Zum Download - Energie & Technik
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Smart Metering /Smart Home<br />
■ <strong>Energie</strong>sparen alleine genügt nicht<br />
Smart Home –<br />
Komfort und Spaß zählen<br />
Die <strong>Energie</strong>effizienz zu steigern, die Stromrechnung zu senken? Das alleine bringt<br />
die Kunden nicht dazu, sich intelligente Zähler anzuschaffen. Dagegen stehen<br />
Spaß und Komfort ganz oben auf der Wunschliste. Genau das verspricht das Smart<br />
Home.<br />
Weil es künftig ein Energy-Management-<br />
Gateway geben wird, das nicht dem BSI-<br />
Schutzprofil entsprechen muss, könnten<br />
mehrere Dinge parallel ins Haus Einzug<br />
halten: sowohl Komfort und Spaß als auch<br />
<strong>Energie</strong>effizienz und die Möglichkeit, Lastmanagement<br />
zu betreiben.<br />
Nach Beobachtung von Til Landwehrmann<br />
von der EEBus Initiative beginnen nun<br />
auch die potenziellen Anwender, ihr Interesse<br />
auf das Smart Home zu richten: »Viele<br />
interessieren sich jetzt für das Smart Home,<br />
der Markt ist da, 2017 soll er auf einen Umsatz<br />
von 2,4 Milliarden Dollar kommen.«<br />
Dem stimmt Prof. Christian Pätz von der<br />
Z-Wave-Alliance zu. Wer unter Google<br />
Trends den Begriff »Smart Home« eingibt,<br />
der sieht, wie häufig dieser Begriff über die<br />
Jahre gegoogelt wurde:<br />
Nach einer anfänglichen<br />
Euphorie<br />
ließ das Interesse<br />
nach, seit 2011 steigt<br />
es wieder. »Das ist typisch<br />
für jede neue <strong>Technik</strong>: Nach der Euphorie<br />
hält Realismus Einzug, dann wächst<br />
das Interesse wieder.«<br />
Doch das Konzept des Smart Home gibt es<br />
schon seit mehr als 20 Jahren, allerdings<br />
konnte es sich auf dem breiten Markt bisher<br />
nicht durchsetzen. Das Haus intelligenter<br />
zu machen, war bisher viel zu aufwändig<br />
zu installieren und viel zu teuer.<br />
»Der Kampf der Feldbussysteme hat dazu<br />
geführt, dass keine kritische Masse entstehen<br />
konnte, die Systeme haben keine hohe<br />
Durchdringung erreicht, und die Preise<br />
konnten nicht auf ein für den Massenmarkt<br />
akzeptables Niveau sinken«, sagt Til Landwehrmann<br />
von der EEBus-Initiative.<br />
Damit spricht er eine der großen Schwierigkeit<br />
an: Es gibt viele unterschiedliche<br />
Übertragungsprotokolle von den Zählern<br />
zum Gateway und vom Gateway zu den<br />
Versorgern. ZigBee, Z-Wave, KNX, MBus,<br />
wireless MBus sowie unterschiedliche Powerline-Protokolle,<br />
um nur einige zu nennen.<br />
Eine Möglichkeit, den Standard-<br />
Dschungel zu lichten, ist der EEBus. Vor<br />
einem halben Jahr hat sich die EEBus-Initiative<br />
gebildet, die bereits 23 Mitglieder<br />
zählt, von <strong>Energie</strong>versorgern bis zu Herstellern<br />
von Haushaltsgeräten. Anders als sein<br />
Name vermuten lässt, handelt es sich bei<br />
EEBus nicht um einen weiteren Bus, sondern<br />
um eine Middleware, die die vielen<br />
unterschiedlichen Protokolle übersetzt und<br />
in einem einheitlichen Format weitergibt.<br />
Damit kann der EEBus dazu beitragen, die<br />
Eine Möglichkeit, den Standard-Dschungel zu lichten,<br />
ist der EEBus. Vor einem halben Jahr hat sich die EEBus-Initiative<br />
gebildet, die bereits 23 Mitglieder zählt.<br />
Maschine-zu-Maschine-Kommunikation<br />
und damit den Aufbau eines Smart Home<br />
deutlich zu vereinfachen. Das Ziel besteht<br />
darin, den durchgängigen Informationsaustausch<br />
zwischen <strong>Energie</strong>wirtschaft und<br />
<strong>Energie</strong>verbrauchern zu herzustellen.<br />
»Der EEBus ist die Abstraktionsschicht für<br />
unterschiedliche Feldbussysteme. So ist es<br />
möglich, übergreifende Wertschöpfungsräume<br />
zu schaffen und weitere Technologien<br />
einzubinden. Genau darauf kommt es<br />
künftig an«, erklärt Landwehrmann. Ein<br />
weiterer Ansatz besteht darin, auf der Betriebssystemebene<br />
über Java verschiedene<br />
Elemente einzubinden. »Auf der Java-One-<br />
Konferenz in San Francisco hat es eine eigene<br />
Session zum Thema Embedded Java<br />
gegeben, Oracle will Java zur wichtigsten<br />
Sprache für Embedded-Systeme machen«,<br />
sagt Thomas Hott von ProSyst Software.<br />
Deshalb propagiert er den Weg, eine Plattform<br />
auf Basis des OSGi-Frameworks zu<br />
schaffen. Auf dieser Plattform können dann<br />
die Applikationen für das Smart Home laufen.<br />
»Telefongesellschaften führen das Remote<br />
Device Management schon länger auf<br />
OSGi-Basis durch, auch weil es sehr skalierbar<br />
ist«, erklärt Hott.<br />
Erst kürzlich haben Prosyst Software, Intel<br />
und RocketHome ein Smart-Home- und<br />
<strong>Energie</strong>-Management-System auf Basis der<br />
Atom-Plattform von Intel vorgestellt. Pro-<br />
Sys war mit der OSGi-Plattform und einem<br />
Software-Development-Kit für Third-Party-<br />
Entwickler dabei. Der<br />
OSGi-Stack von ProSyst<br />
sorgt dafür, dass verschiedene<br />
Smart-Home-<br />
Standards und Applikationen<br />
integriert werden<br />
können. Authorisierte Nutzer können die<br />
Geräte und die Entertainment-Anlagen im<br />
Haus über das System einfach steuern –<br />
auch aus der Ferne, wenn sie unterwegs<br />
sind. Auf dem Gateway von Intel befindet<br />
sich neben dem OSGi-Stack von ProSys die<br />
Cloud Engagement Platform von Rocket-<br />
Home, die die Smart-Home- und Smart-<br />
Metering-Applikationen steuert und visualisiert.<br />
Können solche Ansätze dem Smart Home<br />
tatsächlich neue Impulse geben? Yüksel<br />
Sirmasac, Gründer und Geschäftsführer<br />
von RocketHome, ist überzeugt davon. Erstens<br />
müssten die <strong>Energie</strong>versorger ihr<br />
Leistungsangebot differenzieren, neue Ge-<br />
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<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 6/2012