Silber und Pretiosen
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<strong>Silber</strong> <strong>und</strong> <strong>Pretiosen</strong> 437<br />
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nach Bedarf des Hofes <strong>und</strong> wohl auch je nach der Krediterteilung.<br />
Die bedeutendste Menge wurde zu Anfang des Jahres<br />
1913 angefertigt, dies wohl im Hinblick auf eines der grössten<br />
kommenden Feste der Zeit vor dem ersten Weltkrieg: die<br />
Hochzeit der einzigen Tochter des Kaisers,Viktoria Luise, mit<br />
dem Herzog Ernst August zu Braunschweig <strong>und</strong> Lüneburg am<br />
24. Mai. Mit zunehmender Verschlechterung der politischen<br />
Lage für das Deutsche Reich wurde nach dem zweiten Kriegsjahr<br />
1916 auf weitere Anschaffungen verzichtet. Die <strong>Silber</strong>teller<br />
wurden – wohl nach vorhandenen alten Stücken – im reinsten<br />
Regency-Stil angefertigt, <strong>und</strong> zwar genau nach einem Originalmodell<br />
des berühmten englischen Hofgoldschmiedes Paul<br />
Storr, der von 1793 bis 1837 arbeitete. Der englische Hof besitzt<br />
heute noch Gold-, Vermeil- <strong>und</strong> <strong>Silber</strong>geschirr gleichen<br />
Musters von der Hand dieses Meisters. Die silbernen Teller –<br />
mit je ca. 800 g Stückgewicht von rarer Massivität – sind<br />
800/1000 fein. Sie zeigen als Dekor auf einer elegant fassonierten<br />
R<strong>und</strong>form einen umlaufend gerillten erhabenen Kordelrand<br />
mit umgeschlungenem Band, mehrfach gehöht mit einem<br />
reliefierten Weinrebenzweig. Fast alle Stücke tragen auf dem<br />
Rand fein eingraviert das verschlungene Monogramm WR<br />
unter der preussischen Krone (Kaiser Wilhelm II. als König<br />
von Preussen). Auf der Rückseite stehen neben den verschiedenen<br />
Meistermarken bei jedem Stück eingraviert die Gewichtbezeichnungen<br />
in Gramm <strong>und</strong> das Entstehungsjahr.<br />
Wilhelm II.<br />
Register Seite 111–112