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Unser Gast, die Queen<br />

Die gelernte Diplom-Verwaltungswirtin ist eigentlich in der<br />

Kämmerei im Landratsamt Heilbronn tätig. Aber seit Mitte<br />

November hat Nina Hirsch, unser Gast am Tisch im<br />

Stauferland, noch einen „Nebenjob“ als württembergische<br />

Weinkönigin. Die 27-Jährige, die aus einer Winzerfamilie<br />

kommt und sich erst einige Wochen vor der Wahl für eine<br />

Bewerbung entschied, ist Hobbyköchin, schätzt besonders<br />

Lemberger und Kerner und sportelt gern. Neben Jogging<br />

und Radfahren steht Pilates auf dem Programm, ein etwas<br />

dem Yoga ähnliches spezielles Dehn- und Kräftigungstraining,<br />

das die Muskulatur des Bauches, Rückens und<br />

Beckenbodens stärkt. Im Wellness-Bereich des Hotels<br />

machte sie sich allerdings für das Abendessen fit…<br />

Foto: Faber & Partner<br />

badete förmlich in einer herzhaften Brühe. Die Füllung<br />

war deftig und kräftig mit viel Fleisch – sehr gut abgeschmeckt.<br />

Die Süße der geschmelzten Zwiebeln gab den<br />

letzten Kick.<br />

Förmlich ins Schwärmen kam bei der Kombination<br />

Maultasche mit dem Lemberger die württembergische<br />

Weinkönigin Nina Hirsch, die uns an diesem Abend Gesellschaft<br />

leistete und als leidenschaftliche Köchin die<br />

Qualität der Maultasche und des Rosswager Weines aufs<br />

Höchste lobte. Symbolisch setzte sie ihr Königinnen-<br />

Krönchen dem schwäbischen Nationalgericht auf.<br />

Beim Hauptgang entschied sich Nina für das hausgeräucherte<br />

Stremelchen von der Lachsforelle mit Mangoldgemüse<br />

und Dillkartoffeln – eine gute Wahl, denn der<br />

Fisch wurde erst nach der Bestellung à la minute in den<br />

Heißrauch gegeben, eine schmackhafte Leidenschaft<br />

vom ambitionierten Küchenchef Heiko May, der sich als<br />

kreativer „Schmeck den Süden“-Koch erwies.<br />

Ein Volltreffer dazu war die Cuvée M vom Collegium<br />

Wirtemberg aus Rivaner, Chardonnay und Weißburgunder.<br />

Der Wein mit einer dezenten Säure hielt sich angenehm<br />

zurück, passt sich dadurch harmonisch dem Fisch<br />

an. Der leichte Schmelz, den der Wein im Abgang hinterließ,<br />

war ein spannender Kontrast zu den feinen, frischen<br />

Räucheraromen. Weinkönigin Nina stellte überdies<br />

erfreut fest, dass die Cuvée viel Frucht im Glas<br />

entwickelt, wenn man ihr etwas Zeit gibt.<br />

Ich entschied mich für ein „Parade-Gericht“ des Albvorlandes<br />

als Hauptgericht. Duett vom Lamm mit Lammleber<br />

und Lammrücken, dazu ganz klassisch Böhnchen<br />

und mediterran anmutende Olivenkartoffeln. Dass das<br />

Lamm quasi vor der Haustür des Badhotels Stauferland<br />

sein Futter auf den Heiden der Schwäbischen Alb fand,<br />

war schmeckbar. Das zarte Fleisch brachte natürliche<br />

Kräuteraromen mit, es war dezent gewürzt und perfekt<br />

gegart. Bei Lammleber scheiden sich gelegentlich die<br />

Geister, wirklich gut schmeckt sie nur, wenn sie ganz<br />

frisch ist und es der Koch, wie in diesem Fall, versteht,<br />

die Innerei auf den Punkt zuzubereiten. Hier kam erneut<br />

die weiße Cuvée vom Collegium Wirtemberg ins Spiel,<br />

ihre leichte Säure war die gelungene Ergänzung zum<br />

mürben Lebergeschmack. So schmeckt die Alb.<br />

Das ganze Stauferland wurde uns im dritten Hauptgericht<br />

serviert, dem Klassiker der Restaurantkarte:<br />

Schwabenteller Stauferland. Rostbraten, Schweinefilet,<br />

Rahm braten, Maultäschle und Bubespitzle – mehr Regionalität<br />

auf einem Teller geht nicht. Zum Rostbraten<br />

musste natürlich Rot ins Glas, hier kam nochmal der<br />

Rosswager Lemberger ins Spiel. Als durchaus kerniger<br />

Rotwein passte er gut zum medium gebratenen Fleisch<br />

und zu den geschmelzten Zwiebeln, ähnlich wie bei der<br />

Maultasche. Als passenden Begleiter zum Rahmbraten<br />

wählten wir nach einigen Probeschlucken, zu denen<br />

auch Nina Hirsch ihre Kommentare beisteuerte und<br />

Weinkompetenz demonstrierte, einen Sauvignon Blanc,<br />

ebenfalls vom Collegium Wirtemberg. Grüne Paprika<br />

und Stachelbeere waren tonangebende Aromen. Ein<br />

Wein mit der Stilistik eines Rieslings und der für den<br />

2010er Jahrgang typischen Säure, die aber gut gezähmt<br />

wurde und eine schöne Geschmacksergänzung zur sahnigen<br />

Fleischsauce bildete.<br />

Also war das Fazit klar: Zum Schwabenteller MUSS man<br />

zwei Weine trinken. Da war die gute Kondition der Gäste<br />

gefragt. Aber zum Glück musste ja niemand mehr fahren.<br />

Im 4-Sterne-Badhotel Stauferland mit 36 Zimmern haben<br />

wir nicht nur gut geschlafen und eine morgendliche<br />

Schwimmrunde im kleinen, feinen Wellness-Bereich genossen,<br />

sondern außerdem festgestellt, dass es eine gute<br />

Entscheidung war, in der Schwäbischen Alb Station<br />

zu machen.<br />

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