Zum Download - Energie & Technik
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Smart Metering /Smart Home<br />
Management nicht kommen. »Doch wenn<br />
steigende Strompreise alleine nicht genügen<br />
und <strong>Energie</strong>effizienz nicht zieht«, so<br />
folgert Til Landwehrmann, »dann müssen<br />
wir den Kunden ein Angebot geben, das<br />
weit über die Kompensation steigender<br />
Preise hinaus geht.«<br />
Die Konsumenten<br />
mit Smart Home locken<br />
Das Smart Home wäre dafür genau die<br />
richtige Plattform, hier könnte sich<br />
Deutschland zum führenden Markt entwickeln.<br />
»Wenn wir zeigen können, dass wir<br />
eine Infrastruktur für andere Dienstleistungen<br />
aufbauen können, in denen plötzlich<br />
<strong>Energie</strong>effizienz und Lastverschiebungen<br />
als Nebenprodukt auftauchen,<br />
dann werden sich auch die zuständigen<br />
Regulierungsbehörden nicht mehr in den<br />
Weg stellen.<br />
Dieser Meinung ist auch Thomas Hott. Er<br />
fürchtet ebenfalls, dass auf Basis von<br />
Smart Metering alleine ein Geschäftsmodell<br />
aufzubauen, kaum möglich ist. »Gegenüber<br />
dem Potenzial, das Smart Home<br />
bietet, ist Smart Metering verschwindend<br />
klein. Die Leute wollen Smart-Home-<br />
Funktionen, und sie wollen sie über ihr<br />
Handy steuern. Das kommt jetzt, wir<br />
sollten nicht auf variable Tarife irgendwann<br />
warten.«<br />
Kann die Politik<br />
hilfreich Einfluss nehmen?<br />
Wenn nun aber das Geschäftsmodell<br />
Smart Metering nicht zieht und auch das<br />
Smart Home noch nicht so richtig bei den<br />
Kunden angekommen ist, müsste man da<br />
nicht doch mit Regulierungen eingreifen?<br />
Die Vorschrift, dass der Einbau von Smart<br />
Meter erst ab einem Verbrauch von 6 kWh<br />
pro Jahr zwingend ist, könnte doch geändert<br />
und die Schwelle herabgesetzt werden.<br />
Sollte die Politik nicht mehr Maßnahmen<br />
ergreifen, um die Konsumenten in<br />
Richtung Smart Home und <strong>Energie</strong>effizienz<br />
zu schieben? »Ich halte es für problematisch,<br />
die Kunden zu schieben«, antwortet<br />
Thomas Hott. »Man muss das<br />
Smart Home attraktiv machen.« Und alle<br />
Til Landwehrmann, EEBus Initiative<br />
» Wir sind in Deutschland mit dem BSI-<br />
Schutzprofil weit gesprungen, aber<br />
dennoch gut aufgestellt. Die deutsche<br />
Industrie kann im Umfeld Smart Grid,<br />
Smart Metering, Smart Home eine<br />
weltweit führende Rolle spielen. «<br />
Beteiligten sollten sich endlich von der<br />
Vorstellung lösen, man bräuchte nur die<br />
Killer-Applikation zu finden, und schon<br />
fliegt das Smart Home. »Das Smart Phone<br />
kam auch nicht über die Killerapplikation<br />
seinen Siegeszug angetreten, jeder Nutzer<br />
definiert sie für sich anders.« Der Erfolg<br />
der Smart Phones rühre daher, dass eine<br />
Plattform existiert, auf der viele Drittfirmen<br />
ihre Ideen umsetzen können. Wie<br />
Dr. Ulrich Grottker, PTB<br />
» Ich bin überzeugt, dass das hohe deutsche<br />
Sicherheitsniveau auch in anderen Ländern<br />
aufgegriffen wird. «<br />
Dr. Erik Oswald, Fraunhofer Institut ESK<br />
» Der Roll-out wird demnächst kommen.<br />
Was Energy Management und<br />
E-Mobilität angeht, dauert es allerdings<br />
noch etwas länger, hier sind die Zeiträume<br />
verschwommen. «<br />
könnten EVUs oder Telekommunikationsunternehmen<br />
wissen, welche Smart-<br />
Home-Applikationen die Kunden wünschen?<br />
Da fehle ihnen das Know-how.<br />
»Deshalb müssen auf Basis einer offenen<br />
Plattform Drittfirmen an Bord genommen<br />
werden«, so Hott. »Wir sollten die Dinge<br />
nicht so kompliziert machen und möglichst<br />
bald marktfähige Produkte auf den<br />
Markt bringen.« (ha)<br />
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<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 6/2012