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Das herzkranke Kind in der Schule - Elternvereinigung für das ...

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gramme e<strong>in</strong>gerichtet werden sollen, die dieser Vielfalt an Eigenschaften<br />

und Bedürfnissen Rechnung tragen». Auch e<strong>in</strong>e spezialisierte <strong>Schule</strong> ist<br />

e<strong>in</strong>e «<strong>in</strong>tegrative <strong>Schule</strong>» und leistet als Teil <strong>der</strong> Regel- o<strong>der</strong> Volksschule<br />

ihren Beitrag zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegrierenden Gesellschaft.<br />

Sicher erfolgte die Kritik am Schulsystem <strong>der</strong> Achtziger- und Neunzigerjahre,<br />

<strong>das</strong> <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er und Jugendliche, die nicht <strong>in</strong>s Schema passten, zunehmend<br />

ausgrenzte, zu Recht. Entgleist ist diese Debatte aber, als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

fatalen Umkehrschluss – an Stelle <strong>der</strong> je länger je weniger <strong>in</strong>tegrationsfähigen<br />

«Regelschulen» – e<strong>in</strong>zig die besagten Angebote an «Son<strong>der</strong>klassen»<br />

und «Son<strong>der</strong>schulen» <strong>für</strong> diesen «separativen» Trend verantwortlich<br />

gemacht wurden: Man müsse nur <strong>das</strong> Angebot an «separativen» Massnahmen<br />

e<strong>in</strong>schränken o<strong>der</strong> gar am besten gleich ganz e<strong>in</strong>stellen und die<br />

Mittel <strong>in</strong>s «Regelschulsystem» umverteilen, dann gel<strong>in</strong>ge die Integration<br />

– so <strong>der</strong> naive und praxisfremd anmutende Ansatz. Damit lief die Integrationsidee<br />

den tatsächlichen Bedürfnissen von <strong>K<strong>in</strong>d</strong>ern und Jugendlichen<br />

mit speziellem För<strong>der</strong>bedarf und <strong>der</strong>en Eltern zum Teil diametral zuwi<strong>der</strong>.<br />

E<strong>in</strong> diskrim<strong>in</strong>ierendes Sprachverständnis verrät e<strong>in</strong>e diskrim<strong>in</strong>ierende<br />

Haltung<br />

Begriffe wie «Son<strong>der</strong>schule» und «Regelschule» s<strong>in</strong>d zwischen Anführungsund<br />

Schlusszeichen gesetzt. Es s<strong>in</strong>d bereits schon diese Begriffe, die dazu<br />

führen, <strong>das</strong>s Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen und Krankheiten aufgrund<br />

ihrer speziellen Bedürfnisse durch unser Sprachverständnis, unsere Sprachanwendung<br />

und dah<strong>in</strong>terstehende Denkmuster stigmatisiert und diskrim<strong>in</strong>iert<br />

werden. E<strong>in</strong>ige wenige Beispiele mögen als Denkanstösse dienen:<br />

49<br />

Die «Regelschule»<br />

Dieser Begriff wäre an sich harmlos, würde er <strong>in</strong> den aktuellen Debatten<br />

nicht dauernd <strong>in</strong> Abgrenzung zu E<strong>in</strong>schulungs-, Kle<strong>in</strong>- und Son<strong>der</strong>klassen<br />

sowie Son<strong>der</strong>schulen verwendet. Dieses Begriffsverständnis führt dazu,<br />

<strong>das</strong>s diese Schulformen e<strong>in</strong> Image des «ausserhalb <strong>der</strong> Regel Stehenden»<br />

bekommen. Damit erfolgt e<strong>in</strong>e Stigmatisierung des gesamten Angebots<br />

dieser E<strong>in</strong>richtungen.<br />

Gleichzeitig geht dabei vergessen, <strong>das</strong>s ja auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> «Regelschule»<br />

nicht nur «<strong>in</strong>tegriert», son<strong>der</strong>n fleissig <strong>in</strong> Altersklassen «b<strong>in</strong>nendifferenziert»<br />

und auch gemäss unterschiedlichen Leistungsniveaus «b<strong>in</strong>nensepariert»<br />

wird. Diese B<strong>in</strong>nenseparierung erfolgt spätestens auf <strong>der</strong> Sekundarstufe<br />

1.

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