Silber und Pretiosen

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Silber und Pretiosen 443 6111 6111. Fein geschnittene Drachenschale, wohl Österreich, zweite Hälfte 19. Jh. In der Art der Gebrüder Saracchi und der Familie Miseroni. Bergkristall, fein reliefiert geschnitten in vergoldeter, gravierter Silberfassung mit transluzidem und kompaktem, buntem Email. Gewölber, schildförmiger Fuss, darüber, aus drei Noden gebildeter Schaft. Blattförmige, gemuldete Schale und hochgezogener, in Drachenkopf endender, in Vermeil montierter Griff. Fuss und Schalenunterseite fein reliefiert mit Blattvoluten, Rocaillen, Schnörkeln und Lilien. H = 15 cm. 6000.—/8000.— Im 16. Jahrhundert war Mailand das Zentrum der Steinschneidekunst. Die berühmtesten Exponenten waren die Familie Miseroni und die Gebrüder Saracchi, welche Aufträge für fast sämtliche hohen Adelshäuser Europas ausführten. Ihre Schau- und Kabinettstücke fanden so den Weg in alle wichtigen Kunst- und Wunderkammern. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich Gefässe und Tafelaufsätze, für welche das besonders teure Material Bergkristall in Kombination mit vergoldeten und emaillierten Silberfassungen verarbeitet worden waren. Die hier zum Verkauf gelangende Drachenschale erinnert an die berühmte Lapislazuli-Drachenschale des Gasparo Miseroni aus der Wunderkammer Rudolfs II, aber auch an Pretiosen der Gebrüder Saracchi im Grünen Gewölbe zu Dresden. Zur Zeit des Historismus kamen derartige Schaustücke wieder in Mode. Zum Beispiel war der Wiener Goldschmied und Inhaber einer Manufaktur für Luxusgegenstände, Hermann Ratzersdorfer, spezialisiert auf «original Kunstarbeiten im Style des 16. Jh. in Bergkrystall und Email». Keiner seiner Zeitgenossen brachte die Wiederaufnahme der historischen Techniken zu solch einer Perfektion. Bereits auf der ersten Weltausstellung 1851 in London wurde er für seine historistischen Arbeiten prämiert. Register Seite 111–112
444 Silber und Pretiosen 6112 6113 6114 6115 6112. Schüssel, Lausanne, um 1780. Mm. Papus Dautun. Halbkugeliges Gefäss auf stark eingezogenem, konischen Standring mit Kanelüren. Mit Kettenornament gravierter Rand. D = 22 cm. H = 13 cm. 2000.—/2500.— 6113. Doppelhenkelschale, Bern, um 1810. Mm. Rehfues & Co. Quadratform. Eingezogener Fuss, kantige Griffe mit Blattzier. Mit Godrons verzierte Ränder. H = 10 cm. Gew. 310 g. 400.—/600.— 6114. Ménage, Genf, um 1770. Mm. Etienne Terroux. Profiliertes Gestell, fassonierter Griff. Zwei abgekantete Kristallflacons. H = 20 cm. 1500.—/1800.— 6116 Register Seite 111–112
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Seite 31: 442 Silber und Pretiosen 6107 6108
Seite 37 und 38: 448 Silber und Pretiosen 6128 6128.
Seite 43 und 44: 454 Silber und Pretiosen 6155. Tort
Seite 45 und 46: 456 Silber und Pretiosen 6190. Fisc

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