Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>USKA</strong><br />
Antennen des Amateurfunkdienstes<br />
ausserhalb von Landschafts- oder<br />
Ortsbildschutzzonen das vereinfachte<br />
Bewilligungs- oder blosse<br />
Meldeverfahren gemäss ihren jeweiligen<br />
Planungs- und Baugesetzen vor.“<br />
Das ist mal eine erste Idee, wie ein<br />
solcher Artikel aussehen könnte, für<br />
weitere Ideen/Anregungen bin ich<br />
dankbar. Damit wird aber nur sehr<br />
wenig in die Hoheit der Kantone<br />
eingegriffen, sondern eigentlich nur<br />
eine bewährte Praxis aus einem anderen<br />
Gesetz übernommen. Auch<br />
das vereinfachte Bewilligungs- oder<br />
Anzeigeverfahren existiert bereits für<br />
Kleinbauten im heutigen Baurecht.<br />
Damit würde nämlich die Ausschreibung<br />
und Profilierung entfallen,<br />
was erheblich dazu beitragen würde,<br />
dass solche Projekte „smooth and<br />
slicky“ und ohne grosses Theater<br />
von Nachbarn im Umkreis von 1 km<br />
(selber schon erlebt) abgeschlossen<br />
werden könnten.<br />
Ein Blick über die Grenze<br />
lohnt sich…<br />
Den Italienern sind nicht nur Papst<br />
und Kirche heilig, sondern auch ihre<br />
Antennen. Während in der Schweiz<br />
ohne Einwilligung des jeweiligen<br />
Hauseigentümers beim Antennenbau<br />
gar nichts geht, sieht die italienische<br />
Gesetzgebung vor, dass Antennen<br />
selbst gegen den Willen des<br />
Hauseigentümers installiert werden<br />
dürfen, sofern sie die Benützung<br />
des Gebäudes nicht einschränken<br />
oder Dritte gefährden. Auch eine<br />
Stockwerkeigentümergemeinschaft<br />
kann dem Inhaber einer Eigentumswohnung<br />
im betreffenden Gebäude<br />
die Montage einer Antenne nicht<br />
verbieten. Unseren italienischen<br />
Funkfreunden bleibt auch der mühsame<br />
Marsch durch die Bewilligungsinstitutionen<br />
von Gemeinden und<br />
Kantonen erspart. Zwar dürf(t)en<br />
sie nur mit maximal 500 Watt Sendeleistung<br />
in die Luft gehen, dafür<br />
sind aber ihre Antennen generell<br />
von der Baubewilligungspflicht<br />
ausgenommen, da es sich gemäss<br />
Praxis der Gerichte dabei nicht um<br />
eigentliche Bauten handelt, welche<br />
einer Bewilligungspflicht unterliegen<br />
würden. Das gilt nicht nur für<br />
Antennen des Amateurfunkdienstes,<br />
sondern generell für alle Antennen.<br />
Massgebend für diese Rechtspraxis<br />
ist die Tatsache, dass diese Telekommunikationsanlagen<br />
im italienischen<br />
Fernmeldegesetz abschliessend geregelt<br />
sind und somit für kommunale<br />
Regelungen kein Platz bleibt. Dem<br />
experimentellen Charakter des Amateurfunkdienstes<br />
wird auch dadurch<br />
Rechnung getragen, dass die Antennen<br />
des Amateurfunkdienstes nicht<br />
den Normen der Gesetzgebung über<br />
die nicht ionisierende Strahlung unterliegen.<br />
Selbst im überregulierten Deutschland<br />
sind in vielen Bundesländern<br />
Antennen bis zu 10 m Höhe genehmigungsfrei.<br />
Der Funkamateur muss<br />
in diesen Fällen lediglich die in Fachkreisen<br />
als „Selbstbezichtigung“ bezeichnete<br />
BEMV-Erklärung bei der<br />
Bundesnetzagentur einreichen, in der<br />
die Einhaltung von Strahlungsgrenzwerten<br />
und Sicherheitsabständen bescheinigt<br />
wird.<br />
Nachdem sich die Schweizer Politik<br />
in den letzten <strong>Jahre</strong>n intensiv im autonomen<br />
Nachvollzug teilweise sinnloser<br />
EU-Regelungen bemüht und<br />
unter Berufung auf die Kompatibilität<br />
mit der EU-Gesetzgebung immer<br />
wieder neue Einschränkungen eingeführt<br />
hat, wäre es nun wohl höchste<br />
Zeit, auch einmal eine liberale Regelung<br />
aus dem europäischen Ausland<br />
zu übernehmen. Bittere Realität ist<br />
nämlich, dass sich vermutlich mehr<br />
als 99% der konzessionierten Amateurfunkstationen<br />
bau- und NISVrechtlich<br />
in der Grauzone bewegen,<br />
da sie - dem experimentellen<br />
Charakter des Amateurfunkdienstes<br />
und den Bestimmungen ihrer Konzession<br />
durchaus entsprechend - an<br />
ihrer Anlage auch nach dem Erhalt<br />
einer Baubewilligung Änderungen<br />
vornehmen. Formal betrachtet,<br />
verliert die erteilte Baubewilligung<br />
damit ihre Gültigkeit und es müsste<br />
für jede NISV- oder baurechtlich<br />
relevante Änderung der Anlage ein<br />
neues Baubewilligungsverfahren angestrengt<br />
werden.<br />
Einige interessante Dokumente zur<br />
Rechtslage in Italien finden sich auf<br />
www.uska.ch .<br />
In Frankreich existiert eine Grundhaltung<br />
des allgemeinen öffentlichen<br />
Nutzens. Dazu gehören auch<br />
die Funkamateure und daher besteht<br />
auch ein grundsätzliches Recht auf<br />
eine Antenne. Siehe REF-Union.<br />
Révision de la LTC<br />
A ce qu'on dit inofficiellement les<br />
traveaux pour une révision de la loi<br />
sur les télécommunications (LTC)<br />
devraient commençer prochainement.<br />
Lisez ci-joint les arguments de notre<br />
avocat très expérimenté HB9AZT<br />
pourquoi il exige un droit fondamental<br />
à nos antennes.<br />
Notre service doit de façon explicite<br />
être intégré à la LTC. Il me paraît important<br />
d’y faire figurer l’intérêt pour<br />
la collectivité. Je constate régulièrement<br />
que lors de procès en affaire<br />
d’antennes, il est fait état de l’aspect<br />
strictement privé du trafic radio<br />
amateur. Si un vent plus favorable<br />
était apporté par la LTC en mentionnant<br />
l’intérêt pour la collectivité de<br />
ce service, ceci pourrait faciliter l’argumentation.<br />
Le problème réside dans le fait que<br />
les compétences dans le domaine<br />
des constructions appartiennent aux<br />
communes et cantons, et que seules<br />
des directives minimales peuvent<br />
être édictées par la Confédération.<br />
Je trouve que la façon de procéder<br />
en profitant de la révision de la LTC<br />
est habile. Maintenant se pose la<br />
question à savoir qui mandater pour<br />
gérer cette affaire. Certainement<br />
que plus tard il faudra activer des leviers<br />
politiques, pour que cette révision<br />
soit couronnée de succès. Il faudra<br />
l’expliquer à Tony Brunner qu’il<br />
HBradio 4 - 2012 51