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30 Jahre HB9GT - USKA

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Technik<br />

Aktivantenne, Empfangsverstärker, integrierter<br />

Abschwächer, Störinverter,<br />

Taststufe, Phasenvergleich für nachgesteuerten<br />

DCF-Quarz, PRN-Modulation<br />

des DCF-Trägers<br />

Die eigentliche Neuerung ist der 2-stufige<br />

übersteuerungsfeste Geradeausverstärker,<br />

dessen Eingangssignal von<br />

einer ferngespeisten aktiven Ferritantenne<br />

mit j-Fet BF245B herkommt.<br />

Der Fet transformiert das Antennensignal<br />

auf die Kabelimpedanz, die<br />

Fernspeisung über ein billiges Phonokabel<br />

bedingt lediglich einen abgesetzten<br />

Drainwiderstand. Die Stufen<br />

des RX sind bandfiltergekoppelt, nach<br />

der ersten folgt Fusspunktkopplung,<br />

während nach der zweiten Stufe Hochpunktkopplung<br />

angewendet wird, die<br />

bei höheren Pegeln die bessere Selektion<br />

bringt. Der Fusspunktkopplung<br />

ist ein Poti 250 Ω mit Schleifer<br />

an Ub parallel geschaltet, damit<br />

kann die Gesamtverstärkung des<br />

RX bis auf Null abgesenkt werden.<br />

Dieser Attenuator ist für die<br />

Pegelung eines nachfolgenden<br />

sogenannten Störinverters verantwortlich,<br />

dessen Ausgangs-<br />

Spannung eigentlich nach Minus<br />

geht, aber bei näherer Betrachtung<br />

der 3 Bauteile verständlich<br />

wird. Zwei in Serie geschaltete Dioden<br />

werden über einen Widerstand<br />

nach Plus leitend gesteuert,<br />

die Anoden liegen Richtung Ub.<br />

Dieser Doppelweggleichrichter<br />

oder auch Delon-Verdoppler lässt<br />

nur negative Signalanteile des DCF<br />

durch, die positive Halbwelle wird<br />

gesperrt. Das Fusspunkt-C des vorgeschalteten<br />

Sekundärbandfilters lädt<br />

sich auf den Spitzenwert der negativen<br />

DCF-Halb-welle auf und geht auf<br />

negatives Potential, was mit auf DC<br />

geschaltetem KO nachweisbar ist. Ein<br />

ebenso grosser negativer Anteil ist an<br />

der oberen Diodenanode nachweisbar,<br />

was dazu führt, dass dieser Hüllkurvenanteil<br />

die Basis des angeschlossenen<br />

Tasttransistors nur rudimentär öffnet<br />

und erst bei höheren Rx-Pegeln stört.<br />

Da der Delon-Verdoppler bei der positiven<br />

DCF-Halbwelle sperrt, kann aber<br />

der vorgeschaltete Widerstand die Ba-<br />

sis des nachgeschalteten Tasttransistors<br />

hochziehen. Bei richtiger Pegelung<br />

des RX sind praktisch keine Hüllkurvenanteile<br />

am Kollektor fest- zustellen,<br />

gleichzeitig aber geht dieser Transistor<br />

in den Schalterbetrieb und sperrt bei<br />

richtiger Dimensionierung des Basisvorwiderstandes<br />

während der negativen<br />

Halbwelle. Der Schalter- betrieb führt,<br />

entsprechende Stromflusswinkel<br />

vorausgesetzt und auch vorhanden,<br />

zu einem ungestörten Ausschwingen<br />

des Kollektorkreises. Für den nachfolgenden<br />

Phasenvergleich eines nachgesteuerten<br />

Quarzoszillators auf der<br />

DCF-Ebene wird Phase und Antiphase<br />

benötigt, was mit einer bifilar bewickelten<br />

Neosidspule realisiert wird. Ub<br />

liegt dabei an der Mittelanzapfung,<br />

mehr als 2x20 Vss sind messbar, der<br />

Basisvorwiderstand wird auf den<br />

höchsten Swing des Kollektorkreises<br />

empirisch eingestellt. Der erwähnte<br />

Phasenvergleich mit dem als Filter mit<br />

fast unendlicher Güte und gleichzeitig<br />

fast unendlich kleiner Bandbreite<br />

wirkenden Quarzoszillators ist a priori<br />

unverständlich, wird aber bei näherer<br />

Betrachtung sofort plausibel. Das DCF-<br />

Signal ist PRN-moduliert, hat also 2<br />

Phasenzustände, die von speziellen<br />

Zeitmessern ausgewertet werden und<br />

zu einer sehr genauen zeitlichen Definition<br />

des Sekundenbeginns dieser<br />

Uhren führt. Während der Sekundenabsenkung<br />

ist dieser Pseudo Random<br />

Noise abgeschaltet, ausserdem ist zu<br />

Beginn der Absenkung während 200<br />

µs die Mainflinger Senderendstufe<br />

gesperrt, womit die freilaufende Sendeantenne<br />

frei ausschwingen kann.<br />

Der hochresonante Antennenkreis ist<br />

aber zu schnell, läuft also aussermittig,<br />

was das obere Seitenband bevorzugt<br />

und zu einem Zeit- und Phasenfehler<br />

führt. Dieses wohlbekannte und auch<br />

in PTB-Veröffentlichungen wiederholt<br />

erwähnte Phänomen veranlasste<br />

den Schreibenden, mittels einer aus<br />

der analogen Fernsehtechnik stammenden<br />

Quarzoszillatorschaltung<br />

die Nachteile des mit QRM, QRN<br />

und zum Teil selektivem QSB ankommenden<br />

DCF zu umgehen und DCF<br />

durch das Signal eines hochstabilen<br />

Fet-Quarzoszillator zu ersetzen.<br />

Funktionsbeschreibung des DCF-<br />

Quarzgenerators<br />

Alle Einzelheiten dieser komplexen<br />

Schaltung können aus den Halbbildern<br />

(linkes und rechtes; S. 31/32)<br />

entnommen werden, der zwischen<br />

Phasenvergleich und nachgesteuertem<br />

Quarzoszillator liegende Emitterfolger<br />

ist im wesentlichen baugleich<br />

und hat die gleiche Funktion des<br />

Stromverstärkers. Das doppelstufige<br />

Zeitglied hat andere Zeitkonstanten,<br />

die Doppeldiode BB204 ist eine Varicap,<br />

die zwischen 0,5 und ca. 3 Volt am<br />

oberen (!) Kapazitätsende betrieben<br />

wird und zusammen mit der Gatekapazität<br />

des Fet die kapazitive Impedanz<br />

des induktiv betriebenen Quarzes<br />

bereitstellt.<br />

Eine spezielle Neosid-Rollenkernspule<br />

mit einer Feingewinde-Ferritkappe ist<br />

für die feinfühlige Vorabstimmung des<br />

Quarzoszillatorkreises verantwortlich,<br />

auf einen Folientrimmer wurde aus<br />

Stabilitätsgründen verzichtet. Der<br />

Oszi selbst ist ein Colpitts mit kapazitiver<br />

Symmetrierung. Wichtig ist die<br />

Bedämpfung des Oszillatorkreises,<br />

dieser Widerstand führt gleichzeitig<br />

eine stabilisierte Gleichspannung<br />

von 10 V an den Drainkreis, wo wie<br />

am Drain selbst ca. 3 Vss HF auftreten<br />

und ausgekoppelt werden können.<br />

Ein Trenn-C zur nachfolgenden Bufferstufe<br />

ist entbehrlich, der entsprechende<br />

Basisspannungsteiler reicht<br />

aus. Der Längenscherschwingequarz<br />

hat beachtliche Ausmasse und wurde<br />

mit Serienresonanz 77'500 Hz und 50<br />

pF Serienkapazität bei einer einschlägig<br />

bekannten Firma bestellt und sehr<br />

prompt geliefert.<br />

Wer die Funktion des Dämpfungswiderstandes<br />

anzweifelt, möge bedenken,<br />

dass die Anschwingzeit mit der<br />

Quarzgüte parallel geht und bis zu<br />

mehreren 100 ms dauern kann. Wenn<br />

der LC-Kreis jedoch genügend Kreisverstärkung<br />

auf seiner Resonanzfrequenz<br />

erlaubt, kann dies den Oszillator durch<br />

parasitäre interne Kapazitäten und<br />

Huth-Kühn-Effekte bevorzugt anstossen<br />

und geordnetes Anschwingen des<br />

recht trägen Quarzes verunmöglichen.<br />

HBradio 4 - 2012 33

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