Das herzkranke Kind in der Schule - Elternvereinigung für das ...
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chen haben, erklärte sie uns, <strong>das</strong>s es immer wie<strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er gäbe, die Medikamente<br />
e<strong>in</strong>nehmen müssten: Von harmlosen homöopathischen Globulis<br />
bis zum Inhalationsspray gegen Asthmaanfälle. Die Mamis, die Daniel<br />
zum Zmittag e<strong>in</strong>luden, zeigten sich sehr verständnisvoll. Durch diese Kontakte<br />
und Austausche entstanden nicht selten wun<strong>der</strong>bare Freundschaften,<br />
nicht nur unter den <strong>K<strong>in</strong>d</strong>ern, son<strong>der</strong>n auch unter uns Erwachsenen.<br />
Zum Glück waren diese Personen stets e<strong>in</strong>verstanden, diese kle<strong>in</strong>e grosse<br />
Aufgabe zu übernehmen. So musste er nie von diesen schönen Erlebnissen<br />
ausgeschlossen werden.<br />
13<br />
Auch die Klassenkameraden denken mit<br />
Die nächste Phase <strong>in</strong> <strong>der</strong> Primarschule brachte zusätzliche Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
mit sich. Man kannte Daniels Krankengeschichte nicht und so mussten<br />
wir wie<strong>der</strong> bei null anfangen: Wir haben erneut Gespräche mit den Lehrer<strong>in</strong>nen<br />
geführt, um die Situation genauer zu schil<strong>der</strong>n. Mit jedem Schulo<strong>der</strong><br />
Lehrerwechsel rückten unsere Ängste und Unsicherheiten erneut <strong>in</strong><br />
den Vor<strong>der</strong>grund. An e<strong>in</strong>em Elternabend hörten wir dann <strong>das</strong> ge<strong>für</strong>chtete<br />
Wort: «Klassenlager»! Wir hatten von da an e<strong>in</strong> Jahr Zeit, Daniel und<br />
uns darauf vorzubereiten. So war es an <strong>der</strong> Zeit, <strong>das</strong>s Daniel langsam selbständiger<br />
wurde, zum<strong>in</strong>dest was die Medikamentene<strong>in</strong>nahme anbelangte.<br />
<strong>Das</strong> lief eigentlich sehr gut und bei den kommenden Ausflügen hat er die<br />
Pillenbox selber mitgenommen. Wobei wir die Lehrer<strong>in</strong> jeweils baten, die<br />
pünktliche E<strong>in</strong>nahme zu kontrollieren.<br />
Die Tagesausflüge fanden häufiger statt, Mittagessen bei Kollegen<br />
ebenfalls und se<strong>in</strong>e Klassenkameraden g<strong>in</strong>gen bei uns e<strong>in</strong> und aus. Als<br />
Nebeneffekt haben wir festgestellt, <strong>das</strong>s Daniels Medikamente e<strong>in</strong> normales<br />
«Klassenthema» wurden, so, <strong>das</strong>s nicht nur die Lehrer<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>n<br />
auch die Kollegen vermehrt fragten, ob er se<strong>in</strong>e Medis schon genommen<br />
hätte. Ke<strong>in</strong>e Chance also, <strong>das</strong>s irgendwann e<strong>in</strong>e Tablette vergessen wurde.<br />
Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite fühlte sich Daniel manchmal «überbe hütet» und als<br />
<strong>der</strong> «Unselbständige» <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe, <strong>das</strong> war natürlich ke<strong>in</strong>e be wusste<br />
Absicht <strong>der</strong> Kollegen. Aber wirklich gestört hat ihn <strong>der</strong>en behutsames<br />
Verhalten nicht.