Zum Download - Energie & Technik
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<strong>Energie</strong>effiziente Elektronik<br />
Rechenzentren profitieren doppelt<br />
Ein Beispiel dafür, wie sich die Investitionen<br />
in einen besseren Wirkungsgrad<br />
gleich doppelt auszahlen, liefern die Rechen-<br />
und Serverzentren nebst der dort<br />
installierten Massenspeicher: Dort erzeugt<br />
die verbrauchte elektrische <strong>Energie</strong> Wärme.<br />
Das tut elektrische <strong>Energie</strong> bei ihrem<br />
Verbrauch selbstverständlich in jeder Anwendung.<br />
Aber weil in den Datenzentren<br />
die Verbraucher in konzentrierter Form<br />
auftreten, wird dort auch besonders viel<br />
elektrische <strong>Energie</strong> in Abfallwärme umgesetzt<br />
und damit schlicht »verbraten«.<br />
Aus diesem Grund muss eben diese Wärme,<br />
eine Folge ineffizienter <strong>Energie</strong>nutzung,<br />
wieder weggekühlt werden – was<br />
zusätzlich <strong>Energie</strong> verschlingt und Kosten<br />
verursacht. Laut dem IT-Beratungsunternehmen<br />
Gartner verteuert alleine die Klimatisierung<br />
den <strong>Energie</strong>verbrauch von<br />
Rechenzentren um bis zu 45 Prozent. In<br />
abgemilderter Form lässt sich dieser Effekt<br />
in nahezu jedem Industrieschaltschrank<br />
beobachten. Sinnvoller wäre es, die Abfallwärme<br />
gar nicht entstehen zu lassen<br />
– das würde in der Folge nicht nur den<br />
<strong>Energie</strong>bedarf für die Klimatisierung reduzieren,<br />
sondern auch den apparativen Aufwand<br />
dafür. Der Verbraucher würde auf<br />
diese Weise doppelt sparen. Zwar haben<br />
die Fortschritte der vergangenen Jahre in<br />
der Halbleitertechnik bei den Servern und<br />
Jörg Traum, Emtron<br />
» Moderne Stromversorgungen können<br />
nicht nur dabei helfen, den <strong>Energie</strong>verbrauch<br />
messbar zu reduzieren, sie<br />
amortisieren sich auch mittelfristig über die<br />
Senkung des Stromverbrauchs. «<br />
Netzknoten als energetischen Endverbrauchern<br />
für eine deutlich bessere <strong>Energie</strong>verwertung<br />
gesorgt. Doch die immer noch<br />
steigende Nutzung von Internet und mobilen<br />
Diensten sorgt weiter für eine stetige<br />
Zunahme des Gesamtenergiebedarfes<br />
durch die IT. Gegensteuern lässt sich außer<br />
durch den Einsatz energieeffizienter<br />
Server auch auf der Ebene der Netzteile.<br />
Zeitgemäße Stromversorgungseinheiten<br />
bieten einen Wirkungsgrad um die 90 Prozent.<br />
Als Beispiel sei hier das modular<br />
aufgebaute System RCP-2000 angeführt,<br />
das in Deutschland von Emtron electronic<br />
vertrieben wird. Je nach gewünschter<br />
Ausführung liegt hier der Wirkungsgrad<br />
zwischen 86 und 92 Prozent.<br />
Ein hoher Wirkungsgrad in der Stromversorgung<br />
wird im Wesentlichen durch zwei<br />
Faktoren erzielt: Durch eine entsprechend<br />
ausgelegte und optimierte Schaltungstechnik<br />
und durch die Verwendung modernster<br />
Leistungshalbleiter. Das gilt natürlich<br />
nicht nur für Netzteile für Server-Racks,<br />
sondern grundsätzlich für alle Stromversorgungen.<br />
Hinsichtlich der Schaltungstechnik erzielt<br />
der Einsatz von Hochsetzstellern mit aktiver<br />
Leistungsfaktor-Korrektur die wohl<br />
besten Resultate. Auch Vorwärtsregler, die<br />
intern nach dem Prinzip der Pulsweitenmodulation<br />
arbeiten, eignen sich für effizienzoptimierte<br />
Stromversorgungen – beide<br />
verringern zudem die Welligkeit der<br />
Ausgangsspannung und erlauben es, die<br />
Leistungsdichte höher zu schrauben, ohne<br />
dass die Gefahr einer Überhitzung droht.<br />
Einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung<br />
der <strong>Energie</strong>bilanz leistet auch die<br />
Bestückung der Stromversorgung mit<br />
MOSFET-Synchrongleichrichtern statt der<br />
weit verbreiteten Dioden-Brückenschaltungen.<br />
Sämtliche Bauelemente sind heute<br />
typischerweise in integrierten Schaltkreisen<br />
zusammengefasst, dann ist der<br />
Nachteil des erhöhten schaltungstechnischen<br />
Aufwands heute nicht mehr relevant.<br />
Je höher der Wirkungsgrad der in Industrieschaltschränken eingesetzten Netzteile,<br />
um so geringer ist die über Klimatisierung wegzukühlende Abfallwärme.<br />
Darüber hinaus reduziert sich auch noch der apparative Aufwand.<br />
In den Leistungsstufen halten moderne<br />
Bauelemente wie IGBTs, MOSFETs und<br />
JFETs heute die Schaltverluste so gering<br />
wie möglich. Am Horizont aber tauchen<br />
bereits neue Technologien für Leistungstransistoren<br />
auf. Die Rede ist von Silizium-<br />
Carbid (SiC) und Gallium-Nitrid (GaN).<br />
Diese so genannten Wide-Bandgap-Halbleiter<br />
sollen noch einmal deutliche Verbesserungen<br />
bei der Schaltgeschwindigkeit<br />
und damit bei der Flankensteilheit sowie<br />
beim Durchlasswiderstand ermöglichen<br />
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<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 6/2012