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30 Jahre HB9GT - USKA

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Téchnique<br />

DCF-gesteuerte 10 MHz Zeitbasis (ff)<br />

Man ist gut beraten, diese speziellen<br />

Probleme nachzulesen, der Rückkopplungspfad<br />

über den Quarz muss eine<br />

grössere Gesamtverstärkung bereitstellen,<br />

die Dämpfung des LC-Kreises ist<br />

mithin zwingend. Das L hat ausserdem<br />

die Aufgabe, dem Quarz die entsprechende<br />

induktive Zusatzimpedanz anzubieten,<br />

indem der Kreis unterhalb seiner<br />

Resonanzfrequenz betrieben wird, So<br />

wird aus der induktiven Quarzimpedanz<br />

zusammen<br />

mit der Varicap und der Gatekapazität<br />

ein fast verlustfreier Serienkreis und<br />

der Quarz schwingt auf einer vordefinierten<br />

Frequenz.<br />

Dass der Oszillator nur mit verlustarmen<br />

Folien- oder Polypropylen-Cs wie<br />

Wima aufgebaut wird, ist eigentlich<br />

selbstverständlich. Über die Referenzrückführung<br />

wird eine Zusatzgleichspannung<br />

in den Phasenvergleich<br />

eingekoppelt, damit ist der Ladungsverbrauch<br />

des Emitterfolgers kompensierbar<br />

und der Quarzoszillator läuft<br />

bei Ausfall des DCF eine begrenzte Zeit<br />

auf der vorbestimmten Frequenz weiter,<br />

gleichzeitig ist die Quadraturphase<br />

zu DCF einstellbar. Der Anschluss eines<br />

vorbeschalteten Profilinstrumentes<br />

mit Zenerdiode zur Nullpunktunterdrückung<br />

und einstellbaren Potis für<br />

beide Nachsteuerzweige, abzunehmen<br />

an beiden Emitterfolgern, ist problemlos,<br />

die Stromergiebigkeit der Emitter<br />

ist ausreichend. Mit Umschalter können<br />

beide Zweige beobachtet werden,<br />

die Pegel der Nachsteuerspannungen<br />

wären im Instrument mit Vorteil als<br />

Bild 3: DCF-Doppelträger auf Sinusmitte des Hilfsträgers,<br />

90°-Synchronzustand<br />

Mittenanzeige abzulesen.<br />

Zusätzliche Teilerstufen mit<br />

Aufbauhinweisen<br />

Last but not least, sollen die Teiler des<br />

74HC390 erwähnt werden, sie stellen<br />

1000 und 100 kHz zur Verfügung, die<br />

restlichen Nand-Gatter des 74LS00 sind<br />

die Trennstufen, an den BNC-Buchsen<br />

sind Schutzwiderstände, die Ausgangsgleichspannung<br />

der Nands wird über<br />

entsprechende Elkos abgetrennt. Der<br />

Eingang des DCF-RX und der Schaltteil<br />

des Quarzoszillators der DCF-Ebene<br />

sind diagonal möglichst weit voneinander<br />

entfernt anzuordnen. Bei<br />

Abtrennen der Aktivantenne tritt am<br />

Input des DCF-RX eine kleine leckbedingte,<br />

etwa 40 dB schwächere<br />

DCF-frequente Störspannung auf, die<br />

aber vorzüglich (!) zum Abgleich des RX<br />

verwendet werden kann, entsprechende<br />

Einstellung des Abschwächer-Potis<br />

vorausgesetzt. Störungen des DCF-<br />

Empfanges wurden nicht beobachtet.<br />

Das Projekt sollte nur von OMs nachgebaut<br />

werden, die Neosidspulenkörper<br />

mittels Handkurbelbohrmaschine<br />

exakt lagenweise bewikkeln<br />

können, der ultradünne 0,05<br />

CuL ist schwierig zu verarbeiten. Ausserdem<br />

sollte die Vormagnetisierung<br />

der Kollektorkreise bedacht werden,<br />

620 Windungen und ca. 10 mA der<br />

BF199 sind 6 Amperewindungen,<br />

was die Kernpermeabilität reduziert<br />

und sogar zu einer Zusatzkapazität<br />

führen kann. Probeaufbauten des<br />

Quarzoszillators sind kein<br />

Luxus,<br />

Fehldimensionierungen<br />

können<br />

so wirksam vermieden<br />

werden.<br />

Das Projekt ist<br />

zwar noch nicht<br />

ein“gebüchst“,<br />

läuft aber seit<br />

mehreren Wochen<br />

auf einem um<br />

seine Längsachse<br />

frei drehbaren<br />

Ständer für die<br />

Bauteilebestückung<br />

und -Lötung.<br />

Die Alterung<br />

beider Quarze hat<br />

sich stabilisiert, an den wichtigsten<br />

Stellen des frei verdrahteten Prints<br />

im 1/10 Zoll Rastermass sind die<br />

Messpunkte durch Schlaufen für die<br />

2 Tastköpfe des 100 MHz-KO zugänglich,<br />

viele verlassene Bohrlöcher<br />

und auch abgelöste Lötinseln zeugen<br />

von meiner immensen Entwicklungsarbeit.<br />

Auch die detaillierten, stets<br />

nachgeführten und mit sPlan 7.0 erstellten<br />

Schaltpläne (linkes und rechtes<br />

Halbbild; S. 31/32) können keine<br />

Gewähr dafür bieten, dass der nachbauende<br />

OM sein Erfolgserlebnis geniessen<br />

kann.<br />

Anmerkungen zum DX-Empfang<br />

des DCF-Referenzsignals<br />

Ich wohne ca. 25 km südlich von<br />

Konstanz in der Ostschweiz, mein<br />

QTH ist ca. <strong>30</strong>0 km von Mainflingen<br />

(südlich von Frankfurt) entfernt, die<br />

Laufzeit des DCF-Signals kann mit ca.<br />

1 ms angenommen werden. Wenn<br />

weiterhin unter Zuhilfenahme des<br />

regenerierten DCF-Trägers als Triggersignal<br />

für den KO das PRN-Signal<br />

in eine definierte Bezugslage gesetzt<br />

wird, ein 2-Kanal-KO genügender<br />

Bandbreite vorausgesetzt, lässt<br />

sich sehr schön die schwankende<br />

Phasenlage des empfangenen DCF<br />

zeigen (Bild 3). Da der Phasenhub<br />

des PRN +/-13 Grad aufweist, ist<br />

die Lage beider PRN-Schwingungen<br />

zum regenerierten Träger zu ein direktes<br />

Mass für die Konstanz des<br />

Empfangsträgers, die Schnittpunkte<br />

der PRN-Phasenzüge koinzidieren<br />

zeit- mässig mit der Quadratur des<br />

Hilfsträgers, Abweichungen können<br />

sofort interpoliert werden.<br />

Anderseits kann die laufzeitbedingte<br />

Phasenabweichung durch die Überlagerung<br />

von Boden- und Raumwelle<br />

nur den Schluss zulassen, dass<br />

zwischen der Stabilität einer DCFgeführten<br />

Zeitbasis und der Distanz<br />

zum Sender eine direkte Abhängigkeit<br />

besteht. Konkret können Phasensprünge<br />

bis zu 15° abhängig von<br />

der Tages- und <strong>Jahre</strong>szeit beobachtet<br />

werden. Da die DCF-Periode 12,903 µs<br />

beträgt, sind 15 Winkelgrade 0,538 µs<br />

Unsicherheit. Bezogen auf die QRG<br />

34 HBradio 4 - 2012

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