushaltsnäh- und Sticksysteme<br />
sowie nähverwandte Produkte<br />
vertreibt. Bernina nimmt für sich in<br />
Anspruch, Innovationsführer zu sein.<br />
Allein auf die in <strong>de</strong>r Bernina 830 integrierte<br />
Technik, in <strong>de</strong>ren Entwicklung<br />
das Unternehmen in sechs Jahren<br />
über 50 Millionen Franken (40,7<br />
Millionen Euro) investierte, wur<strong>de</strong>n<br />
15 Patente angemel<strong>de</strong>t. Der Konkurrenz<br />
– darunter Branchengiganten<br />
wie die SVP Worldwi<strong>de</strong> Group mit <strong>de</strong>n<br />
Marken Pfaff, Singer und Husqvarna<br />
Viking – wolle man immer zwei, drei<br />
Stiche voraus sein, so Matthias Fluri,<br />
Marketing Manager bei Bernina International.<br />
»Wir sind zwar vergleichsweise<br />
klein, aber im High-End-Bereich<br />
mit <strong>de</strong>r wichtigste Player.«<br />
Der Superlativ steckt schon im Firmennamen:<br />
Der Piz Bernina ist <strong>de</strong>r höchste<br />
Gipfel <strong>de</strong>r Ostalpen, nach ihm hat Fritz<br />
Gegauf, <strong>de</strong>r Sohn von Firmengrün<strong>de</strong>r<br />
Karl Friedrich Gegauf, im Jahr 1932 die<br />
erste Haushaltsnähmaschine <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
benannt. Damals hieß dieses<br />
noch Fritz Gegauf AG. Mit <strong>de</strong>r ersten<br />
Bernina kam auch <strong>de</strong>r Erfolg. Heute gehören<br />
zu <strong>de</strong>m im Jahr 2006 in Bernina<br />
International AG umbenannten Schweizer<br />
Nähmaschinenbauer zwei Werke –<br />
eines in Steckborn, das an<strong>de</strong>re in Thailand<br />
– sowie zwölf Tochtergesellschaften,<br />
davon acht Län<strong>de</strong>rgesellschaften.<br />
Zwei, drei Stiche voraus<br />
Aus <strong>de</strong>r Nische heraus machte Bernina<br />
International im Jahr 2012 einen Umsatz<br />
von 176 Millionen Schweizer Franken<br />
(143 Millionen Euro), 60 Prozent<br />
davon in <strong>de</strong>n USA. »Gegenüber Vorjahr<br />
verzeichnen wir ein Plus«, so Fluri.<br />
50 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Fotos: Bernina<br />
Im Jahr 2010 habe Bernina allerdings<br />
mehr Umsatz gemacht.<br />
Kreative Selbstverwirklichung<br />
Bernina ist <strong>de</strong>r einzige Nähmaschinenhersteller,<br />
<strong>de</strong>r noch in Europa produziert.<br />
Das Herkunftsland, die Schweiz,<br />
ist Teil <strong>de</strong>r Firmenphilosophie, <strong>de</strong>nn<br />
wie kaum ein an<strong>de</strong>res Land steht sie<br />
für Qualität und Präzision. »Das, was<br />
Bernina schafft, soll Generationen<br />
überdauern«, so Fluri. An<strong>de</strong>rs als früher<br />
ist es heute nicht mehr nur die<br />
Oma, die nähend und stopfend an <strong>de</strong>r<br />
Maschine sitzt, son<strong>de</strong>rn es sind auch<br />
Mutter und Tochter. Seit fünf, sechs Jahren<br />
sei in <strong>de</strong>r Branche ein Trend zum<br />
Selbermachen zu beobachten, so Fluri,<br />
»und selbstverständlich wollen wir daran<br />
partizipieren«. Heißt: Zu Berninas<br />
Zielgruppen gehören nicht länger nur<br />
die quilten<strong>de</strong>n Damen mittleren o<strong>de</strong>r<br />
reiferen Alters, von <strong>de</strong>n Steckbornern<br />
liebevoll »Barb« und »Linda« genannt,<br />
son<strong>de</strong>rn auch »Amy«, die Stu<strong>de</strong>ntin, die<br />
sich ihre Klamotten selber näht. Weil<br />
sie dann hipper sind als die bei H&M<br />
von <strong>de</strong>r Stange. Aus <strong>de</strong>r Nutznäherin<br />
von damals ist die Lustnäherin von<br />
heute gewor<strong>de</strong>n. Ein Trend, von <strong>de</strong>m<br />
auch E-Commerce-Portale wie Dawanda.<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r Etsy.com profitieren, dort<br />
wird Selbstgemachtes ausgestellt und<br />
verkauft.<br />
Vor drei Jahren hat sich Bernina dazu<br />
entschlossen, jünger zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Erst einmal musste eine neue Markensprache<br />
her, die neben <strong>de</strong>n »Lindas«<br />
und »Barbs« auch die »Amys« verstehen.<br />
Dazu spreche Bernina die Emotionen<br />
an, welche allen Näherinnen<br />
gemeinsam seien, so Fluri. »Einerseits<br />
die Lei<strong>de</strong>nschaft, welche beim Anfertigen<br />
eigener Klei<strong>de</strong>r, Quilts o<strong>de</strong>r Dekorgegenstän<strong>de</strong><br />
im Spiel ist, an<strong>de</strong>rerseits<br />
<strong>de</strong>n Stolz, welche die Schöpferinnen<br />
auf ihr Werk hegen. In Werbesujets<br />
wer<strong>de</strong>n diese Emotionen inhaltlich<br />
und gestalterisch verknüpft mit <strong>de</strong>r<br />
Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r Produkte aus<br />
<strong>de</strong>m Haus Bernina.«<br />
So wird seit <strong>de</strong>m Relaunch beispielsweise<br />
mit <strong>de</strong>m Motiv einer Frau in<br />
einem blauen Sommerkleid inseriert,<br />
p Strategie nÄHEN ALS lIFESTYLE<br />
Bernina International AG baut Nähmaschinen.<br />
Die Schweizer Firma ist vergleichsweise<br />
klein, gehört aber zu <strong>de</strong>n<br />
technischen Innovationsführern <strong>de</strong>r Branche.<br />
Auch in Sachen Marketing überlässt<br />
Bernina nichts <strong>de</strong>m Zufall. Mit einer neu<br />
kreierten Markensprache reagiert das<br />
Unternehmen auf eine immer heterogener<br />
wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Zielgruppe.<br />
p Ausgangslage: Der Trend <strong>de</strong>r kreativen<br />
Selbstverwirklichung bringt immer<br />
mehr Frauen, vor allem jüngere, an die Nähmaschine.<br />
Nun gehört nicht nur die quilten<strong>de</strong><br />
Lady zu Berninas Zielgruppe, son<strong>de</strong>rn auch die<br />
hippe Stu<strong>de</strong>ntin. Doch wie die neue Zielgruppe<br />
ansprechen, ohne die alte zu vergraulen?<br />
p Strategie: Die Schweizer entwickeln eine<br />
neue Markensprache, die die technischen<br />
die <strong>de</strong>m Betrachter erklärt, dass für die<br />
Fertigung ihres Kleidungsstückes nicht<br />
nur vier Meter indische Sei<strong>de</strong> und ein<br />
Schnittmuster nötig waren, son<strong>de</strong>rn<br />
auch drei trübe Regentage und sieben<br />
Stücke von Omas Schokokuchen.<br />
Direkt unter <strong>de</strong>m Motiv ein Kasten mit<br />
Infos zu Bernina und <strong>de</strong>r Bernina 530.<br />
Nicht nur in Zeitschriften wie <strong>de</strong>m<br />
Patchwork-Magazin, Cut, Burda o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r firmeneigenen Inspiration erzählt<br />
Bernina solche Minigeschichten, son<strong>de</strong>rn<br />
auch in POS-Materialien wie Broschüren,<br />
Postern und natürlich auf <strong>de</strong>r<br />
firmeneigenen Website, die jetzt sehr<br />
viel aufgeräumter wirkt als früher.<br />
Virtuelle Sogwirkung<br />
Auch <strong>de</strong>r Fachhan<strong>de</strong>l wur<strong>de</strong> auf das<br />
neue Markenbild eingeschworen. Um<br />
die Präsentation <strong>de</strong>r Nähmaschinen am<br />
POS auf ein Niveau anzuheben, das <strong>de</strong>r<br />
Marktpositionierung entspricht, entwickelte<br />
Bernina im Jahr 2011 ein flexibles<br />
Regalsystem mit Zusatzmodulen,<br />
das in je<strong>de</strong>n La<strong>de</strong>n passt und die Marke<br />
Bernina in Szene setzt. Im Jahr 2012<br />
ließen sich 120 Händler, von <strong>de</strong>nen die<br />
meisten neben Bernina auch an<strong>de</strong>re<br />
Möglichkeiten einer Bernina-Nähmaschine<br />
doppelt verknüpft – erstens mit <strong>de</strong>m Näherlebnis<br />
selbst, zweitens mit <strong>de</strong>m Stolz, <strong>de</strong>r<br />
beim Selbermachen entsteht. Die stark emotional<br />
aufgela<strong>de</strong>ne Botschaft wird konsequent<br />
durch<strong>de</strong>kliniert – auf Visitenkarten und auf<br />
<strong>de</strong>r Homepage, in Broschüren und Anzeigen<br />
sowie bei <strong>de</strong>n Händlern. Parallel dazu erzeugt<br />
Bernina mit viel Präsenz in <strong>de</strong>n sozialen Netzwerken<br />
eine virtuelle Sogwirkung, die immer<br />
mehr Userinnen auf die firmeneigene Website<br />
treibt.<br />
p Ergebnis: Noch wirkt sich Berninas Engagement<br />
nicht auf die Umsätze aus. Aber seine<br />
Online-Kun<strong>de</strong>nkontakte konnte das Unternehmen<br />
durch seine virtuelle Umtriebigkeit<br />
auf allen Social-Media-Kanälen und seiner<br />
neuen serarch-engine-optimierten Website in<br />
nur drei Jahren nahezu verdoppeln.<br />
Marken führen, einen <strong>de</strong>rartigen Shop<br />
im Shop einrichten. Im laufen<strong>de</strong>n Jahr<br />
wur<strong>de</strong>n bereits 60 Bestellungen abgewickelt.<br />
Bernina bezuschusst <strong>de</strong>n Ausbau.<br />
Weiter eröffneten die Schweizer<br />
im September 2011 in Zürich einen Flagshipstore,<br />
<strong>de</strong>r auch als Veranstaltungsort<br />
genutzt wird, um das Nähen zum<br />
Gemeinschaftserlebnis zu machen. Parallel<br />
dazu regt Bernina in eigenen Blogs<br />
und sozialen Netzwerken wie Facebook,<br />
Youtube o<strong>de</strong>r Pinterest zum Austausch<br />
an. So viel virtuelles Engagement zahlt<br />
sich aus. Fluri ist sich sicher, dass dort<br />
je<strong>de</strong> Menge Traffic generiert wird, <strong>de</strong>r<br />
auf Bernina.com lan<strong>de</strong>t. »Dank unserer<br />
neuen, inhaltreichen und Search-<br />
Engine optimierten Website sowie gezielter<br />
Bewirtschaftung aller relevanten<br />
Social-Media-Kanäle konnten wir im<br />
Jahr 2012 mehr als fünf Millionen Online-Kun<strong>de</strong>nkontakte<br />
verzeichnen, also<br />
fast doppelt so viele wie im Jahr 2009.«<br />
Dass »Amy«, »Barb« und »Linda« stolz darauf<br />
sind, was sie an ihrer Nähmaschine<br />
alles schaffen, intensiviert das virtuelle<br />
Miteinan<strong>de</strong>r im Netz. Bernina weiß<br />
darum und mischt tüchtig mit. Aber<br />
vor allem auf.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 51
Online-Marketing & Social Media _ Click & Collect<br />
Per Klick zurück in die Filiale<br />
Click & Collect heißt ein Service, bei <strong>de</strong>m Ware online bestellt und offline abgeholt wird.<br />
Klingt simpel, ist aber komplex. Händler, die es schaffen, diesen, aber auch an<strong>de</strong>re kanalübergreifen<strong>de</strong><br />
Einkaufsprozesse fehlerfrei zu organisieren, können für sich punkten.<br />
Text _ Stephanie Streif<br />
Kun<strong>de</strong>n sind wie Kin<strong>de</strong>r: Sie wollen alles<br />
sofort. Kein Wun<strong>de</strong>r, dass Händler<br />
hän<strong>de</strong> ringend nach brauchbaren Strategien<br />
suchen, um ihren Kun<strong>de</strong>n das<br />
Warten zu ersparen. Der jüngste Coup:<br />
Click & Collect, ein Service, <strong>de</strong>r es Kun<strong>de</strong>n<br />
möglich macht, online einzukaufen<br />
und die Ware offline, also in <strong>de</strong>r Filiale,<br />
abzuholen. Je nach Systemausstattung<br />
kann <strong>de</strong>r gesamte Einkaufsprozess in<br />
weniger als einer Stun<strong>de</strong> erledigt sein.<br />
Einfach übers Smartphone nachsehen,<br />
ob <strong>de</strong>r gewünschte Pulli noch auf Lager<br />
ist, wenn ja, per Touch reservieren lassen<br />
und auf <strong>de</strong>m Nachhauseweg gleich mitnehmen.<br />
Auch praktisch: sich die Ware<br />
aus <strong>de</strong>m Online-Shop in die Filiale<br />
schicken lassen. Dort kann sie gleich<br />
an- o<strong>de</strong>r ausprobiert und für <strong>de</strong>n Fall,<br />
dass sie nicht passt, retourniert wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei C&A zahlt <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> für diese Art<br />
von Service nicht einmal Versandkosten.<br />
Click & Collect ist bei <strong>de</strong>m Bekleidungsunternehmen<br />
eine von fünf Zustelloptionen,<br />
unter <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> beim Kauf<br />
wählen kann – neben <strong>de</strong>r Zustellung mit<br />
DHL und Hermes nach Hause sowie <strong>de</strong>r<br />
Zustellung in die Packstation und <strong>de</strong>n<br />
Paket-Shop bei<strong>de</strong>r Logistiker.<br />
Pure Player auf Überholspur<br />
Mit Services wie Click & Collect o<strong>de</strong>r<br />
Check & Reserve hat <strong>de</strong>r Multichannel-<br />
Han<strong>de</strong>l <strong>de</strong>n Pure-Playern <strong>de</strong>s Online-<br />
Han<strong>de</strong>ls endlich etwas entgegen zu<br />
setzen. Immerhin, so hat die Managementberatung<br />
OC&C in ihrer Untersuchung<br />
»Stationäre Eiszeit« aufgezeigt,<br />
ist <strong>de</strong>r reine Online-Han<strong>de</strong>l, allen voran<br />
Amazon.<strong>de</strong>, auf <strong>de</strong>r Überholspur. Nicht<br />
einmal in Sachen Verlässlichkeit und<br />
Services schnei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Offline-Han<strong>de</strong>l<br />
heute noch besser ab. »Den führen<strong>de</strong>n<br />
Onlinern gelingt es, sich besser auf die<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen ihrer Kun<strong>de</strong>n einzustellen<br />
und ihre Leistungsver sprechen<br />
zu optimieren«, heißt es in <strong>de</strong>r OC&C-<br />
Studie. Der stationäre Han<strong>de</strong>l sollte sich<br />
also besser heute als morgen aktiv um<br />
seine Kun<strong>de</strong>n kümmern, zum Beispiel,<br />
52 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
in<strong>de</strong>m er seine Multichannel-Fähigkeiten<br />
sukzessive ausbaut. Und nach Meinung<br />
von Kathrin Haug, Geschäftsführerin <strong>de</strong>r<br />
auf E-Commerce und Multi channel spezialisierten<br />
Hamburger Agentur Dgroup,<br />
diese weiter optimiert, »<strong>de</strong>nn nur wer je<strong>de</strong>n<br />
Kanal exzellent bespielt, darf auch<br />
morgen noch auf die Loyalität seiner<br />
Kun<strong>de</strong>n hoffen.«<br />
Der Kun<strong>de</strong> von heute ist anspruchsvoll.<br />
Wie eine Untersuchung <strong>de</strong>s Stuttgarter<br />
garantieren, dass seine Kundschaft konsumiere,<br />
wie es gera<strong>de</strong> in ihre Lebenssituation<br />
passt, fin<strong>de</strong>t Haug. »Nahtlose,<br />
kanalübergreifen<strong>de</strong> Einkaufsprozesse<br />
sind ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.«<br />
Vom Anbieter zum Dienstleister<br />
abwarten, schließlich läuft Click & Collect<br />
noch nicht lang genug, um beurteilen<br />
zu können, ob es auch offline wirkt:<br />
»Sicher wäre es zu be grüßen, wenn unsere<br />
Filialen davon profitieren könnten.<br />
Viel wichtiger ist uns aber, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />
ein Stückchen näher zu kommen.«<br />
Noch liegen die Nutzungszahlen <strong>de</strong>s<br />
seit September 2012 laufen<strong>de</strong>n Services<br />
im niedrigen zweistelligen Bereich. Dazu<br />
im Vergleich: Media-Markt beziffert<br />
p INFO noch mehr Kun<strong>de</strong>nwünsche in zahlen<br />
p 82 Prozent <strong>de</strong>r Online-Shopper wollen<br />
in <strong>de</strong>r Filiale umtauschen. Beson<strong>de</strong>rs beliebt<br />
ist <strong>de</strong>r Service bei <strong>de</strong>r Zielgruppe 50plus. Mit<br />
88,2 Prozent liegt sie weit über <strong>de</strong>m Durchschnitt.<br />
p Zwei von drei Befragten aus <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />
50plus wür<strong>de</strong>n hierzulan<strong>de</strong> gerne auf<br />
ihrem jeweiligen Kun<strong>de</strong>nkonto im Unternehmen<br />
vorhan<strong>de</strong>ne Rabattpunkte als Gutschein<br />
in <strong>de</strong>r Filiale vor Ort ausdrucken und einlösen<br />
können.<br />
p 80 Prozent <strong>de</strong>r Shopper wollen online die<br />
Verfügbarkeit von Ware überprüfen können.<br />
Und 69 Prozent wür<strong>de</strong>n für Check & Reserve<br />
einen stationären Händler <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren vorziehen.<br />
p Digitale Services im Webshop wer<strong>de</strong>n<br />
von <strong>de</strong>n befragten Online-Shoppern mit<br />
über 70 Prozent bewertet. Nicht annährend<br />
so wichtig sind die digitalen Services in <strong>de</strong>r<br />
Filiale (wie Online-Infos vor Ort), sie liegen im<br />
Bereich zwischen 30 und 40 Prozent.<br />
p Männer favorisieren mit 86,5 Prozent<br />
vor allem die Online-Bestellmöglichkeit. Und<br />
<strong>de</strong>r anspruchsvolle Service Check & Reserve<br />
spricht schon drei von vier Männern an.<br />
p Händler mit Onlineshop und Filialen in<br />
<strong>de</strong>r Nähe schaffen bei 40 Prozent <strong>de</strong>r befragten<br />
Frauen einen klaren Vorteil. Mehr als<br />
drei von vier Frauen wünschen sich außer<strong>de</strong>m,<br />
dass Rabatt-Aktionen online und offline<br />
einheitlich sind.<br />
Quelle: 360° eCommerce Management Update. Multichannel Retailing. Studie <strong>de</strong>s DMC, Digital Media Center.<br />
Befragt wur<strong>de</strong>n insgesamt 561 Online-Shopper.<br />
Digital Media Center, kurz Dmc, bestätigt,<br />
wollen 82 Prozent <strong>de</strong>r für die Studie<br />
befragten Online-Shopper auch in<br />
<strong>de</strong>r Filiale umtauschen können. 77 Prozent<br />
schätzen das Angebot, bei Selbstabholung<br />
keine Versandkosten zahlen zu<br />
müssen, und 69 Prozent wollen aus <strong>de</strong>m<br />
Web heraus einen Blick in die Filiale werfen,<br />
also Services wie Check & Re serve<br />
nutzen. Ohne digitale Services scheint<br />
es heute nicht mehr zu gehen. Schon gar<br />
nicht, wenn sie vom Kun<strong>de</strong>n gelernt sind.<br />
Um <strong>de</strong>n Erwartungen seiner Käufer überhaupt<br />
noch gerecht wer<strong>de</strong>n zu können,<br />
sollte je<strong>de</strong>r Multichannel-Anbieter seine<br />
virtuellen und realen Verkaufs räume<br />
umfassend verknüpfen. Nur so könne er<br />
Multichannel ist alles an<strong>de</strong>re als neu,<br />
trotz<strong>de</strong>m befin<strong>de</strong>t sich die Branche<br />
im Umbruch. Aus Anbietern seien endlich<br />
Dienstleister gewor<strong>de</strong>n, schreibt<br />
Thomas Lang, Geschäftsführer <strong>de</strong>s auf<br />
Online-Han<strong>de</strong>l spezialisierten Züricher<br />
Beratungsunternehmens Carpathia<br />
in seinem Blog. Klingt selbstlos. Ist es<br />
aber nicht, <strong>de</strong>nn mit Click & Collect<br />
soll künftig mehr Geld in <strong>de</strong>n Filialen<br />
umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Michael Melzer,<br />
Geschäftsführer von Karstadt.<strong>de</strong>,<br />
gibt offen zu, dass Click & Collect ein<br />
»Frequenzbringer für die Filialen« sei.<br />
Und auch die Migros-Tochter Melectronics<br />
baut darauf, mit <strong>de</strong>m neuen<br />
digitalen Service ihre Chancen auf Zusatzkäufe<br />
und Neukun<strong>de</strong>n zu erhöhen.<br />
Ralf Rothberger, Director E-Commerce<br />
C&A Europe, will hingegen erst einmal<br />
seine Pick-up-Rate mit 39 Prozent, Saturn<br />
mit 45 Prozent.<br />
Ob Click & Collect <strong>de</strong>n Filialen mehr<br />
Geld in die Kassen spült, hängt nicht<br />
zuletzt davon ab, wie offensiv die Verkäufer<br />
in <strong>de</strong>n Geschäften das Thema<br />
spielen und wie gut die Prozesse aufeinan<strong>de</strong>r<br />
abgestimmt wer<strong>de</strong>n – sowohl<br />
politisch als auch organisatorisch und<br />
technisch. Kein Franchise-Nehmer dürfte<br />
sich begeistert zeigen, für <strong>de</strong>n zentral<br />
ver walteten Online-Shop eine Retoure<br />
annehmen und diese womöglich auch<br />
noch gegen Ware umtauschen zu müssen.<br />
Funktionieren kann das nur, wenn<br />
ihm vorab ein Ausgleich garantiert<br />
wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r er zumin<strong>de</strong>st nachvoll- [ …<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 53
Online-Marketing & Social Media _ Click & Collect<br />
ziehen kann, dass das Zusammenspiel<br />
auch ihm nützt.<br />
»Die Definition von Multichannel-Strategien<br />
ist eine Sache, die tatsächliche<br />
Umsetzung in <strong>de</strong>r Fläche eine an<strong>de</strong>re«,<br />
weiß Andreas Schwend, Managing Partner<br />
bei <strong>de</strong>m E-Commerce-Spezialisten<br />
Dmc. Die Filialmitarbeiter sollten sich<br />
mit allen Raffinessen <strong>de</strong>s Online-Auftritts<br />
auskennen und sich auch im Verkaufsgespräch<br />
so wendig wie möglich<br />
zeigen. Zum Beispiel, in<strong>de</strong>m sie zum<br />
Tablet greifen, um <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n das<br />
Sortiment im Web zu zeigen und bei Bedarf<br />
die ausgewählte Ware auch gleich<br />
zu or<strong>de</strong>rn. Virtuelle Regalverlängerung<br />
nennt sich das.<br />
Viele Systeme, viel Integration<br />
Um zu garantieren, dass technisch alles<br />
rund läuft, muss integriert wer<strong>de</strong>n, was<br />
geht. Kun<strong>de</strong>ndaten, Warenwirtschaft<br />
und Kassensysteme müssen so aufeinan<strong>de</strong>r<br />
abgestimmt wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />
auf seiner Shopping-Tour nicht ins<br />
Stolpern kommt – we<strong>de</strong>r im Web noch<br />
im Geschäft. Jüngst wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>m<br />
E-Business-Spezialisten Dgroup Karstadts<br />
Click & Collect-Service unter die<br />
Lupe genommen, <strong>de</strong>r – so das Fazit – positiv,<br />
aber noch ausbaufähig ist. So vermisst<br />
<strong>de</strong>r Tester zum Beispiel eine Mouse-Over-Funktion,<br />
die <strong>de</strong>m User erklärt,<br />
was ein Warenverfügbarkeits-Check ist,<br />
<strong>de</strong>n Karstadt on top anbietet. Weiter<br />
p info Wer Click & Collect braucht<br />
»Nur wer je<strong>de</strong>n Kanal<br />
exzellent bespielt, darf<br />
auch morgen noch auf die<br />
Loyalität seiner Kun<strong>de</strong>n<br />
hoffen.«<br />
Kathrin Haug, Geschäftsführerin<br />
Mindwyse, Hamburg<br />
Branchen, die von Click & Collect profitieren möchten, sollten Produkte<br />
vertreiben, die an- o<strong>de</strong>r ausprobiert wer<strong>de</strong>n wollen und darum beratungsintensiver<br />
sind als ein Buch o<strong>de</strong>r ein Bil<strong>de</strong>rrahmen. So lässt sich die<br />
Beschaffen heit eines Kleidungsstücks nicht vollständig auf einem Foto<br />
darstellen. Schnitt, Haptik, Größe sind nur bei <strong>de</strong>r Anprobe erfahrbar. Auch<br />
Elektrogeräte, Laufschuhe o<strong>de</strong>r Hautcremes können in einem Beratungsgespräch<br />
besser an <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n gebracht wer<strong>de</strong>n. Click & Collect funktioniert<br />
aber auch im Lebensmittelbereich. Die Vorteile liegen auf <strong>de</strong>r Hand:<br />
Nu<strong>de</strong>ln, Müsli und Käse lassen sich bequem am PC bestellen. Und Abholen<br />
ist allemal schneller als Einkaufen. Von Vorteil ist außer<strong>de</strong>m ein weit<br />
verzwei gtes Filialnetz.<br />
stört er sich an <strong>de</strong>n vielen Layern, die<br />
sich nach seiner bereits getroffenen Produktauswahl<br />
ständig öffnen und neue<br />
Bestätigungen von ihm verlangen. Nach<br />
<strong>de</strong>r getätigten Bestellung heißt es erst<br />
einmal warten, <strong>de</strong>nn Karstadt lässt seinen<br />
Kun<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n Zeitpunkt <strong>de</strong>r Zustellung<br />
im Unklaren, sieben Tage könne<br />
es schon gehen, steht in <strong>de</strong>r Bestellbestätigung,<br />
die per Mail bei ihm eingeht. Für<br />
<strong>de</strong>n Amazon-verwöhnten Kun<strong>de</strong>n sei das<br />
ein<strong>de</strong>utig zu lange, so die abschließen<strong>de</strong><br />
Meinung <strong>de</strong>s Testers. Trotz<strong>de</strong>m hätte er<br />
»<strong>de</strong>n entspannten Gang durch all die<br />
hektischen After-Work-Shopper« genossen.<br />
Um als Multichannel-Händler technisch<br />
auf <strong>de</strong>r sicheren Seite zu sein, rät<br />
Schwend, zu einer E-Commerce-Middleware:<br />
»Statt große Warenwirtschaftssysteme<br />
an komplexe Services anzupassen,<br />
ist es oft besser, eine Middleware<br />
dazwischen zu schalten. Damit können<br />
die technischen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
aufgefangen wer<strong>de</strong>n, die durch die Anbindung<br />
<strong>de</strong>r neuen Services entsteht.«<br />
Verfügbarkeit kann über diese Art von<br />
Software zum Beispiel geregelt wer<strong>de</strong>n,<br />
selbst wenn zwei Kundinnen sich zeitgleich<br />
für ein und dasselbe Kleidungsstück,<br />
das es nur noch einmal gibt, interessieren<br />
– die eine auf <strong>de</strong>r Fläche, die<br />
an<strong>de</strong>re im Web. Sobald sich eine Kundin<br />
für <strong>de</strong>n Kauf entschei<strong>de</strong>t, geht diese Info<br />
in die Middleware. Das System kommuniziert<br />
die Verfügbarkeit dann weiter<br />
an Online-Shop und Warenwirtschaftssystem.<br />
Multichannel-Funktionen wie<br />
Click & Collect wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Middleware<br />
durch bestehen<strong>de</strong> Prozesse und<br />
Benutzeroberflächen unterstützt. »So<br />
dass Filialmitarbeiter zum Beispiel über<br />
Tablets Produkt-, Kun<strong>de</strong>n- o<strong>de</strong>r Bestellinformationen<br />
kanalübergreifend abrufen<br />
und editieren können.«<br />
Immer schneller<br />
Der schnelle Zugriff auf Informationen<br />
beugt auch möglichen Frusterlebnissen<br />
vor, zum Beispiel, wenn ein Kun<strong>de</strong> beim<br />
stationären Retournieren eines online<br />
bestellten Staubsaugers plötzlich merkt,<br />
dass dieser im Geschäft zehn Prozent<br />
billiger ist. In so einer Situation <strong>de</strong>m<br />
Kun<strong>de</strong>n unbedingt entgegenkommen,<br />
raten die Experten. Bloß nicht verärgert<br />
ziehen lassen. Um Preisverwirrungen<br />
gar nicht erst entstehen zu lassen, gehen<br />
viele Multichannel-Anbieter dazu<br />
über, das zentrale Sortiment immer<br />
gleich zu bepreisen. Was strategisch und<br />
operativ nötig ist, um die Käuferströme<br />
so flexibel wie möglich zu handhaben<br />
und dabei keine Kun<strong>de</strong>n zu vergraulen,<br />
ist ein dauerhafter Lernprozess. Dieser<br />
gewinnt an Dynamik, <strong>de</strong>nn die reinen<br />
Online-Händler schlafen nicht, son<strong>de</strong>rn<br />
pushen einen innovativen Service nach<br />
<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
54 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
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können Sie einfach und bequem Ihre<br />
Stim me abgeben! Stimmberechtigt sind<br />
aus schließlich die Abonnenten <strong>de</strong>r<br />
Zeitschriften „acquisa“ und „wirtschaft +<br />
weiterbildung“ sowie persönlich ausgewählte<br />
und angeschriebene Personen.<br />
63768 Hösbach<br />
63796 Kahl am Main<br />
63843 Nie<strong>de</strong>rnberg<br />
63867 Johannesberg<br />
63869 Heigenbrücken<br />
63872 Heimbuchenthal<br />
63924 Kleinheubach<br />
80335 München<br />
80809 München<br />
82140 Olching<br />
82319 Starnberg<br />
82418 Murnau am Staffelsee<br />
82433 Bad Kohlgrub<br />
82441 Ohlstadt<br />
82467 Garmisch-Partenkirchen<br />
82487 Oberammergau<br />
82541 Münsing<br />
83043 Bad Aibling<br />
83080 Oberaudorf<br />
83209 Prien am Chiemsee<br />
83224 Grassau<br />
83700 Weißach/Rottach-Egern<br />
83753 Bayrischzell<br />
84088 Neufahrn<br />
85411 Hohenkammer<br />
85622 Feldkirchen<br />
85625 Glonn<br />
85737 Ismaning<br />
86154 Augsburg<br />
86825 Bad Wörishofen<br />
87448 Martinszell<br />
87534 Oberstaufen<br />
87763 Lautrach<br />
89312 Günzburg<br />
89584 Ehingen<br />
90449 Nürnberg<br />
NOVINA HOTEl Herzogenaurach Herzo-base **** Superior 91074 Herzogenaurach<br />
Arvena Reichsstadt Hotel<br />
91438 Bad Windsheim<br />
Hotel Eisenhut<br />
91541 Rothenburg o.T.<br />
hezelhof hotel<br />
91550 Dinkelsbühl<br />
Resort Die Wutzschleife<br />
92444 Rötz-Hillstedt<br />
Hotel burg Wernberg<br />
92533 Wernberg-Köblitz<br />
MARC AUREl Spa & Golf Resort<br />
93333 Bad Gögging<br />
The Monarch Hotel & Convention Center<br />
93333 Bad Gögging<br />
City Hotel Roding<br />
93426 Roding<br />
Hotel St. Wolfgang<br />
94086 Bad Griesbach<br />
Hotel ASAM<br />
94315 Straubing<br />
ACHAT Plaza Kulmbach<br />
95326 Kulmbach<br />
Kurhotel an <strong>de</strong>r Obermaintherme GmbH & Co KG 96231 Bad Staffelstein<br />
bEST WESTERN PREMIER Hotel Rebstock<br />
97070 Würzburg<br />
Schlosshotel Steinburg<br />
97080 Würzburg<br />
Aka<strong>de</strong>mie Frankenwarte<br />
97082 Würzburg<br />
Wald- und Sporthotel Polisina<br />
97199 Ochsenfurt<br />
landhotel Rügheim<br />
97461 Rügheim<br />
Hotel Ullrich<br />
97725 Elfershausen<br />
Hotel Anker<br />
97828 Markthei<strong>de</strong>nfeld<br />
bERlIN<br />
EllINGTON Hotel berlin<br />
10789 Berlin<br />
Holiday Inn berlin International Airport Conferene Center 12529 Berlin<br />
centrovital Hotel<br />
13585 Berlin<br />
Seminaris CampusHotel berlin<br />
14195 Berlin<br />
bRANDENbURG<br />
Kongresshotel Potsdam am Templiner See<br />
Seminaris SeeHotel Potsdam<br />
avendi Hotel am Griebnitzsee<br />
landhaus Villago<br />
Hotel Esplana<strong>de</strong> Resort & Spa<br />
Hotel Resi<strong>de</strong>nz am Motzener See<br />
Ringhotel Schorfhei<strong>de</strong>, Tagungshotel <strong>de</strong>r Wirtschaft<br />
Hotel & Spa Sommerfeld<br />
Hafendorf Rheinsberg<br />
bREMEN<br />
ATlANTIC Hotel an <strong>de</strong>r Galopprennbahn<br />
ATlANTIC Hotel Universum<br />
HAMbURG<br />
Gastwerk Hotel Hamburg<br />
HESSEN<br />
Schlosshotel bad Wilhelmshöhe<br />
Traditionshotel „Zum Steinernen Schweinchen“<br />
Hotel Gu<strong>de</strong><br />
Waldhotel Schäferberg<br />
Waldgut Schloss Höhnscheid – Tagungsdomizil<br />
Freund – Das Hotel und SPA-Resort<br />
landhotel Kern<br />
landhaus bärenmühle<br />
landhaus Klosterwald<br />
Hotel lahnschleife<br />
Altstadthotel Arte<br />
Hotel Esperanto Kongress- und Kulturzentrum Fulda<br />
bä<strong>de</strong>r-Park-Hotel<br />
Rhön Resi<strong>de</strong>nce<br />
Göbel’s Hotel Ro<strong>de</strong>nberg<br />
Flair-Hotel zum Stern<br />
Hessen Hotelpark Hohenroda<br />
Göbel’s Schlosshotel „Prinz von Hessen“<br />
hôtel schloss romrod<br />
Dolce bad Nauheim<br />
Db Trainingszentrum & Seminarhotel bad Homburg<br />
Siegfried Vögele Institut<br />
bEST WESTERN PREMIER Hotel Villa Stokkum<br />
Hotel Gut Hühnerhof<br />
I<strong>de</strong>ntifizieren Sie<br />
sich als Abonnent!<br />
Auf <strong>de</strong>m Adressaufkleber Ihrer<br />
Zeitschrift fin<strong>de</strong>n Sie die ABO-Nr.<br />
14471 Potsdam<br />
14471 Potsdam<br />
14482 Potsdam<br />
15345 Eggersdorf<br />
15526 Bad Saarow<br />
15749 Motzen<br />
16247 Joachimsthal<br />
16766 Kremmen/OT Sommerfeld<br />
16831 Rheinsberg<br />
28329 Bremen<br />
28359 Bremen<br />
22761 Hamburg<br />
34131 Kassel<br />
34132 Kassel<br />
34134 Kassel<br />
34314 Espenau<br />
34454 Bad Arolsen, OT Höhnscheid<br />
34516 Vöhl-Oberorke<br />
34596 Bad Zwesten<br />
35110 Ellershausen<br />
35423 Lich-Arnsburg<br />
35781 Weilburg<br />
36037 Fulda<br />
36037 Fulda<br />
36093 Künzell<br />
36160 Dipperz-Friesenhausen<br />
36199 Rotenburg a.d. Fulda<br />
36280 Oberaula<br />
36284 Hohenroda<br />
36289 Frie<strong>de</strong>wald<br />
36329 Romrod<br />
61231 Bad Nauheim<br />
61350 Bad Homburg v.d. Höhe<br />
61462 Königstein/Taunus<br />
63456 Hanau<br />
63584 Gründau<br />
Ihr lieblings-Hotel<br />
ist nicht auf <strong>de</strong>m Stimmzettel?<br />
Dann kann es zwar in diesem Jahr nicht teilnehmen<br />
und nicht gewinnen. Aber wenn Sie es uns unter<br />
www.toptagungshotels.<strong>de</strong> im Bereich „Schnellfin<strong>de</strong>r –<br />
neues Hotel empfehlen“ benennen, wer<strong>de</strong>n wir es<br />
für eine Aufnahme im nächsten Jahr prüfen.<br />
Die Auszeichnung<br />
<strong>de</strong>r besten Tagungshotels in Deutschland fin<strong>de</strong>t am<br />
15. September 2013 im Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe<br />
in Kassel statt. Weitere Informationen dazu erhalten<br />
Sie unter: info@toptagungshotels.<strong>de</strong>.<br />
Der letzte Online-Abstimmungstag<br />
ist Mittwoch, <strong>de</strong>r 31. Juli 2013.
2013<br />
Diese 250 Hotels bewerben sich um die<br />
Auszeichnung <strong>de</strong>r besten Tagungshotels in<br />
Deutschland in <strong>de</strong>n Kategorien Seminar,<br />
Konferenz, Klausur, Meeting, Event und Kongress<br />
Kress Hotel<br />
Commundo Tagungshotel Darmstadt<br />
Alleehotel EUROPA<br />
Ringhotel Siegfriedbrunnen<br />
Hotel Hofgut Georgenthal<br />
Jagdschloss Nie<strong>de</strong>rwald<br />
MECKlENbURG-VORPOMMERN<br />
Iberotel Fleesensee<br />
The Royal Inn Park Hotel Fasanerie<br />
Steigenberger Grandhotel and Spa Heringsdorf<br />
TRIHOTEl am Schweizer Wald<br />
Yachthafenresi<strong>de</strong>nz Hohe Düne<br />
Gut Gremmelin<br />
Hotel Hanseatic Rügen & Villen<br />
Hotel Speicher am Ziegelsee Schwerin<br />
Seehotel Plau am See<br />
Tagungshotel <strong>de</strong>r Wirtschaft Schloss Hasenwinkel<br />
NIEDERSACHSEN<br />
TAGUNGSHOTEl Jesteburg<br />
Seminaris Hotel lüneburg<br />
Seminar- und Eventzentrum Gut Thansen<br />
Romantik Hotel Jagdhaus Ei<strong>de</strong>n am See<br />
Seehotel Fährhaus mit Restaurant „Graf luckner“<br />
Forsthaus Heiligenberg<br />
landidyll-Hotel backenköhler<br />
Hotel Park Soltau<br />
Camp Rheinsehlen<br />
Hotel landhaus Höpen<br />
Mercure Hotel & Conference Center Walsro<strong>de</strong><br />
bEST WESTERN Domicil Hotel Ho<strong>de</strong>nhagen<br />
Hotel Ama<strong>de</strong>us<br />
Designhotel + Congress Centrum WIENECKE XI.<br />
Queens Hotel Hannover<br />
halbersbacher landhotel hannover-ummeln<br />
MEDIAN-Hotel Hannover-lehrte<br />
Ringhotel Tallymann<br />
Der Waldkater<br />
revita Tagungs- & Eventhotel<br />
Romantischer Winkel – SPA & Wellness Resort<br />
DER ACHTERMANN – Hotel und Tagungszentrum<br />
lin<strong>de</strong>nhof Hotel Tepe<br />
NORDRHEIN-WESTFAlEN<br />
Campus lounge – Hotel & boarding<br />
Hotel-Resi<strong>de</strong>nce Klosterpforte<br />
land Gut Höhne<br />
FreiRaum stattHotel<br />
Hotel Elisenhof<br />
Schloss Krickenbeck<br />
Holiday Inn Düsseldorf-Neuss<br />
Hotel Fire & Ice Düsseldorf / Neuss<br />
Classic Hotel Kaarst<br />
bEST WESTERN Parkhotel Velbert<br />
Waldhotel Heiligenhaus<br />
TOP Hotel Esplana<strong>de</strong><br />
Pullman Dortmund<br />
Ringhotel Drees<br />
l’Arrivée Hotel & SPA<br />
Ringhotel Am Stadtpark<br />
ATlANTIC Congress Hotel Essen<br />
Golfhotel Vesper<br />
Atlanta Hotel Rheinpark Rees<br />
landhotel Voshövel<br />
Wellings Romantik Hotel zur lin<strong>de</strong><br />
Wellings Parkhotel<br />
Sport- und Tagungshotel De Poort<br />
See Park Janssen<br />
Straelener Hof<br />
63628 Bad So<strong>de</strong>n-Salmünster<br />
64295 Darmstadt<br />
64625 Bensheim<br />
64689 Grasellenbach<br />
65329 Hohenstein<br />
65385 Rü<strong>de</strong>sheim<br />
17213 Göhren-Lebbin<br />
17235 Neustrelitz<br />
17424 Seebad Heringsdorf<br />
18055 Rostock<br />
18119 Rostock-Warnemün<strong>de</strong><br />
18279 Gremmelin<br />
18586 Ostseebad Göhren<br />
19055 Schwerin<br />
19395 Plau am See<br />
19417 Hasenwinkel<br />
21266 Jesteburg<br />
21335 Lüneburg<br />
21388 So<strong>de</strong>rstorf<br />
26160 Bad Zwischenahn<br />
26160 Bad Zwischenahn<br />
27305 Bruchhausen-Vilsen<br />
27777 Gan<strong>de</strong>rkesee-Stenum<br />
29614 Soltau<br />
29640 Schneverdingen<br />
29640 Schneverdingen<br />
29664 Walsro<strong>de</strong><br />
29693 Ho<strong>de</strong>nhagen<br />
30451 Hannover<br />
30519 Hannover<br />
30559 Hannover<br />
31191 Algermissen/Ummeln<br />
31275 Lehrte<br />
31542 Bad Nenndorf<br />
31737 Rinteln<br />
37431 Bad Lauterberg<br />
37441 Bad Sachsa<br />
38640 Goslar<br />
49401 Damme<br />
33100 Pa<strong>de</strong>rborn<br />
33428 Marienfeld<br />
40822 Mettmann<br />
41239 Mönchengladbach<br />
41239 Mönchengladbach<br />
41334 Nettetal<br />
41460 Neuss<br />
41472 Neuss<br />
41564 Kaarst<br />
42549 Velbert<br />
42579 Heiligenhaus<br />
44135 Dortmund<br />
44137 Dortmund<br />
44138 Dortmund<br />
44267 Dortmund<br />
44532 Lünen<br />
45131 Essen<br />
45549 Sprockhövel<br />
46459 Rees<br />
46514 Schermbeck<br />
47445 Moers<br />
47475 Kamp-Lintfort<br />
47547 Goch<br />
47608 Gel<strong>de</strong>rn<br />
47638 Straelen<br />
Mercure Tagungs- & landhotel Krefeld<br />
47802 Krefeld-Traar<br />
landgut Ramshof<br />
47877 Willich-Neersen<br />
Stadthotel Münster<br />
48143 Münster<br />
Parkhotel Surenburg<br />
48477 Hörstel-Riesenbeck<br />
Gut Hohenholz<br />
50181 Bedburg<br />
Ascari Parkhotel<br />
50259 Pulheim<br />
Pullman Cologne<br />
50667 Köln<br />
Hotel Fal<strong>de</strong>rhof<br />
50999 Köln<br />
Geno Hotel<br />
51503 Rösrath<br />
Park-Hotel Nümbrecht<br />
51588 Nümbrecht<br />
Hotel Rod<strong>de</strong>rhof<br />
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
Commundo Tagungshotel bad Honnef<br />
53604 Bad Honnef<br />
Seminaris Kongresspark bad Honnef<br />
53604 Bad Honnef<br />
Steigenberger Grandhotel Petersberg<br />
53639 Königswinter<br />
Tagungshotel Eifelkern<br />
53937 Schlei<strong>de</strong>n<br />
ARCADEON Haus <strong>de</strong>r Wissenschaft und Weiterbildung 58093 Hagen<br />
Ringhotel Zweibrücker Hof<br />
58313 Her<strong>de</strong>cke<br />
Hotel VierJahreszeiten – Das Hotel am Seilersee 58636 Iserlohn<br />
Sun<strong>de</strong>rland Hotel<br />
59846 Sun<strong>de</strong>rn<br />
RHEINlAND-PFAlZ<br />
Schloss Ahrenthal<br />
Hotel Park Plaza Trier<br />
Romantik Schloss-Hotel Kurfürstliches Amtshaus<br />
Atrium Hotel Mainz<br />
land & Golf Hotel Stromberg<br />
PARK HOTEl bad Salzig / PARK VIllA<br />
Hotel Heinz<br />
Hotel Zugbrücke Grenzau<br />
Romantik Hotel Schloss Rheinfels<br />
lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee<br />
Seehotel Maria laach<br />
Pfalzhotel Asselheim<br />
landidyll Hotel Klostermühle<br />
SAARlAND<br />
Romantik Hotel linslerhof<br />
SACHSEN<br />
Swissôtel Dres<strong>de</strong>n Am Schloss<br />
Pullman Dres<strong>de</strong>n Newa<br />
NH leipzig Messe<br />
Commundo Tagungshotel leipzig<br />
Atlanta Hotel International leipzig<br />
HEIDE SPA Hotel & Resort<br />
Hotel Meerane<br />
Hotel Forsthaus Grüna<br />
SACHSEN-ANHAlT<br />
Naturresort Schin<strong>de</strong>lbruch<br />
Quality Hotel Country Park<br />
NH Dessau<br />
Travel Charme Gothisches Haus<br />
Historisches Herrenkrug Parkhotel<br />
SCHlESWIG-HOlSTEIN<br />
Hotel Hohe Wacht<br />
Dreiklang business & Spa Resort<br />
bildungszentrum Tannenfel<strong>de</strong><br />
Peterhof – landsitzhotel und Seminarium<br />
THÜRINGEN<br />
Schlosshotel Eyba<br />
bio-Seehotel Zeulenroda<br />
Hotel Thüringen Suhl<br />
Ringberg Hotel Suhl<br />
Haus Hainstein<br />
Steigenberger Hotel Thüringer Hof<br />
VCH Hotel am Schlossberg<br />
RAMADA Hotel Friedrichroda****<br />
53489 Sinzig<br />
54290 Trier<br />
54550 Daun/Vulkaneifel<br />
55126 Mainz<br />
55442 Stromberg<br />
56154 Boppard-Bad Salzig<br />
56203 Höhr-Grenzhausen<br />
56203 Höhr-Grenzhausen<br />
56329 St. Goar<br />
56457 Westerburg OT Stahlhofen am Wiesensee<br />
56653 Maria Laach<br />
67269 Grünstadt-Asselheim<br />
67728 Münchweiler (an <strong>de</strong>r <strong>Als</strong>enz)<br />
66802 Überherrn<br />
01067 Dres<strong>de</strong>n<br />
01069 Dres<strong>de</strong>n<br />
04158 Leipzig<br />
04229 Leipzig<br />
04416 Leipzig (Wachau)<br />
04849 Bad Düben<br />
08393 Meerane<br />
09224 Grüna/Chemnitz<br />
06536 Stolberg-Südharz<br />
06796 San<strong>de</strong>rsdorf-Brehna/OT Brehna<br />
06844 Dessau-Roßlau<br />
38855 Wernigero<strong>de</strong><br />
39114 Mag<strong>de</strong>burg<br />
24321 Hohwacht<br />
24568 Kaltenkirchen<br />
24613 Aukrug<br />
25569 Hodorf<br />
07422 Saalfel<strong>de</strong>r Höhe/OT Eyba<br />
07937 Zeulenroda-Triebes<br />
98527 Suhl<br />
98527 Suhl<br />
99817 Eisenach<br />
99817 Eisenach<br />
99867 Gotha<br />
99894 Friedrichroda<br />
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ISBN 978-3-648-08720-8<br />
Bestell-Nr. E00020<br />
1. Auflage 2013, 416 Seiten<br />
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ISBN 978-3-648-03808-6<br />
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Online-Marketing & Social Media _ Content-Marketing<br />
Auf <strong>de</strong>n Inhalt kommt es an<br />
Relevante Inhalte sind die neue Währung im Web 2.0 und <strong>de</strong>r Schlüssel zu neuen Kun<strong>de</strong>n.<br />
Content-Marketing lockt Zielgruppen mit wertvollem Know-how statt mit Produkt- und<br />
Unternehmensinformationen. Und sie unterstützt die Reichweite in <strong>de</strong>n Suchmaschinen.<br />
Text _ Melanie Tamblé<br />
AutorIN<br />
Melanie Tamblé<br />
ist Expertin für PR,<br />
Online-Marketing und<br />
Social Media. Sie ist<br />
Mitgrün<strong>de</strong>rin und Geschäftsführerin <strong>de</strong>r<br />
A<strong>de</strong>nion GmbH.<br />
p www.pr-gateway.<strong>de</strong><br />
Emanzipierte Medienbürger lassen sich<br />
nicht mehr nur mit Verkaufsbotschaften<br />
überzeugen. Denn nur relevante, nützliche<br />
o<strong>de</strong>r unterhaltsame Informationen<br />
wer<strong>de</strong>n heutzutage auch geteilt. Im Mittelpunkt<br />
<strong>de</strong>r Content-Marketing-Strategie<br />
eines je<strong>de</strong>n Unternehmens sollte daher<br />
das Informationsbedürfnis <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />
und nicht die Verkaufs botschaft<br />
für ein Produkt o<strong>de</strong>r eine Dienst leistung<br />
stehen. Vielmehr könnte sich das Unternehmen<br />
als kompetenter Ansprechpartner<br />
für Fachfragen und Spezialthemen<br />
präsentierten. Die Marketingbotschaft<br />
bleibt in einem solchen Fall eher subtil<br />
im Hintergrund o<strong>de</strong>r verbirgt sich im<br />
Herausgeberhinweis <strong>de</strong>r bereitgestellten<br />
Informationen. Die Content-Marketing-<br />
Strategie zieht ihren beson<strong>de</strong>ren Vorteil<br />
aus <strong>de</strong>m Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Medienwelt. Durch<br />
die neuen Online-Medien hat heutzutage<br />
doch je<strong>de</strong>r die Möglichkeit, unterhalten<strong>de</strong><br />
und informative Inhalte zu<br />
er stellen und zu verbreiten. Dies bietet<br />
Unternehmen ganz neue Möglichkeiten,<br />
Text-, Bild-, Audio- o<strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>odaten selbst<br />
zu produzieren und sehr einfach über<br />
eine Vielzahl von Online-Medien zu veröffentlichen.<br />
Die weitreichen<strong>de</strong> Verbreitung<br />
schafft viele neue Anlaufstellen für<br />
die Zielgruppen.<br />
Doch was genau sind relevante Inhalte?<br />
Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um Informationen,<br />
die die Zielgruppen wirklich interessieren.<br />
Es sind Antworten auf Fragen<br />
und Lösungen für Probleme wie: Wie<br />
schäumt man Milch richtig auf? Wie<br />
kann man Steuern sparen? Wie kann<br />
man Prozesse optimieren und Kosten<br />
reduzieren? Je<strong>de</strong>s Unternehmen und<br />
je<strong>de</strong>r einzelne Mitarbeiter in einer Firma<br />
verfügt über eine Fülle von Spezialund<br />
Expertenwissen, welches sich sehr<br />
gut für die Content-Strategie einsetzen<br />
lässt.<br />
Beispiele, die überzeugen<br />
Einige Beispiele: Ein Espressomaschinen-Anbieter<br />
zeigt, wie man <strong>de</strong>n perfekten<br />
Milchschaum auf <strong>de</strong>n Kaffee<br />
zaubert. Ein Reifen-Händler gibt Tipps<br />
zur sicheren Fahrweise auf glatten Straßen.<br />
Ein Mineralwasser-Anbieter klärt<br />
Eltern über das richtige Trinkverhalten<br />
für Kin<strong>de</strong>r auf. Ein Reise-Versicherungsagent<br />
gibt Tipps zur Vermeidung von Risiken<br />
bei Urlaubsreisen. O<strong>de</strong>r: Ein CRM-<br />
Software-Anbieter zeigt Lösungswege<br />
zur Prozessoptimierung und auch zur<br />
Kos tensenkung auf.<br />
Vor allem, weil sich die Informationsbeschaffung<br />
in Zeiten <strong>de</strong>s Web 2.0 dramatisch<br />
verän<strong>de</strong>rt hat, bietet eine auf<br />
Content setzen<strong>de</strong> Marketingstrategie<br />
echte Mehrwerte: Menschen suchen im<br />
Internet nach Informationen, die ihre<br />
Fragen beantworten o<strong>de</strong>r Probleme<br />
»Content-Marketing stellt neue Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
die Ausrichtung und Gestaltung <strong>de</strong>r Inhalte. Die<br />
Veröffentlichung von zielgruppenorientierten und<br />
suchmaschinenoptierten Inhalten sorgt für mehr<br />
Reichweite und Sichtbarkeit in <strong>de</strong>n Suchmaschinen.«<br />
lösen. Dabei startet die Informationsrecherche<br />
meist in einer Suchmas chine.<br />
Suchmaschinen lieben Texte – vor allem<br />
redaktionell aufbereitete Texte mit aktuellen<br />
und relevanten Inhalten. Textbeiträge,<br />
wie zum Beispiel Fach artikel,<br />
Präsentationen o<strong>de</strong>r Whitepapers mit<br />
nützlichen Tipps, Anleitungen o<strong>de</strong>r Leitfä<strong>de</strong>n<br />
für die Zielgruppen sind daher<br />
eine gute Basis, um eine hohe Relevanz<br />
für die Suchmaschinen zu erzeugen.<br />
Die meisten Unternehmen verfügen bereits<br />
über eine Vielzahl von wertvollen<br />
Informationen und Dokumenten. Es<br />
reicht jedoch nicht aus, die Inhalte nur<br />
auf <strong>de</strong>r eigenen Unternehmenswebsite<br />
zu veröffentlichen, <strong>de</strong>nn nur wenige<br />
potenzielle Kun<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Weg<br />
direkt dorthin. Vielmehr sollten die Informationen<br />
dort zu fin<strong>de</strong>n sein, wo die<br />
Zielgruppen bereits sind.<br />
Presseportale, zielgruppen- und branchenspezifische<br />
Portale, Blogs, Dokumenten-Netzwerke<br />
wie Sli<strong>de</strong>share,<br />
Scribd o<strong>de</strong>r Google Drive und Social<br />
Networks sind wichtige Kanäle, um In-<br />
60 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
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Die Kombination aus Marketingwissen<br />
sowie SEO-Techniken unterstützt die Auffindbarkeit<br />
<strong>de</strong>r Inhalte in <strong>de</strong>n Suchmaschinen<br />
und sorgt so für mehr Sichtbarkeit in<br />
<strong>de</strong>n Ergebnislisten. Auf folgen<strong>de</strong> Punkte<br />
sollten Unternehmen achten.<br />
p Interessante Inhalte erstellen. Erstellen<br />
Sie relevante und interessante Inhalte mit<br />
Mehrwerten für <strong>de</strong>n Leser (keine Werbung)<br />
p Verwen<strong>de</strong>n Sie eine klare Ausdrucksweise.<br />
Keine Wortspiele o<strong>de</strong>r Doppel <strong>de</strong>utungen<br />
p Optimale Google Überschrift. Maximal<br />
63 Zeichen, Teaser mit 140 Zeichen (Twitter)<br />
Verwen<strong>de</strong>n Sie 1-3 relevante Haupt-Suchwörter<br />
(Keywords) pro Text, aus <strong>de</strong>r Alltagssprache<br />
Ihrer Zielgruppe<br />
p Übersichtliche Struktur und Glie<strong>de</strong>rung.<br />
Titel, Untertitel, Teaser, 3-5 Absätze und<br />
Zwischenüberschriften<br />
p Wie<strong>de</strong>rholungen in Maßen. Wie<strong>de</strong>rholen<br />
Sie Ihre Keywords in Maßen (Die sogenannte<br />
Keyword-Dichte sollte zwischen zwei<br />
und drei Prozent liegen.)<br />
p Hyperlinks setzen. Setzen Sie zwei bis<br />
drei Hyperlinks mit Ankertext als Deeplinks<br />
auf Landingpages.<br />
nen bietet die Online-Mitteilung »gutes<br />
Futter« für die Suchmaschinen. Online-<br />
Mitteilungen lassen sich schnell und<br />
einfach über Presseportale im Internet<br />
verbreiten. Die contentreichen Portale<br />
sind gut in <strong>de</strong>n Suchmaschinen indiziert.<br />
So wer<strong>de</strong>n auch die veröffentlichten<br />
Meldungen gut in <strong>de</strong>n Ergebnislisten<br />
<strong>de</strong>r Suchmaschinen gelistet. An<strong>de</strong>rs<br />
als die klassische Pressemitteilung<br />
adressiert die Online-Mitteilung nicht<br />
die Medien, son<strong>de</strong>rn die Ziel gruppen<br />
direkt. Die Online-Mitteilung wird zur<br />
Kun<strong>de</strong>nmitteilung. Daher eignen sich<br />
für die Online-Mitteilung nicht nur klassische<br />
Pressethemen, son<strong>de</strong>rn vor allem<br />
interessante Informationen, Tipps und<br />
Ratschläge für die Ziel gruppen. Auch<br />
lassen sich in <strong>de</strong>r Online-Mitteilung bestehen<strong>de</strong><br />
Inhalte mehrfach verwerten –<br />
zum Beispiel als Newsletter- o<strong>de</strong>r Blogartikel<br />
sowie als Inhalte aus Fachartikeln,<br />
Veranstaltungen o<strong>de</strong>r Whitepapers.<br />
Multi mediale Inhalte wie Bil<strong>de</strong>r, Graphiken<br />
und Vi<strong>de</strong>os werten die Online-<br />
Mitteilung optisch wie inhaltlich auf.<br />
Links in <strong>de</strong>r Online-Mitteilung führen<br />
interessierte Leser direkt zum Point of<br />
Sale.<br />
halte weitreichend im Internet zu verbreiten.<br />
Durch eine Veröffentlichung<br />
<strong>de</strong>r Inhalte über verschie<strong>de</strong>ne Websites<br />
und Portale wer<strong>de</strong>n zahlreiche Anlaufstellen<br />
für Interessenten generiert<br />
(Touchpoints). Die Portale bringen die<br />
Inhalte in die Suchmaschinen und<br />
von dort zu interessierten Lesern. Themen-<br />
und Zielgruppenportale sowie die<br />
Schlagwortsuche <strong>de</strong>r Suchmaschinen<br />
bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Zielgruppenfilter.<br />
Auf Keywords achten<br />
Bei wirklich erfolgreichem Content-<br />
Marketing zählen allerings nicht allein<br />
die Inhalte, son<strong>de</strong>rn auch das Wissen<br />
um Keyword Relevanz, Keyword Dichte<br />
und Link Building. Die Kombination<br />
aus Marketingwissen sowie einigen<br />
grundlegen<strong>de</strong>n SEO-Techniken unterstützt<br />
eine bessere Auffindbarkeit <strong>de</strong>r<br />
Inhalte in <strong>de</strong>n Suchmaschinen und<br />
sorgt so für mehr Sichtbarkeit in <strong>de</strong>n<br />
Ergebnislisten. Themenrelevante Keywords<br />
sind daher die Voraussetzung<br />
für eine korrekte Zuordnung <strong>de</strong>r Textbeiträge<br />
zu <strong>de</strong>n Schlagworten <strong>de</strong>r Suchen<strong>de</strong>n.<br />
Dabei sind vor allem Alltagsbegriffe<br />
aus <strong>de</strong>r Sprachwelt <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />
entschei<strong>de</strong>nd. Denn nur das,<br />
was gesucht wird, kann auch gefun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Links schaffen eine direkte Verbindung<br />
zwischen Content und Unternehmen.<br />
Mit <strong>de</strong>m geschickten Einsatz von Deeplinks<br />
auf spezielle Landingpages lassen<br />
sich interessierte Leser direkt zu weiterführen<strong>de</strong>n<br />
Informationen o<strong>de</strong>r Angeboten<br />
auf <strong>de</strong>r Unternehmenswebsite leiten.<br />
So lässt sich die Online-Mitteilung<br />
gezielt für Maßnahmen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>ngewinnung<br />
und Leadgenerierung einsetzen,<br />
zum Beispiel für Gewinnspiele,<br />
Umfragen o<strong>de</strong>r kostenlose Downloads.<br />
Ein Beispiel: Mit aktuellen Informatio-<br />
Die Kun<strong>de</strong>nbindung steigern<br />
Content-Marketing wird ein zunehmend<br />
wichtiger Erfolgsfaktor in <strong>de</strong>r<br />
Unternehmenskommunikation. Relevante<br />
und nützliche Informationen<br />
unterstützen die Kun<strong>de</strong>nbindung und<br />
Neukun<strong>de</strong>nakquise im Internet. Content-Marketing<br />
stellt neue Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die Ausrichtung und Gestaltung<br />
<strong>de</strong>r Inhalte. Die Veröffentlichung von<br />
zielgruppenorientierten und suchmaschinenoptierten<br />
Inhalten über Presseportale,<br />
News-Dienste und Social Media<br />
sorgt für mehr Reichweite und Sichtbarkeit<br />
in <strong>de</strong>n Suchmaschinen. Durch eine<br />
»Mit <strong>de</strong>m geschickten Einsatz von Deeplinks auf<br />
spezielle Landingpages lassen sich interessierte<br />
Leser direkt zu weiterführen<strong>de</strong>n Informationen<br />
o<strong>de</strong>r Angeboten auf <strong>de</strong>r Unternehmenswebsite<br />
leiten.«<br />
geschickte Vernetzung <strong>de</strong>r Inhalte wird<br />
<strong>de</strong>r Content zum Verkäufer. Eine erfolgreiche<br />
Content Marketing Strategie<br />
gelingt daher am besten mit einer Kombination<br />
von Knowhow aus Marketing,<br />
Vertrieb und SEO.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 61
ücher _ Neuerscheinungen<br />
Buch <strong>de</strong>s Monats<br />
Eric Schmidt, Jared Cohen<br />
Die Vernetzung <strong>de</strong>r Welt<br />
»Ein Blick in unsere Zukunft<br />
Rowohlt Verlag, Berlin 2013<br />
24,95 Euro, 441 Seiten<br />
Und was macht Google?<br />
Wie sieht unsere Welt aus, wenn bald je<strong>de</strong>r<br />
Mensch ein Smartphone hat? Was be<strong>de</strong>uten<br />
Digitalisierung, Vernetzung, Cloud etc. für<br />
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft? Antworten<br />
auf diese Fragen suchen Mr. Google Eric<br />
Schmidt und Jared Cohen, Politikberater und<br />
Gründungsdirektor von Google I<strong>de</strong>as. Sie stellen<br />
viele wichtige Fragen und sprechen über<br />
Datenschutz angesichts datenhungriger staatlicher<br />
Stellen, über Cyberwar und selbstfahren<strong>de</strong><br />
Autos, über Holographien und Augmented<br />
Reality. Nur über die Verantwortung von Unternehmen<br />
wie Google für Datenschutz, virtuelle<br />
I<strong>de</strong>ntitäten und das Recht auf informationelle<br />
Selbstbestimmung re<strong>de</strong>n sie nicht. Und genau<br />
das fehlt. Und zwar schmerzlich, <strong>de</strong>nn genau<br />
da liegen die Herausfor<strong>de</strong>rungen.<br />
acquisa meint: Ein interessantes Buch, das<br />
die Lektüre lohnt. Nur lei<strong>de</strong>r eben ohne je<strong>de</strong>n<br />
Hinweis darauf, was Google, Amazon, Apple,<br />
Facebook und an<strong>de</strong>re tun. Scha<strong>de</strong>. (cp)<br />
The Bigger Picture<br />
Günter Hofbauer,<br />
Sabine Bergmann<br />
Professionelles<br />
Controlling in<br />
Marketing und<br />
Vertrieb<br />
Publicis Publishing<br />
Erlangen 2013<br />
49,90 Euro<br />
366 Seiten<br />
In diesem Buch geht es um das Marketing<br />
im weiteren Sinne, das damit auch<br />
<strong>de</strong>n Vertrieb umfasst. Der Bereich, <strong>de</strong>r<br />
in diesem Kontext als Kommunikationspolitik<br />
beschrieben wer<strong>de</strong>n kann,<br />
spielt nur eine untergeordnete Rolle.<br />
Im Vor<strong>de</strong>rgrund stehen eher Themen<br />
wie Performance Management, Relationship<br />
Management o<strong>de</strong>r Branchen-<br />
und Marktanalysen. Zielgruppe<br />
dürften daher eher Führungskräfte<br />
(im Controlling) sein. Außer<strong>de</strong>m taugt<br />
das Buch als (wissenschaftliches) Überblickswerk<br />
über <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r Dinge in<br />
Sachen Marketing- und Vertriebscontrolling.<br />
acquisa meint: Obwohl sich die Autoren dieses<br />
Wälzers nicht in <strong>de</strong>n mathematischen Details<br />
<strong>de</strong>s Themas ergehen, ist er <strong>de</strong>finitiv kein Easy<br />
Reading. Denn das Buch ist vollgepackt bis an<br />
<strong>de</strong>n Rand mit Text, Grafiken und Kästen. (ms)<br />
Emotionen hin o<strong>de</strong>r her<br />
Lars Schäfer<br />
Emotionales<br />
Verkaufen<br />
Gabal Verlag<br />
Offenbach 2012<br />
17,90 Euro<br />
164 Seiten<br />
Nach Meinung von Lars Schäfer können<br />
Verkäufer nicht ehrlich genug gegenüber<br />
ihren Kun<strong>de</strong>n sein, <strong>de</strong>nn nur<br />
so gewinnen sie <strong>de</strong>ren Vertrauen. Laut<br />
Schäfer das »größte Kaufmotiv unserer<br />
Zeit«. Deshalb beginnt sein »emotionales<br />
Verkaufen« auch bei <strong>de</strong>n Emotionen<br />
<strong>de</strong>s Verkäufers selbst, bei <strong>de</strong>ssen<br />
Authentizität. Dem Kun<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rum<br />
gilt es mit Achtsamkeit, Offenheit und<br />
Neugier zu begegnen. Und Anpassungsfähigkeit<br />
soll dafür sorgen, dass sich<br />
<strong>de</strong>r Kreis schließlich schließt. Die weiteren<br />
Kapitel beschäftigen sich mit <strong>de</strong>r<br />
passen<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nansprache, emotionalem<br />
Nutzen, Humor und <strong>de</strong>m »emotionalen<br />
Abschluss«.<br />
acquisa meint: Lars Schäfer zäumt das Sales-Pferd<br />
an<strong>de</strong>rs auf als viele seiner Trainerkollegen<br />
und weckt damit durchaus Neugier. Inhaltlich<br />
ist die Kluft dann allerdings nicht ganz<br />
so groß wie erwartet. Durchschnitt. (ms)<br />
Was tun?<br />
Hartmut Walz<br />
Einfach genial<br />
entschei<strong>de</strong>n<br />
<strong>Haufe</strong>-Lexware<br />
Freiburg 2013<br />
19,95 Euro<br />
224 Seiten<br />
»Ihr beruflicher Erfolg hängt stärker<br />
von <strong>de</strong>r Qualität Ihrer Entscheidungen<br />
ab als von Ihrem Fleiß o<strong>de</strong>r Ihrem Arbeitspensum«,<br />
heißt es im Klappentext.<br />
Deshalb fasst Autor Hartmut Walz hier<br />
50 Erkenntnisse über Entscheidungsprozesse<br />
zusammen, die garantiert<br />
(fast) je<strong>de</strong>r aus eigenem Erleben nachvollziehen<br />
kann. Die haben mal mit<br />
Statistik, mal mit Psychologie o<strong>de</strong>r<br />
Wirtschaftswissenschaften zu tun, und<br />
verleiten durchaus zum weiterlesen.<br />
Je<strong>de</strong>m Faktor wer<strong>de</strong>n vier Seiten gewidmet,<br />
mit Beispiel-Episo<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m jeweiligen<br />
Denkfehler und <strong>de</strong>n wichtigsten<br />
Lehren.<br />
acquisa meint: Das Buch erscheint wie acquisa<br />
bei <strong>Haufe</strong>-Lexware. (ms)<br />
62 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Erfolg im Fokus<br />
Dominik Birgelen<br />
Ich und <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />
Springer<br />
Fachmedien<br />
Wiesba<strong>de</strong>n 2013<br />
39,95 Euro<br />
260 Seiten<br />
Dominik Birgelen hat mit diesen Buch<br />
hohe Ziele: Er möchte das Beste aus<br />
allen Verkaufstechniken zusammenfassen.<br />
Entsprechend kennt er nur<br />
die Flucht nach vorne, egal ob er über<br />
die richtige Einstellung, die trainierte<br />
Stimme o<strong>de</strong>r die psychologischen Typen<br />
nach C. G. Jung schreibt. Über 250<br />
Seiten breitet er seine Erkenntnisse aus.<br />
Auch Themen wie Verkaufshypnose<br />
und Manipulationstechniken wer<strong>de</strong>n<br />
angesprochen.<br />
acquisa meint: Das außergewöhnlich ansprechend<br />
aufgemachte Werk <strong>de</strong>ckt das Thema in<br />
<strong>de</strong>r Tat sehr breit ab. Starke Verkürzungen <strong>de</strong>r<br />
Welt bleiben dabei – wenig überraschend – allerdings<br />
nicht aus. Dennoch: Eine gute, höchst<br />
auf ihren Gegenstand fokussierte Darstellung<br />
für Verkäufer mit echten Ambitionen. Kann<br />
man haben. (ms)<br />
Gemischte Gedanken<br />
Markus Kiefer<br />
Unternehmenskommunikation<br />
in<br />
4 Minuten<br />
Wirtschaft aktuell<br />
Verlag<br />
Stadtlohn 2013<br />
9,90 Euro<br />
134 Seiten<br />
Prof. Dr. Markus Kiefer von <strong>de</strong>r privaten<br />
FOM Hochschule für Oekonomie & Management<br />
versammelt in diesem kompakten<br />
Band überarbeitete Beiträge von<br />
seiner Website (www.markus-kiefer.eu)<br />
zum Thema Unternehmenskommunikation.<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich dabei um<br />
Kolumnen sowie Rezensionen von Büchern<br />
bzw. Aufsätzen.<br />
acquisa meint: So wenig man <strong>de</strong>m wohl informierten<br />
Autor in <strong>de</strong>n allermeisten seiner Aussagen<br />
wi<strong>de</strong>rsprechen kann, so sehr fragt man<br />
sich doch auch, welchen (größeren) Leserkreis<br />
diese viel zu durchmischte Zusammenstellung<br />
ansprechen soll. Absolut kein Muss. Scha<strong>de</strong><br />
eigentlich. (ms)<br />
Wissenschaft und Praxis<br />
Deutscher<br />
Dialogmarketing<br />
Verband e.V. (Hrsg.)<br />
Dialogmarketing<br />
Perspektiven<br />
2012/2013<br />
Springer<br />
Fachmedien<br />
Wiesba<strong>de</strong>n 2013<br />
49,99 Euro<br />
278 Seiten<br />
Bei diesem Buch han<strong>de</strong>lt es sich um<br />
<strong>de</strong>n Tagungsband zum 7. wissenschaftlichen<br />
interdisziplinären Kongress für<br />
Dialogmarketing, <strong>de</strong>r am 25. September<br />
2012 in <strong>de</strong>r Hochschule <strong>de</strong>r Medien in<br />
Stuttgart stattfand. Unter <strong>de</strong>r Leitung<br />
von Dr. Heinz Dallmer diskutierten Wissenschaftler<br />
und Praktiker aktuelle Forschungsergebnisse<br />
und neue Entwicklungen<br />
im Dialogmarketing.<br />
acquisa meint: Dieser Band bewegt sich<br />
erfreulich nahe entlang <strong>de</strong>r aktuellen Diskussionslinien.<br />
Trotz wissenschaftlichen Anspruchs<br />
also auch für die Praxis relevant. (ms)<br />
Viele Wege<br />
Rupert Stadler,<br />
Walter Brenner,<br />
Andreas Herrmann<br />
(Hrsg.)<br />
Erfolg im digitalen<br />
Zeitalter<br />
F.A.Z.-Institut<br />
Frankfurt 2012<br />
29,90 Euro<br />
304 Seiten<br />
Nach einleiten<strong>de</strong>n Beiträgen zweier Herausgeber<br />
und von Miriam Meckel (allesamt<br />
von <strong>de</strong>r renommierten Universität<br />
St. Gallen), schil<strong>de</strong>rn Unternehmenslenker<br />
aus <strong>de</strong>m B2C- und B2B-Geschäft,<br />
von Adidas über ING-Diba bis Thyssen<br />
Krupp, ihre kun<strong>de</strong>norientierten Erfolgsstrategien<br />
für Gegenwart und Zukunft.<br />
Dabei entwerfen die einen eher Big Pictures,<br />
während sich die an<strong>de</strong>ren auf die<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nkommunikation<br />
in Zeiten <strong>de</strong>r Social Networks<br />
konzentrieren. Gemeinsam ist<br />
allen das Wissen um die grundlegen<strong>de</strong>n<br />
Verän<strong>de</strong>rungen, die das digitale Zeitalter<br />
mit sich gebracht hat, und <strong>de</strong>nen<br />
sich die Unternehmen stellen müssen.<br />
acquisa meint: Auch wenn sich in diesem<br />
Band diverse Einschätzungen <strong>de</strong>r Rahmenbedingungen<br />
wie<strong>de</strong>rholen, schlagen die Beiträge<br />
<strong>de</strong>s Buches doch relativ gekonnt die Brücke in<br />
die Realität <strong>de</strong>s jeweiligen Unternehmens. (ms)<br />
Konkrete Anleitung<br />
Tim Sebastian<br />
Facebook Fanpages<br />
Plus<br />
Mitp Verlag<br />
Hei<strong>de</strong>lberg 2012<br />
24,95 Euro<br />
318 Seiten<br />
Neun von zehn Social-Media-Managern<br />
dürften Facebook für die relevanteste<br />
Plattform halten – weil sie die meisten<br />
Nutzer auf sich vereint. Nur lei<strong>de</strong>r gibt<br />
es beim Anlegen bzw. Verwalten einige<br />
Stolperfallen, auf die Sebastian in diesem<br />
Buch eingeht. Unter an<strong>de</strong>rem geht<br />
es um Tab-Applikationen und <strong>de</strong>n Open<br />
Graph. Lange Kapitel gibt es auch zu<br />
Plugins sowie Tracking & Monitoring.<br />
acquisa meint: Dieses Buch versteht sich als<br />
Manual, <strong>de</strong>shalb sollte ausdrücklich ein gewisses<br />
technisches Grundinteresse bzw. -wissen<br />
beim Leser vorhan<strong>de</strong>n sein. Wie man die ganze<br />
Sache dann mit Leben füllt, steht mittlerweile<br />
auf vielen an<strong>de</strong>ren Blättern, die wir Ihnen ja regelmäßig<br />
an dieser Stelle vorstellen. (ms)<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 63
Vertrieb & Verkauf _ Roundtable<br />
Auf <strong>de</strong>n Vertrieb kommen gewaltige Herausfor<strong>de</strong>rungen zu – so das Fazit beim acquisa-Roundtable.<br />
»Vertrieb muss schneller wer<strong>de</strong>n«<br />
Der Vertrieb wird vielschichtiger: Eine Expertenrun<strong>de</strong> hat sich im Rahmen <strong>de</strong>s Management-<br />
Marketing & Innovation Forum Europe (MIF) in München über Innovationen im Vertrieb sowie<br />
über die Zukunft <strong>de</strong>s Verkaufens unterhalten.<br />
Text _ Klaus Dietzel<br />
acquisa: Wir sind hier ja auf einem<br />
Inno vationskongress. Was be<strong>de</strong>utet Innovation<br />
eigentlich für <strong>de</strong>n Vertrieb?<br />
Monique R. Siegel: Das kann im Vertrieb<br />
sehr vielschichtig sein. Ich glaube, dass<br />
mehr Emotionalität ein neuer Trend im<br />
Vertrieb ist. Das Thema Emotionalität<br />
ist nicht nur im Marketing gefor<strong>de</strong>rt,<br />
Emotionalität ist auch im Vertrieb angekommen:<br />
Da <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> heutzutage<br />
oft nicht zum Produkt geht, son<strong>de</strong>rn<br />
das Produkt zum Kun<strong>de</strong>n, muss sich<br />
auch <strong>de</strong>r Vertrieb emotionaler mit<br />
<strong>de</strong>n Produkten auseinan<strong>de</strong>rsetzen.<br />
»Wenn Unternehmen nicht<br />
in die Qualifizierung ihrer<br />
Verkaufsmannschaften<br />
investieren, sind Themen<br />
wie Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement,<br />
Business<br />
Intelligence o<strong>de</strong>r Touch<br />
Point Management<br />
Vergeu<strong>de</strong>te Liebesmüh.«<br />
Patrick Kistenpfennig, Vorstand International<br />
bei <strong>de</strong>r Kistenpfennig AG, Mainz<br />
Ein weiteres Trendthema: Unternehmen<br />
müssen nachhaltiger wirtschaften. Es<br />
kann nicht sein, dass Unternehmen nach<br />
immer günstigeren Standorten suchen<br />
und die Vertriebswege immer länger und<br />
komplexer wer<strong>de</strong>n.<br />
Patrick Kistenpfenning: Innovation im<br />
Vertrieb kann auch in <strong>de</strong>r Form <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nansprache<br />
stattfin<strong>de</strong>n. Diese geht<br />
inzwischen weit über das reine Produkt<br />
hinaus. Es geht heute im B2B längst<br />
nicht mehr darum, ein Produkt A o<strong>de</strong>r<br />
B anzubieten. Vielmehr müssen Unternehmen<br />
komplexe Services anbieten,<br />
welche die Probleme ihrer Kun<strong>de</strong>n lösen.<br />
Das liegt nicht zuletzt an <strong>de</strong>n fehlen<strong>de</strong>n<br />
Ressourcen in <strong>de</strong>r Industrie. Wo man<br />
als Verkäufer früher fünf Einkäufern<br />
mit jeweils eigener Abteilung und viel<br />
technischem Verständnis gegenüber gesessen<br />
hat, trifft man heute zumeist auf<br />
nur noch eine Führungskraft, die we<strong>de</strong>r<br />
Zeit noch tiefergehen<strong>de</strong>s Verständnis hat<br />
64 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Foto: Kilian Bishop<br />
– und von daher gleich ganze Konzepte<br />
einfor<strong>de</strong>rt.<br />
Andreas Becks: Auch wir sehen heute<br />
eine <strong>de</strong>utlich höhere Emotionalität in<br />
Richtung Kun<strong>de</strong>. Dazu bedarf es natürlich<br />
eines besseren Verständnisses <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>n. Nicht ohne Grund sind Softwarelösungen<br />
für Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement<br />
inzwischen Standard in<br />
<strong>de</strong>utschen Unternehmen. Doch künftig<br />
wird es zusätzlich noch darum gehen,<br />
wie Unternehmen das Wissen um ihre<br />
Kun<strong>de</strong>n mit an<strong>de</strong>ren Daten so verknüpfen,<br />
dass sie daraus einen echten Mehrwert<br />
ziehen können. Mehr Relevanz aus<br />
<strong>de</strong>n verfügbaren Informationen gewinnen<br />
– das ist die neue Aufgabe für Vertrieb<br />
und Marketing. Wir stehen sicherlich<br />
noch am Anfang <strong>de</strong>r Entwicklung.<br />
Aber wir haben es heute mit an<strong>de</strong>ren<br />
Kun<strong>de</strong>n zu tun, mit weitaus besser informierten<br />
Kun<strong>de</strong>n. Da muss <strong>de</strong>r Vertrieb<br />
mithalten. Früher war es für Kleine<br />
und Mittlere Unternehmen (KMU) sehr<br />
aufwendig und kos tenintensiv, Kun<strong>de</strong>nwissen<br />
zu generieren. Das geht heute<br />
viel schneller, einfacher und güns tiger.<br />
Insofern ist jetzt die Zeit, darüber nachzu<strong>de</strong>nken.<br />
An<strong>de</strong>rs Indset: Ich bin skeptisch, ob wir<br />
im Vertrieb wirklich mehr Innovationen<br />
brauchen. Ich <strong>de</strong>nke, dass ausgereifte<br />
Tools auf <strong>de</strong>m Tisch liegen. Unternehmen<br />
müssen sie nur einsetzen. Und dies<br />
ist in vielen Fällen die größte Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />
Denn parallel zum gezielten<br />
Einsatz innovativer Tools sollten sich<br />
Unternehmen schlicht vielmehr auf ihre<br />
Kernkompetenzen und ihre Tugen<strong>de</strong>n<br />
zurückbesinnen. Authentizität ist das<br />
Gebot <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>.<br />
Siegel: Back to the roots. Das wäre doch<br />
mal eine Innovation für <strong>de</strong>n Vertrieb. Die<br />
Kommunikation von Mensch zu Mensch<br />
muss wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Mittel punkt <strong>de</strong>s vertrieblichen<br />
Han<strong>de</strong>lns gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Wir haben uns an Call-Center, Warteschleifen<br />
o<strong>de</strong>r virtuelle Produktvorführungen<br />
gewöhnen müssen, aber Unternehmen<br />
erkennen zunehmend, dass<br />
sich wirklicher Kun<strong>de</strong>n service nicht automatisieren<br />
lässt.<br />
Indset: Da gebe ich Ihnen Recht. Wie<br />
kann ein virtuelles Call-Center einen Bezug<br />
zu Produkt und Kun<strong>de</strong> aufbauen –<br />
»Junge dynamische Frauen<br />
übernehmen heute die<br />
Rolle, die früher die<br />
JUngen dynamischen<br />
Männer wahrgenommen<br />
haben.«<br />
Dr. Monique R. Siegel, Trendinterpretin<br />
Mrs Think, Zürich<br />
»Unternehmen müssen<br />
mehr Freiräume für ihre<br />
Verkäufer schaffen.«<br />
An<strong>de</strong>rs Indset, Grün<strong>de</strong>r von Lea<strong>de</strong>rs We<br />
Love – LWL GmbH, Frankfurt am Main<br />
und dann auch noch authentisch sein?<br />
Das geht doch gar nicht.<br />
Harald Trautsch: Der Vertrieb wird vielschichtiger.<br />
Es gibt nicht <strong>de</strong>n einen Point<br />
of Sale, an welchem <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> kauft.<br />
Der Kun<strong>de</strong> begegnet <strong>de</strong>m Produkt online<br />
o<strong>de</strong>r im Gespräch mit an<strong>de</strong>ren – in<br />
Foren, Blogs o<strong>de</strong>r Social-Media-Content<br />
– und trifft seine Kaufentscheidung in<br />
einer Weise, die weniger vorhersehbar<br />
ist. Auch wenn Unternehmen immer<br />
mehr (vermeintlich) prognostizierbare<br />
Informationen zum Kaufverhalten <strong>de</strong>s<br />
Kun<strong>de</strong>n erheben, bleibt die Customer<br />
Journey letztlich doch eine Reise mit<br />
ungewissem Ausgang. Der Vertrieb wird<br />
aber sicherlich innerhalb <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
an Be<strong>de</strong>utung gewinnen – nicht,<br />
weil er <strong>de</strong>n Umsatz bringt, son<strong>de</strong>rn weil<br />
er wertvolle Informationen an das Unternehmen<br />
liefert. Diese ungefilterten<br />
Informationen aus Kun<strong>de</strong>nsicht wer<strong>de</strong>n<br />
nicht nur für das Marketing wichtiger,<br />
son<strong>de</strong>rn auch für die Entwicklung neuer<br />
Produkte.<br />
acquisa: Und wie innovativ schätzen Sie<br />
Deutschland ein?<br />
Siegel: Die Vorreiterrolle ist dahin. Es<br />
braucht einen grundlegen<strong>de</strong>n Mentalitätswan<strong>de</strong>l.<br />
Wie sieht <strong>de</strong>r aus? Sie müssen<br />
sich das so vorstellen, als ob Sie von<br />
einem Tag auf <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren vom Drehscheiben-Telefon<br />
zum I-Phone wechseln<br />
müssten. Drastisch, nicht wahr? Aber genau<br />
so drastisch muss sich das Denken in<br />
diesem Bereich än<strong>de</strong>rn. Denn wie heißt<br />
es so schön: Wer sich auf seinen Lorbeeren<br />
ausruht, trägt sie an <strong>de</strong>r falschen<br />
Stelle.<br />
acquisa: Aber <strong>de</strong>rzeit läuft die <strong>de</strong>utsche<br />
Wirtschaft doch rund. Da könnte man<br />
sich ja auch mal auf seinen Lorbeeren<br />
ausruhen?<br />
Kistenpfenning: Die konjunkturelle Entwicklung<br />
täuscht über die wirklichen<br />
Probleme hinweg. Zumal es nicht in<br />
allen Branchen gut läuft. Auf die Vertriebsmitarbeiter<br />
kommen gewaltige<br />
Aufgaben zu. Sie sollen Analysetools<br />
nutzen, die früher hauptsächlich von<br />
Mathematikern bedient wur<strong>de</strong>n. Sie sollen<br />
<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n eine Transparenz über<br />
Dinge darstellen, die sie früher nicht<br />
erzählen durften. <strong>Als</strong> Vertriebsmann<br />
vor Ort müssen Sie heute innerhalb von<br />
Sekun<strong>de</strong>n Dinge beantworten, für die<br />
Sie früher mehrere Wochen Zeit hatten.<br />
Wenn Unternehmen nicht in die [ …<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 65
Vertrieb & Verkauf _ Roundtable<br />
»Die DNA eines erfolgreichen Unternehmens<br />
liegt darin, dass je<strong>de</strong>r Mitarbeiter – vom<br />
Buchhalter bis zum Produktentwickler –<br />
Teil <strong>de</strong>s Vertriebs ist«<br />
Harald Trautsch, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r bei Everbill, Mountain<br />
View (USA)<br />
Qualifizierung ihrer Verkaufsmannschaften<br />
investieren, sind Themen wie<br />
Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement, Business<br />
Intelligence o<strong>de</strong>r Touch Point Management<br />
wirklich vergeu<strong>de</strong>te Liebesmüh.<br />
Indset: Die wichtigste Eigenschaft eines<br />
erfolgreichen Verkäufers liegt seit jeher<br />
darin, dass er das Produkt versteht und<br />
sich mit <strong>de</strong>m Produkt i<strong>de</strong>ntifizieren<br />
kann. Nur dann kann er sich für das<br />
Produkt begeistern, und diese Begeisterung<br />
auch <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n spüren lassen.<br />
Außer<strong>de</strong>m ist er unter dieser Voraussetzung<br />
bereit, die Extrameile zu gehen.<br />
Solche Mitarbeiter braucht <strong>de</strong>r Vertrieb.<br />
Das können Unternehmen über noch so<br />
ausgeklügelte Vergütungssysteme und<br />
Boni nicht erreichen. Es geht um <strong>de</strong>n<br />
Spirit im Unternehmen. Hier müssen<br />
»Um mehr Wissen über <strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n und die eigenen<br />
Probleme zu erhalten,<br />
müssen Unternehmen ein<br />
viel höheres MaSS an<br />
Agilität unter Beweis<br />
stellen.«<br />
Dr. Andreas Becks, Business Expert<br />
<strong>de</strong>s Centers of Excellence Customer<br />
Intelligence, SAS Institute, Hei<strong>de</strong>lberg<br />
Unternehmen künftig mehr Freiräume<br />
für die Verkäufer schaffen. Da brauchen<br />
wir einen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r Führung von<br />
Vertriebsmitarbeitern.<br />
Trautsch: Die DNA eines erfolgreichen<br />
Unternehmens liegt darin, dass je<strong>de</strong>r<br />
Mitarbeiter – vom Buchhalter bis zum<br />
Produktentwickler – Teil <strong>de</strong>s Vertriebs<br />
ist und damit auch Verantwortung gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n unternimmt. Vertrieb<br />
als integraler Bestandteil <strong>de</strong>r Organisation<br />
sozusagen. Je besser dies in <strong>de</strong>r<br />
Unternehmenskultur verankert ist, <strong>de</strong>sto<br />
erfolgreicher das Unternehmen.<br />
Siegel: Apropos Kulturwan<strong>de</strong>l. Den<br />
braucht es in <strong>de</strong>r Tat – auch im Vertrieb.<br />
Die Sales Teams müssen ihre Kun<strong>de</strong>n<br />
wie<strong>de</strong>r neu erziehen. Es kann nicht darum<br />
gehen, immer nur das billigste Produkt<br />
zu fin<strong>de</strong>n. Diese Schnäppchenjägermentalität<br />
<strong>de</strong>r Deutschen ist doch grauenhaft.<br />
Früher war das Gutesiegel »ma<strong>de</strong><br />
in Germany« das Maß aller Dinge, weil<br />
es für eine hohe Verlässlichkeit <strong>de</strong>s Produkts<br />
stand. In diese Richtung muss es<br />
wie<strong>de</strong>r zurückgehen. Denn das Billigste<br />
ist eben nicht das Beste.<br />
Kistenpfenning: Ich <strong>de</strong>nke, dass das Pen<strong>de</strong>l<br />
bereits umschlägt. Die Transparenz<br />
in <strong>de</strong>n Märkten wird unweigerlich dazu<br />
führen, dass Unternehmen konsequent<br />
sein müssen. Sie können nicht vorne öko<br />
drauf schreiben und hinten eine Dreckschleu<strong>de</strong>r<br />
sein.<br />
Trautsch: Diese ehrliche Konsequenz<br />
setzt sich in <strong>de</strong>r Kommunikation fort.<br />
Kun<strong>de</strong>n wollen ehrlich informiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Unternehmenskommunikation<br />
darf nicht zur reinen Produkt-PR verkommen.<br />
Auch das wird heute durch Social<br />
Media & Co. entlarvt – und zuweilen<br />
von <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n hart bestraft.<br />
acquisa: Derzeit wird (mal wie<strong>de</strong>r) viel<br />
über eine Frauenquote in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Wirtschaft diskutiert. Wäre es<br />
nicht sinnvoll, auch im Vertrieb Frauen<br />
mehr Verantwortung zu geben?<br />
Kistenpfenning: Sicherlich wäre das<br />
sinnvoll. Wir sind im technischen Vertrieb<br />
im B2B tätig. Da hat je<strong>de</strong> Frau im<br />
Verkauf einen Vorteil – schon allein, weil<br />
dies so selten vorkommt. Frauen können<br />
eine höhere Emotionalität in das Verkaufsgespräch<br />
bringen.<br />
Indset: Frauen sind vielleicht die besseren<br />
Verkäufer für männliche Kun<strong>de</strong>n,<br />
aber sind umkehrt Männer nicht auch<br />
die besseren Verkäufer für weibliche<br />
Kun<strong>de</strong>n? Ich halte diese Debatte daher<br />
für ein Feigenblatt. Entschei<strong>de</strong>nd sind<br />
vielmehr die Ergebnisse und das Verständnis<br />
für eine neue Führungskultur.<br />
Siegel: Frauen sind auch gegenüber<br />
weiblichen Kun<strong>de</strong>n die besseren Verkäufer,<br />
weil sie besser verstehen, wie Frauen<br />
funktionieren und was diesen wichtig ist.<br />
Trautsch: Entgegen herkömmlicher Meinung<br />
sind Männer nicht dumm. Wenn<br />
Unternehmen diesen männlichen Einkäufern<br />
weibliche Verkäufer vorsetzen in<br />
<strong>de</strong>r Annahme, dass diese dann eher kaufen,<br />
verursacht das wohl eher Unbehagen<br />
und führt zu negativen Reaktionen.<br />
Siegel: Man darf nicht auf starre Quoten<br />
setzen. Aber die jungen dynamischen<br />
Frauen übernehmen heute immer<br />
mehr die Rolle, die früher die jungen<br />
dynamischen Männer wahrgenommen<br />
haben. Das hat viele Grün<strong>de</strong> – von <strong>de</strong>r<br />
besseren Ausbildung beim weiblichen<br />
Geschlecht über eine höhere Ritalin-<br />
Anfälligkeit beim männlichen bis hin<br />
zu <strong>de</strong>r Tatsache, dass die Väter dieser<br />
jungen Männer nie Zeit hatten für ihre<br />
Jungs – und – und die Jungs insofern<br />
keine Vorbil<strong>de</strong>r hatten. Hier driftet die<br />
Gesellschaft immer mehr auseinan<strong>de</strong>r.<br />
Und es wäre besser, wenn sich diese Entwicklung<br />
wie<strong>de</strong>r normalisieren wür<strong>de</strong>.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
66 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Vertrieb & Verkauf _ Roundtable<br />
»Die DNA eines erfolgreichen Unternehmens<br />
liegt darin, dass je<strong>de</strong>r Mitarbeiter – vom<br />
Buchhalter bis zum Produktentwickler –<br />
Teil <strong>de</strong>s Vertriebs ist«<br />
Harald Trautsch, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r bei Everbill, Mountain<br />
View (USA)<br />
Qualifizierung ihrer Verkaufsmannschaften<br />
investieren, sind Themen wie<br />
Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement, Business<br />
Intelligence o<strong>de</strong>r Touch Point Management<br />
wirklich vergeu<strong>de</strong>te Liebesmüh.<br />
Indset: Die wichtigste Eigenschaft eines<br />
erfolgreichen Verkäufers liegt seit jeher<br />
darin, dass er das Produkt versteht und<br />
sich mit <strong>de</strong>m Produkt i<strong>de</strong>ntifizieren<br />
kann. Nur dann kann er sich für das<br />
Produkt begeistern, und diese Begeisterung<br />
auch <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n spüren lassen.<br />
Außer<strong>de</strong>m ist er unter dieser Voraussetzung<br />
bereit, die Extrameile zu gehen.<br />
Solche Mitarbeiter braucht <strong>de</strong>r Vertrieb.<br />
Das können Unternehmen über noch so<br />
ausgeklügelte Vergütungssysteme und<br />
Boni nicht erreichen. Es geht um <strong>de</strong>n<br />
Spirit im Unternehmen. Hier müssen<br />
»Um mehr Wissen über <strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n und die eigenen<br />
Probleme zu erhalten,<br />
müssen Unternehmen ein<br />
viel höheres MaSS an<br />
Agilität unter Beweis<br />
stellen.«<br />
Dr. Andreas Becks, Business Expert<br />
<strong>de</strong>s Centers of Excellence Customer<br />
Intelligence, SAS Institute, Hei<strong>de</strong>lberg<br />
Unternehmen künftig mehr Freiräume<br />
für die Verkäufer schaffen. Da brauchen<br />
wir einen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r Führung von<br />
Vertriebsmitarbeitern.<br />
Trautsch: Die DNA eines erfolgreichen<br />
Unternehmens liegt darin, dass je<strong>de</strong>r<br />
Mitarbeiter – vom Buchhalter bis zum<br />
Produktentwickler – Teil <strong>de</strong>s Vertriebs<br />
ist und damit auch Verantwortung gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n unternimmt. Vertrieb<br />
als integraler Bestandteil <strong>de</strong>r Organisation<br />
sozusagen. Je besser dies in <strong>de</strong>r<br />
Unternehmenskultur verankert ist, <strong>de</strong>sto<br />
erfolgreicher das Unternehmen.<br />
Siegel: Apropos Kulturwan<strong>de</strong>l. Den<br />
braucht es in <strong>de</strong>r Tat – auch im Vertrieb.<br />
Die Sales Teams müssen ihre Kun<strong>de</strong>n<br />
wie<strong>de</strong>r neu erziehen. Es kann nicht darum<br />
gehen, immer nur das billigste Produkt<br />
zu fin<strong>de</strong>n. Diese Schnäppchenjägermentalität<br />
<strong>de</strong>r Deutschen ist doch grauenhaft.<br />
Früher war das Gutesiegel »ma<strong>de</strong><br />
in Germany« das Maß aller Dinge, weil<br />
es für eine hohe Verlässlichkeit <strong>de</strong>s Produkts<br />
stand. In diese Richtung muss es<br />
wie<strong>de</strong>r zurückgehen. Denn das Billigste<br />
ist eben nicht das Beste.<br />
Kistenpfenning: Ich <strong>de</strong>nke, dass das Pen<strong>de</strong>l<br />
bereits umschlägt. Die Transparenz<br />
in <strong>de</strong>n Märkten wird unweigerlich dazu<br />
führen, dass Unternehmen konsequent<br />
sein müssen. Sie können nicht vorne öko<br />
drauf schreiben und hinten eine Dreckschleu<strong>de</strong>r<br />
sein.<br />
Trautsch: Diese ehrliche Konsequenz<br />
setzt sich in <strong>de</strong>r Kommunikation fort.<br />
Kun<strong>de</strong>n wollen ehrlich informiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Unternehmenskommunikation<br />
darf nicht zur reinen Produkt-PR verkommen.<br />
Auch das wird heute durch Social<br />
Media & Co. entlarvt – und zuweilen<br />
von <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n hart bestraft.<br />
acquisa: Derzeit wird (mal wie<strong>de</strong>r) viel<br />
über eine Frauenquote in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Wirtschaft diskutiert. Wäre es<br />
nicht sinnvoll, auch im Vertrieb Frauen<br />
mehr Verantwortung zu geben?<br />
Kistenpfenning: Sicherlich wäre das<br />
sinnvoll. Wir sind im technischen Vertrieb<br />
im B2B tätig. Da hat je<strong>de</strong> Frau im<br />
Verkauf einen Vorteil – schon allein, weil<br />
dies so selten vorkommt. Frauen können<br />
eine höhere Emotionalität in das Verkaufsgespräch<br />
bringen.<br />
Indset: Frauen sind vielleicht die besseren<br />
Verkäufer für männliche Kun<strong>de</strong>n,<br />
aber sind umkehrt Männer nicht auch<br />
die besseren Verkäufer für weibliche<br />
Kun<strong>de</strong>n? Ich halte diese Debatte daher<br />
für ein Feigenblatt. Entschei<strong>de</strong>nd sind<br />
vielmehr die Ergebnisse und das Verständnis<br />
für eine neue Führungskultur.<br />
Siegel: Frauen sind auch gegenüber<br />
weiblichen Kun<strong>de</strong>n die besseren Verkäufer,<br />
weil sie besser verstehen, wie Frauen<br />
funktionieren und was diesen wichtig ist.<br />
Trautsch: Entgegen herkömmlicher Meinung<br />
sind Männer nicht dumm. Wenn<br />
Unternehmen diesen männlichen Einkäufern<br />
weibliche Verkäufer vorsetzen in<br />
<strong>de</strong>r Annahme, dass diese dann eher kaufen,<br />
verursacht das wohl eher Unbehagen<br />
und führt zu negativen Reaktionen.<br />
Siegel: Man darf nicht auf starre Quoten<br />
setzen. Aber die jungen dynamischen<br />
Frauen übernehmen heute immer<br />
mehr die Rolle, die früher die jungen<br />
dynamischen Männer wahrgenommen<br />
haben. Das hat viele Grün<strong>de</strong> – von <strong>de</strong>r<br />
besseren Ausbildung beim weiblichen<br />
Geschlecht über eine höhere Ritalin-<br />
Anfälligkeit beim männlichen bis hin<br />
zu <strong>de</strong>r Tatsache, dass die Väter dieser<br />
jungen Männer nie Zeit hatten für ihre<br />
Jungs – und – und die Jungs insofern<br />
keine Vorbil<strong>de</strong>r hatten. Hier driftet die<br />
Gesellschaft immer mehr auseinan<strong>de</strong>r.<br />
Und es wäre besser, wenn sich diese Entwicklung<br />
wie<strong>de</strong>r normalisieren wür<strong>de</strong>.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
66 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Vertrieb & Verkauf _ Veranstaltungsorganisation<br />
Menschen machen Events<br />
Vertrauen und Sympathie bei <strong>de</strong>n Gästen und Teilnehmern einer Veranstaltung wird nicht über<br />
die Location o<strong>de</strong>r das Catering erzeugt, son<strong>de</strong>rn über engagiertes, sympathisches und gut<br />
geschultes Veranstaltungspersonal, inklusive <strong>de</strong>r Projektleitung. Was Sie beachten sollten.<br />
Text _ Melanie von Graeve<br />
Stellen Sie sich rechtzeitig darauf ein,<br />
dass Sie die Unterstützung interner<br />
o<strong>de</strong>r externer Kräfte benötigen könnten<br />
– etwa, weil bestimmte Fachkenntnisse<br />
nicht vorhan<strong>de</strong>n sind o<strong>de</strong>r Sie ohne personelle<br />
Unterstützung keinen störungsund<br />
staufreien Ablauf für Ihre Teilnehmer<br />
gewährleisten könnten.<br />
Veranstaltungspersonal kann beispielsweise<br />
für Aufgaben wie Einlasskontrolle,<br />
Information und Empfang, für die Gar<strong>de</strong>robe,<br />
die Referenten- o<strong>de</strong>r VIP-Betreuung<br />
(in welcher Sprache?) nötig sein.<br />
Prüfen Sie, ob Sie auch Dolmetscher sowie<br />
Techniker für Installation, Beleuchtung,<br />
Ton und Präsentation brauchen.<br />
Auch zur Veranstaltungs dokumentation<br />
kann Personal erfor<strong>de</strong>rlich sein, etwa<br />
ein Fotograf o<strong>de</strong>r ein Filmteam.<br />
Darüberhinaus können Aufgaben wie<br />
Tagungssekretariat, Gäs tetransport,<br />
Fahrservice, Parkplatzanweisung, Service,<br />
Vor-, Zwischen- und Endreinigung<br />
(auch WC), Wachdienst, Sicherheit, Personenschutz,<br />
Auf-/Abbau etc. anfallen.<br />
Personal als Aushängeschild<br />
Das Veranstaltungspersonal präsentiert<br />
und repräsentiert Ihr Unternehmen – es<br />
ist sozusagen Ihr Aushängeschild. Informieren<br />
Sie Ihre Helfer daher nicht nur<br />
über Ablauf und Details <strong>de</strong>r Veranstaltung,<br />
son<strong>de</strong>rn – insbeson<strong>de</strong>re externes<br />
Personal – auch über Ihr Unternehmen.<br />
Internes Veranstaltungspersonal kann<br />
zusätzlich eine Schulung im Bereich<br />
Soft-Skills und Business-Knigge benötigen<br />
– vor allem, wenn Sie Azubis und Praktikanten<br />
einsetzen möchten. Externes Personal<br />
von guten Agenturen sollte in diesen<br />
Bereichen bereits geschult sein. Und:<br />
Informieren Sie alle Mitglie<strong>de</strong>r Ihres Teams über folgen<strong>de</strong> Themen:<br />
p<br />
p<br />
p<br />
p<br />
p<br />
p<br />
p<br />
p<br />
p<br />
p<br />
p info was das team wissen muss<br />
Unternehmensprofil<br />
Ziele <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />
Ablauf <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />
Gegebenheiten am Veranstaltungsort<br />
Wichtige Personen (VIPs, Redner etc.)<br />
Verantwortliche<br />
Einsatzbereiche<br />
Einsatz- und Pausenzeiten<br />
Umgangsformen/Klei<strong>de</strong>rvorgaben<br />
Notfallplan, wichtige Rufnummern<br />
Überlegen Sie sich, wie Sie Ihr Personal<br />
als kompetente Ansprechpartner erkennbar<br />
machen möchten. Je nach Veranstaltungsart<br />
und -stil eignen sich hierfür einheitliche<br />
Kleidung und Accessoires wie<br />
Halstücher, Kopfbe<strong>de</strong>ckungen etc.<br />
Wichtig ist, dass alle Mitarbeiter vor Ort<br />
umfassend über die Veranstaltung und<br />
das veranstalten<strong>de</strong> Unternehmen informiert<br />
sind. Je<strong>de</strong>r muss in <strong>de</strong>r Lage sein,<br />
<strong>de</strong>n Teilnehmern die gewünschten Auskünfte<br />
zu geben.<br />
Damit Ihr Personal mit <strong>de</strong>r Veranstaltungslocation<br />
vertraut ist und die typischen<br />
Besucherfragen beantworten<br />
kann, gehören eine gemeinsame Begehung<br />
sowie eine gründliche Einweisung<br />
zur Schulung. Nach <strong>de</strong>r Schulung sollte<br />
je<strong>de</strong>r Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Lage sein, in eigenen<br />
Worten die Ziele, Aktionen und<br />
beson<strong>de</strong>ren Abläufe während <strong>de</strong>r Veranstaltung,<br />
seine Aufgaben, seinen Einsatzbereich,<br />
seinen Dienstplan und seine<br />
Pausenzeiten sowie die besprochenen<br />
Notfall- und Sicherheitsmaßnahmen<br />
wie<strong>de</strong>rzugeben.<br />
Die Menge an Personal, die Sie benötigen,<br />
ergibt sich aus <strong>de</strong>n Veranstaltungszeiten<br />
und Zeitfenstern (in welchen<br />
Zeiträumen müssen bestimmte Tätigkeiten<br />
wie Gar<strong>de</strong>robe, Registrierung<br />
erledigt sein etc.), <strong>de</strong>n anfallen<strong>de</strong>n Aufgaben<br />
und Ihrer Teilnehmerzahl. Klären<br />
Sie vor diesem Hintergrund: Wo, von<br />
wann bis wann, für welche Aufgaben<br />
wie viel Personal mit welchen Qualifikationen<br />
benötigt wird. Wo die Standorte<br />
und Einsatzbereiche <strong>de</strong>r jeweiligen<br />
Mitarbeiter sind (genauen Einsatzort benennen!<br />
Bezeichnungen wie »draußen«<br />
o<strong>de</strong>r »drinnen« reichen nicht). Wer Ansprechpartner<br />
und wer weisungsbefugt<br />
ist. Wie die zulässigen Einsatz- und<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Pausenzeiten <strong>de</strong>s Veran-<br />
68 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Gutes Essen ist auf Veranstaltungen wichtig,<br />
reicht aber für <strong>de</strong>ren Erfolg beileibe nicht<br />
aus.<br />
Foto: Anna Mc Master<br />
staltungspersonals sind. Wann, wo und<br />
durch wen das <strong>de</strong>taillierte Briefing mit<br />
Aufgabenverteilung erfolgt.<br />
Ein Stau-Check hilft Ihnen zu prüfen,<br />
ob Sie ausreichend Personal eingeplant<br />
haben: Haben Sie die klassischen Situationen,<br />
in <strong>de</strong>nen sich Schlangen bil<strong>de</strong>n<br />
– Gar<strong>de</strong>robe, Registrierung, Buffet etc. –<br />
durchdacht?<br />
Wo immer Sie nicht sicher sind, fragen<br />
Sie Profis o<strong>de</strong>r probieren Sie aus, wie<br />
viel Zeit welche Arbeitsschritte (Gar<strong>de</strong>robe,<br />
Check-in etc.) erfor<strong>de</strong>rn. Legen Sie<br />
sich Gegenmaßnahmen zurecht, die Sie<br />
auch vor Ort noch ergreifen können,<br />
falls es trotz<strong>de</strong>m zu längeren Wartezeiten<br />
kommt!<br />
Die Rolle <strong>de</strong>r Projektleitung<br />
Die Projektleitung ist für <strong>de</strong>n reibungslosen<br />
Ablauf <strong>de</strong>s Geschehens vor Ort<br />
verantwortlich – sowohl nach außen<br />
gegenüber <strong>de</strong>n Teilnehmern und externen<br />
Dienstleistern als auch nach innen<br />
gegenüber <strong>de</strong>m Veranstaltungsteam.<br />
Da eine solche Aufgabe nicht ohne Weiteres<br />
übertragen wer<strong>de</strong>n kann, sollten<br />
Sie sich unbedingt rechtzeitig mit <strong>de</strong>r<br />
Frage <strong>de</strong>r Vertretung <strong>de</strong>r Projektleitung<br />
beschäftigen.<br />
Eine gute Planung allein reicht noch<br />
nicht aus – es gibt viele unerwartete<br />
Faktoren, auf die bei Veranstaltungen<br />
schnell reagiert wer<strong>de</strong>n muss. Wohin<br />
bei schlechtem Wetter? Was tun, wenn<br />
<strong>de</strong>r Referent ausfällt? Was, wenn die<br />
Technik streikt? Wägen Sie bereits in<br />
<strong>de</strong>r Planungsphase ab, wie Sie im Fall<br />
<strong>de</strong>r Fälle vorgehen wer<strong>de</strong>n und welche<br />
Maßnahmen präventiv zu ergreifen<br />
sind. Hier einige hilfreiche Fragen<br />
für Ihre Plan-Überlegungen: Welche<br />
Probleme, Engpässe, Schwierigkeiten<br />
kennen Sie aus Ihrer Veranstaltungsvergangenheit?<br />
Welche Pannen, Engpässe<br />
etc. haben Ihre Teilnehmer bei Ihren<br />
Veranstaltungen bereits erlebt? Welche<br />
Probleme mit Ihrer Zielgruppe sind<br />
wahrscheinlich o<strong>de</strong>r möglich? Wie wollen<br />
Sie im Ernstfall reagieren?<br />
Spielen Sie rechtzeitig vor Ihrer Veranstaltung<br />
alle Stationen, Programmpunkte<br />
und Abläufe mithilfe Ihres Ablaufplans<br />
gedanklich durch – am besten<br />
im Projektteam. Ein frühzeitiger Check<br />
ermöglicht Ihnen, Vorsorgemaßnahmen<br />
zu ergreifen. Außer<strong>de</strong>m sind Sie<br />
durch eine solche gedankliche Trockenübung<br />
im Ernstfall wesentlich schneller<br />
in <strong>de</strong>r Lage zu reagieren, da <strong>de</strong>r Zeitaufwand<br />
für die Lösungsfindung wegfällt.<br />
Nutzen Sie die Hilfsmittel <strong>de</strong>r Profis wie<br />
Ablaufpläne, Checklisten und Regiebücher<br />
nicht nur für Ihre Veranstaltungsplanung.<br />
Sie gewährleisten Ihnen auch<br />
eine sichere Durchführung. Egal ob jemand<br />
krankheitsbedingt ausfällt o<strong>de</strong>r<br />
Buchtipp<br />
Worauf kommt es bei <strong>de</strong>r Organisation<br />
von Veranstaltungen an? Dieses Buch gibt<br />
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im Stau feststeckt: Sind seine Aufgaben<br />
in einem Ablaufplan schriftlich festgehalten,<br />
wird es leichter sein, ihn kurzfristig<br />
zu vertreten. Entschei<strong>de</strong>nd ist, dass<br />
für alle Verantwortlichen je<strong>de</strong>rzeit klar<br />
erkennbar ist, wer wann und wo was tut<br />
beziehungsweise wofür zuständig ist.<br />
Ablaufpläne und To-do-Listen helfen Ihnen<br />
auch beim Delegieren, was vielen<br />
Projektleitern schwerfällt. Sie können<br />
und wollen nicht loslassen aus Angst,<br />
dass sich Fehler einschleichen. Sorgfältig<br />
ausgearbeitete Checklisten, in <strong>de</strong>nen die<br />
Projektleitung <strong>de</strong>tailliert festhält, was<br />
wann in welchem Umfang geschehen<br />
muss, bieten da eine gute Hilfestellung.<br />
Gestalten Sie eine solche Liste nach Ihren<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen – <strong>de</strong>m Erfolg Ihres<br />
Events steht kaum noch etwas im Wege.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
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06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong>
CRM & DATABASE _ Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung<br />
Gesucht: Operative Details<br />
Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessungen liefern häufig spannen<strong>de</strong> Erkenntnisse und konkrete<br />
Handlungsempfehlungen für die Praxis – wenn sie gewissenhaft und individuell konzipiert<br />
sind. Der Erkenntnisgewinn von stark standardisierten Verfahren ist dagegen eher gering.<br />
Text _ Christoph Lorenz<br />
Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit und Kun<strong>de</strong>nloyalität<br />
sind unbestechliche Indikatoren<br />
für <strong>de</strong>n Zustand und die Konkurrenzfähigkeit<br />
eines Unternehmens. In<br />
ihnen spiegeln sich die Qualität <strong>de</strong>r<br />
Produkte, das Engagement <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
und die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r<br />
Service- und Vertriebseinheiten. Angesichts<br />
dieser Tatsache ist es erstaunlich,<br />
wie häufig selbst erfahrene Entschei<strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>r Managementebene vieler Unternehmen<br />
das Thema im Gespräch immer<br />
wie<strong>de</strong>r auf drei Fragen reduzieren:<br />
1. Weiß ich das nicht sowieso schon?<br />
2. Kann man für ein solches Projekt einen<br />
ROI prognostizieren? 3. Verdiene ich<br />
damit Geld?<br />
Die erste Reaktion vieler Marktforscher,<br />
spätestens nach <strong>de</strong>r letzten Frage, ist ein<br />
Augenrollen. Die zweite <strong>de</strong>r Abschied<br />
aus <strong>de</strong>r inhaltlichen Diskussion. Ein Fehler,<br />
liefert doch das digitale Zeitalter mit<br />
Plattformen wie Qype, Facebook und einer<br />
Vielzahl von branchenbezogenen<br />
Empfehlungs- und Bewertungsseiten<br />
sowie <strong>de</strong>r dazugehörigen Text-Mining-<br />
Werkzeuge nicht nur neue Analyseinstrumente,<br />
son<strong>de</strong>rn entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Argumente für die steigen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung.<br />
Eine Studie <strong>de</strong>r Münchner Agentur<br />
Padber X Marketing Consultants zum<br />
Empfehlungsmarketing kommt zu <strong>de</strong>m<br />
Schluss, dass das Online-Empfehlungsmarketing<br />
aufgrund seiner »Glaubwürdigkeit,<br />
Reichweite und oftmals<br />
Kosteneffizienz stark an Be<strong>de</strong>utung für<br />
Unternehmen gewinnen« wird. Wenig<br />
überraschend ist dabei auch die Prognose,<br />
dass vor allem diejenigen Plattformen<br />
großen Erfolg haben wer<strong>de</strong>n, die auf<br />
wirklichen Personen – Freun<strong>de</strong>n, Kollegen,<br />
Experten – basieren, nicht auf anonymen<br />
Usern.<br />
Schön und gut, sagen an dieser Stelle<br />
die Entschei<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Unternehmen.<br />
Aber was bringt mir dafür die Messung<br />
meiner Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit? Viel eher<br />
müsste ich doch die Meinungsführer<br />
in <strong>de</strong>n für meine Branche relevanten<br />
Netzwerken, Plattformen o<strong>de</strong>r Interessensverbän<strong>de</strong>n<br />
mit einer passen<strong>de</strong>n<br />
Kampagne mobilisieren. Doch wie setzt<br />
sich eine solche Kampagne zusammen?<br />
Welche Produktbeson<strong>de</strong>rheiten wer<strong>de</strong>n<br />
beispielsweise betont, welche besser verschwiegen?<br />
Eine Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung<br />
dient an dieser Stelle nicht nur<br />
<strong>de</strong>r Potenzialanalyse, son<strong>de</strong>rn gibt, wenn<br />
sie richtig konzipiert ist, auch wichtige<br />
Hinweise auf produktspezifische Stärken<br />
und Schwächen. Warum sollten<br />
Unternehmen auf dieses Fachwissen unzähliger<br />
externer Experten verzichten?<br />
Auf das Fachwissen von Kun<strong>de</strong>n, die ihre<br />
Produkte tagtäglich einsetzen?<br />
Ein Workshop bringt Klarheit<br />
Ist die Entscheidung für eine Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung<br />
gefallen, stellt sich<br />
die Frage, wie man vorgeht, wie das Studien<strong>de</strong>sign<br />
aussehen soll und wie man<br />
aus <strong>de</strong>n Ergebnissen konkrete Handlungsempfehlungen<br />
ableiten kann.<br />
»Wir starten oft mit einem Workshop,<br />
bei <strong>de</strong>m wir mehr über die Erwartungen<br />
und Bedürfnisse unserer Kun<strong>de</strong>n erfahren,<br />
und uns intensiv mit <strong>de</strong>m Produkt<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Dienstleistung auseinan<strong>de</strong>rsetzen«,<br />
sagt Robert Follmer, Bereichsleiter<br />
Marktforschung beim Institut für<br />
angewandte Sozialwissenschaft (Infas)<br />
in Bonn. »Das ist vielversprechen<strong>de</strong>r als<br />
<strong>de</strong>r viel zu häufige Einsatz von Standardinstrumenten.<br />
Und es erhöht die Akzeptanz.«<br />
Ein hoher Standardisierungsgrad<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsstudie<br />
dagegen vereinfacht zwar das Verfahren,<br />
erschwert aber am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Tages<br />
das Ableiten konkreter Handlungsziele,<br />
weil viele Unternehmensspezifika nicht<br />
berücksichtigt wur<strong>de</strong>n. Was bleibt, sind<br />
70 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
häufig wenig aussagekräftige Zahlen.<br />
Für die Kun<strong>de</strong>n seien ohnehin häufig die<br />
operativen Details, die Bewertung von<br />
Einzelaspekten, viel spannen<strong>de</strong>r als die<br />
eher globalen Zufrie<strong>de</strong>nheitswerte. Der<br />
Grund liegt auf <strong>de</strong>r Hand: Diese Detailergebnisse<br />
sind umsetzungsorientiert. »Sie<br />
liefern auch <strong>de</strong>njenigen wichtige Hinweise,<br />
die sich nicht täglich mit Marktforschungsergebnissen<br />
befassen, aber<br />
für die Ableitung von Maßnahmen verantwortlich<br />
sind«, erklärt Follmer. Wichtig<br />
sei es dabei, diesen Bedarf bereits bei<br />
<strong>de</strong>r Konzeption einer Studie o<strong>de</strong>r eines<br />
Fragebogens zu berücksichtigen. »Das<br />
wird häufig unterschätzt.«<br />
Komplexe Auswertung<br />
p info Der Net Promoter Score (NPS)<br />
Der NPS beziffert die Bereitschaft von<br />
Kun<strong>de</strong>n, ein Unternehmen o<strong>de</strong>r Produkt<br />
weiterzuempfehlen. Berechnet wird er<br />
durch die Differenz zwischen <strong>de</strong>n Promotoren<br />
(sehr zufrie<strong>de</strong>nen Kun<strong>de</strong>n) und <strong>de</strong>n<br />
Kritikern (sehr unzufrie<strong>de</strong>nen Kun<strong>de</strong>n)<br />
eines Unternehmens.<br />
p Zur Berechnung <strong>de</strong>s NPS wird einer<br />
repräsentativen Gruppe von Kun<strong>de</strong>n eine<br />
einzige Frage gestellt: »Wie wahrscheinlich<br />
ist es, dass Sie das Unternehmen xy einem<br />
Freund o<strong>de</strong>r Kollegen weiterempfehlen wer<strong>de</strong>n?«<br />
p Anschließend folgt die Unterteilung in<br />
»Promotoren«, »passiv Zufrie<strong>de</strong>ne« und » Kritiker«.<br />
Promotoren sind alle Kun<strong>de</strong>n, die auf<br />
<strong>de</strong>r elfstufigen Skala von 1 bis 10 mit »9«<br />
o<strong>de</strong>r »10« antworten. Passiv Zufrie<strong>de</strong>ne sind<br />
alle, die mit »7« o<strong>de</strong>r »8« geantwortet haben.<br />
Alle an<strong>de</strong>ren Kun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n als Kritiker bezeichnet.<br />
p Der NPS-Wert wird ermittelt, in<strong>de</strong>m die<br />
Zahl <strong>de</strong>r Kritiker von <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Promotoren<br />
abgezogen wird. Der Wert kann also zwischen<br />
plus 100 und minus 100 liegen.<br />
p Der Vorteil <strong>de</strong>s NPS liegt in seiner Einfachheit.<br />
Die Korrelation zwischen NPS und<br />
Unternehmenserfolg ist für ca. 30 Branchen<br />
empirisch belegt. Hier gibt es entsprechen<strong>de</strong><br />
Benchmark-Werte.<br />
p Ein Nachteil <strong>de</strong>s NPS ist sein begrenztes<br />
Potenzial, konkrete Handlungsfel<strong>de</strong>r für<br />
Verbesserungen aufzuzeigen, da die Kun<strong>de</strong>n<br />
keine Auskunft darüber geben, warum sie ein<br />
Unternehmen empfehlen – o<strong>de</strong>r eben nicht.<br />
Liegen die Umfrageergebnisse vor, sollten<br />
sogenannte Treiberanalysen erstellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Dabei wer<strong>de</strong>n die Zufrie<strong>de</strong>nheitsbewertungen<br />
mit ihrer jeweiligen Be<strong>de</strong>utung<br />
kombiniert und anschließend<br />
mit <strong>de</strong>m Wettbewerb verglichen, um die<br />
Handlungsfel<strong>de</strong>r zu priorisieren.<br />
Bei <strong>de</strong>r Vermittlung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />
kommt es darauf an, die Auswertung<br />
zwar komplex und inhaltlich vollständig<br />
durchzuführen, die Ergebnisse aber<br />
einfach zu vermitteln. »Inhalte sind oft<br />
überzeugen<strong>de</strong>r als viele Zahlen«, sagt<br />
Follmer. »Dabei stellen elaborierte statistische<br />
Verfahren ein zentrales Werkzeug<br />
dar, auf das wir fast immer zurückgreifen.«<br />
Im Anschluss komme es darauf<br />
an, auf Basis <strong>de</strong>r Ergebnisse erste Empfehlungen<br />
zu formulieren und Phantasie<br />
zur Weiterentwicklung durch <strong>de</strong>n<br />
Auftraggeber freizusetzen. Nicht selten<br />
führt die Analyse <strong>de</strong>r Ergebnisse auch zu<br />
Handlungsempfehlungen, die scheinbar<br />
offensichtlich sind und <strong>de</strong>nnoch in ihrer<br />
Tragweite vorher nicht erkannt wur<strong>de</strong>n.<br />
»Ein schönes Beispiel ist hier immer die<br />
Frage <strong>de</strong>s ’Gesichtzeigens’, das wird häufig<br />
vernachlässigt«, sagt Robert Follmer.<br />
»Wenn Sie beispielsweise ein technisches<br />
Produkt kaufen, das von einem Auslieferungsfahrer<br />
bei Ihnen im Betrieb angeliefert<br />
wird, ist das Auftreten <strong>de</strong>s Fahrers<br />
unter Umstän<strong>de</strong>n genauso wichtig für<br />
die Kun<strong>de</strong>nbindung wie das Produkt<br />
selbst.« Im konkreten Fall konnte das Unternehmen<br />
mit entsprechen<strong>de</strong>n Schulungen<br />
und Verhaltensrichtlinien für<br />
die Fahrer eine sehr positive Wirkung<br />
erzielen.<br />
Trend zur Emotionalisierung<br />
Ein spannen<strong>de</strong>r Trend in <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheismessung<br />
– abseits technischer<br />
Neuerungen und Verfahren – ist<br />
laut Robert Follmer die allgemeine Entwicklung<br />
weg vom reinen Kennzahlenmix<br />
hin zu mehr Emotion. Welche Chancen<br />
bieten Reklamationen? Was macht<br />
einen wirklich überzeugten Kun<strong>de</strong>n<br />
aus? Wie ist das mit <strong>de</strong>r Markenwahrnehmung<br />
und <strong>de</strong>m Image <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
verknüpft? Wann empfehlen Kun<strong>de</strong>n<br />
ein Produkt weiter?<br />
Ein Beleg für die gestiegene Relevanz<br />
solcher Fragestellungen ist <strong>de</strong>r Erfolg<br />
<strong>de</strong>s Net Promoter Scores (NPS), ein von<br />
Fred Reichheld (Bain & Company) entwickelter<br />
In<strong>de</strong>x, <strong>de</strong>r die Bereitschaft <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>n misst, das Unternehmen beziehungsweise<br />
seine Produkte weiterzuempfehlen.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> <br />
• ] [ …<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 71
CRM & DATABASE _ Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung<br />
Interview »Die Messung allein bringt nichts!«<br />
Nicht wenige Unternehmensentschei<strong>de</strong>r stehen Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessungen<br />
eher skeptisch gegenüber. Wenn dann doch<br />
eine entsprechen<strong>de</strong> Studie in Auftrag gegeben wird, wirken die<br />
Vorurteile im Management häufig wie eine sich selbst erfüllen<strong>de</strong><br />
Prophezeiung. Denn ohne Akzeptanz und die echte Bereitschaft<br />
zur Verän<strong>de</strong>rung – sowohl im Management als auch bei <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />
– , bleibt die beste Studie folgenlos, sagt Oliver Bössow,<br />
Leiter <strong>de</strong>r Marktforschung bei Vocatus in München.<br />
acquisa: Herr Bössow, wenn es um die Messung von Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit<br />
und -loyalität geht, sehen sich Marktforscher von Seiten <strong>de</strong>s<br />
Managements häufig mit <strong>de</strong>r ROI-Frage konfrontiert: »Was bringt<br />
mir das konkret?« – Was antworten Sie darauf?<br />
Oliver Bössow: Dieser Zweifel am Nutzen von Zufrie<strong>de</strong>nheitsstudien<br />
wird in <strong>de</strong>r Tat gar nicht so selten geäußert. Ich antworte: Die Messung<br />
allein bringt Ihnen – nichts! Sie müssen auch die Bereitschaft<br />
mitbringen, auf Basis <strong>de</strong>r Ergebnisse an einer qualitativen Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nbeziehungen arbeiten zu wollen. Fest steht: Emotional<br />
verbun<strong>de</strong>ne und sehr zufrie<strong>de</strong>ne Kun<strong>de</strong>n sind erheblich treuer,<br />
empfehlen das Unternehmen häufiger weiter und liefern einen<br />
höheren Return on Investment als weniger zufrie<strong>de</strong>ne Kun<strong>de</strong>n, die<br />
zwar nicht kündigen – allerdings nur, weil sie zu bequem sind o<strong>de</strong>r<br />
keine bessere Wahl haben.<br />
acquisa: Was sind die wichtigsten Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsmessung,<br />
welche relevanten Kennzahlen gibt es und wie aussagekräftig<br />
sind diese?<br />
Bössow: Die meisten Unternehmen führen alle ein, zwei Jahre eine<br />
allgemeine, quantitative Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsbefragung durch<br />
– oft telefonisch, aber in zunehmen<strong>de</strong>m Maße auch online. Diese<br />
Untersuchungen sind thematisch eher breit angelegt und richten<br />
sich mit ihrem Kennzahlenfokus eher an das Management. Im Kern<br />
dreht sich hier alles um die Frage »Wer ist wie zufrie<strong>de</strong>n?« Da an<br />
vielen Stellen jedoch die analytische Tiefe zur Ableitung von Handlungsempfehlungen<br />
fehlt, gewinnen ereignisgetriebene Metho<strong>de</strong>n<br />
an Be<strong>de</strong>utung. Hier wer<strong>de</strong>n einzelne Kontaktpunkte ereignisnah<br />
beleuchtet und die Erlebnisebene <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n über qualitative Vertiefungen<br />
einbezogen – immer mit <strong>de</strong>r Fragestellung im Hinterkopf:<br />
»Wer ist warum zufrie<strong>de</strong>n?« Bei <strong>de</strong>n Kennzahlen gibt es gera<strong>de</strong> für<br />
das Konstrukt »Kun<strong>de</strong>nloyalität« unterschiedlichste Operationalisierungen,<br />
die – ehrlich gesagt – alle ähnlich gut funktionieren. Aber:<br />
Ein In<strong>de</strong>x, <strong>de</strong>r nicht im Längsschnitt über das tatsächliche Kun<strong>de</strong>nverhalten<br />
geeicht ist, ist erst einmal beliebig. Er gewinnt seine<br />
Aussagekraft allein über die Zeit, wenn man sieht, wie er sich unter<br />
gleichen Bedingungen zum Positiven o<strong>de</strong>r Negativen verän<strong>de</strong>rt.<br />
Bössow: Um eine positive Verän<strong>de</strong>rung über zielgenaue Handlungsempfehlungen<br />
zu bewirken, müssen konkrete Verantwortlichkeiten<br />
im Unternehmen zugewiesen und Deutungshoheiten minimiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Nichts ist für einen Verbesserungsprozess hin<strong>de</strong>rlicher, als<br />
wenn kritische Ergebnisse angezweifelt o<strong>de</strong>r sich gegenseitig die<br />
Verantwortung dafür zugeschoben wird. Deshalb ist es ganz wichtig,<br />
im Vorfeld <strong>de</strong>r Messung wie auch in <strong>de</strong>r Ergebnisvermittlung das<br />
Vertrauen <strong>de</strong>r Mitarbeiter zu gewinnen. Hier ist <strong>de</strong>r Marktforscher<br />
nicht als »Zahlenknecht«, son<strong>de</strong>rn als »Trusted Advisor« gefragt.<br />
acquisa: Haben Sie dazu ein konkretes Unternehmensbeispiel aus<br />
Ihrer Beratungspraxis?<br />
Bössow: Wir haben bei einem Global Player im IT Solutions-Markt das<br />
Studien<strong>de</strong>sign auf die Frage ausgerichtet: »Bieten wir unseren Kun<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>n einzelnen Phasen die richtigen Ansprechpartner?« Wie Sie<br />
sich vorstellen können, ist die Kun<strong>de</strong>n-Anbieter-Beziehung im Bereich<br />
IT-Solutions in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Geschäftsphasen sehr komplex,<br />
mit unterschiedlichen Akteuren in wechseln<strong>de</strong>n Konstellationen. In<br />
diesem Fall konnten wir aus <strong>de</strong>n Ergebnissen die spezifischen Verantwortlichkeiten<br />
im Unternehmen ermitteln und sehr greifbare Handlungsempfehlungen<br />
für die einzelnen Bereiche ableiten.<br />
acquisa: ... die dann auch umgesetzt wur<strong>de</strong>n?<br />
Bössow: Für <strong>de</strong>n Erfolg ist letztlich immer auch die Unternehmenskultur<br />
entschei<strong>de</strong>nd. In diesem Fall gab es <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungswillen<br />
und eine hohe Bereitschaft, mit <strong>de</strong>n von uns vorgelegten Ergebnissen<br />
auch tatsächlich zu arbeiten. Das ist aber beileibe keine Selbstverständlichkeit.<br />
acquisa: Gutes Studien<strong>de</strong>sign und genaue Messung sind das eine,<br />
doch wie schaffe ich <strong>de</strong>n Sprung von <strong>de</strong>n Ergebnissen zu konkreten<br />
Handlungsempfehlungen für die Praxis?<br />
Oliver Bössow, Leiter <strong>de</strong>r Marktforschung bei Vocatus in München.<br />
72 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
www.acquisa.<strong>de</strong>/crm<br />
Daten sind das neue Gold <strong>de</strong>r Unternehmen. Denn nur wer weiß, was Kun<strong>de</strong>n und Interessenten<br />
wirklich brauchen, kann erfolgreich verkaufen. Und es gibt immer mehr Daten: Transaktionen,<br />
Website-Tracking, Social-Media-Monitoring spülen täglich neue ins Unternehmen. acquisa hilft Ihnen,<br />
bei CRM <strong>de</strong>n Überblick zu wahren: Mit Hintergrundinformationen, Interviews, News und Checklisten.<br />
Powered by
CRM & Database _ Geomarketing<br />
Daten-Nutzung vs. Daten-Dilemma<br />
Das Thema Geomarketing gewinnt durch Mobile ganz neue Relevanz. Die Frage nach<br />
<strong>de</strong>m »Wo« scheint mehr und mehr zu einer zentralen Marketingfrage zu wer<strong>de</strong>n. Fundiertes<br />
Geofachwissen hilft, sie zu beantworten.<br />
Text _ Dirk Lohoff<br />
»Fin<strong>de</strong>n Sie die besten Geschäfte und<br />
Firmen, wo auch immer Sie gera<strong>de</strong><br />
sind.« Unzählige Apps wie Places & Co<br />
sind für diesen Marketing-Leitgedanken<br />
bereits im Einsatz. Für <strong>de</strong>n Smartphone-<br />
User bieten sie heute mit Standardinformationen<br />
wie Adresse und <strong>de</strong>r<br />
Ent fernung in Kilometer – etwas <strong>de</strong>n<br />
direkten Weg zum nächsten Restaurant<br />
o<strong>de</strong>r zur nächsten Tankstelle. Ein durchaus<br />
praktischer und komfortabler Mehrwert<br />
für <strong>de</strong>n Nutzer.<br />
Geosoziale Netzwerke<br />
<strong>Als</strong> relativ neu gelten noch die sogenannten<br />
geosozialen Netzwerke o<strong>de</strong>r<br />
auch Location Based Social Networks<br />
(LBSN) genannt. Deren Fokus liegt auf<br />
<strong>de</strong>r Lokalisierung <strong>de</strong>r aktuellen Position<br />
(Verortung) <strong>de</strong>s Nutzers, um diese mit<br />
viel fältigen Informationen zu versehen.<br />
So ist für die Teilnehmer eines solchen<br />
Netzwerks beispielweise je<strong>de</strong>rzeit erkennbar,<br />
wo und wann sich Familienangehörige<br />
o<strong>de</strong>r Freun<strong>de</strong> aktuell aufhalten.<br />
Einer exakten Standortbestimmung<br />
sind durch GPS, WLAN und <strong>de</strong>n mobilen<br />
Endgeräten kaum noch Grenzen gesetzt.<br />
Autor<br />
Dirk Lohoff<br />
ist Leiter Sales &<br />
Business Management<br />
bei <strong>de</strong>r Infas Geodaten<br />
GmbH in Bonn.<br />
p www.infas-geodaten.<strong>de</strong><br />
Stellt sich allgemein die Frage: Welche<br />
Grenzen sind <strong>de</strong>r Welt über räumliches<br />
Wissen heute überhaupt noch gesetzt?<br />
Die Frage nach <strong>de</strong>m »Wo« scheint mehr<br />
und mehr zu einer zentralen Marketingfrage<br />
zu wer<strong>de</strong>n. Fundiertes Geofachwissen<br />
hilft, sie zu beantworten.<br />
Großes Wissen setzt große Datenmengen<br />
voraus. Big Data ist damit ein<br />
Thema, das nicht nur mehr Marketing<br />
und CRM beschäftigt. Auch mo<strong>de</strong>rne<br />
Geoinformationssysteme (kurz GIS genannt)<br />
wer<strong>de</strong>n tagtäglich aufs Neue<br />
heraus gefor<strong>de</strong>rt. Sie dienen <strong>de</strong>r Erfassung,<br />
Bearbeitung, Organisation, Analyse<br />
und bildlichen Darstellung von<br />
räumlichen Daten. Mithilfe dieser GIS-<br />
Systeme und feinräumiger Geodatenexpertise<br />
transferiert das Geomarketing<br />
alle unternehmensinternen Informationen<br />
wie Kun<strong>de</strong>ndaten in Koordinaten<br />
und Gebiete. Zusätzlich ist es in <strong>de</strong>r<br />
Lage, diese mit weiteren Markt- und<br />
Potenzial daten zu verknüpfen. Mit einer<br />
umfangreichen Wissensdatenbank über<br />
<strong>de</strong>n menschlichen Lebensraum und<br />
die Konsumgewohnheiten all <strong>de</strong>rer, die<br />
darin leben, gehört das Geomarketing<br />
mit <strong>de</strong>r Zusammenführung aus unterschiedlichsten<br />
Datenquellen sowie <strong>de</strong>r<br />
Aggregation von großen Datenmengen<br />
<strong>de</strong>shalb schon lange zu <strong>de</strong>n »High-Level<br />
Anwen<strong>de</strong>rn« <strong>de</strong>s Big-Data-Mainstreams.<br />
Es bietet zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n großen Vorteil, anstelle<br />
von unübersichtlichen Zahlenfolgen<br />
in einer anonymen Datenbank, die<br />
komplexen Zusammenhänge von Kun<strong>de</strong><br />
und Markt visuell und übersichtlich darzustellen.<br />
Die Big-Data-Anwendung bzw.<br />
<strong>de</strong>ssen Ergebnis wird für das menschliche<br />
Gehirn dadurch besser verständlich.<br />
Gleichzeitig bietet Geomarketing<br />
mit seiner Fülle an Informationen vielfältige<br />
Möglichkeiten Location Based<br />
Services sowohl für Unternehmen als<br />
auch Endverbraucher zielführen<strong>de</strong>r<br />
und attraktiver zu gestalten. Mit <strong>de</strong>tailliertem<br />
Wissen zur Ortslage, Gemein<strong>de</strong>-<br />
und Straßentyp, Haustyp, Kaufkraft,<br />
POIs, sozio<strong>de</strong>mografischen o<strong>de</strong>r konsumbezogenen<br />
Merkmalen. Die Bandbreite<br />
ist vielfältig.<br />
Wie können diese Informationen aber<br />
zum Beispiel auch für <strong>de</strong>n Verbraucher<br />
»Mobile Daten sagen<br />
mehr über Menschen aus<br />
als je zuvor.«<br />
zu einer nützlichen Anwendung wer<strong>de</strong>n?<br />
Am Beispiel einer Immobilienbewertung<br />
wird die intelligente Anwendung<br />
von Geomarketing-Wissen sehr<br />
gut sichtbar: Das Ehepaar Schmitz, eine<br />
Familie mit zwei Kin<strong>de</strong>rn im Alter von<br />
vier und dreizehn Jahren, 13, wohnt in<br />
einer Drei-Zimmerwohnung in Hamburg.<br />
Aufgrund eines Job wechsels von<br />
Herrn Schmitz steht ein Umzug nach<br />
Frankfurt am Main an. Eine neue Wohnung<br />
muss her. Die Suche erfolgt über<br />
ein Immobilienportal im Internet. Familie<br />
Schmitz ist es wichtig, dass sowohl<br />
Kin<strong>de</strong>rbetreuung (Schule und Kin<strong>de</strong>rgarten)<br />
als auch Einkaufsmöglichkeiten<br />
in unmittelbarer Nähe und zu Fuß erreichbar<br />
sind. Dennoch soll das Haus<br />
bzw. die Wohnung an einer ruhig gelegenen<br />
Straße sowie in Nähe eines Parks<br />
o<strong>de</strong>r wenigstens eines Spielplatzes liegen.<br />
Mit Geomarketing ist die Lösung<br />
dieser Aufgabenstellung relativ einfach.<br />
74 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Anhand <strong>de</strong>r konkreten Adresse (in diesem<br />
Fall <strong>de</strong>m gewünschten Haus- bzw.<br />
Wohnungsobjekt) kann das nähere Umfeld<br />
präzise beschrieben wer<strong>de</strong>n. Ist also<br />
das richtige Objekt in Bezug auf Größe<br />
und Preis erst einmal gefun<strong>de</strong>n, können<br />
auch alle weiteren Aspekte einer regionalen<br />
Umfeldbetrachtung in <strong>de</strong>n Kaufo<strong>de</strong>r<br />
Miet-Entscheidungsprozess mit<br />
einbezogen wer<strong>de</strong>n und das in Realtime.<br />
Raumbezogene Informationen bieten<br />
somit nicht nur für Unter nehmen und<br />
<strong>de</strong>ren Planungsprozesse immense Vorteile,<br />
auch Endverbraucher können von<br />
Geoinformationen in Form von Apps<br />
über Smartphones profitieren.<br />
Auch <strong>de</strong>r Gedanke, dass die sozio<strong>de</strong>mografische<br />
Struktur eines Ortes<br />
(zum Beispiel viele Familien mit Kin<strong>de</strong>rn)<br />
o<strong>de</strong>r sogar Wetterdaten, die Anzahl<br />
an Sonnenstun<strong>de</strong>n, die Nähe zu<br />
einem Naherholungsgebiet, ebenfalls<br />
Einfluss auf die Kaufabsicht eines Interessenten<br />
haben – sofern Preis und<br />
Objekt bereits die Zustimmung gefun<strong>de</strong>n<br />
hat – ist ebenfalls nicht weit hergeholt.<br />
Wer will heutzutage nicht wissen,<br />
wie attraktiv o<strong>de</strong>r passend sein Wohnumfeld<br />
ist und ob <strong>de</strong>r Preis, <strong>de</strong>n man<br />
zahlt, auch gerechtfertigt ist?<br />
Mobile Daten bieten heute unendliche<br />
Möglichkeiten in einer bunten Kommunikationslandschaft.<br />
Gleichzeitig<br />
stehen sie aber auch in <strong>de</strong>r Kritik für<br />
immer mehr Kun<strong>de</strong>ntransparenz. Sie<br />
sagen mehr über Menschen aus als je<br />
zuvor. Zu je<strong>de</strong>r Tag- und Nachtzeit ist<br />
das Handy mittlerweile zu unserem<br />
ständigen Wegbegleiter gewor<strong>de</strong>n. Für<br />
die mobile Kommunikation be<strong>de</strong>utet<br />
das zwar unbegrenzte Möglichkeiten<br />
in Form einer permanenten Erreichbarkeit.<br />
Zugleich aber auch die immer<br />
größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung an<br />
<strong>de</strong>n Markt, Angebote haargenau auf<br />
<strong>de</strong>n Konsumenten zuschnei<strong>de</strong>n zu müssen.<br />
Nicht nur Unternehmen wollen<br />
<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n zur richtigen Zeit mit <strong>de</strong>m<br />
richtigen Angebot am richtigen Ort erreichen.<br />
Vielmehr möchte <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />
am richtigen Ort und zum richtigen<br />
Zeitpunkt mit einem für ihn passen<strong>de</strong>s<br />
Angebot erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Maßgeschnei<strong>de</strong>rte Informationen<br />
Die Erwartung <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n wächst und<br />
damit auch die Herausfor<strong>de</strong>rung an<br />
die Unternehmen. In keinem an<strong>de</strong>ren<br />
Werbekanal steht die Zusendung von<br />
maßgeschnei<strong>de</strong>rten Informationen<br />
für <strong>de</strong>n Konsumenten so im Fokus wie<br />
in diesem. Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l ist<br />
aufgefor<strong>de</strong>rt, seine Kun<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>ren<br />
Umfeld bestmöglich für die Ansprache<br />
zu kennen. Der Einsatz von Markt- und<br />
Geoinformationen bietet hier Chancen,<br />
Big Data eher zu »Big Knowledge«<br />
zu machen als darin zu versinken. Mit<br />
punktgenauen Analysen und Scoremo<strong>de</strong>llen<br />
auf Basis relevanter Kauf- und<br />
Umfeldinformationen (wie zum Beispiel<br />
Wohnumfeld, Haustyp, die Nähe zur<br />
nächsten Filiale, Konsumvorlieben und<br />
vielem mehr lassen sich Kampagnen<br />
besser aussteuern und die Ansprache<br />
damit zielgruppengerechter gestalten.<br />
Alles in allem eine Traumwelt für Unternehmen<br />
und Verbraucher, könnte man<br />
meinen, wenn da nicht noch <strong>de</strong>r Datenschutz<br />
wäre.<br />
Die Datenschutzgesetze sind nachwievor<br />
angehalten, Bürger vor Missbrauch<br />
zu schützen. Sensible und persönliche<br />
Daten sollten <strong>de</strong>shalb nicht zum Allgemeingut<br />
wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ein Freibrief für<br />
die Unternehmen be<strong>de</strong>uten. Ein behutsamer<br />
Umgang ist also nach wie vor<br />
oberstes Gebot. Dienstleister bieten auch<br />
hierzu Lösungen, Einzelpersonen nicht<br />
in <strong>de</strong>n Fokus von Datennutzung und Beschreibung<br />
zu rücken.<br />
Mit anonymisierten Analyseverfahren<br />
können die Informationen statistisch so<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n, dass sensible Konsumdaten<br />
keine Rückschlüsse auf die einzelnen<br />
Personen zulassen. Homogene<br />
Zellraster können damit alternativ für<br />
ein datenschutzkonformes und aussagekräftiges<br />
CRM nutzbar gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
Wie wohnt Familie xy? Geomarketing liefert<br />
raumbezogene Informationen.<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 75
Recht & Marketing _ Urheberrecht<br />
Wenn Websites geschützt sind<br />
Viele Seiten im Internet sehen sich ähnlich, weil sie die gleiche Navigationsstruktur o<strong>de</strong>r eine<br />
ähnliche Farbgebung haben. Meist stört sich niemand daran. Doch bei aufwendigeren Webpages<br />
kommt die Frage auf, ob die Arbeiten an Websites urheberrechtlich geschützt sind.<br />
Text _ Sebastian Dramburg<br />
Zün<strong>de</strong>n<strong>de</strong> I<strong>de</strong>en können <strong>de</strong>n Unterschied<br />
ausmachen, ob Websites urheberrechtlich<br />
schützenswert sind.<br />
Ob eine Leistung rechtlich geschützt<br />
ist, ergibt sich aus <strong>de</strong>m Urheberrecht<br />
(UrhG). Die erfor<strong>de</strong>rliche Hür<strong>de</strong> für die<br />
Schutzfähigkeit ist hier die sogenannte<br />
Schöpfungshöhe. Dieser etwas nichtssagen<strong>de</strong><br />
Begriff be<strong>de</strong>utet letztendlich,<br />
dass bei <strong>de</strong>r Frage nach Urheberrechtsschutz<br />
immer die individuelle Leistung<br />
im Vor<strong>de</strong>rgrund steht. Ist eben diese individuell-schöpferische<br />
Leistung in ausreichen<strong>de</strong>m<br />
Maße gegeben, dann kann<br />
auch das Design kompletter Websites<br />
urheberrechtlich geschützt sein. Die<br />
Hür<strong>de</strong> dafür ist aber hoch. Dies betrifft<br />
neben <strong>de</strong>m Design auch die Programmierung.<br />
Keine klaren Regeln<br />
Es gibt aber keine festen Regeln, anhand<br />
<strong>de</strong>rer man klar <strong>de</strong>finieren könnte,<br />
welche Voraussetzungen für eine<br />
Schutzfähigkeit gegeben sein müssen.<br />
Auch das Gesetz kann keine konkreten<br />
Vorgaben machen und daher muss<br />
je<strong>de</strong>r Streitfall individuell beleuchtet<br />
wer<strong>de</strong>n. Es kommt immer auf die konkrete<br />
Leistung an, wobei im Urheberrecht<br />
die Bezeichnung Werk verwen<strong>de</strong>t<br />
wird. Damit lautet die Frage: Liegt hier<br />
eine Website als Werk vor, die mehr ist,<br />
als bloßes Handwerk. Sicherlich wer<strong>de</strong>n<br />
viele Web<strong>de</strong>signer <strong>de</strong>r Auffassung sein,<br />
dass die erbrachte Leistung beson<strong>de</strong>rs<br />
kreativ und damit schützenswert ist.<br />
Da die Schwelle für <strong>de</strong>n Urheberrechtsschutz<br />
von Webseiten aber durchaus<br />
hoch ist, kommt es darauf an, dass die<br />
Website in beson<strong>de</strong>rer Weise individuell<br />
ist. Das be<strong>de</strong>utet, sie muss über<br />
die durchschnittliche Gestaltung von<br />
üblichen Websites hinausgehen. Klar ist<br />
damit beispielsweise, dass ein weiterer<br />
von unzähligen Webshops, die nach<br />
<strong>de</strong>m Warenkorb-Prinzip aufgebaut sind,<br />
nicht durch das Urheberrecht geschützt<br />
ist. Daher wird diese vom Urheberrecht<br />
gesetzte Schwelle bei einer Seite, die in<br />
erster Linie auf die Darstellung von Informationen<br />
gerichtet ist und funktionieren<br />
soll, selten erreicht sein.<br />
Eine Erlaubnis zum wil<strong>de</strong>n Kopieren<br />
ist dies aber nicht, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong><br />
Schutz <strong>de</strong>r grafischen Oberfläche be<strong>de</strong>utet<br />
nicht, dass einzelne Elemente<br />
einer Webpage ungeschützt sind – wie<br />
etwa das Logo <strong>de</strong>s Webshops o<strong>de</strong>r einzelne<br />
Grafiken, die Teil <strong>de</strong>r Website sind.<br />
So kann beispielsweise eine individuelle<br />
HTML-Programmierung, die zu<strong>de</strong>m<br />
noch SEO optimierte Meta-Tags enthält,<br />
als sogenanntes Sprachwerk geschützt<br />
sein. Letztendlich ist für einen<br />
ur heberrechtlichen Schutz von Design<br />
o<strong>de</strong>r Programmierung eine beson<strong>de</strong>rs<br />
kreative Leistung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Losgelöst von <strong>de</strong>r grafischen Darstellung<br />
ist natürlich die Frage, was mit <strong>de</strong>n Inhalten<br />
einer Website ist: Hier sind individuell<br />
erstellte Texte, Fotos und an<strong>de</strong>re<br />
Inhalte urheberrechtlich geschützt und<br />
eine unerlaubte Nutzung durch einen<br />
Dritten ist dann eine Verletzung <strong>de</strong>s<br />
Urheberrechts und kann entsprechend<br />
geahn<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>m Schutz von<br />
Websites muss man also immer trennen<br />
zwischen <strong>de</strong>n Inhalten (Texte, Bil<strong>de</strong>r,<br />
Linksammlungen, etc.), <strong>de</strong>r Programmierung,<br />
Designelementen (Logos, Animationen)<br />
und <strong>de</strong>r Benutzeroberfläche.<br />
Vor allem bei letzterem sind die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
für <strong>de</strong>n Urheberrechtsschutz<br />
beson<strong>de</strong>rs hoch.<br />
Geht man davon aus, dass Design und<br />
Programmierung einer Seite beson<strong>de</strong>rs<br />
individuell-kreativ sind, dann be<strong>de</strong>utet<br />
<strong>de</strong>r urheberrechtliche Schutz aber<br />
nicht, dass man sich immer gegen Nachahmungen<br />
wehren kann. Der im Gesetz<br />
verankerte Schutz macht vor allem die<br />
Übernahme von Leistungen rechtswidrig,<br />
also das Kopieren von Programmzeilen<br />
o<strong>de</strong>r grafischen Elementen. Zum<br />
Schutz vor direkten Kopien <strong>de</strong>r eigenen<br />
Leistungen kann es z.B. sinnvoll sein, im<br />
76 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Quelltext einen Urheberrechtsnachweis<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re individuelle Merkmale einzubauen.<br />
Mit eigenen I<strong>de</strong>en kombinieren<br />
Per se nicht geschützt ist, dass ein<br />
weiterer Web<strong>de</strong>signer sich von einer<br />
urheberrechtlich geschützten Seite<br />
inspirieren lässt. Damit ist nicht gemeint,<br />
dass man eine Website Eins zu<br />
Eins nachbauen darf. Aber rechtlich ist<br />
es möglich, dass ein Designer die Umsetzung<br />
einer frem<strong>de</strong>n Seite aufnimmt,<br />
mit eigenen I<strong>de</strong>en kombiniert und dann<br />
vollständig durch eigene Leistung zu<br />
einer fertigen Webpage kommt. Denn<br />
eine I<strong>de</strong>e ist durch das Gesetz nicht<br />
geschützt. Das Urheberrecht greift<br />
erst bei <strong>de</strong>r Umsetzung einer I<strong>de</strong>e, also<br />
<strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>r schreiben eines Textes<br />
o<strong>de</strong>r eben <strong>de</strong>r Erstellung von grafischen<br />
Elementen o<strong>de</strong>r einer komplexen<br />
Seitennavigation.<br />
Neben <strong>de</strong>m Urheberrecht kann das Design<br />
einer Website aber auch beim Wettbewerbsrecht<br />
eine Rolle spielen: Übernimmt<br />
ein Mitbewerber beispielsweise<br />
das grafische Erscheinungsbild seines<br />
Konkurrenten für die eigene Seite, kann<br />
im Falle <strong>de</strong>r Herkunfts täuschung o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Rufausbeutung gegen die an<strong>de</strong>re<br />
Seite vorgegangen wer<strong>de</strong>n. Dies ist <strong>de</strong>r<br />
Fall, wenn <strong>de</strong>r Nachahmer durch <strong>de</strong>n<br />
Nachbau versucht, Kun<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Konkurrenz<br />
wegzulocken. Aber auch im<br />
Wettbewerbsrecht sind die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
sehr hoch, wenn man sich gegen<br />
Nachahmer wehren möchte.<br />
Sollte aber <strong>de</strong>r Fall gegeben sein, dass<br />
einzelne grafische Elemente, Programmierzeilen,<br />
Inhalte o<strong>de</strong>r aufwendige<br />
Gestaltungen von <strong>de</strong>r Konkurrenz<br />
o<strong>de</strong>r von an<strong>de</strong>ren ohne Einwilligung<br />
übernommen wer<strong>de</strong>n, kann man sich<br />
rechtlich in <strong>de</strong>r Weise wehren, dass<br />
die weitere Verwendung <strong>de</strong>r kopierten<br />
Leistung untersagt wer<strong>de</strong>n kann. Einen<br />
Anwaltszwang dafür gibt es nicht, wenn<br />
<strong>de</strong>r Anspruch aber berechtigt ist, dann<br />
muss <strong>de</strong>r Anspruchsgegner die Rechtsanwaltskosten<br />
übernehmen.<br />
Zusammenfassend ist zu sagen, dass<br />
die Schwelle für eine Website zu einem<br />
urheberrechtlichen Schutz sehr hoch<br />
ist. Standardisierte und für Websites<br />
typische Anordnung können <strong>de</strong>mnach<br />
keinen Schutz für sich in Anspruch nehmen.<br />
Plakativ könnte man sagen, dass<br />
das Design einer durchschnittlichen<br />
Website nicht geschützt ist und daher<br />
nachgebaut wer<strong>de</strong>n kann. Vom Copy &<br />
Paste-Prinzip von grafischen Elementen<br />
o<strong>de</strong>r Programmzeilen ist <strong>de</strong>nnoch abzuraten.<br />
Das eigenständige Konstruieren<br />
wird in <strong>de</strong>n allermeisten Fällen nicht zu<br />
einer Urheberrechtsverletzung führen.<br />
Zumal es ja auch noch das Verhältnis<br />
zwischen Web<strong>de</strong>signer und Auftrag geber<br />
gibt: Kommt <strong>de</strong>r Auftraggeber dahinter,<br />
dass die versprochene neu artige und individuelle<br />
Darstellung im Netz eine reine<br />
Nachahmung ist, kann er hierzulan<strong>de</strong><br />
unter Umstän<strong>de</strong>n eine Entschädigung<br />
von seinem Dienstleister einfor<strong>de</strong>rn.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> • ]<br />
Autor<br />
Sebastian Dramburg,<br />
LL.M., ist Rechtsanwalt<br />
und Fachanwalt für IT-<br />
Recht in Berlin. Seine<br />
Tätigkeitsschwerpunkte liegen auf <strong>de</strong>m<br />
Gebiet <strong>de</strong>s IT- und Onlinerechts, <strong>de</strong>s<br />
Medien- und Urheberrechts sowie im<br />
Bereich <strong>de</strong>s gewerblichen Rechtsschutzes<br />
(Wettbewerbs- und Markenrecht).<br />
p www.medienrechtberlin.<strong>de</strong><br />
DIE ZUKUNFT<br />
WIRD GRÜN.<br />
Seit acht Jahren gehören wir zur schwedischen<br />
Bisno<strong>de</strong> Gruppe, <strong>de</strong>m Marktführer für digitale<br />
Wirtschaftsinformationen in Europa. Um die<br />
Expertise und unser Know-how aus dieser Verbindung<br />
nach außen sichtbar zu machen, än<strong>de</strong>rn<br />
wir unseren Namen in Bisno<strong>de</strong> Deutschland.<br />
Auch zukünftig unterstützen wir unsere Kun<strong>de</strong>n<br />
dabei, intelligente Entscheidungen zu treffen.<br />
www.dnbgermany.<strong>de</strong>
Recht & Marketing _ Gerichtsentscheidungen<br />
RechtsTicker<br />
Preisrätsel<br />
Der Bun<strong>de</strong>sgerichtshof<br />
(BGH) hat in einem Urteil<br />
vom 31. Oktober 2012<br />
(Az. I ZR 205/11) entschie<strong>de</strong>n,<br />
dass ein mit<br />
»Preisrätsel« überschriebener<br />
Zeitschriftenbeitrag,<br />
<strong>de</strong>r sowohl redaktionelle<br />
als auch werbliche Elemente<br />
enthält, gegen das<br />
Verschleierungsverbot<br />
<strong>de</strong>s § 4 Nr. 3 UWG verstößt,<br />
wenn <strong>de</strong>r werbliche<br />
Charakter nicht bereits<br />
auf <strong>de</strong>n ersten Blick,<br />
son<strong>de</strong>rn erst nach einer<br />
analysieren<strong>de</strong>n Lektüre<br />
<strong>de</strong>s Beitrags erkennbar<br />
wird.<br />
www.bun<strong>de</strong>sgerichtshof.<strong>de</strong><br />
Post-Werbesendung<br />
Nach einer Entscheidung<br />
<strong>de</strong>s Oberlan<strong>de</strong>sgerichts<br />
(OLG) Hamm (Beschluss<br />
vom 11. April 2013 –<br />
Az.: 9 W 23/13) beträgt<br />
<strong>de</strong>r Streitwert für unerlaubte<br />
Post-Werbesendungen<br />
4.000 Euro.<br />
www.justiz.nrw.<strong>de</strong><br />
BewertungEN<br />
Nach einem Beschluss<br />
<strong>de</strong>s LG duisburg stehe<br />
einem Mitarbeiter einer<br />
Online-Bewertungsplattform<br />
kein Zeugnisverweigerungsrecht<br />
zu,<br />
wenn er die Daten eines<br />
Online-Forum-Mitglieds<br />
herausgeben soll (Beschl.<br />
v. 6.11.2012), weil es<br />
sich nicht um redaktionellen<br />
Inhalt, son<strong>de</strong>rn um<br />
die redaktionsfrem<strong>de</strong>n<br />
Äußerungen eines Dritten<br />
han<strong>de</strong>ln.<br />
www.justiz.nrw.<strong>de</strong><br />
§<br />
LG Berlin<br />
Bestimmungen in Datenschutzrichtlinie von Apple sind<br />
unzulässige AGB<br />
Das LG Berlin hat mit Urteil vom 30. April<br />
2013 (Az. 15 O 92/12) insgesamt acht Klauseln<br />
<strong>de</strong>r Datenschutzbestimmungen von Apple für<br />
unzulässig erklärt und einer Klage <strong>de</strong>s Verbraucherzentrale<br />
Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s e.V. stattgegeben.<br />
Das Gericht hat die in <strong>de</strong>r »Apple<br />
Datenschutzrichtlinie« enthaltenen Bestimmungen<br />
zum Datenumgang als »Allgemeine<br />
Geschäftsbedingungen« im Sinne von § 305<br />
BGB eingestuft und sie wegen Verstoßes gegen<br />
§ 307 BGB in Verbindung mit datenschutzrechtlichen<br />
Bestimmungen <strong>de</strong>s BDSG und<br />
<strong>de</strong>s TMG für rechtswidrig gehalten. Den mit<br />
Häkchen-Voreinstellung im Rahmen einer<br />
Produktbestellung versehenen Hinweis auf<br />
die »Datenschutz-Vereinbarung« von Apple<br />
hat das Gericht im Sinne <strong>de</strong>r »verbraucherfeindlichsten<br />
Auslegung« als Einbeziehung<br />
vorformulierter (Vertrags-)bestimmungen eingestuft<br />
und <strong>de</strong>shalb die strengen AGB-Regelungen<br />
angewen<strong>de</strong>t. Im Folgen<strong>de</strong>n hat es die<br />
Bestimmungen <strong>de</strong>r Datenschutzrichtlinie am<br />
§<br />
Maßstab für datenschutzrechtliche Einwilligungserklärungen<br />
(§§ 4, 4a BDSG) gemessen,<br />
<strong>de</strong>nen sie nach Auffassung <strong>de</strong>r Richter nicht<br />
standhielten.<br />
Handlungsempfehlung: Die Entscheidung<br />
ver<strong>de</strong>utlicht, dass <strong>de</strong>r Begriff Allgemeiner<br />
Geschäftsbedingungen sehr weit – hier wohl<br />
sogar zu weit – ausgelegt wird und in <strong>de</strong>r Praxis<br />
größte Vorsicht bei <strong>de</strong>r Differenzierung<br />
zwis chen Vertragsregelungen, Einwilligungserklärungen<br />
und schlichten Datenschutzinformationen<br />
geboten ist. Sowohl bei <strong>de</strong>r Bezeichnung<br />
<strong>de</strong>r Regelwerke und <strong>de</strong>r Formulierung<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Klauseln als auch <strong>de</strong>r Art und<br />
Weise ihrer Einbindung in <strong>de</strong>n Bestellvorgang<br />
ist Genauigkeit gefragt, damit schlicht informatorische<br />
Datenschutzerklärungen (wie sie<br />
auf je<strong>de</strong>r Website abrufbar und nach § 13 TMG<br />
vorgeschrieben sind) nicht zum Bumerang in<br />
Gestalt abmahnfähiger AGB / Einwilligungen<br />
wer<strong>de</strong>n.p www.gerichtsentscheidungen.<br />
<br />
berlin-bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>/<br />
BGH<br />
Zulässigkeit <strong>de</strong>s »Framing« auf Internetseiten<br />
Im Beschluss vom 16. Mai<br />
2013 (Az. I ZR 46/12) hat sich<br />
<strong>de</strong>r BGH mit <strong>de</strong>r Zulässigkeit<br />
<strong>de</strong>s sogenannten »Framing«<br />
im Internet beschäftigt.<br />
Nach Auffassung <strong>de</strong>s BGH<br />
stelle die bloße Verknüpfung<br />
eines auf einer frem<strong>de</strong>n Internetseite<br />
bereitgehaltenen<br />
Werkes mit <strong>de</strong>r eigenen<br />
Internetseite im Wege <strong>de</strong>s<br />
»Framing« grundsätzlich<br />
kein öffentliches Zugänglichmachen<br />
im Sinne <strong>de</strong>s<br />
§ 19a UrhG dar. Das Gericht<br />
begrün<strong>de</strong>t dies damit, dass<br />
allein <strong>de</strong>r Inhaber <strong>de</strong>r frem<strong>de</strong>n<br />
Internetseite darüber<br />
entschei<strong>de</strong>, ob das auf seiner<br />
Internetseite bereitgehaltene<br />
Werk <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />
zugänglich bleibt. Beschluss<br />
vom 16. Mai 2013 – I ZR 46/12.<br />
Der BGH hielt es allerdings<br />
für <strong>de</strong>nkbar, dass eine solche<br />
Verknüpfung ein unbenanntes<br />
Verwertungsrecht <strong>de</strong>r<br />
öffentlichen Wie<strong>de</strong>rgabe im<br />
Sinne <strong>de</strong>r EU-Urheberrechtsrichtlinie<br />
verletzen könnte.<br />
Der Bun<strong>de</strong>sgerichtshof hat<br />
<strong>de</strong>m EuGH daher die Frage<br />
zur endgültigen Entscheidung<br />
vorgelegt.<br />
Handlungsempfehlung:<br />
Bis zu einer endgültigen Klärung<br />
durch <strong>de</strong>n EuGH ist bei<br />
<strong>de</strong>r Einbindung von Dritt-<br />
Inhalten im Wege <strong>de</strong>s »Framing«<br />
nach wie vor Vorsicht<br />
geboten. Zwar tendieren die<br />
Oberlan<strong>de</strong>sgerichte – ebenso<br />
wie <strong>de</strong>r BGH – dazu, das<br />
»Framing« für urheberrechtlich<br />
zulässig zu erachten.<br />
Das OLG Köln hat dafür in<br />
einem Urteil vom 16. März<br />
2012 aber einen <strong>de</strong>utlichen<br />
Hinweis darauf verlangt,<br />
dass die Inhalte von Dritten<br />
eingebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Darauf<br />
sollte bei <strong>de</strong>r Umsetzung auf<br />
<strong>de</strong>r Website geachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
p www.bun<strong>de</strong>sgerichtshof.<strong>de</strong><br />
Die Meldungen und Berichte auf dieser Seite wur<strong>de</strong>n zusammengestellt von<br />
Rechtsanwalt Dr. Flemming Moos, Norton Rose Germany LLP – www.nortonrose.com<br />
78 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
meinungsmacher<br />
fÜR MEHR vERSTÄNDNIS WERBEN<br />
Neulich in einem Meeting von Marketing und Vertrieb: »Habt Ihr<br />
in <strong>de</strong>n Werbebroschüren für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n XY auch wirklich darauf<br />
geachtet, die Bedürfnisse von <strong>de</strong>ssen Kun<strong>de</strong>n abzubil<strong>de</strong>n«, fragt<br />
<strong>de</strong>r Key-Account-Chef in die Run<strong>de</strong>. <strong>Als</strong> Antwort erhält er ungläubiges<br />
Staunen und Schweigen.<br />
In <strong>de</strong>r Theorie dürfte eine enge Kooperation von<br />
Sales und Marketing wohl inzwischen an <strong>de</strong>r Tagesordnung<br />
sein – schließlich verschenken viele<br />
Unternehmen gera<strong>de</strong> hier Potenzial. In <strong>de</strong>r Praxis<br />
fehlt es dann allerdings an klaren Regelungen, die<br />
die Zusammenarbeit vernünftig organisieren. Man<br />
re<strong>de</strong>t aneinan<strong>de</strong>r vorbei und schiebt sich bei Erfolglosigkeit<br />
Eine genauere Betrachtung legt die Vermutung nahe, dass es im<br />
Marketing oft am Verständnis dafür fehlt, wie die Kun<strong>de</strong>n die Produkte<br />
zur Erreichung ihrer Ziele o<strong>de</strong>r zum Lösen ihrer Probleme<br />
verwen<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Regel beschränken sie sich darauf, die Eigenschaften<br />
<strong>de</strong>r Produkte zu beschreiben. Welche Auswirkungen ein<br />
Produkt o<strong>de</strong>r eine Dienstleistung auf die Wertschöpfung<br />
<strong>de</strong>s jeweiligen Kun<strong>de</strong>nunternehmens hat – also<br />
<strong>de</strong>r Aspekt, <strong>de</strong>r die Entschei<strong>de</strong>r am meisten interessiert<br />
– wird in <strong>de</strong>n wenigsten Broschüren berücksichtigt.<br />
Dabei steht in mo<strong>de</strong>rnen Vertriebsprozessen die<br />
Aufgabe <strong>de</strong>s operativen Marketings am Anfang <strong>de</strong>s<br />
Verkaufzyklus. Fe<strong>de</strong>rführend sollten sie <strong>de</strong>n Verkauf<br />
gegen seitig <strong>de</strong>n schwarzen Peter zu. Klaus Dietzel, mit Aussagen über Anwendungen <strong>de</strong>r Produkte unter-<br />
Redakteur acquisa,<br />
Das Problem verstärkt sich dadurch, dass in vielen<br />
klaus.dietzel@<br />
stützen und <strong>de</strong>m Vertrieb eine Palette von Kun<strong>de</strong>n-<br />
Organisationen die Aufgaben <strong>de</strong>s Marketing acquisa.<strong>de</strong><br />
szenarien zur Verfügung stellen, in<strong>de</strong>m sie die Fragen<br />
we<strong>de</strong>r genau <strong>de</strong>finiert, noch zu bewerten sind. Am <strong>de</strong>utlichsten<br />
wer<strong>de</strong>n diese Versäumnisse im Bereich von Werbematerialien<br />
aus <strong>de</strong>n Unternehmen. Viele Studien sind in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren zu <strong>de</strong>m Ergebnis gekommen, dass diese in <strong>de</strong>r<br />
Mehrzahl ohne Einbindung <strong>de</strong>s Vertriebs realisiert wur<strong>de</strong>n. Wie<br />
möglicher Geschäftsziele <strong>de</strong>r potenziellen Käufer beantworten.<br />
So wird von Anfang an eine unterstützen<strong>de</strong> Kommunikation über<br />
alle Trägermedien erreicht. Der Verkauf wie<strong>de</strong>rum ist gefor<strong>de</strong>rt,<br />
fortlaufend Feedback zur Feinabstimmung zu geben. Damit in<br />
Meetings zwischen Marketing und Vertrieb nicht Schweigen<br />
kann das sein, wo doch <strong>de</strong>r Vertrieb das Ohr am Markt hat? herrscht, son<strong>de</strong>rn ein echter Dialog. • ]<br />
Frauen an die Macht – auch ohne Quote<br />
In Deutschland gibt es <strong>de</strong>rzeit mehr<br />
als 41 Millionen Erwerbstätige – und<br />
nur 16 Millionen verkaufte Berufsunfähigkeitspolicen<br />
(BU). Eine große<br />
Heraus for<strong>de</strong>rung und eine noch größere<br />
Chance für <strong>de</strong>n Vertrieb in <strong>de</strong>r<br />
Versicherungsbranche. Aber woran liegt<br />
das ganz konkret? An einem zu hohen<br />
Preis, am harten Wettbewerb, an Verbraucherschützern<br />
o<strong>de</strong>r Maklern? »Ein<br />
bisschen was von allem«, sagen die<br />
Experten <strong>de</strong>s Roundtable <strong>de</strong>r Zeitschrift<br />
»Das Investment« in <strong>de</strong>r aktuellen Juni-<br />
Ausgabe. Demnach falle es manchen<br />
Deutschen immer noch schwer, hun<strong>de</strong>rt<br />
Euro für einen Schutz auszugeben, bei<br />
<strong>de</strong>m sie vielleicht doch keine Leistung<br />
erhalten. »Doch das Bewusstsein für die<br />
Wichtigkeit <strong>de</strong>r Arbeitskraftabsicherung<br />
nimmt beständig zu«, so das hoffnungsvolle<br />
Fazit <strong>de</strong>r Assekuranz.<br />
Über eine neue Frauen be we gung berichtet<br />
das »manager magazin« in seiner<br />
Juni-Ausgabe. Demnach stehen di versen<br />
IT-Start-ups inzwischen Frau en vor.<br />
Das Hamburger Wirtschaftsmagazin<br />
zeigt, wie weib li che Füh rungs fi gu ren<br />
ganz ohne Quo te Karriere machen –<br />
etwa Lea-So phie Cra mer vom Ero tik versen<br />
<strong>de</strong>r Amo re lie: Erst BWL-Studium in<br />
Mannheim, dann Kurzstation beim Topberater<br />
Boston Cosulting, schließlich<br />
Bliztzkarriere im Internetgeschäft. Mit<br />
23 Jahren stieg Cramer auf zur Co-Chefin<br />
<strong>de</strong>s Rabatt-Gutschein-Potals Groupon<br />
in Japan und herrschte über 800 Mitarbeiter,<br />
fast nur Männer. »Das haben die<br />
Japaner nur akzeptiert, weil ich Auslän<strong>de</strong>rin<br />
bin«, sagt die Geschäftsfrau gegenüber<br />
<strong>de</strong>n Journalisten aus Hamburg.<br />
»Lady kracher« be titeln diese ihre Home-<br />
Story über die Start-up-Unternehmerin,<br />
die ihre neue Firma Amorelie zu einer<br />
Art Beate Uhse für die Generation Y aufbauen<br />
will – mit Kunstobst o<strong>de</strong>r Quietscheentchen<br />
als Sexspielzeug.<br />
Klaus Dietzel, Redaktion acquisa,<br />
klaus.dietzel@acquisa.<strong>de</strong><br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 79
Stellenmarkt<br />
80 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
Stellenmarkt<br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 81
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weiterbildungscenter<br />
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Social Media Gui<strong>de</strong>lines. Soziale Netzwerke<br />
gehören zum Alltag vieler Menschen. Doch<br />
das Social Web birgt zahlreiche rechtliche<br />
Risiken. Es entsteht folglich ein Regelungsbedarf<br />
seitens <strong>de</strong>r Unternehmen. Social<br />
Media Gui<strong>de</strong>lines helfen dabei, <strong>de</strong>n Umgang<br />
mit Sozialen Netzwerken im Beruf zu regeln.<br />
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was Sie dabei beachten sollten.<br />
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wissen Sie, wie Sie Ihre E-Mails erfolgreich<br />
gestalten, wie Sie erfolgreich weiterführen<strong>de</strong><br />
Inhalte einbin<strong>de</strong>n können, wie Sie die<br />
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ermitteln können und wie Sie mitmilfe von<br />
Reporting ergebnissen Ihr E-Mail-Marketing<br />
noch effi zienter gestalten können.<br />
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und konkrete Akquisitionsstrategien für<br />
diese Kun<strong>de</strong>n erarbeiten. Auch die Rückgewinnung<br />
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Auftragsdatenverarbeitung. Seit Inkrafttreten<br />
<strong>de</strong>r BDSG-Novelle gelten strengere<br />
Vorschriften für die Datenverarbeitung durch<br />
externe Dienstleister. Auch bestehen<strong>de</strong><br />
Verträge sind zu überprüfen und gegebenenfalls<br />
anzupassen. Diese Musterregelung<br />
enthält Formulierungsvorschläge.<br />
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»Chancen <strong>de</strong>s Content-Marketing für<br />
B2B-Unternehmen«<br />
Das Thema liegt <strong>de</strong>rzeit voll im Trend,<br />
gera<strong>de</strong> im digitalen Marketing: Entsprechend<br />
wollen 43 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
laut einer aktuellen Studie von Facit<br />
Research ihr Budget für Content-Marketing<br />
in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n fünf Jahren steigern<br />
(siehe auch unsere Nachrichtenseiten). Im B2B-<br />
Geschäft hat Content-Marketing bereits seit Jahren<br />
eine große Be<strong>de</strong>utung. In diesem Online-Seminar erfahren<br />
Sie, warum Content-Marketing in diesem Bereich<br />
so wichtig ist und in Zukunft noch wichtiger<br />
wird. Lernen Sie ausführlich die Chancen, Trends und<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen für B2B-Marketer kennen. Denn<br />
das Content-Marketing wird die B2B-Kommunikation<br />
<strong>de</strong>r Zukunft prägen und verän<strong>de</strong>rn. Unser Experte für<br />
Online-Marketing im B2B-Bereich, Jens Stolze von <strong>de</strong>r<br />
Stuttgarter Agentur Creative360, erläutert Ihnen, worauf<br />
es ankommt und zeigt Ihnen <strong>de</strong>tailliert die Potenziale<br />
für Ihre eigene B2B-Marke auf.<br />
Termin: 5. Juni 2013, Zeit: 16:00 Uhr<br />
»So funktioniert Multichannel Marketing«<br />
Dialogmarketing ist heute multimedial<br />
und nutzt alle verfügbaren analogen und<br />
digitalen Kanäle für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nkontakt,<br />
vom Werbebrief über die eigene Website<br />
und E-Mails bis hin zu Social Media<br />
und Mobile. Diese Entwicklung stellt<br />
die Verantwortlichen in <strong>de</strong>n Marketingabteilungen<br />
von Füssen bis Flensburg vor große Aufgaben:<br />
Sie müssen konsistent über alle Kanäle mit <strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n kommunizieren und die unterschiedlichen<br />
Medien aufeinan<strong>de</strong>r beziehen. Der bekannte<br />
Unternehmensberater und Marketingexperte Dr.<br />
Torsten Schwarz gibt Ihnen in unserem Seminar<br />
Tipps, wie Sie diese Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />
Multichannel Marketing erfolgreich meistern und Ihre<br />
Kun<strong>de</strong>n auf diese Weise be geistern und bin<strong>de</strong>n.<br />
Termin: 2. Juli 2013, Zeit: 14:00 Uhr<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2289690<br />
Download<br />
Zugang zur Anmeldung erhalten Sie über das WeiterbildungsCenter in acquisa Professional.<br />
82 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013
ISSN 0938-7927<br />
60. Jahrgang<br />
Vorschau<br />
Verantwortlicher Chefredakteur<br />
Christoph Pause christoph.pause@acquisa.<strong>de</strong><br />
Redaktion<br />
Klaus Dietzel klaus.dietzel@acquisa.<strong>de</strong><br />
Markus Singer markus.singer@acquisa.<strong>de</strong><br />
Redaktionsassistenz<br />
Gabi Reuys info@acquisa.<strong>de</strong><br />
Telefon 07 61/898 3031, Telefax 07 61/898 990068<br />
Korrespon<strong>de</strong>nt<br />
Karsten Zunke<br />
Autoren dieser Ausgabe<br />
Vera Hermes, christoph Lorenz, Stepfanie Streif,<br />
Antje Terhaag<br />
Redaktionsbeirat<br />
Prof. Dr. Willi Diez (FH Nürtingen), Manfred Hasenbeck<br />
(Forum Corporate Publishing, München), Prof. Dr. Manfred<br />
Krafft (Universität Münster), Friedhelm Lammoth (Lammoth<br />
Mailkonzept Werbeagentur, St. Gallen), Prof. Dr. Peter<br />
Winkelmann (FH Landshut)<br />
Grafik/Layout<br />
Kerstin Fikentscher<br />
Titelbild<br />
Sashkin/shutterstock.com<br />
Anzeigenverkaufsleitung<br />
Michael Reischke michael.reischke@haufe-lexware.com<br />
Telefon 09 31/27 91-543, Telefax 09 31/27 91-477<br />
Anzeigenverkauf<br />
Christian Schwert Telefon 09 31/27 91-542<br />
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Anzeigenschluss<br />
acquisa: 10. <strong>de</strong>s Vormonats<br />
Karriere&Kontakte: 10. <strong>de</strong>s Vormonats<br />
Mitglied <strong>de</strong>r Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung <strong>de</strong>r Verbreitung<br />
von Werbeträgern e.V. (IVW)<br />
Erscheinungsweise<br />
11 x im Jahr<br />
Abonnement-Service<br />
Telefon 0800/5050445 (kostenlos)<br />
Telefax 0800/5050446 (kostenlos)<br />
Postfach, 79091 Freiburg<br />
E-Mail: zeitschriften@haufe.<strong>de</strong><br />
Abonnement<br />
Inland 116,– EUR, Ausland 131,– EUR<br />
(inkl. MwSt. und Versand).<br />
Das Abonnement kann spätestens 4 Wochen vor En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s jeweiligen Bezugsjahres gekündigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Vertriebsbetreuung<br />
SP special-interest GmbH & Co. KG<br />
Nor<strong>de</strong>ndstraße 2, 64546 Mörfel<strong>de</strong>n-Walldorf,<br />
Telefon 0 61 05/9 75 06-0<br />
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Internet: www.acquisa.<strong>de</strong> www.haufe.<strong>de</strong><br />
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Aktuelle Informationen zu <strong>de</strong>n Zeitschriften- und Online-<br />
Angeboten <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong>-Mediengruppe fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />
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Druck<br />
FIRMENGRUPPE APPL<br />
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Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
<strong>de</strong>s Verlags und unter voller Quellenangabe.<br />
Für eingesandte Manuskripte und Bildmaterialien,<br />
die nicht ausdrücklich angefor<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n,<br />
übernimmt <strong>de</strong>r Verlag keine Haftung.<br />
Das bringt<br />
acquisa<br />
Direktmarketing<br />
& Service<br />
Recruitung: In nahezu allen<br />
Marketingbereichen fehlt Nachwuchs,<br />
beson<strong>de</strong>rs schlimm scheint es<br />
im Online-Marketing und bei <strong>de</strong>n<br />
Datenspezialisten zu sein. Aber auch<br />
im Dialogmarketing besteht Bedarf.<br />
acquisa zeigt, wie Unternehmen<br />
Abhilfe schaffen können.<br />
Online-Marketing<br />
& Social Media<br />
Content Marketing: Warum setzen<br />
Unternehmen statt Selbstdarstellung<br />
o<strong>de</strong>r Werbung zunehmend auf<br />
Content? acquisa gibt Antworten.<br />
im JuLi<br />
titelthema<br />
BIG Data Neue Analysemöglichkeiten, eine immer höhere Datenaktualität und ein ständig<br />
wachsen<strong>de</strong>s Datenvolumen zählen zu <strong>de</strong>n großen Treibern von Big Data. acquisa untersucht<br />
die neue Datenflut und zeigt, wie Big Data im Gesamtunternehmen aufgehängt sein<br />
muss, damit es im Marketing wirklich funktioniert.<br />
VERtrieb & verkauf<br />
Vertriebsprozesse An Kaufentscheidungen<br />
ist in Unter nehmen<br />
oft eine ganze Reihe von Mitarbeitern<br />
beteiligt. Der Vertrieb muss diese<br />
»Buying Center« kennen und wissen,<br />
wie dort die Meinungs bildung<br />
funktioniert.<br />
CRM & Database<br />
mOBILE rESEARCH Immer mehr<br />
Unternehmen wollen jetzt auch die<br />
mobilen Daten sammeln. acquisa<br />
zeigt, wie man die Erlaubnis <strong>de</strong>s<br />
Kun<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>ren Nutzung erhält und<br />
was man aus <strong>de</strong>n Daten für das<br />
Marketing nutzbar machen kann.<br />
Recht & Marketing<br />
Kun<strong>de</strong>ndaten Welche Daten dürfen<br />
Firmen erheben, verarbeiten und<br />
spreichern. acquisa klärt auf.<br />
Die nächste Ausgabe von acquisa<br />
p erhalten Sie ab <strong>de</strong>m 17. Juli 2013.
FEIERABEND<br />
»Just Tri!«<br />
Text _ Sabine Jobstmann<br />
Sein großer Traum ist die Qualifikation für <strong>de</strong>n Ironman auf<br />
Hawaii, <strong>de</strong>r als prestigeträchtigster Triathlon <strong>de</strong>r Welt gilt.<br />
Dafür müsste Daniel Unger zu <strong>de</strong>n Besten in seiner Altersklasse<br />
gehören. Momentan trainiert er für die Mitteldistanz. Das<br />
be<strong>de</strong>utet, stattliche 1,9 km schwimmen, 90 km Radstrecke<br />
und 21 km laufen. »Die Kombination <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />
Sportarten und das Austesten <strong>de</strong>r eigenen physischen und<br />
psychischen Grenzen macht für mich die große Faszination<br />
dieses Sports aus«, so Unger. Außer<strong>de</strong>m könne er durch <strong>de</strong>n<br />
sportlichen Ausgleich neue Energie für <strong>de</strong>n Job tanken.<br />
Und diese braucht er sicher auch. Der Unterfranke ist einer <strong>de</strong>r<br />
bei<strong>de</strong>n Geschäftsführer <strong>de</strong>r Online-Marketing-Agentur Eology.<br />
Mit seinen 26 Jahren trägt er bereits die Verantwortung für<br />
22 Angestellte. Die GmbH mit Sitz in <strong>de</strong>r romantischen Weinstadt<br />
Volkach bietet Lösungen rund um die Themen Online-<br />
Marketing und E-Commerce an. Die Mission: Bei <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />
sowohl durch mehr Google- und Social-Media-Traffic als auch<br />
durch eine bessere Usability für einen höheren Online-Umsatz<br />
sorgen. Und zu diesen Kun<strong>de</strong>n zählen inzwischen Unternehmen<br />
wie die Sparda-Bank, Bogner, Babywalz o<strong>de</strong>r Melitta und<br />
<strong>Haufe</strong>-Lexware. »Ja, es läuft sehr gut. Aber ein bisschen Glück<br />
war sicher auch dabei«, sagt Unger beschei<strong>de</strong>n.<br />
Im Jahr 2011 hat Unger mit seinen Arbeitskollegen an einem<br />
Staffel-Triathlon teilgenommen: »Einer meiner Mitarbeiter ist<br />
geschwommen, ich bin Rad gefahren und mein Kollege Axel<br />
Scheuering ist gelaufen.«, lächelt Unger. »Schnell hatte mich<br />
das Triathlon-Fieber gepackt.« So machte er sich gemeinsam<br />
mit seiner Lebensgefährtin ans regelmäßige Training: Und<br />
weil bei<strong>de</strong> nicht genug von <strong>de</strong>r »Faszination Triathlon« bekommen,<br />
haben sie innerhalb <strong>de</strong>s TV 1862 Gerolzhofen eine Triathlon-Abteilung<br />
gegrün<strong>de</strong>t. Frei nach <strong>de</strong>m Motto – »Just Tri!« • ]<br />
Daniel Unger, Geschäftsführer <strong>de</strong>r Online-Marketing-<br />
Agentur Eology in Volkach.<br />
»Ja, es läuft sehr gut. Aber ein bisschen<br />
Glück war sicher auch dabei.«<br />
Zu diesem Glück kam im Jahr 2009 auch noch eine große<br />
Por tion Können: Die Eology-Grün<strong>de</strong>r Daniel Unger und Axel<br />
Scheuering nahmen noch während ihres Studiums <strong>de</strong>r Wirtschaftsinformatik<br />
am weltweiten Wettbewerb »Google Online<br />
Marketing Challenge« teil. Dabei geht es um das Erstellen<br />
und Betreuen von Google Adwords-Kampagnen für eine regionale<br />
Firma – in diesem Fall eine Vi<strong>de</strong>othek. Dafür bekamen<br />
die bei<strong>de</strong>n vom Suchmaschinenriesen ein Budget von<br />
250 US-Dollar zur Verfügung gestellt, um Werbeanzeigen bei<br />
Google zu schalten. Bei <strong>de</strong>r Challenge setzten sich die bei<strong>de</strong>n<br />
gegen 2.000 Teams aus allen Kontinenten durch und räumten<br />
so <strong>de</strong>n zweiten Platz ab. Dafür wur<strong>de</strong>n sie auch mit <strong>de</strong>m<br />
»Marketingpreis Mainfranken« belohnt.<br />
Anfangs wur<strong>de</strong>n die Strategien noch im Elternhaus ausgearbeitet.<br />
So richtig durchgestartet sind die bei<strong>de</strong>n im Januar<br />
2010 mit <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r eigenen GmbH. Das erste<br />
kleine Büro platzte bei <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Mitarbeiterzahl<br />
schnell aus allen Nähten. Seit 2012 fin<strong>de</strong>t man die Firma, die<br />
mittlerweile laut I-Business-Ranking zu Deutschlands Top-<br />
100 SEO-Agenturen zählt, in einem mo<strong>de</strong>rnen Bürogebäu<strong>de</strong><br />
in Volkach.<br />
84
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