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6 :Titelthema Bildungssysteme in Europa ge Länder, die Führungsaufgaben und -verantwortung an die Schulleitungen delegieren. Die Tendenz starker top-down Führung ist unverkennbar, wenn es um die Umsetzung der Curricula (Bildungsstandards und Beurteilungskriterien) geht, jedoch wird die Interpretation der Ziele den regionalen, lokalen oder Schulebenen zugestanden. Politische Anforderungen an Führungsstile unterscheiden sich von den neuen Bedürfnissen nach Formen der Kollaboration im Bereich Führung. In allen Ländern werden Schulleitungen stärker gefordert. Sie sollen durch pädagogische Führung Einfluss auf die Lehr- und Lernergebnisse nehmen und diese sicherstellen. 3. Trends der Schulführung mit Blick auf • Lernen und Lehren In stark gesteuerten Systemen ist es eher Aufgabe von Schulleitungen, die an Schule herangetragenen externen Anforderungen wie Bildungsstandards und Curricula administrativ umzusetzen. Priorisierungen liegen hier vielmehr auf Verwaltung der Schule. „Bildung” wird den Standardisierungs- und Rechenschaftlegungssystemen überlassen. In weniger stark gesteuerten Systemen haben Schulleitungen mehr Gestaltungsautonomie und wählen sowohl direkte als auch indirekte Wege der Einflussnahme (Beobachtungen im Klassenraum, Formen der Beratung, Personaleinsatz und -entwicklung, etc.). Insgesamt ist eine Tendenz zu stärkerer Steuerung im Hinblick auf die Umsetzung der Curricula und Verbesserung der Schülerleistungen erkennbar. • Richtungsweisende Schulentwicklung Beschreibungen der Trends in diesem Bereich erweisen sich als schwierig, da eine starke Abhängigkeit zwischen Führungspraxis und den Herrschaftssystemen der einzelnen Länder besteht: eher zentralistische Führungsansätze oder raumgebende Ansätze für mehr lokale Autonomie. Externe Erwartungen werden mancherorts recht rigide umgesetzt, andernorts werden größere (Ver-)Handlungsspielräume gewährt. 4. Zusammenarbeit in Netzwerken Es gibt eine starke Tendenz zur Zusammenarbeit in Schulnetzwerken. Schulleitungen und Schulen schließen sich zusammen, um Erfahrungen und Wissen miteinander auszutauschen. Eine Öffnung der Schulen nach außen und das Netzwerken mit externen Partnern gestaltet sich in einigen europäischen Ländern schwierig, wird aber seit einiger Zeit in den Fokus genommen. 5. Attraktivität des Berufs Schulleitung In den meisten Ländern sind Schulleitungspositionen aufgrund hoher Arbeitslast und der Vielzahl von administrativen Tätigkeiten unattraktiv. Die große Verantwortung, die mit der Übernahme des Amtes einhergeht, spielt in Relation zur Entlohnung eine nicht unerhebliche Rolle bei der Bereitschaft zur Übernahme eines Amtes. 6. Herausforderungen Schulen stellen sich drei maßgeblichen Herausforderungen: Erstens reagieren sie auf gesellschaftliche Veränderungen in Bezug auf Heterogenität und Individualisierung sowie die Erwartungen an Bildung, b:sl 01:2011 03:2012
:Titelthema Bildungssysteme in Europa 7 Hinblick auf Entwicklung und Führung unter dem Aspekt potenzieller Stärken und Schwächen zu analysieren. Der Referenzrahmen kategorisiert Kernthemen von Schulführung in Domänen und deren Komponenten, denen wiederum von den jeweiligen Ländern durchgeführte „good practice” Qualifikationsmodule zugeordnet werden. Die Zusammenstellung veranschaulicht einerseits die beträchtliche Diversität der Länder, andererseits die große Schnittmenge gemeinsamer Interessen und Belange. Diese Gemeinsamkeiten wurden mit dem aktuellen Forschungsstand zur Wirksamkeit von Schulführung abgeglichen und fließen in die Empfehlungen für die Politik und Praxis ein. Die Länderberichte und der Referenzrahmen machen deutlich, dass eine Schnittmenge identischer oder ähnlicher Bedingungen und Herausforderungen für Schulleitungen in den Ländern existiert und bilden die Grundlage für die systeminhärenten Empfehlungen für politische Entscheidungsträger auf europäischer, nationaler und lokaler Ebene. Autorin: Iris Jansohn indem sie grundlegende Fähig- und Fertigkeiten vermitteln. Zweitens werden sie Tendenzen der Staatsführungen zu engeren Formen von Kontrolle und Rechenschaftslegung gerecht. Drittens werden sie mit wiederkehrenden Bestrebungen der De- bzw. Re-Zentralisierung der Bildungssysteme konfrontiert. Europäischer Referenzrahmen und Empfehlungen Der Referenzrahmen nimmt die Kernpunkte auf, die in der Europäischen Synopse thematisiert sind und strukturiert sie im Bereich Schul-Führung. Gemeinsam mit dem ebenfalls im Referenzrahmen zusammengestellten Katalog der Module zur Schulleitungsqualifikation bieten sie allen im Bildungsbereich tätigen Personen und politischen Entscheidungsträgern die Möglichkeit, die eigene Praxis im Leadership in Education Alle Materialien und Informationen können auf www.leadershipin-education.eu herunter geladen werden. Wir verschicken auch gerne alle Materialien und Veröffentlichungen in Druckform. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf: Kontakt: Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) Keßlerstr. 52 31134 Hildesheim Fon: 05121-1695-270, -293, -271 europa@nlq.nibis.de b:sl 03:2012
Seite 1 und 2: ISSN Nr. 977 1865-3391 Beruf: Schul
Seite 3 und 4: Inhalt :Vorwort 3 4 5 8 10 14 15 16
Seite 5: :Titelthema Bildungssysteme in Euro
Seite 9 und 10: :Titelthema Bildungssysteme in Euro
Seite 15 und 16: :Thema Schultrojaner 15 Ende der De
Seite 17 und 18: :Thema Inklusive Architektur 17 und
Seite 19 und 20: :Thema ASD-Frühjahrstagung 19 Auf
Seite 21 und 22: :Thema Weiterbildungsstudiengang 21
Seite 23 und 24: :Titelthema Wie weit ist die Selbst
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