ZUR LAGE
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trieb gelernt“), ist zuversichtlich,<br />
dass man mit jetzt 745 Hektar eine<br />
passende Größenordnung gefunden<br />
hat und am Markt gut zurechtkommen<br />
wird.<br />
Sicher nicht aus dem Sortiment verschwinden<br />
werden die gut eingeführten<br />
Lagenweine aus dem Haberschlachter<br />
Heuchelberg und der<br />
Neipperger Steingrube. Und selbstverständlich<br />
hat der Brackenheimer<br />
Zweifelberg Bestandsgarantie. 37 der<br />
47 Hektar werden von Mitgliedern<br />
der Genossenschaft bewirtschaftet.<br />
Im Boden befindet sich neben Sandstein<br />
viel Keuper, der die Tageswärme<br />
speichert. Die Fläche ist alles andere<br />
als eben. „Zwei Drittel fallen<br />
unter Steillage“, meint Frieder Sick.<br />
Der 53-Jährige muss es wissen.<br />
Schließlich behauptet er lächelnd:<br />
„Ich bin eigentlich in diesem Wengert<br />
aufgewachsen und habe hier<br />
schon als Junge jede Minute meiner<br />
Freizeit verbracht.“<br />
Noch mehr Erfahrung mit dem Zweifelberg<br />
hat Walter Döbler. „Ich war<br />
auch als Bub mittendrin“, erzählt der<br />
rüstige 77-Jährige. „Heute bin ich<br />
Edelrentner, helfe dem Sohn und<br />
habe eine Arbeitsplatzgarantie bis<br />
ans Lebensende.“ Döbler weiß, dass<br />
der Zweifelberg kein homogener<br />
Hang, sondern eine Zusammenfassung<br />
alter Flurnamen ist. „Das ist der<br />
Sulzberg, daneben die Mäusekammer,<br />
dann der Krapfen, der Innere<br />
Zweifelberg, der Plochinger, der Äußere<br />
Zweifelberg“, rattert er einige<br />
längst aufgegebene Bezeichnungen<br />
vor einem geschnitzten Lagenbild in<br />
einem großen Holzfass im Brackenheimer<br />
Keller herunter.<br />
Was die beiden altgedienten Zweifelberg-Profis<br />
nicht wissen, ist die Herkunft<br />
des Namens. Man weiß nur,<br />
dass es einen entsprechenden Flurnamen<br />
schon seit mindestens<br />
200 Jahren gibt. „Vielleicht war man<br />
immer wieder mal über Grenzverläufe<br />
im Zweifel“, vermutet Walter<br />
Döbler. „Oder war es Frost, der die<br />
Wengerter immer wieder mal zum<br />
Verzweifeln brachte?“ Sick nickt<br />
dazu nachdenklich. „Im Mai 2011<br />
hat es uns auch mit 50 Prozent Ausfall<br />
er wischt. Nur gute Erträge beim<br />
Trollinger haben uns einigermaßen<br />
gerettet.“<br />
Es war immer wieder mal ein Wechselbad<br />
der Gefühle im Zweifelberg.<br />
Frieder Sick erinnert sich an das<br />
erste Ertragsjahr seines Trollingers,<br />
1990. „Das war ein toller Jungfernwein<br />
mit 100 Grad Öchsle, mehr als<br />
der Lemberger damals. Aber 1991<br />
folgte ein schlimmer Frühjahrsfrost.“<br />
Dobler kann mit seinem Kontrastprogramm<br />
noch weiter zurückdenken.<br />
„1959 war ein Superjahrgang.“ Der<br />
1960er brachte dagegen neben viel<br />
Menge nur mäßige Qualität. Keine<br />
Zweifel bestehen jedoch beim aktuellen<br />
2012er aus dem Zweifelberg.<br />
„Richtig gut und eine vernünftige<br />
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