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Passgenaue Bewerbungen sind bares Geld wert - Archiv

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Editorial<br />

EMPLOYER BRANDING<br />

Echt authentisch<br />

Es erfordert einiges<br />

an Übung, das Wort<br />

„Authentizität“ im<br />

Satzgefüge unfallfrei<br />

auszusprechen.<br />

Trotz der sprachlichen<br />

Stolpergefahr<br />

ist es in aller Munde. Je schneller<br />

und seelenloser die Welt sich dreht, desto<br />

größer der Wunsch nach dem Echten,<br />

dem Wahrhaftigen. So hat sich mancher<br />

Berater schon böse dabei verhaspelt,<br />

potenziellen Kunden den Wert der Authentizität<br />

im Employer Branding zu verklickern.<br />

Und mancher Arbeitgeber dabei,<br />

diese Empfehlungen in die Tat umzusetzen.<br />

Ein Image kann man kreieren,<br />

Authentizität nicht. Gewollte Authentizität<br />

wird zum Klischee.<br />

Selbst wer authentisch ist, kommt nicht<br />

automatisch ans Ziel. Beispiel Bertelsmann:<br />

Employer Branding-Leiter Nico<br />

Rose hat seine Kampagne „Create Your<br />

Own Career“ evaluieren lassen. Das Ergebnis:<br />

Echte Mitarbeiter, echte Karrieren –<br />

trotzdem unglaubwürdig. „Wir haben die-<br />

se Motive vor zwei Jahren im Rahmen<br />

einer Studie überprüfen lassen“, berichtet<br />

Rose im Interview. „Interessanterweise<br />

beurteilte ein Teil der Befragten diese<br />

realen Karrierewege als wenig glaubwürdig<br />

– das ist schon ein interessanter<br />

Befund rund um die viel gerühmte<br />

Authentizität.“ Welche alternativen Wege<br />

er einschlägt, um Top-Leute zu werben,<br />

lesen Sie ab Seite 12.<br />

Vielleicht ist „Authentizität“ – immerhin<br />

ein Konzept, an dem sich schon Kapazitäten<br />

vom Schlage Heideggers oder Sartres<br />

versucht haben – einfach ein zu großes<br />

Wort. Eigentlich geht es im Employer Branding<br />

doch bloß darum, zu wissen, was<br />

man kann und gemachte Versprechen zu<br />

halten. Damit hat man in der Personalkommunikation<br />

schon genug zu tun.<br />

So auch bei Siemens. Besonders unter<br />

Ingenieuren genießt der Weltkonzern nach<br />

wie vor einen exzellenten Ruf. Doch unter<br />

der Oberfläche gärt es. Vielen Experten<br />

gilt Siemens inzwischen als „träger Tanker“:<br />

unbeweglich, langsam, wenig inno-<br />

vativ. Die Kritik am Führungsstil wächst,<br />

und selbst Personalvorstand Brigitte Ederer<br />

bekennt: „Da gibt es wirklich Nachholbedarf.“<br />

Der Konzern verleiht sich<br />

einen modernen Anstrich. Ob der authentisch<br />

ist, haben wir uns in München angesehen<br />

(Seite 14).<br />

Apropos München, apropos Talente: Passend<br />

zum Start der Fußball-Bundesliga<br />

haben wir einem ehemaligen Bundesligaprofi<br />

und einem Employer Branding-<br />

Experten die Frage gestellt, ob Borussia<br />

Dortmund den Wechsel von Mario Götze<br />

hätte verhindern können. Ihre Antwort<br />

ist so salopp wie aufschlussreich: „Wenn<br />

der FC Bayern kommt, wird’s eng“ (Seite<br />

38). In anderen Worten: Da hilft alle<br />

Authentizität nichts.<br />

Ich wünsche Ihnen eine interessante<br />

Lektüre! Ganz ehrlich.<br />

Cliff Lehnen

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