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Photovoltaik<br />

■ TÜV-Rheinland-Prüfsiegel verringert Ertragsausfälle und technische Risiken<br />

Qualitätsoffensive<br />

für PV-Anlagen<br />

Die Qualität der Installationen von PV-Anlagen lässt immer noch zu wünschen<br />

übrig. Der TÜV Rheinland will Abhilfe schaffen und hat dazu ein<br />

Zertifizierungsverfahren für Installationsunternehmen entwickelt. Die zertifizierten<br />

Firmen müssen sich einmal pro Jahr einem Audit unterziehen.<br />

Minderwertige Module, fehlerhafte Steckverbinder<br />

und Anschlussdosen, über<br />

scharfe Kanten verlegte Kabel, fehlerhafte<br />

Befestigungen und Isolationen und falsch<br />

berechnete Statik – dies ist auch in teuren<br />

PV-Anlagen keine Seltenheit und stellt damit<br />

ein ernstes Problem dar. Denn falsch<br />

ausgewählte Materialien und fehlerhafte<br />

Installationen führen nicht nur zu Ertragsausfällen,<br />

sie können auch Brände verursachen,<br />

die nicht nur die PV-Anlagen<br />

selbst zerstören, sondern auch die Häuser<br />

in Mitleidenschaft ziehen können.<br />

»Zertifizierter Fachbetrieb«<br />

Die Hauptkriterien und ihre Gewichtung:<br />

Allgemeine Kundenberatung: 15 %<br />

Vor-Ort-Kundenberatung: 10 %<br />

Objektspezifisches Angebot: 10 %<br />

Qualität der Installation der PV-Anlage,<br />

Qualifikation des Personals: 20 %<br />

Inbetriebnahme und<br />

Sicherheitsunterweisung: 15 %<br />

»Schadhafte PV-Anlagen werden uns in<br />

Zukunft noch häufig beschäftigen, weil<br />

die Fehler ja erst mit der Zeit sichtbar werden<br />

– dann ist es allerdings meist zu spät«,<br />

sagt Willi Vaaßen, Geschäftsfeldleiter Solarenergie<br />

vom TÜV Rheinland. Aus Insider-Kreisen<br />

zu hören, dass bei 30 bis 40<br />

Prozent der bestehenden Anlagen mit Problemen<br />

zu rechnen ist. »Und schon 5 Prozent<br />

wären zu viel«, so Vaaßen. »Wir sitzen<br />

also auf einer Zeitbombe. Die steigende<br />

Zahl der Schäden kostet nicht nur<br />

Geld, sondern schadet auch dem Image<br />

der Photovoltaik insgesamt. Aufklärung<br />

ist dringend geboten!« Deshalb will der<br />

TÜV Rheinland dafür sorgen, dass die<br />

Qualität der Anlagen von vorneherein<br />

stimmt und dass bei Bestandsanlagen regelmäßige<br />

Wartungen von den Installationsbetrieben<br />

durchgeführt werden. Dazu<br />

Anlagendokumentation: 15 %<br />

Eignung der eingesetzten Komponenten<br />

und Materialien: 15 %<br />

Nachhaltige Kundenbetreuung,<br />

Sicherstellung des Anlagenbetriebs: 5%<br />

Überwachung und Sicherstellung<br />

der Kundenzufriedenheit: 5 %<br />

hat er ein Zertifizierungsverfahren für Installationsbetriebe<br />

entwickelt. Wer die<br />

Zertifizierung erhalten hat, darf künftig<br />

das neue TÜV-Rheinland-Prüfzeichen<br />

»zertifizierter Fachbetrieb« führen. Das<br />

hilft nicht nur den Betreibern der Anlagen<br />

und ihren Investoren, sondern auch den<br />

Versicherungen.<br />

Erst kürzlich hat der Gesamtverband der<br />

Deutschen Versicherungswirtschaft festgestellt,<br />

dass die Zahl der Schäden über die<br />

vergangenen Jahre stark gestiegen ist. So<br />

stark, dass dies nicht allein durch den Zubau<br />

zu erklären ist: Die Schäden pro Anlage<br />

nehmen zu, und die Prämien reichen<br />

nicht mehr aus, die aus den Schäden resultierenden<br />

Kosten zu decken. Also ist abzusehen,<br />

dass die Versicherungskosten steigen.<br />

Wer seine PV-Anlage durch einen<br />

zertifizierten Fachbetrieb installieren lässt,<br />

dem winken dagegen günstigere Prämien.<br />

Den TÜV Rheinland sieht Vaaßen als einen<br />

der Vorreiter auf dem Gebiet der PV-Modulprüfungen<br />

und der Zulassung von PV-Anlagen:<br />

»Wir sind schon seit dreißig Jahren<br />

in diesem Umfeld unterwegs und wissen<br />

Bilder: TÜV Rheinland Group<br />

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<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 6/2012

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