Zum Download - Energie & Technik
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Windenergie<br />
■ In heutigen WEA sind Getriebe kein Schwachpunkt mehr<br />
Mehr Flexibilität durch Getriebe<br />
Mit oder ohne Getriebe – die beiden Antriebsstrang-Bauarten kommen seit Jahren<br />
in vielen Windenergieanlagen (WEA) zum Einsatz. Der WEA-Hersteller REpower<br />
Systems, eine Tochter der Suzlon-Gruppe, setzt sowohl für Onshore- als auch für<br />
Offshore-WEA auf Antriebsstränge mit Getriebe.<br />
»Bei der Beantwortung der Frage, ob in<br />
WEA ein getriebeloser oder ein getriebebehafteter<br />
Generator mehr Vorteile hat, ist es<br />
nicht sinnvoll, nur die Einzelkomponenten<br />
des Antriebsstrangs zu betrachten«, erläutert<br />
Stefan Philipp, Head of Product Management<br />
von REpower Systems. »Weil es<br />
ja gerade der Antriebsstrang ist, der Windenergie<br />
in elektrische <strong>Energie</strong> umwandelt,<br />
ist es vielmehr notwendig, das Gesamtsystem<br />
zu analysieren.«<br />
WEA-Betreiber fordern von ihren Anlagen<br />
einerseits maximale Effizienz und Zuverlässigkeit<br />
und andererseits minimale Lebenszyklus-<br />
und Anschlusskosten. Zudem<br />
sollen die Anlagen ihre Umgebung möglichst<br />
wenig beeinflussen. Das Hauptproblem<br />
sind hier Schallemissionen, die von<br />
der Rotordrehung herrühren. Entscheidend<br />
für die tatsächliche Geräuschentwicklung<br />
ist die Geschwindigkeit, mit der sich die<br />
Rotorblattspitzen bewegen. Ausgerechnet<br />
bei WEA für windschwache Onshore-<br />
Standorte bringt dies jedoch ein Problem<br />
mit sich: »Der Rotordurchmesser muss<br />
möglichst groß sein, um eine entsprechende<br />
<strong>Energie</strong>ausbeute zu bekommen«,<br />
erläutert Philipp. »Lange Rotorblätter aber<br />
führen zu einer höheren Blattspitzengeschwindigkeit<br />
und damit zu mehr Windgeräuschen.<br />
Um die Schallemission konstant<br />
zu halten, müssten sich längere Rotorblätter<br />
entsprechend langsamer drehen.«<br />
Hier kommt der Generator ins Spiel: »Seine<br />
Drehgeschwindigkeit und sein Drehmoment<br />
sind ebenfalls wichtige Faktoren,<br />
wenn es darum geht, maximale <strong>Energie</strong>ausbeute<br />
bei minimaler Geräuschentwicklung<br />
zu erlangen«, führt Philipp aus. »Und<br />
wenn es darum geht, das bestmögliche Verhältnis<br />
zwischen Durchmesser und Drehgeschwindigkeit<br />
des Rotors einerseits und<br />
Drehmoment und Drehgeschwindigkeit<br />
des Generators andererseits zu erreichen,<br />
stellt sich die Frage, ob der Generator getriebebehaftet<br />
oder getriebelos sein soll.«<br />
Getriebe oder getriebelos?<br />
Ein Direktantrieb erfordert einen relativ<br />
großen Generator, um das Generatordrehmoment<br />
hoch zu halten; die Generatorgeschwindigkeit<br />
ist dann entsprechend niedrig.<br />
Bei Schwachwind-WEA mit großem<br />
Rotordurchmesser und geringer Rotorgeschwindigkeit<br />
ist die Generatorgeschwindigkeit<br />
ebenfalls niedriger und das Generatordrehmoment<br />
höher. »Je größer aber der<br />
Generator ist, desto teurer wird er, weil er<br />
dann mehr teure Materialien wie Kupfer,<br />
Eisen oder seltene Erden erfordert«, gibt<br />
Philipp zu bedenken. Ein Getriebe ermöglicht<br />
es, das Verhältnis von Rotor- und Generatorgeschwindigkeit<br />
und damit auch<br />
das Generatordrehmoment zu beeinflussen:<br />
»Es entkoppelt die Rotationsgeschwindigkeit<br />
der Rotorblätter von der des Generators«,<br />
sagt Philipp. Mit Hilfe des Getriebes<br />
werden geringe Rotationsgeschwindigkeit<br />
und großes Drehmoment der Rotorblätter<br />
in hohe Rotationsgeschwindigkeit und<br />
kleines Drehmoment für die Welle des Generators<br />
übersetzt. Weil Getriebe das Verhältnis<br />
von Rotor- und Generatorgeschwindigkeit<br />
flexibel machen, ermöglichen sie<br />
leisere WEA mit kompakteren Gondeln.<br />
Wie störanfällig ist das Getriebe?<br />
Das Getriebe ist in der WEA eine zusätzliche<br />
Komponente, die auch kaputtgehen<br />
kann. »Tatsächlich mussten in den späten<br />
Der Antriebsstrang einer Onshore-WEA des Typs »3.4M104« von REpower Systems<br />
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<strong>Energie</strong> & <strong>Technik</strong> 6/2012